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Autor: Bertha Dudde 1.4.1891 - 18.9.1965
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Buch 68
B.D. NR. 6285 - B.D. NR. 6422
15.6.1955-11.12.1955
Inhaltsverzeichnis von Buch 68
Inhaltsübersicht
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Neu am 20.02.2021
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Neu am 15.03.2021
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Neu am 17.03.2021
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Neu am 19.03.2021
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Neu am 21.03.2021
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Neu am 24.03.2021
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Neu am 25.03.2021
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Neu am 27.03.2021
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Neu am 28.03.2021
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Neu am 01.04.2021
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Neu am 04.04.2021
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Neu am 08.04.2021
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Neu am 12.04.2021
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Neu am 22.04.2021
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Neu am 06.05.2021
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Gottes Ansprache.
15. Juni 1955. B.D. NR. 6285.
Gesegnet sind die Menschen, die Mein Wort vernehmen dürfen, die sich von Mir
ansprechen lassen, die nach Meiner Ansprache verlangen und darum von Mir bedacht
werden können, wie es ihnen für ihre Seelen zuträglich ist. Gesegnet, die in Mir den
liebevollen Vater erkennen, Der zu ihnen spricht Worte der Liebe und der Weisheit.
Gesegnet, die unmittelbar die Kraft von Mir empfangen, weil Ich Mein Wort mit Meiner
Kraft gesegnet habe. Euch allen, die ihr noch auf Erden wandelt, gilt Meine Liebe, und
darum möchte Ich euch allen auch die Möglichkeit geben, Meiner Ansprache lauschen
zu können. Und darum leite Ich Mein Wort in einer Weise zur Erde nieder, daß es nicht
nur dem Empfänger allein zugedacht ist, sondern es auch die Mitmenschen durch ihn
vernehmen können - daß er es weiterleiten kann, in der Form, wie es ihm zugegangen
ist. Und so können alle in den Besitz Meines Wortes kommen, das rein und unverfälscht denen zugeht, die ihre Herzen öffnen der Ansprache von oben. Alle Menschen
können sich laben an dem Quell, dem das lebendige Wasser entströmt - Mein Wort,
das lebenerweckend ist, weil das ewige Leben Selbst es ausgeströmt hat. Nimmermehr kann dem Tode verfallen, der von dem Born des Lebens trinkt, der also Mein
Wort aufnimmt in sein Herz, der es nicht nur an den Ohren verrauschen läßt, sondern
will, daß er innerlich davon berührt wird. Denn Mein Wort ist Nahrung für die Seele, es
ist Speise und Trank, die zum Leben der Seele nötig sind. Und dieses Wort geht euch
Menschen in aller Reinheit zu und sucht den Zugang zu euren Herzen. Ich Selbst, Der
Ich das Wort bin von Ewigkeit, stehe an eurer Herzenstür und klopfe an, auf daß ihr Mir
Eingang gewähret. Und dann kann Ich Selbst euch speisen und tränken, Ich kann mit
euch das Abendmahl halten, ihr könnet euch mit Mir vereinen und nun vereint bleiben
bis in alle Ewigkeit. Denn so ihr Mein Wort höret, muß Ich Selbst euch auch gegenwärtig sein, und Meine Gegenwart muß euch selig machen schon auf Erden, weil ihr nun
ständig Mein Wort zu hören vermögt und ihr nun immer den Beweis habt, daß Ich
Selbst bei euch bin. Ich will euch alle ansprechen und euch von Meiner Liebe zu euch
Kenntnis geben, weil Ich euch wiedergewinnen will, die ihr Mir verloren waret endlos
lange Zeit. Und darum wird immer wieder Mein Wort von oben ertönen, und immer
wieder werde Ich Mir die rechten Gefäße erwählen, in die Ich Meinen Liebekraftstrom
einfließen lassen kann. Und immer wieder werde Ich den Zugang finden in geöffnete
Menschenherzen, die beglückt annehmen, was Ich ihnen darbiete, die Hunger und
Durst empfinden und erquickt werden sollen mit der rechten Speise und dem rechten
Trank. Immer wieder wird denen Meine Kraft zuströmen, die sich innig Mir verbinden, um Kraft zu empfangen. Denn Meine Liebe zu euch Menschen ist unwandelbar,
und sie wird euch stets das zuführen, was ihr benötigt, um selig zu werden.
Amen. B.D. NR. 6285.
Kampf gegen Begierden und Leidenschaften.
16. Juni 1955 B.D. NR. 6286.
Ertötet alle eure Begierden, und ihr werdet reifen in kürzester Zeit. So ihr den Willen habt, vollkommen zu werden, muß alles überwunden werden, was noch herabzieht
in die Tiefe - und es sind dies alle Begierden und Leidenschaften, die euch noch aus
der Zeit der Vorentwicklung anhaften - und die euch darum noch viel auf der Erde zu
schaffen machen, weil durch jene Triebe und Begierden Mein Gegner auf euch einwirket, der die Rückkehr zu Mir dadurch verhindern will. Diese Triebe und Begierden
sind aber ein Hindernis für die Vereinigung mit Mir, weil es ungöttliche Eigenschaften
sind, die ein vollkommenes Wesen nicht haben kann - und die darum zuvor überwunden werden müssen, ehe die Vereinigung mit Mir stattfinden kann. Der Mensch muß
nun ankämpfen gegen jegliches Verlangen, das der Materie gilt, denn immer ist damit
eine Gier verbunden, etwas zu besitzen, was dem Reiche Meines Gegners angehört, was
also nur dienet zur Befriedigung der Sinne - ganz gleich, was es auch sei. Sowie des
Menschen körperliche Sinne sich daran ergötzen, sind es Begierden, die irdisch ihre
Erfüllung finden. Alles gehört dazu, was dem Menschen körperliches Wohlbehagen
verschafft, so es vom Menschen selbst angestrebt wird mit allen Kräften und darum für
geistiges Streben der Grund fehlt: die Erkenntnis der Vergänglichkeit alles Irdischen. Es
werden auch die Menschen von Mir bedacht irdisch, und auch ihr irdisches Leben wird
gesegnet sein und ihnen alles bieten, und das auch reichlich, sowie Ich ihr geistiges Streben erkenne, sowie ihre Liebe Mir gilt und die Annäherung an Mich ihr erstes Ziel ist.
Dann schenkt Meine Liebe ihnen reichlich, und auch ihr irdisches Leben wird gesegnet
sein und ihnen alles bieten, weil es ihnen nicht mehr schadet, weil es nicht ihre Sinne
fesselt. Doch sowie noch das Begehren nach irdischen Genüssen, Besitz und Anregung
stark ist im Menschen, dann muß er den Kampf dagegen führen, denn diese Begierden
sind Meines Gegners Waffen, die oft ihm zum Sieg verhelfen. Dennoch wird der
Mensch nicht untauglich werden für das Leben auf dieser Erde, seine Kraft wird wachsen, doch er wird sie anders verwerten. Er wird geistig arbeiten wollen und nur darin
seine Befriedigung finden - jedoch sofort nachlassen, wenn seine Blicke sich wieder
der Welt zuwenden, er etwas dort ersieht, das zu besitzen er begehrt. Darum "brauchet das Himmelreich Gewalt, und nur, wer Gewalt anwendet, reißet es an sich." Die
Erde ist das Reich der gefallenen Geister, sie ist das Reich Meines Gegners. Wer sich
das ernstlich bedenket, der wird auch wissen, daß alles Begehrenswerte der irdischen
Welt immer nur das Entrichten des Tributes an ihn erfordert und daß, wer diesen Tribut zahlt, auch ihm angehören wird. Er wird auch wissen, daß es keine Kompromisse
geben kann zwischen Mir und ihm, daß Ich euch voll und ganz verlange und daß der
Mensch Mich schwerlich erreichen wird, der noch mit einem Auge nach dem Reiche
Meines Gegners schielt. Ihr dürfet euch nicht gefangennehmen lassen von der Welt,
ihr müsset euch selbst kontrollieren, welche Dinge euch noch begehrenswert erscheinen, und ihr müsset nun ernstlich die Begierden danach unterdrücken, ihr dürfet ihnen
nicht nachgeben, aber ihr dürfet getrost genießen, was Ich Selbst euch schenke. Ihr
dürfet euch dessen erfreuen, was ihr empfanget, ohne es begierig angestrebt zu
haben - was euch Meine Liebe gibt, weil ihr Mir gehöret, weil ihr den Erdenlebenszweck erkannt habt und nun willig seid, Mir zu dienen. Doch begnüget euch damit,
und ersticket stets jede auftauchende Begierlichkeit, und ersehet immer darin nur eine
Falle, die euch Mein Gegner stellen will, um euch für sich zurückzugewinnen. Ohne
inneren Kampf werdet ihr nicht Sieger werden über diesen, gilt aber euer Streben Mir,
dann brauchet ihr nicht mehr zu kämpfen, denn dann reizt euch die Welt nicht mehr,
dann ist euer Sehnen himmelwärts gerichtet - dann hat die Materie die Herrschaft
über euch verloren, dann lernet ihr sie verachten - sie muß euch dienen, weil ihr Herr
geworden seid über sie.
Amen. B.D. NR. 6286.
Prüfen von Geistesgut geboten.
18. Juni 1955. B.D. NR 6287.
Der Geist in euch belehret euch und er kann nicht anders als reinste Wahrheit euch
vermitteln. Stoßet ihr nun auf Widersprüche, die von außen an euch herangetragen
werden, so müsset ihr zuerst prüfen, ob dieses Geistesgut eigene Verstandestätigkeit
oder Geistwirken erzeugt hat. Und ihr werdet immer zu dem Ergebnis kommen, daß
dort der Geist aus Mir nicht gewirkt hat, wo ein Widerspruch zu finden ist. Denn der
Geist aus Mir irret nicht, der Geist aus Mir vermittelt dem Menschen immer das gleiche:
die reine Wahrheit. Es ist zwar schwer für euch Menschen, eine solche Prüfung vorzunehmen, solange ihr selbst nicht erweckten Geistes seid, doch darum sollet ihr auch
nicht alles annehmen, besonders wenn euch Lehren vermittelt werden, die nicht Mein
Evangelium enthalten, das aus der Schrift zu entnehmen ist - wenn es sich um Lehren
handelt, die Meinem Evangelium, Meiner reinen, von Mir auf Erden verkündeten Liebelehre, hinzugefügt worden sind. Dann ist immer größte Vorsicht geboten, denn das
Wissen, das dem Geist-geweckten Menschen zugeht als Ergänzung, als tiefe geistige
Weisheit - das Wissen, das euch Menschen Meinen ewigen Heilsplan enthüllt, kann
nur durch Meinen Geist euch vermitteln werden, wird aber durch Einwirken Meines
Gegners entkräftet, eben durch falsche Lehren, durch irrige Darstellungen oder völlig
neue Lehren, die darum schon als irrig erkannt werden könnten, weil ein solches Wissen nicht eine Seelenreife fördert. Denn gerade das ist sein Wirken, es Mir gleichtun
zu wollen - den Menschen Irrtum vorzusetzen in gleicher Weise, wie Ich die Wahrheit
austeile. Das ist sein Wirken, sich Diener heranzubilden, die das gleiche vortäuschen:
im göttlichen Auftrag zu den Menschen zu reden. Es ist für euch Menschen nicht
leicht, das Rechte und das Falsche zu erkennen, solange in euch mehr das Verlangen
nach ungewöhnlichem, übernatürlichem Wissen vorherrscht, solange ihr nicht kindlich demütig euch die reine Wahrheit von Mir erbittet, solange ihr zu Menschen geht,
um euch von ihnen belehren zu lassen, ohne euch zuvor Mir empfohlen zu haben, daß
Ich euch recht leite und euch nur den Weg der Wahrheit gehen lasse. Ihr müsset alles -
aber auch alles - mit Mir tun, und ihr werdet dann nicht fehlgehen, ihr werdet nicht
falsch urteilen, ihr werdet unterscheiden lernen den Irrtum von der Wahrheit. Ihr
könnet es wahrlich glauben, daß der ernste Wille zur Wahrheit der sicherste Schutz ist,
dann wird in euch das Gefühl der Ablehnung hervortreten jeder irrigen Lehre gegenüber, und dieses Gefühl ist Mein Wirken in euch, weil ihr nach der Wahrheit verlangt.
Verstandes-Erzeugnisse sind leicht zu widerlegen, wenn sie der Wahrheit widersprechen. Sein-sollende Botschaften von oben aber beurteilen zu können erfordert
Erweckung durch den Geist, denn nur der Geist-erweckte Mensch durchschaut das
Machwerk des Gegners der Wahrheit, des Fürsten der Finsternis. Er erkennt den
Widerspruch und kann dies auch begründen, er wird aber immer nur Glauben finden
bei denen, deren Wahrheitsverlangen stark ist, weil diese schon das gleiche Empfinden
in sich haben, das Ich jedem schenke, dem es ernst ist um die Wahrheit - der Mich
schon in sein Herz aufgenommen hat durch Liebewirken. Wer im Verband steht mit Mir
durch Liebewirken oder inniges Gebet, der lehnet instinktmäßig ab, was der reinen
Wahrheit widerspricht, weil ihn die Ewige Wahrheit Selbst schützet vor Irreführung
und es auch kann, eben durch den innigen Zusammenschluß und das Verlangen nach
der Wahrheit. Darum fürchtet nicht, irregeleitet zu werden, die ihr euch Mir hingebet,
die ihr Meinen Willen zu erfüllen trachtet. Euer Denken werde Ich recht richten, und
immer werdet ihr die Wahrheit vom Irrtum zu unterscheiden vermögen.
Amen. B.D. NR. 6287.
"Wie ihr ausmesset, so wird euch zugemessen."
19. Juni 1955. B.D. NR. 6288.
Immer werdet ihr von Mir angehalten zu eifriger Liebetätigkeit, und folget ihr Meinen Anweisungen, so habt ihr auch ständige Hilfe zu gewärtigen, denn Ich teile aus, wie
ihr zumesset eurem Nächsten. Ihr könnet also auch völlig sorglos leben auf Erden, es
werden auch eure irdischen Bedürfnisse gedeckt, wenn ihr nur wieder austeilet, was ihr
von Mir empfanget geistig und irdisch. Immer werden euch bittende oder darbende
Menschen in den Weg geführt, Menschen, die sich in irdischer oder geistiger Not befinden, und diesen sollet ihr geben, was ihr von Mir empfanget - irdische Hilfe, so sie
euch darum angehen, oder geistige Gaben, die sie immer benötigen und die weit wichtiger sind als die irdische Versorgung, weil letztere von Mir kommt, wenn der Mensch
nur sich bestrebt, die geistigen Gaben richtig auszuwerten - wenn er willig ist, seine
Seele zuerst zu versorgen. Dann wird der Körper gleichfalls bedacht werden von Mir,
denn diese Verheißung habe Ich euch gegeben, daß ihr zuerst das Reich Gottes suchen
sollet, alles andere wird euch hinzugegeben. Und daraus werdet ihr, Meine Diener auf
Erden, entnehmen können, daß eure Sorge vordringlich dem geistigen Wohl der Mitmenschen gelten soll, denn die geistige Not macht sich nicht so offensichtlich bemerkbar, daß die Menschen sie ernstlich zu beheben suchen, während die irdische Not vom
Körper fühlbar gespürt wird und daher die Sorge der Menschen immer nur der irdischen Versorgung gilt. Auch dort sollet ihr helfen, soweit es in eurer Macht steht, doch
da ihr geistiges Gut im Überfluß besitzet, sollet ihr dieses austeilen allen, die bedürftig
sind, und den Menschen verständlich zu machen suchen, daß die irdische Not nur eine
Folge der geistigen Not ist - daß sie geistig etwas versäumen und darum irdisch leiden
oder kämpfen müssen. Ihr sollt sie aufklären darüber, daß ihre Liebetätigkeit zu
wünschen übrig lässet, ansonsten sie bedacht würden von Mir nach Meiner Verheißung: Wie ihr zumesset, so wird auch euch zugemessen werden - daß sie also darum
darben müssen, weil sie auch ihre Mitmenschen darben lassen, weil sie ihnen nicht
geben, was sie geben können: Liebe - die jeder Mensch so nötig braucht. Denn jeder,
und sei er noch so arm an irdischen Gütern, kann liebreich sein gegen den Mitmenschen, keiner ist so arm, daß er nichts zu verschenken hätte. Und selbst der Ärmste
der Armen kann seinen hilfsbereiten Willen bezeugen, und die Hilfe für ihn selbst wird
sicher nicht ausbleiben. Das Liebegebot wird zuwenig beachtet, und darum nimmt
auch die irdische Not zu. Und soll den Menschen Hilfe gebracht werden, so muß dies
erst in geistiger Weise geschehen, daß sie erfahren, was die Ursache ihrer Not ist - daß sich die Menschen zuerst bemühen müssen, einander in Liebe zu begegnen, daß sie stets mehr der Mitmenschen als ihrer eigenen Not achten sollen, weil ihnen selbst die Hilfe zugeht im gleichen Maße, wie sie helfen wollen. Und darum muß ihnen auch geistige Gabe geboten werden, Mein Wort muß ihnen vorgehalten werden, das Ich lehrte,
als Ich Selbst auf Erden wandelte - es muß ihnen immer wieder versichert werden, daß
sie sich an Mein Wort halten können, daß Mein Wort Wahrheit ist und daß Ich zu Meinen Verheißungen stehe - daß jeder nur selbst die Probe machen muß, indem er tut,
was Ich verlange, um dann auch sicher die Erfüllung Meiner Verheißung erfahren zu
dürfen.
Amen. B.D. NR. 6288.
Lenker des Schicksals. Gott der Liebe.
20. Juni 1955. B.D. NR. 6289.
Dies sollet ihr wissen, daß Ich euch für Mich gewinnen will und daher euer ganzes
Erdenleben sich abwickelt so, daß Ich Mein Ziel erreiche, sowie ihr Mir keinen Widerstand entgegensetzet. Es steht euch zwar immer frei, ob ihr das Erdenleben auswertet, ob ihr alles, was euch betrifft in diesem Erdenleben, wirken lasset auf eure Seelen, ob
alles dazu beiträgt, daß ihr den Weg zu Mir nehmet - denn ihr könnet euch auch
widersetzen, indem ihr euch auflehnet gegen euer Schicksal, das Ich Selbst doch über
euch verhängt habe, um nur eure Seligwerdung zu erreichen. Ihr könnet euch dem
Lenker des Schicksals gegenüber aufbäumen und empören, und dann nehmet ihr niemals den Weg zu Ihm und gebt euch Ihm freiwillig hin. Dann wendet ihr euch wieder
dem zu, von dem Ich euch befreien will. Ihr müsset zuerst glauben lernen an einen Gott
der Liebe. Dann verstehet ihr auch Dessen Walten und Wirken, ihr lernet es verstehen, daß Er immer nur einen Zweck verfolgt, der euch beglücken soll. Von einem
Gott der Liebe euch gelenkt zu wissen wird euch alles Schwere ertragen lassen, daß Er
euch auferlegt, weil ihr diesem Gott der Liebe dann auch vertrauet, das Er es nur gut mit
euch meint. Und ihr könntet es leicht glauben, daß Ich ein Gott der Liebe bin, wenn ihr
nur die Schöpfung um euch betrachtet - wenn ihr darüber nachdenkt, daß alles doch
nur für euch Menschen geschaffen ist, damit ihr leben und euch an den Naturschöpfungen erfreuen könnet - daß ihr Menschen oft in mißliche Verhältnisse geratet, dürfte
euch nicht an der Liebe und Weisheit eines Schöpfers zweifeln, sondern immer nur fragen lassen, warum ihr in solche Lagen geratet. Alles in der Natur ist so weise gefügt,
daß eines dem anderen zur Entwicklung dienet, daß es ersteht und besteht nach weisem
Gesetz, solange nicht durch menschlichen Eingriff die Naturordnung gestört wird. Also
müßtet ihr auch zu dem Schluß kommen, daß ihr selbst euch nicht in der Ordnung
bewegt, die Gott-gewollt ist - daß ihr selbst also Anlaß seid von Leiden und Nöten, die
euch betreffen. Und ihr müßtet euch nun vertrauensvoll an einen Gott der Liebe
wenden, Der alles um euch und auch euch Selbst erschaffen hat, und Ihn bitten, euch zu
helfen, die Ordnung wiederherzustellen. Es fehlt euch Menschen, die ihr dies nicht zu
können glaubt, nur die Demut. Ihr seid so überheblich, daß ihr euch nicht einer starken Macht unterordnen wollet, daß ihr euch auflehnet wider Sie und darum in solche
Lagen geraten müsset, wo ihr eure Schwäche erkennen lernet. Und nur der demütige
Mensch geht den Weg zu Mir, weil er sich allein zu schwach und unfähig fühlt, selbst
seine Lage zu verbessern. Der Glaube an einen Gott der Liebe und Weisheit setzt auch
die Demut voraus. Der Überhebliche kann nicht glauben, weil er nicht glauben will,
weil er keine Macht über sich anerkennen will, Der er sich unterwerfen soll. Das
Erdenleben mit allen schicksalhaften Erlebnissen könnte ihm wohl den Beweis liefern,
daß er nichts vermag gegen den Willen eines Stärkeren, und damit könnte jeder
Mensch daraus den Nutzen ziehen für seine Seele. Doch sein Wille bleibt frei - und
Widerstand gegen Mich läßt ihn nur immer tiefer absinken, während Unterwerfung
ihn zur Höhe steigen lässet - wozu euch das Erdenleben gegeben ist. Ich will euch
für Mich gewinnen, um euch selig zu machen. Denn fern von Mir bleibt ihr in Unseligkeit, in Finsternis und Pein.
Amen. B.D. NR. 6289.
Schicksalsschläge. Heilsmittel.
21. Juni 1955. B.D. NR. 6290.
Die Wunden, die Ich euch schlagen muß, wenn Ich euch nicht dem ewigen Tode verfallen lassen will, sind wahrlich nicht der Ausdruck von Zorn, von Lieblosigkeit, sie sind
auch keine Zeichen gerechter Strafen für eure Verfehlungen. Sie sind nur Heilsmittel,
Krankheiten, an denen ihr selbst schuld seid, wieder von euch zu nehmen, und sie sind
nötig, um euch wieder gesunden zu lassen an eurer Seele. Durch eigenes Verschulden
seid ihr aus der Ordnung getreten, ansonsten nur Glück und Seligkeit euer Los wäre.
Glaubet es Mir, daß Ich euch viel lieber Seligkeiten bereite, daß ihr selbst es Mir aber
unmöglich macht, sowie ihr aus Meiner Ordnung heraustretet - daß Ich aber alles versuche, um euch wieder zur göttlichen Ordnung zurückzuführen, um euch wieder unbegrenzt beglücken zu können. Je mehr Not und Kummer, Elend und Krankheit auf
Erden ersichtlich ist, desto ärger sind die Verstöße wider Meine Ordnung, und aus der Not selbst könnet ihr Menschen es ersehen, auf welchem Tiefstand ihr angelangt seid, denn Ich würde wahrlich lieber die Menschen in Seligkeit wissen als unbegründet harte Plagen über sie kommen lassen, um Meine ewige Ordnung wiederherzustellen. Und
wenngleich der einzelne meinet, kein so großer Sünder zu sein, wie das Unglück ist, das
ihn betroffen hat - ihr Menschen kennet nicht die Zusammenhänge, ihr kennet auch
nicht die Auswirkung eines Unglückes in seinem Umfang - und ihr wisset nicht, wem
wieder das Schicksal des einzelnen dienet zum Ausreifen. Ihr wisset auch nicht, was
ihr freiwillig auf euch zu nehmen euch erboten habt vor eurer Verkörperung als
Mensch. Ich aber weiß um alles, und Ich lege euch wahrlich keine größere Last auf, als
ihr ertragen könnet. Zudem erbiete Ich Mich Selbst als Kreuzträger, wenn euch das
Kreuz zu schwer dünkt. Aber ihr nehmet Meine Hilfe leider nicht oft in Anspruch,
und darum klaget ihr ob der Last und murret oft, daß es für euch zu schwer sei - Liebe
bewog euch, euch selbst zu erbieten zum Tragen einer Kreuzeslast. Im Erdenleben
aber wisset ihr nicht, warum ihr leiden müsset, die ihr glaubet, Mir anzugehören durch
euren Willen. Doch Ich will, daß ihr auch ohne Wissen um die Ursache still und klaglos euren Weg gehet, daß ihr ergeben euer Kreuz auf euch nehmet, Ich will, daß ihr euch
immer beuget unter Meinen Willen, in der Erkenntnis, daß Der, Dem ihr euch unterstellt, ein Gott der Liebe ist und daß alles, was von Ihm kommt, euch zum Segen gereichen wird. Darum lehnet euch nicht auf gegen euer Schicksal, was es euch auch bringen mag - wenn ihr Mir angehören wollet, dann klaget und murret nicht, sondern seid
immer dessen gewiß, daß es nur zu eurem Heil ist - daß es immer nur Hilfe bedeutet
und Herstellen Meiner Ordnung von Ewigkeit - seid gewiß, daß ihr dereinst es erkennen und Mir dankbar sein werdet, daß Ich euch diesen Erdenweg gehen ließ mit seinen
Beschwerlichkeiten, mit seinen Schicksalsschlägen, aber auch mit Meiner Liebe, die
Begründung ist für alles, was euch betrifft, weil sie immer nur will, daß ihr selig werdet.
Amen. B.D. NR. 6290.
Zeitpunkt des Endes.
22. Juni 1955. B.D. NR. 6291.
In Meinem Heilsplan von Ewigkeit ist die Zeit festgelegt, da sich das Umgestaltungswerk an dieser Erde vollzieht, denn Ich ersah seit Ewigkeit, wann Mein Wille eingreifen
muß, um das gänzliche Absinken des Geistigen in die Tiefe zu verhindern, um es wieder in den Entwicklungsprozeß einzugliedern, auf daß es wieder zur Höhe streben
kann. Und die Zeitperioden sind immer so bemessen, daß sie wohl zur restlosen Erlösung des Geistigen ausreichen, daß sie aber auch für das Versagende nicht zu lang sein
dürfen, weil es stets tiefer absinkt und dann die Rückkehr zu Mir immer schwieriger
und qualvoller wird, weil die Mittel zur Erlösung dieses Geistigen entsprechend sind
der Entfernung von Mir. Im Zeitraum einer Erlösung wird sehr viel Geistiges frei,
aber das durch die Schöpfung gegangene Geistige steht auch oft noch so im Widerstand
zu Mir, daß es längere Zeit benötigt, bis es sich als Mensch verkörpern kann, weshalb
am Ende einer solchen Erlösungsperiode zumeist die Menschheit noch viel dieses
Widerstandes in sich trägt und darum gerade diese Menschen keinen Auftrieb haben
zur Höhe, sondern mehr und mehr sich wieder mit der Materie verketten, also der
Hang nach dieser auch die Seele herabzieht. Und wenn die Menschen solcher Gesinnung überwiegen, dann ist auch der Zeitpunkt gekommen, wo eine völlige Umwandlung der Erde erforderlich ist, um wieder den Entwicklungsprozeß zu begünstigen.
Dann ist die Scheidung der Geister notwendig geworden. Und darum weiß Ich seit
Ewigkeit. Niemals werde Ich vorzeitig eine Erlösungsperiode beenden, um noch vor
der Neubannung zu retten, was möglich ist, weil Ich allein es weiß, was eine solche Neubannung in der festen Materie für das Geistige bedeutet. Niemals lasse Ich ein Wesen
diesem Schicksal verfallen, das noch die geringste Aussicht bietet auf Wandlung seines
Willens, auf eine Rettung vor jenem Schicksal. Aber Ich werde auch keinen Tag länger
versäumen, um die Qualen dieser neu-gebannten Wesen nicht zu vergrößern, was ein
immer tieferer Absturz aber erforderlich machen würde. Ich weiß, wann die Zeit erfüllet ist, die dem Geistigen zur Freiwerdung zugebilligt wurde, und darauf gründet sich
auch Mein Plan von Ewigkeit. Und darum muß Ich euch Menschen auch hinweisen auf
das vor euch liegende Geschehen, weil auch diese Hinweise noch Menschen aufrütteln
können und die kurze Zeit bis zum Ende ihnen noch Rettung bringen kann. Aber der
Tag des Endes wird dadurch nicht hinausgeschoben. Und selbst wenn ihr Menschen
niemals den genauen Zeitpunkt wissen dürfet um eurer Glaubensfreiheit willen, so
sage Ich euch doch, daß ihr ganz nahe davorsteht, daß ihr nicht mehr viel Zeit habt, daß
euer Leben auf dieser Erde sehr bald beendet ist. Ich sage es euch ganz eindringlich
und rate euch, Mir Glauben zu schenken und euer Leben so einzustellen, wie ihr es tun
würdet, wenn ihr mit Sicherheit Tag und Stunde wüßtet. Lasset euch ernstlich warnen
und mahnen. Kehret euch ab von der Welt, lasset alles, was vergänglich ist, und
gedenket eurer Seele, die unvergänglich ist, und bereitet ihr ein seliges Los, indem ihr
nur das anstrebet, was ihr zum Heile gereichet. Stellet die Verbindung her mit eurem
Gott und Schöpfer von Ewigkeit, sehet in Mir euren Vater, Der nach Seinen Kindern
verlangt, und vertraut euch Mir an, daß Ich euch führe und leite in den letzten Tagen
eures Erdenlebens. Nützet die letzte kurze Zeit, die euch noch bleibt bis zum Ende -
auf daß ihr zu den wenigen gehöret, die noch gerettet werden vor dem Verderben - auf
daß ihr lebet und nicht dem ewigen Tode verfallet.
Amen. B.D. NR. 6291.
Gottes Gegenwart und Äußerung.
23. Juni 1955. B.D. NR. 6292.
Immer bin Ich bei euch, so ihr Mich in Gedanken rufet, so ihr euch in geistige
Gespräche vertiefet, so ihr redet für Mich und Mein Reich - immer, wenn ihr wollet,
daß Ich mitten unter euch bin. Denn dieses habe Ich euch verheißen. Und so brauchet
ihr Mich nicht in der Ferne zu suchen; ihr könnet euch immer vorstellen, daß Ich euch
gegenwärtig bin, sowie ihr in kleinem Kreis versammelt seid und nicht weltliche, sondern geistige Gespräche führet. Und so auch könnet ihr euch von Mir angesprochen
fühlen, und es braucht euch das Zuleiten Meines Wortes nichts Verwunderliches zu
sein, denn wie sollte Ich anders euch Meine Gegenwart beweisen, als daß Ich Selbst
euch anspreche? Darum wird auch jeder Mich zu hören vermögen, der des Willens ist,
von Mir angesprochen zu werden, und alle seine Gedanken werden dann von Mir
gelenkt sein, weil dieser Wille, Mich zu hören, ihm auch sicher Meine Anrede oder rechtes Denken garantiert. Ihr wisset doch, daß Ich euer Vater bin und ihr Meine Kinder
seid. Darum ist es auch das Natürlichste, daß der Vater zu Seinem Kind spricht und daß
das Kind immer dann Seine Stimme vernehmen wird, wenn es darauf achtet - wenn
es sein Ohr nicht verschließt oder auf laute Klänge lauscht, die ihm von der Welt ertönen. Jeder, der willig ist, Mich zu hören, der wird Mich auch hören, und jeder Mir zugewandte Gedanke sichert ihm nun auch eigenes Denken nach Meinem Willen. Und so
wird es auch vor Irrtum geschützt sein, wenn es die reine Wahrheit begehrt, wenn Fragen oder ungeklärte Probleme es beschäftigen. Es darf aber niemals bei solchen Fragen eine bestimmte Antwort erwarten - also die Antwort, die es am liebsten hören
möchte und die doch nicht der Wahrheit entsprechend zu sein braucht. Wer begehret,
in der reinen Wahrheit unterwiesen zu werden, um diese nun auch den Mitmenschen
weiterzugeben, der soll sich völlig frei machen von Geistesgut, das ihm von außen vermittelt wurde. Er soll sein Herz entleeren und öffnen für Meinen Liebestrom, und Ich
werde es füllen, seinem Verlangen gemäß - aber auch seiner Aufgabe gemäß, wenn der
Mensch Mir dienen will. Und so müsset ihr Menschen einen Unterschied machen, ob
ihr selbst nur gedanklich mit Mir verkehren wollet, ob ihr Meine Ansprache begehret,
daß sie euch selbst Trost und Kraft gebe, damit ihr eurer Erdenaufgabe gerecht werden
könnet - oder ob ihr euch Mir als Mittler anbietet, daß Ich durch euch zu allen Menschen sprechen kann. In jedem Falle bin Ich Selbst euch gegenwärtig, in jedem Falle
vernehmet ihr Meine Stimme, sowie ihr diese begehret und es Mir möglich machet
durch euer Begehren und euer Lauschen nach innen. Doch wer einen Auftrag hat von
Mir, den muß Ich auch bedenken seinem Auftrag gemäß - denn das Erfüllen des Auftrags erfordert ein bestimmtes Wissen, das zu einer lehrenden Tätigkeit befähigt.
Und dieses Wissen kann nur ein Mensch empfangen, der einen bestimmten Reifegrad
erlangt hat und gewisse Voraussetzungen erfüllt, die ein Zuleiten Meines Wortes
ermöglichen. Ihr Menschen dürfet alle zu Mir kommen, wenn ihr Mich Selbst hören
wollet. Ihr könnet alle glauben, daß Ich bei euch bin und zu euch rede, wo immer
Mein Name in Andacht ausgesprochen wird und euer Herz sich öffnet, daß Ich eintreten kann. Doch wen Ich zur Arbeit für Meinen Weinberg gedingt habe, wem Ich das
Lehramt aufgetragen habe, dem geht auch das zu, was er für seine Arbeit benötigt.
Und diese sollet ihr anhören im festen Glauben, daß Ich Selbst durch sie spreche, weil es
nötig ist, daß ihr Menschen belehrt werdet, auf daß ihr Mich erkennen und lieben lernet und nun auch Meine Gebote erfüllet und dadurch selig werdet.
Amen. B.D. NR. 6292.
Gottes liebevolle Ansprache.
24. April 1955. B.D. NR. 6293.
Worte der Liebe will Ich jedem Kind schenken, das von Mir angesprochen zu werden
wünscht. Denn Ich umfasse alle Meine Kinder mit einer gar gewaltigen Liebe und
kann darum nicht anders als voller Liebe zu ihnen sprechen. Und selbst wenn Ich sie
ermahnen und warnen muß, dann ist es auch noch Meine Liebe, die sie bewahren will
davor, sich unglückselig zu machen. Und sehr oft sind die Menschen in dieser Gefahr,
auch wenn sie Mir ernstlich zustreben, weil diese ständig von Meinem Gegner umlauert werden und er alles versucht, um sie zum Fall zu bringen. Denn ihr Menschen steht
noch völlig in der Welt - und die Welt ist eine Gefahr für jeden ernstlich Strebenden.
Nicht allein, daß sie mit ihren Reizen und mit ihrem Blendwerk auf die Sinne des Menschen einwirken kann, auch die Anforderungen, die von seiten der Welt an euch gestellt
werden, veranlassen oft zur Entgleisung, zu Lieblosigkeiten, zur Unruhe oder gar zum
Zorn, weil Mein Gegner immer auf die ihm hörigen Menschen so einwirken wird, daß
diese sich die Mir zustrebenden Kinder zum Ziel ihrer Angriffe machen. Denn Mein
Gegner arbeitet mit viel List und Tücke - besonders dann, wenn er wenig Erfolg zu
verzeichnen hat, wenn er Mich nicht verdrängen kann aus dem Herzen Meines Kindes. Dann also sind Meine Worte trotz aller Liebe warnend und mahnend, um Mein
Kind nicht in die Hände dessen fallen zu lassen, der es besitzen möchte. Doch ein
kurzer Gedanke an Mich genügt, um ihn zu verjagen, und diesen Gedanken könnet ihr
allezeit zu Mir emporsenden, und es wird euch ein köstlicher Frieden umfangen, den
Ich Selbst in euer Herz senke, so ihr treu zu Mir haltet und dem Gegner nicht gefügig
seid. Und Ich wache ständig über denen, die Mir angehören wollen, nur muß Ich ihrem
Willen Freiheit lassen und euch selbst die Wachsamkeit ans Herz legen, denn ein jedes
Kind bedeutet Mir zu viel, als daß Ich es verlieren will an Meinen Gegner. Ihr aber habt
jederzeit ein überaus wirksames Mittel, um seine Gelüste nach euch und ihn selbst zu
vertreiben: Das kleinste Liebewerk schon macht ihn kampfunfähig, mit dem kleinsten
Liebewerk stellt ihr schon die Verbindung her mit Mir, und wo Ich bin, muß er fliehen - wo Ich bin, habt ihr ihn nicht mehr zu fürchten. Darum, wenn die Welt
bedrängend auf euch einstürmt, wenn sich Lagen ergeben, wo ihr in Unruhe oder
Unmut versetzt werdet - sprechet ein gutes Wort, lasset einen guten Gedanken in euch
aufsteigen oder tut ein gutes Werk. Und von selbst werden alle Bedrängungen nachlassen, ihr werdet als Sieger hervorgehen in jedem Wortgefecht, in jeder Lage, wo man
euch feindlich gegenübertritt. Denn dann richtet ihr euren Willen in aller Freiheit
recht, und dann könnt ihr nimmermehr unterliegen. Doch es wird dies immer einen
innerlichen Kampf kosten. Besteht ihr diesen Kampf, geht ihr aus diesem Kampf
wider euch selbst als Sieger hervor, dann habt ihr auch den besiegt, der Mein und euer
Gegner ist. Und Ich segne euch dafür und umgebe euch mit ständig zunehmender
Liebe, und was euch zuerst als Kampf erscheint, werdet ihr nun spielend leicht bewältigen können, und es wird auch die Welt nicht mehr auf euch einwirken, weil ihr es Mir
bewieset durch euren Willen, daß ihr Mir voll und ganz angehören wollet. Und immer
wieder sage Ich es euch: Ihr könnet euch von Mir geliebt wissen immer und ewig,
besonders dann, wenn ihr als Mensch auf dieser Erde den Weg nach oben gehen wollet. Dann verfolge Ich euch, Meine Kinder, mit Meiner Vaterliebe, und auf jedem Weg,
den ihr gehet, schreite Ich neben euch - und über Dornen und Klippen hinweg führe
Ich euch durch Leiden und Nöte hindurch dem rechten Ziel entgegen. Ich geleite
euch zurück in euer Vaterhaus, wo Meine Liebe für euch Herrlichkeiten bereithält, die
ihr nimmermehr euch vorzustellen vermögt - die der Vater den Kindern bereitet hat,
die Ihn lieben.
Amen. B.D. NR. 6293.
Wirksames Gnadenmittel.
25. Juni 1955. B.D. NR. 6294.
Unbegrenzt stehen euch Meine Gnadengaben zur Verfügung, weil Meine Liebe zu
euch unbegrenzt ist und alles tut, um euch zur Seligkeit zu verhelfen. Und so auch ist die
Zuleitung Meines Wortes eine ungewöhnliche Gnadengabe, die euch zur restlosen
Erlösung aus der Form, zur völligen Vergeistigung verhelfen kann noch während eures
Erdenlebens. Denn Mein Wort ist von ungewöhnlicher Kraftwirkung, weil es eine
unmittelbare Ausstrahlung Meiner Selbst ist. Die Seelen im Jenseits fühlen diese Kraftwirkung offensichtlich, weil sie bei gutem Willen schlagartig zur Erkenntnis kommen
und Licht wird, wo es zuvor dunkel war. Den Menschen auf Erden kann die Kraftwirkung nicht so offensichtlich bewiesen werden, denn es würde sie zur Annahme dessen
zwingen, was in vollster Willensfreiheit von ihnen in ihr Herz aufgenommen werden
muß, um für die Seelen Erfolg-eintragend zu sein. Doch dann ist auch die große Wirkung unverkennbar, und der Mensch wandelt sich und sein Wesen völlig um, er gestaltet sich zur Liebe und wird also frei von jeglicher Fessel, um am Ende seines Erdenlebens nun als völlig vergeistigt, als gänzlich erlöst in das geistige Reich eingehen zu
können. Ob auf Erden oder im jenseitigen Reich - immer muß Ich Meine Geschöpfe
ansprechen, will Ich von ihnen als Vater erkannt werden, Dem sie als Kinder zustreben
sollen in heißer Liebe. Es muß ihnen ein Ziel vorgehalten werden, ein vollkommenes
Wesen, Das sie erreichen wollen, weil sie fühlen, daß dieses Wesen sie liebt. Und das
ist nur möglich dadurch, daß Ich zu Meinen Geschöpfen rede, damit sie auch glauben
können an dieses Wesen, Das Sich ihnen offenbart. Ich muß Mich allen Meinen
Geschöpfen zu erkennen geben als ein Wesen voller Liebe, Weisheit und Macht. Und
darum müssen sie Mich hören können - aber, um Mich hören zu können, auch sich
selbst öffnen, also sich aufschließen Meiner Ansprache von oben. Dann aber strömt
ihnen auch die Kraft zu von oben, und dann müssen sie unbedingt auch fähig sein, alles
das zu tun, was Ich von ihnen verlange und ihnen durch Mein Wort kundtue. Ihr
Menschen seid kraftlose Geschöpfe, weil ihr unvollkommen geworden seid durch
euren einstigen Abfall von Mir. Eure Kraft würde niemals ausreichen, die einstige
Vollkommenheit wieder zu erreichen. Darum muß Ich euch zuvor mit Kraft versorgen, was nun geschieht durch die Zuleitung Meines Wortes, das Ich mit Meiner Kraft
gesegnet habe. Und immer neue Kraft strömt euch nun zu, je öfter ihr Mich zu euch
reden lasset, je geöffneter euer Herz zur Entgegennahme Meines Wortes ist, je mehr ihr wollet, daß Ich euch anspreche, und im Verlangen nach Meinem Wort nun auch die
ungewöhnliche Gnadengabe auswertet - indem ihr befolget, was Ich euch zu tun
heiße, und so also Schritt für Schritt zur Höhe schreitet mit dem Erfolg völligen Lösens von der Welt, die euch gefesselt hielt ewige Zeiten hindurch. Wenn Ich von euch verlange, daß ihr euch vergöttlichen sollet während eures Erdenlebens, so muß Ich euch,
als schwache Wesen, auch die Mittel geben, Mein Verlangen ausführen zu können.
Und diese Mittel sind Gnadengaben, ein Geschenk von Mir, das euch Kraft gibt zum
Aufstieg zur Höhe. Und das wirksamste Gnadenmittel ist Mein Wort, das immer wieder aus der Höhe euch zugeht, das ihr aber auch besitzet in der Schrift, die von Mir zeuget - wenn ihr nur bereitwillig euer Herz öffnet, daß Ich euch anreden kann. Dann
werdet ihr auch krafterfüllt alles tun, um Meinen Willen zu erfüllen, ihr werdet euch
umgestalten zur Liebe und als freie Wesen eingehen können in das Reich des Lichtes.
Amen. B.D. NR. 6294.
Entwicklung von Erde und Mensch.
26. Juni 1955. B.D. NR. 6295.
Vollvertrauend könnet ihr zu Mir kommen mit allen Fragen, die euch bewegen, denn immer werde Ich sie euch beantworten, wie es für euch dienlich ist. Ihr fasset jedoch nur ein beschränktes Maß von Wissen - doch was Ich euch vermittle, genügt, um euch einen Einblick zu gewähren in Meinen ewigen Heilsplan - es genügt auch, um anderen Menschen gegenüber aufklärend und belehrend tätig zu sein - und um euch selbst Meine Liebe, Weisheit und Allmacht zu offenbaren. Und Ich erhöhe dieses Wissen, je weiter ihr selbst fortschreitet, je mehr ihr aufnahmefähig seid für Licht und Kraft aus Mir - denn Mein Ziel ist, daß ihr vollkommen werdet, wie ihr es uranfänglich gewesen Menschen gebraucht, um aus der Tiefe euch zu entwickeln zu jener Höhe, die ein seid, und dazu gehört auch tiefste Erkenntnis - ein umfassendes Wissen um Mein Walten und Wirken, um Meine Wesenheit und um euer Ziel. Endlos lange Zeiten habt ihr Menschsein gestattet. Und endlos lange Zeit war daher nötig, in der sich diese Entwicklung bis hinauf zum Menschen vollzogen hat, weil sich alles in einer gesetzmäßigen Ordnung nur entwickeln konnte zur Höhe - weil nicht beliebig Entwicklungsphasen übergangen werden konnten, sondern nach Meinem ewigen Heilsplan jene Entwicklungsphasen abliefen und diese Aufwärtsentwicklung auch die entsprechenden Schöpfungen benötigte - die als "Vorzeit" euch zum Begriff geworden ist. Der menschliche Forschungsdrang versucht zwar, zahlenmäßig Berechnungen aufzustellen über die Dauer jener Vorzeit, doch es gelingt ihm dies nur ganz beschränkt, denn es sind Ewigkeiten, in denen die langsame Aufwärtsentwicklung des Geistigen - sowie also auch das Entstehen der Schöpfung - vor sich ging, die ihr nun als Mensch erschauen könnet; es waren endlos lange Zeiträume, für die das Wort "Ewigkeiten" die rechte Bezeichnung ist. Der Zeitbegriff aber begann erst, als das Geschöpf "Mensch" von Mir ins Dasein gerufen wurde, denn zuvor waren die Lebewesen nicht vernunftbegabt in dem Maße, daß sie selbständig denken und folgern konnten, daß sie also bewußt lebten und für sie die Begriffe "Vergangenheit - Gegenwart und Zukunft" faßlich wurden. Erst das Wesen, das mit Verstand und freiem Willen ausgestattet war, kann als "Mensch" bezeichnet werden, das in einem Maß denkfähig war, um sich nun eine gewisse Erkenntnis aneignen zu können und dieser Erkenntnis gemäß nun zu leben. Und von dieser Zeit an kann also von der bewußten Entwicklung zur Höhe gesprochen werden, wo dem einst Gefallenen die Möglichkeit gegeben war, endgültig zu Mir zurückzukehren.
Die Erschaffung des ersten Menschen war der Beginn einer Erlösungsepoche, wo
der freie Wille den Ausschlag gibt, nicht Mein Wille wie in jener Vorzeit, wo alles sich
im Mußgesetz vollzieht und eine Aufwärtsentwicklung unwiderruflich zur Folge haben
mußte. Und nun bewegt euch die Frage, wie lange Zeit schon der "Mensch" die Erde
belebt - wobei ihr immer nur den vernunft-begabten, über sich selbst frei bestimmenden Menschen meint, als dessen Nachkommen ihr selbst euch ansehet.
Der erste Mensch, der die volle Verantwortung für sein Handeln und Denken tragen konnte, war Adam - wenngleich Menschen-ähnliche Wesen schon vor Adam in allen Teilen der Erde vertreten waren, die instinktmäßig schon vieles ausführten, wozu menschliches Denken vermutet wird, die aber doch noch getrieben waren durch geistige Intelligenzen, die also auch dem zur Höhe strebenden Geistigen zur Hülle dienten und nun im Mußzustand ausführten, was zur Entwicklung der Schöpfung Erde - als Aufenthalt für den dereinstigen Menschen - nötig war.
Es waren Menschenarten, deren Instinkte und
Triebhaftigkeiten überaus stark durchbrachen und die doch nicht dafür verantwortlich
gemacht werden konnten, weil auch sie dazu beitrugen, daß immer wieder Geistiges
frei wurde und sich neu verkörpern konnte - weil alles nur dazu diente, für den Menschen ein Gebiet herzurichten, das tauglich war zum Ablegen der letzten Willensprobe. Jene menschenähnlichen Wesen also waren wohl körperlich schon stark jener
Form verwandt, die Ich für den Menschen Adam bereithielt, als für die gefallenen
Urgeister die Zeit gekommen war, wo ihnen der freie Wille zurückgegeben wurde, um
sich nun endgültig aus der Form erlösen zu können. Immer wieder gab die Vorschöpfung Geistiges frei, und immer weiter schritt die Entwicklung dessen fort, das im
gebundenen Zustand die ganze Entstehung der Erde gleichsam gefördert hatte - und
es kam für dieses Geistige auch die Zeit, da es sich frei entscheiden sollte. Und dies
war der Beginn der Erlösungsepochen, die für euch Menschen Bedeutung haben, weil
nun der freie Wille und der Verstand genützt werden konnten und also das Wesen ein
bewußtes Leben führt.
Der Beginn dieser Epoche liegt auch schon endlos weit
zurück, so daß ihr Menschen keine Berechnung darüber mehr anstellen könnet - doch
durch Meinen Willen euch die wichtigsten Epochen mit ihren Geschehen bekannt
geblieben sind, die ihr zwar in euch übersichtliche Zeiträume verteilt - dies aber völlig belanglos ist für eure eigene Entwicklung. Doch die endlose Zahl der gefallenen Geister macht eine endlos lange Zeit der Aufwärtsentwicklung nötig - weshalb ihr die
Vorzeit zu schätzen nicht mehr fähig seid - wie aber auch die Verkörperung als
Mensch in so zahllosem Umfang stattfinden muß, daß dazu Ewigkeiten erforderlich
sind. Und es wird euch Menschen nicht möglich sein, forschungsmäßig den Beginn
dieser Epoche zu ergründen, doch immer werdet ihr euch Vorstellungen machen, weil
dies in der Natur des Menschen liegt, solange er noch unvollkommen ist, daß er alles
begrenzt in seiner Vorstellung, was zurückliegt - niemals aber eine Begrenzung anerkennen will von der Zeit, die vor ihm liegt - weshalb er also nicht ablehnet einen
Beginn - aber ein Ende ihm unmöglich erscheint. Ersteres aber ist unwichtig, letzteres jedoch so überaus wichtig, daß der Mensch sein ganzes Augenmerk nur darauf richten sollte, was vor ihm liegt - daß eine Erlösungsepoche ihr Ende findet, wie undenklich viele schon zuvor - daß aber Mein Heilsplan von Ewigkeit bestehenbleibt - daß
niemals es ein Ende gibt im Sinne des Erlösungswerkes - daß eine endlose Zahl gefallener Geister auch eine endlos lange Zeit zur Rückkehr benötigen und daß Ich immer
wieder diesen Geistern die Möglichkeit gebe, aus der tiefsten Tiefe emporzusteigen
zum Licht - zu Mir, von Dem sie einst ihren Ausgang nahmen.
Amen. B.D. NR. 6295.
Trägheit im Denken.
27. Juni 1955. B.D. NR. 6296.
Je mehr die Welt den Menschen fesselt, desto gleichgültiger ist ihm die Wahrheit,
desto weniger begehrt er sie, und er nimmt gedankenlos alles an, was ihm als Wahrheit
unterbreitet wird - oder er lehnt gedankenlos alles ab. Denn sein Herz verlangt
nicht danach, die Wahrheit zu erfahren. Und wieder sehet ihr daher in der Welt eine
große Gefahr für eure Seele, denn ohne Wahrheit lebet ihr nicht zweckentsprechend, ihr
wisset überhaupt nicht um Sinn und Zweck eures Erdenlebens, weil ihr keine rechte
Erklärung erhaltet, und ihr lebet daher auch nicht bewußt, sondern immer nur den
irdischen Gütern nachjagend, von denen ihr aber doch wisset, daß sie vergänglich sind,
daß ihr nichts mitnehmen könnet, sowie euer Erdenleben beendet ist. Aber ihr glaubet auch nicht an ein Weiterleben nach dem Tode - wieder deshalb, weil es euch gleichgültig ist, weil ihr nichts darüber wissen wollet und weil ihr durch diese eure Gleichgültigkeit auch niemals zur inneren Überzeugung gelangen könnet, daß das Leben nicht
aus ist mit eurem Leibestode. Es würden Gottes Diener auf Erden weit mehr Annahmebereitschaft finden, wenn das Verlangen nach der Wahrheit im Mitmenschen vorhanden wäre, doch alles andere interessiert sie mehr als das Wichtigste: rechte Erkenntnis zu gewinnen und dieser Erkenntnis gemäß nun das Erdenleben zu führen. Und
darum ist alles zu verurteilen, was in den Menschen die Gleichgültigkeit erhöht. Es ist
zu verurteilen, wenn ihnen gelehrt wird, daß sie nicht darüber nachzudenken brauchten, was von ihnen zu glauben gefordert wird - daß sie nur das annehmen dürfen, was
ihnen von bestimmter Seite geboten wird, und daß sie jeglicher Verantwortung enthoben seien, solange sie sich angeblichen Vertretern Gottes anvertrauen und unterordnen. Alle solchen Lehren tragen dazu bei, den Menschen zur Trägheit im Denken zu
verführen, sie tragen dazu bei, andere Menschen für sich denken zu lassen und sich
selbst unverantwortlich zu fühlen. Und sowie nicht ein Liebewirken das Denken
eines solchen Menschen wandelt, bleibt er bis zum Ende seines Lebens unwissend und
im Irrtum verstrickt. Doch nur die Wahrheit führet zu Gott. Also ist er auch noch
sehr weit von Gott entfernt, wenn er abscheidet von der Erde. Wäre das Verlangen nach der Wahrheit mehr anzutreffen unter den Menschen, es wäre wahrlich nicht eine so große geistige Finsternis unter ihnen, denn ihr Denken würde recht gelenkt werden als Folge des Verlangens nach der Wahrheit. Und ein recht denkender Mensch lebt nun
auch dem Willen Gottes gemäß und kommt Ihm dadurch immer näher. Die Menschen aber wollen nur über Irdisches ihr Wissen erweitern, weil geistiges Wissen ihnen
keinen irdischen Erfolg bringt, durch irdisches Wissen aber sie ihr körperliches Wohlleben verbessern können und sie darum auch für alles andere sich verschließen, selbst
wenn es ihnen als besondere Gnadengabe angeboten wird. Und darum bleibt die
Erde in Finsternis gehüllt, denn das Licht bricht sich nur dort Bahn, wo es begehrt wird,
niemals aber dort, wo ihm sein Leuchten verwehrt ist.
Amen. B.D. NR. 6296.
Göttliche Führung.
28. Juni 1955. B.D. NR. 6297.
Ihr werdet zusammengeführt nach Meinem Willen - wie es erfolgreich ist für eure
geistige Tätigkeit und immer so, daß ihr Mir nach Kräften dienen könnet, daß ihr Mein
Wort überallhin leiten könnet, das Ich euch von oben zugehen lasse - daß ihr das
Evangelium verkünden könnet, wo es nur willig angehört wird. Nichts geschieht willkürlich, und nichts tritt zufällig an euch heran. Alles ist in Meinem Plan von Ewigkeit
festgelegt, kann nur verschieden ausgenützt werden - was immer eurem freien Willen
überlassen bleibt. Darum könnet ihr alles als Meine Führung betrachten, was sich in
eurer geistigen Tätigkeit ereignet, ihr könnet alle Menschen als euch von Mir zugeführt
ansehen, mit denen ihr in geistigen Gesprächen über Mein "Wort" reden könnet. Ihr
könnet jede Veränderung eurer eigenen Lage als fördernd für eure Weinbergsarbeit
betrachten, und jeder Tag wird so von Mir ausgerichtet, daß ihr aufwärtsschreiten könnet, so ihr dazu den ernsten Willen habt. Und das sollet ihr euch besonders in der
kommenden Zeit vorhalten, daß Ich euer Schicksal lenke, daß alles immer nur so
kommt, wie es kommen muß, damit ihr in erlösendem Sinne tätig sein könnet - denn
oft werdet ihr es nicht verstehen, daß Ich euch Wege führe, die euch kaum gangbar
erscheinen wollen. Doch das Ziel ist herrlich, das nur durch solche Wege erreichbar
ist. Und sowie ihr nur glaubet, daß Ich Selbst immer neben euch wandle, sowie ihr nur
jeden Tag mit Mir beginnet und beendet, liegt Segen auf allem, was ihr unternehmet,
auch wenn irdisch euch kein Vorteil daraus erwächst. Dann müsset ihr immer wissen,
daß Ich alles so füge, wie es kommt, und daß es seinen weisen Grund hat, denn Ich
übersehe die Auswirkung, und dieser entsprechend tritt alles an euch heran. Die Zahl
derer, die ernstlich gewillt sind, Mir zu dienen, und in der letzten Zeit vor dem Ende Mir
helfen wollen, Mein Reich aufzurichten unter der Menschheit, ist wahrlich sehr gering;
wer aber diesen Willen hat, den erfasse Ich mit Meiner ganzen Liebe, und sein Erdenleben ist nun voll und ganz diesem Willen entsprechend geregelt. Der Mensch selbst
würde oft anders handeln aus seinem Willen heraus, wenn er Mir nicht zuvor schon seinen Willen unterstellt hätte, so daß Ich nun ihn lenken kann, daß er Mir einen tüchtigen Arbeiter in Meinem Weinberg abgibt. Doch seine völlige Hingabe an Mich benötige Ich dazu. Dann aber kann er voll Vertrauen sein, daß Ich auch seine irdischen
Nöte und Sorgen in Meinen Plan einbeziehe, daß Ich alles lösen werde zur rechten Zeit,
was als unentwirrbares Knäuel ihn beunruhigt. Denn will er Mir dienen, dann diene
auch Ich ihm, und das geistig sowohl als auch irdisch. Aber Meine Liebe und Weisheit
hat oft andere Wege, als dem Menschen gut erscheint. Doch niemals will Ich sein
Unheil, und niemals verlasse Ich ihn in Zeiten irdischer Not. Ich regle alles, doch nach
Meinem Ermessen, auf daß es letzten Endes diene der geistigen Entwicklung des Menschen selbst und vieler Mitmenschen, die ihm anvertraut sind, denen er helfen kann
und die Ich ihm daher zuführe. Überlasset alles vollgläubig Mir, daß Ich es für euch
ordne, und ihr tut wahrlich das Richtigste, denn wer könnte wohl liebevoller für euch
sorgen als Ich, in Dessen Dienste ihr freiwillig getreten seid? - Mein Ziel ist immer nur
die Seligwerdung Meiner Geschöpfe. Was dafür getan werden kann, das tue Ich wahrlich, und so ihr Mir dabei helfen wollet, so wird dies sicher nicht euer Schaden sein.
Doch immer müsset ihr wissen, daß alles von Mir gefügt ist und immer euch zum
Besten dienet, daß alle Lebenslagen, gute wie schlechte, euch selbst zum Ausreifen dienen, aber euch auch immer wieder Türen öffnen, wo neue Arbeit eurer wartet, weil eure
eigentliche Aufgabe darin besteht, eifrige Arbeit zu leisten in Meinem Weinberg, denn
Mein Reich bleibt ewig bestehen, das irdische Reich aber vergeht, sowie die Zeit erfüllet
ist.
Amen. B.D. NR. 6297.
Irdische Welt Durchgang zur wahren Heimat.
29. Juni 1955. B.D. NR. 6298.
Der Hang zur Welt ist noch das Zeichen der Verbundenheit mit dem Gegner Gottes,
wenngleich ihr Menschen ein solches Urteil über euch nicht gern höret, doch ihr würdet die Welt unbedenklich verachten, wenn ihr euch schon völlig gelöst hättet von
jenem. Ihr könntet keinen Gefallen finden an Dingen, die materiell sind, an Freuden
und Genüssen, die außerhalb des geistigen Reiches liegen, denn eure Seele würde - so
sie sich gelöst hat von ihrem Feind, zurückverlangen in das geistige Reich, wo sie uranfänglich gewesen ist, sie würde es wissen und fühlen, daß das materielle Reich nur ein
Durchgang ist, das ihr Fesseln auferlegt, nimmermehr aber danach verlangen. Ihr Menschen habt als Folge eurer Unkenntnis den Glauben, daß das Leben auf dieser Erde
Inbegriff dessen ist, was ihr Glück nennet, wenn ihr euch dieses Erdenleben so gestalten könnet, wie es euch gefällt - weil ihr das wahre Glück nicht kennet, das gänzlich
anders ist als das unfreie, belastende Leben im Fleisch auf dieser Erde. Ihr kennet
nicht die Freiheit in Kraftfülle, ihr kennet nicht das strahlende Licht, in dem ihr euch
bewegen dürfet, so ihr euch gelöst habt von dem Begehren nach der Welt - ebendarum, weil ihr dem noch angehöret, der Herr ist dieser Welt. Doch alles Verlangen
erstirbt, wenn ihr euch ernstlich von dem abwendet, dem ihr euer Dasein als Mensch zu
verdanken habt. Und euer Begehren gilt nun einem anderen Ziel, die Seele verlangt
andere Freuden, als die Welt ihr zu bieten vermag - die Seele erkennt ihre Schwäche
und Unzulänglichkeit und begehret nun Kraft und Licht, sie sehnt sich zurück nach
dem Zustand der Vollkommenheit, sie strebt mit allen Sinnen das geistige Reich an, von
dem sich der Verstand des Menschen keine Vorstellung machen kann. Aber die Seele,
die sich gelöst hat vom Gegner Gottes, weiß es, daß ihre wahre Heimat begehrenswert
ist. Und darum vermag sie auch den Gütern der Welt nichts abzugewinnen, die sie als
leeren Schein erkennen lernte und die sie deshalb verachtet. Solange ihr Menschen die
Welt begehret, solange seid ihr auch noch in seiner Gewalt, ihr gehöret ihm noch an,
weil ihr noch nicht die Kraft aufbringen konntet, euch von ihm zu lösen, Verzicht zu leisten auf das, was er euch bietet, um dagegen Güter einzutauschen, die euch in Wahrheit
beglücken können. Doch beides zugleich könnet ihr nicht besitzen. Ihr müsset das
eine aufgeben, um das andere zu gewinnen, ihr müsset - auch wenn ihr noch auf
Erden weilet, den Schritt wagen in das geistige Reich, denn dies ist euer Willensentscheid, aus eigenem Antrieb das materielle Reich mit dem geistigen vertauschen wollen. Und so euch dies gelungen ist, habt ihr die Willensprobe bestanden, ihr habt euch
befreit aus der Gewalt dessen, der euch gefangenhält. Und es wird euch geholfen in
jeder Weise, daß ihr diesen Schritt waget, ihr werdet gelockt, und es wird euch Hilfestellung geboten, doch ihr werdet nicht gezwungen. Aber es wird euch die Vergänglichkeit der irdisch-materiellen Güter so oft vor Augen geführt, daß es euch wahrlich nicht schwerfallen sollte, danach zu streben, was unvergänglich ist. Und immer wieder lässet
Gott Seinen Ruf ertönen: Machet euch frei von den Fesseln, die euch hindern an der
Rückkehr ins Vaterhaus - gebet die Welt auf, auf daß ihr das geistige Reich wieder in
Besitz nehmen könnet, das euch Frieden und Seligkeit bietet, die euch nimmermehr die
Welt bieten kann.
Amen. B.D. NR. 6298.
Vergänglichkeit. Zerstörungen.
30. Juni 1955. B.D. NR. 6299.
Alles Irdische ist vergänglich. Es gibt keinen Menschen, der dieses nicht wüßte,
und dennoch gibt es nur wenige Menschen, die diese Tatsache beherzigen und irdische
Güter nicht anstreben, es gibt nur wenige Menschen, die nach dem Unvergänglichen
trachten - die Mehrzahl aber setzt alle Kraft ein, um nur in den Besitz irdischer Güter
zu gelangen trotz des Wissens um ihre Vergänglichkeit. Und es berechtigt das zu der
Frage, wie diesen wohl das Verlangen danach genommen werden könnte, ohne den
freien Willen zu beschneiden. Das Wissen um die Vergänglichkeit allein genügt nicht,
solange der Mensch für die Zeit seines Lebens nur sich seines Besitzes erfreuen kann.
Und es besteht nur die Möglichkeit, ihm immer wieder die Vergänglichkeit vor Augen
zu führen, indem er seines eigenen Besitzes verlustig geht durch Einwirken menschlicherseits oder durch Äußerung in der Natur. Erst wenn der Mensch das Hoffnungslose seines Bemühens erkennt, erst wenn er erkennt, daß er selbst es nicht in der Macht
hat, sich seinen Besitz zu sichern, kann sein Streben sich langsam wandeln und anderen
Zielen zuwenden. Doch manche Menschen brauchen zu dieser Erkenntnis sehr lange
Zeit, bis sie müde werden des Jagens nach irdischem Besitz, und sie vergeuden gleichsam die kostbare Erdenlebenszeit, die sie nützen sollten zum Erwerben geistiger Güter.
Und darum sind auch Zerstörungen aller Arten in gewissem Sinne ein Segen, weil Menschen dadurch ihren materiellen Besitz verlieren und immer wieder auf die Vergänglichkeit des Irdischen hingewiesen werden, und die schwersten Unglücksfälle oder Naturkatastrophen können einen übergroßen geistigen Vorteil den Menschen eintragen, denn Gott hilft ihnen, wenn auch in schmerzlicher Weise, sich von dem zu trennen, was sie an die Erde kettet, auf daß sie leichter den Weg finden nach oben. Immer wieder zeigt Gott es den Menschen offensichtlich und unmißverständlich, daß es unsinnig
ist, nach irdischen Gütern zu streben, und er weiset sie hin, sich ein geistiges Ziel zu setzen. Er lässet immer wieder zu, daß durch menschlichen Willen Zerstörungswerke
ausgeführt werden, wodurch die Mitmenschen zum Schaden kommen, wie er selbst
auch unmittelbar eingreift und den Menschen nimmt, woran ihr Herz hängt - immer
nur zu dem Zweck, daß sie ihr ganzes Streben darauf richten sollen, was bestehenbleibt
und ihnen nachfolgt in die Ewigkeit. Solange der Mensch sich damit nicht auseinandersetzt, daß er seine Kraft falsch verwertet - solange er dem Irdisch-Materiellen nur
Beachtung schenkt, so lange jagt er toten Zielen nach, so lange ist sein Erdenleben ein
Leerlauf und ganz erfolglos für seine Seele. Und darum wird der Verfall des Irdischen
immer deutlicher zutage treten, immer schmerzvollere Ereignisse werden die Menschen aufschrecken und immer gewaltiger die Zerstörungen sein, denen Menschenleben und irdischer Besitz zum Opfer fallen, und es ist letzter Zweck dessen, daß die
Menschen hingewiesen werden auf die Vergänglichkeit - damit sie sich besinnen und
danach trachten, sich unvergängliche Güter zu erwerben, die ihnen nimmermehr
genommen werden können. Denn es ist die Zeit des Endes, wo nichts bleiben wird,
wie es ist, wo nur die Güter gewertet werden, die unvergänglich sind und die jeder
Mensch sich noch erwerben kann.
Amen. B.D. NR. 6299.
Letzter Glaubensentscheid.
1. Juli 1955. B.D. NR. 6300.
Ihr werdet vor die Entscheidung gestellt, euch zu bekennen für Mich oder Mich zu
verleugnen, und dies wird der Auftakt sein zu einem Glaubenskampf, wie er noch nie
geführt wurde bisher. Denn es ist das letzte Werk Meines Gegners, daß er versuchen
wird, Mich ganz zu verdrängen aus den Herzen der Menschen, weil er glaubt, Mich
stürzen zu können, um dann selbst die Herrschaft anzutreten. Und da dieser Kampf
geführt wird unter Anwendung der brutalsten Zwangsmittel, da es sich nicht um einen
freien Willensentscheid handelt, der in keiner Weise Bedrohungen oder Versprechungen als Waffen anwendet, ist dies ein Überschreiten der Machtbefugnis Meines Gegners - es ist ein offenes Vorgehen gegen Mich, mit welchem sich Mein Gegner selbst
das Urteil spricht: daß er gebunden wird, damit er keinen Einfluß mehr auf die Menschen ausüben kann. Für die Menschen aber ist es doppelt schwer - nicht nur, daß
durch diesen Entscheid die betroffen werden, die sich in ihrem Innern noch nicht recht
klar sind oder denen das Ableugnen Meiner Selbst nichts weiter bedeutet - sondern
auch die Menschen, die zu Mir stehen und voll und ganz Mich bekennen möchten, werden durch Zwangsmaßnahmen in schwierige Situation gebracht, so daß sie wirklich
einen schweren inneren Kampf zu bestehen haben, um Mir die Treue beweisen zu können, denn sie müssen ganz und gar mit dem irdischen Leben abschließen, selbst wenn
es ihnen körperlich noch belassen bleibt. Sie müssen alles hingeben, was sie besitzen,
und werden als entrechtet und vogelfrei ein kärgliches Dasein fristen. Und das ist die
Zeit, von der geschrieben steht: Ich verkürze die Tage, auf daß nicht die Auserwählten
noch wankend werden. Sie werden nur ganz kurze Zeit zu leiden brauchen und
auch in dieser Zeit so außergewöhnlich von Mir gestärkt werden, daß sie ihren Entschluß nicht bereuen, sondern innerlich jubeln und jauchzen ob der Gewißheit Meiner
Liebe, Macht und Herrlichkeit. Und sie erwarten gläubig den Tag ihrer Rettung.
Nur, wer bewußt abschließet mit der Welt und nur noch Mein Kommen erwartet, der
wird Überwinder sein und eingehen können in das Paradies der neuen Erde. Und Ich
kenne die Meinen, Ich weiß, wer dazu fähig ist, diese Zeit des Schreckens für die Gläubigen zu überstehen und standzuhalten dem letzten Wüten des Satans auf dieser
Erde. Dennoch mache Ich alle Menschen darauf aufmerksam, denn es können sich
noch die Schwachen zur Glaubensstärke erziehen, weil nur der feste Wille nötig ist, um
auch die Kraft in Empfang zu nehmen, Meinen Namen zu bekennen vor der Welt. Wer
die Bindung zur Welt noch zu stark aufrechthält, wer noch mitten in der Welt steht und
sich nicht von ihr zu lösen vermag, der erliegt den Maßnahmen, die erlassen werden,
um den Willen der Meinen zu brechen. Und er kann sich seligpreisen, so Ich ihn mitten aus dem Leben reiße und ihm den Fall in die Tiefe erspare. Doch diese Entscheidung muß zuvor gefordert werden, auf daß auch der Satan sein Spiel zu Ende führen
kann, auf daß er sich selbst bloßstellt, daß sein Vorgehen offener Kampf gegen Mich
Selbst ist. Denn ihm sind Grenzen gesetzt, die er nicht überschreiten darf, die er aber
nicht beachtet und er darum aufs neue in Ketten gelegt wird. Danach aber kommt auch
die Menschheit in einen Zustand des Friedens und der Glückseligkeit auf der neuen
Erde, denn sie kann nicht mehr verdrängt werden von dem Feind ihrer Seelen. Und
es geht sonach ein Erlösungsabschnitt zu Ende, und ein neuer beginnt wieder, wie es
vorgesehen ist seit Ewigkeit. Viel wird von euch Menschen in der Zeit dieses Glaubenskampfes gefordert, aber es trägt auch das Höchste ein denen, die ihn bestehen.
Und ihr Menschen könnet ihn bestehen, so ihr euch nur fest und innig Mir verbindet
zuvor schon, so ihr den ernsten Willen habt, Mein zu werden und zu bleiben bis in alle
Ewigkeit. Dann werde Ich euch nimmermehr in seine Hände fallen lassen, dann
werde Ich euch Kraft zuführen und in größter Not auch Selbst bei euch sein. Und es
werden Mich zu schauen vermögen, die ungewöhnliche Kraft benötigen, und sie werden standhalten, bis der Tag anbricht, da Ich Selbst komme, die Meinen zu retten und
sie zu holen in ein Reich des Friedens - wenn die Zeit erfüllt und das Ende dieser Erde
gekommen ist.
Amen. B.D. NR. 6300.
Die Gemeinde Jesu Christi.
2. Juli 1955. B.D. NR. 6301.
In Meinem Willen liegt es, daß Meine kleine Gemeinde fest zusammenhält, auf daß
einer dem anderen Stütze sei geistig und irdisch. Alle sollen sich um den Lebensborn
lagern und sich daran erquicken, sie sollen Kraft daraus schöpfen, die sie desto mehr
benötigen, je näher das Ende ist. Und daß das Ende kommt, das wird jeder wissen
und glauben, der sich von Meinem Lebenswasser durchströmen lässet, denn er sieht
nun tiefer, und er weiß, warum es dem Ende zugeht. Und Ich will, daß vielen Menschen dieses Wissen unterbreitet wird, Ich will, daß allen der Lebenstrank angeboten
wird, die eure Wege kreuzen. Und dann steht es jedem Menschen frei, ob er bei euch
verbleiben will oder sich wieder abwendet von dem Born, den Meine Liebe euch allen
erschlossen hat. Teilet allen das Lebenswasser aus, das Meinem Quell entströmt ist.
Verbreitet alle Mein Wort, das aus der Höhe kommt und euch zugeführt wird - und
helfet mit, daß sich der Kreis derer ständig vergrößert, denen Ich durch Mein Wort
Kraft zuführen kann, weil Ich weiß, wie nötig alle diese Kraft gebrauchen werden in der
kommenden Zeit. Was immer getan werden kann, um Mein Evangelium hinauszutragen in die Welt, das sollet ihr tun, und Ich will einen jeden dafür segnen, denn Ich allein
weiß es, daß immer noch Seelen gerettet werden können, die krank sind und an den
heilenden Quell flüchten und durch das köstliche Lebenswasser gesunden. Ihr alle,
die ihr Mein Wort empfanget, direkt oder durch Meine Diener auf Erden, ihr gehöret
Meiner kleinen Herde an, die von ihrem Hirten behütet wird. Ihr alle gehöret Meiner
Kirche an, die Ich gründete, als Ich auf Erden wandelte. Ihr alle seid Meine Jünger der
Endzeit, die Ich mit dem Auftrag hinaussende, Mein Evangelium zu verkünden den
Menschen. Wisset, daß Ich mit einem jeden von euch bin, der Arbeit leisten will für
Mich und Mein Reich - wisset, daß Ich euch hinführe zu denen, die ihr wieder laben
sollet mit Speise und Trank; wisset, daß ein jeder Weinbergsarbeit leisten kann, der sich
Mir zum Dienst anbietet. Aber glaubet es auch, daß Ich einen jeden von euch auch
benötige, weil noch sehr viel Arbeit getan werden soll bis zum Ende und weil diese
Arbeit nur ausgeführt werden kann von Menschen, die bereit sind, Meinen Willen auszuführen, die also Anweisungen von Mir Selbst entgegennehmen. Glaubet es, daß Ich
wohl weiß, was den irrenden Seelen dienet, auf daß Licht werde in ihnen und daß Ich
euch immer die Mittel in die Hand gebe, die erfolgreich sich an jenen auswirken - daß
Ich immer die rechten Worte durch euch zu ihnen rede, weshalb euch allen Mein Wort
zugeführt wird, so daß Ich jeden Menschen direkt ansprechen kann, und Meine Worte
wahrlich ihre Wirkung nicht verfehlen können, wo nur der Wille gut ist und Ich noch
eine Möglichkeit ersehe, daß der Mensch gerettet werden kann. Wirket zusammen
mit vereinter Kraft, und seid gewiß, daß auch Ich mitten unter euch weile, daß Ich Selbst
die Menschen einlade, zum Born der Liebe zu kommen und sich dort laben und erquicken zu lassen. Seid gewiß, daß Ich eines jeden Dienste für Mich und Mein Reich
segne, geistig und irdisch, und schaffet darum eifrig in Meinem Weinberg, denn die Zeit
der Ernte ist gekommen, und viele Schnitter brauche Ich, die emsig tätig sind, weil nicht
mehr viel Zeit bleibt bis zum Ende.
Amen. B.D. NR. 6301.
Verwerten des göttlichen Wortes.
3. Juli 1955. B.D. NR. 6302.
Jeder wird sich verantworten müssen, wie er Mein Wort genützet hat, wie er es auf sich wirken ließ, wie er sich dazu eingestellt hat, wenn er die Gnade hatte, von Mir Selbst angesprochen zu werden. Ich werde ihn nicht verurteilen, wenn er es nicht erkannte als Mein Wort, dennoch wird er es dereinst bitter bereuen, eine Gnadengabe zurückgewiesen zu haben, die er hätte erkennen können, wenn es ihm ernst gewesen wäre, das Rechte zu tun und die Wahrheit zu erfahren. Jene aber, die Mein Wort nicht ohne Eindruck ließ, die es fühlten, daß sie von Mir angesprochen wurden und es dennoch aus Bequemlichkeit und Leichtfertigkeit unbeachtet ließen, werden sich zu verantworten haben, denn sie leisteten Mir noch immer Widerstand, ansonsten Meine Stimme sie hätte berühren müssen. Ich spreche einen jeden Menschen so an, daß sein Herz berührt wird, wenn er ohne inneren Widerstand ist gegen Mich. Doch es fordert Mein Wort eine Wandlung seines Wesens, und so der Mensch nicht dazu bereit ist, verschließet er sein Herz und auch sein Ohr, und dann machet er Mein Wort unwirksam.
"Wer Mein Fleisch isset und Mein Blut trinket, der wird leben in Ewigkeit."
Diese
Worte habe Ich ausgesprochen und euch Menschen die Bedeutsamkeit der Annahme
Meines Wortes klargemacht. Denn Ich Selbst bin das Wort, Das Fleisch geworden ist,
und Ich Selbst komme zu euch im Wort und bringe euch die Nahrung für eure Seele, die
ihr nicht geringschätzen dürfet, weil sie allein euch ein Leben in der Ewigkeit gewährleistet. Ihr könnet nicht leben ohne diese Nahrung, ihr verfallet dem ewigen Tode, so ihr
nicht Speise und Trank entgegennehmet, die eurer Seele das Leben geben. Ihr müsset
Mich Selbst in euch aufnehmen, und da Ich Selbst das Wort bin, wird es euch nun auch
verständlich sein, daß ihr Mein Wort nicht ablehnen oder geringschätzen dürfet, daß es
nicht ohne Folgen bleibt, so ihr gleichgültig an Meinem Wort vorübergeht, so es euch
dargeboten wird. Ihr richtet euch selbst, wenn ihr dereinst erkennen werdet, was
euch geboten wurde und wie ihr euch zu diesem Gnadengeschenk verhalten habt -
wenn ihr erkennet, daß Ich Selbst im Wort euch nahetrat und euch Speise und Trank für
eure Seele anbot, die ihr leichtfertig zurückwieset. Mein Wort wird wider euch zeugen, es wird auferstehen am jüngsten Tage, denn eine verkümmerte, darbende Seele
wird dereinst vor Mir stehen und durch ihren Zustand Zeugnis ablegen, wie diese Seele
M*ein Wort gewertet hat im Erdenleben. Und Ich kann die Seele nicht anders bedenken als ihrem Zustand gemäß. Denn was ihr zum Leben verhelfen konnte, das lehnte
sie ab, und was sie nun dringend benötigt, um sich ein kümmerliches Leben zu bereiten, das wird sie sich schwer erringen müssen, und ihre Reue wird groß sein, sich das
auf Erden verscherzt zu haben durch eigene Schuld, was ihr reichlich zur Verfügung
stand und ihr ein herrliches Los im Jenseits eingetragen hätte. Ich rede zu den Menschen immer und immer wieder, wenige aber erkennen nur die Stimme des Vaters, und
wenige nur nehmen daher Mein Wort an. Diese aber werden selig sein, denn sie empfangen unausgesetzt Speise und Trank für ihre Seelen, die nun zum Leben in Herrlichkeit eingehen, wenn sie den irdischen Leib verlassen. Und so richtet sich die Seele
selbst, die Mein Wort mißachtet, denn sie kann nur so bedacht werden, wie sie selbst im
freien Willen sich gestaltet, und sie wird mißgestaltet eingehen in das jenseitige Reich,
und Mein Wort wird wider sie zeugen.
Amen. B.D. NR. 6302.
Auswirkung des Erlösungswerkes auf alles Geistige.
5. Juli 1955. B.D. NR. 6303.
Der Kreuzestod Jesu Christi wirkt sich aus auf alle lebende und tote Kreatur, auf alles
in der Schöpfung Gebundene und auf alle Wesen im geistigen Reich und im gesamten
Universum. Verstehen kann das erst der Mensch, der schon so weit in geistiges Wissen eingedrungen ist, daß er um die Aufwärtsentwicklung des Geistigen aus der Tiefe
zur Höhe weiß, daß er weiß, daß nichts ohne Leben ist, d.h. alles von der Kraft Gottes
durchflutet ist, dem ist auch die Bedeutung des Erlösungswerk klar, denn alles im Universum Bestehende ist auf diesem Wege zu Gott, würde aber niemals zum Ziel gelangen
können ohne das Erbarmungswerk Jesu Christi. Denn dieses Erbarmungswerk
wurde nicht erst begonnen mit der Niederkunft Jesu zur Erde, sondern schon endlos
lange zuvor, als das Formen des Geistigen zu materiellen Werken begann, als die
gesamte Schöpfung im Entstehen war. Denn die Schöpfung hatte nur den Zweck, das
in die Tiefe gefallene Geistige wieder der Höhe zuzuführen, und da eigene Schuld - ein
Vergehen im freien Willen gegen Gott - den tiefen Sturz verursacht hatte, war es ein
Erbarmungswerk Gottes, Sich dieses Gefallenen anzunehmen und ihm wieder das Steigen zur Höhe möglich zu machen. Der Mensch Jesus krönte dieses Erbarmungswerk
durch Seinen Kreuzestod, und Er baute eine Brücke aus dem Reiche der Finsternis in
das Reich des Lichtes. Denn ob auch alles gebundene Geistige den Weg durch die
Schöpfung zurücklegt, ob die scheinbar tote Materie einmal auch zu leben-bezeugenden Schöpfungen sich wandelt - der Aufwärtsgang würde einmal ins Stocken geraten,
wenn das Wesen auf einer Stufe angelangt ist, wo nun nur der freie Wille entscheidend
ist. Dann würde er unwiderruflich versagen - weil alles Geistige immer noch sich im
Bereich des Gegners von Gott befindet. Und in diesem Bereich ist von Jesus Christus
die Pforte geöffnet worden in das Bereich Gottes. Es ist durch Ihn überhaupt erst die
Verbindung zwischen diesen beiden Welten geschaffen worden, es ist ein Opfer
gebracht worden, durch das Gott Sich bewegen ließ, Sein Reich zu öffnen für die, welche sich Jesus anschließen, um mit Seiner Hilfe das Reich der Finsternis verlassen zu
können. Es wäre der endlos lange Weg der Entwicklung durch die gesamte Schöpfung
ein vergebliches Unterfangen, wenn in der zu erreichenden Höhe dann nicht die Pforte
geöffnet wäre, was Jesus durch Seine unendliche Liebe zu dem Gefallenen unter unsäglichen Opfern und Leiden erreicht hat, denn ohne ein solches Opfer als Sühne für die
unvorstellbar große Schuld des Gefallenen hätte Gott nie und nimmer ein Wesen aus
der Finsternis in das Lichtreich aufnehmen können, und ob es auch Ewigkeiten in dem
gebundenen Zustand geschmachtet hätte. Die Gerechtigkeit Gottes forderte den
Ausgleich für diese Schuld, und die Liebe Gottes, die sich im Menschen Jesus verkörpert hatte, zahlte den Ausgleich und tilgte sonach alle Schuld. Das Ringen in jeder
Form vor der Verkörperung als Mensch wäre ohne das Erlösungswerk Jesu völlig nutzlos gewesen, denn im Zustand des freien Willens wäre das Wesen unwiderruflich wieder zurückgesunken in die Tiefe, weil ihm die Hilfe durch Jesus Christus fehlte - die
aber nun ihm zur Verfügung steht in so reichlichem Maße, daß die Erlösung aus der
Tiefe jedem gesichert ist, der zu Jesus Christus rufet, daß Er Sich seiner erbarme und
seine Schuld unter Sein Kreuz tragen möge. Dieser wird erlöst sein von Sünde und
Tod und eingehen zum ewigen Leben.
Amen. B.D. NR. 6303.
Liebe- und Glaubenskraft.
6. Juli 1955. B.D. NR. 6304.
Der Zusammenschluß mit Mir ist das Ziel, das ihr auf Erden erreichen sollet. Ihr
wurdet unglückselig, als ihr euch von Mir trenntet, und könnet wieder in aller Seligkeit
sein, wenn ihr zu Mir zurückkehret, also Meine Gegenwart ersehnet und alles tut, daß
ihr Mir wieder nahe seid - daß ihr euch wandelt zur Liebe, weil nur die Liebe sich Mir
wieder verbinden kann. Wüßtet ihr, wie mächtig ihr sein könnet schon auf Erden, so
ihr durch ein Liebeleben den Zusammenschluß mit Mir herstellet. Doch es ist euch
dies nicht glaubhaft, daß ihr alles zu leisten fähig seid, weil ihr im Verband mit Mir keine
Schwäche und keine Dunkelheit mehr kennet, weil ihr euch der Kraft aus Mir uneingeschränkt bedienen könnet und euch daher nichts mehr zu leisten unmöglich ist. Die
Menschen jagen Zielen nach, die ihnen völlig wertlos erscheinen würden, so sie im Vollbesitz von Kraft und Licht aus sich heraus wirken könnten und jede Schwäche und
Begrenzung nur als ein Zeichen von Gottferne erkennen. Nichts Irdisch-Materielles
würde ihnen so reizvoll erscheinen, weil sie durch den Zusammenschluß mit Mir auch
Einblick haben in das geistige Reich und dieses nur noch ersehnen mit allen ihren Sinnen. Sie würden aber auch irdisch alles meistern und zum Segen ihrer Mitmenschen
Kräfte entfalten können, die von den Mitmenschen wohl bestätigt, aber nicht angefordert werden können, solange sie nicht selbst durch die Liebe sich Mir verbunden
haben. Denn es ist Meine göttliche Liebekraft, die jenen zur Verfügung steht, die sich
Mir innig verbunden haben durch Liebeswirken. Doch kein Mensch auf Erden macht
die Probe aufs Exempel. Kein Mensch nützet die ihm nun unbeschränkt zuströmende Kraft, nachdem er sich erstmalig völlig zur Liebe gestaltet und dann im festen
Glauben an Mein Wort die Kraft anwendet. Die Menschen sind so schwachgläubig und
hindern dadurch die Wirkung Meiner Liebekraft, aber sie könnten sich jederzeit davon
überzeugen - was aber nur möglich ist, wenn Herz und Verstand Mich suchen, wenn
ihr Denken, Handeln und Willen ganz bewußt aus der innigen Verbindung mit Mir den
Nutzen zieht - wenn der Mensch also nicht wartet, bis Ich wirke, sondern selbst tätig
wird, um die in ihm wirkende Gotteskraft zu beweisen. Daß er diese Kraft nicht mißbraucht, dafür sorget Mein Geist in ihm, der seine Gedanken recht leitet und warnet oder antreibet - immer vorausgesetzt, daß der Mensch willig ist, die aus Mir ihm unbegrenzt zuströmende Kraft zu verwerten und also gleichsam Mich und Meinen
Namen dadurch zu verherrlichen, auf daß die Menschen glauben lernen und Mir nun
gleichfalls zustreben aus eigenem Antrieb. Ihr seid einstens kraft- und lichtvoll aus
Mir hervorgegangen, und es steht euch Licht und Kraft in aller Fülle wieder zu, so ihr
die Unvollkommenheit abgelegt habt und freiwillig euch wieder Mir verbindet. Und
ihr könnet diesen Zustand schon auf Erden erreichen, also auch dann wirken als göttliches Wesen, das keiner Kraft- und Lichtbeschränkung unterliegt. Ihr könnet es und
sollet es nur glauben, daß nicht Ich euch Grenzen setze in eurem Kraft- und Lichtreichtum, sondern daß ihr selbst nicht über die Begrenzung des Unvollkommenen hinausgeht, wenngleich ihr dies vermögt. Und ihr sollet glauben, daß es Mein Wille ist, wenn
ihr unbeschränkt Meine Kraft anfordert, und daß Ich euch Meinen Segen gebe immer,
wenn es euer Wille ist, Meinen Namen zu verherrlichen und dem Nächsten zu dienen. Ihr sollet die Kraft der Liebe zum Ausdruck bringen, weil auch dieses beiträgt
zur Erlösung irrender Seelen.
Amen. B.D. NR. 6304.
Schaffet und wirket für die Ewigkeit.
7. Juli 1955. B.D. NR. 6305.
Für die Ewigkeit zu schaffen und zu wirken ist eure Aufgabe auf Erden, und kommet
ihr dieser Aufgabe nach, so ist auch euer zeitliches Los gesichert, wenngleich ihr auf
Erden noch Kämpfe zu bestehen habt, um nicht müde zu werden im Streben nach dem
geistigen Ziel. Doch so ihr in Mir euren Vater sehet und euch nun um die rechte Kindschaft bemühet, befindet ihr euch auch in väterlicher Obhut, und es muß sich auch euer
Erdenleben so abwickeln, wie es der Vater für Seine Kinder als gut erkennt. Aber das
Vertrauen zur Liebe und Fürsorge des Vaters befreit das Kind von aller Angst und
Sorge, denn es ist voller Zuversicht, daß sein Gott und Schöpfer, sein Vater von Ewigkeit, alles gut hinausführet. Und also kann es schaffen und wirken für die Ewigkeit,
denn in ihm ist die Liebe zu Mir, die sich auch dem Mitmenschen gegenüber äußert,
und es verrichtet nun alles mit dem Aufblick zur Höhe, es strebt Mir vollbewußt zu und
führt einen Lebenswandel nach Meinem Willen. Jedem Menschen ist die Möglichkeit
gegeben, seine Zugehörigkeit zu Mir zu erkennen, weil er nachdenken kann über sich
selbst und seinen Ursprung und er gedanklich zum Erkennen geleitet wird, so er dies
ernstlich will. Jeder Mensch kann also sich zum Wirken für die Ewigkeit entschließen, doch er ist nicht dazu gezwungen. Jeder Mensch kann Meine Lenkung und Führung
in Anspruch nehmen, wie er aber auch sich absondern kann im Gefühl eigener Kraft
und Stärke, er aber dann isoliert abseits steht, unfähig zum Aufstieg - ihn aber auch
nicht anstrebt. Dann steht er Mir innerlich fremd gegenüber, er fühlt sich nicht als
Mein Kind und sieht in Mir auch nicht den Vater, Der nach der Liebe Seines Kindes verlangt. Und dann wird er auch nicht schaffen für die Ewigkeit, sondern nur die Welt
sehen mit ihren Gütern und diese begehren mit allen Sinnen. Die Last des Lebens wird
ihn wohl anfangs noch drücken, weil Ich seine Gedanken Mir zulenken will, doch
immer leichter wird diese Last werden, weil ein anderer sie von ihm nimmt und ihm
alles gibt, wonach er trachtet - der aber auch seine Seele dafür verlangt. Schaffet und
wirket für die Ewigkeit, und achtet nicht so sehr auf das irdische Leben, sondern nehmet es auf euch mit allen Lasten und Mühen, denn diese gereichen euch wahrlich nur
zu eurem Besten, wie euch alles nur dienet zur Vollendung, was über euch kommt, die
ihr euch Mir verschrieben habet, die ihr trachtet nach Vereinigung mit Mir, nach Meiner Gegenwart - die ihr euch Mir hingebet, daß Ich Mich eurer annehme. Ihr habt
wahrlich den besten Teil erwählt, wenngleich ihr an irdischen Freuden arm seid, doch
ihr werdet entlohnet in Meinem Reich und so reichlich empfangen, daß ihr wieder austeilen wollet und es auch könnet zu eurer eigenen Seligkeit. Vergesset nicht, daß euch
das Erdenleben nur dazu gegeben ist, den Zugang zu finden in Mein Reich - den ihr
aber ernstlich suchen müsset - nicht, daß ihr eurer Aufgabe vergesset und steckenbleibet im Morast der Welt, daß ihr nicht erlieget den Versuchungen Meines Gegners, euch
von dem eigentlichen Ziel fernzuhalten. Wisset, daß ein mühevoller Weg der rechte
ist, daß aber immer Ich Selbst euch auf diesem Weg begegne, daß Ich eure Führung
übernehme und euch sicher dahin geleite, wo eure wahre Heimat ist.
Amen. B.D. NR. 6305.
Einen der Seele mit dem Geist.
8. Juli 1955. B.D. NR. 6306.
Wenn sich die Seele des Menschen einet mit ihrem Geist, wenn sie ihm also die Führung überlässet, kann der Mensch nicht fehlgehen, und all sein Denken, Wollen und
Handeln wird nun recht gerichtet sein. Wann aber einet sich die Seele mit ihrem
Geist? - Es ist dies der Moment, wo der Mensch aus innerster Überzeugung glauben
lernet an einen Gott und Schöpfer, Dessen Geschöpf er selbst ist, und wenn er das Verlangen hat, mit diesem erkannten Gott in Verbindung zu treten - wenn seine Gedanken Ihm zugewandt sind und er innerlich wünscht, in ein Verhältnis zu Ihm zu treten,
das Gott angenehm ist - wenn er sich positiv einstellt zu Gott. Dann wird er von
dem Göttlichen in sich ergriffen, der in ihm schlummernde Geist lenket ihn von Stund
an, und er wird sich innerlich gedrängt fühlen, so zu leben, wie es Gottes Wille ist, er
wird die Liebe in sich entzünden, weil dies schon das Wirken des Geistes im Menschen
ist und weil sich nun auch der Geist merklich äußern kann, weil ihm der Mensch durch
seinen Lebenswandel in Liebe das Recht dazu gibt. Liebewirken also ist erstmalig das
Zeichen eines zum Leben erweckten Geistes, denn der Geist bestimmt die Seele - das
Denken, Fühlen, und Wollen im Menschen - dazu, und von einem liebetätigen Menschen kann man wohl sagen, daß sich seine Seele mit dem Geist geeinet hat. Und dann
lebt der Mensch auch neben seinem irdischen Leben ein geistiges Leben, dann werden
seine Gedanken sich nicht allein mit der Welt und irdischen Dingen befassen, dann
wird er oftmals gedanklich verweilen in dem Reich, wo er Gott suchet; er wird sich mit Fragen befassen, die außerhalb irdischen Wissens liegen, und er stellt diese Fragen nun gleichsam dem in ihm wirkenden Geist, der sie ihm auch beantwortet, wenngleich der Mensch nur sich selbst "gedanklich tätig" wähnet. Das Verlangen, mit Gott im rechten Verhältnis zu stehen, hat unwiderruflich die Einigung seiner Seele mit dem Geist zur Folge, und dieses Verlangen wird ihm sicherlich erfüllt, denn es ist eine geistige Bitte, die der Mensch zum Schöpfer des Alls sendet, die gehört und der immer entsprochen wird, weil es der Lebenszweck des Menschen überhaupt ist, in das rechte Verhältnis zu Ihm einzutreten. Dann aber übernimmt der Geist gänzlich die Führung des Menschen, und dann erreicht dieser auch sicher sein Ziel. Das Göttliche im Menschen wird sich immer äußern, wenn dessen Gedanken ernstlich den Weg zu Gott nehmen, denn dann wirket auch Gott Selbst an ihm durch Seinen Geist, und jeder Ihm
zugewandte Gedanke ist ein Schritt nach oben, und wird dieser Gedanke bewußt verfolgt, indem der Mensch ein Gebet sendet zu seinem Gott und Schöpfer von Ewigkeit,
so wird Gott Sich ihm auch bald als Vater offenbaren, denn das Gebet ist die Brücke, die
eine Verbindung herstellt vom Menschen zu Gott. Dann aber ist der Mensch in bester
Obhut, denn die wesenhafte Gottheit erfaßt ihn und wirket durch den Geist auf den
Menschen ein, daß dieser die Kluft zwischen sich und Gott stets mehr verringert, denn
der Geist dränget unaufhörlich dem Vatergeist entgegen, und das Verlangen im Menschen, Gott näherzukommen, wird immer größer werden, bis es Erfüllung findet im
gänzlichen Zusammenschluß mit Ihm durch die Liebe - die nun das Wesen des Menschen erfüllt, weil die Ewige Liebe Selbst in ihm wirket.
Amen. B.D. NR. 6306.
Erlösung nur durch Jesus Christus.
9. Juli 1955. B.D. NR. 6307.
Keinem Menschen ist es unmöglich, sich zu erlösen aus der Fesselung, die sein Los
war durch den einstigen Abfall von Mir, denn durch Meinen Tod am Kreuz könnet ihr
euch in den Besitz von Kraft setzen, die euch zuvor gänzlich mangelte, und ihr könnet
Widerstand leisten, was euch zuvor unmöglich war. Ihr Menschen begreifet nicht die
Bedeutung Meines Erlösungswerkes, und Worte allein genügen auch nicht, wenn ihr
selbst euch nicht gedanklich damit auseinandersetzet, warum dieses Erlösungswerk für
euch so notwendig war, warum ein Mensch sterben mußte, damit ihr frei wurdet, damit
ihr Kraft beziehen konntet für eure Erlösung. Ihr begreifet nicht, daß Ich euch
dadurch nur eine Möglichkeit geschaffen habe, die einstige Höhe zu erreichen, den
Platz wieder einzunehmen, den ihr einst freiwillig aufgabet. Ihr selbst könnet in
eurem unvollkommenen Zustand nicht ermessen, wie ihr früher beschaffen waret, aber
ihr könnet es wieder erreichen, in den Urzustand einzugehen - eben durch Mein Erlösungswerk, weil Ich Selbst durch Meinen Tod am Kreuz das große Vergehen wider Mich
entsühnte, indem Ich als Mensch unsagbar für euch gelitten habe und einen überaus
qualvollen Tod gestorben bin. Ihr bleibt zwar so lange noch gefesselt, wie ihr euch
dem Erlösungswerk entgegenstellt, denn solange ihr ein Gnadengeschenk, das Meine
Liebe euch bietet, nicht annehmet, seid ihr gänzlich unfähig, euch zu befreien, ihr bleibt
ohne Kraft und ohne Licht in der Gewalt dessen, von dem Ich euch befreien will. Die
Kraft aber ist nur von Mir Selbst in Empfang zu nehmen, und darum müsset ihr Mich
auch anerkennen als Den, Der euch die Erlösung bringt von eurer Sünde und dem darauf folgenden Tod. Sowie ihr aber den Erlöser Jesus Christus anerkennet, in Dem Ich
Mich Selbst verkörpert habe, um für euch die Sündenschuld zu tilgen, wird es euch
leichtfallen, euch zu befreien von Meinem Gegner, denn nun kann Ich euch Kraft und
Gnade vermitteln in reichstem Maß. Keinen Augenblick brauchet ihr nun zu zweifeln, daß ihr frei werdet, denn diese Befreiung habe Ich schon für euch erkauft durch
Mein Blut, das Ich für euch vergossen habe. Also kann Mein Gegner euch nicht mehr
zurückhalten, wenn ihr euch von ihm lösen wollet. Er hat seine Macht über euch verloren, sowie ihr euch an Mich wendet in Jesus Christus - sowie ihr euch unter Mein
Kreuz stellet und dadurch bekennet, daß ihr Mein seid und bleiben wollet in Ewigkeit.
Dieser Wille kann in euch darum erwachen, weil Ich dafür gestorben bin, daß euer
Wille eine Stärkung erfahre, weil Ich euch das erworben habe, was euch Mein Gegner
vorenthält - Stärkung des Willens. Denn der Wille allein entscheidet, ob ihr zu Mir
zurückkehret oder bei ihm verbleiben wollet als sein Anhang. Doch auf daß ihr diese
Willensstärkung erfahret, müsset ihr also von dem durch Meinen Tod am Kreuz erworbenen Gnadenschatz Gebrauch machen. Nur aus diesem Quell könnet ihr Kraft
schöpfen zum Widerstand, denn nur durch den Tod Jesu ist der Gnadenborn geöffnet
und euch Menschen zugänglich gemacht worden. Und darum muß Jesus anerkannt
werden als Gottes Sohn und Erlöser der Welt, der Mir nur Hülle war vor den Augen der
Menschen, auf daß Ich Selbst das Rettungswerk für euch Menschen leisten konnte.
Denn ihr waret auch Mein Anteil, und unermüdlich ist Meine Sorge um das einst Gefallene, daß es wieder zu Mir zurückkehrt im freien Willen. Darum mußte euer Wille
eine Stärkung erfahren, denn aus eigener Kraft würdet ihr niemals euren Willen gewandelt haben und den Rückweg zu Mir gegangen sein, denn dieses wurde verhindert von
Meinem Gegner, in dessen Gewalt ihr euch befandet seit eurem Absturz in die Tiefe und
von dem Ich euch darum erlöst habe. Alle könnet ihr frei werden von ihm, doch nur, so
ihr den Weg zum Kreuz nehmet und euch nun Mir als eurem Herrn empfehlet, Der Ich
wahrlich euch helfe und die Kraft gebe, euch endgültig zu lösen aus den Fesseln des
Todes.
Amen. B.D. NR. 6307.
Gottes ständiger Lockruf.
10. Juli 1955. B.D. NR. 6308.
Die Menschen haben sich so weit von Mir entfernt, daß Mein Lockruf kaum ihre
Ohren berührt, daß sie ihn wohl noch zu hören vermögen, doch sie sich nicht bewußt
werden, daß sie ihm Beachtung schenken müssen und daß sie darum ihn an sich vertönen lassen, weil andere Laute auf sie eindringen, denen sie willig Folge leisten. Die
Stimme der Welt wird von allen gehört, und ihr verschließen nur wenige das Ohr,
Meine Stimme aber geht verloren, denn sie drängt sich nicht auf, sie rufet und warnet,
sie locket und mahnet in liebevoller Weise, ohne jedoch einen Zwang auszuüben auf
den Menschen, denn sie muß willig angehört werden, wenn sie segensreichen Erfolg
bringen soll. Je entfernter aber der Mensch ist von Mir, desto schwächer ist die Wirkung Meiner Stimme, und darum werden auch Meine Lichtträger bei denen wenig
Erfolg verzeichnen können, deren liebloser Lebenswandel die weite Entfernung von
Mir verrät. Denn ob diesen auch Mein Wort nahegebracht wird, sie fühlen sich nicht
davon berührt, es ist für sie nur leerer Schall, der sie weit eher stört als sie wohltätig
beeinflußt. Dennoch versuche Ich immer wieder, Gehör zu finden. Ich führe Meine
Lichtträger immer wieder mit jenen zusammen, Ich spreche sie selbst an durch Meine
Diener und erreiche doch hin und wieder, daß ein Mensch stutzig wird und aufhorchet. Selten nur wird dieser Erfolg zu verzeichnen sein, und doch soll nichts unterlassen werden, wenn auch nur eine Seele gerettet wird vor dem Untergang. Wer Mich aufgegeben hat, wird schwerlich wieder zu Mir finden, und es bedarf dann noch ganz
gewaltiger Mittel, die Ich auch noch anwende, bevor das Ende kommt. Meine Stimme
wird dann laut und vernehmlich ertönen und nur bestätigen, was zuvor in leiser
Ansprache ihnen verkündet wurde. Immer gilt Meine Sorge denen, die Mir noch
fernstehen und nicht ahnen, was diese weite Entfernung für sie bedeutet. Ich gebe keinen Menschen auf bis zum Ende, und so es Mir nur gelingt, daß sie einmal bewußt Mich
anhören, werden Meine Worte so eindringlich sein, daß sie nicht ohne Erfolg bleiben.
Aber oft ist dies nicht möglich, denn die Freiheit ihres Willens nehme Ich ihnen nicht,
und es gehört der freie Wille dazu, Mich ohne Widerstand anzuhören. Dann aber hat
Mein Wort große Kraft, es läßt den Menschen nicht mehr los, und er wird, wenn nicht
eher, in der Stunde des Endes einen angstvollen Ruf zu Mir emporsenden, der - weil er
aus dem Herzen kommt - gehört wird von Mir und ihm das letzte erspart bleibt - die
Neubannung in der Materie. Nur davor möchte Ich die Menschen erretten, nur das
möchte Ich erreichen, daß sie vorher noch zu Mir finden, daß Ich sie noch abrufen
kann, ehe das Ende da ist - daß sie nicht zu jenen gehören, die endlose Zeiten wieder
schmachten müssen in Unfreiheit und Finsternis. Die kurze Gnadenzeit bis zum
Ende soll darum noch ausgenützt werden, und ihr, Meine Diener auf Erden, sollet
daran denken, daß jede gerettete Seele für Mich eine unendliche Freude bedeutet, weil
Ich nicht will, daß das Wesen leidet und aufs neue gebannt werde. Ihr sollet alles tun, um Mein Wort denen zugänglich zu machen, die Mir fernstehen. Ihr sollet alle Möglichkeiten erschöpfen, in Meinem Namen tätig zu sein; ihr sollet wissen, daß immer
Mein Segen auf euch und eurem Beginnen liegen wird, weil ihr nur Meinen Willen zur
Ausführung bringt, wenn ihr euch derer annehmet, die Ich ansprechen möchte, aber
ohne eure Mitwirkung sie nicht ansprechen kann, weil sie sich von Mir entfernen und
Meinen Lockruf nicht hören. Ihr habt Zugang auch zu jenen, wo Mir der Zugang verwehrt wird, und ihr könnet rein menschlich mit ihnen sprechen und sie in Kenntnis
setzen von Meinem Wirken an und in euch. Sie werden euch nicht glauben, aber sie
werden euch doch vorübergehend ihre Ohren öffnen, und es kann etwas in sie eindringen, was dann an die Oberfläche kommt, wenn die Zeit da ist, die Ich ankünde fort und
fort. Und dann noch kann ein Samenkorn aufgehen, es kann ein winziges Pflänzchen
aufkeimen und dem Licht zustreben. Es kann ein Mensch blitzartig noch erkennen
vor dem Ende und zu Mir dann seine Zuflucht nehmen. Und Ich will jeden annehmen, der dann noch zu Mir kommt, denn Ich will erretten, nicht aber ewiglich verdammen.
Amen. B.D. NR. 6308.
Leerlauf des Lebens. Kirchenchristen.
11. Juli 1955. B.D. NR. 6309.
Es muß unmittelbar auf die Menschen eingewirkt werden, denn des Geschickes, das
die Mitmenschen betrifft, achten sie wenig, und sie bleiben unberührt davon, ziehen
also auch keine Schlüsse, die sie in ihrem Lebenswandel günstig beeinflussen könnten.
Es ist die Gleichgültigkeit der Menschen weit schlimmer als eine krasse Ablehnung,
denn eine solche entspringt der Unkenntnis und kann immer noch einen Wandel der
Gesinnung nach sich ziehen, während ein gleichgültiger Mensch nirgends anzufassen
ist und darum rettungslos verlorengeht, wenn er nicht aus seiner Gleichgültigkeit aufgestört werden kann - was immer eine Bedrängnis seines eigenen Lebens erfordert.
Die Menschen können trotz Kirchenglaubens und scheinbar religiösen Lebens sich in
einer geistigen Leere befinden, weil ihre Seele in keinerlei Weise beteiligt ist, weil nur
rein mechanisch Forderungen erfüllt werden und eine geistige Einstellung dazu gänzlich fehlt. Diese Menschen werden nach außen zu den "Gerechten" zählen, zu den
"Gläubigen". Es sind aber immer nur Kirchenchristen, denen ihr Christentum eine
weltliche Angelegenheit ist wie alles andere. Diese zu belehren, daß ihnen der Geist
mangelt, wäre erfolglos, denn sie haben von sich selbst eine zu hohe Meinung und nehmen solche Belehrungen nicht an, immer sich stützend auf die Erfüllung dessen, was von ihnen kirchlich gefordert wird. Und dennoch ist ihr Leben ein Leerlauf, wenn es
nicht einen Wandel in Liebe erkennen läßt. Und diese Menschen müssen oft hart
angefaßt werden, damit sie aufwachen aus ihrem Seelenschlaf, damit sie sich besinnen
und sich fragen, was wohl der Anlaß zu solchen Schicksalsschlägen sein möge. Sie
müssen selbst betroffen werden, dann erst ist es möglich, daß sie sich ernstlich befassen
mit geistigen Fragen, und dann sind die Schicksalsschläge von Segen gewesen. Sowie
der Mensch liebewillig ist, wird ihn auch das Schicksal des Mitmenschen berühren, und
dann kann er aus allem einen geistigen Nutzen ziehen, was er um sich erlebt. Doch
die Menschen sind verhärteten Herzens, die Liebe ist erkaltet. Und ob das Unglück
noch so groß ist - es löst kein warmes Empfinden im Mitmenschen aus, und noch viel
weniger bestimmt es ihn zum Nachdenken über den Anlaß oder zur Änderung seines
Lebenswandels. Es ist eine Gefahr, in der die Menschen schweben ob ihrer Gleichgültigkeit, denn alle Hilfsmittel bleiben ohne Erfolg, solange sie sich nicht davon berühren
lassen. Und darum müssen immer schwerere Schläge über die Menschen kommen, und
es wird die Not nicht abreißen, weil sie allein als Weckruf gehört und eine Sinnesänderung zustande bringen kann. Denn alles wird noch versucht, was der Rettung jener
Seelen dienen könnte.
Amen. B.D. NR. 6309.
Abfall und Rückkehr freier Willensakt.
12. und 13. Juli 1955. B.D. NR. 6310.
Die Trennung zwischen Gott und den Wesen wurde vollzogen im freien Willen.
Die Rückkehr zu Gott muß daher auch im freien Willen erfolgen, und darum kann Gott
nur den Wesen jede Möglichkeit erschließen, doch der Wille bleibt immer ausschlaggebend, wie die Möglichkeiten genützt werden, denn ob auch das Wesen durch Gottes
Liebe und Erbarmung nach endlos langer Zeit wieder einen Reifegrad erreicht hat, der
schon wieder eine Annäherung an Gott bedeutet, muß der letzte Schritt zu Ihm doch
freiwillig gegangen werden, und dieses letzten Schrittes wegen seid ihr Menschen auf
der Erde, die ihr das Wesenhafte seid in jenem Reifegrad, den euch die endlos lange Zeit
der Vorentwicklung gebracht hat. Und auch nun wieder erschließt euch Gott jede Möglichkeit, daß ihr selbst den Schritt wagt, doch Er zwingt euch nicht, sondern lässet euch
den freien Willen. Werdet ihr aber rückschauend euer Erdenleben betrachten, dann
werdet ihr sehen, wie leicht es war, diesen Schritt zu gehen. Und ihr werdet bei nur
geringer Erkenntnis es nicht verstehen können, daß ein Mensch versagen kann in dieser letzten Willensprobe. Doch ihr müsset einen Kampf bestehen, weil einer ist, der
euch in der Tiefe behalten will und auch seinerseits alles tut, um zu gewinnen. Denn
er kämpft gegen Gott und Gott gegen ihn um eine jede Seele, doch zum Austrag bringt
diesen Kampf ebender Mensch selbst im freien Willen. Von beiden Seiten also wird
auf ihn eingewirkt, und dem Menschen liegt es ob, sich sein Los zu wählen, dazu ist ihm
das Erdenleben gegeben worden. Denn er fiel im freien Willen von Gott ab und muß
nun auch ohne jeglichen Zwang wieder den Weg nehmen zu Ihm, will er die einstige
Herrlichkeit wieder erreichen, den Zustand von Licht und Kraft und Seligkeit, in dem
er sich uranfänglich befand. Darum ist auch die Rückkehr zu Gott ein Vorgang von
endlos langer Zeitdauer, denn die Entfernung war zu groß, so daß es überaus lange dauert, bis die Höhe wieder erreicht ist, wo dann der freie Wille den Ausschlag gibt - und
diese Zeit, obwohl nur sehr kurz, ebenso gut wie die endgültige Rückkehr zu Gott auch
den nochmaligen Absturz bringen kann und dann der Prozeß der Zurückführung zu
Gott aufs neue beginnen muß und darum so oft endlose Zeiträume erforderlich sind -
die aber niemals durch den Willen Gottes verkürzt werden können, wenn sich der
Mensch in seiner Freiheit Ihm widersetzt. Was von Gott aus zur Verkürzung des
getrennten Zustandes geschehen kann, das unterläßt Er wahrlich nicht, weil die Rückkehr des Gefallenen zu Ihm Seine Seligkeit ist - der freie Wille des Menschen aber
bestimmt es, wie lange das Wesen getrennt bleibt von Gott. Denn dieser kann nicht
ausgeschaltet werden, weil er Anlaß war des Sturzes in die Tiefe - (13.7.1955) ansonsten
die Erlösung des Geistigen schon längst vollzogen wäre durch Gottes übergroße Liebe.
Dann aber könnte es niemals den höchsten Grad der Vollkommenheit erreichen, denn
es wäre dann ein Wesen nach dem Willen Gottes, das nicht anders sein könnte als so,
wie Gott es gestaltet hat. Ein Wesen ohne den freien Willen ist nichts Selbständiges, es
ist nur ein Geschöpf Gottes wie alle anderen Schöpfungswerke auch. Gott aber will
freie, selbständige Wesen um sich haben, die aus sich heraus die Vergöttlichung
anstrebten. Und diese Wesen benötigen darum oft endlos lange Zeiten, wenn der
freie Wille immer und immer wieder sich von Gott abkehrt und der Tiefe zustrebt.
Gottes Liebe aber lässet nicht nach, und Gottes Weisheit findet immer neue Mittel, die
zu einer Willenswandlung führen können, wenn der Mensch im Stadium des freien
Willens sich bewähren soll. Kein Wesen gibt Er auf, denn Seine Liebe zu dem Gefallenen
ist grenzenlos. Der freie Wille allein aber ist ausschlaggebend, den Seine Liebe niemals bestimmen wird. Doch es kann der Mensch die Kraft der göttlichen Liebe spüren
und nun freiwillig sich Ihm zuwenden, und dann ist er auch seiner Vollendung nahe,
denn was Ihm freiwillig sich ergibt, das wird von Gott erfaßt und ewig nicht mehr hingegeben. Die Trennung ist nun aufgehoben und die Bindung mit Gott nun so fest hergestellt, daß sich das Wesen nimmermehr löset von Dem, Den es erkannt hat als seinen
Gott und Vater von Ewigkeit.
Amen. B.D. NR. 6310.
Rechte Liebe ist Leben.
14. Juli 1955. B.D. NR. 6311.
Das Gesetz der Ordnung ist Liebe, der Inbegriff der Seligkeit ist Liebe, und Gott in
Seiner Ursubstanz ist Liebe. Und alles, was sich diesem Gesetz unterwirft, wird selig
und mit Gott vereint sein. Und das bedeutet, im Besitz von Kraft zu sein und im Licht
der Wahrheit zu stehen. Es bedeutet, als göttliches Wesen schaffen und gestalten zu
können in höchster Weisheit und herrschen zu können über Welten und deren Bewohner, die einem durch die Liebe vollkommen gewordenen Wesen zur Obhut übergeben
werden, das sich nun an diesen betätigen kann in erlösendem Sinn. Die Vollkommenheit also kann nur erreicht werden durch Liebe, und zur Vollkommenheit gehört der
ununterbrochene Empfang von Licht und Kraft aus dem Urquell - aus Gott. Ein solcher Vollkommenheitszustand ist dem Menschen auf der Erde nicht annähernd zu
beschreiben, solange er selbst nicht dieser Vollendung nahe ist. Er kann sie erreichen
noch auf Erden, denn jeder Mensch kann in der Liebe leben. Doch kein Mensch wird
dazu gezwungen, und freiwillig streben nur wenige dieses Ziel an, denn ihre verkehrt
gerichtete Liebe hindert sie daran, und diese verkehrt gerichtete Liebe ist also die
Mauer zwischen Licht und Finsternis, zwischen Seligkeit und Qual - zwischen Kraftfülle und gänzlicher Schwäche und Unfähigkeit zu beglückendem Tun. Wo nun die
Liebe noch verkehrt gerichtet ist, hat weder Licht noch Kraft Eingang, denn die verkehrt gerichtete Liebe ist das wirksamste Mittel des Gegners von Gott, die Rückkehr zu
Ihm zu verhindern und also den Kraftquell den Menschen unzugänglich zu machen.
Die verkehrt gerichtete Liebe ist das Erbübel, an dem die Menschen kranken seit
Adams Fall und von dem sie nicht eher befreit sind, bis sie den Einen um Beistand bitten, Dessen Liebe recht gerichtet war und Der alle Menschen auffordert, Ihm nachzufolgen. Dieser hat die Menschen belehrt, wohin sie ihre Liebe richten sollen, Er hat
ihnen das rechte Evangelium verkündet, als Er auf Erden wandelte, Er hat den Menschen die rechte Liebe vorgelebt, und Er ist für die Willensstärkung der Menschen
gestorben am Kreuz, um ihnen zu zeigen, was rechte Liebe vermag und was sie zur
Folge hat - die "Auferstehung zum ewigen Leben". Denn Leben heißt, im Besitz von
Licht und Kraft wirken und schaffen zu können in höchster Seligkeit, weil der ewige
Lebensquell nun ununterbrochen das Licht und die Kraft ausströmt auf ein Wesen, das
durch die Liebe sich Ihm gänzlich angeschlossen hat. Dieser Kraftquell nun ist euch
Menschen erschlossen worden durch den Kreuzestod Jesu. Die Liebe aber müsset ihr
selbst üben, um zu jenem Quell zu gelangen, der euch nun fortgesetzt speiset, der euch
ein ewiges Leben schenkt in Seligkeit. Darum kämpfet an gegen die Ichliebe, gegen
die verkehrt gerichtete Liebe, die als Ziel nur alles das kennt, was dem Gegner von Gott
angehört - kämpfet dagegen an, denn es bringt euch nur den Tod. Doch bittet Jesus
Christus, daß Er euch hilft, in der Liebe zu leben, die Er gepredigt hat. Bittet Ihn um
Kraft und Stärkung eures Willens, schließet euch Ihm an, und folget Ihm, und euer
Erdenweg wird sicher führen in das Tal des Lebens, denn dafür ist Er gestorben am
Kreuz, daß euch die Kraft dazu geschenkt werden kann, die euch als gefallenen Wesen
mangelt, solange ihr noch in den Banden dessen seid, der Gottes Gegner ist. Jesus
Christus wird euch aus diesen Fesseln lösen, Jesus Christus wird euch den Weg zu Gott
führen, zur endgültigen Vereinigung mit Gott, die Er Selbst auf Erden schon gefunden
hatte. Denn der Mensch Jesus lebte auf Erden ein rechtes Liebeleben und gestaltete
Sich Selbst dadurch zur Hülle, die Gott Selbst nun beziehen konnte - um für die Menschen zu leiden und zu sterben, auf daß sie das ewige Leben erlangen.
Amen. B.D. NR. 6311.
Wiedersehen im Jenseits.
15. Juli 1955. B.D. NR. 6312.
Es gibt ein Wiedersehen im geistigen Reich, davon könnet ihr Menschen überzeugt
sein. Doch ob euch ein Wiedersehen mit euren Lieben schon vergönnt ist gleich nach
eurem Abscheiden von dieser Erde, das ist von dem Reifegrad abhängig, in dem sowohl
eure Seelen als auch die Seelen eurer Lieben stehen, denn wo dieser noch nicht so hoch
ist, daß ein geistiges Schauen möglich ist, muß er erst erreicht werden, was auch noch
lange Zeiten dauern kann. Erst in einem bestimmten Reifegrad ist die Seele fähig, die
Eindrücke in sich aufzunehmen. Sie muß also selbst im Licht stehen, um erkennen zu
können, wer sich ihr naht, wenngleich eine Seele in niedrigem Reifegrad sich auch von
Wesen umgeben weiß, die sie aber nicht erkennen kann, solange ihr das geistige Sehvermögen fehlt. Die Seligkeit der Wesen besteht aber nun darin, sich mitteilen zu können
denen, die ihnen nahestanden auf Erden. Und darum werden die Seelen, die schon
im Licht stehen als Folge ihrer Reife, immer den Ihrigen sich nahen, und zwar, um sich
entweder mit gleich-geistig-reifen Wesen auszutauschen oder um den noch schwachen
Seelen zu helfen, auch zur Höhe zu gelangen. Es werden also die reiferen Seelen die
Fähigkeit haben, die Seelen zu erkennen, doch nicht umgekehrt - weil die schwachen
Seelen angeregt werden sollen, zu streben, doch nicht durch Beweise dazu gezwungen
werden. Denn immer wäre es ein Beweis, wenn sich ihnen eine Lichtseele nähert, die
sie erkennt als mit ihr auf Erden verbunden gewesen. Und so ist also das Gnadengeschenk der Wiedersehensfreude auch wieder Anteil des reifen Geistigen, das unsagbar glücklich darüber ist und nun seinerseits alles tut, um den noch unreifen Seelen
gleichfalls zu diesem Glück zu verhelfen. Diese bemühen sich in liebevollster Weise
um jene und lassen nicht nach, sie anzuspornen - doch immer jenen noch unkenntlich, weil sie in gleicher Umhüllung, in gleichem Gewande, sich ihnen nahen. Das Verlangen nach ihnen nahegestandenen Seelen zieht diese auch heran und kann noch ein
ungeheurer Auftrieb sein, und ist der Moment des Erkennens gekommen, dann sind die
Seelen unendlich dankbar und beglückt. Und dann erkennen sie erst die Fürsorge,
die ihnen gegolten hat, und sie nehmen sich in gleicher Weise der noch im Dunkeln
schmachtenden Seelen an - sie verhelfen auch ihnen wieder zur Höhe, denn eine jede
Seele verlangt nach denen, die ihr einmal nahestanden auf Erden. Es gibt ein Wiedersehen, doch die Zeit, da es möglich ist, bestimmet ihr selbst. Habt ihr nun diese
sichere Erkenntnis auf Erden schon gewonnen, so werdet ihr auch alles tun, um den
Grad wenigstens auf Erden zu erreichen, der euch das Eingehen in die Lichtsphären
gestattet, und ihr werdet von denen empfangen werden, die ihr liebet und euch sofort
erkennen können, oder aber unerkannt von ihnen in Verbindung treten können mit
ihnen, um nun schon an diesen Seelen eure Erlösungsarbeit beginnen zu können.
Sorget nur dafür, daß ihr nicht völlig erkenntnislos hinübergehet - sorget dafür, daß
ihr schon zu Gott in Jesus Christus gefunden habt, daß ihr - als erlöst durch Ihn - eingehen könnet in das geistige Reich. Dann wird dieser Eingang euch schon Seligkeiten
schenken, die in den Freuden eines Wiedersehens bestehen. Lange aber werdet ihr
mitunter warten müssen, wenn ihr selbst nicht die Reife erlanget auf Erden - denn
alles kann nur im Rahmen der Gesetzmäßigkeit vor sich gehen, und die Freiheit eures
Willens muß geachtet werden auch im geistigen Reich, auf daß ihr einmal selig werdet.
Amen. B.D. NR. 6312.
Erscheinungen im Kosmos.
16. Juli 1955. B.D. NR. 6313.
Sehr bald wird es euch zur Gewißheit werden, daß sich etwas vorbereitet im Kosmos,
denn ungewöhnliche Ereignisse werden euch beunruhigen, weil ihr Menschen euch
keine Erklärungen dafür zu geben vermögt. Viele Mutmaßungen werden auftauchen,
viele Meinungen auf Gegenmeinung stoßen, doch nur die Ansichten derer kommen der
Wahrheit nahe, die einen Zusammenhang vermuten mit dem, was angekündigt ist
durch Wort und Schrift, was durch Seher und Propheten den Menschen gesagt wurde
zu jeder Zeit. Wer mit geistigen Augen blicket, der kann sich alle Geschehen erklären,
denn alles hat geistigen Sinn und soll einen geistigen Zweck erfüllen: die Menschen auf
ihren eigentlichen Lebenszweck aufmerksam zu machen, damit sie sich vorbereiten auf
das nahe Gericht. Und auch die Wissenschaft wird dazu beitragen, denn sie wird
zuerst Feststellung machen von ungewöhnlichen Veränderungen in der Natur, von
Vorgängen im Kosmos, die sie selbst stutzig machen, und von bedeutsamen Erscheinungen, zu deren Erklärung ihnen jedoch das Wissen mangelt. Sie werden sehen und
staunen, aber sich nicht bereit erklären zur Annahme der einzigen rechten Lösung, daß
die Erde in ihren Grundfesten erschüttert werden wird, wozu diese Erscheinungen
wohl der Anlaß sein könnten. Sie wollen dies nicht glauben und werden daher immer
dagegenreden, so sie hingewiesen werden auf die Schrift, auf die alten Prophezeiungen,
so sie die Ansichten der Gläubigen vernehmen oder die Verkünder Meines Wortes
ihnen das nahe Ende ankünden. Und darum wird es schwer sein, den Weltmenschen
einen Eingriff Meinerseits glaubhaft zu machen, weil alles rein wissenschaftlich zu
erklären versucht wird. Und nur wenige werden achtsam auf diese ungewöhnlichen
Erscheinungen und stets sicherer darum auf das Ende hinweisen. Und deren Mahn-
und Warnworte unterstütze Ich so augenscheinlich, daß bald auch die Wissenschaftler
sorgenvoll ihr mangelndes Wissen zugeben werden. Und sie werden einen Stern entdecken, der ständig mehr in Erdnähe kommt und scheinbar seinen Lauf in ungesetzlichen Bahnen nimmt. Sie werden auf immer neue Absonderlichkeiten aufmerksam,
so sie seinen Lauf verfolgen. Und sie werden ihn als Gefahr erkennen für die Erde -
und wiederum nicht glauben wollen an eine Zerstörung dieser, weil solches noch nie
erlebt wurde zuvor. Ich aber lasse es zu, weil Mein Heilsplan von Ewigkeit etwas
Ungewöhnliches erfordert, was den Menschen noch zum Heil gereichen soll - und
weil es ein Vorzeichen sein soll des bald darauf folgenden Zerstörungswerkes, das diese
Erlösungsperiode zum Abschluß bringt. Je näher es dem Ende zugeht, desto Widergesetzlicheres werden die Menschen erleben, weil sie aufmerken sollen und stutzen ob
der Übereinstimmung dessen, was von seiten der Gläubigen als Gottes Wort, als Voraussagen von Sehern und Propheten, angeführt und vertreten wird als Wahrheit. Und
Mein Geist wird auch nun wieder künden durch Meine Diener auf Erden von dem
nahen Ende und Meiner zuvor noch laut ertönenden Donnerstimme - und jene
Erscheinungen werden zeugen von der Wahrheit Meines Wortes. Merket auf, ihr
Menschen, und sehet in allem immer nur Hinweise auf das Ende, die Ich euch allen
gebe, damit ihr nicht dem Verderben anheimfallet, denn alles was geschieht, ist so
gewaltig, daß es euch überzeugen könnte, wenn ihr guten Willens seid. Die Zeit ist
erfüllt, und das Ende ist nahe.
Amen. B.D. NR. 6313.
Geistige Wiedergeburt.
17. Juli 1955. B.D. NR. 6314.
Der Wendepunkt in eurem Leben ist die Stunde, da ihr den geistigen Weg beschreitet, die Stunde, wo sich eure Gedanken in ein Gebiet wagen, das außerhalb des Irdischen
zu suchen ist - die Stunde, da ihr euch des Ausganges bewußt werdet, also erkennet,
daß ein höheres Wesen euch geschaffen hat, von Dem ihr nun abhängig seid, sowohl
dem Körper als auch der Seele nach. Diese Stunde nun kann für euch der Anfang sein
eines schnellen Aufstieges zur Höhe, sowie ihr euch von nun an mehr mit solchen als
mit irdischen Gedanken befaßet; es kann aber auch lange dauern, bis ihr euch von der
Welt gelöst habt, also es können eure Gedanken immer wieder in die irdische Welt
zurückschweifen, und es kostet dann einen Kampf, bis ihr endlich unbeirrlich den Weg
weitergehet, den ihr erkannt habt als den allein rechten. Wenn ihr ihn nur überhaupt
findet während eures Erdenlebens. Hat nun der Mensch ein irdisch ihn vollbefriedigendes Leben auf Erden, dann schlägt er schwerlich jenen Weg ein, sondern er
berauscht sich immer wieder, und seine Sinne sind überaus fest mit der Erde verwurzelt, er kann sich schwerlich lösen, und er muß durch Schicksalsschläge zu anderem
Denken veranlaßt werden - es muß ihm genommen werden, was ihm hinderlich ist,
den rechten Weg zu finden. Und daraus geht hervor, daß für die Entwicklung des
Menschen es nicht von Segen wäre, wenn dem Menschen ein leichtes und schönes
Erdenleben beschieden wäre, denn in einem solchen würde es weit länger dauern, wenn
überhaupt die Aussicht besteht auf eine Willenswandlung des Menschen. Und doch
brauchen nicht unbedingt Kummer und Leid Lebensbegleiter sein, denn es ist dem
Menschen möglich, in jeder Lebenslage die Liebe zum Nächsten in sich zu entfalten,
und diese Liebe ist es, die sicher auch auf den Weg führt zur geistigen Wiedergeburt.
Die Liebe ist es, die stets auch die Gedanken hinlenken wird zu der ewigen Liebe Selbst,
Die dann unweigerlich auch Besitz ergreift von jedem Menschen und ihn ziehet auf den
rechten Weg. Wie schön könntet ihr Menschen daher alle auf Erden leben und euch
auch dieses Lebens erfreuen, wenn ihr euer Wesen zur Liebe gestalten möchtet. Dann
wäre es wahrlich nicht nötig, euch durch Not und Leiden gehen lassen zu müssen, dann
wären eure Gedanken sehr oft in jenen Sphären, wenngleich euch auch das irdische
Leben schenken würde, was euch beglückt. Der Zweck eures Erdenlebens ist die
Umgestaltung zur Liebe, die Wandlung der in euch wohnenden Ichliebe zur uneigennützigen Nächstenliebe. Was ihr nun freiwillig, aus euch selbst, tut, das brauchte nicht
erst durch Mittel erreicht zu werden, die für euch schmerzhafter Natur sind. Ihr
brauchtet nicht zu leiden, wenn ihr die Liebe in euch entzünden und zu hellster Glut
auflodern lassen würdet. Denn dann wäre der Erdenlebenszweck erreicht, daß ihr
den Weg beschritten habt, der zur Höhe führt, dann werden eure Gedanken weit öfter
in jenes Reich hinüberwechseln, selbst wenn ihr auf Erden Aufgaben zu erfüllen habt
oder in einen Pflichtenkreis versetzt seid, der viel von euch verlangt. Ihr werdet beidem gerecht werden, eure Seele aber wird sich bald in den Sphären wohler fühlen, in die
ihr Geist sie drängt, als dort, wo sich der Körper noch aufhalten muß. Doch Not und
Leiden können dem Menschen fremd sein, denn er lebt dann auch ohne solche dem
Willen Gottes entsprechend, und der Segen Gottes ist ihm irdisch und geistig gewiß.
Denn Er hat es den Menschen verheißen, daß Er väterlich sorget für Seine Kinder -
und die Liebe zu Gott und zum Nächsten beweiset die Kindschaft Gottes - sie führt
zum gänzlichen Zusammenschluß mit Ihm und ewiger Glückseligkeit.
Amen. B.D. NR. 6314.
"Abgestiegen in die Hölle."
18. Juli 1955. B.D. NR. 6315.
Als die Stunde der Erlösung für die Menschheit schlug, befand sich das zuvor abgeschiedene Geistige - die Seelen der Menschen vor der Niederkunft Christi - in einem
Zwischenreich, nicht auf der Erde und nicht im Reiche des Lichtes und der Seligkeit,
und es harrte dort der Stunde der Erlösung. Es ist dies euch Menschen nur dann verständlich, wenn ihr um die Urschuld und um den Anlaß des Erlösungswerkes wisset,
wenn ihr wisset um die endlos weite Kluft zwischen dem einst abgefallenen Geistigen
und Gott. Das Erdenleben als Mensch konnte diese Kluft nicht überbrücken, wenngleich es im göttlichen Willen zurückgelegt wurde, denn die Urschuld war noch nicht
getilgt, die der Mensch allein niemals während eines Erdenlebens hätte tilgen können - die Erlösung durch Jesus Christus aber galt allem Geistigen, es wurde das Erlösungswerk dargebracht für alle Menschen der Gegenwart, Vergangenheit und
Zukunft. Denn das Tor zum Lichtreich wurde durch den Kreuzestod Jesu geöffnet, so
daß nun auch jene Seelen des Zwischenreiches Eingang finden konnten, sowie auch sie
sich zum göttlichen Erlöser Jesus Christus bekannten. Von Beginn der Rückführung
des Geistigen zu Gott war dieser Heilsplan Jesu Christi festgelegt, und von der Zeit der
Urväter an schon wurde hingewiesen auf die Niederkunft des Erlösers und durch Seher
und Propheten immer wieder Sein Kommen angekündet. Und die Menschen, die
sich zu Gott bekannten, die sich bemühten, nach Seinem Willen zu leben, hörten alle
von dem Messias, Der den Menschen das Heil bringen sollte. Doch nicht alle erlebten Ihn, denn viele Generationen vor Ihm wurden abgerufen von der Erde, und ihre
Seelen mußten nun ihres Erretters harren. Darum stieg Jesus nach Seinem Tod am
Kreuz auch nieder zur Hölle. Er wollte auch denen die Befreiung bringen aus der Fessel des Satans, die dieser darum noch gebunden halten konnte, weil die Sündenschuld
noch nicht restlos getilgt war. Denn nimmermehr hätte der Gegner Gottes diese Seelen
freigegeben, auf die er ein Anrecht hatte, weil sie ihm freiwillig folgten in die Tiefe. Auch
in der Hölle aber waren viele verstockte Seelen, die den göttlichen Erlöser nun, wie alle,
auch nur als Mensch gleich sich selbst bewerteten und nicht glaubten an die Erlösung
durch Ihn von Sünde und Tod. Auch ihnen mußte der freie Wille belassen bleiben zur
Entscheidung und darum kam Jesus nicht strahlend in jenes Reich der Geister, sondern
als Mensch Jesus, Der am Kreuz gestorben war. Doch viele wußten, daß Er der Messias war, Der immer wieder angekündigt worden war. Und diesen Glauben an Ihn
hätten alle Seelen finden können, weil durch Gottes Lichtboten sie ständig Kenntnis
erhielten von dem, was sich auf der Erde abspielte - und weil auch die Gott-getreuen
Väter in jenem Reich nicht nachließen, das Kommen des göttlichen Erlösers zu ihnen
in Aussicht zu stellen. Denn sie taten dies im Auftrag des Herrn, auf daß Seine Niederfahrt zur Hölle erwartet wurde und Er nun auch zahllosen Seelen Errettung bringen
und auch ihnen das Tor öffnen konnte zur Seligkeit. Der Abstieg zur Hölle brachte
Gott die ersten einst gefallenen Geister zurück, für die der Mensch Jesus auch das Lösegeld gezahlt hatte durch den Kreuzestod, und also begann von dann an erst die eigentliche Rückführung, es fand das erste von Luzifer Gefesselte seine endgültige Freiheit,
wenngleich der Weg zuvor schon diesem Geistigen den Weg bereitet hatte bis kurz vor
die noch verschlossene Pforte, die nun aber Jesus öffnete und der Weg ins Vaterhaus frei
wurde für jede Seele, die ihn mit Jesus Christus gehen will.
Amen. B.D. NR. 6315.
Göttliche Führung.
20. Juli 1955. B.D. NR. 6316.
Ihr bedürfet alle Meiner Führung, weil ihr sonst falsche Wege gehen würdet, denn so
Ich euch nicht lenke, lenket euch ein anderer, der es nicht will, daß ihr das Ziel erreichet,
zwecks dessen ihr auf Erden weilet. Und ich nehme Mich auch eines jeden einzelnen an
und will nur, daß ihr Mir widerstandslos folget - daß ihr euch Mir bewußt anvertraut,
indem ihr im Eingeständnis eurer Schwäche Dem euch empfehlet, Der euch erschaffen
hat. Denn daß ihr einen Mächtigen über euch habt, Dem ihr untersteht, das wisset
ihr. Darum vertrauet euch diesem Mächtigen an, gebt euch Ihm hin, und erbittet
euch Seine Führung, Seine Kraft und Seinen Schutz. Wisset, daß Ich euch alle liebe
und keinen von euch verlieren will an Meinen Gegner - wisset aber auch, daß Ich euch
nicht zwinge, euch Mir zuzuwenden, sondern daß ihr es freiwillig tun müsset. Dann
aber erfasse Ich euch und lasse euch ewig nimmer. Und was das heißt, das werdet ihr
dereinst erkennen, wenn ihr rückschauend euer Erdenleben überblicket und auch die
Gefahren ersehet, durch die Ich euch geführt habe zu eurem Heil. Wandelt nicht allein,
das wäre euer Unheil, denn dann schreitet ständig Mein Gegner neben euch her und
sucht euch immer mehr abzudrängen, was ihm auch leicht gelingen wird, denn seinen
Verlockungen könnet ihr nicht widerstehen, solange euch die Kraft mangelt, die nur Ich
euch zuwenden kann. Lasset euch führen von Mir, und fordert diese Führung bewußt
an, ansonsten Meine Liebe nicht an euch tätig werden kann, die euch wohl ständig gilt, aber nicht wider euren Willen wirksam werden kann. Und darum gehen euch wohl
ständig Ermahnungen und Warnungen zu, doch ihr selbst müsset Herz und Ohr öffnen
und wollen, daß Ich euch lenke auf allen euren Wegen. Und ihr werdet wahrlich nicht
mehr fehlgehen, ihr werdet sicher das Ziel erreichen.
Amen. B.D. NR. 6316.
Erneute Gefangenschaft.
21. Juli 1955. B.D. NR. 6317.
Was euch Menschen bevorsteht, wenn ihr euch nicht wandelt, kann euch nicht
schwarz genug geschildert werden, denn es übertrifft alles euch Erdenkliche. Es ist
für euch Menschen das Schrecklichste, weil ihr das schon erlangte Maß von Freiheit
wieder hingeben müsset, weil ihr erneut gefesselt werdet und endlos lange Zeiten euch
nun wieder in der Gefangenschaft befindet, bis euch einst wieder das gleiche Los zuteil
wird, daß ihr als Mensch wieder auf Erden wandelt. Doch ob euch euer Los auch
noch so schlimm geschildert wird, ihr lasset euch nicht davon berühren und könntet
doch diesem Los noch entgehen, würdet ihr es nur beherzigen und euch wandeln.
Denn Ich verlange nur eure Wandlung des Wesens, Ich verlange nur, daß ihr Menschen
untereinander eure Gesinnung ändert, daß ihr helfet, anstatt euch zu bekriegen und
anzufeinden, daß einer dem anderen Glück bereite und Liebe gebe, anstatt sich gegenseitig nur Übles anzutun und den Haß in euch zu verstärken. Ich verlange nur, daß ein
jeder sich befleißige in der uneigennützigen Nächstenliebe, dann wandelt sich sein ganzes Wesen, und dann tritt der Mensch mit Mir Selbst in Verbindung, und die Gefahr
einer Neubannung nach dem Ende dieser Erde ist für ihn beseitigt. Und ob ihr auch
nicht glauben wollet, was euch erwartet, so sollet ihr euch dennoch zu wandeln suchen, denn auch irdisch würde sich ein Lebenswandel in Liebe nur günstig auswirken, und euer Leben auf Erden würde um vieles leichter sein, weil ihr dann über eine Kraft verfügtet, die aber dem lieblos denkenden und handelnden Menschen mangelt. Immer nur kann euch das Bevorstehende als ein furchtbares Erlebnis vorgestellt werden, dem
ihr selbst zum Opfer fallet. Und immer nur könnet ihr zum Wirken in Liebe angeregt
werden, wollet ihr diesem Furchtbaren entgehen. Wenn es euch schwerfällt, zu glauben - so könnet ihr dennoch einen Lebenswandel in Liebe führen, und es wird euch
bald zur Gewißheit werden, was ihr nicht glauben wollet, weil dann euer Geist erleuchtet ist durch die Liebe und ihr dann hell erkennet die unausbleibliche Folge des Vergehens gegen das Gesetz der Ordnung - weil ihr dann Ursache und Wirkung verfolgen
könnet an allem Geschehen und Erleben. Doch wer unberührt bleibt von Mahnungen und Warnungen, der wird das erleben, was er abwenden konnte - und er wird
selbst das Opfer sein seines Lebenswandels ohne Liebe. Denn jegliche Kraft wird ihm
genommen, und als kraftloseste Substanz wird sich seine Seele wieder verhärten, die
festeste Materie wird wieder das Wesen einengen, und das Lösen davon wird endlose
Zeiten erfordern - um zuletzt auf der gleichen Stufe anzulangen, auf der ihr euch jetzt
befindet. Ein endloser Kreislauf, der sich wiederholen wird, bis ihr selbst euch ausscheidet durch bewußtes Streben und bewußten Anschluß an Mich. Dann erst ist der
Gang durch die Materie erledigt und der Weg ins geistige Reich euch gesichert. Dies
könntet ihr jetzt schon erreichen, wenn ihr nur tun möchtet, was Mein Wille ist: daß ihr
durch Liebewirken euch frei macht aus allen Fesseln, daß ihr an Mich glaubt und mit
Mir die Verbindung suchet - und daß ihr diese Verbindung herstellt eben durch Wirken in Liebe. Ihr könnet dies tun, solange ihr noch auf Erden weilet und euch die
Lebenskraft zur Verfügung steht, aber ihr habt dazu nur noch sehr wenig Zeit. Nützet sie gut, glaubet Meinen Worten, glaubet, daß euch ein entsetzliches Los erwartet,
und gehet diesem Los bewußt aus dem Wege, indem ihr euch nur bemühet, recht und
gerecht zu leben und uneigennützige Nächstenliebe zu üben. Es ist ein dringender
Mahnruf, den Ich aus liebeerfülltem Herzen euch ertönen lasse: Wandelt euch, ehe es zu spät ist. Gedenket Meiner und gedenket eures Nächsten in Liebe, auf daß ihr frei werdet und das Kommende nicht zu fürchten brauchet.
Amen. B.D. NR. 6317.
Erlösung aus der Form.
25. Juli 1955. B.D. NR. 6318.
Zahllose Formen schon habt ihr durchwandern müssen, und noch immer nicht seid
ihr aus der Form erlöst, denn eure Seele - das Geistige, das sich zur Höhe entwickeln
soll - ist noch immer von einer materiellen Hülle umschlossen, die für sie eine Fessel
bedeutet, denn sie kann sich nicht frei und unbeschwert erheben in das geistige Reich.
Doch ein endlos langer Weg ist schon zurückgelegt worden von ihr, und wüßtet ihr
Menschen, wie kurz noch die letzte Wegstrecke ist und wie nahe euch ein überaus herrliches Ziel winkt, ihr würdet nur noch dieses Ziel vor Augen haben und darauf zusteuern. Es wird euch zwar immer wieder gesagt, aber ihr glaubt zuwenig, und es ist auch
nicht möglich, euch die Rückerinnerung zu geben in die vergangene Zeit eurer Entwicklung, weil ihr dann von Furcht getrieben alles machen würdet, um diesen Gang
nicht noch einmal zurücklegen zu müssen. Ihr müsset ohne jedes Wissen das letzte
Ziel anstreben, doch es wird euch Kenntnis davon gegeben in Form von Belehrungen,
die ihr aber genauso gut ablehnen wie annehmen könnet, weil Beweise dafür euch nicht
gegeben werden können. Wenige Menschen nur nehmen ein solches Wissen als Wahrheit an, diese aber sind erheblich im Vorteil jenen gegenüber, die nicht glauben und
darum verantwortungslos in den Tag hineinleben. Denn eines Beweises bedürfen sie
nicht, weil sie es in sich fühlen, was Wahrheit ist, und der Erkenntnis gemäß nun auch
leben auf der Erde. Sie überwinden gleichsam die letzte Form, die nur noch ihre Seele
birgt bis zum Tode des Leibes, um dann völlig unbeschwert in das geistige Reich eingehen zu können. Die Menschen auf der Erde wandeln schon dicht an der Grenze zum
geistigen Reich, es ist kein weiter Weg mehr zum Ziel, und der Leibestod kann das Ende
sein einer endlos langen Entwicklungszeit. Es kann aber auch der Kreislauf von
neuem beginnen, das Wesen kann stürzen von der schon erreichten Höhe in die tiefste
Tiefe - die schon erheblich gelockerte Außenform kann sich wieder verdichten und
von einer "Erlösung aus der Form" ist endlos lange Zeit keine Rede weil die Gnadenzeit in der letzten Verkörperung nicht genützt wurde. Welcher Mensch aber glaubt
dies und zieht daraus die Konsequenzen? Es ist eine Willensangelegenheit, die jeder
Mensch selbst entscheiden muß; es kann nur das Wissen den Menschen unterbreitet
werden, der Mensch selbst aber muß ohne Zwang dazu Stellung nehmen, wenn er einen
Vorteil aus einem solchen Wissen ziehen will. Es wird ihm dies aber leichtgemacht,
wenn er keinen Widerstand leistet, denn dann wird an ihn so viel Gedankengut herangetragen, daß er gleichsam von selbst dazu veranlaßt wird, nachzudenken über seine
Entwicklung, über seine Erdenaufgabe und über sein Ziel. Was er nicht selbst sucht,
das wird ihm zugetragen und immer wieder auf seinen Willen eingewirkt, darüber
nachzudenken. Nur die letzte Entscheidung muß er selbst treffen, und diese verlangt
nun ein bewußtes Leben - ein Leben, jenem Wissen entsprechend - das Überwinden
der letzten Form durch das innige Verlangen nach Freiheit, nach Licht und Kraft -
nach Gott, durch Selbstgestaltung zur Liebe. Durch die Liebe nur erlöset sich das Geistige aus der Form, die euch nur darum gegeben wurde, weil ihm die Liebe mangelte.
Die Kraft der Liebe aber sprengt jede Form und gibt dem Geistigen ewige Freiheit.
Amen. B.D. NR. 6318.
Friede in Gott.
26. Juli 1955. B.D. NR. 6319.
Nur in der Verbindung mit Mir findet ihr den wahren Frieden. Nur wenn Mein
Liebestrahl euch trifft, empfindet ihr Glückseligkeit. Und selbst wenn ihr glaubet, ein
irdisches Glück gefunden zu haben, so ist es doch nicht von Bestand, solange ihr Mir
nicht verbunden seid. Der wahre Frieden ist nur im Zusammenschluß mit Mir zu finden, weil diesen nur die Seele spürt und diese sich nicht zufriedengibt mit dem irdischen Glück. Wohl kann das Sinnen und Trachten des Menschen nur irdisch gerichtet sein, also der Körper die Seele gleichfalls dazu bestimmen, irdische Freuden anzustreben. Aber die Seele wird sich niemals wirklich glücklich fühlen, denn was die
Seele wahrhaft beglückt, kann nur im geistigen Reich seinen Ausgang haben, und geistige Güter kann sie nur empfangen durch unmittelbaren Zusammenschluß mit Mir.
Das werdet ihr Menschen erst erfahren, wenn ihr einmal geistig gespeist worden seid,
wenn ihr dadurch erkannt habt, mit welcher Liebe euer Vater Sich zu euch neigt - dann
wird euch nichts anderes mehr annähernd befriedigen können, wenn auch der Körper
noch Bedürfnisse hat, die er decken möchte. Seligkeit aber bereitet der Seele nur das,
was ihr von Mir aus zuströmt. Dann empfindet die Seele, daß ihr Begehren gestillt
wird, während irdische Erfüllung doch keine wahre Beglückung ist, sondern nur ein
vorübergehender Rausch. Weltlinge aber verstehen das nicht, sie jagen fortgesetzt nur
irdischen Gütern und Freuden nach, und sie suchen das in ihnen nun entstehende Leergefühl immer mit neuen Sinnesgenüssen zu betäuben - sie fühlen sich immer nur so
lange befriedigt, wie sie mitten in Weltgenüssen schwelgen, um mit sich selbst und der
Welt unzufrieden zu sein, wenn ein Nachlassen dieser Weltfreuden eintritt. Sie werden niemals den wahren Frieden finden, weil diesen zu erteilen Ich Selbst Mir vorbehalte und ihn immer nur dem austeilen kann, der sich Mir zuwendet und nach wahrer Seligkeit verlangt. Die Welt kann euch Menschen diesen Frieden nicht geben, denn
er ist Mein Anteil, er hat nichts mit der Welt zu tun. Wohl aber können die Menschen
sich mitten in der Welt bewegen und dennoch in Meinem Frieden selig sein. Und das
sollet ihr Menschen anstreben, auf daß euch auch dann das Erdenleben zur Quelle von
Seligkeit werden kann, wenn ihr in diesem immer nur die Verbindung suchet mit
Mir. Und ihr stellet die Verbindung mit Mir her durch Wirken in Liebe. Also wird
uneigennützige Nächstenliebe euch wiederum den tiefsten Frieden eintragen, ihr werdet nichts mehr verlangen, sondern immer nur geben wollen, und desto tiefer und beseligender wird der Frieden sein, der eure Seele erfüllt. Und ihr selbst seid reich, denn ihr
werdet im gleichen Maß empfangen, wie ihr austeilet. Ihr werdet also auch irdisch
keine Not leiden, ihr werdet darum irdische Güter nicht mehr zu begehren brauchen,
weil ihr alles empfanget, was ihr benötigt, und nach mehr kein Verlangen traget.
Dann wird der innere Friede euer Herz erfüllen, der aber mit der irdischen Befriedigung nicht verwechselt werden darf. Denn Ich will euch den Frieden geben, den die
Welt euch nicht geben kann. So lautet Meine Verheißung, die sich auch erfüllet, wenn
ihr die Verbindung suchet mit Mir, wenn ihr Meine Gebote einhaltet und in Liebe wirket und Mir dadurch auch die Möglichkeit gebet, euch zu bedenken, gleichwie ihr austeilet. Dann wird ein tiefer Friede sich in euer Herz senken, und ihr werdet schon auf
Erden selig sein.
Amen. B.D. NR. 6319.
Dienen in freiem Willen. Ichliebe.
27. und 28. Juli 1955. B.D. NR. 6320.
Wer um den Entwicklungsgang des Geistigen weiß, wer über Sinn und Zweck der
Schöpfung unterrichtet ist, der weiß es auch, daß der Mensch als vollkommenstes
Schöpfungswerk den Abschluß bildet von einem endlos langen Entwicklungsprozeß,
der sich auf dieser Erde abgespielt hat. Er weiß es, daß diesem unwiderruflich ein Verweilen im jenseitigen Reich folgt, wo es keine materiellen Schöpfungen mehr gibt, wo
die Fortentwicklung unter entsetzlich schweren Umständen wohl noch weitergehen
kann, doch völlig anders als in (der, d. Hg.) materiellen Welt - wenn nicht der Entwicklungsgang auf Erden so weit abgeschlossen worden ist, daß die Seele in das Lichtreich
eingehen kann. Diese Erkenntnis haben aber nur die wenigsten Menschen auf der Erde,
denn um dies fassen und glauben zu können, gehört vorerst der Wille, darum zu wissen, und dieser ist selten nur bei den Menschen vorhanden. Überaus stark dagegen ist
der Wille des Menschen darauf gerichtet, sich die Schöpfung nach Möglichkeit nutzbar
zu machen, daß sie dem körperlichen Leben zum Vorteil gereicht. Unbewußt verhelfen die Menschen zwar dadurch dem in der Schöpfung gebundenen Geistigen zur
Höhe, weil dieses dienet, wenn auch im Mußgesetz. Es wird sehr viel Materie durch
Menschenwillen aufgelöst, sie wird umgeformt zu immer neuen Schöpfungen, denen
allen eine dienende Funktion zugewiesen ist, die das Geistige zwangsläufig aufwärtssteigen läßt. Doch der Mensch selbst kann dabei auch stehenbleiben oder gar zurückgehen in seiner Entwicklung, wenn er selbst nicht gleichzeitig dienet im freien Willen,
da er selbst nicht mehr unter dem Mußgesetz steht und der deshalb seine Aufwärtsentwicklung selbst vorantreiben muß. Sowie er alles bewußt tut, immer im Willen, dem
Mitmenschen damit zu dienen, kann seine irdische Tätigkeit einen ungeahnten Segen
für seine Seele eintragen - selbst wenn er nicht um den Entwicklungsgang des Geistigen weiß, selbst wenn er ohne jegliche Kenntnis ist vom Sinn und Zweck des Erdenlebens und den Schöpfungen dieser Erde. Er braucht es nicht zu wissen, wenn er nur
freiwillig dienet in Liebe. Doch zumeist treibt ihn wohl eine Liebe zur Betätigung,
aber nur die Liebe zu sich selbst. Dann kann seine Tätigkeit sich auch zum Schaden
des Mitmenschen auswirken, weil die Ichliebe desto mehr befriedigt wird, je karger der
Mitmensch bedacht wird. Die Ichliebe wirkt sich aber auch ungünstig an den Schöpfungswerken aus, die dem Menschen als Betätigungsfeld zugewiesen worden sind,
indem oft vorzeitig die Entwicklung des Geistigen in solchen Schöpfungswerken abgebrochen wird um eigenen Vorteils willen, weil die Ichliebe der göttlichen Ordnung
widerspricht und darum auch die Handlungsweise des Menschen gänzlich wider die
göttliche Ordnung gerichtet ist. Selbst wenn solche Menschen wissen um Sinn und
Zweck der Schöpfung und des Erdenlebens, würden sie nicht ihre verkehrte Lebensweise und das Handeln wider die göttliche Ordnung aufgeben, weil die Ichliebe sie v*öllig beherrscht und sie anderen Vorstellungen unzugänglich sind. Und diese Menschen
kommen in einer Verfassung in das geistige Reich, die ganz entsetzlich ist, denn sie können die Ichliebe nun nicht mehr befriedigen wie auf Erden, und der Weg zur rechten
Liebe, zur Liebe zum Nächsten, ist unendlich weit und oft überhaupt nicht zu finden.
(28.7.1955) Der Mensch, der nur sich selbst liebt, nimmt also auch die Liebe zur Materie
in die jenseitige Welt hinüber, und das Lösen davon ist überaus schwer, denn ständig
erstehen Dinge vor seinen Augen, die er mit allen Sinnen begehrte, und reizen ihn aufs
äußerste, um aber sofort zu vergehen, wenn er seine Begierden stillen will - und desto
heftiger werden diese Begierden, und es sind entsetzliche Qualen, die nun die Seele auszustehen hat so lange, bis sie selbst in sich die Begierde bekämpft, was dann auch immer
schwächer werdende Versuchungen zur Folge hat. Die Menschen wissen nicht, welche
Vorteile sie sich schaffen für das jenseitige Reich, wenn sie auf Erden schon die Materie
zu überwinden suchen, wenn sie sich zum Herr dieser machen und nicht zu ihrem
Sklaven. Der Mensch kann auf Erden sich alles dienstbar machen, denn das ist Zweck
aller Schöpfung, daß sie dienet dem Menschen und auch jeglicher Kreatur - weil dienen Erlösung bedeutet für das darin gebundene Geistige. Und es trägt also der
Mensch selbst viel dazu bei, wenn er der Materie die Möglichkeit gibt zum Dienen,
wenn er selbst Dinge schafft, die wieder einen dienenden Zweck erfüllen, an denen er
sich wohl auch erfreuen darf als Geschenk Gottes, doch er soll immer an die geistige
Bestimmung der materiellen Dinge denken, nicht aber sich selbst an diese ketten, daß
all sein Sinnen und Trachten nur der Gewinnung materieller Güter gilt, um sich selbst
ein behagliches Wohlleben zu schaffen und immer mehr dem weit unter ihm in der Entwicklung Stehenden zu verfallen - was für ihn selbst einen geistigen Rückschritt
bedeutet. Stets muß die Entwicklung eine aufsteigende sein, und das Ziel des Menschen im Erdenleben ist völlige Freiwerdung aus der materiellen Form, ein Überwinden dieser, dann kann die Seele frei und unbeschwert den irdischen Leib verlassen und sich in lichte Höhen aufschwingen. Dann wird sie nicht von der Materie zurückgehalten und gezwungen, sich noch länger in irdischen Sphären aufzuhalten, obwohl sie
nicht mehr auf Erden lebt. Wie unendlich dankbar die Seele ist, die sich lösen kann
aus diesen Sphären, das wisset ihr Menschen auf Erden nicht, aber lasset es euch gesagt
sein, daß das, was ihr auf Erden mit allen Sinnen anstrebt, euer größter Feind ist.
Denn eure Seligkeit liegt in der Freiheit, unfrei aber seid ihr, solange euch noch die
Materie fesselt, und sie fesselt euch so lange, wie euch selbst noch die Ichliebe
beherrscht, wie ihr selbst euch nicht durch dienende Liebe erlöset von ihr. Nur, wer
dienet, wird frei. Und das Dasein als Mensch gibt euch ständig Gelegenheit zum Dienen in Liebe. Aber ihr habt einen freien Willen und werdet nicht wie im Vorstadium
eurer Entwicklung gezwungen zum Dienen. Die Liebe muß euch dazu antreiben, und
die dienende Liebe wird nur der Mensch üben, der die Ichliebe niederkämpft, der nicht
besitzen, sondern verschenken will. Dieser aber lernet auch die Materie verachten, er
löset sich von ihr und wird völlig frei. Sein Entwicklungsgang auf Erden ist beendet
mit dem Erfolg restloser Vergeistigung seiner Seele, die nun wieder im geistigen Reich
in Licht- und Kraftfülle tätig sein kann und in dienender Liebe sich jener Seelen
annimmt, die noch in Unfreiheit und Lichtlosigkeit schmachten und der Hilfe bedürfen, um auch endlich aus ihren Fesseln sich lösen zu können.
Amen. B.D. NR. 6320.
Gnadenmittel. Gebet.
29. Juli 1955. B.D. NR. 6321.
Die Gnaden, die euch Menschen zuströmen, wertet ihr zu wenig aus. Denn Ich trete
ständig mit Gnadengaben an euch heran, Ich biete sie euch an, aber ihr gehet daran vorüber. Warum rufet ihr nicht zu Mir, wenn ihr in Not seid - warum nützet ihr nicht
das Gebet - und warum verschließet ihr euer Ohr Meinem Wort, das euch von oben
zugeleitet wird durch Meine Diener auf Erden? Glaubet es, daß jegliche Not nur ein
von Mir angewandtes Mittel ist, das euch helfen soll - also eine Gnade Meinerseits ist.
Glaubet es, daß auch das Gebet eine unverdiente Gnade ist, daß ich euch anhöre, wenn
ihr zu Mir sprechet, und daß Mein Wort die wertvollste Gnadengabe ist, weil es für euch
die größte Hilfe bedeutet, wenn ihr Mich anhöret, was Ich euch zu sagen habe und was
euch zur ewigen Seligkeit verhilft. Jedes Mittel, das Ich anwende, um euch zu helfen,
aus der Tiefe zum Licht zu gelangen, ist ein Gnadengeschenk für euch, weil ihr bei eurer
ablehnenden Haltung nicht verdientet, daß euch Meine Liebe ständig betreut. In der
Endzeit fließen euch wahrlich Gnadengaben im Übermaß zu, und niemand brauchte
leer auszugehen, jeder kann sich aneignen, soviel er begehret, und er brauchte nur zu
wollen, daß ihm geholfen werde in geistiger Not, und die Hilfe ist ihm gewiß. Doch
keine Gnadengabe wirket ohne eure Bereitschaft, sie auszuwerten. Darum kann
nicht Ich euch wandeln, sondern ihr selbst müsset es tun, euer Wille muß einen geistigen Aufstieg anstreben, und es werden überall ihm Hilfssprossen sichtbar werden, die
er benützen kann zum Aufstieg. Aber ihr Menschen habt einen falschen Begriff von
dem Wort "Gnade". Ihr glaubet, durch diese "Mittel" euch schon in den Besitz von
Kraft und Seelenreife setzen zu können, ihr glaubt, daß formelle Gebräuche "Gnadenmittel" sind, und wisset nicht, was unter Gnade eigentlich zu verstehen ist. Ich liebe
alle Menschen, auch die Mir noch fernstehen, und Ich will allen Menschen verhelfen zur
Höhe. Darum gilt Meine Sorge erstmalig denen, die ohne jegliche Verbindung mit
Mir sind - daß sie zuerst die Verbindung mit Mir eingehen. Und darum bringe ich
sie in Lebenslagen, wo sie in Not und Leid zu Mir rufen sollen - weil der Ruf zu Mir
eine erfolgreiche Wirkung hat. Also es ersinnet Meine Liebe ständig neue Mittel, das
Mir abtrünnige Geschöpf wieder Mir zuzuwenden. Und alle diese Mittel, die geeignet
sind, die Bindung zwischen dem Menschen und Mir herzustellen, sind Gnadenmittel,
weil sie unverdiente Gaben sind. Und sowie ein Mensch zum Gebet seine Zuflucht
nimmt, dann fordert er Meine Gnade an, und dann wird er unbeschränkt solche erhalten. Ich werde in seinem Leben so offensichtlich in Erscheinung treten, daß er einen
überzeugten Glauben gewinnen kann, denn er hat durch sein Gebet die Bereitwilligkeit
bewiesen, Meine Gnaden zu nützen, und darum können sie ihm nun auch unbeschränkt zufließen und wirksam werden - was immer den freien Willen des Menschen
voraussetzt. Und in der Endzeit kann jeder zu Mir finden, wenn er es nur will - in
der Endzeit werden alle Menschen so offensichtlich hingewiesen auf ihren Gott und
Schöpfer, auf einen Lenker und Helfer. Und ein jeder kann sich aus eigenem Antrieb
an diesen Gott und Helfer wenden. Ein jeder kann mit Mir Selbst in Verbindung treten und aus dieser Verbindung unerhörten Nutzen ziehen - doch er muß willig sein
dazu, ansonsten alle Gnadengaben wirkungslos bleiben, dann aber auch der Mensch
rettungslos verlorengeht, so der letzte Tag gekommen ist.
Amen. B.D. NR. 6321.
Immer neue Schöpfungswerke. Vergöttlichung. Leben.
30. Juli 1955. B.D. NR. 6322.
Ich sehe die große Schar von Mir abstrebender Geister - und Mein Liebewille wird
immer mächtiger, diese wieder zurückzugewinnen. Die Kraft Meiner Liebe ist überwältigend, wenn Ich sie wirken lasse, und kein Wesen würde in seinem Widerstand noch
lange verharren. Doch dies genügt Mir nicht, die Geschöpfe durch Liebezwang
zurückzugewinnen, denn Ich will, daß sie freiwillig umkehren und Mich als Ziel anstreben. Und so wirkt sich Meine Liebekraft in anderer Weise aus - indem Ich stets neue
Schöpfungen erstehen lasse und immer wieder diese dem Geistigen zur Hülle gebe, so
daß das Abstreben zur Tiefe aufgehalten wird, daß die Kraft von unten, die von Meinem
Gegner ausgeht, keine Wirkung mehr hat auf jene geistigen Wesen und sie also vorerst
zu einem gewissen Stillstand kommen, um dann langsam wieder aufwärtssteigen zu
können. Mein Schöpferwille ist unbegrenzt, und solange es noch geistige Wesen gibt,
die noch nicht restlos zu Mir zurückgekehrt sind, wird auch das Universum von Schöpfungen erfüllt sein, denn es ist Meine Seligkeit, immer neue Werke erstehen zu lassen,
derentwegen, die dereinst Meine Kinder sein sollen. Ich sehe aber auch andererseits
die ringenden Seelen, die auf dem Wege zu Mir sind, die den Händen Meines Gegners
schon entronnen sind und Mir also willensmäßig schon angehören. Ich sehe an diesen den Erfolg Meines Liebewirkens an dem Gefallenen, und jedes zu Mir als Kind
zurückkehrende Geschöpf vermehrt Meine Seligkeit und erhöht Meinen Schöpferwillen. Und wenn auch die Zahl derer weit geringer ist als die der von Mir abstrebenden
Wesen, so wird doch Meine Liebe zu den letzteren nicht geringer, denn alle gingen einst
aus Meiner Liebekraft hervor und waren bestimmt zu ewiger Seligkeit, der Fall in die
Tiefe aber gibt ihnen die Möglichkeit, zu noch größerer Vollkommenheit zu gelangen
wie uranfänglich, denn sie gingen als "Wesen" von Mir hervor, die vollkommen
erschaffen waren, und können nun aber im freien Willen zu Meinen Kindern werden,
zum "Ebenbild Gottes" - das Ich aus Meiner Macht heraus nicht schaffen konnte, weil
dies das Werk eines Kindes selbst ist, sich zu dieser Vollkommenheit zu gestalten. Mein
Plan der Vergöttlichung Meiner Geschöpfe erfüllt Mich mit einer Seligkeit, die kein
Wesen ermessen kann. Und die gleiche Seligkeit wird dereinst auch ein jedes Meiner
Geschöpfe genießen können, weil es einmal das gleiche Verlangen haben wird, zu schaffen und zu gestalten in höchster Vollkommenheit, und weil es dieses Verlangen auch
immer wird erfüllen können. Schöpferisch tätig zu sein ist schon beglückend an sich,
aber diese Beglückung erhöht sich bis ins unbegrenzte, je vollkommener das ist, was als
Schöpfung zuerst aus Meinen Händen hervorging. Denn Ich lasse nichts Totes erstehen, sondern rechtes "Leben" geht aus Mir hervor, das ebenso wie Ich auch wieder
"Lebendes" gebären kann. Und was zu Tode kam aus eigener Schuld, das erwecke Ich
wieder zum Leben, auf daß es selig sei. Und alle Meine Schöpfungen verraten Leben,
denn Mein Liebewille ließ sie erstehen, auf daß sie das Tote aufnehmen in sich und es wieder dem Leben zuführen.
Amen. B.D. NR. 6322.
Isolierung der Weltkörper.
31. Juli 1955. B.D. NR. 6323.
Weltweite Entfernungen liegen zwischen den Schöpfungen, die ihr als Gestirne am Himmelszelt erschauet - Entfernungen, die für euch Menschen nicht zu schätzen und darum auch nicht zu überwinden sind, weil jedes einzelne Gestirn eine Welt ist für sich und diese Welten voneinander hermetisch abgeschlossen sind insofern, als daß sie ganz verschiedene Lebenssphären besitzen, immer der Beschaffenheit des Gestirnes selbst und auch dessen Bewohnern entsprechend. Ihr Menschen dürfet nicht glauben, daß Mein Schöpfergeist nicht vielseitig genug schaffen und gestalten könnte - ihr dürfet nicht glauben, daß ihr eure Lebensbedingungen auf anderen Gestirnen wiederfindet in gleicher Weise wie auf der Erde, die ihr bewohnet - und ihr dürfet noch viel weniger glauben, daß jene Gestirne euch die gleichen Lebensmöglichkeiten böten, die für euer Bestehen erforderlich sind - wenn ihr jemals in den Bereich eines solchen Gestirnes geraten würdet. Doch es wäre ein vergebliches Unterfangen, es wird euch niemals gelingen, auch nur eine Verbindung aufzunehmen mit anderen Gestirnen, wenn dies nicht auf geistigem Wege geschieht, daß gedankliche Übermittlungen aus jenen Welten stattfinden, die euch aber immer nur zum geistigen Aufstieg dienen, niemals aber von euch Menschen geplante weltliche Erkundigungen betreffen. Ihr Menschen könnet zwar große Fähigkeiten in euch entwickeln, ihr könnet schöpferisch und gestaltend tätig sein auf Erden, ihr könnet die Kräfte der Natur ergründen und euch in jeder Weise nutzbar machen; ihr könnet kraft eures Verstandes tief eindringen in die Naturgesetze und mit allen euren Kenntnissen nun hervortreten. Doch euer Wirkungsfeld ist und bleibt immer nur die Erde, und so ihr nun alle eure Verstandeserkenntnisse auszuwerten suchet zum Segen eurer Mitmenschen, wird auch Mein Segen eure Arbeit, euer Wirken, unterstützen, denn dann wird Mein Gesetz ewiger Ordnung eingehalten. Doch ihr müsset in dieser Ordnung auch verbleiben, ihr müsset die Gesetze achten, die Ich Selbst gegeben habe und die in allen Schöpfungswerken deutlich erkennbar sind. Und dazu gehört auch die weltweite Entfernung der Gestirne von eurer Erde, dazu gehört die Isolierung jedes einzelnen Gestirnes von den anderen, die gleichsam durch den luftleeren Raum, durch die Stratosphäre, gekennzeichnet ist, die den Aufenthalt eines Menschen in diesem Raum unmöglich machen und euch daher deutlich zeigen sollte, daß Ich Selbst euch isoliert habe. Denn ob ihr auch solche Hindernisse überwinden zu können glaubt. Ihr Menschen werdet an solchen Versuchen scheitern, ihr werdet zugrunde gehen, wenn ihr euch in Gebiete waget, die euch von Mir aus verschlossen wurden. Ihr beweiset nur damit, daß ihr sehr überheblichen Geistes seid, zu glauben, göttliche Naturgesetze unwirksam machen zu können, ihr beweiset, daß ihr weder diese Gesetze noch den Gesetzgeber anerkennet, und ihr beweiset, daß ihr Menschen reif seid für die totale Wandlung dieser Erde, weil euch die Haupterkenntnis mangelt, daß Einer über euch ist, Der das letzte Wort spricht - daß ihr diesen Einen nicht erkennt, ansonsten ihr nicht etwas unternehmen würdet, was euch als Bewohner dieser Erde nicht zusteht: andere Welten euch zum Ziel eures Forschens zu machen, die euch gänzlich unerreichbar sind und bleiben werden, weil ein jedes Gestirn den geistigen Wesen zum Ausreifen dienet und die Reifegrade dieser Wesen so verschieden sind, daß sie alle andere Schöpfungen benötigen - Schöpfungen, in denen ihr Menschen nicht bestehen könntet, und es darum auch niemals eine Verbindung zwischen beiden Welten geben kann. Mein Schöpfergeist und Mein Schöpferwille hat wahrlich nichts ohne Weisheit gewirkt, aber ihr Menschen werdet niemals ergründen können, was außerhalb eurer Erdensphäre ist, als nur das, daß ein Vorhandensein unzähliger Gestirne und Welten euch zur Gewißheit geworden ist, weil dieser Beweis euch nicht zum Schaden eurer Seele gereicht - alles weitere Wissen aber nur euch geistig erschlossen werden kann.
Amen. B.D. NR. 6323.
Annäherung eines Sternes.
3. August 1955. B.D. NR. 6324.
Machet eure Herzen weit auf, machet euch empfangsbereit für Meinen Liebestrahl
von oben und höret, was Ich euch sagen will: Ein sicheres Anzeichen des nahen Endes
ist das Sichtbar-Werden eines Sternes, der sich in der Richtung auf eure Erde zu bewegt
und doch eine sonderbare Bahn einschlägt - der oft sich euren Blicken entziehen und
dann plötzlich wieder auftauchen wird, denn er ist von undurchdringlichen Nebeln
begleitet, die sich ab und zu auflösen, um sich immer wieder aufs neue zu verdichten.
Ihr Menschen erlebet etwas euch bisher Unbekanntes, denn die Auswirkung dieses
Gestirns auf eure Erde ist solcher Art, daß euch ein Bangen befallen wird, weil ihr glaubet, daß die Erde ein Opfer dieses unbekannten Gestirns werden könnte, das merkliche
Störungen auf der Erde hervorruft, die euch jedoch unerklärlich sind. Es gibt Menschen auf der Erde, die sich durch nichts erschüttern lassen, was auch über sie hereinbricht - die nun aber ihre Ruhe verlieren, weil sie sich sowie die ganze Erde Naturkräften ausgeliefert sehen, die sie fürchten, weil sie ihnen nicht begegnen können. Und um
dieser Menschen willen bewegen sich die Kräfte des Himmels. Diese Menschen
will Ich im besonderen ansprechen, um es zu erreichen, daß sie sich einem Gott und
Schöpfer anvertrauen, sowie sie selbst sich völlig machtlos sehen. Was Menschenwille
veranlaßt - und sei es noch so schrecklich in seiner Auswirkung - erschüttert solche
Menschen nicht, doch klein und schwach werden sie, wenn sie sich Naturgewalten ausgeliefert sehen, und dann ist es möglich, daß sie zu Dem Zuflucht nehmen, Der Herr ist
jeglicher Schöpfung - dann ist es möglich, daß sie zu Mir finden in höchster Not.
Und dieses Naturschauspiel wird ungeheuren Aufruhr unter den Menschen auslösen,
und die Angst wird auch nicht unberechtigt sein, denn so sonderbare Erscheinungen
auch den Stern begleiten, er kommt der Erde stets näher, und ein Zusammenprall
scheint unvermeidlich nach den Berechnungen derer, die sein Erscheinen entdeckten
und seinen Lauf verfolgen. Doch Ich habe dies vorausgesagt lange zuvor, daß Ich euch
einen Feind aus den Lüften sende, daß eine Naturkatastrophe von größtem Ausmaß euch Menschen noch bevorsteht, die dem letzten Ende - d.h. der Total-Umgestaltung der Erdoberfläche - vorangeht und zahllos viele Opfer kosten wird. Ich weise
euch immer wieder darauf hin, und Mein Wort ist Wahrheit und wird sich erfüllen.
Doch ihr sollet zuvor schon darauf hingewiesen werden, weil ihr Menschen erkennen
sollet Meinen Willen und Meine Macht - weil ihr wissen sollet, daß nichts geschehen
kann ohne Meinen Willen und daß nichts ohne Sinn und Zweck ist, was geschieht -
daß Ich dabei derer gedenke, die ganz ohne Glauben sind und die Ich dennoch nicht
verlieren möchte an Meinen Gegner. Und darum sollet ihr Menschen wissen, was
euch bevorsteht, damit ihr leichter zum Glauben gelanget, wenn ihr in der großen Not
Dessen gedenket, Der Herr ist über Himmel und Erde - über alle Gestirne und Welten
und Dessen Willen alles untersteht. Ihr sollet zuvor schon Kenntnis davon erhalten,
die euch dann zum Glauben verhelfen kann, wenn ihr nur eines guten Willens seid. Es
kommt ein Unheil über euch - doch für jeden einzelnen kann es auch von Segen sein,
wenn er dadurch das Leben seiner Seele gewinnet, selbst wenn irdisch ihm der Tod
beschieden ist - wenn er zu Mir rufet in seiner Not.
Amen. B.D. NR. 6324.
Erdenleben nur Durchgang zur Heimat.
4. August 1955. B.D. NR. 6325.
Betrachtet euch nur als Passanten auf dieser Erde, die sich immer nur vorübergehend aufhalten, aber niemals ständig auf ihr, weil die wahre Heimat von euch das geistige Reich ist, zu dem ihr in Freiheit aber nur durch einen Gang auf dieser Erde gelangen könnet. Dann werdet ihr auch mit anderen Gedanken euer Erdenleben durchwandeln, denn so ihr eines bestimmten Zieles sicher seid, strebet ihr auch dieses Ziel an.
Darum soll auch alles, was ihr auf Erden vorfindet, euch weder belasten noch fesseln,
ihr sollet es immer nur betrachten als vorübergehend, so, als sei es auch nur geliehen
oder als verbaue es euch nur zeitweise den Weg - ihr sollet immer nur daran denken,
daß einmal die Stunde kommt, da ihr durch dieses Erdental hindurchgeschritten seid
und es verlassen müsset - daß nun die Rückkehr stattfindet in eure wahre Heimat.
Und nun sorget, daß ihr zurückkehrt reich beladen mit Schätzen, die ihr in jenem Reich wieder verwenden könnet, daß ihr nicht arm und elend eure Heimat betretet, sondern
lichtstrahlend und reich gesegnet mit geistigen Gütern. Denn alles dieses könnet ihr
euch im Erdenleben erwerben, wie und wo ihr auch wandelt auf Erden, ihr könnet
immer euren geistigen Reichtum vermehren durch Liebewirken, wenn ihr euch nicht
fesseln lasset von den irdischen Gütern und immer daran denket, daß diese vergänglich
sind und ihr davon nichts hinübernehmen könnet in das jenseitige Reich. Doch geistige Güter könnet ihr euch in dieser Erdenzeit viele erwerben, denn es ist viel Not unter den Menschen, und immer könnet ihr Not lindern, geistig sowohl als auch irdisch. Was ihr nun gebet im Erdenleben, empfanget ihr als geistigen Reichtum wieder zurück - und darum sollet ihr austeilen, helfen, wo immer eure Hilfe erbeten wird. Und ihr sollet auch ungebeten Not lindern, wo sie euch ersichtlich ist, und ihr werdet nach eurem
Leibestode reich gesegnet sein und eingehen in das geistige Reich, denn "wie ihr ausmesset, so auch wird euch wieder zugemessen werden." Wer aber sich als Herr der
Erde fühlt, wer glaubt, ein Anrecht zu haben auf die Güter dieser Erde und sich des
Besitzes sicher fühlt, ohne der Armut des Mitmenschen zu gedenken, der wird völlig
entblößt dastehen an der Schwelle des Todes, er wird in ein Reich eingehen, wo er seine
Armut bitter empfinden wird, denn er muß alles zurücklassen, was er besaß, und kann
an geistigen Gütern nichts aufweisen, denn er fühlte sich nicht als Passant, sondern als
ständiger Herr auf dieser Erde, er gedachte nicht seiner eigentlichen Heimat und findet
diese daher auch in einem äußerst mangelhaften Zustand vor.
Amen. B.D. NR. 6325.
Liebelicht aus Gott. Sein Wort.
5. August 1955. B.D. NR. 6326.
Nur Mein Wort ist das rechte Licht aus dem Himmel, nur Meine Ansprache birgt die
Kraft in sich, den Menschen zur Erkenntnis zu führen, denn Mein Wort ist das rechte
Liebelicht aus Mir, das euch erleuchten und zur Vollendung führen kann. Und dieses
Wort ist für euch Menschen nun zu einem Gnadenquell geworden, aus dem ihr Licht
und Kraft schöpfen dürfet unbegrenzt. Dem bloßen Verstand sind diese Worte unbegreiflich, das Herz aber wird sie verstehen können. Denn nur das Innenleben wird
berührt davon und gewandelt, wenngleich auch der Verstand seinen Nutzen ziehen
kann aus Meinem Wort, denn es wird ihm manches klarwerden, was er zuvor nicht vernehmen wollte. Doch immer muß zuvor das Herz willig sein, Mein Wort entgegenzunehmen. Und die Willigkeit des Herzens besteht darin, daß die Gedanken des
Menschen darauf gerichtet sind, mit Mir eine Verbindung herzustellen, die nun dann
durch Meine Ansprache erfolgt. Der Mensch muß Mich hören wollen, dann zieht er
aus jedem Wort auch den rechten Nutzen, dann vermittelt ihm jedes Wort Licht und
Kraft, weil sie direkte Ausstrahlung Meines Lichtes und Meiner Kraft sind. Ohne
Erkenntnis ist es in euch Menschen dunkel - und ob ihr gleich irdisch in Lichtfülle
euch befindet. Ihr seid völlig unwissend, welchen Zweck euer Erdenleben überhaupt
hat, was eure Aufgabe ist und welches Ziel euch gesetzt ist. Ihr wisset nichts von der
Auswirkung eures Lebenswandels, von einer dereinstigen Seligkeit oder Verdammnis - ihr lebet wohl auf Erden, doch nur ein rein körperliches Leben, das jeden Tag
beendet werden kann. Wenn euch jegliche Erkenntnis mangelt, kann euch auch das
Erdenleben zur Qual werden, weil es euch nicht die Erfüllung bringt, die ihr euch ersehnet, weil ihr unwissend seid. Mein Wort aber vermittelt euch diese Erkenntnis über
den Sinn und Zweck eures Erdenlebens, Mein Wort schenkt euch das Wissen von dem
Ziel, das ihr anstreben sollet, von der Seligkeit, die ihr erreichen könnet, und den Folgen eines Lebens entgegen Meinem Willen. Mein Wort gibt euch Kenntnis über diesen Meinen Willen, und Mein Wort gibt euch gleichzeitig auch die Kraft, euer Leben
entsprechend Meinem Willen zu führen. Mein Wort vermittelt euch also Licht und
Kraft, die erstmalig die Seele spürt, die das Innenleben betreffen - aber auch den äußeren Menschen so wandeln können, weil sich der Verstand des Menschen von dem Licht
und der Kraft Meines Wortes besiegen lässet und nun der Mensch ein bewußtes Leben
führt in Meiner göttlichen Ordnung. Wo es zuvor dunkel war, dort wird nun helles Licht
erstrahlen - wo Mangel war an Kraft, wird alle Schwäche behoben sein. Und das
Erdenleben wird nun nicht mehr als Selbstzweck, sondern als Mittel zum Zweck
erkannt und kann nun dem Menschen die letzte Vollendung schon auf Erden eintragen,
wenn er sich ständig an dem Lebensquell die Kraft holt, wenn er ständig schöpfet und
von Mir unentwegt Licht und Kraft entgegennimmt, wenn er Meine Ansprache ersehnet, Mein Wort anhöret und es befolget. Dann wird er niemals mehr in das Dunkel
zurückfallen, dann ist er aus der Nacht in das Licht des Tages getreten, und er kann nun
wirken nach Meinem Willen auf Erden schon und dereinst im geistigen Reich.
Amen.
B.D. NR. 6326.
Gottes Gegenwart.
7. August 1955. B.D. NR. 6327.
Wo immer sich zwei oder drei zusammenfinden in Meinem Namen, da bin Ich mitten unter ihnen. Meine Gegenwart ist darum euch allen sicher, die ihr Meiner gedenket,
wenn ihr in kleinem Kreis versammelt seid, denn Ich weiß um eure Gedanken, die Mir
gelten, und jeder Gedanke an Mich zieht Mich auch zu euch. Und euch allen sei es
gesagt, daß Mein sorgendes Vaterauge über euch wachet, in welche Lebenslage ihr auch
geratet, denn Ich kenne Meine kleine Herde, und wessen Gedanken einmal in verlangender Liebe zu Mir gerichtet waren, den werde Ich immer betreuen, um ihn ganz zu
gewinnen noch auf Erden. Glaubet nicht, daß Ich einen von euch fallenlasse, denn euer
Vater ist treu, und Er verlässet euch nicht, selbst wenn ihr euch zuzeiten abwendet von
Ihm. Dann hält Mein starker Arm euch umfangen und wendet euch unmerklich wieder zurück, bis ihr euch gänzlich Mir ergebet und nur noch Meine ständige Gegenwart
ersehnet. Und Ich habe euch diese Meine Gegenwart verheißen, und ihr brauchet nur
Meiner zu gedenken, ihr brauchet nur Mich zum Inhalt eurer Reden werden lassen,
dann weile Ich unsichtbar bei euch, und Ich schalte Mich in eure Gedanken und Reden
ein. Denn ein Vater höret es gern, wenn seine Kinder von ihm reden, und Seine Liebe
wird Ihn immer wieder mitten unter Seine Kinder treten lassen, um sie zu belehren und
sie zu führen auf allen Wegen. Bedenket immer, daß ihr aus Meiner Liebe hervorgegangen seid und daß diese Liebe ein unzerreißbares Band ist - das ihr zwar einstmals
lösen wolltet aus eigenem Antrieb, das aber unlösbar ist und Mich immer wieder zu
euch zieht, auch wenn Ich Mich euch verborgen halten muß, weil ihr noch Mir-abgewandten-Willens seid. Wieviel mehr aber bedeutet Mir ein Ruf von seiten Meines Kindes - und eure Bereitwilligkeit, Mich in euren Kreis aufzunehmen - was ihr Menschen bezeuget durch euer Zusammensein in Meinem Namen, um geistige Gespräche
zu führen, um euch auszutauschen und euch Kraft zu holen aus Meiner Ansprache.
Dann bin Ich im Wort bei euch, und ihr könnet überzeugt reden von Meiner Gegenwart. Und so will Ich euch Worte der Liebe zukommen lassen und euch allen Trost und
Hilfe versichern, wenn ihr in Not seid geistig und irdisch. Jederzeit habet ihr Mich, zu
Dem ihr eure Gedanken richten könnet, und so ihr euch nur kindlich vertrauend an
Mich wendet, wird euer Ruf nicht ungehört verhallen. Nur müsset ihr bewußt Meine
Gegenwart wollen - und Ich werde immer bei euch sein. Seid darum stets bemüht,
euch Gelegenheiten zu schaffen zu geistigem Austausch, und öffnet bereitwillig euer
Herz, so Ich euch anspreche. Und solche Gelegenheiten werdet ihr alle haben, denn
Ich führe die Menschen zusammen, denen Ich Mein Wort bringen will, und Ich kann
allerorten und jederzeit einwirken auf die Menschen, daß sie Meiner gedenken und
gläubig Meinen Namen aussprechen. Und dann öffnet Ohr und Herz, denn dann bin
Ich Selbst euch gegenwärtig, und in Meiner Gegenwart könnet ihr alle euch geborgen
fühlen, und eine Ansprache Meinerseits wird euch immer Segen bringen. Und es
kann diese Ansprache auch gedanklich stattfinden, aber niemals werdet ihr mit leeren
Händen davongehen, wo zwei oder drei in Meinem Namen versammelt waren, denn
dort war auch Ich und strömte Meinen Geist aus auf euch.
Amen. B.D. NR. 6327.
Rechter Wille. Wahrheitsgemäßes Wissen.
8. August 1955. B.D. NR. 6328.
Gedankenloses Annehmen von Glaubenslehren kann niemals eine Seele zur Höhe
entwickeln, denn es kann ein solches Wissen nicht als geistiges Gedankengut gewertet
werden, sondern es bleibt immer nur ein Weltwissen, wenngleich es geistige Fragen
betrifft. Erst was vom Herzen aufgenommen wird, gereichet der Seele zum Vorteil -
und dazu ist unbedingt auch ein gedankliches Auseinandersetzen mit dem Inhalt einer
Lehre nötig. Und ein solches wird dem Wahrheit-verlangenden-Menschen auch Aufschluß geben, ob die Lehre der Wahrheit entspricht oder irrig ist. Und darum kann
jeder Mensch in den Besitz von Wahrheit gelangen, wenn er diese begehrt, denn dann
wird er über alles nachdenken, was ihm unterbreitet wird, und sein Geist wird ihn lenken. Ein gedankenloses Hinnehmen aber verrät auch Gleichgültigkeit der Wahrheit
gegenüber - und das Herz wird leer bleiben, die Seele wird keinen Nutzen ziehen aus
solchen Lehren. Diese Erklärung also beweiset euch, warum der eine tiefer eindringt in
geistiges Wissen, während der andere kenntnislos bleibt. Und diese Erklärung beweiset euch auch, daß der Wille als erstes tätig werden muß. Ist dieser Wille zur Wahrheit nicht vorhanden, dann bleibt der Mensch in geistiger Dunkelheit, denn ihm kann
nichts gegeben werden, so er nichts begehrt. Der Wille aber ist frei. Und die große geistige Dunkelheit auf der Erde beweiset also nur, daß die Menschen ihren freien Willen nicht oder falsch nützen, denn sie könnten wahrlich auf einem höheren geistigen Niveau stehen, weil ihnen alles gegeben wird zu ihrem geistigen Fortschritt, so sie nur selbst danach strebten, so ihre innersten Gedanken und Regungen dem Wichtigsten gelten möchten - die Wahrheit zu erfahren. Niemand, weder geistige noch irdische Kräfte, kann das innere Verlangen bestimmen, und dem inneren Verlangen entsprechend wird der Mensch bedacht. Genauso gut, wie das Verlangen weltlichen Dingen
zugewendet sein kann, kann es auch auf geistige Ziele gerichtet sein. Der Mensch
bestimmt dies selbst im freien Willen, und die Zufuhr von wahrheitsgemäßem Wissen
wird ihm nicht von außen, sondern von innen garantiert sein. Wahrheitsgemäßes Wissen wird aber auch zum rechten Glauben führen. Also ist auch der rechte Glaube die
Folge eines recht gelenkten Willens. Der Gegner Gottes tut zwar alles, um ebendiesen
Willen falsch zu lenken und dadurch den Glauben auszurotten. Doch Gnaden von
seiten Gottes werden immer im Übermaß den Menschen zufließen, so daß diese nicht
wehrlos dem Gegner Gottes ausgeliefert sind. Doch um die Gnaden wirksam werden
zu lassen, muß wiederum der freie Wille des Menschen tätig werden. Es braucht der
Mensch nicht zu versagen, denn ihm wird von seiten Gottes stets geholfen, seinen Willen recht zu richten, darum aber muß er sich auch verantworten für seinen freien Willen. Denn es geht letzten Endes um das Bestehen seiner Willensprobe im Erdenleben,
und es fordert Gott nichts von den Menschen, was sie nicht erfüllen könnten - ihr
Wille aber entscheidet.
Amen. B.D. NR. 6328.
Streben zum Ziel. Gottes Hilfe.
9. August 1955. B.D. NR. 6329.
Alles soll euch zum Ausreifen dienen, und so kann euch ein jeder Tag aufwärtssteigen lassen in eurer Entwicklung, wenn ihr immer nur dessen gedenket, daß Gott euer
Schicksal lenkt und daß alles so kommt, wie es gut ist für eure Seele. Oft zwar wird der
Körper leiden müssen, oft wird euer Leben unruhvoll erscheinen, oft werden euch Sorgen drücken, und ihr werdet kleinmütig werden und verzagt. Doch es kommt nichts
willkürlich über euch, und euer Vater im Himmel weiß um alles, also auch um eure
Lage, weil Er Selbst sie euch zugedacht hat, um euch emporzuhelfen zur Höhe. Ihr selbst
aber könnet euch eure Lage verbessern oder verschlechtern, denn ihr brauchet nur den
rechten Weg zu gehen, daß ihr Hilfe findet, wie ihr aber auch in Unmut und Widerwillen eure Lage stets schlechter empfinden werdet und doppelt leidet, weil ihr murret.
Einer aber wartet ständig auf euren Ruf, weil Er euch helfen will, Er aber zuvor euren
Ruf hören möchte, um euch nun Seine Liebe beweisen zu können. Dieser Eine will
euch helfen, und Er kann euch helfen, aber Er fordert euren Glauben an Seine Liebe und
Seine Macht. Ihr sollet Ihn immer als einen Gott der Liebe anerkennen, selbst wenn ihr
leiden müsset oder Seine Liebe zu euch nicht offensichtlich zu erkennen ist. Nur die
Liebe bewegt Ihn zu Seinem Tun - und nur die Liebe veranlaßt Ihn, mitunter die Menschen hart anzufassen, daß sie nicht verlorengehen wieder für ewige Zeiten. Wer aber
nun Seiner übergroßen Liebe sich willig überlässet, der wird bald aus der Not herausgeführt, denn Gott verlangt nichts weiter als die völlige Hingabe des Menschen an
Ihn. Dann wird Er sehr bald aller Sorgen und Leiden ledig sein, denn die Liebe Gottes
nimmt sie ihm wieder, sowie er das rechte Verhältnis zu Gott hergestellt oder es gefestigt hat. Dann ist der Zweck dieser erreicht, und dann ist wieder eine Stufe erklommen worden, dann hat die Seele einen Schritt weiter zur Höhe getan, und dann wird
wieder eine Zeit der Ruhe eintreten, die dem Menschen zur Selbstbesinnung dienen
soll - denn er soll fortgesetzt streben zur Höhe, er darf nicht müde werden, er muß
seine Augen unverwandt auf das Ziel richten, das zu erreichen seine Erdenaufgabe ist.
Und tritt ein Stillstand ein in seinem Streben, dann machen sich auch sofort Widerstände bemerkbar, die ihn gemahnen sollen an seine Erdenaufgabe. Doch was auch
kommt über euch, es gereichet eurer Seele sicher nur zum Besten, und alles werdet ihr überwinden können mit der Hilfe Dessen, Der für euch das Kreuz getragen hat, Der für euch gestorben ist am Kreuz. Rufet Ihn nur an in jeder geistigen und irdischen
Bedrängnis - Er weiß um euer Leid, Er kennt alle menschlichen Schwächen und Nöte,
und Er ist jederzeit bereit, euch Beistand zu gewähren, und ihr wieder seid durch den
Anruf Jesu Christi mit Ihm verbunden, ihr geht den Weg zu Jesus und mit Ihm - und
dieser Weg führt euch sicher zum Ziel.
Amen. B.D. NR. 6329.
Erklärung von Schicksalsschlägen.
10. August 1955. B.D. NR. 6330.
Das Ringen in der geistigen Welt um die Seelen der Menschen wird immer heftiger.
Die Lichtwelt ist unausgesetzt tätig, auf den Willen der Menschen einzuwirken, aber
auch die Kräfte der Finsternis tun dies, und es ist der Mensch viel eher geneigt, letzteren zu Willen zu sein, weil der Hang zur Materie stark ist und durch materielle Güter
und Genüsse jene finsteren Kräfte ihren Einfluß ausüben. Was nur immer getan werden
kann, um die Sinne der Menschen von der Materie zu lösen, das führen die Lichtwesen
aus - oft zum Leid der Menschen, aber doch im Liebesinne, nur um den Menschen zu
helfen. Immer näher kommt das Ende, das jegliche Materie für die Menschen vergehen lässet, sie müssen dann alles hergeben und können nichts davon zurückbehalten. Doch das letzte Vergehen des irdischen Besitzes wollen sie nicht glauben, und
darum müssen sie zuvor immer wieder erfahren, wie unbeständig das ist, was sie
anstreben mit allen ihren Sinnen. Die Lichtwesen haben wenig Zugang zu den Gedanken der Menschen, und ihre Vorstellungen werden nicht angehört - d.h., die Menschen
beschäftigen sich nicht mit solchen Gedanken, daß sie nun von den Lichtwesen
gedanklich belehrt werden könnten. Und darum müssen sie gewaltsamen Eingriffen
ausgesetzt sein, auf daß sie nachdenklich werden über die Vergänglichkeit irdischen
Besitzes. Und so nur könnet ihr Menschen euch die vielen Schicksalsschläge erklären,
die im Verlust irdisch-materieller Güter oder auch Menschenleben bestehen - in Katastrophen oder Unglücksfällen, in Zerstörungen jeglicher Art. Es sind dies alles nur
Mittel, die von seiten der geistigen Welt angewandt werden im göttlichen Willen, die
nur im tieferen Sinne das Ringen um die Seelen zum Ausdruck bringen, die in höchster
Gefahr sind, sich ganz an den Gegner Gottes zu verlieren, weil sie sich ganz an die Materie verloren haben, die ihr Verderben ist. Es bleibt nicht mehr viel Zeit bis zum Ende.
Also müssen auch solche Schicksalsschläge überhandnehmen, durch die noch eine
geringe Aussicht besteht, daß die Menschen zum Nachdenken veranlaßt werden. Der
Kampf in der geistigen Welt ist überaus heftig, doch es kämpft die Lichtwelt nicht wider die finstere Welt, sondern beide kämpfen um die Seelen der Menschen - der Mensch selbst ist das Streitobjekt, der Mensch selbst muß den Kampf zum Austrag bringen, und eine jede Welt wendet die Mittel an, durch die sie Erfolg erhofft. Alles Leid und Ungemach, alle euch Menschen schwer betreffenden Erlebnisse sind Mittel der Lichtwelt, die euch nur wohlwill, die in Liebe zu euch immer nur das tut, was euch sichere Hilfe sein kann, wenn ihr euch nicht widersetzet. Doch Wohlleben und Reichtum, irdische
Freuden und weltliche Genüsse sind immer nur die Mittel des Gegners, und diese sollet
ihr fliehen und euch nicht ihres Besitzes erfreuen. Denn kurz nur ist eure Erdenlebenszeit, dann habet ihr alles Schwere überwunden, dann werdet ihr entschädigt für
das harte Erdenleben, so es euch den geistigen Erfolg eingetragen hat, daß ihr euch freiwillig gelöst habt von der Materie und eure Seele sich geistige Güter erworben hat.
Verlanget nicht das, was sehr bald euch genommen wird, sondern sammelt euch geistige Güter, die niemand mehr euch rauben kann und die euch nachfolgen in die Ewigkeit.
Amen. B.D. NR. 6330.
Gottes unendliche Liebe. Kreuzesopfer.
11. August 1955. B.D. NR. 6331.
Die Liebe höret nimmer auf. Diese Worte sollen euch Trost sein auch in der
schwersten Lebenslage, denn sowie ihr an einen Gott glaubet, Der die Liebe ist, dann
wisset ihr auch, daß Er euch nicht in dieser Not belässet, denn da ihr Seine Kinder seid,
könnet ihr auch in euch die Gewißheit haben, daß euer Vater euch fortgesetzt auch
Seine Liebe zuwendet. Glaubet nur an Meine nie aufhörende Liebe, die euch gilt bis
in alle Ewigkeit - dann werdet ihr getröstet sein im Leid und Kraft haben zum Ausharren, zum Überwinden von allem Schweren, denn die Liebe lässet euch nicht untergehen. Und wenn es euch schwerfällt, an die Liebe eines mächtigen Gottes zu glauben,
wenn euch Zweifel befallen ob Seiner Hilfe - dann denket an den Kreuzestod Jesu
Christi. Der für euch gestorben ist am Kreuz, Der hat es nur getan aus übergroßer
Liebe zu euch Menschen, denn Er wußte um euer Leid, das Folge der Sünde ist, und Er
wollte euch von diesem Leid befreien, das ihr euch selbst geschaffen hattet durch die
Sünde der einstigen Abkehr von Mir. Nur Seine übergroße Liebe bewog Ihn zu Seinem Erlösungswerk. Der Mensch Jesus war voller Liebe, denn Ich Selbst war in
Ihm. Und diese Liebe wollte euch erlösen von Sünde und Tod. Glaubet ihr, daß Meine
Liebe jemals enden könne, die euch diesen Beweis gegeben hat, daß sie das Schwerste
auf sich genommen und für euch getragen hat? Ich Selbst konnte euch keinen sichtlichen Beweis Meiner Liebe geben, darum tat es der Mensch Jesus für Mich. Eine
Seele des Lichtes stieg zur Erde, weil ihre Liebe euch Menschen als den gefallenen Brüdern galt - weil alles Vollkommene von der Liebe erfüllt ist, die von Mir ausgeht und es
durchstrahlt. Und diese Liebe höret in Ewigkeit nicht auf. Darum banget nicht, ihr
Menschen, daß Ich euch Meine Liebe entziehe, und ziehet auch keine falschen Schlüsse,
wenn ihr vieles sehet um euch, das euch ein Gegenbeweis für Meine Liebe zu sein scheinet. Alle Menschen sind Meine Geschöpfe, die Ich zur Seligkeit führen will, doch alle
gehen verschiedene Wege, und Ich muß sie auch verschieden bedenken, Meine Führung ist nicht immer die gleiche, aber das Ziel ist immer und ewig dasselbe. Und Ich
erreiche es auch, wenn auch die Menschen verschieden lange Zeit dazu benötigen als
Folge ihres freien Willens. Glaubet, daß Ich die Liebe, aber auch die Weisheit bin -
und glaubet, daß Ich es wohl weiß, was jedem einzelnen dienet zu seinem Heil. Doch
wisset, daß Ich Mir sein Seelenheil mehr angelegen sein lasse als sein körperliches
Wohlergehen, wenngleich Ich auch jedem irdisch beistehe in seiner Not, so er vollgläubig zu Mir kommt und als rechtes Kind den Vater bittet. Dann wird er wunderbare
Gebetserhörung finden, weil ein gläubiges Kind alles bei Mir erreicht. Nur lehnet
euch nicht auf. Trotzet nicht Meiner Liebe, sondern beuget euch Mir und Meinem
Willen. Denn Ich tue wahrlich nur das Rechte - nur das, was euch Menschen zum
Segen gereicht.
Amen. B.D. NR. 6331.
Satanisches Wirken in der Endzeit.
13. August 1955. B.D. NR. 6332.
Es ist die Zeit des Endes. Ihr Menschen wisset nicht, was das bedeutet in geistiger
Beziehung, denn im ganzen Universum ist ein Aufruhr in der geistigen Welt, um den
Ich weiß und auch die Lichtwelt Kenntnis nehmen lasse, auf daß sie schützen die
Bewohner der Erde gegen den Ansturm finsterer Geister. Die finsteren Kräfte fühlen
es, daß eine neue Epoche auch für sie beginnt, daß ihr unseliges Wirken ein Ende findet,
daß sie erneut in eine Fessel geschlagen werden, aus der sie sich selbst nicht befreien
können. Und darum wüten sie in erhöhtem Maße, angetrieben von ihrem Herrn, der in
seiner Verblendung glaubt, noch zuvor die Macht zu erlangen über alle Schöpfungen
und ihrer Bewohner. Was an Ränkespielen ersonnen werden kann, das wird von ihm
und seinem Anhang zur Ausführung gebracht und eine Verwirrung damit angerichtet,
die ihresgleichen sucht. Und ihr Menschen seid das Angriffsziel dieser finsteren
Kräfte - ihr seid ständig von Gefahren umgeben und ahnet es nicht, doch ihr würdet
erschrecken, könntet ihr einen Blick tun und erschauen, welche fratzenhaften Gestalten
sich um euch drängen und euch zu vergiften suchen mit ihrem Geifer (Atem). Es ist die
Zeit des Endes, das von jenen Gestalten als Pein gefürchtet wird, weshalb auch ihr Treiben immer ärger wird und ihr Menschen eines verstärkten Schutzes bedürfet, um ihnen
nicht ausgeliefert zu sein. Den Meinen aber können sie nicht beikommen, weil diese
stets sich Mir verbinden und im Strahl Meiner Liebesonne stehen, die sie fliehen.
Doch sie werden auch nichts unversucht lassen, um einen Schatten zu breiten über Meinen Liebelichtstrahl - besonders dann, wenn die Meinen nicht achtsam sind, wenn sie
sich leichtfertig in die Gefahr begeben - wenn sie Wohlgefallen finden an Blendlichtern, die ihnen von jenen Kräften vorgetäuscht werden, wenn sie sich nicht von weltlichem Verlangen frei machen können und dadurch jenen Kräften eine Handhabe bieten, sich ihnen zu nähern. Der Versucher lauert überall und wird nicht erkannt -
und er arbeitet mit List und Tücke. Aber er kann erkannt werden von den Meinen,
denn er wird sich stets verraten, auch wenn er sich unter einem Deckmantel verbirgt. Er
scheut vor nichts zurück, er spricht den Menschen nach dem Munde, wenn er sich
dadurch einen Erfolg verspricht. Und das ist die große Gefahr, die euch Menschen in
der Endzeit droht: daß ihr einen Engel des Lichtes vermutet, wo die Finsternis in einer
Maske zu euch tritt. Doch Ich stehe euch bei, die ihr das Rechte erkennen und das
Rechte tun wollet. Ich lasse euch nicht dem zum Opfer fallen, der euch verderben will,
Ich lasse Mein Licht leuchten zur rechten Zeit. Doch ihm kann Ich sein Wirken noch
nicht verwehren, weil es seine letzten Versuche sind, die darum alles an Schlechtigkeit
überbieten, weil er weiß, daß er nicht mehr viel Zeit hat. Es sind seine letzten Anstrengungen, Mir die Macht abzuringen, denn seine geistige Blindheit wird stets tiefer, je
mehr er gegen Mich wütet. Und ihr stehet mitten in diesem Kampf und erkennet ihn oft
nicht. Meine Lichtwesen aber schützen euch in Meinem Auftrag, die ihr Mein seid und
bleiben wollet, und sie führen euch aus diesem letzten Kampf siegreich hervor.
Amen. B.D. NR. 6332.
Jesus Christus bedeutet alles.
15. August 1955. B.D. NR. 6333.
Keiner wird ohne Jesus Christus selig. Und doch lehnen zahllose Menschen Ihn
ab, weil sie nichts wissen über die Bedeutung Seines Erlösungswerkes, denn auch die
Menschen, die Ihn nur mit dem Munde bekennen, müssen zu diesen gezählt werden,
denn die rechte Erkenntnis über das Liebe- und Erbarmungswerk des göttlichen Erlösers würde die Menschen auch in Seiner Nachfolge leben lassen, die zur Seligkeit führt.
Und ob auch in der ganzen Welt gepredigt wird, ob Sein Name immer wieder den Menschen vorgehalten wird als einziger Rettungsanker - nur ein ganz kleiner Teil weiß,
was der Mensch Jesus getan hat für Seine Mitmenschen und warum Er es tat. Sehr
wenigen Menschen auf der Erde ist Jesus zum Retter aus Sünde und Tod geworden, die
erweckten Geistes wissen um die Bedeutung des Erlösungswerkes, und die darum auch
die große Not auf Erden erkennen, die wissen, wie fern die Menschheit dem Einen steht,
Der allein ihnen ein Leben in Seligkeit schenken kann. Jesus Christus wird in der
ganzen Welt gepredigt. Viele Menschen werden angesprochen von Ihm Selbst, Der
durch den Mund der erweckten Prediger zu ihnen redet. Wenige aber lassen sich von
Seinen Worten gefangennehmen, so daß sie nun nicht mehr von Ihm gehen und ihr
Leben ebenfalls der Verkündigung des Namens Jesu weihen. Die meisten aber vergessen ebenso schnell, wie sie sich begeistern - ein Strohfeuer, das hell auflodert und
sich sehr schnell wieder verzehrt. Denn Jesus Christus wird nicht lebendig in ihnen,
Er findet den Eingang nicht in ihr Herz, weil sie nicht in der Liebe leben. Die Liebe
allein macht den Glauben an Ihn lebendig, ohne Liebe aber ist das Wissen um Jesus
Christus und Sein Erlösungswerk nicht mehr als weltliches Wissen ohne Auswirkung
auf die Ewigkeit. Darum werden immer nur wenige so angesprochen sich fühlen, daß
sie nun wirkliche Nachfolger Jesu werden, daß sie Erlösung finden von Sünde und
Tod - wenngleich der göttliche Erlöser keinen ausläßt, um ihn unter Sein Kreuz zu
locken. Er spricht unzählige Menschen an und wird sie immer wieder ansprechen und
sie ermahnen zur Arbeit an der Seele, Er wird immer und immer wieder Seine Liebelehre verkünden. Doch lebendig in ihren Herzen kann Er nur werden, wenn sie Seine
Liebelehre annehmen und befolgen. Dann erst verstehen sie Sein Liebewerk und wissen, welche Not auf Erden herrscht. Denn der Tod ist jedem einzelnen beschieden, ein
Tod ohne Jesus Christus aber bedeutet ein entsetzliches Los im Jenseits, ein Los, aus
dem es wieder nur durch den göttlichen Erlöser eine Rettung gibt, ansonsten die Seele
ewig in Finsternis, in Unseligkeit vegetieren muß. Jesus Christus bedeutet alles -
der Menschheit aber überaus wenig, denn sie nimmt nicht viel Sein Gnadenwerk in
Anspruch - weil sie Ihn nicht erkennt. Und sie kann Ihn nicht erkennen, weil sie
dazu nicht tauglich ist, solange die Liebe fehlt - und diese ist erkaltet unter den Menschen. Und darum muß unausgesetzt die Liebe gepredigt werden, es muß Dessen
Erwähnung getan werden, Der Selbst voller Liebe war und Sich für die Mitmenschen
hingeopfert hat. Und so nun der Mensch sich bemüht, die Liebegebote zu erfüllen, wird
es auch in ihm Licht werden, weshalb Jesus für die Menschen gestorben ist - und er
wird selbst zum Kreuz seine Zuflucht nehmen und Den anrufen, Der allein ihm Erlösung bringen kann aus Sünde und Tod.
Amen. B.D. NR. 6333.
Wirken des Satans I.
16. August 1955. B.D. NR. 6334.
Alle werdet ihr von den Mächten der Finsternis bedrängt - denn wo Finsternis ist,
dort haben sie schon ihr Machtbereich und geben es nicht auf, und wo Licht ist, dort
suchen sie, dieses zu verlöschen und ihr Reich zu vergrößern - wo Licht ist, wenden sie
alle ihre Kräfte und Verführungskünste an, und sie täuschen auch selbst Licht vor, um
die Menschen zu sich zu locken und vom Licht aus den Himmeln abzuwenden. Der
Satan hat große Macht in dieser Zeit des Endes. Und darum ist auch die Verwirrung
übergroß, die unter den Menschen Platz greift; sie werden hin- und hergerissen von
Zweifeln und falschen Lehren, und nur, wer ernsthaft nach der Wahrheit trachtet, wem
es ernstlich darum zu tun ist, in der Wahrheit zu stehen, dem wird sie auch werden, weil Ich Selbst dem nahe bin und ihn nicht dem Irrtum anheimfallen lasse. Ich lasse aus
der Höhe Mein Licht strahlen zur Erde, und in diesem Lichtschein holen sich zahllose
Seelen die Kraft, die ihnen mangelt. Es sind dies vor allem die Seelen des jenseitigen
Reiches, die von jenem Lichtschein angezogen werden und immer Kraft empfangen,
die sie wieder zur erlösenden Tätigkeit im geistigen Reich verwenden. Und so bedeutet jeder Lichtstrahl aus der Höhe Hilfe zur Erlösung des noch zum Teil in der Finsternis weilenden Geistigen - und also auch Lösen dessen von Meinem Gegner. Er verliert also ständig an Anhang dadurch, daß Mein Liebelicht zur Erde herniederstrahlen
kann, daß es dort angenommen wird von Mir ergebenen Erdenkindern. Es ist dies
verständlicherweise nun der Plan und das Bestreben Meines Gegners, dieses Licht zu
verlöschen - die Menschen auf der Erde, die es entgegennehmen, entweder daran zu
hindern, also sie so zu beeinflussen, daß sie sich von Mir ab- und wieder der Welt
zuwenden, oder - so ihm dies nicht gelingt - ein Nebenlicht aufflammen zu lassen, an
dem das sanfte Licht aus der Höhe an Leuchtkraft verliert, weil das Blendlicht grell aufblitzt und die Augen schwächt - so daß sie nicht erkennen den Ausgang jenes Lichtes.
Doch es besteht die Gefahr, daß die Menschen dem Blendlicht schneller zustreben und
über das sanfte Licht aus der Höhe hinwegsehen. Und das bezweckt Mein Gegner,
denn er haßt Mich, und er will seinen Anhang nicht an Mich verlieren. Ein ungewöhnlicher Kampf wütet in dieser Endzeit überall dort, wo sich ein Born erschlossen
hat, dem das Lebenswasser entströmt - wo die Seelen Gesundung finden, wo der Weg
zu Mir deutlich ersichtlich ist. Dort sind die finsteren Kräfte ganz besonders tätig im
Auftrag Meines Gegners, und immer werden sie versuchen, das gleiche vorzutäuschen,
was Ich zum Heile der Menschheit geschehen lasse. Immer wird Mein Wirken zum
Heile der Menschen Nachahmung finden, die von der Gegenseite in Szene gesetzt wird,
um die Menschen zu irritieren, um Verwirrung zu stiften, doch zu erkennen sind von
denen, die rein und lauter sind und nur die Wahrheit anstreben. Was auch geschieht
von seiten Meines Gegners - es wird ihm nicht gelingen, Mein Licht zum Erlöschen zu
bringen, denn die lichtvolle Welt schützet alle, denen Mein Licht aus der Höhe
zuströmt, weil erhöhtes Wirken Meinerseits in der Endzeit dringend nötig ist. Doch
die Menschen selbst müssen es wollen, daß Ich sie schütze, weil sie dadurch Meinem
Gegner es unmöglich machen, bei ihnen Eingang zu finden. Die Menschen selbst
müssen nur nach der reinen Wahrheit verlangen, und nimmermehr wird das Licht verlöscht werden können, das ihnen von oben leuchtet. Denn sein Schein wird ihre Herzen erhellen, so daß sie klar erkennen, was Wahrheit und was Lüge ist.
Amen. B.D. NR. 6334.
Wirken des Satans II.
18. August 1955 B.D. NR. 6335.
Was euch zum Schaden gereichet für eure Seele, das halte Ich euch fern, so euer Wille
gut ist und Mir zugewandt. Wenn ein Vater sein Kind in einer Gefahr weiß, dann wird
er ihm beistehen, daß es dieser Gefahr ausweicht, oder es sorglich hindurchgeleiten.
Denn der Vater liebt sein Kind. Und wenn euch Menschen eine Gefahr für die Seele
drohet, dann ist euer Vater im Himmel sicherlich der erste, Der euch beschützet, weil es
in Seiner Macht liegt und weil Er euch liebt. Und so könnet ihr unbesorgt sein, solange
ihr euch als Meine Kinder fühlet, solange ihr in Mir euren Vater sehet. Eure Seele aber
erleidet Schaden, wenn sie von Meinem Gegner angerührt wird, denn sein Griff ist hart
und rücksichtslos, und er zerbricht, was ihm in die Hände fällt. Ich fälle ein vernichtendes Urteil über ihn, doch nur, um euch zu warnen, weil ihr sonst zu sorglos euch in
seine Nähe wagtet und dann euch kaum erheben könntet, wenn ihr nicht Mich um
Hilfe anrufet. Ihr sollet wachsam sein, denn der Satan geht umher wie ein "brüllender
Löwe" und suchet euch zu verschlingen. Machet euch kein freundliches Bild von ihm,
denn dann wird eure Vorsicht geringer, und dann ist alles möglich - auch, daß er von
euch Besitz ergreifet. Es stehen jedoch Engel um euch zum Schutze bereit, wenn euer
ganzer Wille Mir gilt, wenn die Liebe zu Mir euer ganzes Herz erfüllt - und diese werden eine Schranke aufrichten, die Mein Gegner nicht übersteigen kann, denn sie besteht
aus Lichtwesen, die durch ihr Licht allein schon den Gegner abdrängen, der das Licht
flieht. Denn diese sind Meine Kinder, die wie ihr einst seinem Einfluß ausgesetzt
waren und sein Wirken kennen und die euch beistehen, daß ihr zum Vater findet, die
euch daher auch schützen können, weil sie um seine List wissen und sich zwischen euch
und ihn stellen. Nur eines müsset ihr selbst tun: ihn verabscheuen, weil er nur Haß und
Sünde ist. Die geistige Bindung mit Mir hat er von seiner Seite aus gänzlich gelöst - also muß er zu Meinem Gegenpol geworden sein, denn er hat alles in sich verkehrt, was aus Mir in Licht und Kraft hervorgegangen ist, er ist so abgrundtief von Mir entfernt, daß er sich selbst gestaltet hat zu einem Unwesen, das voller Trotz und böser Gedanken fähig ist, euch alles anzutun, was euch hindert, daß ihr selig werdet. Denn er will euer
Verderben, er will euch nicht nur besitzen, sondern vernichten, denn er ist urböse seit
seinem Abfall von Mir. Er ist Mein Gegenpol und kann darum nichts Gutes an sich
haben, ansonsten Ich im gleichen Maße Schlechtes an Mir hätte. Doch so wie Ich das
vollkommenste Wesen bin, ist er die Unvollkommenheit selbst, und das bedeutet auch,
daß er schlecht denken und handeln wird, solange er noch wirkt und wirken kann,
solange er noch Anhang besitzt. Eben weil er sich noch kraftvoll wähnet durch seinen
Anhang, darum wandelt er nicht sein Denken und seinen Willen. Und Ich kenne die
Gefahr, in der ihr schwebt, wenn ihr nur die geringste Annäherung an euch ihm erlaubt
dadurch, daß ihr ihm Mitleid entgegenbringt. Er erwidert dieses Mitleid nicht mit
Liebe, er empfindet auch kein Mitleid mit eurer Seele, die er verderben will. Ihr kennet
nicht seinen Haß und seine Bosheit, die ihr selbst voller Liebe seid. Ich aber weiß um
die Gefahr und schütze euch, denn Meine Liebe gilt euch, die er mit hinab in die Tiefe
gerissen hat. Meine Liebe gilt auch ihm, wenn er zurückgefunden und sich ergeben
haben wird. Doch bis dahin ist er Mein Gegner, vor dem Ich euch warne, denn sein
Wille ist schlecht, und er sinnet nur auf eure Vernichtung. Darum lasset euch nicht
betören, seid wachsam, auf daß ihr ihn auch unter der Tarnung erkennet.
Amen. B.D. NR. 6335.
Plan der Vergöttlichung der Wesen.
19. August 1955. B.D. NR. 6336.
Auf endlose Zeiten erstreckt sich Mein Erlösungsplan - der Plan der Erlösung des Gefallenen, der Vergöttlichung der erschaffenen Wesen, deren Willensentscheid einstens verkehrt gerichtet war und die deshalb endlose Zeiten benötigen, um ihrem Willen die rechte Richtung zu geben, weil sie selbst sich in völlig zu Mir Gegensätzliches gewandelt haben - doch einmal wieder Mein Ebenbild sein sollen.
Der Vorgang dieser Umgestaltung oder Rückgestaltung erfordert eine endlos lange
Zeit, weil er in einer gesetzmäßigen Ordnung sich vollziehen muß, ansonsten ein unabwendbares Chaos entstehen und das Endziel nimmermehr erreicht würde. Das Grundgesetz Meiner ewigen Ordnung ist und bleibt die Liebe. Es ist also nur möglich, eine
Rückführung zu Mir zu erreichen, wenn Ich allem Gefallenen, allem Unvollkommen-
Gewordenen die Möglichkeit gebe, Liebe zu üben. Und Liebe üben bedeutet dienen. Ich mußte also zuvor Gelegenheiten schaffen, wo sich das Gefallene dienend
betätigen kann. Ich mußte etwas erschaffen, wo es jenem Gefallenen möglich war,
zum Erstehen und Erhalten beizutragen - in welcher Art dies auch geschieht. Und
so ersann Ich Mir die Schöpfung als diesem Zweck entsprechend. Ich ließ gleichsam
das Geistige mit tätig sein am Erstehen dieser, jedoch Ich mußte es zwangsmäßig dazu
veranlassen, es mußte nach Meinem Willen bestimmte Außenformen beziehen und in
diesen die ihnen zugewiesene Tätigkeit ausführen. Das dienende Prinzip beherrscht
die ganze Schöpfung, weil Mein Wille bestimmt, der immer nur Ausdruck Meiner
übergroßen Liebe ist. Ein Dienen im Zwang also war vorerst nötig, weil von selbst kein
Wesen sich zum Dienen - zur Äußerung der Liebe - entschlossen hätte, die Rückkehr
oder Rückwandlung des Gefallenen aber Mein Ziel ist und bleibt. Das Dienen im Mußzustand brachte aber schon eine Wandlung zustande, wenn es auch endlos lange Zeit
erforderte. Ist nun die Rückwandlung so weit vorgeschritten, daß der ursprüngliche
Widerstand gegen Mich nachgelassen hat, dann kann auch dem Wesenhaften eine
gewisse Freiheit zurückgegeben werden, so daß es nicht mehr gezwungen ist zu seinem
Tun, sondern im freien Willen das gleiche fortsetzen kann: zu dienen, wozu es jedoch in
sich selbst die Liebe entzünden muß. Der Zweck und das Ziel des ganzen Entwicklungsprozesses ist - daß sein Wille nun die rechte Richtung einschlägt, daß das Denken, Wollen und Handeln des Wesens nun vom Liebeprinzip bestimmt wird - daß die Rückwandlung zur Liebe unter Beweis gestellt wird und also die Vergöttlichung des Wesens sich vollzieht - daß das Ziel erreicht ist, das Ich dem von Mir hinausgestellten Geistigen gesetzt habe - daß sich das erschaffene Wesen freiwillig zu Meinem Ebenbild gestaltet hat, zu Meinem Kind. In dieser endlos langen Entwicklungszeit aber
geht das Wesen durch endlos viele Phasen, die es einmal wird rückschauend übersehen
können, wenn es im Lichtzustand das Gewaltige Meines Heilsplanes zu fassen vermag. Und jede einzelne Phase wird ihm das Leid und die Qualen ersichtlich machen,
die ihm nun erst die ungeheure Weite seines Falles in die Tiefe aufzeigen, die Entfernung von Dem, Der es anfangs in aller Vollkommenheit erschaffen hat. Dann erst
wird ihnen Meine Liebe, Weisheit und Allmacht offenbar werden, und dann erst schlagen die Wellen ihrer Liebe zu Mir über ihnen zusammen, und sie versinken völlig in
Meinem Liebestrom. Sie loben und preisen Mich unaufhörlich, und sie haben keinen
anderen Willen mehr, als Mir zu dienen und mitzuhelfen, daß Ich Mein Ziel - die Vergöttlichung alles Geschaffenen - einmal erreiche. Sie sind unausgesetzt in Liebe
tätig und kommen ihrer uranfänglichen Bestimmung nach: zu wirken und zu schaffen
in Meinem Willen, der nun auch ihr eigener Wille ist, weil sie vollkommen sind.
Amen. B.D. NR. 6336.
Wirken des Satans III.
20. August 1955. B.D. NR. 6337.
Ich will in euch wohnen und euch ständig Meinen Schutz und Meine Hilfe angedeihen lassen, denn ihr brauchet sie, solange ihr noch auf Erden weilet in einer Sphäre der
Dunkelheit, im Reiche Meines Gegners. Selbst wenn euer Streben zu Mir ernst ist,
seid ihr doch nicht gefeit gegen die Angriffe des Feindes, wenn Ich euch nicht beistehe. Nur Meine Nähe verdrängt ihn oder verwehrt ihm den Zugang zu euch, denn
Meine Nähe bedeutet auch Licht, und das Licht flieht der Fürst der Finsternis. Aber er
lässet nicht von euch ab, solange ihr noch auf Erden weilet, denn auch er kämpft um
eure Seelen gleichwie Ich. Darum lasset Mich stets bei euch sein, und dann brauchet
ihr ihn nicht mehr zu fürchten. Ein Herz, in dem Ich Selbst Wohnung genommen
habe, ist für ihn verloren, es gehört Mir, und Ich gebe es nicht mehr frei. Und darum
müsset ihr immer bemüht sein, euch Meine Gegenwart zu sichern. Ihr müsset ernstlich wollen, mit Mir verbunden zu sein, ihr müsset euer Herz reinigen von allen Begierden und Lastern, ihr müsset es ausschmücken mit Werken der Liebe, ihr müsset Mich
ersehnen mit der Liebe eures Herzens, und ihr werdet Mich Selbst zu euch ziehen, weil
Ich der Liebe nicht widerstehen kann. Und ihr werdet glücklich sein im Bewußtsein
Meiner Gegenwart und euch frei fühlen und sorglos, weil ihr nun euch im Schutze Dessen befindet, Der Herr ist über Himmel und Erde, über Licht und Finsternis und also
auch über den, der Sein und euer Feind ist. Solange aber noch Begierden irgendwelcher Art in euch sind, müsset ihr euch hüten, daß dieser nicht einschlüpfen kann bei euch, um Unordnung zu schaffen, die Mein Verweilen in euren Herzen ausschaltet. Ich
lege euch Menschen das so dringend ans Herz, weil Mein Gegner gerade dort besonders wirken wird, wo er eine Seele zu verlieren glaubt - daß gerade die Menschen seinen Bedrängungen ausgesetzt sind, die Mir nahezukommen trachten, daß er diese stets
umlauert, um einzuschlüpfen in einer Stunde der Schwäche, um sie anzutreiben, ihren
Begierden nachzugehen und Erfüllung zu suchen. Er wird nicht lange in einem solchen Herzen verweilen können, dessen Wille Mir gilt, doch dieser wird ernstlich ringen
müssen, bis er das Werk einer völligen Reinigung vollbracht hat. Aber es kann der
Feind auch großen Schaden anrichten, indem er den Moment der Schwäche und des
Verlangens zur Sünde ausnützet in der Weise, daß er das Denken dessen verwirrt -
daß er das Licht, das in ihm leuchtet, verdunkelt, daß er ein falsches Licht daneben stellt,
das nicht erkannt wird als Blendlicht. Denn das ist das Streben Meines Gegners, Mein
Licht so abzudunkeln, daß er selbst nicht mehr in seinen Schein gerät, wenn er Eingang
sucht in ein Gebiet, das ihm schon verschlossen war. Und erst muß nun der Mensch dieses Blendlicht aus sich herausschaffen - was der ernste Wille zur Wahrheit und der
Anruf zu Mir um diese schon vollbringen kann. Seid wachsam jederzeit, daß nicht
unreine Begierden euch in Gefahr bringen, und lasset Mich stets der Wächter eures
Herzens sein. Lasset Mein Licht in euch leuchten, lasset euch geben, aber verlanget
nicht, zu wissen, was euch nicht frommt - damit nicht er euch gibt, was Ich euch versage, weil Ich es erkenne, was für euch zum Segen ist und was euch schadet. Dann ist
es ihm unmöglich, daß er gleichfalls ein Licht in euch hineinstellt. Doch euer Wunsch
öffnet ihm die Tür. Seid wachsam und Mir allein ergeben. Und Ich werde euch
wahrlich schützen vor dem, der nur euch verderben will und darum als Feind betrachtet werden muß, solange ihr auf Erden weilet, weil er euch den Eingang in Mein Reich
nicht finden lassen will.
Amen. B.D. NR. 6337.
Gottes ständige Sorge um den Menschen.
22. August 1955. B.D. NR. 6338.
Wie oft trete Ich euch Menschen nahe, wie oft spreche Ich euch an, wie oft reiße Ich
euch von einer Gefahr zurück und biete euch Meine Führung an auf eurem Lebenswege. Selten aber erkennet ihr Mich. Meine offensichtliche Führung sehet ihr als
Zufall an, und Meine Ansprache verklingt an euren Ohren, Mich Selbst vermögt ihr
nicht zu erkennen, weil eure Augen an Mir vorüber nach der Welt gerichtet sind -
Meine Sorge aber verfolgt euch. Und ob ihr mitten im Weltgetriebe euch befindet, Ich
weiche dennoch nicht von eurer Seite, immer nur des Momentes harrend, da ihr auf
Mich aufmerksam werdet, daß ihr freiwillig euch unter Meinen Schutz stellet - daß ihr
inmitten der Weltlust doch eure Not empfindet und euch nun umsehet nach Dem, Der
euch verfolgt und Der euch helfen kann. Ich lasse nicht ab, Mich den Menschen zu
offenbaren. Selbst wenn der Erfolg nur sehr klein ist, wenn er kaum zu spüren ist -
den geringsten Willen zur Annäherung an Mich beachte Ich, und dann werde Ich nimmermehr von seiner Seite weichen. Meine Liebe veranlaßt Mich, euch nicht aufzugeben, selbst wenn ihr in größter Gleichgültigkeit durch das Erdenleben gehet und eine
Bindung mit Mir nicht suchet. Doch Ich zwinge nicht euren Willen, Mich anzuhören,
und darum sind Meine Worte nur leise und unaufdringlich, so daß ihr sie leicht überhören könnet, wenn ihr Meiner nicht achtet. Sie tönen nicht so laut, wie die Stimme der
Welt ertönt, die deshalb eure volle Aufmerksamkeit findet. Und weil euer Wille selbst sich zu Mir wenden soll, darum trete Ich niemals auffällig hervor, aber Ich lasse es auch nicht an kleinen Berührungen fehlen, Ich dränge euch sanft auf Wege, da ihr einsam
und schwach euch nach Hilfe umsehet, um dann hervortreten zu können und euch
Meine Hilfe anzubieten. Keinen von euch Menschen lasse Ich aus, solange er Mich
noch nicht gefunden und erkannt hat, und weil nicht mehr viel Zeit bleibt bis zum
Ende, müssen die Menschen auch kürzere Wegstrecken zurücklegen, und diese sind
viel beschwerlicher und mühsamer zu gehen, weil Ich will, daß sie Meine Führerschaft
benötigen und erbitten. Die Schicksalsschläge werden sich häufen, es werden die Menschen noch durch viel Not und Elend gehen müssen, weil sie weiter denn je von Mir
entfernt sind, selbst wenn Ich sie verfolge auf Schritt und Tritt. Bis zu ihrem Lebensende gebe Ich sie nicht auf, und Meine Anstöße werden stets heftiger sein, um sie aus
ihrer Gleichgültigkeit aufzuschrecken, doch wie sie darauf reagieren, das bestimme Ich
nicht, entscheidet aber ihr Schicksal dereinst im geistigen Reich. Denn ihr Wille ist
und bleibt frei, und selbst Meine übergroße Liebe bestimmet nicht einen Willen, der
sich für den Tod entscheidet, wo er sich doch ein ewiges Leben erwerben konnte.
Amen. B.D. NR. 6338.
Formchristen. Tote Seelen.
23. August 1955. B.D. NR. 6339.
Es ist ohne Wert für die Seele, was der Mensch pflichtgemäß tut, wozu ihn nicht das
Herz, sondern nur der Verstand drängt, selbst wenn es als Werk der Liebe zu Gott oder
zum Nächsten anzusehen ist - denn nur, was in völlig freiem Willen der Mensch zur
Ausführung bringt, das wirket sich an der Seele aus. Und so ist darum das Leben vieler
Menschen arm an Gott-gefälligem Tun, wenngleich sie nach außen so scheinen, als
wären sie treue Anhänger der Kirche. Doch diese ist dann nicht die "Kirche Christi", die
Er Selbst auf Erden gegründet hat - die lebendige Anhänger umfassen muß - Menschen, die einen lebendigen Glauben haben, der durch Wirken in Liebe gewonnen worden ist. Die Liebe allein ist bestimmend für einen rechten Lebenswandel, für ein Ausreifen der Seele mit dem Erfolg, daß sie nach ihrem Tode eingehen kann in das Reich
des Lichtes und der Seligkeit. Und das sollten sich alle Menschen ernstlich bedenken,
die ihre Zeit und ihr Streben auf Dinge verwenden, die der Seele wenig Nutzen eintragen. Alle sollten sich fragen, in welchem Maße sie Liebe in sich entzünden, was sie tun
aus dem Liebedrang ihres Herzens heraus. Alle sollten sich darüber zuerst Rechenschaft ablegen, wie sie das Gebot der Gottes- und Nächstenliebe erfüllen - aber nicht
glauben, daß sie Gott lieben durch Innehalten menschlich-erlassener Gebote. Gott
fordert mehr von euch. Er fordert keine "mechanische" Ausübung, sondern etwas
Lebendiges, um euch dereinst mit Seligkeit beglücken zu können im geistigen Reich.
Denn solche kann nur ein liebeglühendes Herz empfangen, das sich auf Erden zur
Liebe gestaltet hat. Es sind alles tote Seelen, die in sich noch nicht die Liebe entzündet haben, aber es wird gerade darauf wenig Wert gelegt - doch überaus eifrig das ausgeführt, was ohne Wert ist für die Seele. Es soll die Liebe nicht nur gepredigt werden -
sie muß von jedem Menschen geübt werden, und allem Reden und Handeln muß die
Liebe zu Gott und zum Nächsten zugrunde liegen. Nimmermehr wird Gott Sich
genügen lassen an Formen und Gebräuchen, die nicht Er Selbst von den Menschen
gefordert hat. Immer nur wird Er das Herz anschauen, wieweit es liebeerfüllt ist, denn
nur letzteres bewertet Er, und nur letzteres ist wohlgefällig vor Gott. Denn nur ein liebeerfülltes Herz kann sich mit Ihm verbinden und Kraft und Licht und Gnade entgegennehmen, die aber unbedingt nötig sind, um aufwärtszusteigen, um auszureifen
und im Erdenleben noch zu einem Grad der Vollendung zu gelangen, der euer eigentliches Ziel ist auf Erden. Nur die Liebe garantiert diese Vollendung, nimmermehr aber
haben pflichtgemäße Handlungen oder Werke, denen die Liebe mangelt, den gleichen
Erfolg. Und jeder ernstlich strebende Mensch wird es auch in sich erkennen, daß
nicht formelle Gebräuche Gott genügen können und er wird sich bemühen, so zu
leben, wie es Ihm wohlgefällig ist.
Amen. B.D. NR. 6339.
Gnadenmittel. Weg mit Gott.
27. August 1955. B.D. NR. 6340.
Noch ist eine Zeit der Gnade - noch suche Ich, euch Menschen durch allerlei Mittel
zur Umkehr zu bewegen oder zur Vollendung zu führen - nur darf euer Wille nicht
ganz widersetzlich zu dem Meinen sein. Wenn ihr Menschen euch aufbäumet wider
Mich, wider euer Schicksal und wider alles, was euch noch zum Heile gereichen soll,
dann sind Meine Gnadenmittel wirkungslos, und dann ist auch euer Leben gefährdet - das Leben der Seele - denn sie verfällt dem geistigen Tode. Ihr Menschen müsset euch fügen Meinem Willen ihr müsset es einsehen, daß ihr selbst machtlos seid und
euch widerstandslos Dem ergeben - Der die Macht hat über Himmel und Erde. Und
nur durch diese widerstandslose Hingabe werdet ihr euch auch euer irdisches Leben
verbessern - und dann auch die Gnadenmittel auf euch wirken lassen und Erfolg
haben für eure Seele. Es ist die Zeit des Endes und darum eine große Notzeit, weil Ich
den Menschen noch helfen will, zur Umkehr oder zur Vollendung. Es wäre wahrlich
keine Liebe Meinerseits, wenn Ich euch Menschen eurem Schicksal überlassen und
euch also ein freies, sorgenloses Erdenleben ohne Elend und Not bereitete, denn es
würden dann sicher eure Seelen verlorengehen, weil der innere Antrieb zum Aufstieg
nur noch in sehr wenigen Menschen vorhanden ist. Ich muß euch beistehen, weil Ich
euch liebe, und Meinen Beistand kann Ich euch nur so gewähren, wie Ich ihn als segenbringend erkenne - indem Ich euch hart anfasse, um euch zur Besinnung zu bringen,
da ihr kurz vor dem Ende steht und Eile geboten ist. Doch ein jeder Mensch kann sich
selbst sein Erdenlos verbessern, wenn er in Gemeinschaft mit Mir den Erdenweg wandelt, wenn er sich enger an Mich anschließt und darum jeden Fall in die Tiefe unmöglich macht. Und dann werde Ich ihn auch so führen, daß sein irdisches Leben leicht
tragbar ist. Denn dann benötige Ich keine scharfen Hilfsmittel mehr, weil Ich ihn
gewonnen habe für Mich. Doch solange Mir der Mensch noch Widerstand leistet,
spürt er nur die Last, nicht aber Meine Hilfe. Doch Meine Liebe gilt auch ihm und
suchet ihn zu gewinnen, nur mit anderen Mitteln, die aber dennoch Gnadenmittel sind,
weil sie nur die Rückkehr meiner Geschöpfe zu Mir bezwecken und erzielen sollen.
Wie gering aber sind diese Leiden und Nöte gegen die Qualen einer Neubannung in der
festen Materie - die euch Menschen aber unwiderruflich beschieden sind, wenn ihr
euch nicht beuget unter Meinen Willen in dieser letzten Zeit vor dem Ende. Nichts
anderes will Ich durch Leiden und Nöte erreichen, als daß ihr zu Mir kommet, Der Ich
jederzeit euch helfen kann und helfen will. Ihr seid mühselig und beladen - Ihr wisset doch Einen, Der euch rufet zu Sich. Folget Seinem Ruf: "Kommet zu Mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, Ich will euch erquicken." Und es gibt nichts, was Ich
euch versage, wenn es nur euch zum Seelenheil gereichet. Reihet euch ein in die Schar
Meiner Kinder, stellet euch nicht abseits im Eigenwillen oder Trotz, sondern kommet
auch ihr, die ihr Mir noch fern seid, und gebet euren Widerstand auf. Denn euren Weg
mit Mir zu wandeln ist wahrlich leichter und schöner, denn Ich führe euch so, daß ihr
mühelos euer Ziel erreichet - nur führt Mein Weg abseits der Welt. Denn Mein Reich
ist nicht von dieser Welt - aber es ist eure wahre Heimat, die euch aufnimmt, wenn ihr
dereinst die Erde verlassen müsset. Nur ein kurzer Erdenweg liegt noch vor euch,
aber er reichet aus, daß ihr zum rechten Ziel gelanget. Doch übergebet euch für diese
letzte kurze Wegstrecke widerstandslos Mir und Meiner Führung, und ihr werdet es
nicht bereuen, Dem gefolgt zu sein, Der euer aller Vater ist, Der Seine Kinder führen will
zur ewigen Seligkeit.
Amen. B.D. NR. 6340.
Mittler. Fürbitte.
29. August 1955. B.D. NR. 6341.
Überlasset Mir die Sorge um die Seelen der Menschen, aber helfet Mir, wo ich euch
brauche, um Mir als Mittler zu dienen. Es ist eine große Arbeit, die noch geleistet werden muß, denn der Zugang zu den Menschenherzen ist Mir zumeist versperrt, und da
Ich keine Gewalt anwende, muß ich warten, bis Mir die Herzenstür geöffnet wird.
Und da dies selten nur von den Menschen selbst geschieht, ist Mir jeder Helfer angenehm, der statt Meiner seine Stimme ertönen lässet und Einlaß fordert. Wie oft muß
Mir der Weg erst geebnet werden, weil Ich nicht wider den Willen eines Menschen ein
Gebiet einnehme, das man Mir streitig macht. Und wie selten finden sich Menschen,
die für Mich arbeiten, die Mir den Weg vorbereiten, die Mein Kommen ankündigen
und ihre Mitmenschen so weit beeinflussen, daß sie sich nicht mehr weigern, Mir die
Tür zu öffnen, so Ich Selbst komme, um ihnen den Frieden zu bringen. Ich weiß es,
wo Ich nötig bin, Ich weiß aber auch, wo Ich Widerstand finde. Und Ich weiß auch, wo
eure Hilfe angebracht ist, wo der Widerstand zu brechen ist, wenn Ich Selbst durch euch
zu den Menschen rede. Ihr brauchet immer nur zu tun, wozu Ich euch innerlich
dränge, ihr könnet Mir sorglos überlassen, welche Mittel Ich anwende - denn Ich weiß
um die Not Meiner Erdenkinder. Aber sehr oft brauche Ich euch, denn die Menschen
sind weit eher geneigt, sich die Worte eines Mitmenschen anzuhören als Meine Worte,
weil sie nicht glauben wollen, daß Ich Selbst zu ihnen reden will und kann. Und ihrem
Willen entsprechend wähle Ich daher die rechten Mittel, die wirksam sein können,
jedoch den Menschen nicht zwingen. Und so ihr euch sorget um eines Menschen Seelenheil, dann empfehlet ihn nur Meiner Liebe und Gnade, und vertrauet Mir, daß Ich
nachhelfe, soweit dies möglich ist unter Achtung des freien Willens. Der Widerstand ist
jedoch oft noch so groß, daß Meine Allmacht zurücktritt, daß aber Meine Liebe besonders hervortritt und auf den Menschen so einzuwirken suchet, daß der Widerstand
immer geringer wird. Ich muß so verschiedene Erziehungsmittel anwenden, und Ich
werde auch euch immer dort einsetzen, wo eure Hilfeleistung angebracht ist. Ihr aber
könnet Mir sorglos vertrauen. Sowie ihr fürbittend derer gedenket, die noch abseits
stehen, die Mich noch nicht recht erkannt haben, wendet ihr ihnen auch Kraft zu, und
ihr Widerstand wird geringer durch eure liebende Fürbitte. Ihr könnet viel erreichen,
und wo es euch nicht offensichtlich gelingt, wo ihr keinen Erfolg eurer Weinbergsarbeit
ersehet, dort lasset ab und rufet Mich Selbst an, daß Ich das Werk übernehme, das ihr
nicht überwältigen zu können glaubt. Es ist keine Fürbitte vergebens. Und es gibt
immer einen Weg, wo die Liebe sich einschaltet. Und so ein Lieberuf ertönet, öffnet
sich die Tür von selbst. Und dann kann Ich eintreten und dem Menschen Licht bringen, der noch in der Finsternis weilt - sei es auf Erden oder im geistigen Reich. Einmal finde Ich den Zugang zu den Herzen, und einmal gibt jede Seele den Widerstand
auf.
Amen. B.D. NR. 6341
Not soll zum Liebewirken anregen.
31. August 1955. B.D. NR. 6342
Alles hilft euch zur Vollendung, was zum Liebewirken anregt. Es muß also notgedrungen mißliche Lebenslagen geben, die den Mitmenschen veranlassen, helfend
einzugreifen - es muß Not und Elend, Kummer und Leid geben, damit dienende
Nächstenliebe geübt werden kann. Es muß der eine den anderen benötigen, auf daß
sich der Mensch durch dienende Nächstenliebe zur Höhe entwickeln kann. Dienen in
Liebe ist das Grundgesetz, das erfüllt werden muß, will sich der Mensch vollenden. Der
Mensch muß auf Erden erst zur Liebe erzogen werden, weil sein eigentliches Wesen als
Folge des einstigen Abfalles von Gott ohne Liebe ist - die göttliche Vaterliebe aber in
jeden Menschen einen Liebefunken gesenkt hat, der nun im freien Willen entzündet
werden soll und entfacht zu einem großen Liebefeuer. Der Wille des Menschen aber
muß erst angeregt werden, was also geschieht durch die Not des Nächsten, die ihn
erbarmen und zum Wirken in Liebe veranlassen soll. Es besteht keinerlei Zwang, es
muß sich der Mensch selbst berührt fühlen von der Not des Mitmenschen, und er muß
in völlig freiem Willen Hilfe leisten wollen, wodurch das innerliche Liebefeuer verstärkt
wird und immer neue Nahrung sucht. Auf daß nun die Not des Mitmenschen sein
eigenes Herz berührt, wird er oft in gleiche Lagen versetzt, um an sich selbst die Not zu
erfahren, und sowie ihm Hilfe geleistet wird, auch schon die Gegenliebe zum Helfer in
ihm erwacht. Wo Liebe ist, kann keine Not herrschen. Lieblosigkeit aber ruft Not
hervor. Auf Erden zwar wird die Liebe niemals in dem Maße geübt werden, daß die
Not völlig behoben werden könnte, weil das Grundwesen der Menschen eben liebearm,
wenn nicht ganz liebelos ist und der Erdengang als Mensch nur dem einen Zweck dient,
die Menschen zur Liebe zu erziehen, weil nur die Liebe das Wesen umgestalten kann
wieder zu seinem Urwesen - zum Ebenbild Gottes. Dennoch könnten sich die Menschen auch ein leichteres Erdenleben schaffen durch Liebewirken - durch ständiges
Dienen in Liebe - weil dann auch viel Kraft ihnen zur Verfügung stehen würde, um
nun alles zu meistern. Doch es dienet euch jegliche Not zur Vollendung, solange sie
euch zur Liebetätigkeit anregt. Helfen-wollen beweiset schon das göttliche Liebeprinzip, dann ist der Mensch aus dem Bannkreis dessen herausgetreten, der bar jeder Liebe
nur euren Untergang will. Ihr Menschen alle werdet die Not segnen, die euch veranlaßte zum Liebewirken, die den Anlaß gab zum Entzünden des Liebefunkens in euch,
und ihr werdet dereinst jede versäumte Gelegenheit bereuen, die für euch Fortschritt
bedeuten konnte. Nur dienende Liebe verhilft euch zur Höhe, und selten nur würdet
ihr solche üben, wenn ihr nicht Not um euch sehen und dadurch euch angesprochen
fühltet. Doch zwangsmäßig wird nicht auf euch eingewirkt, nur durch eigene Not
und Hilfe euch die Wohltat einer rechtzeitigen Hilfe bewiesen. Und daraus auch werdet
ihr ersehen, daß Not und Leiden gleichfalls Gnadenmittel sind, daß sie sein müssen, auf
daß der Mensch sich übe in dienender Nächstenliebe, denn es braucht der Liebefunke
in euch Nahrung, damit er aufflammen kann zu höchster Glut. Und erst eine helle
Lichtflamme verbindet sich mit dem Urlicht von Ewigkeit - was Zweck und Ziel eures
Erdenlebens ist, daß ihr euch mit der Ewigen Liebe zusammenschließet.
Amen. B.D. NR. 6342.
Totes Christentum.
31. August 1955. B.D. NR. 6343.
Ihr werdet vor eine harte Probe gestellt, die ihr euch Christen nennet und noch keinen Beweis echten Christentums geliefert habt - ihr, die ihr euch berufen glaubet zur
alleinigen Anwartschaft für Mein Reich - ihr, die ihr glaubet, daß Mir Worte und
Äußerlichkeiten allein genügen, um von Mir aufgenommen zu werden in Mein Reich.
Ihr werdet euch noch beweisen müssen, und es wird euch dann hart ankommen, dem
treu zu bleiben, was ihr bisher mit allem Eifer vertreten habt. Denn einmal werdet ihr euch für Mich bekennen müssen - nicht wie bisher nur für ein Glaubensgebäude, das dann wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen wird. Und gerade euch wird es viel
schwerer werden, euch zu bekennen für Mich und Meinen Namen, denn ihr kennet
Mich zuwenig, ihr wisset nur unwichtige Dinge, und ihr haltet unwichtige Gebote, aber
ihr wisset zuwenig davon, was Ich Selbst gelehrt habe auf Erden, und Meine Gebote
beachtet ihr nur wenig. Ihr lebt zuwenig in der Liebe, und darum fehlt euch auch
jenes Wissen, das euch freudigen Bekennermut geben würde, wenn ihr vor die Entscheidung gestellt werdet. Es kann euch diese Entscheidung nicht erspart bleiben, weil
ihr stets das zu leicht genommen habt, was eure Erdenlebensaufgabe ist: an eurer Seele
zu arbeiten - weil ihr euch begnügtet mit formellen Gebräuchen, die eurer Seele nicht
den geringsten Reifegrad eintragen können. Euer Streben zu Mir läßt wahrlich viel zu
wünschen übrig, und es genügen euch kurze Stunden, da ihr Mir zu "dienen" glaubt. Ihr
werdet keine innerliche Stärke gewonnen haben, die euch befähigt zum offenen
Bekenntnis für Mich und Meinen Namen, und es wird sich herausstellen, daß euer
Glaube kein lebendiger, sondern nur ein Formglaube ist, ein angelernter Glaube, der
sich nicht bewährt, so er auf die Probe gestellt wird. Und mit einem solchen Glauben
könnet ihr nicht selig werden. Ich kann Mir daran nicht genügen lassen, denn Ich verlange Liebe von euch, und die Liebe gebäret einen lebendigen Glauben. Solange ihr
euch aber nicht durch ein Liebeleben beweiset, kann euer Glaube auch nicht recht
sein. Und darum werdet ihr diesen toten Glauben offenbaren, wenn von euch das
Bekennen Meines Namens gefordert wird; ihr werdet deshalb versagen, weil euch die
Liebe mangelt, weil euch die Liebegebote nur unwichtig schienen, während ihr überaus
eifrig erfülltet, was Menschen von euch forderten. Leer und unwissend werden eure
Herzen sein, und ihr beweiset euch nicht als rechte Christen, denn ihr werdet Dem nicht
die Treue halten, Der für euch am Kreuz gestorben ist - weil ihr Ihn noch nicht recht
erkannt habt. Ein totes Christentum wird nicht die Kraft vermitteln, die nötig ist, um
vor der Welt zu bekennen Meinen Namen. Und dann wird es sich erweisen, wer Meiner
Kirche angehört, die Ich Selbst auf Erden gegründet habe. Und nur der durch die
Liebe lebendige Glaube wird standhalten und die rechte Entscheidung fällen.
Amen
B.D. NR. 6343.
Mangelndes Ichbewußtsein in den Schöpfungen.
1. September 1955. B.D. NR. 6344.
Nichts ist wesenlos, was ihr Menschen auch um euch erblicket. Alles euch Sichtbare
birgt Geistiges in sich, das einst als Wesenhaftes von Mir ausgegangen ist, aber in
unzählige Partikelchen aufgelöst auch das Ichbewußtsein verloren hat - und so lange
ohne dieses Ichbewußtsein durch die sichtbare Schöpfung hindurchgeht, bis sich alle
Partikelchen wiedergefunden und vereinigt haben, die im Zusammenschluß nun wieder jenen geschaffenen Urgeist ergeben, der nun, als Mensch verkörpert - auch wieder
das Ichbewußtsein zurückerhält. Folglich ist der Mensch also ein in materieller Hülle sich bergender Urgeist, während alle anderen Schöpfungswerke von der harten Materie an bis zum Tier gleichfalls belebt sind mit den einem Urgeist angehörenden Partikelchen, der jedoch sich selbst nicht als Wesenhaftes zu erkennen vermag, weil er diese Erkenntnis verloren hatte durch seine einstmalige Abkehr von Mir. Die gesamte
Schöpfung könnte aber nicht sein, wenn sie nicht wesenhaft belebt wäre - oder auch:
Was Ich uranfänglich schuf, waren Wesen, die, Mir gleich, aus Mir herausgestellt wurden. Die materielle Schöpfung aber besteht aus jenem von Mir geschaffenen Wesenhaften, welche nur zu dem Zweck entstanden ist, dem in ihr gebundenen Geistigen die
Rückkehr zu Mir zu ermöglichen, von Dem es sich freiwillig getrennt hatte. Alles von
Mir Erschaffene ist ausgestrahlte Kraft. Es ist nichts Lebloses, weil aus Mir nichts
Totes hervorgehen kann. Alles Leben-Bezeugende aber ist etwas Wesenhaftes, es
kann nur in verschiedener Kraftwirkung sich äußern - aber es wird immer sich als
Kraft erweisen, es wird eine Tätigkeit ausführen, die wohl dem menschlichen Auge verborgen bleiben kann, wenn sie gering ist, doch nicht zu leugnen ist, weil nichts so
bleibt, wie es ist, sondern stets eine Veränderung erkennen lässet. Je offensichtlicher
eine Tätigkeit verfolgt werden kann, desto mehr Leben verrät das Schöpfungswerk,
und nur das mangelnde Ichbewußtsein gibt Anlaß zu Zweifeln an der Wesenhaftigkeit
dessen, was euch Menschen umgibt. Zum selbständigen Wesen aber wird es erst wieder, wenn es das Ichbewußtsein wiedererlangt hat, wenngleich das - den Menschen wie
auch jegliches Schöpfungswerk - Belebende substanzlich das gleiche ist: aus Mir einstmals als Wesen ausgegangene Kraft. Was Leben verrät, birgt diese Kraft schon in größerem Maße in sich als die scheinbar tote Materie - und dennoch könnte diese nicht
bestehen, wenn sie selbst nicht Geistiges wäre, da letzten Endes alles aus Mir entströmende Kraft ist, die gleich Mir auch wesenhaft sein muß. Es ist aber ein Unterschied
in der Vollkommenheit des Wesenhaften, das von Mir seinen Ausgang nahm. Und
dieser Unterschied bestimmt auch die jeweilige Tätigkeit - die im Erschaffen und
Beleben von Welten bestehen kann, aber auch in einem ganz minimalen Dienst des
Unvollkommenen dem gleichfalls Unvollkommenen gegenüber - ein Dienst, der
jedoch sich ständig erhöhen wird und mehr und mehr zu einer Tätigkeit führt, die auch
euch Menschen sichtbar ist - die Leben beweiset. Denn alles soll wieder die Vollendung erreichen, in der es uranfänglich geschaffen war, um nun als Ich-bewußtes-Einzelwesen die aus Mir ihm unentwegt zuströmende Kraft nützen zu können nach Meinem Willen.
Amen. B.D. NR. 6344.
"Mein Reich ist nicht von dieser Welt."
2. September 1955. B.D. NR. 6345.
Und ob es euch auch ziehet zur Welt - sie ist nicht das Reich, das euch wahrhaft
beseligen kann; sie bietet euch nur ein Scheinglück, sie gibt euch Scheingüter, die keinen Bestand haben. Vor euch liegt die Ewigkeit, vor euch liegt eine endlos lange Zeit von
unvorstellbarer Seligkeit, wenn ihr euch nicht gekettet habt an die Welt, wenn ihr euch
von ihr lösen könnt, solange ihr auf Erden lebt. Ich fordere nur von euch, das hinzugeben, was an sich schon wertlos ist, um euch wirkliche Werte einzutauschen, Ich
nehme euch nichts, aber Ich gebe euch unvergleichlich viel. Und daß ihr dennoch
zögert, hat seinen Grund in eurer falschen Bewertung des Irdischen, der Welt und ihrer
Güter. Ihr bewertet es nur deshalb, weil euer Körper Freude hat daran. Was aber ist
euer Körper? Nur eine gleichfalls vergängliche Hülle eures eigentlichen Ichs. Ihr
schaffet nur immer für diese eure Hülle, euer Ich aber bleibt allein bestehen, und für dieses Ich sollet ihr sorgen. Ihr sollet eure Seele lieben, nicht aber euren Körper.
Was ihr nun dem Körper versagt zugunsten eurer Seele, das wird nicht für euch zum
Nachteil sein, denn je mehr ihr euch löset von der Welt, desto leichter und unbeschwerter ist euer Aufstieg zur Höhe, in jenes Reich, das allein beständig ist, das euer Ich aufnimmt nach dem Tode des Leibes. Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Haltet euch
immer diese Meine Worte vor - wollet ihr nun Mein Reich einmal bewohnen, da ihr
doch wisset, daß eures Bleibens auf dieser Erde nicht von Dauer ist. Betäubet euch
nicht mit solchen Gedanken, daß es aus sei mit eurem Tode. Sehet der Gefahr offen
ins Auge, und setzet euch einmal mit dem Gedanken auseinander, daß ihr nicht vergangen seid, daß ihr weiterlebet, und fraget euch dann ernstlich, ob ihr ein glückseliges
oder ein überaus-trauriges, qualvolles Los euch wünschet - und dann lebet auf Erden
so, daß euch Erfüllung wird. Keiner kann dem Tode entgehen, und keiner kann dem
Los entrinnen, das er sich selbst durch sein Erdenleben geschaffen hat, doch ein jeder
kann sich ein seliges Los bereiten, wenn er der Welt Widerstand leistet, wenn er alle
Begierde danach ertötet, wenn er sich nur auf einer Durchgangsstation wähnet, deren
Ziel dann ein Reich des Friedens und der unbegrenzten Seligkeit ist. Wartet noch eine
kleine Weile auf die Erfüllung eures Sehnens, suchet sie nicht auf Erden, sondern wisset, daß ihr alle Herrlichkeiten im geistigen Reich in Empfang nehmen dürfet, wenn
eure Seele sich frei gemacht hat auf Erden von den Fesseln der Materie. Das Erdenleben müsset ihr durchschreiten, aber ihr dürfet euch nicht von der Welt gefangennehmen lassen, die Mein Gegner euch immer wieder lockend vor Augen stellen wird, um es
zu verhindern, daß ihr zum rechten Ziel gelangen sollet. Die irdische Welt ist und
bleibt das Reich Meines Gegners. Hängt ihr euer Herz an irdische Dinge, dann verfallet
ihr auch wieder Meinem Gegner, von dem ihr euch schon getrennt hattet. Mein Reich
aber ist nicht von dieser Welt. Und wollet ihr Mich und Mein Reich in Besitz nehmen,
so müsset ihr die irdische Welt bewußt hinter euch lassen, und eure Gedanken und
Sinne müssen nur auf Mich gerichtet sein, Der euch auch ein wahres Glück schenken
kann und will, das ewig währt. Löset euch von der Welt, dann löset ihr euch auch von
Meinem Gegner, und dann erwartet euch ewige Glückseligkeit.
Amen. B.D. NR. 6345.
Beachtung des Weltgeschehens.
3. September 1955. B.D. NR. 6346.
Durch das Weltgeschehen lasset ihr Menschen euch weit mehr beeindrucken, als es
gut ist für euch, denn all euer Denken, eure Hoffnungen und Wünsche sind dahin
gerichtet und ihr findet keine Zeit für besinnliche Stunden, da ihr mit euch selbst ins
Gericht geht, da ihr den Gang eurer eigenen Entwicklung beachtet. Es würde sich alles
für den einzelnen Menschen zur Zufriedenheit lösen, wenn er seine eigene Gestaltung
in den Vordergrund rücken möchte und überzeugt glauben würde, daß auch das Weltgeschehen von Mir Selbst gelenkt wird - doch immer entsprechend dem Willen der
Menschen und ihrer geistigen Beschaffenheit. Was ihr Menschen als Wichtigstes ansehet, ist immer nur die Folge eurer geistigen Gleichgültigkeit - es ist die Auswirkung
des geistigen Tiefstandes der Menschen. Denn dieser bestimmt sowohl den menschlichen Willen zu lieblosem Vorgehen gegen die Menschheit, wie er aber auch offensichtliches Unheil und also auch beunruhigende Weltgeschehen begründet, durch welche
die Menschheit aufgerüttelt und zum Streben nach oben veranlaßt werden soll. Wären
die Menschen nur um weniges mehr auf ihr geistiges Wohl bedacht, dann würde sich
auch irdisch alles wieder ordnen - die Menschen würden sich nicht beunruhigen lassen von dem Vorgehen einzelner, denn sie würden Mir dann alles vortragen und eine
Änderung Mir anheimstellen. Und es würde dies wahrlich ihnen nicht zum Schaden
sein, sie würden auch irdisch wieder in ruhigeres Fahrwasser gelenkt werden und dennoch zum Ziel gelangen. Und so könnet ihr Menschen noch mit viel Unheil rechnen,
das der Erde bevorsteht, teils durch menschlichen Willen veranlaßt, teils von Mir Selbst
euch zugedacht, um eure Gedankenrichtung zu ändern, um euch gewaltsam an euer
Ende zu erinnern, wenn ihr das Leben vieler Menschen um euch gefährdet oder ausgelöscht sehet - wenn ihr erfahren müsset, wie machtlos ihr selbst seid, wenn ihr euch
nicht an den Einen wendet, Der allein machtvoll ist - Den ihr aber vergesset oder nicht
anerkennen wollet, ansonsten ihr euch die Erfüllung Seines Willens angelegen sein lassen würdet und dann auch Seinen Schutz genießen würdet in jeder Not und Gefahr,
selbst wenn diese menschlicherseits euch drohen. Lebet ihr mit Mir, dann schenket ihr
dem Weltgeschehen wenig Beachtung, weil ihr euch selbst und euer Ergehen Mir empfehlet, weil ihr Mir auch vertrauet, daß Ich euch helfe. Schaltet ihr Mich aber aus euren
Gedanken aus, dann achtet ihr nur auf das, was Mein Gegner anrichtet - dann fesselt
Mein Gegner euch selbst durch das Geschehen, das sein Werk ist, und ihr geratet mit
hinein in den Strudel, der euch hereinzieht. Was immer geschieht in der Welt, Mein
Wille und Meine Macht können es bannen, und Mein Wille und Meine Macht kann
auch die Auswirkung alles Schlechten von euch abwenden, die ihr euch Mir unterstellt,
die ihr zu Mir eure Zuflucht nehmet, die ihr euch Mir anempfehlet und in Mir euren
Vater sehet. Ihr brauchet die Welt wahrlich nicht zu fürchten, wenn ihr eure Blicke
richtet hinauf zu Mir, wenn ihr das irdische Reich geringachtet, aber eifrig das geistige Reich anstrebet. Euch braucht nichts zu schrecken, und ob um euch auch die Hölle wütet, Ich führe euch durch alle Gefahren, sowie ihr in Verbindung stehet mit Mir durch
euren Willen, eure Liebe und euer Streben - sowie eure Blicke geistig gerichtet sind.
Es wird euch keineswegs eine Gefahr drohen, denn es kann euch nichts geschehen, als
was euch dienet zur Vollendung. Strebet ihr eure geistige Vollendung an, dann fürchtet ihr auch nicht mehr weltliche Geschehen oder beunruhigende Ereignisse, denn ihr
fühlet euch in Meinem Schutz wohlgeborgen.
Amen. B.D. NR. 6346.
Ernste Mahnworte.
5. September 1955. B.D. NR. 6347.
Eure Tage sind gezählt, da ihr noch auf Erden wandelt. Diese Worte schrecken
euch Menschen nicht, denn ihr glaubet ihnen nicht. Dennoch sollet ihr sie immer wieder hören, auf daß ihr nicht sagen könnet, ungewarnt geblieben zu sein. Von vielen
Seiten her werden solche Mahnungen euch berühren, weshalb immer wieder eure
Gedanken sich damit befassen könnten - doch bestimmt werdet ihr nicht zur Wandlung eures Denkens und eures Wesens. Was ihr tut, steht euch frei, doch verantworten müsset ihr euch für euer Handeln, ebendarum, weil ihr nicht ohne Warnung geblieben seid. Euer Vater im Himmel lässet euch nicht ungewarnt ins Verderben rennen,
ansonsten Seine Liebe zu euch begrenzt wäre. Ihr aber wollet keinen liebenden Gott
anerkennen, und das ist euer Verderben, ihr findet keinen Zusammenhang vom Schöpfer zu Seinen Geschöpfen, ihr leugnet einen Gott, Der in Sich die Liebe ist, ansonsten es
euch ganz begreiflich wäre, daß dieser Gott euch Mahnungen und Warnungen zugehen
lässet, eben weil ihr Seine Geschöpfe seid, die Er nicht willkürlich geschaffen hat und
willkürlich wieder vergehen lässet, sondern deren Zweck einzig und allein die Rückkehr ist zu Ihm. Daß ihr Menschen nicht glauben wollet, ist das größte Übel, denn ihr
seid dann allen Vorhaltungen gegenüber unaufgeschlossen, ihr höret nicht auf die
Stimme Dessen, Den ihr nicht anerkennen wollet. Und der Glaube kann euch nicht
zwangsmäßig vermittelt werden, er kann in euch nur zum Leben erwachen durch Liebeswirken. Darum muß euch Menschen immer nur zugerufen werden: Führet ein
Liebeleben. Dazu seid ihr fähig auch ohne Glauben, aber ihr gewinnet bald den Glauben an einen Gott und Vater von Ewigkeit, Der die Welt regieret und auch euer Schicksal in Seinen Händen hält. Liebe üben kann jeder Mensch, weil ihm dazu reichlich
Gelegenheit geboten wird. Die Liebewilligkeit aber ist des Menschen eigenster Trieb,
der durch nichts bestimmt wird. Es bleibt euch allen nicht mehr viel Zeit zum Wirken
in Liebe. Aber diese kurze Zeit, die euch noch vergönnt ist, solltet ihr eifrig nützen,
und ihr werdet es nicht bereuen. Ihr solltet Liebe geben allen euren Mitmenschen,
und es würde sehr bald euch nicht mehr unwahrscheinlich dünken, daß ihr vor dem
Ende steht. Denn durch die Liebe wird euer Glaube lebendig - und durch die Liebe
wird euer Denken geklärt und recht gerichtet. Darum, wenn ihr nicht glauben zu können vermeint, so leistet doch bewußt die Arbeit an eurer Seele, daß ihr stets euch
bemüht, dem Mitmenschen Gutes zu tun, ihn zu erfreuen und zu beglücken, selbstlos
ihm Hilfe zu schenken, wenn er in Not ist. Tut alles an euren Mitmenschen, wofür ihr
selbst dankbar wäret, so ihr in gleicher Not euch befändet. Und immer glaubwürdiger wird euch das sein, was euch nun verkündet wird als Wahrheit: daß ihr kurz vor
dem Ende steht. Gott will euch nur verhelfen zur Seelenreife, und Er will euch bewahren vor einem schrecklichen Lose, das euch aber beschieden ist, wenn ihr alle Mahnungen und Warnungen von Seiner Seite unbeachtet lasset, wenn ihr nicht glaubet. Alles
ist Ihm möglich, aber nicht, euch wider euren Willen Seligkeit zu schenken, solange ihr
in der Finsternis weilet.
Amen. B.D. NR. 6347.
Geistige Betreuung.
6. September 1955. B.D. NR. 6348.
Geistige Betreuung brauchet ihr jederzeit, denn keiner von euch ist so stark, daß er
Meinem Gegner Widerstand leisten kann ohne Hilfe Meinerseits, die euch aber immer
gewährt wird, wenn Ich euren Mir zu gewandten Willen erkenne. Ihr seid stets von
Lichtwesen umgeben, ganz gleich, ob ihr schon hoch oder noch tief in eurer Entwicklung steht. Immer wollen sie euch helfen, doch sie können es nur dann, wenn ihr selbst
keinen Widerstand leistet - wenn ihr den Willen habt, Mein zu werden, wenn ihr euch
innerlich den Versuchungen Meines Gegners gegenüber ablehnend verhaltet. Ihr würdet trotz eures Willens aber zu schwach sein, doch euer Wille genügt, um nun die Lichtwesen, eure geistigen Betreuer, zum Wirken an euch zu bestimmen. Dann bilden sie
eine schützende Mauer um euch, hinter der ihr wohlgeborgen seid vor den Anfechtungen des Feindes eurer Seelen. Aber die gleiche Hilfeleistung ist nicht möglich bei
denen, die noch Mir abgewandten Willens sind. Diese öffnen Meinem Gegner alle
Türen, und es dürfen Meine Lichtwesen nicht eingreifen, denn der Wille des Menschen
ist frei. Und hätten die Lichtwesen nicht diese Einschränkung ihres Wirkens - sie
würden wahrlich den Gegner verdrängen, aber es würde euch selbst nicht viel nützen,
denn euer Wille könnte nicht erprobt werden und eure Reife fördern. Ihr, die ihr Mein sein wollet, ihr stehet in Meinem Schutz und somit auch im Schutz derer, die Mir dienen wollen. Das Gesetz der Ordnung muß zwar immer eingehalten werden, und darum
müsset ihr selbst euch erst diesen Schutz erwerben durch euren Willen. Gehört dieser Mir, dann brauchet ihr nichts mehr zu fürchten trotz eurer Schwäche und Gebundenheit. Ihr werdet gerade in Momenten der Versuchung unmerklich befreit von den
finsteren Kräften, ihr werdet glauben, sie selbst überwunden zu haben, was auch der
Wahrheit entspricht, da euer Wille es erreichte - doch eben mit Hilfe derer, die euch
betreuen, lenken und führen in Meinem Auftrag. Denn ihr Liebewille ist mächtig und
immer nur darauf bedacht, euch zu helfen, zu retten aus der Gewalt Meines Gegners,
um dessen Wirken sie genauestens Kenntnis haben und es zu durchkreuzen suchen,
wenn ihr selbst ihnen dieses gestattet durch die Richtung eures Willens. Und diese Zusicherung soll euch jede Furcht nehmen vor Meinem Gegner. Er kann euch nur dann
schaden, wenn es ihm gelingt, Mich aus eurem Herzen zu verdrängen - und das soll
darum eure größte Sorge sein, niemals die Bindung mit Mir aufzugeben oder sie zu lockern. Dann hat er Gewalt über euch, denn dann stehen Meine Lichtwesen machtlos
neben euch - weil sie nicht wider euren Willen eingreifen dürfen laut Gesetz von Ewigkeit. Den strebenden Erdenkindern aber wird jederzeit Schutz und Hilfe gewährt,
weil Meine Macht und Liebe wahrlich größer ist und darum kein Unrecht zulassen wird
an denen, deren Wille sich schon für Mich entschieden hat.
Amen. B.D. NR. 6348.
Göttlicher Gnadenquell für den Wanderer.
7. September 1955. B.D. NR. 6349.
An Meinem Gnadenquell dürfet ihr nicht vorübergehen, wenn ihr den Weg zur
Höhe zurücklegen wollet, weil es euch sonst an Kraft gebricht, die Mühen des Aufstiegs
zu überwinden. Es ist der Weg nicht eben, der zum Ziel führt, und jeder Aufstieg erfordert Kraft, die ihr als Mensch aber nicht besitzet, wenn Ich sie euch nicht zuführe, wenn
ihr sie nicht aus Meinen Händen entgegennehmet. Aber Ich erschließe euch Menschen
allerorten den Kraftquell, und Ich sorge auch, daß ihr den Born findet, aus dem das
Lebenswasser euch zuströmt, an dem ihr euch erquicken und sättigen könnet, an dem
ihr die Kraft empfanget, die ihr zum Aufstieg benötigt. Ich leite euch überall Mein
Wort zu, das mit Meiner Kraft gesegnet ist. Und jeder wird es hören, der eine Kräftigung verlangt, jeder wird dorthin geführt, wo es ihm so geboten wird, daß es für ihn
Speise und Trank bedeutet für seine Seele. Jeder, der Hunger und Durst hat nach dem
Himmelsbrot, nach dem Lebenswasser, dem wird es reichlich dargeboten, wenn auch in
verschiedener Weise, doch keiner braucht den Weg nach oben zu gehen in kraftlosem
Zustand, so daß ihm das Erreichen seines Zieles zweifelhaft ist. Er kommt sicher auf
seinem Wege immer wieder an dem Quell vorüber, wo er sich mit Kraft bereichern
kann, wo er gestärkt wird und immer die Nahrung bekommt, die er für seinen weiteren
Erdengang benötigt. Aber er darf dem Lebensborn nicht bewußt ausweichen. Er
darf nicht glauben, sich anderswo die gleiche Nahrung verschaffen zu können, wenn er
an dem Quell vorübergeht, den Ich für euch Menschen erschlossen habe - wenn er
Mein Wort ablehnet und also auch die Kraft verschmäht, die allein ihn befähigt zum
Wandel nach oben. Nur Mein Wort vermittelt euch Menschen die Kraft, und darum
müsset ihr es anhören und ausleben. Und so euch nun Mein Wort von oben direkt
zugeht, dann wisset ihr, daß Ich Selbst euch das Himmelsbrot darreiche, weil Ich um
euren kraftlosen Zustand weiß und euch helfen will, den Weg zu Mir zurückzulegen.
Ich weiß es, daß ihr immer seltener euch um den Quell lagert, aus dem ihr das lebendige
Wasser schöpfen könnet. Ich weiß es, daß ihr andere Wege gehet. Und darum habe
Ich auch für euch, die ihr abseits gehet, einen Born erschlossen, um auch euch zu locken, daß ihr euch erquicket auf eurer Pilgerfahrt. Mein Wort wird auch euch zugetragen, die ihr ihm keine Beachtung mehr schenket. Es wird euch so dargeboten, daß ihr
doch in Versuchung kommet, davon eine Kostprobe zu nehmen, und ihr auch merklich
die Kraft verspüren könnet, wenn ihr ohne Widerstand es annehmet und euch seiner
wohltätigen Wirkung hingebet. Und Ich möchte euch nur zurufen: Gehet nicht an diesem Quell vorüber. Setzet nicht euren Weg fort, ohne zuvor Kraft geschöpft zu haben
aus Meinem Wort, das rein und klar euch dargeboten wird, wie es dem ewigen Urquell
entströmt ist. Ihr werdet kraftlos am Wege niedersinken, wenn ihr Meinen Ruf nicht
beachtet, oder ihr werdet zur Tiefe wandeln und niemals euer Ziel erreichen. Ihr
müsset gespeist und getränkt werden, wollet ihr fähig sein für die Arbeit, die ihr an
eurer Seele leisten sollet. Ihr müsset Kraft entgegennehmen, die euch Meine Liebe im
Übermaß bietet durch Mein Wort. Höret es, und nehmet die Gabe dankbar an, die Ich
euch darreiche, auf daß ihr nicht in Schwäche versaget und am Boden liegenbleibt.
Euer Ziel ist oben, aber der Aufstieg wird euch stets am Quell Meiner Liebe vorüberführen. Dann schöpfet und genießet das Köstlichste, was Ich euch bieten kann: die Ausstrahlung Meiner Liebe, Mein Wort, die Nahrung für eure Seele. Und mühelos werdet
ihr dann euer Ziel erreichen.
Amen. B.D. NR. 6349.
Erfüllung des göttlichen Willens. Rechtes Wissen.
9. Sepember 1955. B.D. NR. 6350.
Ein Lebenswandel nach dem Willen Gottes führt den Menschen auch sicher zum
Erkennen der Wahrheit, denn dann befindet er sich in der göttlichen Ordnung und
folglich auch im Licht. Gottes Wille ist ein Leben in Liebe, und so Sein Wille erfüllt
wird, so der Mensch sich liebend betätigt, ist jeglicher Widerstand gegen Gott aufgegeben und das rechte Verhältnis zu Gott hergestellt, das jenen mangelhaften Zustand
wandelt in einen Zustand der Vollkommenheit - das Licht und Kraft dem Menschen
sichert im Übermaß. Darum hat Gott Seinen Willen kundgegeben durch Sein Wort,
darum hat Er den Menschen Seine Gebote gegeben, auf daß sie wissen, wie sie leben
müssen auf Erden, daß es Gott wohlgefällig sei. Und darum muß der Mensch auch fortlaufend Sein Wort hören, damit er nicht abweicht vom göttlichen Willen und sich ständig erziehen kann zur Ordnung, wenn er sich noch außerhalb der göttlichen Ordnung
bewegt. Denn der Mensch selbst muß dem Willen Gottes nachkommen aus freiem
Antrieb. Er wird ihm wohl kundgetan, aber es wird kein Zwang auf den Menschen
ausgeübt, demzufolge er sich in der göttlichen Ordnung bewegen muß. Doch durch
wahrheitsgetreue Belehrung kann er dazu veranlaßt werden, und je mehr er nun die
Gebote Gottes erfüllt, desto hellsichtiger wird er auch sein für wahres Geistesgut. Und
dann nimmt er ständig zu an Licht und Kraft, weil auch sein Liebewirken sich erhöht
und die Verbindung mit Gott stets fester wird - und Zusammenschluß mit Gott auch
das Durchströmen von Licht und Kraft zur Folge hat. Der Mensch, dem jegliches
Wissen mangelt, der steht auch noch in einem niederen Reifegrad, also er wird kaum
Werke der Liebe verrichten in völliger Uneigennützigkeit. Er wird seinen Erdenweg
gehen völlig abseits von Gott und Seinen Willen kaum beachten. Und dieser ist auch
gänzlich unwissend auf geistigem Gebiet, selbst wenn er irdisch über ein großes Wissen
verfügt - und blinden Geistes wird er abscheiden von der Erde, um im jenseitigen
Reich in Dunkelheit weilen zu müssen oft endlos lange Zeiten hindurch. Denn er
steht außerhalb der göttlichen Ordnung, solange er sich dem göttlichen Willen noch
widersetzt, was er schon dadurch tut, daß er keinerlei Belehrungen annimmt, die ihm
geschenkt werden, um ihn aus seiner geistigen Dunkelheit zu befreien. Er wird sie
stets ablehnen, weil von ihm Liebewirken gefordert wird, und da er völlig unwissend ist,
beugt er sich auch nicht unter den Willen Gottes, er verharrt in seiner Ichliebe und
gelangt darum nur schwerlich zum Licht, zum Erkennen der Wahrheit. Aber er kann
auch nicht selig sein ohne Wahrheit, denn er kann selbst nichts austeilen, also nicht liebetätig sein, weil er selbst nichts besitzt. Erst wenn die Seele den Widerstand aufgibt
und sich das ihr Mangelnde vertrauensvoll erbittet, um wieder damit andere Seelen
beglücken zu können, wird sie auch empfangen - entsprechend ihrem Willen, das
Empfangene weiterzugeben denen, die gleichfalls Mangel leiden. Der Wille Gottes muß
erfüllt werden, sowohl auf Erden als auch im jenseitigen Reich, um zum Licht, zur
Erkenntnis zu gelangen. Und der göttliche Wille ist: uneigennütziges Liebewirken,
denn nur dann wird die ewige Ordnung eingehalten, nur dann wird die Vollkommenheit wieder erreicht, die das Wesen einstmals dahingegeben hat im freien Willen.
Amen. B.D. NR. 6350.
Macht der Fürbitte für das Unerlöste.
10. September 1955. B.D. NR. 6351.
Ihr kennet nicht die Macht der Fürbitte, die in Liebe geleistet wird. Ihr würdet
unendlich viel dazu beitragen, daß den Seelen im Jenseits das Reich des Lichtes
erschlossen werden kann, wie ihr aber auch den Menschen auf der Erde durch Fürbitte
verhelfen könnet zur Willenswandlung, weil sie gleich ist einer Kraftzuwendung, die
immer eine gute Wirkung haben muß. Ihr alle seid befähigt, Menschen auf einem niederen Reifegrad eine Hilfestellung zu leisten, wenn ihr sie nur aufrichtig in euer Gebet
einschließet, wenn eure Liebe ihnen helfen möchte und ihr euch nun an Mich wendet
im Gebet, das ihrer Rettung gilt. Nur etwas mehr Liebe brauchte unter euch Menschen zu sein, die euren Mitmenschen gilt, und es wäre wahrlich ein höherer Reifegrad
unter den Menschen zu verzeichnen. Doch zumeist wenden sich die Menschen, die
schon mehr im Licht stehen, von denen ab, die durch ihr Gebaren ihre Zugehörigkeit
zum Gegner beweisen, weil sie das Böse wohl verabscheuen, aber nicht bedenken, daß
sie dem Mitmenschen helfen sollten, vom Bösen loszukommen. Eine tiefe Liebe
ergreift auch das Unglückselige, und diese Liebe solltet ihr in euch entzünden, ihr sollet
wissen, daß die Gewalt Meines Gegners noch sehr groß ist und er dieser Menschen Herr
und Meister ist. Ihr sollet wissen, daß ihre Kraft nicht ausreicht und sie deshalb ihm
verfallen sind, weil ihr Wille falsch gerichtet ist. Ihr sollt aber auch bedenken, daß alle
Menschen Meine Geschöpfe sind, um deren Rückkehr Ich stets bemüht bin, und daß
Ich Mich freue über jedes einzelne Wesen, das den Weg zurück zu Mir findet. Darum
leistet ihr auch Mir Selbst eine große Hilfe, wenn ihr euch derer annehmet im Gebet -
wenn ihr in diesen Mir noch fernstehenden Menschen eure Brüder sehet, die noch in
größter Dunkelheit schmachten. Ihr müsset versuchen, euch deren Seelen vorzustellen als überaus erbarmungswürdige, hilflose Geschöpfe, die dankbar sind für jeden Beistand, für jede Kraftzuwendung, doch in ihrer Finsternis nicht wissen, daß sie selbst
sich diese Kraft verschaffen könnten, durch den Anruf des göttlichen Erlösers Jesus
Christus. Dieses Wissen kann ihnen nicht zwangsläufig vermittelt werden, und sie
lehnen es auch ab, wenn ihr es ihnen bringen wollet - aber sie werden die Kraftzuwendung spüren, die sie empfangen als Auswirkung eurer liebenden Fürbitte. Ein Gebet,
das ihr für andere zu Mir richtet, bewerte Ich, als sei es von diesen selbst zu Mir emporgestiegen. Denn nun kann Ich im Lauf Meiner ewigen Ordnung wirken. Ich kann
der Seele nun etwas geben, obwohl sie es selbst nicht angefordert hat, wenngleich der
Seele doch der freie Wille belassen bleibt, die ihr nun zuströmende Kraft recht zu nützen. Eine liebende Fürbitte bewirkt aber auch die Willenswandlung dessen, dem sie
gilt, denn es ist eine geistige Bitte, die Mein Ohr erreicht, die immer Erfüllung finden
wird. Darum lege Ich euch Menschen ganz besonders dringend alle eure Lieben ans
Herz, sei es auf Erden oder auch im Jenseits, daß ihr ihnen Hilfe bringet in geistiger
Not. Gedenket aller derer, von denen ihr wisset, daß sie noch nicht den rechten Weg
zu Mir gefunden haben, nehmet euch aller im Gebet an, die noch in den Händen Meines Gegners sind. Ringet sie diesem ab durch liebende Fürbitte, denn eure Liebe gibt Mir nun das Recht zu einer Kraftversorgung, das Mir sonst darum nicht zusteht, weil Ich Meinem Gegner sein Recht nicht streitig mache, dem sich jene Seelen selbst zu eigen gegeben haben durch ihren Willen. Meine Kraftzuwendung aber wird immer
nur dazu beitragen, den Willen zu wandeln, und eure liebende Fürbitte gibt jenen Seelen diese Kraft. Liebende Fürbitte könnte wahrlich eine große Wandlung auf Erden
bewirken, doch ihr Menschen gedenket zuwenig derer, die in geistiger Not sind, für die
es nur den liebenden Beistand von euch Menschen gibt, daß ihnen geholfen werde,
solange sie nicht selbst den Helfer und Erretter anrufen - was jedoch Mein Gegner
verhindert und auch verhindern kann, weil die Menschen ihm hörig sind. Durch ein
Gebet in Liebe für diese Seelen aber rufet ihr Mich Selbst zu Hilfe, und um eurer Liebe
willen bin Ich auch zur Hilfe bereit. Darum nützet alle die Kraft der Fürbitte, und seid
gewiß, daß ihr sowohl den Seelen als auch Mir Selbst eine übergroße Liebe erweiset, die
Ich lohnen werde. Denn Ich will nicht verdammen, sondern erlösen, und so auch sollet ihr in Liebe der unglücklichen Seelen gedenken, nicht in Haß oder Verachtung,
denn alle sind sie nur die Opfer dessen, der Mein Gegner ist.
Amen. B.D. NR. 6351.
Gottes Barmherzigkeit.
11. September 1955. B.D. NR. 6352.
Die Güte und Barmherzigkeit Gottes erfahret ihr alle, denn Seine Liebe ist unendlich
und gilt allen Seinen Geschöpfen, die in Not sind, die aber Ihm noch widerstehen und
darum eigentlich kein Anrecht hätten auf Seine Liebe - weshalb die Barmherzigkeit
Gottes ihrer Not gedenket. Er kann nicht zürnen, sondern nur lieben, verzeihen und
helfen wollen. Keine Sünde ist so groß, daß Seine Liebe sie nicht vergeben möchte,
und nur Seine Gerechtigkeit muß auch eine gewisse Ordnung innehalten, weshalb Gott
nicht Seine Geschöpfe beseligen kann, solange sie ihm offen widerstehen. Aber Er tut
alles, um ihren Widerstand zu brechen, um dann in Fülle sich verschenken zu können. Gott also verdammet nicht, und ob das Sündenmaß noch so voll ist, sondern Er
schaut voller Erbarmen herab auf den Sünder und schüttet Gnaden über Gnaden aus
über ihn, damit er sich bekehre und freiwillig Ihm zuwende, um nun auch volle Vergebung zu finden bei Ihm. Denn Gott ist Selbst die Liebe, und die Liebe kann nicht zürnen, sondern sie sucht immer nur zu beglücken. Gott ist jeder Seele ein barmherziger
Richter, d.h., von Ihm aus wird Vergebung immer zu erwarten sein - weil Seine Liebe
unendlich ist. Nur wenn die Seele selbst sich wehrt, fordert sie die Gerechtigkeit Gottes heraus - weil dies Gesetz der ewigen Ordnung ist, daß der Widerstand die Liebe Gottes
unwirksam macht und auch jedes Barmherzigkeitswerk vergeblich ist. Und so gilt
Gottes größte Sorge immer nur der Willenswandlung des Menschen, die es dann
zuläßt, daß Seine Barmherzigkeit eingreifen kann, wenn eine Seele gefallen ist und sich
allein nicht mehr erheben kann. Dann erfährt sie die Hilfe, die sie zwar nicht verdient, die sie aber auch nicht zurückweiset. Dann kann sie aus Gnaden selig werden - denn die erbarmende Liebe neigt sich dem Unglückseligen zu. Erbarmung
kennt aber nur Der, Der um das grenzenlose Elend dessen weiß, das in der Tiefe
schmachtet. Und Erbarmung kann daher auch der Mensch empfinden, der um das
Los des Gefallenen weiß, selbst wenn er es nicht empfindungsgemäß ermessen kann.
Doch das Wissen um die Unglückseligkeit des Gefallenen kann auch in ihm ein tiefes
Erbarmen wachrufen, und so er sich nun in erbarmender Liebe für diese Gott-fernen
Seelen sich einsetzet - so er Gott nun anrufet um Hilfe für jene unglücklichen Seelen,
dann kann sein erbarmender Hilferuf in jenen Seelen den Widerstand brechen, weil sie
die Liebe des Bittenden spüren und nachgiebig werden. Denn die erbarmende Liebe
wird sehr hoch bewertet von seiten Gottes, ist sie doch ein Zeichen erhöhter Seelenreife,
ein Zeichen echter Liebe des Menschen, die niemals ohne Wirkung bleiben kann. Gott
erbarmt Sich einer jeden Seele, und es wäre wahrlich alles schon aus der Tiefe erlöst,
wenn widerstandslos Seine erbarmende Liebe angenommen würde. Doch sie bleibt
unwirksam, sowie sie Widerstand findet. Also ist jeder Notzustand, jede Unseligkeit
nicht von Gott über das Wesen verhängt, sondern aus freiem Willen angestrebt worden,
wogegen auch die Barmherzigkeit Gottes nichts anderes unternehmen kann, als immer
nur in Liebe auf den Willen des Wesens einzuwirken, daß er sich wandle und der barmherzigen Liebe den Weg frei mache, daß sich das Wesen von der barmherzigen Liebe
erfassen und emporziehen lasse. Jedes Erlösungswerk ist ein Werk der Barmherzigkeit,
weil es selbstverschuldete Not ist, aus der das Wesen erlöst werden soll - wo die
Gerechtigkeit Strafe verhängen müßte, wenn die Barmherzigkeit nicht zuvor sich
äußerte und einen letzten Versuch machte, den Widerstand zu brechen. Bei Widerstand jedoch richtet auch die Barmherzigkeit nichts aus, und die Gerechtigkeit bedenket nun das Wesen dem Widerstand gemäß. Gottes Liebe höret nimmer auf, und
diese Liebe suchet zu erretten alles Unglückselige, und Sein Erbarmen wird sich zur
Erde herniederneigen immer wieder und sammeln, die sich von ihr erfassen lassen,
und Seiner übergroßen Liebe wird kein Wesen auf die Dauer widerstehen können,
denn ihre Kraft ist groß, und unter dieser Liebekraft wird einmal schmelzen auch das
härteste Herz, und es wird sich Ihm ergeben im freien Willen und ewig selig sein.
Amen. B.D. NR. 6352.
Licht- und Kraftmangel.
12. September 1955. B.D. NR. 6353.
Noch ist die Zeit der Gnade - wo Ich euch allen immer wieder in den Weg trete, wo
Ich euch gebe, wenngleich ihr nichts anfordert - wo Ich trotz eurer Abwehr immer
wieder euch das antrage, was euch fehlt: Kraft und Licht. Daß ihr falsche Wege gehet,
ist die Folge der Finsternis, die euch umgibt. Und so ihr dennoch den rechten Weg
findet, schrecket euch der Aufstieg, der eure Kraft übersteigt. Euch fehlt es an Licht und
Kraft, und beides biete Ich euch immer wieder an, also Ich schenke euch Hilfsmittel,
durch die ihr zu Licht und Kraft gelangen könnet, Ich mache euch Gnadengeschenke,
wenngleich ihr selbst euch nicht Mir anvertraut und um Hilfe bittet. Es ist noch eine Zeit der Gnade, doch sie geht schnell vorüber. Und dann wird es sich erweisen, wer Meine Gnaden angenommen und ausgewertet hat und wer sie unbeachtet ließ und nun licht- und kraftlos ist, wenn es gilt, die letzte Willensprobe auf Erden abzulegen - wenn die Entscheidung gefordert wird von euch allen, die euer Los in der Ewigkeit bestimmt. Alle solltet ihr zuvor eure Hände öffnen, daß Ich sie fülle mit den Gnadengaben Meiner Liebe - alle solltet Ihr bedenken, daß euch Licht und Kraft mangelt, die
euch geistig zur Höhe verhelfen und die ihr nicht genug entgegennehmen könnet, weil
gerade in der letzten Zeit vor dem Ende der Aufstieg besonders schwer zu bewältigen
ist. Alle solltet ihr daher Licht- und Kraftzuwendung verlangen. Und Ich werde sie
euch geben in Form Meines Wortes, dem ihr Licht und Kraft im Übermaß entziehen
könnet. Wenn Ich Selbst euch anspreche, dann strömt auch Mein Liebelicht und die
Kraft aus Mir in euch ein, und darum leite Ich euch als Meine besondere Gnadengabe
Mein Wort zu. Unvergleichliche Wirkung kann dieses Mein Wort auf euch haben,
wenn ihr nur euer Herz öffnet, so ihr angesprochen werdet, wenn ihr versuchet, den
Sinn zu erfassen, wenn ihr es bewußt anhöret ohne Abwehr, wenn ihr darüber nachdenkt, wenn ihr euch bemühet, Meinem Wort gemäß zu leben. Denn dann werdet ihr
es selbst erfahren, daß ihr von innen erleuchtet werdet, es wird euch vieles verständlich
sein, was euch bisher unbegreiflich schien, ihr werdet mit anderen Augen alles betrachten, was um euch und in der Welt geschieht, ihr werdet klar den Zusammenhang erkennen alles dessen, was euch bewegt und was ihr euch nicht zu erklären vermochtet. Ihr
werdet auch eine Kraftzufuhr feststellen können, denn mit Leichtigkeit werdet ihr ausführen, was euch zuvor nicht zu überwältigen möglich schien. Ihr könntet euch alle
davon überzeugen, welche Wirkung Mein Wort auf euch hat, wenn ihr nur befolget, was
euch Mein Wort zu tun heißt: wenn ihr euch bemühet, ein Liebeleben zu führen.
Nichts anderes will Ich erreichen durch die Zuführung Meines Wortes, als daß ihr Liebe
übet. Dann erst werdet ihr der übergroßen Gnade innewerden, die euch geboten
wurde mit der Übermittlung Meines Wortes. Denn durch Liebewirken werdet ihr
Licht und Kraft empfangen im Übermaß, die euch aber unmöglich zugehen können,
wenn ihr Meiner Liebegebote nicht achtet, weil Liebe in sich Kraft ist - und darum
nicht ausgeschaltet werden kann, wenn Licht und Kraft benötigt werden. Von selbst
seid ihr nicht oft liebetätig, und darum mangelt es euch an Licht und Kraft. Durch Mein
Wort aber erfahret ihr von eurer Erdenaufgabe, Mein Wort lehret euch die Liebe, die
allein euch den Aufstieg zur Höhe sichert. Und obgleich ihr alle Kenntnis habt von Meinem Wort, befolget ihr es nicht. Ich aber trete immer wieder vor euch hin und biete
euch Meine Gnadengabe an. Ich sende euch immer wieder Boten in den Weg, die
euch trotz eures Widerstandes Licht und Kraft zu vermitteln suchen, indem sie euch
das Wort aus der Höhe darbieten als ungewöhnliches Gnadengeschenk des himmlischen Vaters vor dem Ende. Doch freiwillig müsset ihr euch diesem Wort öffnen,
freiwillig müsset ihr es ausleben, um auch die gnadenvolle Wirkung Meines Wortes an
euch zu erfahren. Überreich bedenke Ich euch Menschen in der letzten Zeit mit Meiner Gnade, doch niemals werde Ich euch zwingen, sie anzunehmen, denn ihr selbst
müsset die Entscheidung treffen für euer Los nach dem Ende dieser Erde. Ihr selbst
müsset freiwillig die Gnaden nützen, um dann aber auch unwiderruflich selig zu werden.
Amen. B.D. NR. 6353.
Gott will, daß wir leben.
13. September 1955. B.D. NR. 6354.
Für die Seligkeit habe Ich euch erschaffen, für das Leben - nicht aber für den Tod,
für ein unwürdiges Dasein, das nicht Meiner Liebe und Weisheit entspricht, das niemals
ein vollkommener Zustand genannt werden kann und doch euer Los ist, die ihr gefallen seid. In aller Vollkommenheit seid ihr aus Mir hervorgegangen. Was ihr aber jetzt
seid, ist keineswegs mehr vollkommen, vielmehr muß es gegensätzlich beschrieben
werden, denn ihr habt völlig andere Form angenommen, ihr seid aus eigener Schuld zu
Geschöpfen geworden, die kein Recht dazu haben, sich "Geschöpfe Gottes" zu nennen,
weil das, was Ich einst geschaffen habe, höchst vollkommen war und das, was nun noch
besteht, gänzlich von dieser Vollkommenheit abgewichen ist. Und es gehört dennoch
Mir noch an, denn es ist Meine Kraft, die sich in Meinen Geschöpfen zum Ausdruck
brachte. Und diese Kraft gehört Mir bis in alle Ewigkeit. In dem Zustand aber, in
dem ihr jetzt seid, seid ihr endlos weit von Mir entfernt, und es bedeutet dies, daß ihr
dadurch auch das "Leben" verloren habt, weil leben heißt, die Kraft zu nützen in Liebe
und Weisheit, ihr aber weder Kraft besitzet zum Wirken noch solche in Weisheit und
Liebe verwerten würdet. Ihr seid tote Geschöpfe, wenngleich Ich Selbst euer Ausgang
war. Ich aber will, daß ihr lebet, daß ihr wieder Mir nahe seid, so daß Ich euch mit Licht
und Kraft versorgen kann - die ihr nützen sollet in Meinem Willen. Denn dies ist
eure Bestimmung, die ihr einstmals auch erfüllen werdet und dann auch unbeschreiblich selig genannt werden könnet. Zum Leben habe Ich euch geschaffen, und will Ich,
daß ihr wieder zum Leben zurückkehret, dann muß Ich Selbst Mich eurer annehmen,
denn von selbst erreichet ihr es nie, weil ihr kraftlos seid und ohne Kraft euch niemals
aufzuschwingen vermöget in die Sphären, wo ununterbrochenes Leben ist. Ich Selbst
muß euch die Kraft zuführen - ihr aber müsset Meine Kraft annehmen, ihr müsset
euch durchstrahlen lassen wie einst, als ihr noch Mir nahestandet und selig waret. Ihr
müsset euch wieder Mir zuwenden, wie ihr euch einst freiwillig abwandtet von Mir.
Ihr müsset Mich anerkennen als euren Gott und Schöpfer von Ewigkeit, wie ihr einst
Mich verließet, weil ihr euch weigertet, Mich anzuerkennen als Kraftquell, als Vater, Der
euch ins Leben rief. Ihr müsset euch völlig wandeln. Ihr müsset wieder werden, was
ihr waret von Anbeginn, wollet ihr licht- und kraftvoll und ewig selig sein - wollet ihr
leben und wirken gemäß eurer Bestimmung. Und diese Wandlung muß euer freier
Wille zuwege bringen, wie einstmals dieser freie Wille alles hingab, was euch zu einem
göttlichen, vollkommenen Wesen stempelte. Ich Selbst will euch das Leben wiedergeben, denn Meine Liebe will euch nicht in dem toten Zustand belassen, der nimmermehr
Seligkeit oder Erfüllung bedeuten kann. Aber ihr müsset auch bereit sein, das Leben
anzunehmen - ihr müsset euch Mir völlig ohne Widerstand hingeben, daß Ich euch
wieder formen kann zu Meinem Ebenbild - was jedoch unmöglich ist, solange ihr Mir
Widerstand leistet. Gebet euren Widerstand auf, und Ich schenke euch ein ewiges
Leben in aller Herrlichkeit. Entfliehet dem Tode, indem ihr zu Dem rufet, Der Selbst
das Leben ist von Ewigkeit. Lasset euch nicht in der Tiefe, in der Nacht des Todes, festhalten, sondern rufet nach Dem, Der eure Fesseln lösen kann und euch die Freiheit gibt.
Erkennet Den an, gegen Den ihr einstens euch versündigt habt durch eure Abkehr,
durch die Abwehr Seiner Liebe, die für euch Leben bedeutet. Er wird euch immer
wieder Seine Liebekraft zuwenden, so ihr sie nur begehret und euch Ihm übergebet.
Ich will euch erwecken zu neuem Leben, und nimmermehr werdet ihr euch dann kraftlos fühlen. Und bald werdet ihr dann auch erkennen, woher ihr gekommen seid, was ihr
waret, was ihr seid und was ihr wieder werden sollet. Und ihr werdet vollbewußt streben nach der einstigen Vollkommenheit, ihr werdet zu leben begehren und auch das
Leben erhalten, ihr werdet schaffen und wirken können in Licht und Kraft und wieder
zum Leben erwecken wollen, was tot ist und unselig - ihr werdet Mir eure ganze Liebe
schenken und nun Meine Kinder sein und bleiben auf ewig.
Amen. B.D. NR. 6354.
Zweck der Not: Bindung mit Gott.
14. September 1955. B.D. NR. 6355.
In welcher Not ihr Menschen euch auch befindet - immer bin Ich zur Hilfe bereit,
so ihr diese von Mir erfleht. Ich verschließe Mein Ohr nicht einem Ruf, der aus gläubigem Herzen zu Mir emporgesandt wird, und Ich nehme Mich auch aller derer an, die
sich Mir anempfehlen. Aber es hat jede Not auch einen Zweck - die Menschen zu Mir
hinzutreiben, die sich Mir noch fernhalten, die noch keine enge Bindung mit Mir
gefunden haben, die im Welttrubel Meiner vergaßen, wenngleich sie Mich nicht ganz
ablehnen. Nach ihnen werfe Ich auch Meine Netze aus, und dann muß die Not es
zuwege bringen, daß sie zu Mir hindrängen. Und Ich werde sie nicht untergehen lassen, Ich werde ihnen helfen. Alle Sorgen können die Menschen auf Mich abwälzen, mit
allen Sorgen und Nöten können sie zu Mir kommen, zutraulich Mir alles vortragen und
Mich bitten, alles für sie zu regeln - und wunderbar wird ihnen geholfen werden.
Doch wie wenige glauben dies und vertrauen sich Mir vollgläubig an. Und Mein Arm
kann dort nicht rettend eingreifen, wo die Not ihren Zweck noch nicht erfüllt hat, und
Ich muß zusehen, wie schwer die Menschen an ihrem Kreuz tragen, und kann Mich
immer nur ihnen als Kreuzträger anbieten - aber nicht ihnen die Last abnehmen
wider ihren Willen - ansonsten sie völlig zwecklos gewesen ist und die Menschen in
gleicher geistiger Not verbleiben, auch wenn sie ihrer irdischen Not ledig geworden
sind. Glaubet doch Meinen Worten, daß Ich nur auf euren Ruf warte, daß Mir alles
möglich ist und daß Ich euch liebe. Und so ihr dies glaubet, nehmet in jeder Not des
Leibes oder der Seele Zuflucht zu Mir, Der allein sie beheben kann und auch will, weil
Ich euch liebe. Begrabet jeden Zweifel, denn er ist nur hinderlich, daß Meine Liebe an euch wirksam werden kann. Glaubet - und ihr erreichet alles von Mir - aber haltet
dann auch die Verbindung mit Mir aufrecht, denn dies allein ist Zweck jeder Not, daß
ihr zu Mir findet und bei Mir bleiben wollet, daß ihr den Weg nehmet zum Vater und
nimmer von Ihm geht. Denn um eurer geistigen Not willen kommt die irdische Not
über euch, und die geistige Not besteht in der Entfernung von Mir, im toten Glauben,
ansonsten ihr zu dem Einen gehen würdet, Der allein euch helfen kann und helfen will.
Lasset den Glauben in euch lebendig werden, und zweifelt nicht einen Augenblick an
Meiner Liebe und Meiner Macht - und ihr werdet hindurchgeführt durch jede Not, Ich
Selbst werde euch davon befreien.
Amen. B.D. NR. 6355.
Segen des Erlösungswerkes. Kreuz Christi.
16. September 1955. B.D. NR. 6356.
Ihr werdet alle unter dem Segen Meines Erlösungswerkes stehen, so ihr euch bewußt
zu Mir und Meiner Erlösung von Sünde und Tod bekennet. Was Ich an Gnaden durch
Mein Erlösungswerk, durch Meinen Tod am Kreuz euch erworben habe, das nimmt
eure Seele auch entgegen durch euren Glauben an Mich und durch eure Willigkeit, euch
an dem Erlösungswerk zu beteiligen. Denn damit erkennet ihr Mich an, und ihr seid
schon Empfänger von Licht und Kraft, euer Wille ist gestärkt, und euer Streben nach
oben muß nun auch erfolgreich sein, weil ihr nicht mehr kraftlos Meinem Gegner ausgeliefert seid. Und dann werdet ihr auch alles verstehen, was mit Meiner Menschwerdung und mit Meinem Erdengang, den der Kreuzestod beendet hat, zusammenhängt. Ihr werdet wissen, warum Jesus Christus anerkannt werden muß von den
Menschen und wie bedeutsam es daher ist, daß Seine Liebelehre Verbreitung findet.
Und sowie ihr selbst also diese Erkenntnis gewonnen habt, seid ihr auch geeignet, Mich
und Meinen Namen zu vertreten in der Welt, ihr seid geeignet als rechte Verkünder
Meines Wortes und als Helfer auf Erden wie im jenseitigen Reich Mir willkommene
Mitarbeiter. Denn es harren unzählige Seelen noch ihrer Erlösung, die auf Erden
nicht zu Mir in Jesus Christus gefunden haben, wie aber auch unzählige Menschen auf
der Erde diesen Glauben noch nicht aufbringen können, ebendarum, weil sie nicht in
der rechten Weise belehrt wurden, weil die Liebelehre Jesu nicht bei ihnen Aufnahme
fand und sie deshalb auch nicht selbst zur Wahrheit gelangen konnten, denn das innere
Licht fehlte ihnen, das durch ein Liebeleben entzündet wird. Diese alle sind in größter Not, denn wer nicht im freien Willen unter das Kreuz Christi flüchtet, wer sich nicht
Jesus Christus voll und ganz zu eigen gibt, der findet nimmermehr die Pforte, die in das
Lichtreich den Eingang gewährt, und ihm stehen auch nicht die Gnaden des Erlösungswerkes zur Verfügung, die ihm Kraft vermitteln zum Kampf wider den Feind der Seelen. Mein Liebe- und Gnadenstrahl trifft alle, die sich unter Mein Kreuz gestellt
haben, doch unberührt bleiben, die fern sind vom Kreuz. Licht- und kraftlos bleiben
alle Menschen auf der Erde und alle Seelen im geistigen Reich, die den göttlichen Erlöser Jesus Christus nicht anerkennen wollen, die den Weg nicht zu Ihm und zum Kreuz
nehmen. Jeder Ihm zugewandte Gedanke in Demut und Liebe bezeugt, daß er sich im
Strahlenkreis des göttlichen Erlösers befindet, und auf ihn wird auch der Segen des
göttlichen Erlösers fallen. Meine segnende Hand berührt alle, die ihn haben wollen - und wer von Mir gesegnet ist, der fällt nicht mehr zur Tiefe zurück, weil Meine
Hand ihn hält, weil er zu den Erlösten gehört, für die Ich Mein Blut vergossen habe, die
Ich losgekauft habe von Meinem Gegner durch Mein Gnaden- und Erbarmungswerk,
durch Meinen Tod am Kreuz. Und ihr alle werdet zum Leben eingehen in Licht und
Kraft. Die Finsternis muß euch freigeben, sowie ihr im Glauben an Jesus Christus
Mich anrufet, Der Ich Selbst Mich verkörperte im Menschen Jesus, um euch zu erlösen. Auch Mein Gegner kann euch nicht mehr zurückhalten, denn seine Macht habe
Ich gebrochen durch Mein Liebewerk, Ich habe euch aus seiner Gewalt erlöst. Und so
ihr selbst es also wollet, seid ihr auch frei.
Amen. B.D. NR. 6356.
Gesetz der Ordnung ist die Liebe.
17. September 1955. B.D. NR. 6357.
Alle Meine Kinder spreche Ich an, weil Ich Mich ihnen offenbaren will, weil Ich sie
überzeugen will von Meiner Liebe, Weisheit und Macht. Darum spreche Ich als Vater
zu ihnen, damit sie die Liebe des Vaters spüren in Meinem Wort und in ihren Herzen
nun gleichfalls Liebe entzündet wird, die Mir gilt - und die Meine Kinder nun
bestimmt, Meinen Willen zu erfüllen. Und diesen Meinen Willen gebe Ich ihnen
kund durch Mein Wort. Ich vermittle ihnen Meine göttliche Liebelehre. Es ist nur
eines wichtig im Erdenleben, daß sich der Mensch gestaltet zur Liebe. Nichts anderes
verlange Ich von Meinen Geschöpfen als nur ein Leben in uneigennütziger Nächstenliebe. Dies allein ist Mein Wille, und das Erfüllen Meines Liebegebotes bedeutet aber
auch, daß der Mensch dann alles besitzt, alles erreicht und ewig glückselig ist. Denn aus der Liebe geht alles hervor, die Liebe ist das Gesetz Meiner ewigen Ordnung; wer ohne Liebe lebt, tritt aus Meiner Ordnung heraus und ist daher auch unglückselig, wenngleich ihr Menschen auf der Erde euch scheinbar in geordneten Verhältnissen befindet, wenngleich ihr euch wohl fühlt auf Erden und eurem Körper alles verschaffen könnet, was ihm zum Wohlbehagen dienet. Ihr seid dennoch armselig beschaffen eurer Seele
nach, und ihr werdet diese Armseligkeit einmal bitter und qualvoll empfinden, wenn
das irdische Leben für euch zu Ende ist. Dann ist die Seele mißgestaltet, kraftlos und
in quälender Dunkelheit, denn sie ist ein aus der Ordnung getretenes Wesen, das darum
*nicht glückselig sein kann, bis es sich wieder in Mein Gesetz ewiger Ordnung eingefügt
hat, bis es zur Liebe geworden ist. Sie kann das wohl auch noch im jenseitigen Reich
erreichen, aber unter qualvollen Zuständen, wenn sie es überhaupt anstrebt - und in
endlos langer Zeit - während sie auf Erden es überaus leicht erreichen kann, weil ihr
stets und ständig Gelegenheit geboten wird, die Liebe zu üben, und weil jedes uneigennützige Liebewerk ihr immer mehr Kraft einträgt und ihren Willen erhöht, in Liebe zu
wirken. Dann tritt der Mensch wieder in Meine Ordnung ein, und ewige Seligkeit ist
sein Los. Das alles offenbare Ich euch Menschen durch Mein Wort, weil Ich euch
liebe, weil ihr Meine Geschöpfe seid und durch die Liebe zu Meinen Kindern werden
sollet, die Ich nun als Vater wahrhaft beglücken kann und will. Denn Meine Liebe
gehört euch immer, auch wenn ihr euch von Mir abwendet, auch wenn ihr aus Meiner
ewigen Ordnung herausgetreten seid. Und Ich verfolge euch, die ihr Mir fernsteht, die
ihr Mich noch nicht in euer Herz aufgenommen habt, mit Meiner Liebe, und Ich spreche euch immer wieder an. Höret ihr Mich an, so wird es nicht euer Schaden sein;
wendet ihr euch unwillig von Mir ab, so müsset ihr weiter den Weg wandeln wie bisher,
der aber euch kein seliges Los eintragen wird, solange ihr ohne Liebe dahingehet.
Lasset euch erfassen von Meiner Liebe, leistet keinen Widerstand und wehret euch
nicht, sondern öffnet Mir Herz und Ohr, damit Ich Selbst in euch Wohnung nehmen
kann, und ihr werdet es wahrlich nicht bereuen. Ihr werdet Meine Liebe spüren als
Kraft, so ihr nur euren Willen dem Meinen unterstellt und Meine Gebote haltet, die
immer nur Liebe fordern - weil ohne Liebe niemand selig werden kann.
Amen. B.D. NR. 6357.
Gottes Unterstützung in der Weinbergsarbeit.
18. September 1955. B.D. NR. 6358.
Ihr werdet niemals Meine Hilfe zu entbehren brauchen, wenn es gilt, für die Wahrheit einzutreten, anzukämpfen gegen Lüge und Irrtum, wenn es gilt, die Menschen zum
lebendigen Glauben zu führen, indem ihr ihnen Mein Wort - die Liebelehre Christi auf
Erden - verkündet. Immer wenn ihr arbeiten wollet für Mich und Mein Reich, werdet
ihr auch Meine Unterstützung finden - und alles, was ihr tut, um den Seelen geistige
Hilfe zu bringen, wird von Mir gesegnet sein. Jede Arbeit, die ihr bewußt verrichtet in
Meinem Weinberg, wird sich auch irgendwie erfolgreich auswirken, weshalb ihr niemals glauben sollet, daß die Zeit nicht richtig angewandt wurde, weil ihr keinen Erfolg
ersehet. Ihr könnet den Segen nicht ermessen, der von jeder geistigen Arbeit ausgeht
auf die Seelen im geistigen Reich, und diese wieder tun auch an den Menschen auf
Erden, was nur möglich ist, um sie zu Mir hinzuführen. Darum werdet nicht müde und
stellet die geistige Arbeit jeder anderen Tätigkeit voran, denn ihr wisset, daß Ich für
euch sorge irdisch, wenn ihr Mir nur geistig zu dienen bereit seid, weil dies dringend ist
in der letzten Zeit vor dem Ende, wo der geistige Tiefstand der Menschen so deutlich
hervortritt, daß nur eifrige Seelenarbeit diesen beheben kann. Ihr Menschen stellet
noch immer die irdischen Anforderungen in den Vordergrund, ihr sollet aber stets
mehr die Nutzlosigkeit irdischer Bestrebungen kennenlernen, weil Ich euch deutliche
Zeichen geben muß, um euch zu immer eifrigerer Weinbergsarbeit zu veranlassen. Ich
brauche euch, weil nur wenige es sind, die Mir Mitarbeiter sein wollen auf Erden und im
geistigen Reich. Ich brauche euch und will darum alles übernehmen, was euch hindern könnte, Mir zu dienen. Ich will euch unterstützen in jeder Weise; geistig und
irdisch werdet ihr Meinen Beistand erfahren und offensichtlich dadurch erkennen, daß
ihr eine Aufgabe auf Erden habt, die wenige nur leisten können, die aber Ich Selbst euch
gestellt habe, weil ihr fähig seid dazu. Ich will euch segnen und jegliche Arbeit, die ihr
leistet für Mich und Mein Reich. Und Ich will euch ins Herz legen, was ihr tun sollet, ihr werdet so deutliche Hinweise bekommen, daß es euch von innen heraus drängen wird zu dieser oder jener Tätigkeit, denn Ich Selbst lebe in und mit euch und kann darum Meinen Willen in euch legen, weil ihr euren Willen bewußt hingegeben, d.h. dem Meinen unterstellt habt. Und immer werdet ihr das Rechte tun, solange ihr mit Mir innig verbunden bleibt in Gedanken, durch Liebeswirken und Gebet. Dann
treibt euch Mein Geist an, der euch stets recht belehren wird, und jede Arbeit wird euch
wohlgelingen.
Amen. B.D. NR. 6358.
Der schmale und der breite Weg.
19. September 1955. B.D. NR. 6359.
Der Weg, den ihr gehet auf Erden, kann herrlich, bequem und freudenreich - aber
auch mühselig und schwierig für euch sein, und zumeist wählet ihr den leichten, ebenen
Weg und genießet alles, was euch dieser Weg an Freuden und Genüssen bietet. Ihr
schrecket vor dem schmalen Weg, der mühselig ist, zurück, und ihr fraget nicht nach
dem Ziel des Weges, den ihr beschritten habt. Es genügt euch, für den Augenblick die
Herrlichkeiten genießen zu können, die der breite Weg euch verspricht, aber ihr denket
nicht daran, wohin er führt. Doch immer wieder zweigen schmale Wege davon ab, und
immer stehen an diesen Abzweigungen Boten, die euch rufen und ermahnen, jene
Wege zu gehen, die zwar nicht eben sind, sondern einen Aufstieg erfordern, weshalb ihr
Kraft anwenden müsset, um den Aufstieg zu bewältigen. Die Boten verheißen euch
aber auch ein herrliches Ziel, sie versichern es euch, daß ihr die Mühseligkeiten des
Weges nicht vergeblich auf euch nehmet, daß euch das Ziel reichlich entlohnen wird für
alle Mühsal, für alle Verzichtleistungen, die dieser schmale Weg von euch forderte.
Immer wieder habt ihr Gelegenheit, die breite Straße zu vertauschen, denn immer wieder begegnet ihr diesen Boten, die euch warnen, euren Weg fortzusetzen, und euch zu
locken suchen auf den Weg, der nach oben führt. Ihr müsset ihnen Gehör schenken, ihr
müsset euch ernstlich besinnen, daß ihr euch in einer Gefahr befindet, wenn ihr unbeirrt den Weg weiterverfolgt, der niemals zur Höhe führen kann, weil er keine Anstrengungen von euch fordert, wenn er scheinbar eben dahingeht, aber immer mehr
abwärts, zur Tiefe, führt. Ihr müßtet selbst bedenklich werden, wenn euer Erdenleben
stets euch Erfüllung eures Verlangens bringt, denn ihr müsset es euch eingestehen, daß
es immer nur weltliche Freuden sind, die ihr begehret und euch schaffet - Freuden, die
vergehen wie Traumgebilde, von denen euch nichts Wertvolles zurückbleibt, vielmehr
in euch eher ein Gefühl der Schalheit und des Unbehagens zurücklassen, wenn ihr
ernstlich mit euch selbst ins Gericht geht. Die Straße, die ihr wandelt, ist wohl von
blumenreichen Hecken eingesäumt, und ihr fühlet euch behaglich in solcher Gegend,
aber es ist nichts Echtes, es sind nur Vortäuschungen und Verhüllungen, die euch das
dahinter Liegende verdecken sollen, und ihr würdet erschrecken, könntet ihr hindurchschauen und den Morast entdecken, den diese blumigen Hecken nur verbergen sollen.
Die Wege aber, die aufwärts führen, erfordern das Überwinden von Unebenheiten, und
es ist nicht leicht, solche Wege zurückzulegen, doch dem Wanderer winkt oben ein
herrliches Ziel, er sieht ein Licht über sich erstrahlen, das unvergleichlich wohltuend
sich über ihn ergießt und das ihn alle Mühsal vergessen lässet. Und es weiß der Wanderer, daß dieses kein Blendlicht ist, er weiß es, daß die wahre Heimat ihn erwartet, die
ihm dann alle Herrlichkeiten bieten wird. Und er legt gern und freudig den mühseligen Weg zurück, er achtet nicht der Beschwerlichkeiten, denn ständig empfängt er Kraft von oben, und darum erreichet er auch sicher sein Ziel. Er kehrt zurück ins Vaterhaus, um selig zu sein und zu bleiben auf ewig.
Amen. B.D. NR. 6359.
Soziale Abgaben.
20. September 1955. B.D. NR. 6360.
Wie oft seid ihr Menschen darauf angewiesen, daß euch Hilfe geleistet wird, und wie
oft ist es euch möglich, diese zu erwidern, denn kein Mensch kann auf sich allein sich
stützen, jeder bedarf der Hilfe seines Mitmenschen, wie auch jeder in Lagen kommt,
seinem Mitmenschen zu helfen. Doch das Bestreben der Menschen geht dahin, sich
völlig unabhängig zu machen vom Nächsten und auch jede Hilfeleistung von sich abzuwälzen. Sie suchen das, was freiwillige Hilfeleistung sein sollte, gesetzmäßig zu regeln, und ein jeder sucht aus dieser Regelung wieder den größtmöglichsten Vorteil für sich selbst herauszuziehen. Es wird das, was als uneigennützige Nächstenliebe überaus hoch bewertet würde für die Seele des einzelnen, zu einer unfreiwilligen Abgabe umgewandelt, und ein Nutzen für die Seele springt dabei nicht heraus, solange jede freiwillige Liebetätigkeit ausgeschaltet ist. Nach menschlichem Ermessen könnte auf diese
Weise jegliche irdische Not von den Menschen abgewendet werden, und es ist dies wohl
auch das Streben derer, die sich verantwortlich fühlen für die Notlage der Menschen,
weil sie nicht zu verheimlichen sind und jene belasten. Und solange die Lieblosigkeit
unter der Menschheit herrscht, sind auch solche Bestrebungen von Segen insofern, als
daß die Menschen nicht im Elend untergehen. Jedoch der geistige Tiefstand der
Menschen kann dadurch nicht behoben werden, denn dazu ist ein Wirken in uneigennütziger Nächstenliebe erforderlich. Es müssen die Menschen angerührt werden von
der Not des Mitmenschen, auf daß diese Liebe in ihnen entzündet wird. Es muß Not
sein unter den Menschen, die solcher Art ist, daß sie einen liebewilligen Menschen
anregt zur Liebetätigkeit. Hilfe kann dem Mitmenschen in jeder Weise geleistet werden durch tröstenden Zuspruch, durch liebevolle Anteilnahme, durch tatkräftigen Beistand. Doch im menschlichen Leben geht es ganz besonders um die Überwindung
der Materie - um die Wandlung der Ichliebe zur uneigennützigen Nächstenliebe. Was
dem Menschen selbst begehrenswert ist, davon soll er sich lösen, um es dem Mitmenschen zuzuwenden, der in Not ist. Es ist darum auch der Besitz ungleichmäßig verteilt, um gerade diesen Gebewillen anzuregen, weil gleichzeitig der Mensch selbst sich
in der Überwindung der Materie üben kann und weil er sich selbst dadurch das größte
Geschenk macht, wenn er sich löset von materiellem Gut, um die Not des Mitmenschen
zu lindern. Nur, was freiwillig hingegeben wird, das wird dem Menschen reichlich
vergolten werden, denn nur der freie Wille beweiset die Liebe, während alle anderen
Abgaben, die der Mensch leisten muß, gänzlich der Liebe entbehren, ja eher das Herz
eines Menschen verhärten können, der darum jeglichen Gebewillen in sich zurückdrängt, weil er glaubt, genug getan zu haben für das Wohl der Mitmenschen. Doch ob
die Menschen noch so sehr bemüht sind, in dieser Weise wirtschaftliche Not zu lindern - es tritt die Not in anderer Form dennoch an den Menschen heran, einerseits
ihm selbst zum Segen, doch andererseits, um wieder das Herz des Mitmenschen zur
Hilfeleistung zu bestimmen - um es anzurühren, daß sich der Liebefunke entzündet,
daß die Liebe nicht völlig erkaltet unter den Menschen. Und oft werden gerade die
Menschen betroffen von Nöten nicht-materieller Art, deren Herzen sehr verhärtet
sind, daß sie einen anderen Weg gehen müssen, soll ihnen geholfen werden: Ihnen wird
die Freude am irdischen Besitz genommen - was sie nicht selbst hingeben wollten zur
Linderung der Not anderer, das können sie selbst nun nicht mehr genießen. Die
Materie verliert nun ihren Wert, und gesegnet der Mensch, der nun damit arbeitet in
der rechten Weise - der sich freiwillig nun dessen entäußert, um es dem notleidenden
Mitmenschen zukommen zu lassen. Gesegnet, der sich noch in letzter Zeit die Liebe
der Mitmenschen erringt durch gute Werke, die allein ihm nachfolgen in die Ewigkeit. Dann war seine Not nicht erfolglos für seine Seele.
Amen. B.D. NR. 6360.
Gottes Hilfe durch Menschen ausgeführt.
21. September 1955. B.D. NR. 6361.
Immer sollet ihr euch an Mich halten, was euch auch bewegen mag - ihr werdet herausgeführt durch alle leiblichen und irdischen Nöte, sowie ihr euch nur Mir anvertraut,
sowie ihr Mich teilhaben lasset an allem, was ihr erlebt, an allem, was euch bedrückt -
aber auch an allem, was euch erfreut. Denn alles kommt von Mir. Aber auch ihr sollet mit eurem Mitmenschen gemeinsam dessen Lasten tragen, auch ihr sollet helfen, wo
es in eurer Macht steht, auch ihr sollet für den Nächsten die Stütze sein, der er sich
anvertrauen kann. Und dann sollet ihr auch ihn zu Mir verweisen, doch nicht, ohne ihm
selbst geholfen zu haben, ansonsten er euren Worten keinen Glauben schenkt. Ihr lebt
in einer Zeit, wo ihr nicht ohne Mich auskommen könnet, wo jeder Mensch Hilfe benötigt, wo aber auch jeder Mensch wieder helfen soll seinem Nächsten, will er auch Meiner Hilfe gewiß sein. Denn ich messe aus, wie ihr zumesset eurem Nächsten. Dies muß
Ich immer wieder betonen, daß es für euch kein Weiterkommen gibt ohne dienende
Nächstenliebe. Aber ihr selbst wisset es, was Not bedeutet - ihr erfahret es an euch
selbst auch, wie euch Hilfe in der Not beglückt. Und so ihr Mich anrufet um Hilfe,
sende Ich diese oft durch Mitmenschen euch zu. Ihr wisset also, daß ein Mensch dem
anderen helfen muß, weil alles im Rahmen des Natürlichen vor sich geht, daß aber
immer Ich Selbst dahinterstehe, daß ich Selbst dann die Menschen anrege, helfend einzugreifen, wenngleich sie es nun tun unbewußt des Auftrages, den sie innerlich von Mir
empfangen. Doch es kann sich auch der Mensch weigern, Meinen Auftrag auszuführen,
weil Ich nicht seinen Willen zwinge. Dann läßt er eine gnadenreiche Gelegenheit an
sich vorübergehen, und Ich leite Meinen Auftrag weiter. Denn ohne Hilfe bleibt der
Mensch nicht, der sich Mir in seiner Not anvertraut. Denn Ich sorge wie ein Vater für
Meine Kinder, und wer sich Mir anvertraut, der ist Mein Kind. Wer sich Mir gläubig
anvertraut, der ist aber auch selbst nicht verhärteten Herzens, wenn er um Hilfe angegangen wird, und darum schon kann Ich ihm geben, weil auch er austeilet seinem
Nächsten, so dieser in Not ist. Alles tritt so an die Menschen heran, daß sie stets Gelegenheit haben zum Liebewirken, weil es allein darum geht, daß die Liebe geübt wird,
weil allein die Liebe den Menschen Erlösung und geistigen Fortschritt bringt. Doch
immer schwerer ist es, auf den Willen der Menschen einzuwirken, daß sie sich liebend
betätigen. Darum wird auch die Not stets größer, die allein dazu anregen kann, die
Menschen einander helfen zu lassen. Es bleibt jedoch stets dem einzelnen überlassen,
wie er die große Not auf sich wirken lässet. Wer aber zu Mir flüchtet, wer Dessen gedenket, Der Herr ist über Himmel und Erde, Der alles wenden kann zum Guten - wer Ihn
um Seinen Beistand bittet, der wird auch gewiß sein können, daß Ich ihn höre, daß Ich
ihm helfe und ihm zuteile, wie er selbst austeilet seinem Nächsten. Und er wird sich
auch dessen bewußt sein, daß Ich ihn nicht verlasse, weil auch in ihm die Liebe ist,
ansonsten er nicht an Mich und Meine Hilfe glauben könnte.
Amen. B.D. NR. 6361.
Beantwortung von Fragen.
22. September 1955. B.D. NR. 6362.
Euch bleibt nichts vorbehalten, was ihr zu wissen begehrt, doch der Anlaß eurer Wißbegierde ist bestimmend, ob ihr bedacht werdet von Mir. Denn sowie eure Gedanken nur gerichtet sind auf die Vermehrung eures Wissens zwecks irdischer Auswertung oder irdischer Erfolge, könnet ihr nicht erwarten, daß Ich eurem Verlangen entspreche und ihr wahrheitsgemäß bedacht werdet von Mir. Dagegen könnet ihr über jede Frage Aufschluß erhalten, so ihr dadurch in tiefes, geistiges Wissen eindringen wollet, um eure Kenntnis zu erweitern und sie den Mitmenschen zum Segen zu verwerten. Zudem ist auch ausschlaggebend, ob das Wissen, das ihr begehret, nötig oder heilsam ist für das Ausreifen der Seele. Denn geistiges Wissen, das durch Meinen Geist euch vermittelt wird, hat immer nur das zum Inhalt, was für euch Menschen von Wert ist für eure Aufwärtsentwicklung. Ihr müsset notgedrungen dann auch um den Zusammenhang wissen, um alles, was Meinem ewigen Heilsplan zugrunde liegt, ihr müsset aufgeklärt werden über den Anlaß und das Ziel Meines Waltens und Wirkens und nicht zuletzt um eure eigene Bedeutung, um euren Anfang und eure Bestimmung - um nun auch alles verstehen zu können, was sich abspielt in der gesamten Schöpfung, und um auch eure Erdenaufgabe erfüllen zu können. Alles, was also dafür nötig ist, wird euch, die ihr die Wahrheit begehret, die ihr euch gestaltet habt zum Aufnahmegefäß Meines Geistes, durch Meinen Geist vermittelt, weil es Mein ständiges Bestreben ist, euch einzuführen in die Wahrheit und durch euch auch den Mitmenschen diese Wahrheit zuzuleiten. Und so ihr Menschen also dieses euch durch den Geist vermitteltes Wissen recht nützet, daß ihr lebet Meinem Willen gemäß, wird eurer Seele auch das Wissen zum Heil gereichen, sie wird in ihrer Entwicklung aufwärtsschreiten und den Grad erreichen können, der sie lichtempfänglich macht und ihr nun den Eintritt in das Lichtreich garantiert. Dies allein ist Zweck der Übermittlung Meines Wortes, daß euch Menschen geholfen wird, aus der Tiefe zur Höhe zu gelangen. Wird aber ein Wissen begehrt, das auf die Entwicklung und das Ausreifen der Seele keinen Einfluß hat, oder wird ein Wissen begehrt von einem Menschen, der selbst nicht die Reife hat, um durch Meinen Geist belehrt werden zu können, dann werde Ich diesem auch nicht sein Verlangen erfüllen, weil Ich es weiß, ob und was für euch zum Nutzen oder zum Schaden ist. Es soll der Mensch seinen Willen ganz dem Meinen unterstellen, er soll bitten, daß Ich ihn bedenke Meinem Willen gemäß - und nun dessen harren, was ihm zugeht. Beharret er aber dennoch auf seinem Verlangen, so gibt er einem anderen die Möglichkeit, seinen Willen zum Ausdruck zu bringen - er öffnet sich bereitwillig den Einflüssen von der Gegenseite und wird also nun seinem Begehren nach bedacht - doch nicht mit der reinen Wahrheit, sondern mit Irrtum und Lüge, die dem Gegner zum Vorteil gereichen sollen, niemals aber für die Seele auch nur den geringsten Erfolg bedeuten. Ihr sollet und könnet Mich wohl um alles fragen, und die Antwort wird von Meiner Seite immer so ausfallen, daß sie Lücken füllt, wenn Ich diese ersehe und ein Manko bei euch ausgleichen will. Doch so Ich euch eine Antwort verweigere, dann beharret nicht darauf, sondern füget euch - aber gebet nicht Meinem Gegner das Recht, euch zu belehren durch euer Verlangen, der dieses ausnützet für seine Zwecke. Und fraget euch selbst ernstlich, was euch bewegt hat zu einer Frage, die euch nicht sofort von Mir beantwortet wird. Und dann seid achtsam und übergebet euch Mir und Meinem Schutz. Tretet nicht mit eurem Willen hervor, sondern euer Gebet sei immer: "Vater, Dein Wille geschehe." Und ihr werdet geschützt sein vor Irrtum und Lüge. Amen. B.D. NR. 6362.
Verbindung mit Jesus Christus in jeder Not.
23. September 1955. B.D. NR. 6363.
Ihr Menschen müsset euch innig verbinden mit Jesus Christus, wollet ihr euch frei
machen von allen Fehlern und Schwächen, von Lastern und Begierden, von Untugenden aller Art - wollet ihr vollkommen werden. Er allein kann euch dabei helfen, und
Er tut es, sowie ihr Ihn darum angehet und damit bezeuget, daß ihr an Ihn glaubet als
göttlichen Erlöser. Sowie ihr also zu kämpfen habt, sowie ihr innerlich unzufrieden seid
mit euch selbst, wendet euch nur an Ihn, denn Er hat Verständnis für jegliche menschliche Schwäche, weil Er Selbst als Mensch Jesus über die Erde gegangen ist. Er hat aber auch das Mittel, euch zu helfen. Er stärkt euren Willen und gibt euch die dazu nötige
Kraft aus Seinem Gnadenschatz, den Er für euch erworben hat durch Seinen Tod am
Kreuz. Ihr werdet den Weg zu Ihm nicht vergebens gehen, ihr werdet sichere Hilfe
erfahren, wenn ihr nur Hilfe begehret. Und so müsset ihr es euch stets angelegen sein
lassen, die Verbindung mit Ihm herzustellen und zu erhalten. Niemand sonst kann euch
Hilfe gewähren, Er allein kann es und will es auch, weil Er Selbst es will, daß ihr frei werdet von allen Fesseln, die euch herabziehen, weil Er Selbst es will, daß ihr die einstige
Vollkommenheit wiedererreichet, damit Er euch aufnehmen kann in Sein Reich, wenn
ihr diese Erde verlassen müsset. Er will, daß ihr zurückkehret in euer Vaterhaus, um
wieder selig zu sein, wie ihr es waret im Anbeginn. Und darum wird Er auch alles tun,
um euch diese Rückkehr zu ermöglichen, und Er wird es nicht an Gnadengeschenken
fehlen lassen, denn Er ist darum zur Erde herabgestiegen, um euch zu helfen, weil ihr
allein nicht mehr fähig waret, den Aufstieg zum Licht zurückzulegen. Er ist für euch
Menschen gestorben am Kreuz, und Er will dieses Opfer nicht umsonst gebracht haben,
Er will, daß alle Menschen der Gnaden des Kreuzesopfers teilhaftig werden - daß sie
alle zu dem Ziel gelangen, für das Er Sich Selbst geopfert hat. Doch ihr müsset selbst
zu Ihm kommen, ihr müsset euch Ihm in eurer Not anvertrauen und um Seine Hilfe bitten, und sie wird euch werden. Darum sollet ihr euch stets Seiner Gegenwart bewußt
werden. Ihr brauchet Ihn nur in Gedanken zu euch zu rufen, und Er wandelt neben
euch auf allen euren Wegen. Die gedankliche Verbindung mit Ihm sichert euch auch
Seine Gegenwart, und so Jesus Christus euch nahe ist, sprechet mit Ihm wie mit einem
Bruder und entäußert euch; alles, was euch drückt, traget Ihm vor, aber lasset eure Bitten mehr geistiger Art sein, wenngleich ihr auch in irdischen Nöten vollste Unterstützung findet. Doch gedenket zuerst des Zustandes eurer Seele, und so ihr Mängel entdecket, tretet zuversichtlich vor Jesus Christus hin mit der Bitte, daß Er euch frei mache von jeglicher Fessel, von jeglichem Übel, das euch trennet von Ihm. Gehet so vertraut um mit Jesus Christus wie mit eurem Bruder, und scheuet euch nicht, auch eure geheimsten Fehler und Sünden aufzudecken. Seine Liebe ist unendlich, und Er wird sie
euch vergeben und euch verhelfen zu völliger Freiheit, weil ihr Ihn anerkennet, weil ihr
an Ihn glaubet und an Sein Erlösungswerk. Doch niemand wird selbst fertig mit seinen
Fehlern und Lastern, der Ihn ausschaltet in seinem Leben, der nicht das Erlösungswerk
Jesu und die Menschwerdung Gottes in Ihm anerkennt, denn ihm mangelt jegliche
Kraft, und auch der Wille ist schwach, ernstlich das Werk der Umgestaltung seines
Wesens in Angriff zu nehmen. Er wird nichts erreichen können, bevor er sich nicht
dem göttlichen Erlöser anvertraut. Denn jeder, der frei werden will aus der Gewalt
des Gegners von Gott, der muß zu Jesus Christus rufen und sich Ihm vollgläubig übergeben. Dann erst kann er gerettet werden, dann erst hat er die Kraft, sich zu wandeln,
um erlöst eingehen zu können in das geistige Reich, um endgültig zurückkehren zu
können in das Vaterhaus.
Amen. B.D. NR. 6363.
Wesen von anderen Welten?
25. September 1955. B.D. NR. 6364.
Eine geistige Verbindung von der Erde zu den Wesen anderer Welten gibt es, sowie es
sich um Lichtwesen handelt, die in Meinem Auftrag auf euch einwirken, daß ihr den
rechten Weg gehet, der zu Mir führt. Die Lichtwelt ist unentwegt bemüht, euch zu
beeinflussen im guten Sinne. Aber auch die Kräfte der Finsternis nützen jede Gelegenheit, euch irrezuführen, um euch vom Wege der Wahrheit zu entfernen, um euer
Denken zu verwirren. Und es wird gerade in der letzten Zeit vor dem Ende vieles
geschehen, was ihr Menschen euch nicht erklären könnet. Doch bedenket immer,
daß die Menschen ohne Zwang den Weg zu Mir betreten müssen, daß also niemals
zum-Glauben-zwingende Erscheinungen von Meiner Seite aus angewendet werden,
selbst wenn die Menschheit in größter geistiger Not sich befindet. Bedenket immer, daß
die Lichtwelt in Meinem Auftrag tätig ist, also niemals von sich aus etwas tun würde,
was nicht Meinem Willen und Meiner Weisheit entspricht. Sind also "Lichtwesen" darauf bedacht, euch Menschen zu helfen, so wählen sie keineswegs eine Erscheinungsform, die Zweifel, Verwirrung und fragliche Erfolge auslöset bei den Menschen, sondern in aller Klarheit werden sich diese Lichtwesen den Menschen gegenüber
äußern - und immer so, daß sie als Lichtspender erkannt werden können. Und sie
werden sich dann immer denen gegenüber äußern, die eine geistige Verbindung
anknüpfen wollen zum Zwecke geistigen Aufstiegs. Sie werden aber niemals insofern
beunruhigend einwirken, als daß sie zu Mitteln greifen, die den Menschen unerklärlich
sind, denn sie wollen Unklarheit verjagen, sie wollen Licht geben, nicht aber die Dunkelheit vergrößern, die jede unnatürliche Erscheinung verbreitet. Zahllose Lichtwesen sind um euer geistiges Wohl bemüht - zahllose Lichtwesen wollen euch verhelfen, noch vor dem Ende zum Licht zu gelangen. Denn das Ende kommt unwiderruflich - weil Meine Liebe und Weisheit auch des noch in der festen Materie Gebundenen
gedenkt, dem auch einmal Erlösung werden soll aus der festen Form. Ihr Menschen
greifet in freiem Willen in Meine Naturgesetze ein und bringet sonach dieses letzte Zerstörungswerk auf dieser Erde selbst zur Auslösung. Ihr würdet euch auch keineswegs
durch Vorstellungen Wissender von eurem Vorhaben abbringen lassen, selbst wenn
Engel vom Himmel herabkämen, euch zu warnen - ansonsten Ich nicht ständig durch
Seher und Propheten hingewiesen hätte auf dieses Ende, wenn Ich nur die geringste
Willenswandlung ersehen hätte. Also ist dieses euer Vorhaben nicht mehr aufzuhalten, das Ende kommt unwiderruflich. Und so gilt das Bemühen der geistigen Welt
immer nur eurer Seele. Und das versuchen sowohl gute als auch schlechte Kräfte, nur
auf ganz verschiedene Weise. Die Lichtwelt spricht immer nur euren Geist an, die
finstere Welt dagegen eure Sinne. Die Lichtwelt offenbart sich euch in verschiedenster
Weise, immer aber durch Mittler, die ihrer geistigen Reife und Gesinnung wegen mit
den Wesen des Lichtes in Verbindung stehen, so daß diese dann auch den Mitmenschen
jene Offenbarungen mitteilen können. Die finstere Welt dagegen äußert sich
direkt. Sie spricht wahllos die Menschen an, sie findet Glauben bei den ihrigen und
richtet Verwirrung an bei den anderen, und es werden keinerlei positive Auswirkungen
zutage treten. Es wird nicht mit Sicherheit eine göttliche Kraftäußerung zu erkennen
sein, sondern ständiges Fragen, ständige Unklarheit kann überall dort beobachtet werden, wo schlechte Kräfte tätig sind. Was von oben kommt, was seinen Ausgang hat bei
Mir oder der in Meinem Auftrag wirkenden Lichtwelt, wird immer Licht verbreiten.
Am Licht allein könnet ihr Menschen lichtvolles Wirken erkennen, dann aber werdet
ihr auch nicht mehr fragen, sondern wissen.
Amen. B.D. NR. 6364.
Armut hindert nicht am Liebewirken.
26. September 1955. B.D. NR. 6365.
Auch der Allerärmste kann das Himmelreich erwerben. Denn Meinen Willen zu
erfüllen ist jedem Menschen möglich. Mein Wille ist uneigennützige Liebetätigkeit. Und ob der Mensch noch so arm ist an irdischen Gütern, die Liebe am Nächsten
kann er üben, weil sie nicht nur im Geben materieller Güter besteht. Auch der ärmste
Mensch kann in sich die Liebeflamme auflodern lassen, er kann gerade in seiner Armut
die Lage des Mitmenschen ermessen, der in Not ist, und schon der ernste Hilfswille ist
Liebe, die nach Betätigung drängt. Es wird die Liebe nicht bemessen nach dem materiellen Wert dessen, was sie verschenkt, es ist der Grad der Liebe maßgebend, und dann
kann selbst die kleinste Gabe unermeßlich hochbewertet werden. Ein liebeerfülltes
Herz kann sich aber auch in anderer Weise seinen Mitmenschen mitteilen, immer zum
Segen dessen, weil Gegenliebe erweckt wird. Es kann jedes gute Wort, jede Anteilnahme am Schicksal des Mitmenschen, jeder liebevolle Blick oder tatkräftige Hilfeleistung ein verhärtetes Herz treffen und zum Schmelzen bringen. Es kann der Mitmensch dadurch mehr angerührt werden, als durch materielle Hilfe es geschehen kann,
weil gerade die Armut des Schenkenden jenen von wirklicher Liebe überzeugt, die nun
auch Erwiderung findet, und ein Liebestrahl gezündet hat. Und entäußert sich nun
ein in Armut lebender Mensch auch noch des wenigen, das er besitzt, so wird er sich reiche Schätze erwerben für die Ewigkeit. Ihm wird aber auch irdisch geholfen werden,
und er wird auch von seiner Armut den größten Segen selbst erfahren, weil in ihm auch
das Verlangen nach materiellen Gütern erstirbt, je hilfreicher er dem Nächsten gegenüber ist, und er also weit schneller die Materie überwinden lernet, als ein Mensch inmitten irdischen Besitzes es lernen wird. Die Liebe des Herzens ist nicht abhängig von der
Größe irdischen Besitzes. Die Liebe ist ein Gefühl im Herzen des Menschen, das stets
zur Betätigung drängt und auch immer eine Art der Betätigung finden wird. Schon daß
sich dann der Mensch seines Mitmenschen annimmt, daß er nicht teilnahmslos an ihm
vorübergeht, daß er ihn aufmerksam macht auf Gefahren oder ihm auf den rechten
Weg hilft. Es kann der Mensch in jeder Weise seine Liebe zum Ausdruck bringen, und
immer wird seine Liebe dankbar empfunden werden und Gegenliebe erwecken.
Darum wird kein Mensch sagen können, am Liebewirken durch Armut verhindert zu
sein. Die Liebe hat mit materiellem Besitz nicht das Geringste zu tun, denn auch der
allerärmste Mensch kann beten aus liebeerfülltem Herzen, daß Ich Mich des unglücklichen Nächsten annehmen möge und ihm helfen, weil er selbst es nicht kann. Ein
solches Gebet aber bedingt erst die Liebe im Herzen des Menschen, und dann erst wird
es wirksam sein. Denn Ich sehe den guten Willen dessen, und um seiner Liebe willen
bin Ich gern zur Hilfe bereit. Uneigennützige Nächstenliebe könnte so viel Not lindern; doch daran mangelt es der Menschheit, und jeder denkt nur an sich und geht an
der Not des Mitmenschen vorüber. Sie werden sich große Schätze erwerben, die ihre
irdische Armut aufwiegen und die sie als unvergängliche Güter hinübernehmen dürfen
in das jenseitige Reich. Sie werden reich sein drüben, weil sie auf Erden auch der
Armen gedachten, wenngleich sie selbst nicht im Überfluß gelebt haben.
Amen. B.D. NR. 6365.
Gott Kraft oder Wesenheit?
27. und 28. September 1955. B.D. NR. 6366.
Ein ständiges Werden und Vergehen könnet ihr beobachten von allem, was euch
sichtbar ist. Nichts bleibt unverändert bestehen, alles wandelt sich, oft wenig merklich, aber doch nicht zu leugnen, und jegliches Schöpfungswerk nimmt mit der Zeit
eine andere Form an. Und auch an euch selbst erlebt ihr Menschen diese Veränderung,
bei euch selbst könnet ihr vom Werden bis zum Vergehen ständige Umwandlungen
feststellen, weil eine Leben-bezeugende Kraft euch durchströmt und jegliche Kraft sich
auswirkt - und eine Kraftwirkung immer eine umwandelnde ist. Also werdet ihr eine
Kraft, die alles euch Sichtbare durchströmt, nicht leugnen können - und ihr werdet, so
ihr aufgeweckten Geistes seid, daraus auf einen Kraftquell schließen müssen, von dem
unentwegt diese Leben-erweckende Kraft ausgeht. Ihr werdet etwas anerkennen
müssen, das ihr zwar nicht ergründen könnet, doch in seiner Existenz euch bewiesen
ist, eben durch das ständig euch durchflutende Leben, durch das Erstehen und Vergehen von euch sichtbaren Schöpfungen und durch euer eigenes Erstehen und
Leben. Diese Feststellungen könnte jeder Mensch machen und somit sich auch die
Überzeugung zu eigen machen, daß es einen Gott gibt, Der als Kraftquell anzusprechen
ist. Der aber auch als wesenhaft zu erkennen ist, weil die Ihm entströmende Kraft
nicht willkürlich wirkt, sondern eine gesetzmäßige Ordnung erkennen läßt, die wieder
auf eine Denkfähigkeit und somit auf eine wesenhafte Gottheit schließen lässet, die in höchster Weisheit und Macht die Ihr entströmende Kraft in aufbauendem Sinn nützet, indem sie Werke erstehen lässet, die nicht ohne Sinn und Zweck erschaffen werden. Ihr
Menschen alle könntet zu diesem gedanklichen Ergebnis kommen, und der Glaube an
einen weisen, machtvollen Schöpfer müßte euch nun auch zu der Frage veranlassen,
was diesen Schöpfer bestimmt zu Seinem Walten und Wirken, das in allem euch Sichtbaren zum Ausdruck kommt. Und die Antwort auf diese Fragen würdet ihr nun auch
selbst euch geben können, wenn ihr, die ihr selbst schöpferisch veranlagt seid, euch
selbst klar werdet darüber, was euch antreibt, schöpferisch tätig zu sein. Ihr schaffet
euch, was ihr liebt. Immer ist die Liebe in euch die Triebkraft zu allem, was ihr im
freien Willen tut. Auch wenn diese Liebe noch verkehrt gerichtet ist, aber sie ist der
Antrieb, daß ihr tätig werdet. Der Schöpfer, Den ihr in Seinen Werken zu erkennen
vermögt, ist die ewige Liebe Selbst, Die Sich entäußert, um die Liebekraft wirksam werden zu lassen, um Leben zu erwecken. Diesen Gott der Liebe, Weisheit und Allmacht
offenbart euch die Schöpfung, und euer eigenes Erstehen, eure Denkfähigkeit und euer
freier Wille lässet euch erkennen, daß ihr gleichfalls Wesenheiten seid, die befähigt sind,
gleichfalls die Kraft zu nützen zu schöpferischer Tätigkeit, wenn ihr sie nur in Empfang
nehmen wollet - wozu euer freier Wille sich entschließen muß - daß ihr mit dem
Kraftquell von Ewigkeit bewußt in Verbindung tretet und euch selbst öffnet für den
Kraftempfang. Die Grundüberzeugung könnet ihr gewinnen, um dann euch diesem
von euch erkannten Wesen auch anzuvertrauen und Ihm als eurem Schöpfer und Vater
euch hinzugeben, daß Er euch unterweise, in Seinem Willen die Kraft zu nützen.
(28.9.1955) Daß ihr eure Kraft von einem Quell beziehen müsset, das wird euch klar
sein, also auch, daß ihr selbst mit diesem Quell in Verbindung stehen müsset, ansonsten
euer Leben gefährdet wäre. Daß euch die Kraft nun aber eines bestimmten Zweckes
wegen durchströmt, müßte euch auch verständlich sein, weil ihr die Weisheit des
Schöpfers nicht leugnen könnet, so ihr die Schöpfungswerke um euch betrachtet.
Denn ein weiser Schöpfer lässet nichts ohne Sinn und Zweck erstehen, also muß das
Bestehen des Menschen gleichfalls einen Sinn und Zweck haben. Und diesen Sinn
und Zweck solltet ihr zu ergründen suchen. Aufschluß darüber wird euch aber
immer nur der Schöpfer Selbst geben können, denn der Mitmensch steht im gleichen
Entwicklungsgrad, und er könnte einen wahrheitsgemäßen Aufschluß nur dann euch
vermitteln, wenn er ihn selbst zuvor von Dem erhalten hat, Der alles erschaffen hat in
Liebe, Weisheit und Macht. Einen Weg also müsset ihr gehen, um die rechte Erkenntnis über Sinn und Zweck des Daseins zu erhalten - den Weg zu Gott, dem Schöpfer
und Erhalter alles dessen, was besteht. Ihr müsset Den fragen, Der euch selbst als
denkfähige Wesen ins Leben rief, also in euch die Voraussetzung legte zum Verstehen
und zum Wirken entsprechend eures Erkennens. Und dann werdet ihr erfahren, was
ihr waret im Anbeginn, was ihr wurdet durch eigene Schuld und was ihr wieder werden
sollet. Und ihr werdet erfahren, daß alles Geschöpfliche, alles euch Sichtbare, nur zu
dem Zweck erschaffen ist, daß ihr euer letztes Ziel erreichet - wieder vollkommen zu
werden, wie ihr uranfänglich gewesen seid. Daß euch dieses Wissen bisher mangelte,
daß ihr oft nicht einmal glauben könnet an einen Gott und Schöpfer von Ewigkeit und
an den Zusammenhang von Ihm mit Seinen Geschöpfen - daß ihr alle vor einem großen Rätsel stehet, das ihr mit eurem Verstand allein nicht lösen könnet, ist ein Beweis
dieses niederen Erkenntnisgrades, eurer durch eigene Schuld verlorenen Vollkommenheit, ansonsten euch alles licht und klar vor Augen stünde und ihr nicht zu fragen
brauchtet, sondern wissend wäret. Doch es ist euch die Gabe des Verstandes
geschenkt worden, ihr könnet alles in eure Sinne aufnehmen, was euch umgibt. Also
könnet ihr nachdenken und auch sicher zum rechten Ergebnis kommen, wenn ihr den
in euch zur Überzeugung-gewordenen Gott und Schöpfer angehet um Aufklärung,
wenn ihr Ihn gedanklich ansprechet und von Ihm Aufschluß begehret. Er wird ihn
euch nicht versagen, Er wird mit vollen Händen austeilen, Er wird in euch ein Licht entzünden, denn das ist Sein Ziel, aus euch rechte Kinder zu machen, sie zur Vollkommenheit zurückzuführen und den Zustand der Erkenntnislosigkeit zu wandeln in einen
Zustand klarsten Wissens, das euch beglückt und euch die Liebe, Weisheit und Allmacht Gottes stets mehr offenbaret. Euer Schöpfer und Vater von Ewigkeit will, daß ihr
wieder vollkommen werdet, wie ihr aus Ihm uranfänglich hervorgegangen seid; Er will
nicht, daß ihr in der Tiefe bleibet, sondern Er verhilft euch fortgesetzt zur Höhe, doch
den Anstoß müsset ihr selbst geben durch euer Verlangen zur Höhe. Ihr selbst müsset die Gaben nützen, die ihr von Gott erhalten habt, ihr müsset euren Verstand und
euren freien Willen recht gebrauchen. Immer aber wird Er euch dabei helfen, daß ihr
Ihn findet und euch Ihm anzuschließen suchet. Dann aber führt euer Weg ständig
aufwärts, dann werdet ihr aus der Finsternis zum Licht geführt, und ihr werdet erkennen können Seine Macht und Herrlichkeit und Seine endlose Liebe und euch auf ewig
mit eurer Liebe Ihm verbinden.
Amen. B.D. NR. 6366.
Öffnen der Pforte zur Seligkeit.
29. September 1955. B.D. NR. 6367.
Folget Mir in das Reich, das Ich für euch geöffnet habe. Gehet den gleichen Weg,
den Ich gegangen bin, und ihr werdet zum Ziel gelangen, zur Vereinigung mit der Ewigen Liebe, zu einem Leben in ewiger Glückseligkeit. Ich ging als Mensch auf Erden
diesen Weg bewußt, denn Mich zog die Ewige Liebe, Der Ich Mich nicht widersetzte,
weil Ich mit ganzer Liebe Meinem himmlischen Vater ergeben war. Die Liebe zu Ihm
war in Mir und wurde stets größer, je länger Ich auf Erden weilte, und durch diese Mich
erfüllende Liebe erkannte Ich auch die unsägliche Not der Mitmenschen, denen die
Liebe gänzlich mangelte und die daher kraftlos am Boden lagen, gefesselt von einer
Macht, die bar jeder Liebe war. Meine Liebe trug Mir dieses Wissen ein - und das
Wissen wieder vermehrte Meine Liebe, denn nun galt sie auch den unglücklichen Brüdern, die einstmals im Licht standen und abgrundtief in die Finsternis gestürzt
waren. Ich wurde durch den Zustrom von Liebe stets machtvoller, und Ich fühlte
Mich darum stark genug, gegen den zu kämpfen, der Meine Brüder gefangenhielt, denn
Ich wußte, daß Mein himmlischer Vater Mir niemals die Liebekraft entziehen, sondern
nur vermehren würde, weil Ich Ihm Seine Kinder zurückbringen wollte, denen auch
Seine Liebe gehörte, die aber Sein Gegner in der Gewalt hatte. Der Kampf gegen ihn
aber bedeutete ein unerhörtes Liebeopfer. Ich mußte ihn besiegen mit einer Liebetat,
durch die seine Macht gebrochen wurde. Ich mußte für alle gefallenen Brüder etwas
hingeben, um sie loszukaufen von ihrem Peiniger, Ich mußte das Lösegeld zahlen, denn
er gab niemals die Seelen frei, die ihm gehörten seit dem Fall in die Tiefe. Und so gab
Ich Mein Leben hin am Kreuz. Meine übergroße Liebe veranlaßte Mich dazu, und Ich
sehnte Mich nach des Vaters Liebe. Und Er schenkte sie Mir, indem Er Mich ganz und
gar erfüllte, und so nahm der Vater ganz von Mir Besitz. Und alles, was Ich nun tat,
das vollbrachte der "Vater" in Mir. Und so ging Ich den Weg zum Kreuz, als Mensch
zwar, doch von der "Liebe" in Mir getrieben, die nicht anders konnte, als Rettung bringen den Gefallenen, die schmachteten in großer Not. Und Mein Kreuzweg führte
direkt zum Vater - die Pforte war geöffnet, und sie bleibt geöffnet für jeden, der den
gleichen Weg geht wie Ich - den Weg der Liebe. Den Weg der Liebe zu wandeln
bedeutet stete Annäherung an die Ewige Liebe und also auch den Eingang in das Reich
des Lichtes und der Seligkeit. Denn der liebende Mensch ist mit der Kraft Gottes
erfüllt, und er wird sich aus den Banden befreien können, wenn er Mir nachfolgt, wenn
er auf Mich schauet, wenn er Mich im Herzen trägt, wenn er Mich liebt, gleichwie der
Mensch Jesus Mich geliebt hat. Denn durch die Liebe zieht er Mich dann an sich und
empfängt unbeschränkt Kraft, den Weg der Nachfolge Jesu zu gehen. Es gibt keinen
andern Weg zu Mir als den des göttlichen Erlösers Jesus Christus. Er war Mein Sohn,
Den Ich herabsandte zur Erde, Der liebeerfüllten Herzens ständig verlangte nach Mir
und Meiner Liebe und in Dem Ich als die Ewige Liebe Mich dann auch verkörpern
konnte. Er hat das Erlösungswerk vollbracht, weil Seine Liebe euch als Seinen gefallenen Brüdern galt. Und um dieser großen Liebe willen habe Ich die Pforte geöffnet
zum Paradies, zur ewigen Seligkeit, durch die ihr alle eingehen könnet, die ihr Jesus
Christus, dem Erlöser der Menschheit, folget - die ihr den Weg der Liebe gehet, der
unwiderruflich führet zu Mir.
Amen. B.D. NR. 6367.
Knechte der Endzeit.
30. September 1955. B.D. NR. 6368.
Des Knechtes Lohn wird sein entsprechend seiner Arbeit. Ich habe euch noch in
letzter Stunde gedingt, weil noch viel Arbeit getan werden soll, bis der Tag sich neiget.
Ich brauche viele Arbeiter in Meinem Weinberg, und alle werde Ich entlohnen nach
Recht und Gerechtigkeit, aber es wird auch die Arbeit Meiner Knechte verschieden
bewertet werden müssen, je schwerer sie ist und je weniger Zeit dafür bemessen ist.
Denn es wird erheblich mehr Kraft und Liebe erfordern in der letzten Zeit, vor dem
Ende, den verhärteten Boden fruchtbar zu machen, es werden Meine Knechte nicht
ermüden dürfen und mit vollem Eifer ihre Tätigkeit ausführen müssen, weil sie sonst es
nicht schaffen und die Zeit nutzlos verstrichen wäre. Und Ich weiß es, wie schwer es
ist in der letzten Zeit, Menschenherzen zu gewinnen für Mich, ihnen Mein Wort zu predigen mit Erfolg. Ich weiß es auch, welchen Glauben Meine Diener auf Erden selbst
aufbringen müssen, um aus Überzeugung eintreten zu können für das, was sie lehren.
Ich weiß es auch, wie sehr diese Diener selbst um ihren Glauben ringen müssen, weil sie
inmitten einer glaubenslosen Welt stehen und wenig Unterstützung, dagegen viel
Anfeindung erfahren. Und darum rechne Ich ihnen ihre Arbeitswilligkeit besonders
hoch an, und Ich versorge sie reichlich mit Kraft und Gnade, und Ich werde sie dereinst
königlich entlohnen. Und ihren Glauben werde Ich ungewöhnlich stärken, weil Ich
ihren ernsten Willen ersehe, mit dem sie Mir dienen wollen. Darum kann Ich sie auch
ungewöhnlich bedenken, denn es sind die Vorbedingungen gegeben, unter denen Ich
wirken kann - daß ihr Wille Mir voll und ganz ergeben ist, sie also nicht mehr gekettet
sind an Meinen Gegner. Und nun werdet ihr es auch verstehen, warum die Letzten den
gleichen Lohn empfangen sollen wie die Ersten, wenngleich sie nur kurze Zeit noch
ihres Amtes zu walten haben. Diese letzten gehen durch den großen Glaubenskampf
hindurch, und es wird viel Kraft und Glauben erfordern, standzuhalten, weil es fast wie
eine Illusion anmutet, was sie vertreten und wofür sie alle Entbehrungen und Leiden
auf sich nehmen. Sie werden folglich eine Rodearbeit verrichten, die alle Kraft erfordert und die sie Mir doch gern leisten, weshalb Ich als Hausvater für sie sorgen werde
leiblich und geistig, jetzt und in Ewigkeit. Aber nicht um des Lohnes willen sollet ihr
arbeiten für Mich, denn so dies nur die Triebkraft wäre, würdet ihr wahrlich nicht aushalten in der letzten, schweren Zeit. Treibt euch aber die Liebe zu Mir und zum Nächsten zu eurer Weinbergsarbeit, dann wird sie gesegnet sein, weil die Liebe selbst die
Kraft ist, die euch dazu befähigt trotz größtem Widerstand. Wer Mir aber dienen will, der muß dann nur in Meiner Welt verbleiben, er darf nicht zurückschauen zu der irdischen Welt, die er verlassen hat, er muß vollbewußt diese Welt vertauschen wollen mit dem Reich, für das er nun schaffen und wirken soll. Er muß Mich als unbeschränkten Herrscher anerkennen und sich freiwillig allen Meinen Anweisungen unterstellen,
er muß gänzlich seinen Willen aufgeben und sich den Meinen zu eigen machen. Er
muß Mir zuliebe dienen, nicht um des Lohnes willen. Dann nur kann er erfolgreich
arbeiten, denn dann liegt Mein Segen auf allem, was er unternimmt. Dann ist er von
Meiner Kraft erfüllt, die er durch seine Liebe sich erwirbt im Vollmaße. Und dann ist
ihm auch ein herrliches Los beschieden im geistigen Reich, denn ein jeder wird empfangen, wie er es verdient.
Amen. B.D. NR. 6368.
Immerwährender Hinweis zum Liebewirken.
1. Oktober 1955. B.D. NR. 6369.
Ihr werdet immer wieder angesprochen von Mir, weil Ich euch unendlich vieles zu
sagen habe und weil Ich euch vieles wiederholen muß, damit es tief eindringt in eure
Herzen, damit ihr es nimmermehr vergesset, weil es doch zur Erkenntnis gehört, die
euch beseligen wird im geistigen Reich. Immer wieder muß Ich daher das euch unterbreiten, was ihr noch zu wenig wichtig nehmet, dann erst kann Ich euch in tieferes Wissen leiten, das ihr aber stets vergrößern könnet, das euch immer neue Gebiete erschließet und immer neue Kenntnisse bringt. Niemals wird Mein Liebestrom sich erschöpfen, und das heißt so viel, als daß auch die Weisheit niemals Grenzen hat - daß ihr also
empfangen könnet von Mir stets und ständig und ihr doch niemals auf dem Grunde
der Erkenntnis angelangt sein werdet - daß euch aber auch unbegrenzte Seligkeiten
noch erwarten, gleichwie Mein Liebestrom unbegrenzt ist. Vieles müsset ihr noch wissen, doch es erfordert dies auch euren unbegrenzten Liebewillen - gerät dieser ins
Stocken, dann muß notgedrungen auch die Zuleitung des Wissens ins Stocken geraten,
erhöht sich aber euer Liebewille, so wird auch die Zufuhr von Wissen vermehrt. Und
also bestimmet ihr selbst den Grad von Erkenntnis, in dem ihr steht. Ich bin stets auszuteilen bereit, doch Ich kann nicht geben, wo die Voraussetzungen nicht erfüllt werden - wo sich das Gefäß nicht öffnet, daß Mein Liebestrom einfließen kann, daß Ich
Meinen Geist ausgießen kann in jenes Gefäß. Darum rede Ich euch immer wieder an
und mache euch aufmerksam auf die erste Bedingung - daß ihr die Liebe übet. Und
darum müssen diese Worte sich immer wiederholen, denn ihr begreifet noch nicht die
Wichtigkeit des Wirkens in Liebe, ihr wisset noch nicht in ihrem ganzen Ausmaß die
Auswirkung eines Liebelebens. Ich werde euch Menschen immer wieder darauf hinweisen, in euch die Liebe zu entzünden; tut ihr dies, dann werdet ihr aber auch ein unbegrenztes Maß von Wissen empfangen können, und immer lichtvoller wird es in
euch werden. Dann aber könnet ihr auch nicht anders, als ein Liebeleben zu führen,
und dann bin Ich immer bei euch, um mit euch zu reden und euch alles zu unterbreiten, was euch zur Seligkeit verhilft. Solange aber der Liebe zu wenig Erwähnung getan
wird, wird auch der rechte Lebenszweck nicht erfüllt, und es bedeutet dies verdunkelten
Geist, es bedeutet dies Erkenntnislosigkeit, irriges Denken und Wandeln im Irrtum -
sowohl von seiten derer, die Meine Liebelehre verkünden sollten als auch der Menschen, denen also die Liebelehre vorenthalten wird. Und es wird zuwenig die Liebe
gepredigt. Es wird so oft der Name Jesus Christus ausgesprochen von denen, die sich
berufen fühlen als Verkünder der Wahrheit. Doch Meiner Liebelehre wird viel zu
wenig Erwähnung getan, ansonsten es besser aussehen müßte unter der Menschheit,
die das Liebegebot nur noch vom Hörensagen kennt, nicht aber es erfüllt. Denn die
Liebe ist erkaltet unter den Menschen, und es wird zuwenig getan, sie wieder zu entzünden. Darum spreche Ich Selbst immer wieder die Menschen an, und wo es möglich
ist, die Menschen durch Meinen Geist zu belehren, werde Ich immer wieder die Liebe
herausstellen, immer werde Ich sie darauf hinweisen, daß die Liebe das Erste ist, was ihr
beachten müsset. Ich werde immer wieder die Auswirkungen eines Lebenswandels in
Liebe offensichtlich werden lassen und auch den Menschen überreich Gelegenheit
geben, sich in der Liebe zu betätigen. Ich werde aber auch ein tiefes Wissen übermitteln denen, die Meine Gebote der Liebe erfüllen, ein Wissen, das sie beseligen und
immer eifriger streben lassen wird zur Höhe, ein Wissen, das sie selbst jederzeit vermehren können, weil auch ihrem Liebewirken keine Grenzen gesetzt sind und weil das
Licht immer heller erstrahlen wird, das aus dem Feuer der Liebe hervorgeht.
Amen. B.D. NR. 6369.
Liebe ist der Weg zum Wissen.
4. Oktober 1955. B.D. NR. 6370.
Ich kann euch wohl ein großes Wissen erschließen, doch einstens wies euer Wille
alles zurück, was von Mir in Form von Liebekraft ausstrahlte und euch somit auch im
Licht, in der Erkenntnis, stehenließ. Freiwillig habt ihr es zurückgewiesen, und freiwillig müsset ihr es nun wieder anfordern. Und ihr werdet unbeschränkt empfangen.
Wider euren Willen aber geht euch das Licht nicht zu, denn es ist unbestreitbar mit der
Liebe verbunden. Seid ihr nun nicht in Liebe tätig, so kann auch Mein Liebestrahl
nicht euch berühren, und ihr bleibet unwiderruflich in der Finsternis, die ihr euch
selbst geschaffen habt, die ihr selbst gewählt habt, wenngleich euch Licht in aller Fülle
zustand. Ihr müsset immer denken, daß ihr Meine Geschöpfe seid und als Beweis dessen auch einen freien Willen habt, denn Freiheit im Denken, Wollen und Handeln ist
ein Beweis eurer Göttlichkeit, und solange diese Freiheit irgendwie noch bei euch
beschnitten ist, befindet ihr euch nicht im Zustand göttlicher Wesen, sondern (seid, d.
Hg.) mangelhaft gestaltet. Und da aus Mir nichts Unvollkommenes hervorgehen kann,
ihr aber unzweifelhaft von Mir erschaffene Wesen seid, muß diese Gestaltung zur Mangelhaftigkeit von euch selbst geschehen sein. Also müsset ihr selbst euch auch wieder
umgestalten zu der einstigen Vollkommenheit, um im Vollbesitz von Licht und Kraft
schaffen und wirken zu können, wie es eure Bestimmung ist. Und so kann euch wohl
das Wissen übermittelt werden, das der Wahrheit entspricht. Ihr werdet es aber nicht
eher fassen können, ihr werdet auch nicht eher annahmebereit sein, bis ihr im freien
Willen das Umgestaltungswerk an euch verrichtet habt - bis ihr wieder euch zur Liebe
gestaltet, in der ihr uranfänglich geschaffen worden seid. Dann steht ihr in vollster
Erkenntnis, dann werdet ihr recht denken und wollen. Und auch euer Handeln wird
Meinem Willen entsprechend sein, weil es von der Liebe bestimmt wird. Dann
erkennt ihr auch Mich als die ewige Liebe, und ihr erkennet euch selbst - wozu ihr im
Zustand der Unvollkommenheit nicht fähig seid. Und so ist es auch verständlich, daß
der Mensch ständig über sich selbst und seinen Daseinszweck im unklaren ist, wenn er
nicht sogar einen Lebenszweck völlig abstreitet. Denn er ist dunklen Geistes, er kann
nichts fassen oder erkennen, solange er ohne Liebe dahingeht, solange kein Licht in ihm
erstrahlen kann, weil er kein Feuer in sich entzündet hat. Der Verstand kann sich
wohl ein Ersatzlicht schaffen. Aber es wird dieses Licht keine Leuchtkraft haben, es
wird vielmehr das Auge blenden, so daß es die Fähigkeit verliert, einen schwachen
Dämmerschein zu erkennen und die Richtung einzuschlagen, die aus der Dunkelheit
der Nacht hinausführt zum Licht des Tages. Wenn ihr Menschen es doch glauben
wolltet, daß ihr ohne Mich nichts vollbringen könnet - daß Ich Selbst die Liebe bin -
daß ihr also ohne Liebe nicht einen Schritt weiterkommet im Erdenleben. Und eure
Gedanken werden bald eine andere Richtung einschlagen, euch wird manches nun verständlich sein, und voller Überzeugung werdet ihr dann ein Wissen entgegennehmen
können, das euch zuvor gänzlich unwahr erschien. Ihr könnet nur auf dem Wege der
Liebe zur Weisheit gelangen - und euch das ewige Leben erwerben. Und ihr werdet
dann auch verstehen können, warum Ich sprach "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das
Leben - " und warum Ich auf Erden immer nur die Liebe predigte und auch Selbst ausgelebt habe. Auch der Mensch Jesus konnte Sich Sein Wissen nur dadurch erwerben,
daß Er ein Liebeleben führte. Auch Er konnte die völlige Vergöttlichung, die Verschmelzung mit der ewigen Liebe nur erreichen durch die Liebe - Er hat es erreicht,
und ihr alle sollet Ihm nachfolgen, um wieder zu werden, was ihr waret zu Anbeginn.
Amen. B.D. NR. 6370.
Kraft des Wortes auf die Seelen im Jenseits.
5. Oktober 1955. B.D. NR. 6371.
In welcher Not sich die Seelen befinden im geistigen Reich, so sie auf Erden nicht
zum Licht der Erkenntnis gelangt sind, das könnt ihr Menschen euch nicht vorstellen.
Es ist ein Empfindungszustand, der unsägliche Qualen ihnen bereitet und der sich je
nach ihrer Wesensart auswirkt - daß die Seelen sich aufbäumen vor Empörung gegen
ihr Los und Den, Der es ihnen auferlegt hat, und sie darum stets tiefer sinken und in immer größere Not geraten - oder daß sie stumm und verzweifelt sich treiben lassen, daß sie umherirren und einen Ausweg zu finden hoffen und dann auch diesen finden können, wenn sie sich führen lassen, so ihnen ein Wesen die Führung anbietet. Es ist
die Dunkelheit, die alle Seelen unsagbar quält, weil sie wissen, was Licht bedeutet, weil
sie die Erinnerung an das Licht im Erdenleben noch nicht verloren haben. Doch je weiter eine Seele absinkt, desto haßerfüllter ist sie nun gegen das Licht, das ihr versagt ist - bis zuletzt sogar Lichtstrahlen sie quälen, wenn sie davon berührt werden, und sie nun das Licht fliehen, was jedoch einen so tiefen Fall verrät, daß für jene Seelen nicht genug Fürbitte getan werden kann, um sie zu erlösen. Licht ist alles im geistigen Reich, Licht
ist Seligkeit, Beendigung aller Qualen, Licht ist ein Beweis der Annäherung an Gott,
und wo Licht ist, dort hat die Gegenmacht verloren. Und so ihr Menschen euch nun
vorhaltet, daß jenes Wort, das als Liebeausstrahlung Gottes euch zufließt, Licht bedeutet, das ihr diesen in Not befindlichen Seelen zuwenden könnet - wenn ihr bedenket, daß ihr durch das göttliche Wort die Möglichkeit habt, die quälende Dunkelheit von den Seelen zu nehmen, ihnen ein Licht anzuzünden, und ihr also sie von den Qualen befreien könnet - wenn ihr bedenket, daß ihr Licht in Fülle besitzet und dieses Licht hinausstrahlen lassen könnet in dunkle Bereiche - wo jeder Lichtfunke erblickt wird, wie die Seelen jedem Lichtstrahl - und sei er noch so schwach - verlangend zueilen, dann solltet ihr nicht versäumen, jenen Seelen in der Dunkelheit zu helfen, und ihr sollet auch in liebender Fürbitte derer gedenken, die verhärtet sind und in abgrundtiefen Sphären weilen, und sie durch euer Gebet und euren liebenden Hilfswillen heranrufen, so ihr das göttliche Wort austeilet, so ihr durch eure Liebe Gott Selbst die Möglichkeit gebet, durch euren Mund die Seelen anzureden. Sein Wort hat eine unermeßliche Kraftwirkung, Sein Wort kann das härteste Eis zum Schmelzen bringen, Sein Wort kann das verstockteste Herz weich und nachgiebig machen, aber es kann nicht wider ihren Willen den Seelen zugeleitet werden. Es müssen sich Mittler finden, die aus Liebe bereitwillig den Seelen Hilfe leisten möchten, die selbst als Lichtträger überall ein
Licht anzünden können und also auch den umher-irrenden Seelen einen Weg aufzeigen, daß sie aus der Dunkelheit gelangen zum Licht. Weit größer als auf Erden ist die
Not im geistigen Reich, weil auf Erden sich die Menschen an Blendlichter halten und
die Dunkelheit darum nicht so empfinden, wenngleich die Seele schon in tiefste geistige
Dunkelheit eingehüllt ist und nun in diesem Zustand das Jenseits betritt, wo alles Irdische wegfällt, wo nichts weiter ist, als was sich die Seele selbst erworben hat im Erdenleben an geistigen Gütern. Dann kann sich die Seele selbst nicht mehr helfen, dann
ist sie auf die Hilfe anderer angewiesen, auf eure Fürbitte und Hilfe durch jenseitige
Wesen, die sie aber auch erst dann annimmt, wenn sie einmal die Kraft der Fürbitte
erfahren hat. Erbarmet euch dieser Seelen, und vermittelt ihnen das göttliche Wort, das
allein ihnen Licht schenken und ihre Not beheben kann, wenn es aus Liebe ihnen zugeleitet wird.
Amen. B.D. NR. 6371.
Auswirkung der Not auf den Glauben.
6. Oktober 1955. B.D. NR. 6372.
In Zeiten großer irdischer Not finden wohl einige Menschen den Weg zurück zu
ihrem Gott und Schöpfer, sowie jegliche irdische Hoffnung in ihnen zunichte wird,
sowie sie sich keinen anderen Ausweg mehr ersehen, als Gott anzurufen um Hilfe. Diese
haben ihren Glauben an Gott noch nicht ganz verloren, nur ist er verdrängt worden
durch die Welt, durch Einflüsse der Mitmenschen, und eigene Gleichgültigkeit.
Darum tauchen die Gedanken immer wieder auf, so sich der Mensch in irdischer Not
befindet. Der Glaube kann nun zu großer Stärke werden durch die oft wunderbare
Hilfe, durch die Gott Sich nun äußert. Und dann ist die irdische Not nicht zwecklos
gewesen, sie hat dem Menschen zu geistigem Fortschritt verholfen, und sein Weg kann
nun stets weiter hinanführen - er wird den Glauben nicht mehr verlieren, und die
Seele ist gerettet für ewig. Wie viele Menschen aber sinken zurück in ihr Weltleben
und geben auch sofort den Glauben auf, so sie sich wieder in sorglosen Lebensverhältnissen sehen, so die irdische Not vorüber ist. Selbst wenn sie die göttliche Hilfe offensichtlich erfahren haben, sind sie lieber geneigt, solche als Zufall anzusehen, und sie
wenden sich erneut von Gott ab, um nun tiefer denn je in ihre Glaubenslosigkeit zu versinken - um mehr denn je der Welt zu dienen und somit dem, der Herr ist der irdischen Welt. Diese Menschen durch erneute Not zurückgewinnen zu suchen ist
zumeist hoffnungslos, denn nun hilft ihnen in verstärktem Maß der Gegner Gottes, weil
sie selbst sich ihm verschrieben haben durch ihre offenkundige Ablehnung Gottes.
Und sie werden stets mehr der Welt verfallen, weil sie stets mehr weltlich von jenem
bedacht werden. Wohl werden diese Menschen auch dann angesprochen von Gott in
vielerlei Weise, also sie könnten zurückfinden zu Ihm, wenn sie ernstlich mit sich selbst
ins Gericht gingen. Doch immer schwerer wird es für jene Menschen, weil das Verlangen nach der Materie immer heftiger wird und die große irdische Not zuvor für sie ein Schreckgespenst bleibt, dem sie entrinnen zu können glauben durch vermehrtes irdisches Streben. Und sie bedenken nicht, daß alles vergänglich ist, daß ihnen jederzeit
alles genommen werden kann, so es im Willen Dessen liegt, Der alles erschaffen hat.
Ihr Glaube an diesen Gott und Schöpfer ist wohl verlorengegangen, doch tief im Herzen steckt doch immer die unerklärliche Angst vor erneuten Schicksalsschlägen. Also
weiß der Mensch auch, daß es eine Macht gibt, Die stärker ist als er selbst und daß er
dieser Macht ausgeliefert ist. Er kann daran glauben, doch er will sich nicht mit diesem Glauben belasten und lehnet daher verstandesmäßig etwas ab, was sein innerstes
Gefühl aber annehmen muß. Er will nicht glauben und ist darum weit mehr verantwortlich für sein Tun. Und ebendiesen Unwillen nützet der Gegner Gottes, und er
belohnt ihn mit irdischen Gütern. Doch zurückfinden zu Gott kann jeder Mensch zu
jeder Zeit. Es wird ihm geholfen in jeder Weise, doch immer bleibt es ihm freigestellt,
wie er sich entscheidet.
Amen. B.D. NR. 6372.
Paradies der neuen Erde.
8. Oktober 1955. B.D. NR. 6373.
Die Erde wird ihr altes Aussehen verlieren, völlig neue Schöpfungen werden erstehen, überaus reizvolle Gegenden werden die Menschen beglücken, die diese neue Erde
beleben werden. Ein neuer Zeitabschnitt beginnt, doch unter ganz anderen Voraussetzungen, weil es nicht mehr nötig ist, daß sich die Schöpfung langsam entwickelt -
weil nur für das im Ausreifen begriffene Geistige wieder Außenformen hergestellt werden müssen, die dem Reifegrad entsprechen - weil aber alle Grade der Entwicklung
schon vorhanden sind, also Schöpfungen jeglicher Art diesem Geistigen zur Außenhülle gegeben werden können. Also ist keine lange Schöpfungsperiode mehr nötig,
sondern im Augenblick kann die neue Erde - also die Oberfläche der bisherigen
Erde - umgestaltet werden. Die stets von Gott beachtete Gesetzmäßigkeit wird dennoch nicht umgestoßen, denn die Menschen der neuen Erde wissen es nicht, in welcher
Zeit die Neuschöpfung vor sich gegangen ist - wenngleich auch das Wissen darum
ihnen nicht mehr schaden könnte, da sie nach dem Vorangegangenen die Macht und
Herrlichkeit Gottes erkannt haben und im Vollmaß gläubig sind, so daß also auch
ungewöhnliches Wirken Gottes für sie keinen Glaubenszwang bedeutete. Es beginnt ein
ganz neuer Abschnitt im Leben dieser Menschen, die am Ende entrückt werden, um als
Stamm des neuen Geschlechtes wieder der neuen Erde zugeführt zu werden. Sie fühlen
sich wohl wieder auf der Erde, ihre Seelen aber sind schon in einem Maß vergeistigt,
daß auch die Schranken fallen, in denen sich sonst die Menschen auf der Erde bewegen. Das geistige Reich ist ihnen erschlossen insofern, als daß sie mit den Wesen des
Lichtreiches Verbindung haben, daß sie ungehindert mit ihnen verkehren können, daß
sie unter Erdenschwere nicht mehr zu leiden haben und ihr Leben nur noch dem nachfolgenden Geschlecht dienet, das zwar auch in einer gewissen Reife steht, aber dennoch
schon mehr mit der Erde verbunden ist seines geistigen Aufstieges wegen. Es wird ein
Zustand des Friedens und der Seligkeit auf Erden sein, weil lange Zeit das Böse zum
Schweigen gebracht ist, weil der Urheber des Bösen gefesselt ist und keinen Einfluß
mehr ausüben kann auf die Menschen und darum eine gute Ernte für das Lichtreich
lange Zeit hindurch verzeichnet werden kann - wo die restlose Erlösung aus der Form
gesichert ist und also auch der Gegner Gottes ungemein an Macht verliert, weil sein
Anhang stets kleiner wird - bis er sich einmal wieder aus der Fessel befreien wird, weil
ihm die Menschen selbst dabei helfen - weil deren Wille sich wieder mehr der Materie
zuwenden wird, was für den Gegner Gottes Befreiung bedeutet. Doch es wird lange
Zeit währen, bis dies geschieht, denn die Lichtwelt vermag unendlich viel. Die direkte
Verbindung mit den Menschen auf der Erde ist von bestem Einfluß auf diese, und es ist
der Wille der Menschen stets nach oben gerichtet, denn die Kraft der Liebe wirket in
ihnen gar mächtig, die Liebe zu Gott erfüllt ihr Wesen, und sie wollen, denken und handeln immer nur in Seinem Willen. Sie sind durch die Liebe innig mit Ihm verbunden
und führen sich selbst sowie auch das in der Schöpfung Gebundene - Sie-Umgebende - zur Erlösung. Die neue Erde wird sein ein Paradies, wie ihr Menschen es
euch nicht vorzustellen vermögt. Doch selig, wer sie erleben darf - selig, wer ausharret bis zum Ende, denn er wird teilhaftig werden eines Lebens auf Erden in Seligkeit.
Amen. B.D. NR. 6373.
"Was ihr den Vater bittet in Meinem Namen."
10. Oktober 1955. B.D. NR. 6374.
Und es wird euch wahrlich gegeben werden, was ihr erbittet in Meinem Namen.
Ihr sollet zu Mir rufen in Jesus Christus. Nur wer Mich, den göttlichen Erlöser Jesus
Christus, anerkennt, wer in Ihm seinen Gott und Vater erkennet und also zum "Vater"
betet, der wird Erhörung seiner Bitten finden, denn ihn weiset Mein Geist hin zu Dem,
von Dem er einstmals ausgegangen ist. Wer den Menschensohn Jesus nicht als Abgesandten des himmlischen Vaters anerkennt - wer nicht daran glaubt, daß Ich Selbst
Mich in dem Menschen Jesus verkörpert habe, der wird auch nicht vollvertrauend ein
Gebet zu Mir senden - wenngleich er einen "Gott" nicht leugnet; aber sein Glaube an
einen Gott und Schöpfer ist ihm nur anerzogen, nicht aber lebendig in ihm geworden. Denn ein lebendiger Glaube geht aus der Liebe hervor, die Liebe aber erkennet
auch Jesus Christus an als Gottes Sohn und Erlöser der Welt, Der eins geworden ist mit
Seinem Vater von Ewigkeit. Er also wird nicht mehr den Erlöser Jesus Christus trennen von der Ewigen Gottheit, ihm wird es sein Geist verständlich gemacht haben, daß
Er und Ich eins sind. Und dessen Gebet wird stets Erhörung finden, denn er wird
immer nur bitten um Dinge, die Ich ihm gewähren kann, ohne daß seine Seele Schaden
leidet. Ihr Menschen werdet immer erst dann den rechten Sinn Meiner Worte verstehen, wenn Mein Geist in euch wirken kann. Mein Geist kann aber immer erst dann in
euch wirken, wenn ihr selbst es ihm gestattet, wenn ihr durch ein Leben in Liebe ihm die
Möglichkeit gebet, sich euch gegenüber zu äußern. Dann aber werdet ihr Mein Wort
annehmen, als sei es direkt zu euch gesprochen, denn dann rede Ich auch Meine Kinder
an und gebe ihnen mit Meinem Wort zugleich auch das Verständnis dafür. Und dann
könnet ihr euch seligpreisen, denn eure Seele empfängt Licht - sie kommt zum Erkennen, sie reifet aus, denn nun werdet ihr auch alles tun, was Ich von euch verlange. Ihr
werdet Meinen Willen erfüllen, und ihr werdet euch stets mehr zur Liebe gestalten, und
eure Seele wird sich vollenden noch auf Erden. Rufet Mich an in Jesus Christus, und
erbittet euch als erstes, daß ihr diese Vollendung auf Erden erreichet. Und wahrlich, es wird dieses euer Gebet nicht vergeblich an Mich gerichtet sein. Denn eine geistige Bitte höre Ich am liebsten, eine geistige Bitte wird Erfüllung finden, weil der Vater Seinem Kind nichts versagt und weil der Mensch schon seine Kindschaft beweiset, wenn er eine solche Bitte um Hilfe zur Vollendung an Mich richtet. Und bittet jederzeit, daß ihr euch Meiner Gegenwart bewußt werdet und bleibet. Dann geht ihr euren Lebensweg in ständiger Begleitung eures Vaters von Ewigkeit, dann könnet ihr nimmermehr
falsche Wege gehen, dann werdet ihr gedanklich stets mehr in geistigen Sphären weilen,
und euer Aufstieg wird gesichert sein. Was könnet ihr alles erreichen, wenn ihr euch
Mein Wort ins Gedächtnis rufet und Meinen Worten gemäß euch verhaltet - "wenn ihr
den Vater bittet in Meinem Namen." Irdisch und geistig werdet ihr keine Fehlbitte
tun, immer werde Ich euch erhören, denn Ich habe euch diese Verheißung gegeben, und
Ich stehe zu Meinem Wort. Rufet den göttlichen Erlöser an, mit Dem der Vater Sich vereinigt hat. Rufet zu Gott in Jesus. Dann gehöret ihr auch zu den Erlösten, dann seid
ihr eingedrungen in das Mysterium der Menschwerdung Gottes. Denn als unerlöst
fehlt den Menschen gänzlich der Glaube daran, daß Ich Selbst Mich in dem Menschen
Jesus verkörpert habe. Den Glauben aber beweiset ihr, "wenn ihr den Vater in Meinem Namen" bittet.
Amen. B.D. NR. 6374.
Gedankentätigkeit.
11. und 12. Oktober 1955. B.D. NR 6375.
Was ist der Gedanke? Diese Frage wird euch niemals wissenschaftlich beantwortet werden können, solange die Forschenden selbst nicht in geistiges Wissen eindringen, solange sie nur rein verstandesmäßig sie zu lösen suchen, denn der Ursprung des
Gedankens ist das geistige Reich. Es sind Ausstrahlungen aus dem geistigen Reich,
die euch Menschen wie Wellen umkreisen, um nun je nach eurem Willen aufgenommen oder verdrängt zu werden. Es sind Ausstrahlungen, die eure Denkorgane
berühren und sie in Tätigkeit setzen, wenn ihr bereit seid dazu, d.h. willensmäßig den
Kontakt aufnehmet mit den Wesen, die euch anstrahlen. Es ist ein Kräfte-Austausch
und Vorgang - der aber von zwei Seiten aufgezogen wird, dem Willen des Menschen es
aber überlassen bleibt, mit welcher Seite er den Kontakt herstellt. Ihr müsset wissen,
daß ihr so geschaffen wurdet, daß alle Organe eine bestimmte Tätigkeit zu verrichten
haben, und für jede Funktion sind besondere Organe vorhanden, die nun dem Willen
des Menschen entsprechend arbeiten, zum Teil auch noch dem Naturgesetz unterliegen, weil sie eine Leben-erhaltende Funktion ausüben. Ihr müsset ferner wissen, daß
euch für die Dauer eures Erdenlebens eine gewisse Freiheit zugebilligt wurde - was
darin zum Ausdruck kommt, daß die Funktion bestimmter Organe von eurem Willen
abhängig ist, weil dieser sich im Erdenleben erproben und bewähren soll. Und dazu
gehört auch eure Verstandestätigkeit, die ihr selbst entwickeln könnet, wozu aber auch
eine Denkfähigkeit euch gegeben wurde. Diese Denkfähigkeit besteht aber nicht darin,
daß ihr selbst die Gedanken erzeugt, sondern ihr müsset etwas euch Zuströmendes,
etwas Geistiges, das euch ständig wie Wellen umspült, kraft eurer Denkfähigkeit auf
euch einwirken lassen. Ihr müsset die Gedanken, die euch zuströmen, aufnehmen
und nun mit eurem Verstand verarbeiten, aber es steht euch völlig frei, ob und welche
Gedanken ihr aufgreifet, doch der Wille und die Wahl ist entscheidend für eure seelische Aufwärtsentwicklung. Gedanken sind geistige Kraftausstrahlungen, die in
unvorstellbarer Lichtfülle ausgehen von Gott Selbst - empfangen werden erst von
Lichtwesen, die wieder mit dem Empfangenen zu beglücken suchen und so unentwegt
ein Weiterleiten an alles Wesenhafte, Denkfähige bedeutet. Doch auch der nunmehrige
Fürst der Finsternis war einst Licht- und Kraftempfänger. Auch er leitet Ausstrahlungen
von sich aus dem Wesenhaften zu. Und so wird der Mensch als denkfähiges Wesen
Gedankenströme von beiden Seiten entgegennehmen können, die Anstrahlungen
guter und schlechter Kräfte werden sich immer als Gedankenwellen äußern; es wird der
Mensch stets die Gedanken annehmen, die seinem Willen entsprechen, es werden niemals Gedanken einen zwingenden Einfluß ausüben, sondern nur dem Willen und
Wesen des Menschen entsprechend sich vordrängen oder zurückgewiesen werden.
Niemals aber ist der Mensch selbst Urheber seiner Gedanken - niemals hat er die
Fähigkeit, diese Gedanken selbst zu produzieren, wenngleich er oft davon überzeugt
ist, daß alles eigenes Geistesprodukt ist, was er durch Verstandestätigkeit gewonnen
hat. Er nützet nur die ihn umkreisenden Gedankenwellen aus - und kann sie auch
in einem sehr hohen Maße ausnützen kraft seiner Denkfähigkeit, die ihm vom Schöpfer verliehen ist. Und es werden lichtvolle Gedanken immer wieder in einem Menschen auftauchen, der sich mehr den finsteren Gedankenströmen zuwendet. Doch
niemals werden sich Gedanken, ganz gleich welcher Richtung, festsetzen in den Denkorganen wider den Willen des Menschen. Und das ist seine eigene Funktion, zu wählen mit welchen Gedanken er sich befassen will. Unter Denkfähigkeit ist zu verstehen, sich mit den Strömungen, die als Gedanken den Menschen berühren, auseinandersetzen zu können, ihren Sinn zu verstehen, sie folgerichtig einzuordnen - also
alle ihm zuströmenden Gedanken sich nutzbar zu machen. Dazu ist aber
vorerst der Wille nötig. Denn der Mensch ist nicht gezwungen, sich den ihm zuströmenden Gedankenwellen zu öffnen, kann also in einer gewissen Denkträgheit die
Gedanken zurückweisen - wie er andererseits aber auch Gedanken aufgreifen kann,
die ihm von unten zugehen, also schlecht und wertlos in ihrem Inhalt sind. Immer ist
es sein Wille, der die Richtung der Gedanken bestimmt und auch den Ursprung.
Gedankenströme aus der lichtvollen Welt werden - so der Wille des Menschen bereit
ist, sie anzunehmen - gleichzeitig eine Kraftwirkung haben, indem die Denkfähigkeit
des Menschen sich verschärft und geklärt ist. Wer sich also gedanklich mit geistigen
Fragen beschäftigt, der nimmt gleichsam von Wesen des Lichtreiches diese Fragen entgegen, die Gedankenwellen lösen in seiner Seele ein Verlangen aus, Aufklärung zu
erhalten. Dieses Verlangen wird von den Denkorganen ergriffen und von diesem
Moment an erst dem Verstand des Menschen bewußt. Und nun hat er den Kontakt hergestellt mit dem Wesen, das ihm die Ausstrahlung zusandte - das im Auftrag Gottes
oder auch im Auftrag seines Gegners seine Tätigkeit ausführt: Licht oder Finsternis zu
verbreiten. Jeder Gedanke ist die Entäußerung eines im Dienst Gottes oder Seines Gegners stehenden Wesens - doch niemals eigenes Erzeugnis des Menschen, denn selbst
im Vollkommenheitszustand dereinst im geistigen Reich strahlt das Wesen immer nur
aus, was es aus dem Quell - von Gott Selbst - bezieht als Liebekraft, die höchste Weisheit in sich schließt. Aus der Verschiedenheit des Denkens der Menschen geht hervor,
daß endlos viele verschiedene Wissensgrade die geistigen Wesen unterscheiden, daß sie
aber alle Zugang haben zu dem Menschen, weil dessen Wille selbst sich schützen kann
vor Irrtum oder mangelhaftem Geistesgut und weil Gott auch Seinem Gegner das gleiche Recht zubilligt, auf den Menschen einzuwirken - des Willensentscheides wegen,
der Zweck und Ziel des Erdenlebens als Mensch ist. Die Denkfähigkeit des Menschen
kann auch die verschiedenen Gedanken gegeneinander abwägen. Es kann der
Mensch folgern, und sein Wille kann durch diese Folgerung auch die erst-eingeschlagene Richtung ändern, und sein Verstand wird sich wehren gegen unwahres Gedankengut, sowie er guten Willens ist. Denn das Bemühen der Lichtwesen, die in vollster
Wahrheit stehen, wird nie aufhören, den Menschen rechte Gedanken zuströmen zu lassen, die ihnen zur Betreuung übergeben sind, denn das ist ihre Mission, Licht und
Wahrheit zu verbreiten und die Finsternis zu verjagen - der sie gewissenhaft nachkommen. Und ein Herz, das sich öffnet, ein Mensch, der die Wahrheit begehrt, wird
einen Gedankenreichtum empfangen dürfen, der in ihm Widerhall findet. Die Ausstrahlungen aus dem Lichtreich werden helles Licht auch in ihm selbst entzünden, es
wird der Mensch glauben, durch eigenes Nachdenken zu den Ergebnissen gelangt zu
sein, was jedoch nur insofern richtig ist, als daß er nun seine Denkfähigkeit ausgenützt
hat, um sich das zum geistigen Eigentum zu machen, was zuvor ihm zugeströmt ist -
und ihm nun aber verbleibet, das auch er wieder ausstrahlen können wird, so er im geistigen Reich zu beglückender Tätigkeit zugelassen ist.
Amen. B.D. NR. 6375.
Ernstes Trachten nach dem Reich Gottes.
13. Oktober 1955. B.D. NR. 6376.
Ihr trachtet alle viel zuwenig nach dem Reiche Gottes mit seiner Herrlichkeit -
selbst wenn ihr im Glauben stehet, daß ihr dereinst in dieses Reich eingehet - selbst
wenn ihr wollet, daß dieses Reich dereinst euer Aufenthalt sein möge. Ihr nehmet es
doch nicht ernst genug mit eurer Umgestaltung zur Liebe, ohne welche ihr nimmermehr das Reich Gottes in Besitz nehmen könnet. Euer Wille ist noch sehr schwach,
und ihr rufet zu wenig Den an, Der allein eurem Willen die rechte Stärkung geben kann.
Solange die Welt noch ihre Reize ausübt auf euch, so lange seid ihr auch nicht Dem ganz
ergeben, Der allein euch Sein Reich mit aller Herrlichkeit erschließen kann. Ihr wollet
dann noch zwei Herren dienen, oder aber: Die Macht des einen Herrn ist noch zu groß,
als daß ihr ihn lassen könntet und euch dem anderen Herrn voll und ganz hingebt.
Denn beiden Herren zu dienen zu gleicher Zeit ist nicht möglich, weil ihre Anforderungen an euch völlig gegensätzlicher Natur sind. Wollet ihr aber das Reich Gottes
erwerben mit aller Herrlichkeit, dann müsset ihr euch trennen von der Welt und allen
ihren Verlockungen. Ihr müsset eure ganze Willensstärke aufbringen und bewußt
streben nur nach jenem Reich, ansonsten ihr Gefahr laufet, von der Welt gefangen zu
werden, und ihr euch gänzlich das Reich Gottes verscherzet. Ihr müsset allen Ernstes
euch entscheiden, ihr müsset euch dessen bewußt sein, daß nur ein starker Wille das
Ziel erreichen kann, und ihr müsset um diesen starken Willen bitten, wenn ihr selbst
euch zu schwach fühlet, um den Verlockungen durch die Welt zu widerstehen. Sehr
wenig nur kann euch die Welt bieten, gemessen an der Herrlichkeit des Reiches, das
nicht von dieser Welt ist - und um Minuten oder Stunden des Glückes zu genießen,
opfert ihr die ganze Ewigkeit. Ihr dürfet es auch nicht hinausschieben, euch ernstlich
zu befassen mit eurem Ziel. Denn ihr wisset nicht, wie lange euch noch dazu Zeit
bleibt, ihr wisset nicht, wann eure letzte Stunde gekommen ist und ob ihr nicht überrascht werdet und dann nichts mehr tun könnet für euer Seelenheil. Denn die Gleichgültigkeit eines Wissenden ist schlimmer als die gänzliche Unkenntnis, in der ein Weltmensch lebt. Doch alle sind noch von der Welt beeindruckt, und ein Ankämpfen
wider solche Verlockungen und Begierden ist darum sehr geboten. Ihr alle fasset
nicht den Ernst der Zeit. Aber viele von euch könnten sich frei machen von der Welt, die
gläubig sind, wenn sie Jesus Christus anrufen um Hilfe, um Willensstärkung, um Kraft,
den Versuchungen zu widerstehen. Ihr Menschen seid schwachen Willens, und der
Gegner Gottes versucht alles, um daraus seinen Vorteil zu ziehen. Der Gegner Gottes
wird euch immer dort anfassen, wo ihr noch verwundbar seid. Aber ihr könnt euch
frei machen von ihm, denn was eure Kraft nicht schafft, das tut der Eine, Der für euch
am Kreuz gestorben ist, um euch die Gnaden eines verstärkten Willens zu erkaufen.
Rufet Ihn an, wenn ihr euch in Not der Seele befindet - wenn der Gegner Gottes seine
Künste anwendet, wenn er euch locket mit den Freuden der Welt; und ihr werdet plötzlich erkennen, wie leer und schal das ist, was euch vor Augen gestellt wurde von ihm. Ihr
werdet euch abwenden und dem Ruf Dessen folgen, Der euch Sein Reich öffnen will,
Der euch alle Seligkeiten bereiten möchte dereinst in Seinem Reich.
Amen. B.D. NR. 6376.
Bedingungen zum Wahrheitsempfang.
14. Oktober 1955. B.D. NR. 6377.
Ihr werdet gedanklich eingeführt in die Wahrheit, doch immer nur dann, wenn ihr
die Bedingungen erfüllt, um auf geistigem Wege belehrt werden zu können. Ihr könnet
von Menschen wohl ein Wissen entgegennehmen - ihr werdet es aber erst dann auf
seine Wahrheit hin prüfen und beurteilen können, wenn der Geist in euch tätig ist,
wenn er selbst euch die reine Wahrheit erschließen kann. Ihr müsset also durch Erfüllen von Bedingungen euch so herrichten, daß ihr fähig seid, die Stimme des Geistes in
euch zu vernehmen, daß ihr fähig seid, eure Gedanken recht zu ordnen und ein rechtes
Urteil zu fällen. Es wäre dies wohl jedem Menschen möglich, und darum könnte jeder
Mensch in der Wahrheit stehen, doch es fehlt den meisten am Willen, sich den Bedingungen zu unterziehen, denn es wird gefordert: das überzeugte Anerkennen Gottes -
also einen lebendigen Glauben. Und daraus geht hervor, daß auch die Liebe im Menschen entzündet werden muß, weil diese erst einen lebendigen Glauben zeitigt. Ferner
muß der Mensch die Wahrheit verlangen. Denn er kann immer nur seinem Verlangen gemäß bedacht werden, weil jeglicher Willenszwang von seiten Gottes ausgeschaltet ist, die Vermittlung der Wahrheit aber stets Glauben-bestimmend wäre, also die
Freiheit des Willens dadurch beschränkt wäre. Zudem erfüllt auch nur ein Wahrheit-
verlangender-Mensch die weiteren Anforderungen - den Geber der Wahrheit darum
zu bitten und dann auch in sich zu lauschen. Denn nur der nach Wahrheit hungernde
Mensch beschäftigt sich in Gedanken mit jenen Fragen, die ihm nun durch den Geist
beantwortet werden können. Es sind zwar ganz natürliche Vorgänge, die eigentlich
nicht erwähnt zu werden brauchten, weil jedem Denkerfolg immer ein Suchen und Fragen vorangeht. Doch es müssen alle Bedingungen erfüllt sein, soll der Erfolg recht sein,
d.h. der Wahrheit entsprechen. Denken und Suchen allein garantiert noch keine sichere
Wahrheit, wenn der "Glaube an Gott" und die "Liebe" fehlen - weil die Erde ein finsteres Bereich ist, weil der Kampf zwischen Licht und Finsternis in diesem Bereich ständig
wütet und weil die Finsternis darin besteht, daß das Denken der Menschen verwirrt ist,
daß das Licht der Wahrheit nicht hindurchdringt, solange die Liebe nicht entzündet
wird in den Herzen der Menschen. Es kann der Mensch, der ohne Liebe ist, weder
Wahrheit empfangen noch Wahrheit erkennen. Es muß der Mensch als kenntnisloses
Wesen sich an das "Licht von Ewigkeit" wenden, daß Dieses ihm einen Strahl zukommen lasse. Also muß er auch glauben an einen Gott als Urquell des Lichtes - als Ausgang dieses Wissens, als "Wahrheit in Sich". Und diesen Gott muß der Mensch nun
angehen um Übermittlung von Wahrheit. Dann wird Gott Sich auch ihm gegenüber
äußern durch Seinen Geist, Der ihn nun "in alle Wahrheit leitet", wie Er es verheißen
hat. Ihr Menschen alle könnet Ihn darum angehen, und ihr alle würdet von Ihm
bedacht werden, euer aller Denken wäre recht gerichtet, und ein helles Licht würde über
der Erde erstrahlen. Doch wer von euch Menschen glaubt dies und stellt die Verbindung mit Gott her durch Liebe und Glauben, daß er von Ihm direkt die Wahrheit empfangen kann? Wer von euch Menschen erfüllt die Bedingungen, die wahrlich nichts
Unmögliches von euch fordern? Wenige nur begehren die Wahrheit und horchen in
sich, was der Geist aus Gott ihnen kündet - und wenige nur stehen darum im Licht
und können nun das Licht weitertragen, daß auch die Mitmenschen sich ein Lichtlein
daran entzünden können, das in das Dunkel der Nacht hineinleuchtet. Darum wird der
Irrtum und die Lüge immer die Menschen beherrschen, darum wird die Wahrheit nur
selten zu finden sein unter den Menschen. Darum wird der Kampf zwischen Licht
und Finsternis unentwegt geführt, doch ständig wird in die Finsternis auch ein Licht
leuchten, das zuletzt auch siegen wird, das die Finsternis gänzlich verdrängen wird,
wenn das Ende gekommen ist - wenn ein neuer Tag anbricht, der erstrahlen wird in
hellem Schein, der die Wahrheit offenbart.
Amen. B.D. NR. 6377.
Kreuzgang. Kreuzträger Jesus Christus.
15. Oktober 1955. B.D. NR. 6378.
Traget euer Kreuz in Geduld, denn es ist nicht schwerer, als ihr zu tragen fähig seid.
Niemand braucht unter seiner Kreuzeslast zusammenzubrechen, weil Einer ist, Der
ihm tragen hilft, wenn er nur diesen Einen anruft, wenn er sich seiner Schwäche bewußt
ist und vertrauensvoll zu Dem hingeht, Der ihm Kraft und Stärkung geben kann und es
auch tut, sowie Er darum angegangen wird. Wer aber glaubt, göttliche Hilfe nicht zu
benötigen, wer sich selbst stark genug fühlt, wer keinen Herrn über sich anerkennen
will, der wird sehr oft die Last des Kreuzes zu spüren bekommen, denn durch diese
Kreuzeslast wirke Ich Selbst auf solche Menschen ein, um ihnen den Gang zu Mir leichter zu machen, weil Ich ihre Anerkennung fordern muß, um ihnen dereinst ein seliges
Leben bereiten zu können. Traget euer Kreuz in Geduld, denn ihr gehet dann schon
einen Kreuzgang, der für euch zum Segen sein kann. Doch ihr könnet auch aufbrausen
und euch empören wider euer Schicksal. Dann seid ihr in arger Gefahr, denn dann
seid ihr schon eine Beute Meines Gegners, wenn euch auffällig schnell Hilfe kommt,
wenn ihr ledig werdet jeglicher Last - denn dann hilft er euch, weil ihr euch gegen
Mich empöret, Der Ich euch das Kreuz auferlegte zu eurem Heil. Ich bin für euch den
Weg zum Kreuz gegangen, Ich bin Selbst unter der Last des Kreuzes zusammengebrochen, weil es unermeßlich schwer war - aber Ich tat es für euch, daß ihr nicht so schwer
zu tragen haben solltet, daß es für euch jederzeit tragbar sein sollte. Darum gehe Ich
als unsichtbarer Kreuzträger neben euch, und jede hilfesuchende Wendung zu Mir wird
euch auch Mich bereit finden, euch die Last abzunehmen. Doch wer verstockt dahingeht, wer Meine Hilfe nicht in Anspruch nimmt, der wird sie stets schwerer empfinden. Aber sein eigener Wille bestimmt die Schwere seiner Kreuzeslast - und es soll
sich der Mensch hüten, durch Unwillen und überhebliche Gesinnung den heranzurufen, der nur auf den Moment wartet, wo er einspringen kann, der aber keine Hilfe bieten, sondern nur euch verderben will. Ich bin euch den Weg vorangegangen, und Ich
fordere euch immer wieder zur Nachfolge auf. Ich habe Mein Ziel erreicht, indem Ich
als Mensch Jesus Mich vereinigt habe mit dem Vater, Der von Meinem Körper Besitz
nahm und Mich mit Licht und Kraft erfüllte. Auch euer Weg kann zu diesem Ziel führen, auch ihr könntet zu unermeßlicher Seligkeit gelangen, wenn ihr euch bemühtet,
Mir nachzufolgen, was aber auch das Tragen einer Kreuzeslast in sich schließt. Aber
ihr brauchet nicht allein zu gehen, ihr habt in Mir immer einen Begleiter, Der euch
stützt und euch tragen hilft, sowie ihr nur bewußt euch Mir anvertraut und Meine Hilfe
erbittet. Ihr werdet aber wenig Fortschritt erzielen, wenn euer Erdenleben leicht und
sorglos ist, wenn ihr nicht durch das Tragen einer Kreuzeslast die Seele von Schlacken
befreiet, die ihr sehr lange hinderlich sind zur Lichteinstrahlung. Von diesen Schlacken
sollet ihr eure Seele erlösen, was euch nicht schwerfallen wird, wenn ihr den göttlichen
Erlöser Jesus Christus um Hilfe rufet. Darum aber lege Ich euch Menschen ein Kreuz
auf, damit ihr Seiner gedenket. Durch die Kreuzeslast will Ich euch rufen zu Mir, die
ihr selbst zu lau seid, den Weg zu Mir einzuschlagen. Ich will euch in Erinnerung
bringen, was Ich für euch getan habe durch Meinen Kreuzgang, durch Mein Leiden und
Sterben am Kreuz. So es euch gutgeht auf Erden, gedenket ihr nur wenig Meiner
größten Liebetat. Erst wenn euch selbst das Kreuz drückt, wendet ihr eure Augen zu
Mir, und dann erkennet ihr Mich auch an, wenn ihr Mich um Hilfe bittet. Dann geht
ihr bewußt den Weg der Nachfolge Jesu, wenn ihr euch beuget unter Meinen Willen,
wenn ihr gedenket Meines Kreuzganges, Meiner unermeßlichen Leiden, aber auch Meiner Liebe, die sich für euch aufgeopfert hat.
Amen. B.D. NR. 6378.
Begehren der Wahrheit garantiert Wahrheit.
17. Oktober 1955. B.D. NR. 6379.
Ihr nehmet vollbewußt Mein Wort entgegen, sowie ihr euch Mir öffnet, indem ihr es
hören wollet. Wenn ihr lauschet, was Ich, euer Gott und Vater von Ewigkeit, euch
sagen will - wenn ihr glaubet, daß Ich Selbst euch ansprechen will, und nun auf Mein
Wort wartet. Und dann könnet ihr auch dessen gewiß sein, daß Ich zu euch spreche,
daß euch vollste Wahrheit zuströmt - daß eure Gedanken sowohl als auch das Ohr
eurer Seele nun gelenkt und geschärft werden und nichts anderes als reinste Wahrheit
annehmen - daß ihr also ein klares Empfinden habt dafür, was ihr annehmen oder
ablehnen dürfet. Euer Wille, Mich Selbst zu hören, garantiert euch auch ein wahrheitsgemäßes Geistesgut, das euch gedanklich oder durch das innere Wort übermittelt
wird. Immer aber muß euch gesagt werden, daß ihr wahrheitsverlangend sein müsset. Durch dieses Verlangen nach der Wahrheit bestimmt ihr selbst auch den Geber der
Wahrheit, während ihr sonst sehr leicht dem euch ausliefert, der eure Gedanken verwirren möchte, wenn ihr selbst euch schon eine bestimmte Meinung gebildet habt und
nur erwartet, daß euch Bestätigung dessen wird. Und wenn diese Meinung der Wahrheit entspricht, ist es gut, und sie wird auch ihre Bestätigung erfahren, bei ernstem Willen zur Wahrheit. Ist aber euer Denken irrig und ihr wollet daran festhalten, dann
gebt ihr durch euer Verlangen schon Meinem Gegner das Recht, auf euch einzuwirken,
und dann dürfet ihr nicht glauben, von Mir angesprochen worden zu sein. Ihr müsset
sehr kritisch gegen euch selbst vorgehen, ihr müsset euch ganz ernstlich fragen, ob es
euch auch wirklich um die reine Wahrheit geht. Und darum ist jeder in euch auftauchende Zweifel gut, niemals aber eine gewisse Selbstsicherheit, in der Wahrheit zu stehen. Denn dem Fragenden kann Antwort gegeben werden, schwerlich aber kann der
Mensch belehrt werden, der keine Belehrung mehr nötig zu haben glaubt. Ihr alle dürfet Mich vernehmen, euch allen gebe Ich Antwort auf eure Fragen, euch allen vermittle
Ich die reine Wahrheit, wenn ihr nur diese aus ganzem Herzen begehret. Aber Ich
kann nicht eure Gedanken zwingen, denn es steht euch frei, welchen Weg diese nehmen. Gibt es aber eine bessere Zusicherung für euch, als daß ihr euch Mir Selbst
anvertrauen könnet, daß ihr in jeder Zweifelsfrage nur Mich um Aufklärung anzugehen
brauchet, um eine wahrheitsgemäße Lösung zu erfahren? Ich bin die ewige Wahrheit
Selbst. Ihr kommt zum Urquell der Wahrheit, wenn ihr zu Mir kommt. Dann aber
machet euch zuvor frei von allem gedanklichen Ballast, kommet mit leerem Herzen
und lasset dieses füllen mit Meiner Liebe. Kommt frei von jedem Gedankengut, von
eigenen Meinungen, und verlanget nur, Mich Selbst zu hören. Und ihr werdet Mich
hören und von Mir in der Wahrheit unterrichtet werden. Mein Gegner nützet seine
Macht sehr aus, er hat Helfer und Helfershelfer, die alle eifrig bemüht sind, irriges
Gedankengut den Menschen einzuflößen, und diese nehmen solches weit lieber an als
reine Wahrheit, weil sie selbst noch dunklen Geistes sind als Folge ihrer verlorenen
Erkenntnis. Der Mensch selbst aber hat ein ganz sicheres Mittel, doch in den Besitz der
Wahrheit zu gelangen, wenn er zu Mir kommt und Mich darum bittet. Und so er
ernstlich die Wahrheit begehrt, lässet er auch alles bisherige Geistesgut oder Wissen
zurück, und dann kann er überreich bedacht werden, und jegliche Dunkelheit wird von
ihm weichen. Denn das Licht der Wahrheit leuchtet strahlend in die Dunkelheit. Und
der Mensch soll alles mit Bedacht annehmen, was ihm dargeboten wird von seiten der
Mitmenschen, denn er soll sich stets fragen, woher jenen das Wissen kam - er soll
nicht ungeprüft auf den Ausgang ein Wissen annehmen, weil jeder Mensch irren kann
und auch irren wird, dem Ich Selbst nicht die Wahrheit vermittelt habe. Denn jeder
muß zu Mir Selbst kommen, der die Wahrheit begehrt, und erst, wenn er sich auf Mich
Selbst als Quell seines Wissens berufen kann, ist ihm Glauben zu schenken, und dennoch will Ich auch von ihm selbst angegangen werden um die Wahrheit, und Ich werde
wahrlich dessen Geist schärfen, so daß er klar erkennt, daß er Wahrheit vom Irrtum zu
unterscheiden vermag. Kommet zu Mir, wenn ihr die Wahrheit begehret, und Ich
Selbst werde sie euch geben, denn Ich spreche wahrlich zu jedem, der Mich zu hören
begehrt.
Amen. B.D. NR. 6379.
Kraftübermittlungsvorgang. Wahrheit. Widerspruch.
19. Oktober 1955. B.D. NR. 6380.
In ungewöhnlicher Kraftfülle können die Wesen des Lichtes wirken, denn sie empfangen unaufhörlich Kraft aus Gott, weil sie innig mit Ihm verbunden sind und bleiben
bis in alle Ewigkeit. Und diese Kraftausstrahlungen leiten sie weiter, denn sie sind voller Liebe, und Liebe sucht immer zu beglücken. Sie selbst sind über alle Maßen glücklich durch diesen Kraftempfang, und sie wissen, daß den unter ihnen stehenden Wesen
die Kraft mangelt, weshalb sie ständig diesen Wesen Kraft zuführen, veranlaßt durch
ihren Liebedrang, das Unglückselige zu erlösen. Doch dieser Kraftübermittlungs-Vorgang ist nicht so offensichtlich, daß er von euch Menschen verfolgt werden könnte, weil
es eine geistige Tätigkeit, eine geistige Angelegenheit ist, die sich abspielt im geistigen
Reich und auch im Universum und die nur der geistig-erweckte Mensch verfolgen
kann. Denn ihm ist es möglich, den Geisteszustand der Menschen zu verfolgen, und er
weiß es, daß jede geistige Erweckung, jeder geistige Fortschritt einzelner Menschen
eben auf diese Licht- und Kraftstrahlung der lichtvollen Welt zurückzuführen ist - daß
sich diese Menschen als Aufnahmegefäß herrichten für die Liebestrahlung aus dem geistigen Reich. Alles, was dem Menschen zur Höhe verhilft, ist geistige Kraftzufuhr, und
wo also geistiges Streben und geistiger Erfolg erkennbar ist, dort sind jene Lichtwesen
tätig, die unentwegt von Gott empfangen und unentwegt das Empfangene weiterleiten,
dorthin, wo kein Widerstand mehr ist, wo ein Mensch bereitwillig sein Herz öffnet und
geistige Kraft entgegennimmt. Und es wirket also Gott Selbst auf den Menschen durch
die Lichtwesen ein, wie Er aber auch direkt Seinen Liebestrom in ein Menschenherz
ergießt, das bewußt sich Ihm hingibt, das Ihn einladet zur Einkehr, das sich so gestaltet
hat, daß Gott Selbst in ihm Wohnung nehmen kann. Der Liebewille des Menschen
bestimmt den Grad des Kraftempfanges, den Grad der Lichtstrahlung. Immer aber
ist es das gleiche, immer ist es von Gott ausstrahlendes Liebelicht, das alles erfüllt, was
empfangen will. Und da dieses Liebelicht eine ungeheure Leuchtkraft hat, ist eine solche Liebekraft-Durchstrahlung immer verbunden mit dem Einführen in die Wahrheit. Denn das Licht erhellt, wo es noch dunkel ist. Und folglich muß auch immer
das gleiche Wissen denen zugehen, die vom Liebelicht Gottes durchflutet werden.
Denn es gibt nur eine Wahrheit, und was aus Gott strömt, kann immer nur Wahrheit
sein. Niemals also können sich Lichtwesen verschieden - d.h. sich widersprechend -
äußern, wenn sie im Auftrag Gottes das Licht zur Erde leiten - wo es finster ist und das
Licht von oben leuchten muß, um Helligkeit zu verbreiten, denn alle Lichtwesen stehen
in hellster Erkenntnis, und sie strahlen diese Erkenntnis wieder aus - worin ihre
eigentliche Tätigkeit im Lichtreich besteht, das Licht zu leiten in die Finsternis. Der
Erkenntnisgrad der Wesen aber ist verschieden - je nachdem ihr Liebegrad ist, dennoch wird auch das geringste Wissen eines der Finsternis entfliehenden Wesens der
Wahrheit entsprechen - ansonsten es nicht von Lichtstrahlungen getroffen worden
wäre. Was das Wesen empfängt, ist Wahrheit, und es kann darum auch wieder nur
Wahrheit austeilen. Wo aber Irrtum weitergeleitet wird, dort ist noch das Reich der
Finsternis, und dort sind keine Lichtwesen tätig, weil sie noch auf Widerstand stoßen. Daraus nun könnet ihr Menschen entnehmen, daß Sich-widersprechendes-Geistesgut nicht den gleichen Ausgang haben kann - und daß darum Vorsicht geboten ist
bei Entgegennahme eines Wissens, das nicht in allen Punkten übereinstimmt. Denn
solches Wissen kommt nicht aus der Quelle des Lichtes, wo die Wahrheit ihren
Ursprung hat. Die Lichtwelt ist voll der Liebe, und gerade diese Liebe sichert auch den
Menschen als ihnen anvertraute Wesen die Zufuhr von Wahrheit. Die Wahrheit aber
widerspricht sich nie - wo aber die finstere Welt Zutritt hat, wird die Wahrheit verfälscht. Was aber immer nur dann geschehen kann, wenn das Aufnahmegefäß
untauglich ist, wenn es sich selbst nicht zuvor gereinigt hat, um das Reinste in sich einfließen lassen zu können. Dann können nicht die Lichtwesen ihre Strahlen leuchten
lassen, aber die Kräfte der finsteren Welt finden Zugang und tarnen sich als Wesen des
Lichtes. Und dann verteilt der Mensch oft Irrtum als Wahrheit, dann wirket nicht
Gott im Menschen, sondern Dessen Gegner. Dann aber wandelt der Mensch nicht in
der Wahrheit.
Amen. B.D. NR. 6380.
Zuwenden zu Gott im freien Willen. Liebeband.
20. Oktober 1955. B.D. NR. 6381.
Ein Band ist geknüpft, das Mich mit Meinem Geschöpf auf ewig verbindet, wenn es
sich im freien Willen Mir zuwendet, also gleichsam den Liebestrahl auffängt, der das
Geschöpf nun ziehet zu Mir und es nimmer fallenlässet. Dieses Band ist unzerreißbar,
und so der Mensch es einmal erfaßt hat, hält es ihn auch fest, und er wird sich nimmer
davon lösen können. Ich rede nun aber nur von denen, die ernsthaft ihren Blick zu
Mir wenden, nicht von denen, die sich nur formell zu Mir bekennen, die Mich noch
nicht zum Inhalt ihres Verlangens, ihres Denkens und Strebens werden ließen. Denn
Ich spreche nur von den innersten Gefühlen des Menschen, von seinen geheimen
Gedanken, von dem, was seine Seele erfüllt. Ich spreche vom Willen des Menschen, der
aus eigenem Antrieb Mich suchte und gefunden hat. Ich spreche von dem Willen, den
niemand zwingen kann, der nicht von außen beeinflußt wurde, sondern aufsteigt aus
der Seele und sich wenden kann, wohin es ihn zieht. Es ist ein Moment der Neugeburt,
wenn der Mensch zu Mir findet und Meinen Liebestrahl auffängt, mit dem Ich ihn an
Mich kette auf ewig. Wie nun auch dessen Weg sei - er führt mit Sicherheit einmal zu
Mir, auch wenn der Mensch noch durch Irrungen und Wirrungen hindurchgeht und es
scheinet, als habe er sich wieder von Mir entfernt. Ich lasse den ewig nimmer, der freiwillig zu Mir kam, wenngleich er in seiner Schwäche als Folge der Unvollkommenheit
oft in Gefahr ist, den rechten Weg zu verlassen. Ich gehe auch auf Irrwegen neben ihm
und dränge ihn immer wieder auf den rechten Weg zurück, denn dazu habe Ich das
Recht, weil er sich frei zu Mir wandte und dieses Zuwenden ihm nun auch Meine ständige Hilfe sichert. Denn Ich weiß es, daß gerade solche Menschen überaus bedrängt
werden von Meinem Gegner, und Ich werde es zu verhindern wissen, daß dieser Macht
gewinnt über sie. Ich allein weiß es, wessen Wille sich Mir frei, aus eigenem Antrieb,
zuwandte, und darum könnet ihr Menschen nicht urteilen darüber, wer Mir schon
angehört willensmäßig und wer Mir noch fernsteht, denn der Schein trügt - aber ihr
könnet mit Sicherheit annehmen, daß Ich jedem verhelfe zur Höhe, der ernstlich Mir
zustrebt. Denn Ich lasse Mich nicht täuschen. Ich weiß um den Seelenzustand des einzelnen, Ich weiß um alle Motive seines Handelns und Denkens, und Ich fälle wahrlich ein gerechtes Urteil, Ich leite jedem Menschen alle erdenkliche Hilfe zu, wenn Ich den Ernst seines Strebens erkenne. Ihr Menschen aber lasset euch oft blenden von schönen
Worten, ihr bewertet den Mitmenschen nach Äußerlichkeiten, ihr seid oft zu vorschnellem Urteil bereit, euch genügen Beteuerungen oder fromme Gebärden, um zu glauben,
daß der Mitmensch auf dem rechten Wege ist zu Mir. Und doch kann er Mir noch
sehr fernstehen und kaum einen Schritt vorwärts kommen, bis er einmal in sich geht
und dann auch Meinen Liebestrahl auffängt, mit dem er sich nun mit Mir verbindet auf
ewig. Und Ich warte immer nur auf diesen Moment des bewußten Verlangens nach Mir,
den Ich aber niemals vorübergehen lasse, denn nun erst seid ihr der Gefahr entgangen,
wieder auf ewige Zeiten Mir verlorenzugehen. Dennoch wird auch dann noch das Ringen schwer sein, aber ihr erreichet sicher euer Ziel, weil ihr nun (an, d. Hg.) Meinem Liebeband euch immer halten könnet, das euch mehr und mehr zur Höhe zieht und das
ihr auch niemals mehr loslasset, weil ihr glücklich seid, einen Halt gefunden zu haben
in eurem Erdenleben. Aber zu diesem Entschluß muß jeder Mensch von selbst kommen. Keiner kann dazu bestimmt oder überredet werden, weil Ich nur das bewerte,
was aus dem innersten Herzen kommt. Aber es kann der Mensch aufmerksam
gemacht werden auf Mich, indem Ich ihm als liebender Vater vorgestellt werde, Der
nach Seinen Kindern verlangt - dann kann das Kind das rechte Verhältnis zum Vater
herzustellen versuchen, und es wird die Liebe des Vaters spüren und sich Ihm willig
hingeben. Und dieses Momentes harre Ich, der Mir Meine Kinder zurückbringt.
Und von Stund an wache Ich über ihnen, und wie auch ihr fernerer Lebensweg sei - er
wird zum Ziel führen, weil Meine Liebe nichts mehr zurückfallen lässet, was einmal im
freien Willen zu Mir gefunden hat.
Amen. B.D. NR. 6381.
Gott spricht jeden Menschen an.
21. Oktober 1955. B.D. NR. 6382.
Das Leben ist euch nur gegeben worden zu eurer Vollendung. Und es wird euch wieder genommen, ob ihr euer Ziel erreichet oder nicht, denn es ist euch nur eine
bestimmte Zeit zugebilligt, die wohl ausreichet dazu, daß ihr euch vollendet, die aber
nicht verlängert wird, wenn ihr selbst versagt - wenn ihr auf gleicher Stufe stehenbleibt oder wieder zurückgeht in eurer Entwicklung. Ihr Menschen aber fragt euch nur
selten nach dem Sinn und Zweck eures Erdendaseins und begehret auch keine Aufklärung, selbst wenn in euch plötzlich eine solche Frage auftaucht. Ihr würdet aber sehr
viel gewinnen durch ihre Beantwortung, denn wenn ihr wisset, was ihr erreichen könnet, was euch aber andererseits auch beschieden sein kann, ist euer Antrieb größer,
recht zu leben auf Erden. Darum wird es immer Menschen geben auf Erden, die dieses Wissen besitzen und euch der Wahrheit gemäß belehren können - ob ihr aber sie
anhöret und ihnen Glauben schenket, hängt von eurem Willen ab, der keinerlei Zwang
erfahren darf, aber doch leicht sich recht richten kann. Und weil ihr Menschen aus
eigenem Antrieb nicht das Wissen, die reine Wahrheit, zu erlangen trachtet, ihr aber
nicht ohne Kenntnis bleiben sollet angesichts des nahen Endes, werdet ihr in ungewöhnlicher Art angesprochen. Ich Selbst rede durch Menschenmund zu euch, auf
daß die Kraft Meines Wortes wirksam werde und ihr euch beeinflußt fühlet. Ich
Selbst komme im Wort zu euch, auch wenn ihr Mich Selbst nicht sofort zu erkennen
vermögt. Erst wenn ihr Mich anhöret ohne inneren Widerstand, spüret ihr die Wirkung
Meines Wortes, und ihr wehret euch nicht mehr gegen dessen Inhalt. Jeder Mensch
hat Gelegenheit, irgendwie oder irgendwo Mein Wort entgegenzunehmen. Und jeden
kann Ich direkt ansprechen, auch wenn er sich von Menschen belehrt glaubt - wenn er
nur geöffneten Herzens solche Belehrungen entgegennimmt. Weil aber immer weniger
Menschen im Willen, das Wort Gottes zu hören, die Orte aufsuchen, wo Mein Wort
gepredigt wird, bin Ich auch außerhalb dieser am Werk, Ich lasse Meine Stimme ertönen überall, wo sich nur ein Mensch findet, der Mich durch sich reden lässet, der Mir
ergeben ist und für Mich tätig sein will, der sich in Gedanken befaßet mit Mir und diese
seine Gedanken auch anderen Menschen mitteilt - der also bewußt sich in geistigen
Sphären bewegt, wenn er mit den Mitmenschen zusammen ist. Dann kann Ich Selbst
Mich einschalten und reden durch ihn. Ihr Menschen wisset nicht, wie gern Ich solche Gelegenheiten nütze, mit Meinen Kindern reden zu können, denen Mein Wort
glaubwürdiger klingt und die sich nun auch diesem Wort nicht verschließen. Aber Ich
kann dies nur durch eines Menschen Mund tun, um keinen Glaubenszwang auszuüben. Doch die Menschen sollen nur um die Bedeutsamkeit ihres Erdenlebens
wissen, sie sollen nur Kenntnis erhalten von ihrem Daseinszweck und ihrer Aufgabe.
Sie sollen nur einmal ernstlich diesen Gedanken zu Ende denken. Er wird sie dann
nicht mehr loslassen, und sie selbst geben Mir dann die Möglichkeit, Mich in ihre
Gedanken einzuschalten und die Belehrung fortzusetzen. Und es wird jeder Mensch
einmal angesprochen von Mir, ob er aber darauf reagiert, das steht ihm frei, nimmt ihm aber nicht die Verantwortung für das Ausnützen des Erdenlebens. Und keiner wird sich
mit völliger Unkenntnis entschuldigen können, weil jeder denkfähige Mensch auch
gedanklich hingelenkt wird von seiten der Lichtwelt und diese Frage über Sinn und
Zweck des Erdendaseins in jedem Menschen einmal auftaucht und also auch dazu Stellung genommen werden kann. Doch die Zeit ist begrenzt. Jedem Menschen ist die
Stunde seines Abscheidens von dieser Erde bestimmt, und jeder Mensch wird sie nun
verlassen in dem Zustand, den er sich selbst geschaffen hat während seines Erdenlebens. Das bevorstehende Ende aber wird für viele Menschen noch eine Verkürzung
der zugebilligten Erlösungszeit bedeuten, was aber ausgeglichen wird durch ungewöhnliche Gnaden - weshalb auch Ich offensichtlich in Erscheinung trete und Mein
Wort gleichsam von allen "Dächern" herabtönen wird. Und ein jeder wird Mein Wort
vernehmen können, ein jeder wird es annehmen und sich wandeln können, ein jeder
kann noch aus Gnaden selig werden - wenn er nur guten Willens ist.
Amen. B.D. NR. 6382.
Nützen der Gnaden des Erlösungswerkes.
22. Oktober 1955 B.D. NR. 6383.
Wenig nur werden die Gnaden Meines Erlösungswerkes in Anspruch genommen.
Für alle Menschen bin Ich gestorben am Kreuz, allen kann durch Mein Barmherzigkeitswerk Erlösung werden von Sünde und Tod, kein Mensch ist ausgenommen, es sei
denn, er selbst leistet Widerstand dadurch, daß er Mich und Mein Erlösungswerk nicht
anerkennt, daß er sich selbst ausschließt aus dem Kreis der durch Mein Blut "Erlösten" - daß er dadurch bewußt ein Anhänger dessen ist, der schuld ist an Sünde und
Tod. Jeder Mensch, der sich unter Mein Kreuz stellt, der seine Sündenlast zu Mir
trägt, der wird frei werden; ihm ist das Lichtreich geöffnet, das vor Meinem Kreuzestod
verschlossen war. Denn für ihn habe Ich das Sühneopfer geleistet, auf daß er frei werde
von aller Schuld. Wer aber Mein Opfer nicht annimmt, der meidet das Kreuz, er steht
abseits, und Mein Liebe- und Erbarmungswerk bleibt völlig ohne Eindruck und Wirkung auf ihn - wenngleich auch ihm das Opfer gegolten hat, wenngleich auch er sich
befreien kann von aller Schuld. Aber wider seinen Willen kann er nicht erlöst werden,
weil er sich freiwillig auf seiten Meines Gegners stellt. Allen Menschen galt Mein Erlösungswerk, doch nur sehr wenige nützen es aus. Es könnte die geistige Not auf Erden
nicht solche Ausmaße angenommen haben, wenn Dessen mehr gedacht würde, Der
Sich hingeopfert hat für die Menschheit, damit sie zur Seligkeit gelange - wenn ihr
Menschen gedenken würdet der übergroßen Liebe des Menschen Jesus, die euch allen
galt, den Menschen der Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft - die Er alle von der
großen Schuld erlösen wollte, die sie von Mir trennte. Der Mensch Jesus war so liebeerfüllt, daß Ich Selbst in Ihm weilen konnte, daß Seine Außenform Mich bergen konnte in
aller Fülle und daß Ihm aus der Liebe die Kraft erwuchs, für euch Menschen zu leiden
und zu sterben am Kreuz. Und dieser unendlichen Liebe solltet ihr stets gedenken
und auch teilhaben wollen an den Gnaden, die der Mensch Jesus für euch erworben
hat. Sie stehen euch so reichlich zur Verfügung, und ihr brauchet immer nur zu Ihm
zu rufen, daß euch Rettung werde, und euer Ruf wird nicht vergeblich sein, denn das
Erbarmungswerk wurde nur für euch gebracht, damit ihr Hilfe erfahren konntet in
eurer Schwäche, in jeglicher geistigen und irdischen Not. Denn ihr solltet frei werden
von eurem Kerkermeister, von dem, der euch gefesselt hielt schon ewige Zeiten hindurch und in dessen Banden ihr immer noch schmachtet und ewig schmachten würdet,
wenn ihr nicht Mich Selbst als euren Erlöser Jesus Christus anrufet, daß Ich euch
befreie. Warum nützet ihr nicht die Gnaden des Erlösungswerkes? Warum bittet
ihr Jesus nicht um Stärkung eures Willens? Warum traget ihr eure Sündenlast nicht
unter Sein Kreuz? Ihr könnet euch nimmermehr allein befreien aus jener Gewalt, ihr
müsset Hilfe haben, ihr müsset euch dem Retter Jesus Christus hingeben und dadurch
euren Willen bekunden, daß ihr euch löset von Meinem Gegner. Und es wird euch
mit Leichtigkeit gelingen, weil dafür der Mensch Jesus gestorben ist, daß ihr gestärkt
werdet zum Widerstand gegen den Feind eurer Seelen. Aber ohne Mich erreichet ihr
nichts, ohne Mich seid ihr zu schwach, und ihr bleibt ewig gefesselt in seiner Gewalt.
Die Entscheidung habt ihr selbst zu treffen, doch ihr Menschen solltet den göttlichen
Erlöser Jesus Christus nicht ablehnen, ihr solltet nicht euch anmaßen, Ihn nur als
Mensch zu betrachten, ihr solltet um Aufklärung bitten, wenn euch das Mysterium der
Menschwerdung Gottes noch nicht verständlich ist - ihr solltet die Wahrheit verlangen
und anfordern von Gott. Und das rechte Verständnis dafür wird euch gegeben werden, weil Ich euch alle erlösen möchte, weil Ich für euch alle gestorben bin am Kreuz
und darum will, daß ihr Mich und Mein Werk erkennet und anerkennet - weil Ich will,
daß auch ihr frei werdet von Sünde und Tod und eingehen könnet in das Reich des
Lichtes, das Ich euch geöffnet habe durch Meinen Tod.
Amen. B.D. NR. 6383.
Liebegebote. Erkaltete Liebe.
24. Oktober 1955 B.D. NR. 6384.
Gottes Wille ist das Erfüllen der Liebegebote. Und gerade diesen Geboten wideretzen sich die Menschen, denn ihre Wesensart läßt es nicht zu, sich selbst etwas zu versagen um des Mitmenschen willen. Gott weiß es, daß das Wesen der Menschen Liebe
vermissen läßt, Er weiß aber auch, daß es keinen anderen Weg zur Seligkeit gibt als über
die Liebe. Und darum gab er die Gebote der Gottes- und der Nächstenliebe, die zwar
auch freiwillig erfüllt werden müssen, wenn sie die Seelenreife fördern sollen. Gott weiß
es, daß die Gebote erfüllt werden können, weil der Liebefunke in eines jeden Menschen
Herz gelegt worden ist bei der Verkörperung als Mensch. Es hat jeder Mensch diesen
göttlichen Liebefunken in sich, es ist also niemandem unmöglich, ihn zu entzünden -
es kann jeder Mensch gut sein, wenn er es will. Und "gut sein" heißt Liebe üben, hilfsbereit sein gegen den Mitmenschen und alles tun, was Gott wohlgefällig ist, Der Selbst die Liebe ist. Aber es muß der Mensch angeregt werden dazu, was eben durch die Liebegebote geschieht. Es könnte wohl jeder Mensch in sich fühlen, wie er sich verhalten
soll, er könnte auch ohne Gebote recht wandeln auf Erden, weil der Liebefunke in ihm
glimmt. Doch die Ichliebe ist im Menschen noch sehr stark, und dieser Ichliebe sind
darum die Liebegebote gegenübergestellt worden, daß sich nun der Mensch frei entscheidet. Denn das ist seine Erdenlebensprobe, das Göttliche oder das Gott-Gegnerische zu wählen. Weil von seiten des Gegners eingewirkt wird auf die Menschen, so muß
auch eine Gegen-Einwirkung vorhanden sein, damit der Mensch nicht dem Einfluß des
Gegners zu unterliegen braucht. Doch es hat der Gegner Gottes eine große Macht
besonders in der Zeit des Endes. Denn er weiß die Ichliebe im Menschen immer
mehr zu schüren und die göttlichen Gebote als unzweckmäßig hinzustellen, so daß die
Menschen letzteren keine Beachtung mehr schenken, jedoch alles tun, um ihre Ichliebe
zu befriedigen. Es ist die Liebe erkaltet unter den Menschen. Sie glimmt zwar in jedes
Menschen Herz, wird aber nicht entzündet zu einer Flamme, die alles verzehrt, was in
ihr Bereich kommt. Und sie wird völlig erstickt werden, je näher es dem Ende
zugeht. Und dann hat der Gegner Gottes sein Spiel gewonnen insofern, als daß es ihm
gelungen ist, die Seelen von Gott abzudrängen, Der Selbst die Liebe ist. Denn diese
Seelen sind, weil ohne Liebe, endlos weit entfernt von Gott. Er selbst aber hat nichts
anderes dadurch erreicht, als daß diese Seelen, die er gewonnen zu haben glaubt, wieder
seiner Macht entrissen und aufs neue gebannt werden in der Form. Die göttlichen
Liebegebote können solches verhindern, wenn der Mensch ihrer achtet - wenn er
ankämpfet gegen die Ichliebe, um die Gebote Gottes erfüllen zu können - wenn er
vorerst etwas tut, um nicht gegen das Gesetz zu verstoßen, selbst wenn ihn noch nicht
der innere Trieb erfüllt, Liebe zu üben. Doch dem Willigen wird Kraft zugeführt, und
was er zuerst unter dem Druck eines Gebotes tut, das wird er bald freiwillig und freudigen Herzens tun, weil die Liebe Kraft ist, die ihn stets mehr erfüllt. Darum sollen die
Menschen Kenntnis nehmen vom Willen Gottes, es soll ihnen das Wort Gottes zugeführt werden, das immer nur die Liebe predigt, das die göttlichen Gebote als Wichtigstes herausstellt - weil es überaus wichtig ist, daß sie erfüllt werden, ansonsten sie nicht
von Gott gegeben worden wären. Doch Er will den Menschen helfen, die noch wenig
Liebe in sich haben, die noch stark mit der Ichliebe behaftet sind. Er will ihnen den
Weg aufzeigen zur Seligkeit, und darum gab Er den Menschen die Liebegebote, denn Er
kennt die Schwäche der Menschen, ihre Mangelhaftigkeit und ihre inneren Triebe. Er
weiß aber auch, wodurch Er alle diese Schwächen beheben kann. Die Liebe muß
geübt werden auf Erden, und wer es nicht freiwillig tut, der muß durch Gebote dazu
angeregt werden, auf daß er sich mit Gott vereine, Der Selbst die Liebe ist, auf daß er frei
werde vom Gegner, dessen Lieblosigkeit ihn selbst und seinen Anhang zur Tiefe riß.
Amen. B.D. NR. 6384.
Ewige Ordnung ist Liebe. Wirken des Satans.
25. Oktober 1955. B.D. NR 6385.
Nur das ist Gott wohlgefällig, was dem Prinzip der Liebe entspricht, und es bewegt
sich also der Mensch in der göttlichen Ordnung, der sein Denken und Handeln von der
Liebe bestimmen lässet. Die göttliche Ordnung innezuhalten bedeutet also immer nur
ein Liebewirken den Mitmenschen gegenüber, wodurch auch die Liebe zu Gott zum
Ausdruck kommt. In der göttlichen Ordnung zu leben wird aber auch immer ein
geordnetes Erdenleben zur Folge haben für den betreffenden Menschen selbst, wenngleich alles um ihn her in Unordnung geraten sein kann, weil seine Umgebung die göttliche Ordnung umgestoßen hat, also ein Leben bar jeder Liebe lebt. Ein solches Leben
muß sich als chaotischer Zustand auswirken, Frieden und Harmonie können niemals
herrschen, wo ein Leben entgegen der ewigen Ordnung geführt wird, wo die Liebe völlig außer acht gelassen wird, weil dort der Gegner Gottes herrscht, der gänzlich ohne
Liebe ist. Und ob nun die Menschen sich irdisch ein noch so geordnetes Wohlleben
zu schaffen glauben - es kann wohl vorübergehend hinwegtäuschen über die Unordnung in den Herzen solcher Menschen, es wird innere Ruhe und Frieden nimmermehr
zu verzeichnen sein, denn der Gegner Gottes schürt desto mehr, je mehr ihm der
Mensch verfällt. Und dieser wird stets neue Lieblosigkeiten begehen, er wird den Mitmenschen gegenüber stets härter und kälter sein, er wird sich vielleicht verbergen unter
einer Maske, aber sein wahres Gesicht wird immer zu erkennen sein. Die Ordnung aus
Gott ist die Liebe - wer ohne Liebe lebt, der ist getrennt von Gott, was Anschluß an
Dessen Gegner bedeutet. Doch dieser versteht es, alles mit einem Schleier zu verhüllen,
er versteht es, die Merkmale eines Verstoßes wider die ewige Ordnung zu tarnen, weshalb nichts offensichtlich ist, auf daß er nicht an Anhang verliert. Dagegen wendet er
denen alles zu, die sich ihm verschrieben haben durch ihre Gesinnung, durch ihre Lieblosigkeit und ihre Herzenskälte. Diese werden von ihm bedacht werden in jeder
Weise, aber immer nur irdische Güter verzeichnen können - an denen sie sich aber
auch genügen lassen. Und darum hat der Gegner Gottes so großen Anhang, denn die
Menschen suchen zumeist irdische Erfüllung und verschaffen sich diese durch liebloses
Denken und Handeln. Und es kann der Zustand auf Erden nicht anders sein, als er nun
ist, wo die Menschheit die göttliche Ordnung nicht mehr einhält, wo sie sich in keiner
Weise an den Willen Gottes hält - wo sie Seine Gebote der Liebe völlig unbeachtet lassen und sich die Menschen als Werkzeuge des Gegners gebrauchen lassen. Das Chaos
auf Erden wird immer größer, und wenige Menschen nur bewegen sich in göttlicher
Ordnung, wenige Menschen nur lassen das Liebeprinzip herrschen und verbinden sich
mit Gott, Der die ewige Liebe ist. Und diesen braucht nicht zu bangen, wenn gesetzmäßig sich Dinge vollziehen, die immer nur die Folge eines gesetzwidrigen Lebenswandels sind. Der Zusammenschluß mit Gott durch Liebewirken gibt ihnen Schutz und
Stärke, wenn die Zeit gekommen ist, da die göttliche Ordnung wiederhergestellt wird.
Dann wird es sich erweisen, was Gottnähe bedeutet, denn es wird unberührt bleiben
von satanischer Gewalt und satanischem Wirken der Mensch, der sich immer in göttlicher Ordnung bewegt hat, der die Liebe pflegt und immer im Verband steht mit der
ewigen Liebe. Er wird wohl um sich alles vergehen sehen, in ihm selbst aber ist Kraft
und Licht und Stärke. Er weiß sich Gott verbunden, und er harret seines Schöpfers
und Vaters von Ewigkeit. Denn das Leben in göttlicher Ordnung hat ihn wissend
gemacht, und darum fürchtet er nichts, was im Reiche des Gegners seinen Ursprung
hat. Er selbst befindet sich in dem Bereich göttlichen Friedens, weil die Liebe in ihm
alles ausschaltet, was wider die göttliche Ordnung ist, und weil er nun gefeit ist gegen
alle finsteren Mächte, die Gott und der ewigen Ordnung noch widerstehen.
Amen.
B.D. NR. 6385.
Erlösung der harten Materie.
26. Oktober 1955. B.D. NR. 6386.
Im Anfang der Entwicklung stehendes Geistiges schmachtet undenklich lange Zeit
in härtester Umhüllung, weil es nicht eher eine gelockerte Außenform beziehen kann,
bis sein Widerstand nachläßt, was undenklich lange Zeit dauert. Doch einmal muß
auch für dieses Geistige eine Wandlung seiner Außenform kommen. Und wenn ihr
Menschen euch nun bedenket, daß es Schöpfungswerke gibt, die schon Ewigkeiten hindurch unverändert erscheinen, die aus Urzeiten und auch auf Ewigkeit hinaus euch
unzerstörbar scheinen, dann müsset ihr euch fragen, wann für das darin gebundene
Geistige einmal eine Veränderung kommen kann, wenn es gleich euch den Entwicklungsweg gehen soll, der zur Verkörperung als Mensch führt. Auch für dieses Geistige
kommt die Befreiung aus der harten Form nach dem Willen Gottes. Denn Gott Selbst
hat die Dauer des Bestehens solcher Schöpfungen bestimmt in der Erkenntnis des
Nachlassens des Widerstandes und also auch das Ende - das Auflösen solcher Schöpfung - vorgesehen seit Ewigkeit. Und darum finden in von Gott bestimmten Abständen völlige Zerstörungen von Schöpfungen statt, die anders nicht aufzulösen sind als
durch gewaltige Eruptionen - deren Anlaß aber auch die Menschen selbst sein können, die im freien Willen gesetzwidrige Handlungen unternehmen, die gewaltige Eruptionen zur Folge haben. Auch dieser freie Wille ist in den Heilsplan Gottes einbezogen,
und selbst solche gesetzwidrigen Vorgehen lässet Gott in seiner Auswirkung dem in der
Form gebannten Geistigen dienen - wenn Er nicht Selbst naturmäßig eine Auflösung
solcher Schöpfungen bewerkstelligt. Immer aber dienen solche Vorgänge der Freiwerdung des in der harten Form Schmachtenden, um ihm eine leichtere Außenform zu
geben, wo es den Entwicklungsweg zur Höhe fortsetzen muß. Kein Mensch stellt sich
die unermeßlichen Qualen des Geistigen vor, die diese lange Gefangenschaft bedeutet
hat, und kein Mensch glaubt es, daß in der neuen Schöpfung wieder endlos lange Zeit
Geistiges gebunden wird, das im freien Zustand versagte und, statt zur Höhe zu gelangen, in tiefste Dunkelheit zurückgesunken ist. Ihr Menschen betrachtet alle die
Schöpfungen ohne tiefere Gedanken, was sie in Wirklichkeit sind - daß sie Geistiges
bergen, das einst gefallene Urgeister waren - voller Freiheit und Licht - und daß diese
nun in tiefster Finsternis gebunden sind, doch einmal wieder zu Freiheit und Licht
gelangen sollen - und daß dieser Entwicklungsgang unwiderruflich auch das zeitweise
Zerstören von Schöpfungen erforderlich macht, daß ihr Menschen aber als unglaubwürdig solche Hinweise auf ein Ende dieser Erde ablehnet. Nur wer um Sinn und
Zweck der Schöpfung weiß, der macht sich solche Gedanken, und das angesagte Ende
ist ihm wahrscheinlich, aber er dringt mit seinen Anschauungen nicht durch bei seinen
Mitmenschen, denen dieses Wissen mangelt. Doch jeder Mensch sollte nachdenken
und fragen, auf daß ihm gedanklich Antwort werden kann. Und wer eine kommende
Auflösung oder Zerstörung dieser Erde ablehnet als "nicht einen Gott der Liebe beweisend" - der nimmt die Liebe Gottes nur für sich selbst in Anspruch, weil er nicht weiß, daß alles in der Schöpfung von Ihm ausgegangenes Geistiges ist gleich dem Menschen - daß es nur in seiner Entwicklung noch nicht den Grad erreicht hat, wo es sich als Mensch verkörpern kann - daß es aber den Grad erreichen muß, indem es ständig seine Außenform wechselt und in jeder Form dienet. Und diese Möglichkeit wird
dem Geistigen von Gott immer gegeben. Und ob auch Ewigkeiten vergehen, für dieses Geistige kommt einmal der Tag, wo es der festen Form entfliehen und eine etwas
leichtere wieder beziehen kann. Und in Gottes Heilsplan von Ewigkeit ist stets der Tag
vorgesehen, da dem Geistigen in der harten Materie Befreiung wird, der Tag, wo eine
Erlösungsperiode ihr Ende nimmt und eine neue beginnt. Denn unaufhörlich schreitet die Entwicklung des Geistigen vorwärts, weil unaufhörlich Gottes Liebe alles
betreut, was einstmals aus Ihm hervorgegangen ist - bis es wieder zurückkehrt zu
Ihm, um in aller Freiheit selig sein zu können und zu bleiben ewiglich.
Amen. B.D. NR. 6386.
Willenswandlung in Freiheit.
29. Oktober 1955. B.D. NR. 6387.
Euch Menschen bleibt es selbst überlassen, euch zu vollenden. Im Himmel und auf
Erden regieret zwar Mein Wille, und alles vollzieht sich so, wie es dienlich ist, daß ihr
zur Vollendung gelangen könnet. Doch niemals greift Mein Wille ein in eure Entscheidung, niemals werdet ihr durch Meinen Willen bestimmt zum Denken, Wollen
oder Handeln, denn eure Vollendung müsset ihr selbst bewerkstelligen. Und ebendarum ist es fraglich, ob ihr das Ziel, auf Erden noch zur Vollendung zu gelangen, erreichet - wenngleich es euch gut möglich ist. Und es ist eine große Verantwortung, die auf
euch lastet, weil die kurze Erdenlebenszeit alles zunichte machen kann, was ein überaus
langer Entwicklungsweg zuvor schon zustande gebracht hatte. Andererseits aber
könnet ihr in selige Gefilde eingehen nach dem Verlassen eures Leibes, wenn ihr die
letzte Willensprobe besteht. Ich Selbst kann euren Willen nicht bestimmen, Ich kann
nur euch alles unterbreiten, was als Auswirkung eures Lebenswandels euch erwartet.
Ich kann euch immer nur warnen und mahnen, Ich kann euch das schreckliche Los des
Gebannten sowie das selige Los im geistigen Reich eindringlich vorstellen, aber Ich
muß euch selbst die freie Entscheidung überlassen. Und Ich finde wenig Glauben bei
euch, wenngleich Ich im Wort immer wieder vor euch hintrete, um das Verantwortungsgefühl in euch zu erwecken oder zu verstärken. Ihr glaubet nicht, daß Ich zu
euch rede, weshalb ihr auch Mein Wort wenig beachtet. Und so vergeht die kurze
Erdenlebenszeit für euch sehr oft ohne jeglichen Fortschritt für eure Seele, und sie verläßt den Körper nur sehr unentwickelt oder gar mißgestaltet, wie sie ihn bezogen hat.
Und eine Gnadenzeit ist erfolglos vorübergegangen, sie wurde nicht ausgewertet, weil
dies der freie Wille des Menschen selbst bewirken muß. Und doch könnte es euch
leichtfallen, wenn ihr nur glauben möchtet - wenn ihr Meinem Wort Gehör schenken
möchtet, so Ich Selbst euch anspreche. Ihr könnet nachdenken über alles, was Ich
euch unterbreite, und ihr würdet auch unstreitbar zur rechten Erkenntnis gelangen,
weil Mein Wort diese Kraft in sich birgt und seine Wirkung eben ein lichtvolles Erkennen ist - aber immer bereitwillig angehört und ausgelebt werden muß, um wirken zu
können. Darum ist es euch wohl möglich, zur Vollendung zu gelangen, Ich fordere
nichts Unmögliches von euch, wirke aber nimmermehr gegen euren Willen auf euch
ein. Nur wird Mein Wort immer eindringlicher ertönen, und wo keinerlei Wirkung
zu erzielen ist, dort lasse Ich Meine Stimme laut werden, und Ich lasse die Naturgewalten für Mich sprechen ebenso eindringlich und warnend, und diese Stimme wird wahrlich gehört werden von allen Menschen - aber auch nicht zur Willenswandlung zwingen. Was ihr tut zu eurer Vollendung, muß freiwillig getan werden, ansonsten es ohne
Vorteil ist für die Seele. Darum aber segne Ich jeden Menschen auf der Erde, der Meinen Willen auf die Mitmenschen zu übertragen sucht, der als Mensch zu Mensch das
gleiche vertritt, was Ich durch Mein Wort ihm sage - der also erlösend tätig ist und für
Mich redet, der sich selbst Mir als Hülle anbietet, durch die Ich nun reden kann. Als
Mittler zu dienen ist wahrlich eine Erlösertätigkeit, weil ein Mensch sich eher von
einem Mitmenschen belehren lässet, als daß er Meinem Wort Glauben schenkt, von
dessen Ursprung er nicht überzeugt ist, solange ihm der Glaube mangelt. Ich aber will
keinen Menschen verlorengehen lassen, und darum lasse Ich noch vieles geschehen,
was zu einer Willenswandlung des Menschen führen kann. Ich regiere wahrlich im
Himmel und auf der Erde, den Menschen aber lasse Ich ihre Freiheit, denn sie können
nur zur Vollendung gelangen, wenn sie überzeugt sich zu Mir bekennen, wenn sie Mich
anhören und freiwillig alles tun, was Mein Wille ist - wenn sie Meine Gebote halten,
die durch Mein Wort ihnen verkündet werden.
Amen. B.D. NR. 6387.
Hinweis auf Naturgeschehen.
30. Oktober 1955. B.D. NR. 6388.
Überallhin leite Ich Mein Wort, und Ich weiß auch die rechten Mittel und Wege, daß
die willigen Menschen in Besitz von Geistesgut kommen, das in Mir seinen Ursprung
hat. Denn Ich weiß es, wer willig ist, Mich anzuhören, und Mir ist wahrlich alles möglich, auch, daß Ich Selbst sie anspreche in der Form, die ihnen zuträglich ist. Doch Ich
gedenke auch derer, die völlig leer sind, die das Verlangen nach Meiner Ansprache noch
nicht empfunden haben, die dahingehen ohne Mir-zugewandte Gedanken, die nur die
Welt sehen und ihre Güter. Auch ihnen leite Ich Mein Wort zu, auch sie werden angesprochen von Mir immer wieder, doch so unaufdringlich, daß sie Mich wohl hören
können, aber nicht hören müssen. Es muß vorerst der Wille in ihnen rege werden,
etwas zu hören aus anderen Sphären, als die ist, in der sie sich befinden; aber immer
wieder kommen solche Anregungen durch Gespräche, Bücher, Weltgeschehen oder
eigene Not und Unglücksfälle. Es kann der Mensch dann seinen Gedanken die rechte
Richtung geben, in die Unendlichkeit, zu Mir, in geistige Sphären - und je nach seinem
Willen wird er nun auch gespeist. Also glaubet nicht, daß Ich einem Menschen Meine
liebende Hilfe versage, glaubet nicht, daß ein Mensch ohne Meine Gnadengabe auskommen müßte. Alle betreue Ich, doch der Erfolg ist eigene Angelegenheit des Menschen, der einen freien Willen hat. Aber Mein Wort wird in der ganzen Welt gehört werden, denn Ich brauche dazu immer nur ein williges Erdenkind, das Mir sein Herz öffnet
und die Wahrheit unmittelbar von Mir empfangen kann. Und diese Wahrheit wird es
dann auch weiterleiten, weil Ich die Menschen kenne, die empfangswillig sind, und
Meine Erdenkinder zusammenführe, wo nur ein kleiner Fortschritt zu erwarten ist.
Und immer werden Boten des Lichtes austeilen, wo es auch sei. Und alle werden die
gleiche Wahrheit verkünden, weil sie Meine Sendboten sind, die in der Endzeit allerorten und in allen Ländern auftreten werden. Keine hungernde Seele wird ungekräftigt
bleiben und kein verlangendes Herz ungefüllt. Und Ich leite alles, Himmel und Erde
regiere Ich nach Meinem Willen, und jedes einzelne Geschöpf betreue Ich und schaffe
alle Möglichkeiten, daß es selig werde. Ich erwecke überall rechte Prediger, denen es
Mein Geist eingibt, was sie reden sollen, und die Mir so innig ergeben sind, daß Ich
durch Meinen Geist auch wirken kann. Überall werden Erfolge zu verzeichnen sein,
überall aber auch Menschen, die jeden Zugang zu ihren Herzen verwehren, die wohl
auch Mein Wort hören, aber voller Abwehr ihm gegenüberstehen und daher auch keine
Wirkung verspüren können. Doch auch sie sind angesprochen worden, und sie werden
immer wieder angesprochen bis zum Ende ihres Lebens, weil Ich bis zur Todesstunde
um ihre Seelen bemüht bin, daß sie noch zu Mir finden im Erdenleben. Wohl stehen
unzählige Menschen Mir noch fern, und sie selbst suchen auch nicht die Entfernung zu
verringern, doch ihnen gilt Meine Liebe und Sorge im gleichen Maß, weil Ich alle Meine
Geschöpfe zurückgewinnen will und keines daher aufgebe, bis seine letzte Stunde
gekommen ist. Doch die Freiheit seines Willens taste Ich nicht an. Was aber Meine
sanften Bemühungen nicht zuwege bringen, was Mein Wort nicht zu erreichen vermag,
das kann noch durch ungewöhnliches Naturgeschehen möglich sein, wo den Menschen
kein anderer Ausweg bleibt, als sich selbst aufzugeben oder Zuflucht zu nehmen zu
einer Macht, die so stark ist, daß sie helfen kann. Das Anerkennen dieser Macht schon
ist ein Schritt vorwärts, und auch den Ruf in Not eines solchen Menschen höre Ich, und
er ist gerettet vor dem ewigen Verderben. Meine Stimme tönet überall, leise und laut
ist sie zu vernehmen, und jeder kann sich angesprochen fühlen von Mir, jeder kann
Gnaden empfangen und zum Leben erwachen, der nur willig ist und achtet Meiner
Stimme. Denn Meine Liebe will erretten, sie will sich verschenken und allen das
Leben geben, die noch dem Tode verfallen sind.
Amen. B.D. NR. 6388.
Erfüllung der Verheißungen.
31. Oktober 1955. B.D. NR. 6389.
Alle meine Verheißungen werden von den Menschen zuwenig gewertet - weil ihr
Glaube daran schwach ist, wenn er ihnen nicht gänzlich mangelt. Ich aber stehe zu Meinem Wort, und ihr könnet darum vollgläubig der Erfüllung Meiner Verheißungen harren, vorausgesetzt, daß ihr selbst zuvor tuet, was Ich als Vorbedingung für die Erfüllung
Meiner Verheißung von euch verlange. Und Ich habe euch viel verheißen: ein sorgenloses Erdenleben und ein ewiges Leben in Seligkeit. Ich habe euch verheißen Erlösung
von Sünde und Tod und ein Leben in Freiheit, Licht und Kraft. Ich habe euch Herrlichkeiten verheißen im Hause des Vaters und auf Erden Erfüllung aller Bitten und
Erleuchtung durch den Geist. Und so ihr im vollen Glauben daran tuet, was Ich von
euch verlange, dann seid ihr in Wahrheit selige Geschöpfe zu nennen, auch wenn ihr
noch auf Erden lebt. Aber ihr lasset Meine Worte unbeachtet, sie ertönen wohl noch
an euren Ohren, aber sie dringen nicht mehr in das Herz ein, so daß ihr hellwach würdet und euch bedenken müßtet, was ihr alles erreichen könntet. Ihr sollet zwar nichts
tun nur um des Lohnes willen, ihr sollet aber doch wissen, daß ihr einen Lohn empfanget, daß Ich Meine Gaben ausschütte im Übermaß über Meine Geschöpfe, die Ich gleichen Willens mit Mir weiß. Doch weder Meine Verheißungen noch die Schilderungen
des unseligen Zustandes, der euch erwarten kann, bestimmen euch zu einem gerechten
Lebenswandel. Ihr höret euch alles an, aber es bleibt auf euch ohne Einfluß, weil ihr
keinen Glauben habt, denn den Unglauben beweiset ihr dadurch, daß euch Meine
Worte nicht veranlassen, das anzustreben, was Ich euch verheiße. Ich kann euch aber
doch keine Beweise dessen geben, es muß Mein Wort euch genügen, denn ihr sollt im
freien Willen nach Vollendung streben. Aber Mein Wort sollet ihr euch zur Richtschnur nehmen und bedenkenlos ihm vertrauen. Und ihr würdet euch ein leichtes
Erdenleben schaffen, ihr würdet den Tod nicht zu fürchten brauchen, denn ihr könntet
nach diesem eingehen zum ewigen Leben. Wo aber ist dieser Glaube noch zu finden?
Wer vertrauet blindlings Meinem Wort? Mein Erdenwandel liegt so weit zurück, daß er
angezweifelt wird - und so auch wird Mein Wort zumeist angezweifelt und bestenfalls
noch zur Kenntnis genommen, aber nicht als tiefste Wahrheit gewertet. Doch "Himmel und Erde werden vergehen, aber Mein Wort bleibt bestehen in Ewigkeit." Möchtet ihr euch nur diese Worte allein bedenken und ihren Sinn erfassen - um dann zu
erkennen, wie jeder Ausspruch von Mir von euch zu werten ist. Was Ich einmal gesagt
habe, ist und bleibt unwiderrufliche Wahrheit, und so Ich euch eine Verheißung gab,
wird sie auch unwiderruflich sich erfüllen, und ihr könnet damit rechnen in aller
Gewißheit, weil diese Verheißung euch gegeben wurde von eurem Gott und Schöpfer
von Ewigkeit, von Dem, Der für Euch auf Erden gelebt hat und gestorben ist - von dem
Ewigen, Der in Sich die Wahrheit ist und Dessen Liebe euch gilt bis in Ewigkeit. Der
euch diese Verheißung gab, Der kann euch auch alles geben, was ihr benötigt für Leib
und Seele, für das Erdenleben und für die Ewigkeit. Und Ihm könnet ihr wahrlich
vertrauen, und er hält, was Er verspricht. Ihr solltet euch immer wieder diese Meine
Worte bedenken, und ihr solltet stets tiefer ihren Sinn erfassen wollen - und der
Glaube an die Wahrheit Meines Wortes würde in euch stärker werden und euch in jeder
Not des Leibes und der Seele Meiner Verheißung gedenken lassen. Ihr würdet dann
vertrauensvoll euch an Mich wenden, ihr würdet tun, was Ich von euch verlange und
wahrlich jeder Not enthoben sein. Denn Ich allein kann euch Verheißungen geben
und auch erfüllen - Mir allein ist es möglich, euch ein zeitliches Leben von Sorgen freizuhalten und ein ewiges Leben zu schenken dereinst in Seligkeit, und Meine Liebe
garantiert euch die Wahrheit Meines Wortes.
Amen. B.D. NR. 6389.
Erlösende Tätigkeit an den Seelen.
2. November 1955. B.D. NR. 6390.
Ihr höret Mein Wort, und ihr werdet ständig ermahnt, es weiterzuleiten, denn von
dieser Tätigkeit hängt unsagbar viel ab, weil durch das Weiterleiten immer wieder Gelegenheit ist, daß jenseitige Seelen sich einfinden, die mit anhören, was ihr laut oder
gedanklich durcharbeitet, wenn ihr euch mit euren Mitmenschen unterhaltet oder niederschreibet oder der Empfänger es liest. Denn immer ist gedankliche Arbeit dabei,
und diese Gedanken können die Seelen verfolgen und davon den größten Nutzen ziehen. Niemals dürfet ihr Geistesgut brachliegen lassen, immer müsset ihr damit arbeiten, denn Mein Wort soll wirken, denn seine Auswirkung ist unbegrenzt, unzählige Seelen können sich daraus Kraft holen. Doch es muß ihnen dazu die Gelegenheit gegeben werden, sie müssen es mithören können. Also müsset ihr selbst es anhören oder lesen, und immer in Gedanken an alle jene Seelen, die es benötigen, um Licht und Kraft daraus zu empfangen. Diese halten sich immer dort auf, wo sie Licht erhoffen, und sie
eilen jedem Lichtstrahl zu, wenn solche ihnen leuchten. Seid für diese Seelen ein Quell
des Lichtes, daß auch sie schöpfen können aus Meinem Liebeborn, den Ich für euch
erschlossen habe. Wisset, daß es nur wenige Menschen gibt, die einen solchen Lichtstrahl hinaussenden können, weil nur wenige sich geistig befassen und in der Wahrheit
stehen, darum seid ihr ständig umlagert von lichthungernden Seelen, die ihr nicht enttäuschen dürfet, daß sie vergeblich bei euch warten. Denkt ständig an ihre Not, die ihr
lindern könnet, weil ihr viel des lebendigen Wassers besitzet, das ihnen mangelt. Täglich scheiden zahllose Seelen ab von der Erde und betreten das geistige Reich, und für
unzählige ist dieses neue Bereich dunkel, so daß sie sich unglücklich fühlen in ihrer
Lage. Ihr aber könnet viel Licht ausstrahlen, und dieses sollet ihr jenen Seelen zuführen wollen und darum immer einen Ruf senden in die Dunkelheit, ihr sollt ihnen das
Licht anbieten, dann erst werden sie aufmerksam auf euch und kommen zu euch, weil
der Ruf von euch sie schon wohltätig berührt. Ihr Menschen müsset tun, was Ich Selbst
tun möchte, was Mir aber von seiten dieser Seelen verwehrt wird: ihnen Kraft und Licht
anbieten, die sie von euch eher annehmen als von Mir, weil sie Mich nicht kennen und
zwangsmäßig von Mir nicht zur Annahme veranlaßt werden können. Auch zu euch
müssen sie freiwillig kommen, aber sie sind noch so sehr mit der Erde verbunden, daß
es sie immer wieder zurückzieht in jene Sphären, und so ihnen dort nun ein Licht entgegenstrahlt, drängen sie sich um jenes Licht und verlangen Helligkeit. Ihr könnt ihnen
das Verlangte geben, weil ihr es in reichem Maße besitzet, weil Ich Selbst euch ständig
damit versorge. Und ihr solltet nichts für euch allein behalten, sondern immer nur
austeilen wollen - auf daß Ich auch euch immer mehr damit bedenken kann laut
Gesetz von Ewigkeit. Gedenket immer jener Seelen, die in dunkler Umgebung sind,
und lasset euer Licht ausstrahlen in ihr Bereich. Bringet Mein Wort ihnen nahe, und
macht es dadurch möglich, daß Ich Selbst sie ansprechen kann, und ihr seid wahrlich
erlösend tätig, ihr nützet Meine Gnadengaben richtig aus, ihr seid rechte Verkünder
Meines Evangeliums, das nicht nur den Menschen auf dieser Erde, sondern auch allen
Seelen im Jenseits zugeführt werden muß, die es auf Erden nicht angenommen haben
und doch auch den Weg zu Mir finden sollen. Es ist die Welt, die ihr nicht sehet, die
aber dennoch euch umgibt. Es sind unbeschreiblich bedürftige Seelen, die Hunger
und Durst leiden und für die Ich deshalb auch den Born erschlossen habe, der sie
erquicken und laben soll, der aber auch freiwillig aufgesucht werden muß. Rufet sie,
daß sie zu euch kommen, wenn ihr Mein Wort verkündet. Dann kann Ich Selbst zu
ihnen reden durch euch, und Mein Wort wird wirken als Licht und Kraft.
Amen. B.D. NR. 6390.
Geistiges Wissen ohne materiellen Erfolg.
4. November 1955. B.D. NR. 6391.
Was euch an Gnadengaben zugeleitet wird, dienet nur dem Geistigen in euch zur
Vollendung. Es ist geistiges Gut, das irdisch in keiner Weise Nutzen-tragend sich auswirkt, weil dann alles Streben zur Höhe hinfällig wäre, wenn um irdischen Vorteils willen dieses Geistesgut empfangen oder weitergeleitet würde. Und nur der wird Mir ein
rechter Diener sein, der sich - frei von allem materiellen Verlangen - dafür einsetzet,
es den Mitmenschen weiterzuleiten. Denn Reingeistiges darf nicht vermengt werden
mit irdischen Zielen, weil dies für das Geistige eine Herabsetzung bedeutet. In Liebe
soll Erlöserarbeit stattfinden - ein liebendes Herz soll Geistesgut empfangen und liebender Hilfswille es weiterleiten, dann erst wird es seine Wirkung haben auf die Menschen. Jede materielle Verbindung mit geistigem Wissen wirkt sich nachträglich aus, denn etwas aus der Höhe Kommendes verträgt kein materielles Streben, weil dieses das erstere entgeistigt. Doch dies sei euch gesagt, daß Ich es weiß, was euch Menschen mangelt und daß Ich wahrlich keinen darben lasse, der für Mich uneigennützig tätig ist.
Und so auch werde Ich immer helfend eingreifen, wo materielle Hilfe nötig ist, um geistiges Gedankengut den Mitmenschen zuzuführen. Doch das soll nicht eure, sondern
immer nur Meine Sorge sein. Ihr werdet daher ungehindert tätig sein können,
solange es euer Wille ist, nur Mir und dem Erlösungswerk zu dienen. Ihr gehet dann
stets die rechten Wege, ihr nehmet stets die rechte Arbeit in Angriff, ihr könnet euch
dann sicher verlassen auf eure Gedanken, die gelenkt werden eurem Arbeitseifer
gemäß. Ich kann nur selbstlose, auf Irdisches Verzicht-leistende Menschen gebrauchen,
wo es gilt, Mein Wort aus der Höhe zu empfangen und zu verbreiten. Jeder materielle
Gedanke im Zusammenhang damit gefährdet diese Arbeit, vollstes Vertrauen auf
Meine Hilfe aber fördert sie und sichert euch zudem ein sorgenfreies Erdendasein, weil
Ich Selbst euch dieses bieten kann durch euer restloses Vertrauen. Ihr sollt wissen, daß
euer Liebewille ein überaus mächtiger Faktor ist, der alle Hindernisse nimmt. Ihr
sollt wissen, daß eure geistige Arbeit etwas zuwege bringen kann, was übergroße materielle Schätze nicht aufzuwiegen vermögen. Und darum sollen nicht ängstliche
Gedanken um die irdische Versorgung diesen Liebewillen schwächen, von dem maßlos
viel abhängt in geistiger Beziehung. Was ist schon das kurze Erdenleben gegen die
furchtbaren Qualen der Wesen, die ihr beenden könnet. Gern und freudig würdet ihr
opfern, wenn ihr diese Wesen sehen könntet in ihrem Zustand und ihren flehenden
Gebärden nach Hilfe. Euch würde das armseligste Erdenleben unberührt lassen, und
ihr würdet immer nur dienen und helfen wollen. Und ihr könnet ihnen helfen durch
eure Liebe, und Mir bereitet ihr eine Freude, die Ich euch wahrlich entlohne. Denn
die Liebe nur ist das Lösemittel, die Liebe zu Mir vermittelt euch Licht und Kraft, und
die Liebe zu dem Unerlösten gibt Licht und Kraft weiter und zieht auch aus der Tiefe
zahllose Seelen empor. Es ist bewußte Erlöserarbeit, die ihr leistet und die darum niemals ohne Erfolg bleibt. Diese Gewißheit soll euch beglücken und zu immer eifrigerer Arbeit antreiben, ihr sollt euch aller irdischen Sorgen entledigen und niemals einen
irdischen Erfolg durch eure Geistesarbeit erhoffen. Was ihr brauchet, wende Ich euch
zu. Daß Ich euch unbegrenzt geistiges Wissen zuleite, soll euch aber auch Beweis
sein, daß ihr dieses brauchet - weil ihr wieder damit arbeiten sollet zum Segen derer,
die unerlöst abgeschieden sind ins jenseitige Reich. Nützet, was ihr besitzet, und sorget euch nicht um das, was euch mangelt, denn alles geht euch von Mir zu, was ihr
benötigt für Leib und Seele.
Amen. B.D. NR. 6391.
Geistestaufe.
5. November 1955. B.D. NR. 6392.
Der Geist ist es, der euch lebendig macht. Darum lasset ihn in euch wirksam werden; wollet, daß er sich äußere, denn mit diesem Willen bekundet ihr, daß ihr Mich Selbst anerkennet, daß ihr Mich zu hören begehret. Ich Selbst kann also nun wirken
durch Meinen Geist. Und also empfanget ihr die Taufe des Geistes - Mein Geist
ergießet sich in und über euch, weil ihr nun unausgesetzt empfangen dürfet die Gaben,
die im geistigen Reich, bei Mir Selbst ihren Ursprung haben. Jeder Mensch, der sich öffnet, der sein Herz gestaltet zu einem Aufnahmegefäß Meines Geistes, wird den lebenspendenden Strom einfließen lassen können in sein Herz, und jeder öffnet sein Herz,
der den Willen hat, mit Mir in Verbindung zu treten. Und dieser gestaltet sich auch
zur Liebe, ansonsten er nicht diese "Ewige Liebe" verlangen würde. Das Überströmen
Meines Geistes in einen Menschen kann aber in verschiedener Stärke stattfinden.
Und es kann daher verschiedene Wirkung auslösen - je nachdem, wie stark die Finsternis zuvor das Menschenherz erfüllte. Wo ein Liebelichtstrahl Meines Geistes ein
noch völlig dunkles Herz berührt, dort ist die Wirkung oft so offensichtlich, daß sie den
Menschen überwältigt - daß plötzlich er erleuchtet ist und laut Lob und Preis Mir
zollt, Der Ich ihn begnadet habe. Aber es war doch sein Wille, Meinen Liebestrahl zu
empfangen, er wandte sich Mir in Demut seines Herzens zu und öffnete Mir dadurch
sein Herz. In Fülle aber kann Mein Geist einströmen in anderer Menschen Herzen,
die unverwandt ihren Blick zu Mir richten. Dort wirkt Mein Geist wohl gewaltig im
Innern des Menschen, jedoch nicht immer ersichtlich den Mitmenschen. Nur strahlen solche Menschen viel Liebe aus, und jeder Gedanke ist Mir zugewandt, mit jedem
Atemzug lieben Mich ihre Herzen, und sie wollen Mir dienen zu jeder Zeit. Ganz
unauffällig haben sie die Geistestaufe empfangen im Moment der tiefen inneren Bindung mit Mir, und so auch ist ihr Wirken auf Erden - unauffällig, im Geist Meiner
Liebe, arbeiten sie für Mich und Mein Reich, was sie nie und nimmer könnten, wenn
nicht Mein Geist unausgesetzt einströmen könnte, wenn Ich nicht ihr Denken erleuchten und sie auf jedem Weg führen könnte, weil sie selbst dem Geist in sich das Recht einräumten, sich zu äußern. Niemand aber soll glauben, daß nur ins Auge fallende
Erscheinungen die Ausgießung des Geistes verraten - niemand soll ungewöhnliche
Vorgänge allein als ein Zeichen der Geistestaufe ansehen. Ich wirke viel mehr im Verborgenen als vor der Öffentlichkeit, doch angesichts der großen geistigen Not in der
Endzeit trete Ich auch sichtbar in Erscheinung und trage damit dem Kinderglauben der
Menschen Rechnung, die ungewöhnliche Zeichen von Mir erwarten, weil Meine Jünger
einstens ungewöhnlich bedacht wurden. Und weil diese glauben, geschieht ihnen
nach ihrem Glauben. Denn einen Ungläubigen versetze ich nicht in einen Zustand,
der ihn zum Glauben zwingt. Ich allein kenne die Seele, und der äußere Mensch verrät
oft nicht den Zustand der Seele, und wo Ich ein starkes Verlangen nach Licht in einer
Seele entdecke, entzünde Ich es in ihr - was auch zeitweise den Körper unfähig
machen kann zur gewohnten Tätigkeit; doch gesegnet der Mensch, der nun das Licht in
seiner Seele nachscheinen lässet, der sich in dem Licht der Seele wandelt und Mir nun
treu bleibt bis zum Ende. Denn er kann noch viele Menschen führen zu Mir, er kann
wirken für Mich und Mein Reich, was Aufgabe ist eines jeden Menschen, über den sich
Mein Geist ergießet - daß er die Herzen seiner Mitmenschen zu bewegen sucht, sich
herzurichten zu einem Gefäß Meines Geistes. Denn erst, so Ich im Menschen wirken
kann, ist sein Ziel garantiert. Denn Mein Geist lenket euch allen dem rechten Ziel entgegen, Mein Geist wirket auf euch ein, daß ihr die Verbindung suchet mit eurem Vatergeist von Ewigkeit und nun bei Ihm verbleibet ewiglich.
Amen. B.D. NR. 6392.
Erkennen der Liebe Gottes in der Schöpfung.
6. November 1955. B.D. NR. 6393.
Kein Mensch kennt die Allgewalt göttlicher Liebe - kein Mensch begreifet ihre Fülle
und demnach auch nicht die Kraft und Macht Gottes, doch sie kommt ständig zum
Ausdruck in Seiner Schöpfung, die unendliche Liebe, Weisheit und Allmacht beweiset.
Darum müßte euch Menschen die Schöpfung allein schon ehrfürchtig Dessen gedenken lassen, Der sie erstehen ließ. Und ihr müßtet in tiefster Demut aufblicken zu
Ihm. Ihr aber gehet zumeist gedankenlos an allem vorüber, was euch ein Gegenwartszeichen Gottes sein sollte. Ihr nehmet alles mit einer Selbstverständlichkeit in Augenschein, was als größtes Wunder gewertet werden müßte, und darum bleibt euch die
Liebe und Weisheit Gottes verborgen, und euer Glaube an Gott ist leblos. Doch Seine
Liebe ist so unendlich, daß sie auch wirkt trotz eurer Gleichgültigkeit, daß sie ständig
neue Schöpfungen erstehen lässet, denn einmal werdet ihr es erkennen, was Seinem
schöpferischen Wirken zugrunde liegt. Und dann werdet ihr erbeben bei dem
Gedanken, die göttliche Liebe nicht erkannt und bewertet zu haben, als ihr als Menschen noch auf Erden weiltet. Denn die Liebe Gottes erkennen und sich ihr hingeben
bedeutet, selbst liebeerfüllt wirken zu können und aller Fehler und Mangelhaftigkeit
ledig zu werden. Die göttliche Liebe äußert sich darum so offensichtlich in der
Schöpfung, damit sie von euch Menschen erkannt werde und ihr euch nun von ihr freiwillig durchstrahlen lasset. Göttliche Liebe in Empfang nehmen ist gleich der Umwandlung eines geschwächten Wesens zur Stärke. Von der Kraft Gottes müsset ihr durchstrahlt werden, um selbst kraftvoll sein zu können, und diese Kraft ist die Liebe Gottes,
die euch Menschen unaufhörlich zieht und nur eure Bereitwilligkeit fordert, euch ziehen zu lassen von ihr. Seid ihr euch nun vorerst bewußt, daß der Schöpfer Seine Liebe
euch beweisen wollte durch alles, was Er entstehen ließ, dann muß auch in euch selbst
die Liebe zu Ihm aufflammen, und dann flutet auch Sein göttlicher Liebekraftstrom ein
in euer Herz, und ihr steiget zur Höhe. Ihr sollet nur Gott liebenlernen, was ihr wohl
könnet, wenn ihr Seine Schöpfungen betrachtet, die Seine Liebe und Seine Weisheit
beweisen. Darum sollt ihr nicht geschlossenen Auges durch die Welt gehen, ihr sollet
das betrachten, was nicht Menschenwille zuwege brachte, was hervorgegangen ist aus
der Kraft eines Schaffenden, Den ihr nicht sehen, aber doch erkennen könnet, Der
nichts ohne Sinn und Zweck erstehen ließ und darum voller Weisheit sein muß - und
Der die Schöpfung für euch erstehen ließ, weil Er euch unendlich liebt. Ihr könnet
zwar nicht um den Anlaß der Schöpfung und euer eigenes Verhältnis dazu wissen,
solange ihr gedankenlos alles um euch betrachtet, doch ihr könnet zu jenem Wissen
gelangen, sowie ihr nur nachdenket und mit dem Schöpfer eine Bindung eingehet.
Wenn ihr lernet, Ihn zu lieben, und euch Ihm anvertraut in der Anerkennung Seiner
Macht und Kraft, im Bewußtsein Seiner übergroßen Liebe. Dann werdet ihr von Ihm
betreut und versorgt mit allem, was euch mangelt. Ihr werdet Licht empfangen, d.h.
zur Erkenntnis gelangen über euch selbst und über euer Ziel. Und ihr werdet alles mit
anderen Augen betrachten lernen, weil ihr euch selbst der Liebe Gottes öffnet, die nun
in euch wirken kann. Und ihr werdet selbst erfüllt sein von Liebe, weil die Liebe Gottes
eine Kraft ist, die lebendig macht, und leben auch lieben heißt. Sein Leben strömt in
euch über, die ihr Seine Liebe entgegennehmet. Und ihr müsset selbst lebendig werden und Liebe in euch entzünden, sowie ihr mit Ihm Verbindung habt. An Seiner Liebeflamme entzündet sich das Liebelicht, und es wird ewig nicht mehr verlöschen. Und
Gottes Liebe wird euch verfolgen, und ob ihr noch so tief gesunken seid, ob ihr noch
solange in Widerstand verharrt. Sie gibt euch nicht auf, aber sie zwingt euch nicht.
Doch um wie vieles seliger könntet ihr sein, wenn ihr euch ohne Widerstand von Seiner
Liebe durchstrahlen ließet. Denn es ist euch möglich, Ihn und Seine Liebe zu erkennen, weil ihr inmitten einer Schöpfung lebt, die offenkundig beweiset Seine Liebe, Seine Weisheit und Seine Macht.
Amen. B.D. NR. 6393.
Gottes Lockruf zu geistiger Mitarbeit.
7. und 8. November 1955. B.D. NR. 6394.
Alle Meine Kinder rufe Ich auf zur Mitarbeit, und jeder Mensch ist Mir recht, der sich
Mir als Knecht in Meinem Weinberg anbietet. Oft schon habe Ich diesen dringenden
Appell an euch gerichtet, weil Ich viele Helfer brauche auf Erden. Ich kann wohl mit
Meiner Gnade tätig sein, indem Ich diese reichlich ausschütte auf alle, die sie nützen
wollen, und Ich bedenke auch die Menschen damit, die sie nicht begehren, um doch
noch ihren Willen anzuregen, mit den ihnen zugeführten Gnaden zu arbeiten. Aber
Ich kann nicht so auf die Menschen einwirken, wie es euch möglich ist, weil ihr mitten
unter ihnen lebt und sie ansprechen könnet in Meinem Namen. Glaubet es Mir, daß
diese Hilfe von euch ausgehen muß, wenn sie nicht Willenszwang bedeuten soll. Ich
wirke wohl ungewöhnlich ein auf die Menschenherzen, indem Ich überreich Meine
Gnaden austeile, doch Ich muß zurückhalten, wo ein Menschenherz sich noch verschließt. Euch aber sind keine Grenzen gesetzt, wenn ihr Mir dienen wollet und eure Tätigkeit ein Erlösen der Seelen bezweckt. Euch kann Ich ausstatten mit Kraft und
Licht, die ihr nun verwenden könnet in erlösendem Sinn. Euch kann Ich als Sprachrohr
benützen, Ich kann Selbst durch euren Mund zu den Menschen reden, denn sowie Ihr
sie anredet, seid ihr selbst es nicht mehr, der spricht, sondern Ich rede aus euch. Daß
Ich eure gewohnte Redeweise benütze, ist notwendig, denn die Menschen würden es
nicht vertragen, Meine Worte zu hören, wie sie Meinem Liebegeist entströmen. Ich
muß Mich in euer Gewand hüllen, aber daß ihr euch Mir zur Hülle anbietet, daß ihr
Mich durch euch reden lasset, ist von so großem Nutzen, wie ihr selbst es nicht ahnet.
Ich kann euch aber nur für Meine Zwecke dienstbar machen, wenn ihr freiwillig euch
Mir dazu erbietet. Darum rufe Ich immer wieder euch Menschen auf zum Dienst an
der leidenden Menschheit, darum will Ich in euch das Bewußtsein wachrufen, daß ihr
nötig seid, daß Ich euch brauche, wenn noch Seelen gerettet werden sollen, die sonst
ihrem Untergang entgegengehen. Ihr alle könnet es noch nicht begreifen, was es heißt,
euch in den Dienst Gottes zu stellen. Ihr seid ängstlich irdischer Sorgen wegen, und
ihr würdet doch überreich bedacht werden, weil Ich als guter Hausvater Meine Knechte
versorge und sie fortan ihren Erdenweg unbelastet gehen können. Denket daran, daß
ihr ohne Meinen Segen euch irdisch plagen könnet noch und noch, daß erst Mein Segen
euch den Erfolg einträgt und dieser auf euch ruhen wird, so ihr Mir dienet in Liebe.
Wo aber finde Ich den Glauben, der Mir bedenkenlos vertraut? Ihr Menschen seid
alle noch zu sehr mit der Erde verbunden, und die Erde hält euch oft zurück, wenn ihr
ins geistige Reich euch aufschwingen möchtet. Aber ihr könnet sie sorglos hinter
euch lassen, wenn eure Augen nur nach oben gerichtet bleiben und ihr geistige Pflichten erfüllet, um Mir und den Mitmenschen zu dienen. Denn geistige Arbeit verrichtet
ihr in Verbindung mit Mir, die weltliche Arbeit findet aber erst dann Meinen Segen,
wenn ihr sie Mir anempfehlet, daß Ich euch Meine Helfer sende, so daß ihr ohne
Schwierigkeiten auch irdische Arbeit vollbringet, ohne aber (8.11.1955) die geistige
Arbeit zu vernachlässigen. Es ist die Zeit der Reife gekommen, und Meine Schnitter
müssen eifrig tätig sein, denn es soll alles gesammelt und eine reichliche Ernte erzielt
werden, bevor das Ende kommt. Wer nun des Willens ist mitzuhelfen, den will Ich segnen. Und er wird Meinen Segen auch spüren in allem Beginnen, geistig und irdisch
werde Ich ihm die Wege ebnen, auf daß es ihm nicht an Kraft gebricht, auf daß er gern
und freudig die Arbeit verrichtet, die allein wichtig ist in dieser Zeit. Ihr müsset euch
nur stets Meiner Gegenwart bewußt sein, und alles wird euch leichtfallen und euch
auch gelingen. Dies sind Meine Lockrufe, durch die Ich die Knechte für Meinen Weinberg gewinnen will. Denn die Zeit drängt, und jeder Tag ist verloren, der euch nicht
geistig tätig findet.
Amen. B.D. NR. 6394.
Gottes Wort gibt Licht.
8. November 1955. B.D. NR. 6395.
Klar und verständlich ist jedes Wort, das von oben kommt. Denn immer werde Ich
euch Menschen so ansprechen, daß ihr Mich versteht. Ich will euch, die ihr in Unkenntnis auf Erden wandelt, zum Erkennen verhelfen. Ich will euch ein Licht anzünden, wo
es noch dunkel ist in euren Herzen. Und darum werdet ihr es auch begreifen, daß
nicht das Mein Wort sein kann, das euch nicht volles Verständnis gibt, das unklar und
rätselhaft auf euch wirkt, dem ihr nichts entnehmen könnet, was euer Wissen vermehrt,
was euch Licht gibt, wenngleich ihr euren Verstand gebrauchet, um zur Helligkeit zu
gelangen. Wenn ich euch anspreche, so verfolge Ich den Zweck, euch zu Wissenden zu
machen, auf daß ihr auch Mein Walten und Wirken verstehet - weil Ich will, daß ihr
Mich recht erkennet, um Mich auch lieben zu können. Gewinnet ihr aber nichts an
Wissen, trotz gutem Willen und Verlangen nach Wahrheit, so sind es nicht Meine
Worte, die euch zugeleitet werden, und dann könnet ihr sie auch bedenkenlos verwerfen als von dem ausgehend, der gegen das Licht ankämpfet und euren Geist verdunkeln
will. Ich hätte wahrlich keinen Gefallen daran, den Zustand der Unkenntnis, in dem
ihr euch befindet, noch zu vertiefen, zudem will Ich das Herz eines Menschen berühren,
Ich will, daß es Mich und Meine Liebe fühlt, was aber nur geschehen kann, wenn es
Mich versteht, wenn Meine Worte der Liebe es so berühren, daß es sich beglückt fühlt,
wozu aber auch volles Verständnis dafür nötig ist. Also werde Ich Mich immer so verständlich äußern, nicht aber in geheimnisvollen Andeutungen oder unverständlichen
Worten die Menschen ansprechen, die Ich für Mich gewinnen will. Ich muß dies ganz
besonders betonen, um das Treiben Meines Gegners zu beleuchten, der es meisterhaft
versteht, Verwirrung anzurichten, und der darum in ähnlicher Weise hervortritt, indem
er Menschen für sich reden lässet, die er gedanklich beeinflußt und die ihm allzuwillig
Gehör schenken und also Geistesgut verbreiten, das unwahr und unklar ist - aber von
vielen Menschen nicht als wahrheitsfeindlich erkannt wird. Nehmet nur das an, was ihr
versteht und was euch beglückt, wenn ihr guten Willens seid und nach Mir, als eurem
Vater von Ewigkeit, und nach der Wahrheit verlangt. Denn dann offenbart Sich auch
der Vater mit Worten der Liebe, die euch helles Licht geben. Die Dunkelheit auf der
Erde ist so groß, daß Ich wahrlich sie nicht noch vertiefen werde, sondern überall ein
Licht anzünde, wo es verlangt wird, und darum sollet ihr alles euch Gebotene immer
nur daraufhin prüfen, ob es euch Licht schenkt. Denn die Wahrheit aus Mir, Mein
Wort, ist Mein göttliches Liebelicht, das immer hell leuchten wird und jedem Menschen
verständlich ist, der erleuchtet werden will. Wem das Wahrheitsverlangen mangelt,
der berauscht sich an schönen Worten, deren Sinn ihm aber unklar ist, weil sie keinen
tiefen Sinn enthalten. Und diese sind darum nicht so gefährdet, weil es ihnen gleichgültig ist, ob ihnen reine Wahrheit geboten wird. Den Wahrheitsverlangenden aber
gebe Ich diese Warnung und Aufklärung, und ihre Herzen werden auch instinktiv
ablehnen, eben weil es ihnen nicht verständlich ist. Zwar wird auch Mein Wort auf
Unverständnis stoßen, doch immer nur bei denen, die auch kein Verlangen nach Wahrheit empfinden - die Mir noch fernstehen, die keine Liebe in sich haben und darum
nicht erkennen können. Doch diese wird Mein Gegner auch wenig beeinflussen wollen mit seinem Lügenwerk, dagegen wird er stets versuchen, Finsternis hineinzutragen
in Stätten des Lichtes - weil er ankämpft gegen das Licht, solange er noch wirken
kann. Und besonders in der Zeit des Endes wird er alles tun, was ihm Erfolg verspricht. Das Licht aber wird auch diese Versuche und Pläne enthüllen, das Licht wird
siegen über die Dunkelheit. Die Wahrheit wird erkannt werden von allen, die nach
Licht verlangen.
Amen. B.D. NR. 6395.
Niederkunft einst und jetzt.
9. November 1955. B.D. NR. 6396.
Als Ich zur Erde niederstieg, war sie in tiefste Dunkelheit gehüllt, jegliches Licht war
erloschen oder in seiner Leuchtkraft gehindert, und die Menschen waren in großer
Not. Da stieg das Licht Selbst zur Erde - das Kindlein Jesus kam zur Welt und
begann Seinen Erdenlauf, der mit der Erhöhung am Kreuz endete. Der Heiland ward
geboren, Der die Menschen erlösen sollte von Sünde und Tod. Ich Selbst kam zur
Erde, Ich verkörperte Mich in dem Menschen Jesus, Der eine Mission erfüllen wollte,
die ein "Mensch" nur ausführen konnte, weil Er allen Menschen auf der Erde ein Vorbild sein sollte, das auch sie anstreben konnten, weil es menschlich möglich war. Der
Heiland Jesus Christus wurde in diese Welt geboren, in eine Welt der Schwäche und
Unvollkommenheit, in eine Welt der Sünden und Laster. Eine reine, göttliche Seele -
der Sohn Gottes - nahm Aufenthalt in der menschlichen Hülle eines Kindes, und diese
Seele ging nun als Mensch Jesus bewußt einen Erdengang inmitten jener sündhaften
Welt - der sein völliges Verschmelzen mit Mir zur Folge hatte - so daß Ich Selbst in
Ihm Wohnung nehmen konnte. Und Mein Geist leuchtete als hellstes Licht durch den
Menschen Jesus, und Er konnte alles durchstrahlen, was sich Ihm öffnete. Und schon
das Kindlein Jesus bewies den Menschen Seine göttliche Mission, denn zuweilen
äußerte sich Mein Geist durch dieses Kindlein - doch stets nur zu denen, die Mich
nicht vergessen hatten, die den Glauben an einen Gott im Herzen trugen und zu diesem
Gott riefen um Rettung, denn sie empfanden die Finsternis als Unglück und riefen zu
Mir um Hilfe. Ich sandte Meinen Sohn zur Erde - denn Ich wollte den Menschen die
Hilfe bringen, indem Ich Selbst mit ihnen in Verbindung trat, indem Ich ihnen den Weg
frei machte zu Mir in ihr Vaterhaus. Doch als Gott konnte Ich nicht unmittelbar mit
ihnen in Verbindung treten, weil die große Entfernung von Mir solches unmöglich
machte. Darum sandte Ich Meinen Sohn zur Erde, ein Mir eng verbundenes Wesen,
Das Sich freiwillig erbot, als Mittler zu dienen. Das also das Licht von oben herabtragen wollte zur Erde und damit einen Weg erleuchten, der aus der Tiefe zur Höhe
führt. Ich sandte ein Wesen, Das aus Mir hervorgegangen war und bei Mir verblieb,
als sich unzählige Wesen freiwillig trennten von Mir. Und Ich gab diesem Wesen eine
fleischliche Hülle, die Mir Selbst Aufenthalt sein sollte, sowie die Mission des Menschen
begann. Zwar sorgte Ich in allem vor, daß diese Hülle rein und makellos zur Welt
kam, doch es mußte nun die Seele den gleichen Weg zurücklegen auf der Erde wie jeder
andere Mensch. Von Kindheit an wurden Ihm die gleichen Anforderungen gestellt.
Mitten unter Menschen wuchs das Kindlein Jesus auf, und mitten unter Menschen, die
sündig waren, mußte er Seinen Körper rein erhalten und ankämpfen gegen alles, was
ihn verunreinigt hätte - denn Er sollte Mein Aufenthalt werden, Ich Selbst wollte Mich in dem Menschen Jesus verkörpern, und daß Ich es konnte, war Sein Werk, Sein Wille und Seine Liebe zu Mir. Denn die Liebe war das Licht, das er mitbrachte zur Erde, das Er aber auch ebenso in Sich zur hellen Flamme auflodern lassen mußte - wie es euer aller Aufgabe ist, den in euch ruhenden Liebefunken zu entzünden und ständig anzufachen zu immer höherer Glut. Ein Licht strahlte herab zur Erde, und dieses Licht
suchte Sich eine menschliche Hülle - es wurde euch Menschen der Heiland geboren,
denn Mich erbarmte die Menschheit, die in tiefstem Dunkel schmachtete und sich
allein nicht daraus befreien konnte. Meine Liebe nahm Sich der Menschen an und
sandte ihnen einen Retter. Ich Selbst stieg zur Erde, um euch Menschen zu erlösen.
Amen. B.D. NR. 6396.
"Mein Reich ist nicht von dieser Welt."
10. November 1955. B.D. NR. 6397.
Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Was ihr in dieser Welt zu erreichen trachtet,
das geht euch verloren in Meinem Reich, denn beides könnet ihr nicht besitzen, die
Freuden und Seligkeiten dieser und jener Welt. Beide sind gegensätzlich in ihren
Anforderungen und gegensätzlich in dem, was sie euch bieten. Aber nur das geistige
Reich, in dem Ich Selbst bin, kann euch Seligkeiten schenken, die ewig währen. Und das
sollet ihr Menschen immer bedenken, daß eure Zeit auf Erden nur begrenzt ist und (ihr,
d. Hg.) auch das wenige, was ihr euch hier erwerbet, zurücklassen müsset - daß ihr also
nichts gewinnen könnet, was euch ewig beglückt, und in der Erkenntnis dessen - die
ihr doch alle besitzet - wäre es wahrlich ratsamer, euch um einen Reichtum zu sorgen,
der nicht an Wert verliert mit eurem Leibestode. Mein Reich ist nicht von dieser Welt.
Immer wieder habt ihr es aus Meinem Mund vernommen, und immer wieder ist es
euch eindringlich ans Herz gelegt worden, irdisches Streben zurückzusetzen und dafür
geistige Güter zu erringen, die unvergänglich sind. Doch solange ihr auf Erden weilet,
hat nur das für euch Wert, was euch irdisches Wohlbehagen schafft. Und entsprechend
ist auch euer Erkenntnisgrad, der stets ein niedriger sein und bleiben wird, solange
Mein Gegner auf euch einwirken kann durch die Verlockungen der Welt, die sein Reich
ist, und den ihr als euren Herrn anerkennt, sowie ihr nach irdischen Gütern strebt. Es gibt keine Kompromisse zwischen beiden Herren - ihr müsset euch entscheiden, aber
von der Entscheidung hängt euer ewiges Leben ab. Ihr selbst bestimmt durch eure
Entscheidung euer Los nach dem Tode des Leibes. Und diese Entscheidung müsset ihr
in aller Freiheit treffen, weshalb euch wohl das geistige Reich in aller Herrlichkeit als
absolute Wahrheit versichert wird, ihr aber nicht durch Beweise derer gezwungen werden dürfet zu jenem Entscheid. Die irdische Welt aber ist euch sichtbar und greifbar,
und darum strebet ihr sie an mit allen Sinnen. Des Leibes Tod aber ist euch gewiß,
und damit müßtet ihr rechnen - ihr müßtet in euch durch Nachdenken zu der Überzeugung kommen, daß eure Seele nicht aufhören kann zu sein - weil ihr euch selbst als
ein Schöpfungswerk bewerten könnet, das durch seine Beschaffenheit einem höheren
Zweck zu dienen hat als nur dazu, ein armseliges Erdenleben zurückzulegen mit nur
irdischen Zielen. Der denkende Mensch gibt sich mit diesem Lebenszweck nicht
zufrieden, und er sucht nach einer Erklärung des eigentlichen Daseinszweckes - und
er wird sie auch erhalten - entsprechend seinem Willen und seiner Einstellung zur
Wahrheit. Niemals aber können ihm diese Aufklärungen zugehen aus der Welt, die Meines Gegners Reich ist - sondern sie werden von einem Reich ausgehen, das nicht von
dieser Welt ist, und diese Aufklärungen werden es ihm beweisen, daß das Ziel jedes
Menschen das Reich sein soll, in dem Ich herrsche von Ewigkeit zu Ewigkeit. Jeder
Mensch kann sich diesen Beweis schaffen, doch sein Wille bestimmt es, ob er nachdenkt und die Wahrheit anstrebt oder sich mit den Gütern dieser Welt zufriedengibt.
Aber immer wieder werden den Menschen Meine Worte in Erinnerung gebracht:
"Mein Reich ist nicht von dieser Welt." Und wer einmal den Sinn dieser Worte zu
ergründen trachtet, der tut schon einen Schritt in dieses Reich, aus dem Ich Selbst ihm
entgegenkommen werde, um ihn herüberzugeleiten in Mein Reich. Doch die Welt
muß er zurücklassen, er muß sich freiwillig trennen von dem Reich Meines Gegners,
dann wird er auch stets eine Pforte finden, die hinüberführt in Mein Reich - dann wird
er selbst auch die rechte Entscheidung fällen, die sein Los bestimmt dereinst in der
Ewigkeit.
Amen. B.D. NR. 6397.
Liebe überbrückt die Kluft.
11. November 1955. B.D. NR. 6398.
Mein Wort allein kann die weite Entfernung von Mir verringern, weil Mein Wort die
Liebe lehrt, die euch Menschen mangelt, und dies Anlaß ist des großen Abstandes zwischen euch und Mir. Meine Liebe zu euch ist unwandelbar, sie wird euch immer ziehen,
doch erst wenn ihr Meine Liebe erwidert, ergreifet ihr Meine Hand und kommet Mir
dadurch näher. Nur wenn ihr selbst in euch die Liebe entzündet, schlagt ihr den Weg ein
zu Mir, und ihr verringert nun aus eigenem Antrieb den Abstand von euch zu Mir.
Die Liebe aber ist erkaltet unter euch Menschen, die Liebe lasset ihr außer acht, ihr verhindert es, daß Mein Liebestrahl euch treffen kann, der in ein erkaltetes Herz keinen
Eingang findet, ihr wehret euch gegen Meine Liebe, ansonsten ihr selbst euch angetrieben fühltet, in Liebe zu wirken. Und ihr könnet darum auch nicht die weite Kluft
überbrücken, und was das heißt, das erfasset ihr alle nicht: Ihr gebet euch dem noch
fester in die Gewalt, aus der ihr frei werden sollet. Und darum lasse Ich euch Menschen unentwegt Mein Wort zugehen. Ich ermahne euch zum Liebewirken, Meine
Liebelehre wird euch ständig zugeleitet, denn sie allein kann euch dazu bestimmen, daß
ihr tätig werdet in Liebe. Ich gab euch Meine Gebote der Gottes- und Nächstenliebe. Ihr habt sie alle schon vernommen während eures Erdendasein, aber ihr legt
ihnen keinen Wert bei, es ist euch noch nicht bewußt geworden, was die Erfüllung Meiner Liebegebote für euch bedeutet. Und bevor die Worte nicht in euer Herz fallen
können, daß sie dort den Liebefunken entzünden, sind es nur tote Worte ohne Sinn und
Leben. Daß sie in euch lebendig werden, das bezwecke Ich durch die Zuleitung Meines Wortes von oben. Überall zwar wird Meine Liebelehre verkündet bei den Menschen, überall sind willige Arbeiter für Mich und Mein Reich, es fehlt diesen aber am
rechten Geist, sie geben zumeist auch nur Mein Wort wieder, ohne daß es in ihnen
lebendig geworden wäre, denn dann hat das Wort auch keine Kraft. Anders aber das
Wort, das aus der Höhe kommt - das zugeleitet werden kann denen, die mit Mir in
Verbindung stehen durch ihren Willen, Mir zum Wohlgefallen zu leben - die das Liebelicht in sich schon entzündet haben und darum Mich Selbst zu hören vermögen.
Diese nehmen Kraft zum Leben direkt von Mir entgegen und können diese Kraft nun
weitergeben und immer wieder neues Leben erwecken vermittels dieser Kraft aus
Mir. Mein Wort, das von Mir Selbst seinen Ausgang hat, birgt viel Kraft in sich, und
es lehrt vordringlich die Liebe. Es weiset die Menschen auf das allein Wichtige im
Erdenleben hin: die Liebe zu entfalten, auf daß die Menschen Mir näherkommen - auf
daß sie frei werden aus der Gewalt Meines Gegners. Und würde euch Menschen das
ganze Wissen erschlossen, die Liebe aber nicht gepredigt, so könntet ihr nicht zum
Leben erwachen, ihr bliebet ewiglich tot, weil Meine Liebekraft euch erst dann durchströmen kann, wenn ihr selbst euch öffnet durch Wirken in Liebe. Die Liebe ist das
Höchste - die Liebe ist das Band, das uns ewiglich verbindet - die Liebe ist die
Brücke, durch die der weite Abstand von Mir aufgehoben wird. Die Liebe ist aber
auch die Garantie, Meine Stimme direkt zu vernehmen, also die Kraft von Mir zu beziehen unbeschränkt. Die Liebe ist das Göttliche, das ihr einst hingegeben habt und
dadurch unvollkommen wurdet, und so also gewinnet ihr auch wieder eure Vollkommenheit zurück, sowie ihr wieder in der Liebe lebt - sowie ihr freiwillig tut, was Meine
Gebote der Liebe von euch fordern. Denn die Liebe muß frei geübt werden. Ich
kann euch wohl durch Meine Gebote hinweisen auf die Folgen des Erfüllens oder der
Nichterfüllung dieser, doch zwingen kann und werde Ich euch nicht zur Erfüllung, weil
Liebe keinen Zwang duldet - wie alles Göttliche etwas völlig Freies ist. Nur muß
Mein Wort überallhin geleitet werden, auf daß es den in der Seele schlummernden Liebefunken treffen und ihn entzünden kann. Immer wieder muß Meine Liebelehre verkündet werden, und immer wieder wird ein Fünkchen erglühen und sich zu einer großen Liebeflamme auswachsen, immer wieder wird es Menschen geben, die zu Mir verlangen, weil der Liebefunke in ihnen entzündet wurde durch Mein Wort, das voller
Kraft ist und jedem Kraft vermittelt, der es ohne Widerstand annimmt, der es in sich
bewegt und nach Meiner Liebelehre tätig wird. Dieser wird in Liebe wirken und
leben ewiglich.
Amen. B.D. NR. 6398.
Wende. Erlösung der Seelen der Tiefe.
12. November 1955. B.D. NR. 6399.
In der geistigen Welt verfolgen die Lichtseelen das Geschehen auf Erden mit Sorge
um euch Menschen, denn sie ersehen die Finsternis, sie möchten euch Licht bringen,
doch ihr nehmet es nicht an und gehet geschlossenen Auges dem Verderben entgegen.
Sie wissen aber auch um die vor euch liegenden Ereignisse, sie wissen, daß die Erde in
der letzten Phase steht und sie wissen auch um das entsetzliche Los derer, die nicht
zuvor sich noch ihrem Gott und Schöpfer zuwenden und mit Ihm zusammen die letzte
Wegstrecke zurücklegen. Und darum sind sie eifrig bemüht, die Menschen auf Erden
gedanklich zu beeinflussen, daß sie Licht begehren, um es ihnen dann zuleiten zu können. Es wird nichts unversucht gelassen, die Gedanken der Menschen geistig zu richten. Darum werden auch von Zeit zu Zeit Menschen von sich reden machen, die
ungewöhnlich wirken, die deutlich eine Verbindung mit der höheren Welt erkennen
lassen, die auch eifrig reden für diese höhere Welt und sich gleichsam als Sprech-Organe des Reiches ausweisen, das "nicht von dieser Welt" ist. Immer wieder werden
die Menschen ein solches ungewöhnliches Wirken verfolgen können und nun gedanklich angeregt, darüber Aufschluß zu begehren. Es wird eine Verbindung von der geistigen Welt zur Erde immer glaubwürdiger werden für die Menschen, die nachdenklich
sind. Doch die gleichgültigen Menschen werden auch solche Erscheinungen oder
Erlebnisse unberührt lassen, die sie nur belächeln und abtun. Aber auch ihnen ist ein
Bote von oben nahegetreten, so daß sie nicht sagen können werden, ohne Mahnungen
und Warnungen geblieben zu sein. Alles versucht die Lichtwelt im Auftrag Gottes, denn
das Ende kommt immer näher, doch viel Erfolg wird nicht mehr zu verzeichnen sein
bei den Menschen dieser Erde, weshalb andererseits im geistigen Reich erhöhtes Wirken einsetzt an den Seelen, um sie aus der Tiefe zu holen zum Licht - um alle Seelen
anzuspornen, dem Licht zu folgen und an sich zu arbeiten, um aus dem Reich der Finsternis oder der Dämmerung in Lichtsphären eingehen zu können. Denn auch im
geistigen Reich wird das Ende der Erlösungsepoche eine Wandlung bringen - weil
überall eine Scheidung der Geister sich vollziehen wird. Die Hölle wird alles ausspeien. Alles Satanische wird wieder in die Form gebannt und also auch die Bewohner der tiefsten Tiefen, die keinen Willen zur Wandlung erkennen lassen, die so verhärtet sind, daß alle Bekehrungsversuche erfolglos bleiben, die jeder Gelegenheit, sich aus
der Finsternis zu lösen, ausweichen und stets mehr der Tiefe zustreben. Es werden
sich wohl noch unzählige Seelen aufschwingen, weil unentwegt von seiten der Lichtwelt
gearbeitet wird in Liebe und Geduld, doch da der freie Wille ausschlaggebend ist, wird
diese Erlösung nicht restlos sein. Doch einmal ist auch der Kampf im geistigen Reich
beendet auf lange Zeit, wenn alles Geistige gerichtet ist, d.h. dorthin versetzt ist, wo es
seinem Liebegrad nach hingehört - wenn die neue Schöpfung auch das in der "Hölle"
Befindliche aufgenommen hat, um diesem wieder die Möglichkeit zu geben, aufwärtszusteigen. Dann wird auch Friede sein im geistigen Reich, und die Seelen werden nach
oben streben, weil sie sowohl auf Erden wie auch im geistigen Reich nur Liebe sehen
und erfahren und keinen Anfeindungen des Fürsten der Finsternis mehr ausgesetzt
sind. Noch viele Seelen werden abgerufen von der Erde vor diesem Ende, allen diesen
ist die Möglichkeit geboten, im Jenseits zur Höhe zu gelangen, aber auch die Freiheit
ihres Willens belassen, so daß sie auch aus eigener Schuld absinken können in die Tiefe.
Doch das Erlösungswerk wird überaus eifrig durchgeführt von seiten der Lichtwesen
und auch der Menschen auf Erden, die treue Arbeiter im Weinberg des Herrn sind. Es
kommt eine Wende, geistig und irdisch, und diese Wende wirft schon ihre Schatten voraus. Auf Erden wird eine scharfe Trennung sein zwischen den Gottgetreuen und
denen, die nicht glauben. Ungewöhnliche Erscheinungen und Ereignisse werden die
Menschen aufmerken lassen und deutliche Zeichen das Wirken geistiger Kräfte beweisen. Doch kein Mensch wird gezwungen werden zu glauben, nur soll jedem geholfen
werden, der guten Willens ist. Denn die geistige Welt weiß um das Schicksal, dem die
Menschen auf Erden entgegengehen, und ihre Liebe suchet noch zu retten, ehe es zu
spät ist.
Amen. B.D. NR. 6399.
In Kenntnis-Setzen der Menschen (Erdenaufgabe).
13. November 1955. B.D. NR. 6400.
Die Bedeutung des Erdenlebens den Mitmenschen klarzumachen ist eure Aufgabe,
so ihr Mir dienen wollet, denn gerade davon sind die wenigsten unterrichtet, daß sie um
eines Zweckes willen auf Erden leben. Sie suchen den Lebenszweck im Erdenleben
selbst, sie sind gewissenhaft bemüht, allen Anforderungen des Lebens gerecht zu werden, soweit diese dem Körper dienen - sie wissen aber nicht, daß es die Seele ist, der
ein Ziel gesetzt ist auf Erden, das der Mensch erreichen soll, und daß ihm dazu das
Erdenleben gegeben wurde. Und solange die Menschen nicht volle Aufklärung erhalten
über ihren eigentlichen Daseinszweck, leben sie gedankenlos und skrupellos in den Tag hinein. Zwar werden auch nur wenige den Vorstellungen eines Wissenden Gehör
schenken, wenige nur werden glauben, was ihr ihnen sagt, und dennoch müssen sie
davon in Kenntnis gesetzt werden, weil erst dann sie zur Verantwortung gezogen werden können, wenn sie ein bestimmtes Wissen darüber empfangen haben. Es muß das
Denken der Menschen vom Irdischen ins geistige Reich gelenkt werden, um dann sich
entscheiden zu können, in welchem Reich sie nun ständig verweilen wollen. Durch die
Erziehung werden die meisten Menschen schon gedanklich darauf hingewiesen, so daß
es wohl kaum einen Menschen gibt, der nicht schon Kenntnis genommen hat von einer
außerhalb der Erde bestehenden Welt. Doch solange diese Kenntnis nicht zur inneren Überzeugung geworden ist, nützt sie dem Menschen nichts. Und diese innere
Überzeugung also sollet ihr, Meine Diener auf Erden, den Mitmenschen zu übermitteln
suchen. Es ist eine mühsame Arbeit, die Geduld und Ausdauer erfordert und oft genug
auch ohne Erfolg ist, dennoch muß sie getan werden, wenn den Menschen geholfen
werden soll. Es ist eine Arbeit, die immer wieder in Angriff genommen werden muß,
wenn sie zuerst erfolglos war. Und Ich Selbst unterstütze euch durch äußeres Einwirken, durch Schicksalsschläge, durch Geschehen, die zum Denken veranlassen. Denn
erst, wenn der Mensch nachdenkt, ist der erste Erfolg zu verzeichnen. Die Menschen
streben mit allen Sinnen die Materie an. Sie müssen die Materie als wertlos erkennen
lernen, um sie zu überwinden. Ich Selbst muß ihnen die Vergänglichkeit der Materie
immer wieder vorstellen oder beweisen, und ihr müsset darauf aufbauen und ihnen die
Güter vorstellen, die unvergänglich sind und bleibenden Wert haben - und so also auf
ihren eigentlichen Erdenlebenszweck aufmerksam machen: auf die Überwindung der
Materie und das Erwerben geistiger Schätze während ihres Daseins. Je mehr ein
Mensch mit der materiellen Welt und ihren Gütern verkettet ist, desto weniger wird er
eure Belehrungen annehmen, aber für jeden Menschen kommt die Zeit, da ihm das
genommen wird, was er zu besitzen glaubt. Jeder Mensch erlebt den Tod um sich und
wird zu den Gedanken an den eigenen Tod dadurch veranlaßt. Und der Tod ist für
jeden Menschen so sicher, daß auch die Gedanken daran einmal in ihm auftauchen.
Und dann ist es gut, wenn er eurer Belehrungen gedenket, die garantiert durch Einwirken der Lichtwelt ihm in Erinnerung kommen werden, weshalb keine eure Bemühungen gänzlich ohne Erfolg bleiben, nur mitunter verspätet zum eigenen Schaden. Ihr
sollet euch nicht entmutigen lassen durch Abweisungen, ihr sollet eindringlich hinweisen auf das kommende Ende, wie aber auch auf das jedem Menschen einmal sichere
Ende des Lebens. Aber ihr sollet ihnen auch ein Fortleben der Seele predigen, die
Unvergänglichkeit dessen, was als Seele dem Menschen sein Ichbewußtsein gibt.
Diese Seele kann nicht vergehen, diese Seele hat das Erdenleben erhalten zwecks Ausreifens, und diese Seele nimmt nach dem Leibestode das Los auf sich, das ihr im Erdenleben erworben wurde. Immer wieder sollet ihr die Menschen an den Tod gemahnen
und an den Zustand der Seele nach dem Tode. Immer wieder sollet ihr sie von irdischen Gedanken ablenken und ihnen das geistige Reich zu erschließen suchen, immer
wieder sollet ihr sie von ihrer Erdenaufgabe in Kenntnis setzen. Und immer werde
Ich Selbst euch unterstützen, soweit es ohne Willenszwang möglich ist. Ein jeder
Mensch weiß davon, doch wenige nur glauben an die Wahrheit dessen, was ihnen
immer wieder vorgehalten wird. Und deshalb ist eure Weinbergsarbeit so dringend
nötig, weil allen Menschen noch geholfen werden soll, die eines guten Willens sind.
Amen. B.D. NR. 6400.
Gottes Wort ist Leben, Licht und Kraft.
14. November 1955. B.D. NR. 6401.
Wer Mein Wort höret, der höret Mich. Wie aber könnt ihr es erkennen, daß Ich
Selbst zu euch rede? So fragt ihr euch ernstlich, wenn euch Mein Gegner bedrängt und
in euch Zweifel erzeugen will ob der Wahrheit dessen, was ihr durch die innere Stimme
empfanget. Ihr werdet immer wieder in solche Zweifel verfallen, wenngleich ihr sie
immer wieder besiegen werdet, aber das ist sein Bemühen, euch von der innigen Verbindung mit Mir abzuhalten, weil er euch hindern möchte, Mein direktes Wort entgegenzunehmen, denn er weiß, daß Mein Wort das Licht ist, in dem sein Wirken deutlich erkennbar ist, in dem er entlarvt werden kann von jedem, der die Wahrheit sucht.
Ihr aber besitzet einen Beweis - ihr besitzet ein lebendiges Zeugnis von Mir, denn
Mein Wort gibt euch Leben, es gibt euch Licht und Kraft. Und Mein Wort lehret euch
die Liebe. Das schon allein ist ein Zeugnis, daß die ewige Liebe euch anspricht, und
jeder, der Meine Liebelehre auslebt, der erwacht zum Leben, und er gelangt zur
Erkenntnis. Was ihr empfanget durch das innere Wort, das ist kein totes Wort, es ist
Leben und Licht und Kraft in sich. Denn jeder Mensch, der guten Willens ist, wird
sich davon angesprochen fühlen, auch wenn ihm der Ursprung nicht bekannt ist, weil
Mein Wort wirkt auf jeden Menschen, der Mir keinen Widerstand leistet. Und so
kann diesem ruhig der Ursprung verborgen bleiben, er braucht nichts zu wissen um die
Entstehung dessen, was ihm dargereicht wurde - er fühlt es, daß es Worte der Wahrheit sind, denn seine Seele wird angesprochen und aufs tiefste berührt, weil Meine Kraft
dieses Wort beseelt, das von Mir seinen Ausgang hat, und diese Kraft niemals ohne Wirkung bleibt, wo jeglicher Widerstand aufgegeben wurde. Und Mein Gegner weiß um die
Kraft und Macht Meines Wortes, und er möchte das Licht verlöschen. Es wird ihm
aber nicht gelingen, weil seine Wirkung auch dort unverkennbar ist, wo es unmittelbar
von Mir empfangen wird. Zweifel wird er zwar immer wieder in das Herz zu streuen
suchen, doch das Licht hat schon einen zu hellen Schein, als daß seine List und Tücke
nicht offen zum Vorschein käme. Mein Wort zeuget selbst für Mich und die Wahrheit,
denn es gibt eine Aufklärung, die jeden befriedigt, der Wahrheit-verlangend ist. Mein
Wort wird aber immer nur Wirkung haben auf die Menschen, die Mich nicht anfeinden - die, auch wenn sie nicht an Mich glauben zu können vermeinen, doch nur das
anerkennen wollen, was der Wahrheit entspricht. Diese können sich nicht dem Eindruck entziehen, daß sie von einer weisen Macht angesprochen werden, Der sie nun
auch willig zuhören. Gänzlich Mein Wort ablehnen wird nur der Mensch, der keine Bindung zu haben wünscht mit jener Macht und der darum noch dem angehört, der Mir
Feindschaft geschworen hat. Fragende werden stets Aufklärung erhalten, befriedigen
aber werden die Aufklärungen nur den, der die Wahrheit begehrt. Und diesen berührt
auch Mein Wort, weil Ich Selbst auch ihn anspreche in Meinem Wort. Darum beachtet nur die Wirkung dessen, was Meine Ansprache einem Menschen vermittelt hat.
Und ihr werdet selbst urteilen können, von wem das Wort ausgegangen ist, denn wer
sich von Mir ansprechen lässet, wer also nicht Mein offener Gegner ist, dem kann Ich
auch Licht schenken, das - weil es aus Meiner Liebe erstrahlt - auch den Menschen
wohltätig berührt. Und das sei euch dann auch ein Beweis, wer zu euch spricht - daß
Mein Wort die Menschen beglückt, daß sie Erfüllung finden, daß ihnen eine Kost geboten wird, an der sie sich sättigen können, und daß ihr Verlangen sich stets erhöht und
sie ständig gespeist werden möchten. Im Schein des Liebelichtes ist ihnen nun auch
alles verständlich, und niemals kann Unwahrheit - also irriges Wissen - einem Menschen Erhellung bringen und darum ihn auch nicht beseligen. Das Licht der Erkenntnis aber scheut Mein Gegner, und er versucht alles, um es wieder zu verlöschen. Ein
Mensch aber, der einmal zum Leben erwacht ist, geht nimmermehr in die Finsternis
und in den Zustand des Todes zurück. Mein Wort ist Licht und Leben, und daran erkennet ihr, wer euch anspricht, und jeder Zweifel am Geber wird hinfällig, weil ihr schon
das Leben habt.
Amen. B.D. NR. 6401.
Kirchenbauten?
15. November 1955. B.D. NR. 6402.
Meinem Willen entspricht es nicht, wenn Mir Gebäude errichtet werden in Prunk und Glanz, zu einer Zeit, wo es ganz besonders nötig ist, daß die Augen der Menschen nach innen gerichtet sind, daß sie nicht auf Dinge gelenkt werden, die noch der Welt angehören, die nicht geeignet sind, Mein Reich zu gewinnen mit seiner Pracht und Herrlichkeit. Alles, was euer Auge fesselt, alles, was die Sinne des Menschen berührt, hindert ihn an der Selbstbetrachtung, an der stillen inneren Einkehr, die euch Menschen so dringend nötig ist, weil ihr kurz vor dem Ende steht. Immer wieder muß Ich euch Meine Worte ins Gedächtnis rufen: "Mein Reich ist nicht von dieser Welt." Warum glaubt ihr, Mich durch Prunkgebäude ehren zu müssen, warum richtet ihr alles nach außen aus und nehmet nicht viel eifriger die Arbeit an euren Seelen in Angriff?
Ihr Menschen begreifet es noch immer nicht, daß Ich nicht dort zu finden bin, wo ihr
Mich hinversetzen wollet. Ihr alle habt die Möglichkeit, Mich bei euch gegenwärtig
sein zu lassen. Ihr alle habt selbst in euch den Ort, wo Ich sein will. Jedem einzelnen
von euch bin Ich so nahe, wie ihr Mich wünschet, und jeder einzelne von euch hat die
Macht, Mich zu sich zu ziehen, wenn er nur Meine einzige Forderung erfüllt, daß er sein
Herz zur Liebe gestaltet. "Denn wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Mir und Ich in
ihm." Nur die Liebe sichert euch Meine Gegenwart - niemals aber kann Ich dort
sein, wo ihr Mich suchet, wenn nicht euer Herz liebeentflammt ist. Und darum ist es
töricht, Mir Häuser bauen zu wollen, die zu nichts anderem dienen, als zeitweise Menschen zu versammeln, die in falschen Begriffen leben. Denn die mit Mir reden wollen, können es tun im Herzen und an allen Orten - sie benötigen wahrlich nicht Versammlungsräume solcher Art, daß dem Auge geboten wird, was jede tiefe Sammlung
ausschließt. Überall, wo Mein Wort euch Menschen vermittelt wird, wo ihr Predigten
hören könnet, nach denen euer Herz verlangt, dort weile Ich und rede Selbst durch den
Verkünder Meines Wortes die Menschen an, die Mich hören wollen. Denn Mein Wort
zu hören ist allein wichtig für euch Menschen, die ihr so nahe vor dem Ende und doch
noch endlos weit von Mir entfernt steht. Nur das, was geeignet ist, die Seele aus ihrem
Schlaf zu erwecken, findet Meine Zustimmung und Meinen Segen. Doch wie kann eure
Seele zum Leben erwachen durch äußerliche Veranstaltungen, durch weltlichen Prunk
und Glanz, durch immerwährenden Ohren- und Augenschmaus - durch alles, was die
äußeren Sinne des Menschen berührt, nicht aber der Seele das Leben geben kann. Sie
kann nur durch die Liebe erwachen und gesunden, und die Liebe muß daher überall
vorangestellt werden. Liebe muß gepredigt und geübt werden, wozu euch immer
Gelegenheit geboten wird. Um wie vieles eher findet eine Seele zu Gott, der Liebe zugewendet wird, die Gegenliebe erweckt. Tuet Gutes eurem Nächsten, lindert dessen
Not, suchet zu helfen in jeder Weise - geistig und irdisch sollet ihr den Mitmenschen
betreuen und ihm das zuwenden, was ihm fehlt - nicht aber tote Dinge errichten,
deren Herstellung deshalb nicht Meinem Willen entspricht, weil auch die irdische Not
auf Erden so groß ist, daß es wahrlich Mir wohlgefälliger wäre, wenn diese Not gelindert würde. Was glaubt ihr wohl, Mir damit anzutun? Alle Schätze der Welt sind Mein
Eigentum, das aber dringend der Erlösung bedarf aus der Fessel Meines Gegners. Ihr
aber bannet es fester, ihr wollet Bauten errichten von Ewigkeitsdauer, und ihr glaubet,
Mir damit eine Ehre zu erweisen? Und wenn Meine Liebe nicht auch mit diesem unerlösten Geistigen Erbarmen hätte, würden seine Qualen unermeßlich verlängert durch
den Willen von Menschen, die den Sinn des Lebens noch nicht begriffen haben, sich
aber anmaßen, den Menschen geistige Führer zu sein. Ihr steht kurz vor dem Ende,
und darum erklingen Meine Worte überaus mahnend und warnend, denn ihr, die ihr
solches befürwortet oder anregt, ihr traget dazu bei, daß unzählige Seelen weiter ihren
Todesschlaf halten, aus dem nur Mein lebendiges Wort, das die Liebe lehrt, sie erwecken
kann. Die Liebe soll gepredigt und geübt werden - und ihr alle werdet es wissen,
wo ein Liebewirken nötig ist, denn ihr seht überall um euch Not und Elend, das zuerst
behoben werden muß, bevor Ich euer Tun segnen kann.
Amen. B.D. NR. 6402.
Der Wille bestimmt die Dauer der Unfreiheit.
15. November 1955. B.D. NR. 6403.
Und ob ihr auch euch wehret gegen Meine Liebe - einmal werdet ihr euch Meiner
Liebe erschließen, einmal werdet ihr euch freiwillig Mir zuwenden, und eure Herzen
werden von Meinem Liebestrahl getroffen werden. Ihr werdet zu Mir hindrängen
und Mich erfassen und ewig euch nicht mehr von Mir trennen. Doch es können noch
Ewigkeiten vergehen, ihr könnet aber auch in kurzer Zeit eure Abwehr aufgeben, und
euer Dasein in Gebundenheit ist beendet, ihr könnet in vollster Freiheit und Lichtfülle
eingehen in Mein Reich, wenn ihr das Erdenleben verlasset. Weil dies möglich ist, weil
es allein an eurem freien Willen liegt, ob ihr den Zustand der Unseligkeit, den Zustand
der Entfernung von Mir vertauschet mit einem Zustand in seliger Freiheit, darum gebe
Ich euch noch jede Möglichkeit zu dieser Willenswandlung, und Ich Selbst trete immer
so an euch heran, daß ihr Mich erkennen könnet als einen Gott der Liebe und mit Mir
die Verbindung suchen könnet. Ich tue alles, um eure Zeit zu verkürzen, die ihr noch
in weitem Abstand von Mir verbringt, aber Ich kann immer nur ohne Willenszwang auf
euch einwirken. Und darum ist ebenso die Gefahr, daß euer Erdenleben beendet ist,
ehe ihr zu Mir zurückgefunden habt. Euer Wille ist frei, und ihr bestimmt selbst euer Los nach dem Untergang dieser Erde, der euer aller Leben beendet. Und was Ich jetzt
nicht erreiche, das werde Ich einmal doch erreichen, nur ihr seid die Leidtragenden,
wenn ihr euch die Zeit der Unseligkeit verlängert, wo ihr selbst sie doch beenden könnet. Doch die Liebe zu euch läßt nicht nach, auch wenn ihr sie noch zurückweiset, wenn
ihr euch noch gegnerisch zu Mir einstellt. Meine Liebe verfolgt euch, sie schafft euch
immer neue Möglichkeiten, zurückzukehren zu Mir, sie achtet der geringsten Willenswandlung und bedenket euch entsprechend, auf daß euer Weg nach oben führe, wenn
wieder die Zeit gekommen ist, da ihr euch als Mensch auf Erden bewähren müsset.
Doch eine jede Entwicklungsperiode ist endlos lang. Darum werde Ich kurz vor dem
Ende einer solchen im Übermaß Meine Gnaden ausschütten, und jeder Mensch kann
sich diese Gnaden erwerben nur dadurch, daß er sie begehrt. Jedem Menschen wird
geholfen, weil Meine Liebe euch allen gilt und euch alle vor einer Neubannung bewahren möchte. Ein Ablehnen, ein Zurückweisen Meiner Gnaden aber ist auch ein
Zurückweisen Meiner Liebe - und also freiwilliges Verharren in dem entfernten
Zustand, dem Ich keine Gewalt entgegensetze. Meine Liebe gilt euch allen, und sie bleibt
euch auch erhalten, doch sie wird wieder endlos lange Zeit unwirksam sein, ihr werdet
sie erst wieder spüren können im Zustand als Mensch. Dann aber müsset ihr ohne
Widerstand euch von Mir anstrahlen lassen, dann müsset ihr euch öffnen, und alle Not
wird für euch zu Ende sein. Darum ist selig zu preisen schon auf Erden, der bewußt
sich Mir hingibt und mit Mir den Zusammenschluß suchet, denn er hat seinen Widerstand aufgegeben, und er wehrt Meiner Liebe nicht mehr. Er wird bald frei sein jeglicher materieller Hülle und hell erstrahlen in Licht und Kraft. Und die Seele wird nun
erkennen, daß Meine Liebe unablässig bemüht war, ihr zur Seligkeit zu verhelfen,
jedoch nicht gegen ihren Willen auf sie einwirken konnte. Und in dieser Erkenntnis
wird auch sie wieder verhelfen wollen den Seelen der Menschen auf Erden und auch im
geistigen Reich. Auch sie wird Liebe geben unentwegt, weil sie unentwegt Liebe empfängt von Mir und die Liebe eine Kraft ist, die niemals ruht, sondern wirket in Meinem
Willen.
Amen. B.D. NR. 6403.
"Schaffet und wirket, solange noch Tag ist."
17. November 1955 B.D. NR. 6404.
Der Tag wird sich neigen, und die Nacht wird hereinbrechen, und alles wird in tiefstes Dunkel gehüllt sein. Denn es ist die Zeit erfüllet, die euch Menschen zu eurer
Erlösung aus der Form gegeben wurde, es ist ein Abschnitt beendet, dessen Zeitdauer
von Mir Selbst bestimmt wurde in weiser Voraussicht eures geistigen Zustandes und
dessen einziger Hilfsmöglichkeit. Euch Menschen ist Mein Heilsplan unbekannt, und
wird er euch kundgegeben, so glaubet ihr es nicht, doch er besteht, und diesem Heilsplan entsprechend wickelt sich alles Geschehen ab im Universum und auch im geistigen
Reich. Denn das geistige Reich und seine Bewohner stehen in engster Verbindung mit
den Wesen der Erde, und ihren ganzen Einfluß suchen sie auszuüben, um noch einen
guten Abschluß zu erzielen bei den Menschen, die Mir nicht ganz fernstehen. Ist aber
der Tag des Endes gekommen, dann sinkt alles in die tiefste Finsternis zurück, das
schon in einem gewissen Lichtgrad gestanden hat. Dann bricht die Nacht herein, die
endlos lange währt. Dann wird kein Mensch mehr wirken können, denn jeder
Mensch hat aufgehört zu sein, bis auf die wenigen, die Mir angehören und also zu den
Meinen zählen, die Ich von der Erde hinwegnehme lebenden Leibes, weil sie die neue
Erde wieder beleben sollen nach Meinem Plan von Ewigkeit. Die Nacht wird sich unwiderruflich herabsenken, und alles wird in der Finsternis untergehen, weil es nicht das
Licht gesucht hat auf Erden. Aber noch stehet ihr Menschen im Licht des Tages, wenngleich er sich bald neigen wird, und solange noch Tag ist, könnet ihr also auch noch eifrig schaffen und wirken, ihr könnt der Nacht entfliehen, wenn ihr zum ewigen Licht
eure Zuflucht nehmet, wenn ihr ein Licht in euch selbst entzündet, das ewig nicht mehr
verlöschen wird und ihr nimmermehr die Nacht zu fürchten brauchet. Euch allen
steht diese Möglichkeit offen, ihr alle traget einen Funken in euch, der nur entzündet zu
werden braucht, um Licht auszustrahlen, das nun alle eure Wege erleuchtet. Und es
kann euch nur immer wieder zugerufen werden: Nützet das Licht des Tages gut, arbeitet an eurer Seele, machet sie lichtempfänglich, auf daß Mein Liebelicht sie durchstrahlen kann und es für euch ewig keine Finsternis mehr gibt. Strebet geistig und lasset
alles irdische Streben zurück, denn immer tiefer wird die Dunkelheit, die über die Erde
verhängt wird, das Licht aber erstrahlet von oben, aus dem geistigen Reich. Und
darum müsset ihr eure Blicke geistig richten und wissen, daß Geistiges allein Wert hat
und für euch einmal das rechte Leben, das rechte Licht bedeutet. Lernet alles Irdisch-Materielle als Scheinwelt beurteilen, und ihr werdet euch dann auch von ihr lösen können. Verlanget nach Licht, entfliehet der Dunkelheit, indem ihr der Welt entflieht mit
ihrem Truglicht. Wehret euch dagegen, daß ihr in die Finsternis gestürzt werdet von
den Mächten der Finsternis, übergebet euch den lichtvollen Kräften, übergebet euch
Mir, Der Ich das Licht bin von Ewigkeit. Jeder Tag neigt sich einmal dem Ende zu,
immer aber bricht ein lichtvoller Morgen wieder an. Diese Nacht aber wird endlos
währen, und den lichtvollen Morgen werden nur die Meinen erleben, die schon in Meinem Lichtstrahl stehen, weil ihre Liebe und ihr Wille Mir gehören. Ihr Menschen alle
könnet Mir eure Liebe und euren Willen schenken, und ihr würdet es nicht bereuen,
doch freiwillig müsset ihr es tun, freiwillig muß euer Herz Mich suchen, dann tretet
auch ihr ein in Meinen Lichtkreis, und ein lichtvoller Morgen wird auch euch beschieden sein. Darum gilt euch immer wieder Meine ernste Mahnung: Schaffet und wirket, solange noch Tag ist, denn es kommt die Nacht, wo ihr nicht mehr wirken könnet,
und diese Nacht währet endlos, und sie steht der Menschheit kurz bevor.
Amen. B.D. NR. 6404.
Verändertes Sternenbild.
18. November 1955. B.D. NR. 6405.
In kurzen Abständen erlebt ihr sich-wiederholende Vorgänge, die euch Menschen
stark beunruhigen werden, denn ihr könnet sie euch nicht erklären, und ihr fürchtet
daher Gewalten, gegen die ihr euch nicht wehren könnet. Ihr werdet auch keine rechte
Erklärung erlangen können, weil dies in Meinem Willen liegt, daß ihr mit allen Möglichkeiten rechnen und jeder einzelne sich entsprechend einstellen soll - weil Ich will,
daß jeder einzelne noch für sich selbst, d.h. für seine Seele, einen Nutzen daraus ziehen
soll. Wo der Glaube gänzlich fehlt, dort wird die Beunruhigung besonders stark sein,
während die Gläubigen sich mehr oder weniger an Mich halten und sich in Meiner
Obhut geborgen wissen. Dennoch sind es Erscheinungen, weil kosmisch bedingt, die
große öffentliche Diskussionen zur Folge haben, so daß ein jeder Mensch auch selbst
darüber nachdenken wird und sich auch seinen Mitmenschen gegenüber äußert. Zeitweise werden weltliche Interessen in den Hintergrund treten, doch sowie diese Erscheinungen vorüber sind, nehmen die Weltmenschen desto eifriger die Freuden der Welt
wahr, und nur bei wenigen bleiben Eindrücke zurück, die sie zu besinnlichen Stunden
veranlassen und auch zur Wandlung des Denkens führen können - bis sich die gleichen Vorgänge im Kosmos wiederholen und erneuten Schrecken hervorrufen. Denn
von seiten der Wissenschaft fürchtet man ernste Bedrohungen des Weltkörpers Erde -
weil man vor rätselhaften Veränderungen steht im Sternensystem, die noch niemals
beobachtet wurden und die eine ernste Bedrohung sein könnten für die Erde. Und die
Ansichten der Menschen werden erheblich voneinander abweichen in der Beurteilung
der Auswirkung. Es werden Menschen leichtfertig darüber hinweggehen und unbedenklich ihr Leben genießen; es werden Menschen Vorkehrungen treffen, die völlig
nutzlos sind, und es werden wieder andere in sich gehen und sich mit ihrem Gott und
Schöpfer gedanklich auseinandersetzen. Und Ich lasse jedem seinen freien Willen,
nur suche Ich unentwegt einzuwirken auf die Gedanken der Menschen, daß sie sich
recht bewegen, daß sie sich der eigentlichen Bestimmung des Menschen zuwenden - daß sie in Mir zur Ruhe kommen und nun von Mir gelenkt werden können zu ihrem
Seelenheil. Was aber wird sich ereignen? Das Sternbild wird sich verändern. Es
werden Sterne in andere Bahnen geleitet, sie werden in einem anderen Verhältnis zur
Erde stehen als bisher. Und dadurch werden Sterne sichtbar werden, die noch nie
gesehen wurden, und es wird einer als direkte Gefahr für die Erde in Erscheinung treten, weil seine Bahn eine Kreuzung mit der Erde befürchten lässet. Kein Mensch wird
es glauben wollen, daß solches sich ereignen wird, kein Mensch wird glauben, daß
Naturgesetze sich verändern, aber ihr Menschen stehet vor dem Ende. Ihr selbst
bereitet etwas vor, was noch schlimmere Auswirkungen haben wird, denn was ihr
unternehmet, das gefährdet die ganze Erde. Was durch Meinen Willen eintritt, ist
aber nur ein Vorzeichen des Endes, es ist eine ernste Mahnung an euch, und Ich gebe
euch nur so deutliche Zeichen der Existenz einer höheren Gewalt, daß ihr alle euch an
Diese wenden könnet und daß ihr dadurch auch eine direkte Gefahr für euch selbst
abwenden könnet, wenn ihr, d.h. eure Seele, den rechten Nutzen daraus zieht. Was aber
nachher kommt, das betrifft die ganze Erde und alles, was auf ihr lebt. Und darum
trete Ich zuvor ungewöhnlich in Erscheinung, ohne jedoch euch zu zwingen, Mich
Selbst als den Urheber dessen anzuerkennen, was gewaltig ist in seiner Auswirkung,
jedoch nicht die ganze Erde betreffen wird. Denn Ich weiß um alle Naturgesetze und
ihre Wirkungen, Ich weiß auch jegliches Geschehen abzuwenden oder zu schwächen in
seiner Auswirkung. Was Ich aber geschehen lasse, es dienet immer nur euch zur Rettung, es soll euch zu Mir hintreiben, es soll euch Menschen einen Gott erkennen lassen, zu Dem ihr flüchten sollet, weil Er euer Vater ist. Es ist das letzte Zeichen, bevor
das Ende kommt. Es ist der letzte Versuch Meiner Liebe und Erbarmung, zu retten,
was noch zu retten ist.
Amen. B.D. NR. 6405.
Kampf gegen Lüge und Irrtum.
19. November 1955. B.D. NR. 6406.
Nehmet den Kampf auf gegen Lüge und Irrtum, wenn ihr Meine Streiter sein wollet
auf Erden. Lasset euch nicht zurückschrecken durch Drohungen und nicht überreden durch Versprechungen, tretet kraftvoll ein für Mein Wort, für die reine, unverfälschte Lehre Christi, die durch Menschen so viele Veränderungen erfahren hat, die ihr
richtig stellen sollet in Meinem Namen. Ich lasse euch nicht den Irrlehren zum Opfer
fallen, wenn ihr des Willens seid, euch in der Wahrheit zu bewegen. Und darum geht
euch die Wahrheit direkt von Mir zu, und jeder kann sie wieder durch euch in Empfang
nehmen, der ernstlich nach der Wahrheit strebt. Doch das Denken der Menschen ist
schon so verwirrt, daß sie das Rechte nicht mehr erkennen können - daß sie viel eher
zweifeln, wenn die Wahrheit ihnen geboten wird, als wenn ihnen der finsterste Irrtum
vorgesetzt wird. Es ist auch dies ein Zeichen der Endzeit, daß die Menschen "verschiedene Sprachen" reden, daß sie einander nicht mehr verstehen können - und daß
darum einer sein muß, der so spricht, daß alle ihn verstehen können. Und dieser wird
immer in Meinem Auftrag sie belehren - er wird Diener und Bote sein, den der Herr
Selbst aussendet zu denen, die in der Nacht umherirren, ohne den Weg zu finden, der
zum Ziel führt. Aber auch Mein Gegner hat seine Helfer, die gleichfalls auf die Menschen einzuwirken suchen und sie stets tiefer in die Finsternis locken. Ihr Menschen
wisset es nicht, welcher Unsegen auf Geistesgut liegt, das nicht der Wahrheit entspricht - ist es doch seine Waffe, die ihm großen Erfolg einträgt. Und ihr Menschen alle
steht unter seinem Einfluß, die ihr euch Meiner reinen Wahrheit widersetzet, die euch
von oben zugeleitet wird durch Meine Boten. Und nur, was mit dieser Wahrheit übereinstimmt, kann für euch von Segen sein. Das große Übel aber besteht darin, daß die Menschen zumeist nicht danach fragen, ob ihnen Wahrheit zugeführt wird. Und
solange sind sie auch die geeigneten Gefäße, in die Mein Gegner sich entleeren kann.
Sowie der Mensch selbst innig begehrt, nur Wahrheit zu empfangen und sie zu erkennen, verschließt er sich jenen Strömen, und es wird Licht in ihm, so daß er jeden Irrtum
erkennt und ihn aus sich verbannt. Solange aber dieses Verlangen nach der Wahrheit
nicht im Menschen vorhanden ist, sind auch die Bemühungen vergeblich, aus ihren
Herzen die Irrlehren zu verdrängen, und also auch wird die Sprachenverwirrung nicht
geklärt werden können, die Menschen werden sich nicht verstehen, doch jeder wird
glauben, recht zu reden und den rechten Weg zu gehen. Es fehlt den Menschen, die in
Finsternis auf Erden wandeln, nur am Verlangen nach Wahrheit. Und dieses Verlangen ist freier Wille. Wer aber in der Wahrheit steht, der soll nicht nachlassen, für diese
Wahrheit einzutreten. Er soll immer wieder versuchen, die Menschen gedanklich aufzurütteln, er soll ihnen die Irrlehren so beleuchten, daß sie deutlich hervortreten als
falsch. Er soll die Menschen anregen zum Suchen, er soll auch ihnen ihre geistige
Trägheit vorhalten, die alles gedankenlos hinnimmt, was auch an Geistesgut dem Menschen vorgesetzt wird. Und er soll sie an Mich Selbst verweisen und ihnen nur das als
wertvoll und wahr versichern, was von Mir kommt. Und garantiert wird jeder zur
Wahrheit gelangen, der sich an Mich Selbst wendet und sie begehrt. Und letzteres tun
die wenigsten Menschen, da aber die Wahrheit von Mir Selbst ihren Ausgang nimmt,
kann sie auch nur von Mir Selbst in Empfang genommen werden. Dies sollten alle
Menschen bedenken - auch die, die sich weise dünken, denn sie irren, solange nicht
Ich Selbst sie belehren kann, weil sie sich nicht an Mich Selbst wenden.
Amen. B.D. NR. 6406.
Spaltungen vor dem Ende.
21. November 1955. B.D. NR. 6407.
Auch dies ist ein Zeichen des nahen Endes, daß sich überall Spaltungen ergeben, daß
auch unter den Meinen sich Parteien bilden und jede im Glauben ist, allein recht zu
denken und zu handeln. Doch dann ist auch nicht mehr Mein Geist bestimmend,
denn wo Mein Geist wirket, wird volle Übereinstimmung herrschen, wo Mein Geist
wirket, wird das Denken und Wollen gleich sein. Wo aber sich Spaltungen ergeben,
dort hat sich Mein Geist zurückgezogen, weil ihm das Wirken unmöglich gemacht
wurde. Denn solange ihr Menschen inmitten der Welt steht, solange auch müsset ihr
ankämpfen gegen die Welt, auf daß Ich ungehindert Zutritt habe in euer Herz, auf daß
Mein Geist also wirksam werden kann in euch. Sowie ihr Menschen das Wirken ihm
aber verwehrt, wird das Licht in euch verlöscht, und in der Finsternis stoßet ihr überall
an, ihr gehet nicht mehr gemeinsam den gleichen Weg, der erleuchtet war von Meinem
Geist, sondern ein jeder geht einen anderen Weg, vermeinend in der Dunkelheit, es sei
der rechte. Es ist eine große Gefahr, wenn innerhalb der Mein-sein-Wollenden verschiedene Meinungen herrschen, denn dann müsset ihr immer befürchten, daß ein
Ungeist Verwirrung angerichtet hat, weil Mein Geist alle Schäflein zu ihrem Hirten
drängt - der Wolf aber sie auseinandertreibt, um die Herde zu zerstreuen. Gedenket
ernstlich dieses Gleichnisses. Jede Spaltung verrät das Einwirken des Widergeistes,
der sich wie ein Wolf im Schafspelz einschleichet in die einträchtige Herde. Und wieder werden sich dort die Meinen sammeln, wo ihr Hirt ist, denn er locket alle Verirrten
wieder zu sich, niemals aber werden sich Meine Schäflein anderen Hirten zugesellen, es
sei denn, sie sind in der Gewalt dessen, der Mir Meine Schafe zu entreißen suchet. Und
in der letzten Zeit wird dieser gar offensichtlich sein Wirken verraten. Aber er wird
immer nur dort einschlüpfen können, wo er durch die Welt auf die Menschen einwirken kann. Er wird keinen Zugang finden, wo die Bindung mit Mir so innig ist, weil dort
Mein Geist am Wirken ist und sein Treiben hell beleuchtet wird. Jedes Weltverlangen
aber ist ein Hindernis, daß sich Mein Geist äußern kann, und dann hat Mein Gegner ein
leichtes Spiel - dann weiß er sehr geschickt die Gedanken der Menschen zu verwirren,
doch er läßt auch einen jeden im Glauben, daß sein "Geist" ihn belehre, und darum
wird auch jeder festhalten an seinen Anschauungen, es wird keiner ernstlich mit sich zu
Gericht gehen, es wird jeder glauben, vom Geist in sich gelenkt zu sein, und eifrig auch
den größten Irrtum vertreten als Wahrheit. Es kann Mein Geist nicht sein, wo verschiedene Meinungen sind. Denn Mein Geist wird immer nur die Wahrheit lehren,
die immer und ewig die gleiche bleibt. Es ist die Zeit des Endes, wo die Einwirkung
Meines Gegners auf euch Menschen immer deutlicher zutage tritt. Ihr aber könnet
euch schützen gegen seinen Einfluß, wenn ihr euch stets inniger anschließet an Mich,
wenn ihr euch abwendet von allem, was ihm noch angehört. Und ihr wisset es, daß die
Welt mit allen ihren Reizen und Freuden sein Reich ist. Also wendet euch ab von der
Welt, und kehret eure Sinne und Gedanken nur zu Mir. Verlanget nur, Mich zu hören
und in Meinen Armen geborgen zu sein. Verbindet keine anderen Wünsche damit, sondern strebet in vollem Ernst das Reich an, das nicht von dieser Welt ist. Dann wird der
Feind eurer Seele nicht an euch herankommen können, denn dann seid ihr von Meinem Geist erfüllt, und ihr erkennet den, der euch schaden, der eure Sinne nur verwirren
will, und ihr werdet ihm keine Möglichkeit geben, sich euch zu nahen.
Amen. B.D. NR. 6407.
Ermahnung, das Erdenleben recht zu nützen.
22. November 1955. B.D. NR. 6408.
Wie ein Augenblick nur ist euer Erdenleben als Mensch, gemessen an der endlos langen Zeit, die ihr schon in den Schöpfungen der Erde durchleben mußtet, wenngleich ihr
euch nicht dessen voll bewußt waret. Als Mensch aber lebt ihr ein bewußtes Leben und
doch von so kurzer Dauer, daß es euch wahrlich möglich wäre, den Kampf zu bestehen,
zwecks dessen ihr auf Erden lebt. Ihr mußtet undenklich lange Zeiten zuvor leiden,
weil ihr gefesselt waret, ohne Kraft und ohne Freiheit. Es ist diese lange Zeit ein ununterbrochener Qualzustand gewesen für euch, was ihr dereinst erkennen werdet. Als Mensch aber lebt ihr in einer gewissen Freiheit, und ihr besitzet auch Lebenskraft, um euch eine endgültige Freiheit zu erwerben. Ihr seid also gleichsam selbst befähigt, euch die restlose Freiheit zu schaffen, und brauchet dazu nur einen recht gerichteten Willen.
Die Erdenzeit ist nur kurz, und gerade darum solltet ihr auch den Willen aufbringen,
aus dieser kurzen Erdenzeit den größten Erfolg davonzutragen. Denn was danach
kommt, das erst ist das rechte Leben für euch, das nun aber überaus herrlich und auch
ebenso qualvoll sein kann. Es wird von euch Menschen wahrlich nichts zu schweres
verlangt, und ihr könntet also eure Willensprobe bestehen. Und doch versagen die
meisten Menschen, weil ihr Verlangen nach Seligkeit falsche Ziele betrifft, weil sie
irdisch schon erreichen wollen, was ihnen aber erst das geistige Reich schenken kann.
Sie streben falsche Güter an, wenngleich sie es wissen, daß diese vergehen mit ihrem
Leibestode. Die kurze Erdenlebenszeit nützen sie verkehrt, wenngleich sie belehrt
werden über ihren eigentlichen Erdenlebenszweck und über die Auswirkung eines
falsch gerichteten Willens und eines falschen Lebenswandels. Den freien Willen, der
ihnen nach endlos langer Zeit der Gebundenheit nun gegeben wurde, lassen sie nur in
irdischer Richtung tätig werden, wenngleich sie ständig ermahnt und gewarnt werden
von Gott durch Sein Wort, durch Seine Boten, die den Menschen helfen wollen zur
Erlangung des rechten Zieles. Und ob die Zeit auf Erden auch noch so kurz bemessen
ist - die Menschen können und wollen sich nicht vertrösten auf die Zeit nachher, wo
sie eine reiche Ernte halten könnten, wenn sie im Erdenleben ihr Land gut bebaut hätten. Sie wollen aber zuvor schon genießen, und also geben sie sich zufrieden mit
Früchten, die ihnen den Tod bringen, anstatt ein ewiges Leben. Zur Erprobung des
Willens ist euch Menschen wahrlich nur sehr kurze Zeit beschieden, und ihr könntet
die Probe bestehen, würdet ihr euch nur vollernstlich an Jesus Christus wenden, daß Er
euren Willen stärken und recht lenken möge. Eine solche Bitte wäre wahrlich nicht
vergeblich, so sie nur im Herzen ausgesprochen würde, so daß sie Sein Ohr erreichen
kann. Denn jeder Mensch, der es will, der wird frei durch Ihn, durch Jesus Christus,
Der dafür am Kreuz gestorben ist. Er hat euch ein "ewiges Leben" verheißen, ein
Leben in Macht und Herrlichkeit, in Freiheit und Licht. Glaubet Seiner Verheißung,
und wendet euch an Ihn, wenn ihr schwach werdet und die Welt euch zu beherrschen
droht. Rufet Ihn zur Hilfe herbei, wo eure Kraft nicht ausreicht, um Widerstand zu
leisten. Denn dies ist der Kampf, den ihr auf Erden zu bestehen habt, daß ihr Verzicht
leistet auf das, was euch die Welt bietet, um einmal das Reich einnehmen zu dürfen, das
euch unvergängliche Güter bietet und das ewig währet. Glaubet es, daß es euch möglich
ist, diesen Kampf auf Erden zu bestehen, wenn ihr nur Jesus Christus anrufet um Seinen Beistand, wenn ihr euch Ihm übergebet, Der den Tod überwunden hat. Er wird
euch sicher zum Leben führen, denn Er Selbst ist der Weg, die Wahrheit und das
Leben.
Amen. B.D. NR. 6408.
Gottes Hilfe zur Willenswandlung.
23. November 1955. B.D. NR. 6409.
Keines Menschen Herz bleibt Mir verborgen, offen liegen alle Regungen vor Mir, alle
Wünsche und Begierden, seien sie geistiger oder weltlicher Art. Ich weiß um alle Fehler und auch um alle Tugenden, Ich weiß um die Entfernung, in der jeder einzelne
Mensch zu Mir steht, Ich weiß um dessen Willensrichtung, um seinen Liebegrad, und
auch die geheimsten Gedanken bleiben Mir nicht verborgen. Und darum wende Ich
bei jedem Menschen die Mittel an, die Erfolg versprechen. Doch die Freiheit des Willens bleibt unangetastet, weshalb auch ebensogut jene Mittel erfolglos bleiben können.
Doch ein jeder wird bedacht nach seinem geistigen Zustand, der Mir allein offensichtlich ist. Denn Ich lasse mich nicht täuschen von Worten, die der Mund ausspricht, oder von äußeren Gebärden von Frömmigkeit, weil Ich in das Herz sehe. Und so weiß Ich
aber auch, woran die Menschheit kranket und warum ihr so wenig zu helfen ist. Sie
sucht keinen Kontakt mit Dem, Der doch alles sieht und weiß. Sie glaubt, daß der
Mensch Mir genauso fremd ist, wie Ich dem Menschen bin. Sie glaubt nicht an den
engen Zusammenhang vom Schöpfer mit Seinen Geschöpfen. Sie sucht nicht Den,
Dem sie das Leben verdankt. Und sie kann nicht gezwungen werden zu einer Wandlung des Denkens, denn die einzige Medizin für ihre Krankheit wäre Mein Wort, und
dieses müssen sie im freien Willen anhören und ausleben, um ihren Erkenntnisgrad zu
wandeln, also recht denken zu lernen. Wenngleich Ich um jede innerste Herzensregung des Menschen weiß, achte Ich den freien Willen und kann den Menschen immer
nur diesem entsprechend bedenken. Dieser freie Wille des Menschen bindet Meine
Macht, weil Ich nicht wider Mein Gesetz der Ordnung verstoße, und ob die geistige Not
noch so groß ist. Doch alles geschieht, was diesen freien Willen wandeln könnte, weshalb auch zuweilen ungewöhnliche Ereignisse an den Menschen herantreten, die dieses
zuwege bringen können. Und wo nur die geringste Willenswandlung erkenntlich ist,
dort findet Meine Liebe immer neue Mittel, die wahrlich in Weisheit angewendet werden, weil Ich den Menschen gewinnen will für Mich. Und so gilt euch Menschen Meine
immerwährende Sorge bis zur letzten Stunde auf dieser Erde. Ich wende Mich nicht
ab von dem, der mit Mir keine Gemeinschaft ersehnt. Ich begleite ihn dennoch auf
seinem Erdenwege, nur unerkannt von ihm, immer aber unmerklich auf ihn einwirkend, ohne ihn zu bestimmen zu seinem Denken und Wandel auf dieser Erde. Und es
gelingt Mir auch mitunter, ihn anzureden und seine Aufmerksamkeit zu finden, eben
weil Ich jede Regung seines Herzens ersehe und sie dann auch ausnutzen kann, wenn es
Mir günstig erscheint. Jedes einzelnen Menschen Leben betreue Ich also, und niemand
geht ohne geistige Führung dahin. Doch viele sind bis zur Stunde des Todes noch keinen Schritt vorwärts gekommen, und darum rufe Ich sie ab, wenn nur noch die geringste Möglichkeit besteht, daß der Wille im Jenseits sich noch wandelt, so ihnen liebende
Fürbitte in jenes Reich folgt. Alle nur denkbaren Möglichkeiten nütze Ich aus, um der
Seele zur Höhe zu verhelfen, und an keinem Menschen gehe Ich vorüber, ohne ihm beizustehen - aber Ich zwinge auch keinen Menschen, Meinen Beistand anzunehmen.
Doch nur, was er im freien Willen ausnützet, bringt ihn vorwärts. Und so können von
seiten der Menschen Gebote erlassen werden noch und noch, sie werden ihm keinen
geistigen Vorteil eintragen, weil eine zwangsläufige Erfüllung auch des edelsten Gebotes wertlos ist für die Seele - doch die kleinste freiwillige Liebetat einen Fortschritt
bedeutet, und weil Ich diese große geistige Not erkenne, bin Ich unablässig bemüht,
Mein Wort unter die Menschen zu tragen, das allein ihr Denken und Wollen ändern
kann, wenn sie es bereitwillig anhören und danach leben.
Amen. B.D. NR. 6409.
Evangelium der Liebe.
24. November 1955. B.D. NR. 6410.
Ich kann euch nur das Evangelium der Liebe künden - denn die Liebe ist es, die
euch mangelt, die ihr aber unwiderruflich in euch entzünden und aufflammen lassen
müsset, um mit Mir Gemeinschaft zu haben, die euch ewige Seligkeit verbürgt. Die
Liebe verbindet uns, Lieblosigkeit aber hält uns getrennt. Wollet ihr nun zu Mir
gelangen, wollet ihr mit Mir verbunden sein und ewig bleiben, dann kann dies nur
geschehen dadurch, daß ihr euch zur Liebe gestaltet, daß ihr also Meinem Urwesen
euch angleichet, daß ihr wieder werdet, was ihr waret im Anbeginn - aus Meiner Liebe
ausgestrahlte Geschöpfe von gleicher geistiger Substanz. Doch ob euch auch immerwährend die Liebe gepredigt wird, ihr nehmet diese Worte nicht ernst, eben weil euch
ohne Liebe auch jegliche Erkenntnis mangelt, was Liebe überhaupt bedeutet für euer
göttliches Gefühl, rechte Liebe begehret nicht, sondern gibt unentwegt und suchet
Sein. Wohl kennet ihr eine Liebe, doch diese ist verkehrt gerichtet, es ist ein Begehren nach Dingen, die euch reizen, dem ihr das Wort Liebe gebet. Rechte Liebe aber ist ein
ständig zu beglücken. Erst wenn ihr Menschen diese Liebe in euch entzündet, treibt
es euch innerlich zu Mir, und ihr suchet mit Mir die Verbindung herzustellen, denn die
uneigennützige Liebetätigkeit ist schon eine Auswirkung Meines Liebestrahles, der
euch Menschen immer wieder zu berühren sucht, aber durch Widerstand sehr oft
unwirksam ist. Wer aber seinen Widerstand aufgibt, den berührt Mein Liebestrahl,
und seine Wirkung ist ein unvergleichlicher Liebedrang im Herzen, der nun zur Betätigung antreibt. Und zu dieser Liebe müsset ihr Menschen erst kommen, dann hat
Mein Evangelium Erfolg gehabt, dann ist Meine Liebelehre angehört worden und hat
zuerst den inneren Widerstand gebrochen. Und dann konnte Ich Meinen Liebestrahl
senden in das Herz des Menschen. Und je eindringlicher Meine Liebelehre verkündet wird, desto eher ist es möglich, daß der Widerstand nachläßt, denn erst müsset ihr
Menschen wissen von Meinem Willen, der immer nur Liebe fordert, dann erst werdet
ihr euch zu Meiner Forderung einstellen - positiv oder negativ - zum Vorteil oder
zum Schaden der Seele. Die Liebe ist das Erste - und bevor euch weiteres Wissen
vermittelt werden kann, wird und muß euch die Liebe gepredigt werden, denn ohne
Liebe besitzet ihr nur ein totes Wissen, so es euch dennoch unterbreitet worden ist.
Die Liebe erst gibt allem das Leben, sie macht euch selbst lebendig, sie macht Mein
Wort lebendig, sie erhellet euren Geist und stellt den Zusammenschluß her mit Mir, Der
Ich die Liebe Selbst bin von Ewigkeit. Alles, was der Mensch Jesus auf Erden lehrte,
hatte nur die Liebe zum Inhalt. Alles, was Er tat, waren Werke der Liebe zu Seinen
Mitmenschen, und Sein Kreuzesopfer war der Ausdruck Seiner übergroßen Liebe zur
Menschheit. Nur die Liebe bestimmte den Menschen Jesus zu Seinem Denken, Reden
und Handeln. Nur die Liebe trieb Ihn zu einem Werk der Erbarmung, wie es nur einmal auf Erden vollbracht worden ist. Denn Seine Liebe führte zur völligen Vereinigung mit Mir, und also wirkte Ich Selbst durch den Menschen Jesus, und Ich Selbst
starb sonach den Tod am Kreuz, weil es die Liebe war, Die Sich für die Menschen
opferte. Die Liebe hat die größte Bedeutung, auf Erden sowohl als auch im geistigen
Reich. Und ist ein Wesen ohne Liebe, dann kann es nicht dem Reich angehören, wo
Ich als die ewige Liebe herrsche, sondern es stellt sich selbst außerhalb dieses Meines
Reiches und vegetiert in Licht- und Kraftlosigkeit. Denn die Liebe allein ist Licht und
Kraft. Die Liebe ist das Grundgesetz, das ewig nicht umgestoßen werden kann. Und
wer gegen dieses Grundgesetz verstößt, der muß auch die Folgen tragen - beraubt zu
sein des Lichtes und der Kraft, die Seligkeit bedeuten. Darum lehrt Mein Evangelium
immer nur die Liebe. Und wo also die Liebe gepredigt wird, dort werde Ich Selbst verkündet, und so ihr Herz und Ohr öffnet, wird euch größter Segen erwachsen aus der
Verkündigung Meines Wortes.
Amen. B.D. NR. 6410.
Euer Begehren bestimmt euren Herrn.
25. November 1955. B.D. NR. 6411.
Mit vollen Händen teile Ich aus, und jeder wird empfangen können nach Begehr.
Doch durch die Art eures Begehrens machet ihr euch auch den Herrn geneigt, der euch
beschenken soll. Und so könnet ihr auch Meinen Gegner veranlassen, euch zu bedenken, wenn ihr begehret, was sein ist. Und darum sollet ihr immer euer Verlangen einer
Prüfung unterziehen - ihr sollt euch bewußt werden, worauf euer Begehren gerichtet
ist, auf daß ihr euch nicht einem Herrn zugehörig bekennet, der euch schadet, der euch
keine gute Gabe austeilet - auf daß ihr euch auch der Gefahr bewußt seid, daß ihr euch
selbst jenem Herrn ausliefert, der euch nicht mehr freigibt. Begehret, was euch Segen
bringt, begehret die Güter, die unvergänglich sind, die Ich allein austeilen kann und
austeilen will im Übermaß. Was Ich euch geben will, muß gleichfalls angefordert werden, das Herz muß danach verlangen, und Ich werde es füllen und wahrlich nicht ihm
zum Schaden, denn was Ich euch gebe, das sind Schätze von höchstem Wert, Schätze,
mit denen ihr arbeiten könnet im geistigen Reich, wenn alles Irdische hinter euch liegt,
wenn euer eigentliches Leben beginnt. Was Ich euch gebe, das kann euch von anderen Wesen nicht geboten werden, es sei denn, es wäre zuvor von Mir ausgeteilt worden. Und also könnet ihr euch auf Erden einen Reichtum erwerben von unvergleichlichem Wert, wenn ihr nur den ausschaltet aus euren Gedanken, der keinen geistigen
Besitz aufzuweisen hat, weil er einstmals alles dahingab, was ihm von Mir gegeben
ward - und er darum keine Bindung mehr mit Mir hat, also euch niemals etwas wird
vermitteln können, was euch dienet zum Heile eurer Seelen. Er ist getrennt von Mir und
will euch ebenso getrennt wissen von Mir, darum wird er alles zu verhindern suchen,
was eine Bindung mit Mir zur Folge haben könnte. Und darum wird er eure Gedanken zu lenken suchen auf sein Reich, auf die irdische Welt, und mit deren Gütern euch
locken. Er kann und wird euch irdisch reich bedenken, wenn er euch dafür ganz in
seinen Besitz nehmen kann, aber ihr selbst bestimmt dies, denn er kann euch nicht
zwingen, nur euch seine Welt so verlockend vor Augen stellen, daß ihr freiwillig dieser
Welt euch verhaftet, daß ihr immer nur begehret nach ihren Gütern und dadurch euch
auch freiwillig dem Herrn der Welt unterstellt. Euer Begehren bestimmt den Herrn,
der euch bedenkt - das lasset euch als Warnung und Mahnung gesagt sein. Wenn ihr
wollet, daß euch ein Leben in ewiger Glückseligkeit erwartet nach eurem Abscheiden
von der Erde, dann begehret auch die Güter, die unvergänglich sind. Richtet eure Augen
auf das geistige Reich, und wisset, daß euch keine Schranken gesetzt sind, daß ihr im
Übermaß die Schätze begehren dürfet und je nach eurem Begehren auch bedacht werdet. Denn Ich bin immer zu geben bereit, und niemals wird euch karg ausgeteilt werden, weil Mich Meine Liebe zu euch bestimmt zur Entäußerung, die euch selig machen
will. Ich suche euch nur den Fesseln Meines Gegners zu entreißen, um euch beglücken
zu können, während er in seiner Lieblosigkeit euch den Weg zu Mir versperren will,
weil sein Wesen nur Haß ist, der sich auch auf euch erstreckt. Denn jeglicher Liebe ist er
bar. Und schon darum solltet ihr ihm nicht in seine Fangnetze gehen - ihr solltet
wissen, daß das, was er euch bietet, niemals zu eurem Glück sein kann, weil er euch kein
Glück verschaffen will, sondern nur nach eurer Unterwerfung trachtet. Und so euer
Wille gut ist, werdet ihr auch keinen Gefallen finden an den Gütern dieser Welt - aber
immer beseligt sein, so euch geistige Güter geboten werden. Nützet euer Erdenleben
und suchet euch zu bereichern mit Schätzen geistiger Art. Löset euch von der Welt und deren Herrn; begehret mit allen Sinnen, von Mir beschenkt zu werden, und ihr werdet mit Gaben Meiner Liebe bedacht werden im Übermaß. Denn jeder wird erhalten
nach Begehr.
Amen. B.D. NR. 6411.
Gott, ein gerechter, aber liebevoller Richter.
27. November 1955. B.D. NR. 6412.
Der Tag des Gerichtes kommt. Und es wäre daher falsch, wenn ihr Menschen ganz
ohne Kenntnis darüber belassen bliebet, damit euch jede Beunruhigung zuvor erspart
sei. Es wäre dies keine Liebe von Mir, denn Ich sehe weiter - Ich sehe das Los der
Menschen nachher, wenn sie ungewarnt weiter in den Tag hineinleben und plötzlich
davorstehen, sich verantworten zu müssen. Viele Menschen zwar nehmen auch diese
Ankündigungen und Warnungen nicht ernst, aber sie sind gewarnt worden. Und
was sie nachher tun, ist ihr freier Wille. Es gibt aber auch Menschen, die durch solche
Ankündigungen zur Selbstbesinnung kommen, die den Fall ernstlich in Betracht ziehen und nun bewußt durch das Erdenleben gehen. Es sind nur wenige, aber sie können
noch gerettet werden vor dem Untergang, d.h. vor der Neubannung in der Materie. Und
um jede einzelne Seele ringe Ich, jede einzelne Seele gilt Mir unendlich viel, so daß Ich
alles versuche, um sie zu retten vor dem Fall in die tiefste Tiefe. Ich will nur, daß die
Menschen Meiner gedenken und ihrer dereinstigen Verantwortung vor Mir. Wer aber
zu Mir schon gefunden hat, der braucht auch das letzte Gericht nicht zu fürchten.
Denn Ich bin wohl ein gerechter Richter, aber auch ein Richter voller Liebe, und Ich
sehe alle mit Augen der Liebe und Erbarmung an, die in Demut zu Mir kommen und
von Mir angenommen werden möchten. Den geringsten Willen zu Mir ersehe Ich,
denn ihre Seelen habe Ich schon gewonnen für Mich. Und nur die müssen Mich fürchten, die Mich ablehnen, die durch ihren Lebenswandel eine so weite Entfernung von Mir bekunden, daß sie eben auch in dieser weiten Entfernung verbleiben werden nach dem Ende dieser Erde. Die letzte Zeit wird wohl eine Zeit des Schreckens sein für alle
Menschen, doch ganz verschieden sie berühren - denn die Meinen werden durch
ihren Glauben an Mich über eine Kraft verfügen, die sie alles leicht ertragen lässet. Sie
werden vieles nicht spüren, was den Mitmenschen schwer bedrückt, denn Ich weiß es,
wie der Mensch beschaffen ist und was zu ertragen er fähig ist. Und Ich bin den Meinen doch ein Vater, Der Seine Kinder nicht übermäßig belasten wird, wenn sie nur nach
Ihm schauen und von Ihm Selbst geführt werden wollen. Was vor euch Menschen
liegt, ist aber in seiner Auswirkung so gewaltig und so bedeutungsvoll, daß jeder
Mensch darauf hingewiesen werden muß, um ihm noch die Möglichkeit zu geben, dem
Schlimmsten, einer Neubannung, zu entgehen. Kein Mensch soll sagen können, völlig kenntnislos geblieben zu sein; doch jedem Menschen steht es frei, sich dazu einzustellen. Daran glauben werden aber wieder nur die wenigen, die Mich schon gefunden haben. Diese aber brauchen sich nicht zu ängstigen, denn sowie sie glauben an
einen Gott der Liebe und der Allmacht, wissen sie auch, daß dieser Gott sie erretten
kann aus jeder Gefahr des Leibes und der Seele und es auch will. Denen aber dieser
Glaube mangelt, denen kann das Kommende nicht schwarz genug geschildert werden,
um sie aufzurütteln aus ihrer Schlaftrunkenheit, denn für sie wird es auch ungeheuerlich sein, wenn sie sich nicht wandeln zuvor und auch ihren Weg nehmen zu Mir. Denn
die Erde trägt mehr Menschen ohne Glauben, weil die Liebe unter der Menschheit
erkaltet ist. Und diese werden auch nicht von Meinen Ankündigungen sich beunruhigen lassen, und doch sollen sie davon Kenntnis erhalten. Denn Mich erbarmet die
Menschheit, und darum soll sie immer wieder gewarnt und ermahnt werden. Und
wer eines guten Willens ist, der wird auch nicht alles abweisen, wenngleich er noch
ungläubig ist. Und diesem komme Ich Selbst zu Hilfe, eben weil sein Wille gut ist und
er auch Meine Hand ergreifen wird, die sich ihm bietet, wenn er fast abzusinken droht.
Ich kenne die Meinen, und jedem nahe Ich Mich so, wie es sein Geisteszustand erfordert. Alle aber suche Ich zuzubereiten für Mein Reich, das nicht von dieser Welt ist.
Allen will Ich verhelfen, ewig selig zu werden.
Amen. B.D. NR. 6412.
Liebeanstrahlung und Entfernung.
28. November 1955 B.D. NR. 6413.
Lange schon weilet ihr fern von Mir, und es fehlt euch jegliche Rückerinnerung an
den Zustand, da ihr einst in Meiner Nähe selig waret. Ihr erkennet euch nicht, ihr wißt
nicht um eure uranfängliche Beschaffenheit, ihr seid begrenzt in eurem Wissen, in
eurer Empfindung und in eurer Beschaffenheit. Ihr seid nicht mehr das, was aus Mir
einstmals ausging in aller Vollkommenheit, ihr seid nur noch mangelhaft gestaltete
Wesen, die sich nicht mehr Meine Ebenbilder nennen können. Und doch gehört euch
noch Meine ganze Liebe, weil ihr dennoch Mein Anteil seid und bleiben werdet in
Ewigkeit. Es ist Meine Liebekraft eure Ursubstanz, die nur zu völliger Untätigkeit
durch euren freien Willen bestimmt wurde und darum also auch ruht, bis euer freier
Wille wieder sie wirken lässet. Darum gebe Ich euch nicht auf, sondern strahle euch
immerwährend an, daß ihr erwachet zu neuem Leben, die ihr doch in eurem derzeitigen Zustand tot genannt werden könnet. Meine Anstrahlung aber soll bezwecken, daß
der in euch glimmende Liebefunke entzündet werde - oder auch: Einmal sollet ihr es
empfinden und erkennen, daß ein göttlicher Vater fortgesetzt euch betreut, erhält und
versorgt, ihr sollt euch einmal aller Seiner Gnadenzuwendungen bewußt werden, vorerst nur der liebevollen irdischen Führung und väterlichen Fürsorge um euer körperliches Bestehen und dann auch der geistigen Lenkung. Und ihr sollet dann innerlich
angeregt werden, eurem Schöpfer und Vater von Ewigkeit Liebe entgegenzubringen.
Dann entzündet ihr in euch den göttlichen Funken, und dann ist Meine Liebeanstrahlung nicht erfolglos geblieben. Dann erwachet ihr zum Leben. Und nun ist es auch
möglich, daß ihr wieder den Urzustand erreichet, daß ihr stets mehr euch von Meiner
Liebekraft durchfluten lasset, daß diese euch antreibt zum Liebewirken und daß ihr allmählich wieder in Meine Ordnung von Ewigkeit eintretet, die ihr einstens umstoßen
wolltet und dadurch euch von Mir entferntet. Der weite Abstand von Mir aber hat
euch umgestaltet, denn nur das ist vollkommen und bleibt vollkommen, was in Meiner
Nähe ist und also ständig von Meiner Liebekraft durchflutet werden kann. Eure freiwillige Entfernung aber verhinderte die Wirkung Meiner Liebekraft - nicht, daß diese Liebekraft geschwächt wurde, sondern sie selbst verhält sich still einem gewissen Widerstand gegenüber, weil es Gesetz ist von Ewigkeit, daß die Liebe jeglichen Zwang ausschließt. Doch der geringste Wille, den Widerstand aufzugeben, macht auch wieder die Liebeanstrahlung wirksam, und ihre Kraft ist so stark, daß sie auch eine totale
Wandlung des zuvor Mißgestalteten zuwege bringen kann - immer vorausgesetzt, daß
der freie Wille des Wesens dies zuläßt. Und darum gilt alle Meine Sorge immer nur
der Wandlung des Mir abgewandten Willens. Und immer nur suche Ich die Wesen
zur Aufgabe ihres Widerstandes zu bewegen, immer nur beweise Ich Selbst Mich als
Liebe, indem Ich auch den Mir noch fernstehenden Menschen alle Möglichkeiten gebe,
einen liebenden Gott und Schöpfer zu erkennen - wenn sie überhaupt an einen Gott
zu glauben vermögen. Und auch diesen Glauben suche Ich ihnen zu vermitteln durch
Meine Ansprache, durch Beweise ihrer eigenen Machtlosigkeit, durch ständiges Anregen, nachzudenken über die Schöpfung, über ihr Schicksal und über die Urkraft, die kein Mensch wird leugnen können. Und Meine unendliche Liebe zu allem Mir noch
Fernstehenden ist unausgesetzt bemüht, diese Entfernung zu verringern. Doch Ich
achte den freien Willen, den jedes von Mir ausgegangene Wesen sein eigen nannte und
der dem Menschen, der Seele im letzten Stadium ihrer Entwicklung - erneut gegeben
wurde. Dieser freie Wille bestimmt, wie lange das Wesen noch im Widerstand zu Mir
verharrt. Denn Seligkeit und Vollkommenheit kann nur die freiwillige Rückkehr zu
Mir den Wesen eintragen, die einmal auch sicher erfolgen wird.
Amen. B.D. NR. 6413.
Evangelium der Liebe.
29. November 1955. B.D. NR. 6414.
Ich kann euch immer nur das gleiche sagen, was Ich lehrte, als Ich auf Erden wandelte, denn ihr seid nur um eines Zweckes willen zur Erde versetzt worden: die Liebe in
euch zu entzünden und zur alles erhellenden Flamme werden zu lassen. Dies ist euer
Lebensziel, und auf dieses Ziel habe Ich euch Menschen Selbst hingewiesen, und stets
werdet ihr das gleiche vernehmen, wenn Ich zu euch rede durch Meinen Geist. Immer
ist es die Liebelehre, die Ich allem anderen voranstelle, weil euch ohne Liebe auch kein
weiteres Wissen etwas nützet, weil ihr ohne Liebe leblos seid und dann also euren
Erdenlebenszweck nicht erfüllet. Doch die Menschen hören es nicht gern, wenn sie
immer wieder zur Liebe ermahnt werden, denn sie fühlen es, daß ihnen gerade das
mangelt, was Ich als Erstes fordere. Sie sind noch stark in der Selbstliebe verhaftet,
und sie müßten ihr Leben, ihr Denken und Handeln gänzlich wandeln, wenn diese
Selbstliebe zu uneigennütziger Nächstenliebe verkehrt werden soll. Es bedeutet für
die Menschen einen innerlichen Kampf, der desto härter ist, je stärker die Ichliebe einen
Menschen beherrscht. Und ob Ich ihnen auch unentwegt die Liebe predige, ob sie von
allen Seiten darauf hingewiesen werden, es ist ihnen dies keine "frohe Botschaft", und
darum meiden sie zumeist den Ort, wo Meine Liebelehre verkündet wird. Und so
auch war Meine Schar nur klein zur Zeit Meines Erdenwandels; es waren immer nur
einzelne, die Mir nachfolgten, weil sie die tiefe Wahrheit erkannten, die in Meinen Worten lag. Und es werden immer nur wenige sein, die auch nun Meine Worte beherzigen
und in die Tat umsetzen, die also Mir "nachfolgen". Die Liebe bedeutet alles - und
ihre Auswirkung ist unvorstellbar für euch Menschen. Aber ihr machet keinen Versuch, die Kraft der Liebe an euch selbst zu erproben, Meinen Worten leget ihr zuwenig
Bedeutung bei, und darum muß Ich immer wieder euch das gleiche predigen: Lebet in
der Liebe, denn nur durch die Liebe könnet ihr selig werden. Solange ihr Menschen
dieses erste und wichtigste Gebot nicht erfüllet, so lange erkennet ihr auch Mich nicht
an, wenngleich ihr euch Christen nennet, wenngleich ihr Meinen Namen im Munde
führet. Solange ihr selbst nicht die Liebe übet, könnt ihr auch nicht Mich Selbst erkennen als euren Gott und Erlöser, denn es fehlt euch dafür jedes Verständnis, es fehlt euch
die Kraft des Glaubens. Ihr seid euch dessen noch nicht bewußt geworden, was ein
lebendiger Glaube ist und wie ihr diesen lebendigen Glauben gewinnen könnt, ansonsten ihr euch bemühen würdet, Liebewerke zu verrichten, um zu einem lebendigen
Glauben zu gelangen, um nun auch Mich überzeugt vertreten zu können vor der Welt.
Uneigennützige Liebe bahnet euch den Weg an zur Höhe, und jedes Liebewerk ist ein
Schritt vorwärts. Dann aber könnet ihr auch lebendig glauben an Mich, und dann
auch werdet ihr die Bedeutung Meiner Liebelehre erfassen und selbst eifrig bemüht
sein, diese Meine Liebelehre zu verkünden in Meinem Namen. Alles Wissen nützet
euch nichts, wenn ihr Menschen nicht die Liebe habet. Doch zu tiefster Weisheit werdet
ihr gelangen auf dem Wege der Liebe. Die Liebe ist es, die euch Menschen mangelt und
die ihr in euch entzünden sollet, die Liebe ist es, die euch mit Mir verbindet, von Dem
ihr euch endlos lange Zeit getrennt hieltet. Die Liebe ist auch die Kraft, dem Widerstand zu leisten, der euch von Mir getrennt halten will. Doch ohne Liebe seid ihr
kraftlos, lichtlos und in Seiner Gewalt. Die Liebe allein kann euch erretten, und darum
wird Mein Wort euch immer nur Liebe lehren, und Ich werde nie aufhören, euch dieses
Mein Wort zuzuleiten, um euch zu verhelfen zur Seligkeit.
Amen. B.D. NR. 6414.
Verbildung und Reinigung des göttlichen Wortes.
30. November und 1. Dezember 1955 B.D. NR. 6415.
Ihr solltet euch zu Meinem Wort bekennen, auch wenn es euch anders geboten wird
wie bisher. Denn nicht Mein Wort ist anders, sondern nur die Übermittlung ist eine
direkte, weil Mein Wort, das Ich auf Erden predigte, durch menschliches Einwirken
schon viele Veränderungen erfahren hat, die Ich immer wieder bereinigen muß, auf daß
Mein Wort immer und ewig das gleiche bleibt. Ihr Menschen könnet nicht erwarten,
daß durch Jahre hindurch etwas unverändert erhalten bleibt, in einer Welt der Unvollkommenheit, wo Menschenwille und Menschenwirken jederzeit Zutritt hat. Und ihr
könnet auch nicht erwarten, daß Ich die Menschen hindere, Veränderungen vorzunehmen, oder Auslegungen in falscher Art zu geben, weil Ich immer den freien Willen achte
und niemals einen Zwang ausübe, auch wenn es sich um Mein Wort, um das reine Evangelium, handelt. Doch immer wieder trage Ich Sorge, daß die Menschen in den Besitz
Meiner reinen Lehre kommen können, wenn sie die Wahrheit begehren. Niemals
könnte sich Mein Wort rein erhalten unter Menschen, die nicht von Meinem Geist
erleuchtet sind, weil dafür die Voraussetzungen fehlen: ein Leben nach Meinem Willen. Und ihr könnet nicht behaupten, daß alle Menschen nach Meinem Willen gelebt
haben, denen gleichsam Mein Wort, Meine reine Liebelehre, anvertraut war, die bestimmend waren sowohl in der Ausbreitung als auch in der Auslegung. Wo ihr Wille von
dem Meinen abgewichen ist, dort fand Mein Gegner Eingang, dessen erstes Bemühen
war und noch immer ist, die reine Wahrheit mit Irrtum und Lüge zu durchsetzen. Als
Menschen geweckten Verstandes müsset ihr es zugeben, daß eine Umgestaltung, eine
Verunreinigung Meiner auf Erden gepredigten Lehre, weit eher glaubhaft ist, weil
"Menschen" darüber zu wachen sich berechtigt fühlten, daß diese Umgestaltung nur
dann unmöglich gewesen wäre, wenn Ich es kraft Meiner Macht verhindert hätte -
darin aber (1.12.1955) den Willen der Menschen unfrei machen müßte, was gegen das
Gesetz Meiner ewigen Ordnung ist. Und so war es also den Menschen freigestellt: zu
leben nach Meinem Willen und dann auch in der Wahrheit, weil sie dann nimmermehr
Mein reines Wort weder verändert noch falsch verstanden hätten - oder durch ein
Leben wider Meinen Willen - also Nichterfüllung Meiner Liebegebote - sich selbst
unfähig zu machen für das Erkennen der Wahrheit, was naturgemäß auch zu einer Verbildung Meiner reinen Liebelehre führen mußte. In einer unvollkommenen Welt
bleibt nichts so rein, wie es von Mir den Ausgang genommen hat. Ich aber führe das
reine, unverbildete Wort immer wieder den Menschen zu, die sich dafür würdig und
aufnahmefähig machen durch ihren Lebenswandel. Ich gieße Meinen Geist immer
wieder aus auf die Menschen, die sich zur Liebe gestalten, also auch zu einem Aufnahmegefäß Meines Geistes. Jedem nur ernsthaft nachdenkenden Menschen müßte dies
verständlich sein, daß es unsinnig ist, eine Mißgestaltung Meines Wortes im Laufe der
Zeit abzustreiten, wenn nicht eine Zwangseinwirkung Meinerseits vorausgesetzt
wird - die aber völlig ausschaltet. Jeder Mensch hat die Möglichkeit, in vollster Wahrheit zu stehen, der sie nur von Mir Selbst anfordert. Und immer wird diese Wahrheit so
lange rein und unverändert bestehenbleiben, wie die Menschen so innig mit Mir verbunden bleiben, daß Mein Geist sie erleuchten kann, um aber auch sofort eine Trübung
zu erfahren, wenn die Menschen von Mir abstreben. Würde immer die reine Wahrheit
auf der Erde gepredigt werden, dann wäre auch der geistige Tiefstand nicht, weil Mein
reines Wort große Kraft hat, das verbildete Wort aber schon viel an Kraft eingebüßt hat
und darum zumeist ohne Wirkung bleibt auf die Menschenherzen. Dennoch werden
Menschen, die eines guten Willens sind, sich angesprochen fühlen von Mir auch beim
Hören jenes Wortes, weil Ich Selbst jeden Menschen anspreche, der Mich zu hören
begehrt. Doch dieser wird immer nur annehmen, was der Wahrheit entspricht und
unbedenklich menschliches Zusatzwerk ablehnen. Und dieser wird auch zum Erkennen der Wahrheit geführt, so er ernstlich danach trachtet. Denn wahrlich sage Ich
euch: "Himmel und Erde werden vergehen, aber Mein Wort bleibt bestehen bis in alle
Ewigkeit."
Amen. B.D. NR. 6415.
Gottes nie endende Liebe.
2. Dezember 1955. B.D. NR. 6416.
Meine Liebe gehört euch immer und ewig. Und diese Liebe veranlaßt Mich, euch
Hilfestellung zu leisten im Kampf wider Meinen Gegner, euch mit Kraft zu versorgen,
wo ihr allein zu schwach seid, und euch ein Licht anzuzünden, damit ihr sehet, wohin
der Weg führt, den ihr einschlaget oder schon wandelt. Und Meine Liebe veranlaßt
Mich ferner, überall Warnzeichen aufflammen zu lassen, wo eine Gefahr euch droht. Ihr
brauchet also niemals blindlings ins Verderben hineinzurennen, ihr könnet immer
euch zuvor entscheiden, wo ihr gehen wollet, ihr laufet also nicht aus Unwissenheit dem
Abgrund entgegen, sondern ihr könnet jederzeit noch abkehren von dem eingeschlagenen Weg, denn Meine Liebe gibt euch nicht auf und überlässet euch nicht eurem
Schicksal. Und so werdet ihr Menschen in der Endzeit vielerlei erleben, was ihr als
Warn- und Mahnzeichen ansehen und bemerken sollet. Ihr werdet hingewiesen auf
alle Gefahren, die euch drohen, von Mir Selbst, Der Ich auf Erden Mir ergebene Diener
habe, die euch in Meinem Auftrage Mein Wort vermitteln, die für Mich arbeiten mit
allem Ernst und Eifer und denen Ich daher auch immer Anweisungen geben kann, die
nur eure Errettung bezwecken. Ich kann Mich durch den Mund aller derer Selbst
äußern, die Mir ergeben sind und für Mich und Meine Lehre eintreten, und durch diese
kann Ich auch euch Menschen direkt ansprechen. Ob ihr Mich aber anhöret, ob ihr
Meine Forderungen erfüllt, die Ich euch stelle um eurer Seligkeit willen - das ist euch
allein überlassen. Meine Liebe wendet euch alles zu, was euch zur Seligkeit verhelfen
kann. Meine Liebe wird euch immer zu führen bereit sein, und Meine Liebe wird euch
im Übermaß Kraft und Gnade schenken, die aber immer nur dann wirksam werden
kann, wenn ihr selbst es wollet. Ihr alle aber sollet euch bewußt sein Meiner nie-endenden Liebe zu euch und diese Liebe Mir erwidern wollen - indem ihr ohne inneren Widerstand euch von Mir führen lasset, indem ihr Mich stets willig anhöret, wenn
euch Mein Wort vermittelt wird, indem ihr Meinen Anweisungen Folge leistet und stets
Meinen Willen erfüllet, der euch durch Mein Wort kundgetan wird. Solange ihr auf
Erden weilet, lasse Ich nicht nach, um euch und eure Liebe zu werben, und niemals gebe
Ich euch vorzeitig auf. Und selbst eure gänzliche Abkehr von Mir bestimmt Mich nur
dazu, neue Möglichkeiten zu schaffen, um eure dereinstige Rückkehr zu Mir zu fördern, Ihr gehöret Mir und bleibet Mein bis in alle Ewigkeit. Daß ihr euch freiwillig in
ein anderes Bereich begeben habt, daß ihr freiwillig euch einen anderen Herrn wähltet,
hält euch doch nicht ewig von Mir getrennt. Denn Mein Anteil gebe Ich nicht auf, weil
ihr aus Meiner Liebe hervorgegangen seid und eure Ursubstanz gleichfalls Liebe ist -
also Mir gehöret. Darum wird euch Meine Liebe verfolgen und immer nur harren, daß
ihr euch öffnet und eure einstige Abwehr aufgebet. Und darum wird auch die Endzeit
euch so viele Beweise Meiner Liebe geben, ihr werdet Mein offensichtliches Wirken
immer wieder feststellen können, Ich werde euch alle ansprechen, nur in verschiedener
Weise. je nach dem Grade eurer Reife oder nach eurer Abwehr. Aber alle sollet ihr
Meine Stimme vernehmen, ehe das Ende gekommen ist. Und alle sollet ihr noch
Gelegenheit haben, mit eurem Gott und Vater in Verbindung treten zu können. Denn
Meine Liebe höret nimmer auf, und sie wird euch gelten immer und ewig und euch
auch sicher einmal zurückführen zu Mir.
Amen. B.D. NR. 6416.
Der geistige Tiefstand ist erreicht.
4. Dezember 1955. B.D. NR. 6417.
Die Menschen auf dieser Erde ändern sich nicht mehr, denn sie sind mit Leib und
Seele der Welt ergeben und somit dem, der Herr ist dieser Welt. Alle Vorhaltungen
sind nutzlos; einige wenige werden sich wohl noch von der Masse absondern und ihre
eigentliche Bestimmung erkennen, doch die meisten bleiben davon unbeeindruckt.
Und was auch geschieht, es wird von ihnen immer nur mit den Augen der Welt betrachtet, niemals aber ein geistiger Anlaß gesehen oder angenommen, und so wandeln sich
die Menschen nicht, weder in ihrem Denken noch im Handeln. Und ihr Aufenthalt
auf der Erde ist völlig nutzlos geworden, so daß er beendet werden muß. Es sind die
Menschen vorzeitig reif geworden für den Untergang, denn der Tag des Endes ist festgesetzt seit Ewigkeit, und er wird auch eingehalten, wenngleich der geistige Tiefstand
schon erreicht worden ist vor der Zeit. Dennoch wird bis zum letzten Tage noch alles
getan, ebenjener wenigen wegen, die sich noch kurz vor dem Ende für Gott entscheiden
und derentwillen der Tag des Endes später angesetzt worden ist. Denn das Ringen um
diese letzten Seelen ist äußerst hart und erfordert Ausdauer, aber es ist nicht hoffnungslos, was Gott von Ewigkeit schon ersah. Jede einzelne Seele aber ist Ihm lieb, und Er tut
darum alles, um sie noch zu gewinnen vor dem Ende. Und darum sollen auch Seine
Diener auf Erden eifrig tätig sein und immer denken, daß jede Seele, die er zu bearbeiten sucht, eine der letzten sein kann, deren Rettung Gott veranlaßt hat, das Ende noch
so lange zu verzögern, bis das Rettungswerk gelungen ist. Sie sollen darum nicht müde
werden in ihrer Weinbergsarbeit, sie sollen wissen, daß jede einzelne Seele Gott am
Herzen liegt und Ihn zu Geduld und Langmut bewegt, weil Er sie liebt. Die Endzeit wird die Gottlosigkeit immer offener zutage treten lassen, und mitunter wird es scheinen, als sei die Erde nur noch von Teufeln belebt, so daß die Arbeit für das Reich Gottes anmutet wie ein Spiel schwachsinniger Menschen. Dennoch soll sie emsig ausgeführt werden, denn sie wird nicht ungesegnet bleiben, und selbst Menschen, die noch zuvor
abgerufen werden von der Erde, können im Jenseits durch die Arbeit der Knechte des
Herrn auf Erden schneller zum Licht gelangen und wieder ihnen-nahe-stehenden
Menschen auf Erden noch zur Sinnesänderung verhelfen. Es sind nur sehr wenige
Menschen, die noch zu gewinnen sind, und doch wird ihretwegen das Ende verzögert. Und darum wird auch das Wirken des Gegners von Gott ganz offen zutage
treten, denn er findet keinen Widerstand mehr bei den Menschen, alle sind ihm hörig,
weil sie sich von der Welt gefangennehmen lassen, die sein Reich ist. Er hält wahrlich
große Ernte, doch für ihn selbst wird das nicht von Vorteil sein, weil er alle, die er
gewonnen zu haben glaubt, verliert, wenn die Erde neu erstehen wird - weil sie alle seiner Macht entrissen und aufs neue gebannt werden, wodurch seine Kraft erheblich
geschwächt und er selbst auch gefesselt werden wird auf lange Zeit. Noch steht er oben
und feiert Triumphe über die Menschen, die er herabgezogen hat in den Abgrund, doch
Sieger wird er nicht sein am Ende der Erde, denn Einer ist stärker als er, Der ihm wohl
seine Zeit lässet und ihn in seinem Wirken nicht hindert, bis die Stunde gekommen ist,
wie es geschrieben steht - ihn dann aber in Fesseln schlagen wird und mit ihm alles
Gott-Widersetzliche. Und dann ist das Ende gekommen für die Erde und ihre
Bewohner. Dann wird eine neue Zeit anbrechen in Frieden und Seligkeit für die
Menschen, die Gott treu bleiben bis zum Ende.
Amen. B.D. NR. 6417.
Der Weg zum Vaterhaus. Gottes Führung.
5. Dezember 1955. B.D. NR. 6418.
Alle werdet ihr geführt, die ihr an Meiner Hand gehen wollet, die ihr euch Meiner
Führung anvertraut. Ich muß immer euren eigenen Willen in Betracht ziehen, Ich
kann euch nicht wider euren Willen auf einen Weg drängen, dem ihr bewußt ausweichet, den ihr meidet, weil er euch nicht angenehm dünkt. Ich kann euch nur leise hindrängen, sofort aber eurem Widerstand nachgebend, so er Mir erkenntlich ist. Wer sich
aber Meiner Führung anvertraut, der kann unbesorgt seinen Erdenweg gehen - er
führet zum Ziel. Darum sollet ihr nicht ängstlich auf die vielen Hindernisse und
Beschwernisse schauen, ihr sollt euch nur immer fest an Meiner Hand halten, und ihr
werdet an allen Beschwernissen vorübergeleitet werden mit der Sicherheit, die nur
Meine Führung euch bieten kann. Darum sehet auch nicht ängstlich in die Zukunft,
machet euch keine unnötigen Sorgen, lasset alle irdischen Bedenken, und hebet nur
eure Augen auf zu Mir. Denn Ich bin immer für euch da, Ich werde euch auch alles
Ungemach fernhalten, wenn ihr Mir nur gläubig vertraut, wenn ihr euch wie Kinder
zum Vater verhaltet, wenn ihr nicht von Meiner Seite gehet und Mir jegliche Sorge um
euch überlasset. Euer Glaube bannet jede Gefahr, denn das volle Vertrauen auf Meine
liebende Fürsorge enttäusche Ich nicht. Wohl seid ihr noch von tiefster Dunkelheit
umfangen, weil ihr mitten in einer Welt der Sünde und der Lieblosigkeit steht. Der Weg
aber, da Ich euch führe, ist von einem milden Schein erleuchtet, und wo Ich bin, wo ihr
neben Mir einhergehet, wird immer Licht sein, und also brauchet ihr nicht die Dunkelheit zu fürchten, ihr brauchet nur den Blick zur Höhe wenden, von wo euch immer helles Licht scheinen wird. Um euch ist tiefste Finsternis - daß ihr aber den Weg des
Lichtes gehen könnet an Meiner Hand, das soll euch dankbar gedenken lassen des großen Liebe- und Erbarmungswerkes, das Ich für euch Menschen vollbracht habe, um
euch aus der Finsternis zum Licht führen zu können. Ich habe den Weg bereitet auf
Erden, den ihr nun gehen könnet an Meiner Hand, in Meiner Nachfolge, unter Meiner
Führung. Vordem war tiefste Finsternis, und es führte kein Weg aus dieser Finsternis
heraus. Ich aber bahnte einen Weg an, der aus der Tiefe zur Höhe, aus der Finsternis
zum Licht führt. Und dieser Weg kann nur unter Meiner Führung beschritten werden, d.h., es muß der Mensch glauben an Mich in Jesus Christus, er muß das Erlösungswerk anerkennen und Mich Selbst als göttlichen Erlöser, Der Sich im Menschen Jesus
verkörperte, um euch aus der Finsternis emporzuhelfen zum Licht. Also muß jeder,
der mit Mir den Weg zur Höhe wandeln will, sich Mir in Jesus Christus anschließen.
Dann wandelt er den gleichen Weg, den der Mensch Jesus gegangen ist, der zum Vater
führt, heim ins Vaterhaus. Immer wird der Weg, der hinanführt, die Begleitung Jesu
Christi erfordern, weil es nur den einen Weg gibt, den Weg der Nachfolge Jesu - und
weil allein dieser Weg lichtvoll ist und das rechte Ziel garantiert. Doch wer sich Mir einmal anvertraut hat, den werde Ich nimmer lassen, Meine Hand wird ihn halten, daß er
nicht falle, Meine Hand wird ihn stützen, so er schwach ist, und Meine Hand wird ihn
vom Abgrund zurückreißen, der sich ihm öffnen kann, wenn er nicht achtsam ist, wenn
er seine Augen zurückwendet zur Welt, von der er sich schon gelöst hatte. Wer sich
Mir und Meiner Führung anvertraut, der kann ruhig seinen Weg wandeln, er wird nicht
fehlgehen. Ihr sollet keine Schwäche, keinen Zweifel, keine Sorge in euch aufkommen
lassen, denn so ihr euch Mir übergebet, flüchtet ihr euch in die Arme des Vaters, Dessen Liebe euch wahrlich schützen und betreuen wird, Der euch sicher führet himmelan.
Amen. B.D. NR. 6418.
Besessenheit.
8. Dezember 1955. B.D. NR. 6419.
Es muß der Mensch sich immer vorstellen, daß er von guten und von bösen Kräften
beeinflußt wird, die beide seine Seele für sich gewinnen wollen. Mit der Beeinflussung
von Geisteskräften in eurem Leben müsset ihr aber rechnen, wenn euer Denken wahrheitsgemäß gerichtet ist. Der Wille des Menschen ist frei - und doch kann ebenjener
Einfluß ungewöhnlich stark sein, wenn der Mensch Wesenszüge an sich hat, die denen
des beeinflussenden Wesens gleichen. Ihr müsset das so verstehen: Mehr oder weniger ist jeder Mensch belastet mit Trieben oder Eigenheiten aus seiner Vorverkörperung - und mehr oder weniger muß er also ankämpfen, weil er sie besiegen oder ablegen kann, wenn er es ernstlich will. Es können aber solche den-Menschen-belastende
Anlagen auch geistigen Wesen gleicher Art Gelegenheit geben, einzuschlüpfen; es kann
also eine solche geistige Kraft nun die Seele des Menschen beherrschen, was ihr Menschen mit Besessenheit bezeichnet. Doch gelingt dies, so ist die Seele ihrer Verantwortung enthoben, da es ihr gleichsam unmöglich gemacht wird, den freien Willen zu
gebrauchen, denn jener Wille ist stärker und bestimmt den Menschen zu Handlungen,
die nicht der Wille der Seele zu sein brauchen. Dann ist also scheinbar ein "freier" Wille
ausgeschaltet, wenngleich er dem Wesen nicht genommen ist, nur kann er nicht
gebraucht werden in dem Stadium, das der Seele zur Erprobung dienen soll. Es ist also
dann mit dem Willen eines Wesens zu rechnen, das irdisch nicht zur Verantwortung
gezogen werden kann, weil es unerreichbar ist. Der Mensch selbst aber ist ebensowenig verantwortlich zu machen, da er "beherrscht" wird. Warum und zu welchem
Zweck nun dies zugelassen ist, das ist euch Menschen nicht mit wenigen Worten
begreiflich zu machen, denn es bestehen auch im Reich der unteren Geister Gesetze, die
immer gehalten werden und auch wieder den freien Willen zur Begründung haben.
Doch wider Meinen Willen oder Meine Zulassung würden sich jene Wesen nicht des
Körpers eines Menschen bedienen können, und es hängt auch mitunter deren Erlösung davon ab, weil auch jene Kräfte sich wandeln können, wenn sie dazu gewillt
sind - wie auch ganz besondere Anlässe eine solche Zulassung Meinerseits begründen
können. Und verständlicherweise kann dann die eigentliche Seele des Menschen
nicht zur Verantwortung gezogen werden, es wird ihr aber Gelegenheit geboten, die ihr
geraubte Zeit der Erprobung des freien Willens nachzuholen - oft auch noch im
Erdenleben, wenn es gelungen ist, jenen Geist zu vertreiben, was wohl möglich ist bei
rechter Einstellung zu Mir und rechtem Glauben an Mich. Doch es müssen dann Menschen mithelfen, denn jene Geistwesen geben nicht leicht ihre Herrschaft über den Körper auf, sie können aber dazu veranlaßt werden durch den ernsten Anruf Jesu Christi - der Name Dessen, Der Meinen Gegner besiegte, kann wohl das Erlösungswerk
vollbringen, er muß aber in aller Gläubigkeit ausgesprochen werden, auf daß Ich nun
jenem Geist gebieten kann, seine menschliche Hülle zu verlassen. In der Endzeit ist das
Wirken der Kräfte von unten offenbar, und viele Körper werden von ihnen in Besitz
genommen, immer aber nur dann, wenn die Vorentwicklungszeit vorübergegangen ist,
ohne der Seele eine solche Reife eingetragen zu haben, daß sie sich selbst wehren kann
gegen jene Besitzergreifung, weil sie nicht die nötigen Anlagen bietet, die den schlechten Kräften Einkehr erlauben. Ihre Zeit ist aber erfüllet. Auch die mangelnde Seelenreife gestattet eine Verkörperung als Mensch, entweder ihm selbst oder auch jener
Geisteskraft noch eine Möglichkeit bietend, sich zu erlösen vor dem Ende. Die Seele
selbst wird schwerlich zum Ziel kommen, doch unmöglich ist es ihr nicht, wenn sich die
Mitmenschen einer solchen Seele annehmen und ihr helfen, von ihrem Peiniger frei zu
werden - weshalb auch hier wieder eine Mission zu ersehen ist, ein Hilfswerk, an dem
sich Menschen beteiligen können und das als Erbarmungswerk der Nächstenliebe großen Segen einträgt. Wo der Wille des Menschen gleichsam gebunden ist, muß der Wille
der Mitmenschen überstark seine Rettung anstreben, und so dies in barmherziger
Liebe geschieht, wird es auch Erfolg haben. Liebe wird bei solchen Menschen viel
erreichen, weil entweder auch jener Ungeist davon wohltätig berührt wird und er eine
Willenswandlung vornimmt oder ihm der Aufenthalt in der menschlichen Form so
unbehaglich wird, daß er sie verläßt, weil er die Liebe flieht. Liebe ist die einzige Kraft, die erlösen kann, sowohl einen solchen Menschen als auch einen in ihm sich bergenden
Ungeist, denn die Liebe trägt immer den Sieg davon.
Amen. B.D. NR. 6419.
"Ewige Verdammnis". Licht. Wille des Luzifer?
9. Dezember 1955. B.D. NR. 6420.
In Meinem Reich wird unausgesetzt Licht in Empfang genommen und Licht ausgestrahlt. Der Lichtstrom flutet ununterbrochen und beseligt alle Wesen, die lichtempfänglich sind. Ihre ständig sich erhöhende Seligkeit erhöht auch ständig ihre Liebefülle,
und so müssen diese Lichtwesen auch ununterbrochen tätig sein, weil die Liebe sie dazu
antreibt. Und ihre Tätigkeit besteht im Weiterstrahlen des Lichtes, das sie von Mir empfangen, weil sie die Qual der Finsternis kennen und allen Seelen helfen wollen, dieser zu
entfliehen - sie verbreiten Licht auch in den dunklen Sphären, nur müssen sie dort
annahmewillige Seelen finden, die das Licht begehren. Jede willige Seele empfängt
Licht. Ich stelle keine anderen Bedingungen als die, daß die Seele will, daß ihr Licht
werde - um sie dann auch reichlich mit Licht zu versorgen direkt oder durch Licht - und Liebeboten, die in Meinem Auftrag tätig sind. Und ob eine Seele weilet in der tiefsten Finsternis - ihrem Verlangen nach Licht wird immer entsprochen, und es bedeutet dies schon Erlösung aus der Finsternis, denn Meine ständige Sorge gilt doch der Befreiung der Seele aus der Tiefe, der Rückführung in Mein Reich, wo Licht und Seligkeit ist. Glaubet ihr also, daß Ich eine willige Seele unbeachtet in der Tiefe ließe? Glaubet ihr, daß Ich sie schmachten ließe, daß Ich Mich nicht ihrer erbarmte, so sie verlangt,
der Finsternis zu entfliehen? Euch Menschen wird gelehrt von "ewiger Verdammnis".
Und es ist dieses Wort gleich einem Richterspruch eines zürnenden und strafenden
Gottes, Der Ich nicht bin. Ich bin ein Gott der Liebe und der Gerechtigkeit. Weil
Meine Gerechtigkeit euch bedenken muß eurem Seelenzustand gemäß, der oft so
schrecklich ist, daß nur die tiefste Tiefe euer Aufenthalt sein kann, darum tut Meine
Liebe alles, um euch vor diesem Los zu bewahren. Und Meine Liebe holt euch auch aus
dieser Finsternis heraus, wenn ihr Mir nur keinen Widerstand leistet. Der Widerstand
ist es, der Mich hindert, daß Meine Liebe sich den Seelen nahet, denn Ich zwinge sie
nicht zur Seligkeit. Wo aber der Widerstand nachläßt oder ganz aufgegeben ist, dort
kann nun auch Mein Liebestrahl seine Wirkung ausüben, dort kann Licht einströmen
in Fülle, und ein qualvoller Zustand wird beendet sein für ewig. Und nun wisset ihr
auch, daß Ich keine ewige Verdammung will - daß Ich befreie jede Seele, die nach
Befreiung verlangt. Denn dafür starb Ich am Kreuz, daß diese Erlösung, diese Befreiung
aus der Gewalt des Satans, stattfinden kann, weil laut göttlicher Gerechtigkeit die Sünde
euch in der Tiefe gefesselt halten müßte und ewig es daraus keine Befreiung geben
könnte, wenn nicht die Sündenschuld getilgt worden wäre eben durch das Kreuzesopfer, und dieses Kreuzesopfer wurde für alle gebracht. Kein Wesen ist davon ausgeschlossen, und darum kann es auch aus der Hölle eine Erlösung geben für die Seele,
die ihr entfliehen will. Und glaubet ihr wohl, daß Mein Gegner von dieser Erlösung
ausgeschlossen wäre? Glaubet ihr, daß nicht auch er in den Segen Meines Kreuzesopfers
gelangen könnte, wenn dies sein Wille wäre? Daß er aber noch immer wütet gegen
Mich, daß er alle Mittel anwendet, um Mich euch Menschen zu entfremden, daß er die
Menschheit so beeinflußt, daß sie auf einem Geisteszustand angelangt ist, der eine Auflösung der Erd-Schöpfungen erforderlich macht - das ist ein Zeichen, daß sein Wille
sich noch nicht gewandelt hat, es ist ein Zeichen, daß er noch in stärkster Gegnerschaft
steht zu Mir, daß es ihm nicht daran gelegen ist, zurückzukehren zu Mir. Aber er ist
voller Falsch, und was er unternimmt - er tut es immer nur in der Absicht, Seelen zu
gewinnen, die er zu verlieren glaubt. Denn wahrlich, seine Willenswandlung würde
von Mir unterstützt werden durch ungewöhnliche Liebeanstrahlung, und das Rettungswerk an diesem erst-gefallenen Wesen wäre gelungen. Doch dieser Zeitpunkt
ist noch endlos fern. Einmal aber werde Ich auch ihn gewinnen, weil Meine Liebe
kein Wesen auf ewig verdammt.
Amen. B.D. NR. 6420.
Innige Verbindung mit Gott. Innere Stimme.
10. Dezember 1955. B.D. NR. 6421.
Der inneren Stimme sollet ihr Gehör schenken nach innigem Gebet zu Mir, dann
könnet ihr auch sicher sein, den rechten Weg zu gehen, denn es ist dann Meine Stimme,
die zu euch spricht, die euch ratet und lenket, wie es euch dienlich ist. Ein Mensch, der
sich des öfteren mit Mir verbindet, der nichts tut, ohne sich Mir anempfohlen zu haben,
der stets mit Mir Zwiesprache hält und Mich um Meinen Segen bittet, der wird auch
stets das Rechte tun, weil Ich Selbst ihn nun lenke und ihm immer die rechten Gedanken vermittle, so daß sein Lebenswandel nun auch nach Meinem Willen ist. Doch
bedenklich ist es, wenn ihr Mich aus eurem Denken verdränget, wenn ihr alles selbst zu
leisten euch fähig wähnet, wenn ihr euer Leben führet ohne Gott - dann muß Ich euch
oft anrennen lassen, damit ihr wieder den Weg zu Mir nehmet, weil ihr euch eurer
Schwäche bewußt werdet. So kraftvoll ihr auch zu sein scheint, so reichlich ihr mit
irdischen Fähigkeiten ausgestattet seid, euer Erdenwandel wird nicht davon beeinflußt,
sondern dieser spielt sich ab Meinem weisen Ermessen gemäß, und darum werdet ihr
alle euch oft in Situationen versetzt sehen, wo eure eigene Fähigkeit nichts ausrichten
kann, wo ihr zu Mir eure Zuflucht nehmen müsset, um sie zu bewältigen. Ihr könnet
euch zwar auch dann noch weigern, aber ihr tut gut daran, den Weg zu Mir zu nehmen. Denn Ich Selbst locke euch dadurch zu Mir, Den ihr sonst vergesset. Und so
wird euch auch noch viel Schweres bevorstehen, und ihr solltet euch alle fragen, warum
euer Gott und Schöpfer solches über die Menschen kommen lässet. Ihr solltet nicht
glauben, daß nur der Menschen Vorgehen allein Zustände schaffet, die fast unerträglich
scheinen. Ihr solltet dabei doch auch Dessen gedenken, Der Herr ist über Himmel
und Erde - und Der solches zulässet. Und ihr solltet euch fragen, warum Ich solches
über euch kommen lasse. Jederzeit könnte Ich das abbiegen, was Menschenwille veranlaßt, oder dessen Auswirkung kraft Meiner Macht aufheben. Ich könnte es und
werde es auch tun, wo Ich im tiefen Glauben angerufen werde um Hilfe in dieser Not.
Aber Ich lasse es dennoch zu, daß die Menschen dadurch in große Not geraten, weil sie
den Weg zu Mir finden sollen, den sie schon lange nicht mehr gehen. Ohne Mich werden sie in völliger Haltlosigkeit versinken, mit Mir aber auch das Schwerste überwinden können, und das sollen die Menschen erleben - sowohl die Meinen als auch die,
die den Versuch machen, Mich anzurufen in größter Not. Denn ihnen wird geholfen
werden oft wunderbar. Aber auch die ersteren werden es erfahren, daß sie ganz ohne
Kraft sind, weil sie sich auf sich selbst verlassen und Mich nicht zu benötigen glauben. Ich will Mich Selbst den Menschen offenbaren, zum Segen oder auch zum Verderben. Denn wer Mich dann noch nicht erkennen will, der ist verloren für endlose
Zeiten. Verlasset euch nicht auf eure eigene Stärke, sie wird nicht genügen dem Kommenden gegenüber; wendet euch zuvor schon an Mich und erbittet euch Kraft von
Mir. Ich werde sie keinem versagen, der Meiner gedenket in Stunden der Not. Selig
aber, die Mich ständig im Herzen tragen. Sie werden die kommende Notzeit nicht zu
fürchten brauchen, denn über ihnen halte Ich schützend die Hände gebreitet, und wo
sie auch wandeln, sie werden von Führern begleitet, die über sie wachen und ihnen alle
Wege ebnen. Aber ein Sturm kommet - der alles verheeren, der viele Schlafende aufwecken und in Ängste versetzen wird, ob sie diesem Sturm werden entfliehen können.
Was aber auch geschieht - es kommt von Mir oder ist von Mir zugelassen, um eine
letzte Umkehr-Möglichkeit zu geben denen, die falsche Wege wandeln. Sie alle können sich noch in letzter Stunde zu Mir wenden, und sie werden es wahrlich nicht zu
bereuen brauchen. Denn Ich nehme einen jeden an, der sich Mir zu nähern sucht. Ich
strecke ihm die Hände entgegen, die er nur zu ergreifen braucht, auf daß Ich ihn nun
ziehen kann an Mein Vaterherz. Denn ihr könnet nicht selig werden ohne Mich.
Darum sollet ihr den Weg nehmen zu Mir, Der Ich euch Seligkeit bereiten will für
ewig.
Amen. B.D. NR. 6421.
Bereitschaft zur Erlöserarbeit.
11. Dezember 1955. B.D. NR. 6422.
Ihr erkläret Mir eure Bereitschaft zur Erlöserarbeit schon dadurch, daß euch die Seelen dauern, die in Unseligkeit dahingehen, sei es auf Erden oder auch im geistigen
Reich, denn euer Hilfswille wird gleichzeitig einsetzen, wenn ihr in erbarmender Liebe
derer gedenket oder sie Mir anempfehlet. Dann weiß Ich auch, daß ihr bereit seid,
mitzuhelfen an der Erlösung dieser Seelen. Es würde unendlich viel Erlöserarbeit getan
werden, wenn die Menschen um die übergroße Not aller dieser Seelen wüßten, die sich
noch in den Händen ihres Peinigers befinden. Es kann ihnen aber nicht offensichtlich dieser Qualzustand gezeigt werden, weil dann ein Grauen sie erfassen und auch zu
ihrer eigenen Seelenarbeit unfähig machen würde. Doch schon der Gedanke, daß sich
diese Seelen in Not befinden, sollte die Menschen veranlassen oder anregen zur Hilfe an
ihnen, und schon diese Hilfsbereitschaft würde sich segensreich auswirken. Denn diese Seelen fühlen es, wenn ihrer in Liebe gedacht wird. Die Auswirkung eurer Gedanken könnet ihr euch nicht vorstellen, sowohl in guter als auch in schlechter Richtung. Und
darum schon soll euer Denken immer liebeerfüllt sein, weil es dann auch immer guten
Einfluß ausübt auf alle Menschen, mit denen ihr euch in Gedanken befaßet. Und sind
eure Gedanken nun vorwiegend geistiger Art, so wirken sie sich auch geistig aus, und
ihr könnet nichts Besseres tun, als immer der Not der Seelen zu gedenken und diese
beheben zu wollen. Jede Seele, die in euren Gedankenkreis hineingezogen wird, empfindet gute Gedanken als Kräftigung und als Anlaß zur Willenswandlung. Die Wirkung
auf die Seelen im Jenseits könnet ihr auf Erden noch nicht feststellen, wenngleich ihr es
sicher glauben könnet. Doch die Wirkung auf Erdenmenschen werdet ihr verfolgen
können, wenn ihr diese ihrer geistigen Not wegen in euer Gebet einschließet, wenn ihr
in Liebe ihnen helfen möchtet, wenn euer Wille nicht nachlässet, um deren Seelen zu
ringen - wenn ihr sie nicht aus euren Gedanken ausschaltet, sondern ihnen so lange
Hilfestellung leistet, bis sie sich erhoben haben und nun selbst stark genug sind, den
Weg nach oben zurückzulegen. Eure Gedanken sind Kräfte - und sind sie von der
Liebe bestimmt, dann sind sie auch eine Waffe, mit der ihr den Feind der Seelen besiegen könnet und die Seelen retten, denen eure Liebe gilt. Jener ist nur durch die Liebe
zu besiegen, denn dieser kann er nicht widerstehen. Er flieht und lässet von seinem
Opfer ab. Und nun werdet ihr auch verstehen, in welcher Weise ihr Erlöserarbeit verrichten könnet, die sich sowohl auf die Menschen auf der Erde als auch auf die Seelen
im jenseitigen Reich erstrecken kann. Schließet sie in eure liebende Fürbitte ein,
gedenket ihrer mit erbarmendem Hilfswillen, redet sie an in Gedanken und lasset sie
die Kraft eurer Liebe fühlen. Nehmet euch aller Seelen an, die ihr in Not wisset, und
tretet mit dieser Liebe für diese Seelen vor Mich hin. Und Ich bin gern bereit, jenen
Seelen die Kraft zuzuwenden, die eure Liebe ihnen vermitteln möchte. Dann könnet ihr
Mir stets Mitarbeiter sein in erlösendem Sinn, dann wird euch selbst immer mehr Kraft
zuströmen, und dann kann Ich auch ungewöhnlich einwirken auf die Seelen, für die ihr
Mich um Hilfe bittet. Kein Gebet von euch ist erfolglos, und oft fehlt nur ein geringer
Anstoß, daß die Seelen zu Mir finden, und er kann durch eure liebende Fürbitte ausgelöst werden. Wisset, daß ihr alle Mir helfen könnet und daß ihr alle Mir willkommene Mitarbeiter seid, wenn ihr nur liebenden Herzens zur Mithilfe bereit seid, denn es
ist große Not, sowohl auf Erden als auch im geistigen Reich.
Amen. B.D. NR. 6422.
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