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Autor: Bertha Dudde 1.4.1891 - 18.9.1965
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Buch 67
B.D. NR. 6189 - B.D. NR. 6284
14.2.1955-14.6.1955
Inhaltsverzeichnis von Buch 67
Inhaltsübersicht
6189
6190
6191
6192
6193
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6195
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Erlösungswerk. Lösegeld. Freier Wille.
14. Februar 1955. B.D. NR. 6189.
Den geknechteten Seelen brachte Ich Hilfe in ihrer Not, denn sie fühlten die Knechtschaft und konnten sich nicht allein aus ihr befreien - sie waren von einem Herrn
gefangengenommen, der stark war und brutal, dem jede Liebe mangelte und der darum
seine Knechte in harte Fesseln schlug, die sie ohne Hilfe nicht lösen konnten. Diese Hilfe
nun brachte Ich den Menschen, weil Ich, als gleichfalls Herr, auch die Macht hatte, Fesseln zu lösen. Ich mußte jedoch zuvor ihn besiegen, Ich mußte Mich ihm zum Kampf
stellen, Ich mußte Mir erst das Recht erwerben, sein Eigentum zu befreien, denn ihr
Menschen waret sein Eigentum, weil ihr selbst euch ihm ergeben hattet durch euren
Willen. Eure Not war selbstverschuldet, doch Mich dauerte die Menschheit, weil Ich
Meine Geschöpfe liebte trotz ihrer freiwilligen Abkehr von Mir. Und also stellte Ich
Mich Meinem Gegner zum Kampf. Und Ich besiegte ihn mit der Waffe der Liebe.
Ich bot ihm ein hohes Lösegeld. Ich ließ Mich freiwillig ans Kreuz schlagen, Ich gab
Mein Leben hin am Kreuz, um ihm zu beweisen, daß Meine Liebe zu allem fähig war
für euch Menschen, um euch Rettung zu bringen. Ich ließ seine Knechte und Henkershenker ungehindert ihre verabscheuungswürdigen Taten an Mir vollbringen.
Meine Liebe zu euch Menschen war so tief, daß Ich alle Leiden und Schmerzen auf
Mich nahm, um euch davon zu befreien. Mein Gegner und sein Anhang durfte an
Mir das ausüben, was ihr durch euren Abfall von Mir verdient hattet und was er an euch
ständig ausüben wollte, wenn Ich euch nicht erlöste aus seiner Gewalt. Ich also zahlte
für euch die Sündenschuld, Ich gab Mich ihm in die Hände, daß er sich an Mir austobte,
wenngleich Ich nicht sein eigen war. Und er mußte dafür euch freigeben, weil Ich die
Sühne für euch leistete. Ich stellte Mich ihm - aber Ich führte den Kampf nur mit der
Waffe der Liebe. Jedoch Ich brach seine Macht, die er nun nicht mehr an euch beweisen
konnte, weil ihr frei wurdet aus seiner Gewalt durch Mein Erlösungswerk. Nur dort
kann er noch unbeschränkt herrschen, wo Ich und Mein Erlösungswerk nicht anerkannt werden. Denn diese bleiben freiwillig in seiner Gewalt und sind ihr nun auch
preisgegeben so lange, bis auch sie nach Mir rufen, daß Ich ihnen helfe in ihrer Not. Das
Lösegeld habe Ich für alle Seelen bezahlt, also kann keine Seele von Meinem Gegner in
der Tiefe behalten werden, die nach oben verlangt, die des Willens ist, sich von Mir
erlösen zu lassen, die Mich als ihren Herrn anerkennt und Mir darum auch angehören
will. Doch wider ihren Willen kann Ich sie nicht befreien von Meinem Gegner, denn
dann hat er Anrecht an diese Seele, weil sie sich innerlich zu ihm bekennt. Der Wille der
Seele ist bestimmend, ob Mein Erlösungswerk auch ihr zugute kommt, ob sie teil hat an
den Gnaden des Erlösungswerkes, die ihr ungemessen zur Verfügung stehen, ihr aber
nicht wider ihren Willen zugewendet werden können. Ich steige wohl in die Tiefe und
bringe den Seelen der Tiefe Rettung - doch Ich zwinge keine Seele, Mir zu folgen, aber Ich löse auch die schwersten Ketten, wenn die Seele Mich darum angeht, wenn sie bereit ist, Mir zu folgen, wenn sie der Macht Meines Gegners entfliehen will. Ich gebe allen
die Freiheit, die sie begehren, denn Ich bin am Kreuz gestorben für alle Menschen, weil
alle Menschen Meine Geschöpfe sind, die Ich liebe von Anbeginn.
Amen. B.D. NR. 6189.
Hinweise auf das Ende.
15. Februar 1955. B.D. NR. 6190.
Oft noch wird Mein Ruf ertönen, und oft noch werde Ich den Menschen Zeichen
senden, die sie nachdenklich machen sollen. Denn Meine Liebe lässet nicht nach, den
Menschen zu Hilfe zu kommen, bevor das Ende da ist. Und ein jeder Mensch wird sie
erfahren, denn keinen lasse Ich aus, der noch zu retten ist. Und auch Meinen Gegnern
gebe Ich Gelegenheit, sich zu besinnen und umzukehren - und offensichtlich werden
sie daher an den Meinen die Macht und Liebe eines Gottes erkennen können, denn wo
keine irdische Hilfe mehr möglich ist, dort wirke Ich, um den Menschen zum Glauben
an Mich zu verhelfen, die nur dessen achten, was um sie herum vorgeht. Jeder einzelne
kann noch zu Mir finden, denn der Weg wird jedem einzelnen deutlich aufgezeigt.
Und Ich werde sorgen, daß immer wieder die Aufmerksamkeit der Menschen erregt
wird, Ich werde in allen Orten versuchen, sie zu ernsten Gedanken zu veranlassen, Ich
werde immer wieder Verkünder Meines Wortes auftreten lassen, die lebendig die Menschen anreden und auch hinweisen auf das bevorstehende Ende. Von allen Seiten
wird ihnen Kunde zugehen, auch denen, die nicht gläubig sind, wird es nicht unbekannt
bleiben, was die Gläubigen erwarten und was deren Herzen bewegt. Auch wenn sie
selbst sich nicht überzeugen lassen von der Wahrheit dessen, so sind sie doch nicht
ohne Wissen, und irdische Geschehen in der Welt werden sie immer wieder daran erinnern, was über das Ende gesagt wird. Naturereignisse von großem Ausmaß werden
den Menschen gleichfalls zu denken geben, weil sie in immer kürzeren Zeiträumen aufeinanderfolgen und zum Schrecken der Menschen werden. Wo immer Ich Meine
Macht beweisen kann, ohne Willenszwang, dort werde Ich auch in Erscheinung treten,
auf daß keiner sagen kann, völlig unwissend geblieben zu sein von dem nahe bevorstehenden Ende. Daß die Menschen nicht daran glauben, ist ihr eigener Wille, aber wissen sollen sie davon, weil immer noch einzelne ihr Denken wandeln können, weil einige
noch auf den Ruf von oben hören werden, wenn er immer wieder ertönt und sie keine
Erklärung dafür finden, die sie vollauf befriedigt. Und Ich ringe um eine jede Seele und
lasse nicht nach, bis das Ende da ist. Wer Augen hat zu sehen, der sehe - wer Ohren
hat zu hören, der höre. Denn Ich zeige Mich und äußere Mich stets, daß Ich erkannt
werden kann, wenn nur der Mensch willig dazu ist. Ich halte Mich nicht verborgen,
sondern trete immer wieder hervor als Rufer, auf daß die Menschen sich abwenden von
dem Abgrund, dem sie zustrebten, auf daß sie zögern, weiterzugehen, wenn die warnenden Rufe ihnen ertönen - doch den Willen der Menschen zwinge Ich nicht, Meine
Liebe aber verfolgt einen jeden Menschen bis zum Ende - doch dann kommt unweigerlich das Gericht.
Amen. B.D. NR. 6190.
Nur die Liebe wird bewertet.
17. Februar 1955. B.D. NR. 6191.
Die Liebe allein ist es, die Ich bewerte, weil alles, was die Liebe zum Prinzip hat, gut
sein muß vor Meinen Augen. Und Ich werde auch alles segnen, was, angetrieben durch
die Liebe, unternommen wird - und es wird den Menschen nicht zum Schaden gereichen, sondern nur zum Vorteil der Seele, wenngleich irdisch kein Vorteil herausschaut.
Was in Liebe in Angriff genommen wird, das muß auch immer Meinem Willen entsprechen, denn es wird nicht ohne Mich getan, Der Ich Selbst die Liebe bin. Doch es ist
immer nur die gebende, beglücken-wollende, opfernde Liebe darunter zu verstehen,
nicht die Liebe, die besitzen will, die als Selbstliebe ebenfalls Anlaß sein kann zu Handlungen und Unternehmungen aller Art. Diesen Unterschied müsset ihr machen und
euch ernstlich prüfen, welche Art von Liebe euch bewegt, so ihr gleichsam helfend eingreifet, so ihr euch zu Handlungen veranlaßt fühlt und euch fraget, ob es recht ist vor
Mir - ob ihr Meinen Segen erwarten dürfet zu eurem Tun. Immer nur die Liebe ist
ausschlaggebend, die uneigennützig ist, denn eigennützige Liebe gehört der Welt an, sie
ist nicht Mein Anteil und kann darum nicht gesegnet sein. Ich sage euch das darum,
weil viel unter dem Deckmantel der Liebe unternommen wird und weil auch das ein
Wirken Meines Gegners ist, der gleichsam unter einer Maske auftritt, um die Ichliebe
anzufachen und zu verstärken. Denn diese ist der Gegensatz zu der reinen selbstlosen
Liebe, die euch mit Mir verbindet, weil sie göttlich ist. Wer seinen eigenen Vorteil
suchet, der ist noch nicht Mein, auch wenn es den Anschein hat, als opfere sich der
Mensch auf. Ich ersehe das Herz, Ich erkenne jede Regung in ihm; darum muß sich
der Mensch selbst prüfen, ob er geben oder ob er etwas erreichen will. Im ersten Falle
kann er ohne Sorge alles unternehmen, es wird Mein Segen allzeit auf ihm ruhen, und
Ich werde ihn nicht verlassen. Er wird Stärkung erfahren, und Meine Hilfe wird sichtlich ihm zuteil werden, weil Ich Selbst dann in ihm bin und ihn wahrlich dann auch
recht leiten werde, seine Gedanken ordne und ihm die Kraft gebe, seiner Aufgabe Herr
zu werden. So ihn nur die uneigennützige Nächstenliebe treibt, kann er alles unternehmen, und Mein Segen wird ihm sicher sein. Jeglicher eigennützige Gedanke aber ist
Mir bekannt - und davor will Ich die Menschen warnen, weil sie Mich nicht täuschen
können.
Amen. B.D. NR. 6191.
Erlösung aus der Form Anlaß der Umgestaltung der Erde.
18. Februar 1955. B.D. NR. 6192.
Dem in der Form gebundenen Geistigen komme Ich zu Hilfe, denn es drängt unbewußt der Vollendung entgegen, es spürt die kommende Veränderung seines Aufenthaltes, es drängt vorwärts in seiner Entwicklung, einer gelockerten Umhüllung zu. Es ist
das in der festen Materie noch gebundene Geistige nun in einem Reifegrad angelangt,
der eine gelockerte Außenform zuläßt, und darum machen sich vor dem Ende dieser
Erde schon gewaltige Erd-Veränderungen bemerkbar, es wird feste Materie gesprengt
durch Naturkatastrophen, es drängt unaufhörlich das Geistige in der Erde zur Oberfläche. Und dieser Zustand des Geistigen allein schon wäre ein Anlaß zur Umgestaltung
der Erdoberfläche, weil die Aufwärtsentwicklung fortschreiten muß und eine Entwicklungsperiode wahrlich lange genug gedauert hat, um das Geistige in der harten Materie
zur Aufgabe seines Widerstandes zu bewegen. Für dieses Geistige also bedeutet das
Ende dieser Erde Erlösung und Möglichkeit zur Weiterentwicklung in anderer Form.
Und auch das Geistige, das die Pflanzen- und Tierwelt belebt, strebt zur Höhe, und es
wird auf der neuen Erde wieder in Schöpfungen verkörpert, die es immer schneller
durchwandeln kann und auch für dieses Geistige der Zeitpunkt immer näher rückt, wo
es sich - als Mensch verkörpert - in der letzten Willensprobe bewähren soll. Ich
allein weiß um die Notwendigkeit und den Segen einer Umgestaltung der Erdoberfläche. Ich allein weiß um den Reifegrad des Geistigen, sowohl in den Schöpfungen als
auch im Menschen. Ich allein weiß es, wann die Aufwärtsentwicklung stockt und wie
sie wieder in Gang gebracht werden kann - und entsprechend ist Mein Heilsplan festgelegt, der nun auch durchgeführt wird in Liebe und Weisheit und Macht. Daß ihr Menschen darüber ohne Wissen seid, ist schon ein Zeichen eines zu niedrigen Reifegrades,
doch könntet ihr bei einigem Nachdenken schon auf das Vorhandensein eines überaus
weisen Schöpfers schließen und dann auch die Zweckmäßigkeit alles dessen, was
geschieht, einsehen - denn Der euer Schicksal lenkt nach Seinem Willen, Der lenkt
auch das gesamte Universum wahrlich in Weisheit und Liebe. Er ist kein Wesen, das
willkürlich erschaffet und zerstört - ansonsten die Weisheit zweifelhaft wäre. Und
nur Meine Liebe liegt allem zugrunde, was geschieht - auch wenn euch Menschen dies
zweifelhaft erscheint. Alles um euch ist Geistiges, das gleich euch zu Mir zurückkehren
soll - und allem Geistigen schaffe Ich die Möglichkeit, das Ziel zu erreichen. Daß ihr in
eurer Verblendung das einzig erstrebenswerte Ziel nicht im Auge behaltet, ist euer
freier Wille. Doch der es anstrebt, der erreichet Mich im Stadium als Mensch. Vor
endlosen Zeiten erlebtet ihr die gleichen Wandlungsmöglichkeiten, auch ihr konntet
erst aus der harten Materie frei werden durch Meinen liebenden Eingriff, auch ihr mußtet den gleichen Weg gehen, den nun das frei werdende Geistige gehen muß. Und
allem noch unfreien Geistigen gilt Meine Liebe, wie sie euch gegolten hat und noch gilt.
Und darum wird die Menschheit etwas Gewaltiges erleben und zuvor schon viel Leid
und Not erleben müssen, auf daß jegliche Gelegenheit noch ausgenutzt werden kann,
einen höheren Reifegrad zu erreichen, bevor der letzte Tag gekommen ist, denn er entscheidet für alles Geistige seinen Aufenthalt. Er entscheidet, ob Licht oder Finsternis
sein Los ist, und er versetzet alles Geistige in die Außenform, die seiner Reife entspricht.
Amen. B.D. NR. 6192.
Schlüssel zur Weisheit ist die Liebe, nicht der Verstand.
19. Februar 1955. B.D. NR. 6193.
Kein Gebiet ist so umstritten wie das geistige, denn wo keine Beweise erbracht werden können, dort werden sich die Menschen niemals einig werden - doch jeder Vertreter seiner Ansicht glaubt sich im Recht, er glaubt, in der Wahrheit zu stehen. Jedes
irdische Wissen kann der Mensch verstandesmäßig ausweiten, er kann es auch mit
Beweisen belegen oder immer wieder sich vom Irrtum überzeugen und sein Denken
wandeln. Er kann es ergründen und zu einem festen Ergebnis kommen, das nun als
unwiderlegbar angenommen werden kann von denen, die auf gleichem Gebiet forschen und grübeln. Anders aber ist es mit geistigem Wissen - mit dem Gebiet, das
außerhalb irdischen Wissens liegt und das niemals verstandesmäßig erforscht werden
kann. Was auch an geistigem Wissen den Menschen zugeleitet wird - es kann niemals bewiesen, sondern muß immer nur geglaubt werden. Und daß die Menschen viele
und verschiedene Gedanken aussprechen und vertreten als richtig, ist verständlich,
weil die Menschen in ihrem Wesen verschieden sind und die Ergründung geistigen
Gebietes eng mit der Beschaffenheit des Menschen - mit seiner geistigen Reife -
zusammenhängt. Denn dieses Gebiet erforschet nicht der Verstand, sondern das
Herz. Es ist dies unverständlich für pure Verstandesmenschen und doch eine Tatsache, die sich selbst beweiset. Selbst die Menschen mit hochentwickeltem Verstandesdenken werden nicht zu übereinstimmenden Resultaten kommen auf geistigem Gebiet,
solange nicht das Herz an ihren Forschungen beteiligt ist. Dann aber stimmen die
Ansichten voll und ganz überein, weil dann der rechte Schlüssel zur Pforte der Weisheit
gefunden und angewendet wird. Und dieser Schlüssel ist die Liebe, die im Herzen
entzündet wird - die nun auch den Geist des Menschen erleuchtet, so daß er nicht
anders als recht denken kann, weil nun seine Gedanken von Gott gelenkt werden und
diese Gedanken garantiert Wahrheit sind. Verstandesmenschen ist mit einer solchen
Erklärung nicht beizukommen so lange, bis auch in ihnen selbst die Liebe entflammt.
Dann begreifen sie dieses Mysterium - dann verstehen sie, daß Gott Selbst Sich die
Wahrheit vorbehält und sie nur denen schenkt, die durch die Liebe sich mit Ihm Selbst
in Verbindung setzen. Es ist zwar auch nun ein so gewonnenes Wissen nicht zu beweisen, dem Menschen selbst aber genügt die innere Überzeugung, um zu wissen, daß er
in der Wahrheit steht - um zu wissen, daß ihn kein irdischer Wissenschaftler je anders
belehren kann und ihm seine Überzeugung nehmen könnte. Wer einmal die Wahrheit entgegengenommen hat von Gott Selbst, durch Seinen Geist, der kann auch nicht
mehr zweifeln oder anderswo sein Wissen bereichern wollen. Er hat das geistige
Gebiet in Besitz genommen, Gott Selbst hat ihn eingeführt, und für ihn gibt es keine
Rückkehr in das Gebiet irdischer Wissenschaft, für ihn gibt es keine Änderung seines
Denkens, denn die Wahrheit hat ihn ergriffen, weil Gott Selbst ihn ergriffen hat, Der die
ewige Wahrheit ist. Der Weg in dieses Gebiet aber war und ist die Liebe. Und niemals wird ein Mensch ohne Liebe es erforschen können, weshalb alle geistigen Meinungen umstritten bleiben, solange sie nicht auf dem Wege des Herzens gewonnen
sind. Es ist das geistige Wissen ein Wissen, das nicht bewiesen werden kann und doch
zur vollen Überzeugung wird, sowie durch ein Liebeleben die Verbindung mit Gott hergestellt wurde, Er nun Selbst den Menschen belehrt und ihm Aufschluß gibt in allen
Fragen, Der durch den Geist zu ihm redet, Der in ihm wirket, wie Er es Selbst verheißen
hat.
Amen. B.D. NR. 6193.
Ernste Ermahnungen.
Rosenmontag 21. Februar 1955. B.D. NR 6194.
Immer wieder ermahne Ich euch, von der Welt euch zu lösen. Doch ständig mehr
kettet ihr Menschen euch an sie, immer mehr jagt ihr irdischen Gütern nach, immer
mehr schwelgt ihr in Lebensgenüssen, und immer entfernter ist für euch das geistige
Reich, das niemals zugleich mit der irdischen Welt in Besitz genommen werden kann.
Und das ist euer Verderben, daß ihr euch dem Herrn ausliefert, der eure Seelen herabzieht, daß ihr immer mehr in seine Fangnetze geratet, die vergoldet sind und von
euch darum nicht als das erkannt werden, was sie sind. Euer Verlangen nach Lebensgenuß bringt euch den Tod. Denn dieses Verlangen legt euch Mein Gegner in das
Herz, er treibt euch an zu vermehrter Gier, euch den weltlichen Genüssen hinzugeben - er facht alle eure körperlichen Begierden an, daß sie Erfüllung suchen und auch
finden in der Sünde. Alle guten Gedanken werden verjagt von ihm, die Ichliebe wird
zu höchster Glut angefacht, die Menschen sind nur noch ihm hörig, denn sie fragen
nicht mehr danach, ob sie leben nach Meinem Willen, Mir zum Wohlgefallen. Sie sind
der Welt verfallen und somit dem, der Herr ist dieser Welt. Dichte Finsternis liegt
über der Erde, weil kein geistiger Strahl Zugang findet, und in dieser Finsternis hat
Mein Gegner ein leichtes Spiel - er fängt unzählige Seelen und bereitet diesen ein Los,
das sie in ihrer Blindheit nicht erkennen. Er gibt ihnen wohl für ihr Erdenleben alles,
was sie begehren, doch entsetzlich ist das Los nach ihrem Leibestode. Denn dann
nimmt er sie ganz in Besitz, und sie sind kraftlos und können sich nicht von seiner
Gewalt frei machen, und die kurze Erdenlebenszeit in Wohlergehen müssen sie bezahlen mit einem entsetzlichen Los in der Ewigkeit. Doch ob es den Menschen noch so
ernstlich vorgestellt wird, ob sie noch so dringend ermahnt werden und gewarnt vor
dem Feind ihrer Seelen - sie hören nicht darauf, sondern richten ihre Blicke unverwandt der Welt zu, die sie locket mit ihrem Glanz. Und die Sünde nimmt überhand,
denn was dem Menschen nicht zufällt von selbst, das sucht er auf unrechtem Wege zu
gewinnen. Ihm ist nichts heilig, weder Gut noch Leben des Nächsten, wenn er sich nur
verbessern kann, wenn ihm nur ein Vorteil erwächst, der seinem Körper dienet. Und
es kann bei einer solchen Einstellung unmöglich das Licht durchbrechen in sein Herz,
er ist in dickster Finsternis und fühlt sich darin wohl. Es ist eine Zeit der Verderbtheit,
eine Zeit der Sünde, in der Mein Gegner seine Triumphe feiert, in der Meine Lichtboten
wenig Einfluß gewinnen und nur die Kräfte von unten Erfolg haben. Mein Gegner
hält reiche Ernte - und die Zeit geht ihrem Ende zu. Nötiger denn je ist die Arbeit in
Meinem Weinberg, auf daß noch die Menschen gerettet werden, die seinem Einfluß
nicht gänzlich unterliegen - deren Seelen noch nicht seine Opfer geworden sind.
Amen. B.D. NR. 6194.
Vernehmen des Wortes erst nach Kreuzestod.
22. Februar 1955. B.D. NR. 6195
Das Hören Meines Wortes in euch ist eine Äußerung Meines Geistes, der in euch
wirket, sowie ihr die Bedingung erfüllt: daß ihr euer Herz zur Liebe gestaltet. Ich habe
euch versprochen, Meinen Geist zu senden, der euch einführt in alle Wahrheit.
Solange Ich Selbst auf Erden wandelte, wirkte Mein Geist an und in euch (im Menschen),
so Ich dies wollte - doch allein, ohne Mein Zutun, hätten die Menschen Meine Stimme
noch nicht vernehmen können, denn in jener Zeit war die Menschheit so völlig im
Banne Meines Gegners, daß er es nicht zuließ, denn die Menschen waren noch nicht
erlöst. Dennoch sprach Ich durch den Mund der Propheten stets und ständig vor der
Zeit Meiner Niederkunft. Es waren diese Propheten dann von Meinem Geist getrieben. Ich benützte ihren Mund, um Mich durch sie zu äußern, um zu reden zu den
Menschen, die sich von Mir abwandten. Und diese Propheten mußten reden, wie es
ihnen Mein Wille gebot. Der Urzustand, Meine Stimme direkt zu vernehmen, war
schon lange Zeit vor Meiner Niederkunft den Menschen verlorengegangen. Es waren
immer nur einzelne, deren Herzen Mir gehörten und die als Seelen von oben Leitsterne
sein sollten für ihre Mitmenschen, die in weitester Entfernung von Mir standen. Denn
der Satan hatte über alle Menschen noch die ungebrochene Macht, die er zuerst
gebrauchte, um die Menschen von Mir abzudrängen. Und diese Macht mußte Ich erst
brechen durch Meinen Kreuzestod. Ich mußte die Menschen erlösen, Ich mußte die
Verbindung herstellen zwischen dem Reiche des Lichtes und den Menschen, auf daß
denen der Weg frei wurde zu Mir, die es ernstlich wollten. Es wurden die Menschen
durch Meinen Tod geboren zu neuem Leben - es wurden die Menschen, die freiwillig
diese Wiedergeburt anstrebten durch einen Lebenswandel in Liebe - entsprechend
Meinem Lebenswandel auf Erden - nun von Meinem Geist erfüllt. Mein Geist
konnte wirken in ihnen, Ich Selbst also war den Menschen gegenwärtig, und so auch
konnten sie nun Meine Stimme vernehmen. Ich konnte sie selbst ansprechen - nicht
nur Mich ihrer bedienen, um zur Menschheit zu reden - Ich konnte jeden einzelnen
mit Nahrung für seine Seele versorgen. Ich konnte Mich Selbst ihnen zur Speise
geben, Der Ich das Wort bin von Ewigkeit. Doch dieses war erst möglich durch Mein
Erlösungswerk, ansonsten die Menschen nicht die Wiedergeburt der Seele erlangen
konnten, ansonsten sie nicht das Reich der Finsternis hätten vertauschen können mit
dem Reiche des Lichtes. Ich sagte zu Meinen Jüngern, daß Ich ihnen Meinen Geist senden wolle. Ich unterwies sie zwar in dem Vorgang, in sich Meine Stimme zu vernehmen - doch völlig begreifen konnten sie noch nicht, was Ich zu ihnen redete, weil auch
sie noch in der Fessel Meines Gegners lagen, die Ich erst löste durch Meinen Kreuzestod. Dann sandte Ich ihnen Meinen Geist, was sichtlich vor sich ging an diesen Meinen
Jüngern. Die Ausgießung Meines Geistes können nun aber alle Menschen erleben an
sich, wenn auch nicht in jener offensichtlichen Form . Sie können sich durch ihren
Willen in einen Zustand versetzen, in dem sie mit Mir in Verbindung stehen. Sie können durch ein Liebeleben nach Meinem Vorbild wiedergeboren werden - und nun
kann der Vater mit Seinem Kind sprechen, und das Kind wird Ihn hören. Es kann der
Vater nun Seinem Kind die rechte Kost verabreichen, die es benötigt zum Ausreifen, um
das zu werden, was sein Ziel ist auf Erden - ein Wesen voller Kraft und Licht, das wieder in den Urzustand eingegangen ist, in dem es einstmals erschaffen wurde. Diese
Ansprache, Mein Wort, ist das Zeichen des Wirkens des Geistes im Menschen - es ist
die Ausgießung des Geistes, die Mein Erlösungswerk erst ermöglicht hat. Freiwillig
muß der Mensch sich Mir verbinden durch die Liebe, dann erst hat er an sich die Wiedergeburt vollzogen, und dann erst kann Ich ihm das Brot des Himmels - Mein
Wort - verabreichen. Und daß er dazu fähig ist, dafür starb Ich am Kreuz und erwarb
ihm die Gnade eines verstärkten Willens, denn zuvor hielt ihn Mein Gegner gefesselt
und hinderte ihn an dieser innigen Verbindung mit Mir, die das Vernehmen Meines
Wortes bedingt. Die Menschen aber, die zuvor gewürdigt wurden, Meine Stimme zu
vernehmen, erfüllten damit einen Auftrag, zwecks dessen ihre Seelen verkörpert wurden auf Erden. Es waren immer nur einzelne Menschen, die eine Mission zu erfüllen
hatten: hinzuweisen auf Meine Niederkunft und die Menschen zum Glauben zu führen. Nach Meinem Kreuzestod aber war (ist) es allen Menschen möglich, Mich zu
hören, die es nur ernstlich wollten (wollen), die Meine Gebote halten und also die Bedingungen erfüllten (erfüllen), unter denen Ich Mich offenbaren konnte (kann). Im Glauben an Jesus als an Gottes Sohn und Erlöser der Welt, in Dem Ich Selbst Mich verkörpern konnte, geht dem Menschen auch die Kraft zu, Meinen Willen zu erfüllen. Er kann
nun, ohne gehindert zu werden von Meinem Gegner, den Weg der Liebe gehen und sich
selbst gestalten zu einem Aufnahmegefäß Meines Geistes, was zuvor nur wenigen möglich war - diese wenigen aber noch mit der Sündenschuld belastet waren und darum
auch für sie der Weg noch nicht frei war zu Mir. Die Liebe also, die die Bindung zwischen den Menschen und Mir herstellte, war durch die Einwirkung Meines Gegners fast
ganz erkaltet und darum die Menschen auch überaus entfernt von Mir. Durch den
Menschen Jesus wurde diese Entfernung verringert. Er war gänzlich Mir verbunden,
und er litt und starb für die Menschen, um die trennende Schuld zu tilgen, auf daß nun
auch die Menschen ungehindert zu Mir kommen und dann auch die Stimme des Vaters
vernehmen konnten. Der Urzustand sollte wiederhergestellt werden, der einen Vollkommenheitsgrad voraussetzt. Dieser Vollkommenheitsgrad aber war nur zu erreichen nach Tilgung der großen Urschuld der Abkehr von Mir. Also starb Ich für euch
den Tod am Kreuz, weil anders diese Schuld nicht getilgt werden konnte. Und nun kann
jeder Mensch den Grad erreichen, der ihn fähig macht, Meine Stimme zu vernehmen -
jeder Mensch kann sich zum Aufnahmegefäß Meines Geistes gestalten, in jeden Menschen kann Ich nun Meinen Geist ausgießen, der ein Leben führt nach Meinem Willen
und Meine Gebote hält - Ihm kann Ich Mich offenbaren, wie Ich es verheißen habe.
Amen. B.D. NR. 6195.
Liebeleben. Kraft der Liebe.
23. Februar 1955. B.D. NR. 6196.
Ihr sollt euch eines rechten Liebelebens befleißigen, und ihr werdet selbst ihre erlösende Kraft spüren, denn ihr werdet frei von allen Fesseln der Leidenschaft, ihr werdet
frei von allen unreinen Gedanken, frei von Begierden jeglicher Art - ihr werdet keinen
Haß mehr empfinden können, weil auch dieser eine Fessel ist, die der Gegner Gottes
euch geschlagen hat, die aber durch die Kraft der Liebe gelöst wird. Ihr werdet euch
selbst seiner Gewalt entwinden können, weil euch die Kraft der Liebe stark macht, und
ihr werdet auch eurer Mitmenschen Fesseln zu lösen vermögen, so ihr immer nur ihnen
gegenüber die Liebe walten lasset. Denn die Liebe ist Anteil Gottes, und darum muß
sie eine erlösende Wirkung haben, weil alles Göttliche frei ist oder zur Freiheit verhilft.
Solange ihr noch im Banne der Leidenschaft steckt, solange noch ein Haßgedanke in
euch ist, mangelt es euch an Liebe, ansonsten ihr alles in eure Liebe einschließen würdet und alles Unreine aus eurem Herzen verbannt wäre, weil es Anteil dessen ist, der bar
jeder Liebe Gott als Gegner gegenübersteht. Eine rechte Liebe zu entfalten ist beglückend, es fühlt sich der Mensch emporgehoben, er fühlt sich seinem Schöpfer nahe, er
wird nicht von Lastern und Begierden zur Erde herabgezogen, sondern er erhebt seine
Gedanken zur Höhe, denn die Liebe verbindet den Menschen mit seinem Schöpfer, weil
Er Selbst die Liebe ist - und verbunden zu sein mit Gott muß auch notgedrungen ein
Zustand der Freiheit sein, denn Gott lässet den Menschen nicht in Fesseln schmachten,
der sich Ihm durch die Liebe verbunden hat. Befleißigt euch immer eines Lebenswandels in Liebe, wenn ihr nach Zusammenschluß trachtet mit Gott, denn Er ist, wo die
Liebe ist. Er wirket Selbst in euch, so ihr Liebewerke verrichtet. Die Liebe aber fragt nicht, ob der Mitmensch ihrer würdig ist, die Liebe begreifet (ergreifet) alles und sucht es
zu durchstrahlen - und desto stärker, je verhärteter es ist, je mehr es schmachtet in der
vom Satan angelegten Fessel. Die Liebe erbarmet sich des Schwachen und hilft dem
Leidenden - die Liebe ist Balsam auf alle Wunden, die der Haß geschlagen hat, die
Liebe ist eine heilende und erlösende Kraft, die alles recht richtet, was falsch gerichtet
ist. Führet einen Lebenswandel in Liebe und schaltet keinen Menschen aus, denn alle
brauchen sie Liebe, um frei zu werden von ihrer Not. Wer ohne Liebe dahingeht, ist
noch in der Gewalt des Feindes seiner Seele, die er nicht eher zu brechen vermag, bis er
sich der Liebeskraft bedient, die ihm aber nicht geschenkt werden kann, sondern die er
sich erwerben muß durch eigene Liebestätigkeit. Der Mensch kann über ein Maß von
Kraft verfügen, daß ihm alles gelingt, was er sich vornimmt, wenn er nur in sich die
Liebe entzündet, die nun ein Zusammenwirken mit Gott sichert, und darum nichts
mehr unmöglich ist, weil nicht er selbst, sondern Gott durch ihn wirket. Der Mensch ist
schwach, solange er ohne Liebe lebt. Er kann sich nicht wehren gegen Knebelung
durch böse Kräfte, er ist ihnen rettungslos preisgegeben. Er ist aber sofort ihr Herr,
wenn er von der Liebekraft Gottes durchflutet ist, die ihm zugeht mit jedem Werk uneigennütziger Nächstenliebe - die er aber ungezwungen, im völlig freien Willen, verrichten muß, um ihre erlösende Wirkung zu erfahren. Denn die Liebe löset alle Fesseln, die Liebe macht glücklich und frei.
Amen. B.D. NR. 6196.
Rückführung des Geistigen zu Gott. Freier Wille.
24. Februar 1955. B.D. NR. 6197.
Unübersehbare Zeiträume gehörten dazu, bis das Geistige, das sich einst freiwillig
von Mir entfernte, sich wieder im Zustand des freien Willens befindet, den Ich gebunden halten mußte, wollte Ich es erreichen, daß es Mir wieder so weit näher kam, um von
Mir den freien Willen zurückzuerhalten. Denn zuvor wurde ihm der freie Wille zum
Verderben, weil dieser sich entschied für Meinen Gegner und nimmermehr sich Mir
zugewendet hätte, solange dieser Gegner noch über das Geistige bestimmen konnte auf
Grund des ihm zugewandten Willens. Diese Macht entwand Ich ihm und machte das
Geistige unfrei so lange, bis die Möglichkeit bestand, zwischen zwei Herren zu wählen - so lange, bis das Geistige wieder fähig war, selbst eine Entscheidung zu treffen.
Dann erst erhielt es den freien Willen zurück. Es war eine für euch Menschen nicht
zu schätzende Zeit, die ihr in dem gebundenen Zustand verbringen mußtet, doch die
einzige Möglichkeit, euch, die ihr leblos waret, wieder zum Leben zurückzurufen. Denn
ihr wurdet geschaffen, um zu leben, um tätig zu sein zur eigenen Beglückung, und diese
Bestimmung bleibt euch, und einmal werdet ihr auch sicher das Ziel erreichen, wieder
im Urzustand selig zu sein, weil ihr in Meiner Nähe seid und in Meinem Willen wirket
und doch frei seid. Daß Ich euren Willen endlos lange Zeit gebunden hielt, war nur
ein Werk Meiner Liebe zu euch, die ihr Meine Liebe nicht erkanntet und darum euch
von Mir abwandtet im Glauben, von dem geliebt zu werden, der euch in die Tiefe riß.
Dieser aber war keiner Liebe mehr fähig, und daß er nicht von euch lassen wollte, war
nur der Ausdruck seines Machthungers - er wollte herrschen über das Geistige, dessen Erzeuger er war unter Nützung Meiner Kraft. Und weil Meine Kraft die Ursubstanz
eurer selbst war, gehörtet ihr Mir gleichfalls, und Ich gab Mein Eigentumsrecht an euch
nicht auf - und fand darum einen Weg, der euch wieder zurückführte aus der Tiefe,
wenn auch im gebundenen Willen. Doch die endgültige Entscheidung bleibt euch
überlassen, ob ihr zu Mir gelangen und bei Mir verbleiben wollet oder wieder die Tiefe
anstrebet, ob ihr wieder Meine Liebe verschmähet wie einst und euch dem angliedert,
der Mein Gegner ist. Ich zwinge euch nicht zur Rückkehr zu Mir, mache euch nur
diese Rückkehr möglich, die ihr in freiem Willen aber niemals angestrebt hättet, weil
Mein Gegner euch daran hinderte. Doch eine übergroße Verantwortung müsset ihr
tragen im Erdenleben als Mensch, wo euch der freie Wille zurückgegeben wird und ihr
also die letzte Entscheidung treffen sollt. Denn die endlos lange Zeit eures Aufstiegs
aus der Tiefe im gebundenen Willen kann vergeblich von euch zurückgelegt worden
sein, wenn ihr nun als Mensch versagt. Und wieder kann euch dieser endlos lange
Entwicklungsweg in Gebundenheit und Qual beschieden sein - wie aber auch endgültige Freiheit und unnennbare Seligkeit der Erfolg einer rechten Entscheidung sein
kann, wenn ihr in freiem Willen zu Mir zurückkehret, von Dem ihr einst ausgegangen
seid.
Amen. B.D. NR. 6197.
Gottes Segen allen Verkündern Jesu Christi.
25. Februar 1955. B.D. NR. 6198.
Alles, was getan wird zur Verbreitung Meines Evangeliums, werde Ich segnen.
Denn es soll Mein Name verkündet werden, es sollen die Menschen zum Glauben
geführt werden an Mich in Jesus Christus, sie sollen über Mein Erlösungswerk unterrichtet werden, auf daß auch sie zu Mir kommen und von Mir die Vergebung ihrer Sünden erbitten. In Anbetracht des nahen Endes ist es überaus bedeutsam, daß die Menschen noch auf Erden den Weg nehmen zu Jesus Christus, daß sie Ihn anerkennen als
Gottes Sohn und Erlöser der Welt, in Dem Ich Selbst Mich verkörpert habe auf Erden.
Denn gehen sie ohne diesen Glauben ein in das jenseitige Reich, dann erwartet sie dort
ein wenig schönes Los. Sie sind noch mit ihrer Sündenlast beschwert und können
nicht aufwärtsschreiten, sie werden unaufhaltsam der Tiefe zugedrängt oder herabgezogen, wenn sie nicht ihrer Last ledig werden sie sind licht- und kraftlos, und es kann
ihnen niemand helfen als allein nur Jesus Christus, Der sie auch aus der Tiefe erretten
kann, Den sie aber nicht kennen oder nicht an Ihn glauben. Es ist ein bitteres Los,
dem sie entgegengehen, wenn sie in jenem glaubenslosen Zustand abscheiden von dieser Erde. Und Ich segne alle Menschen, die es sich zur Aufgabe machen, ihre Mitmenschen bekannt zu machen mit dem göttlichen Erlöser - die ihnen predigen von Dem,
Der die göttliche Liebelehre auf Erden verkündete, die Seinen Kreuzestod als Erlösungswerk darstellen, das Er für die gesamte Menschheit vollbracht hat. Ich segne, die Meinen Namen laut verkünden, weil kein Mensch selig werden kann, der sich nicht für Ihn bekennt. Ich segne alle, die lebendig Mein Evangelium hinaustragen, die kämpfen mit dem Schwert ihres Mundes und also einen Kampf führen gegen den, der Mich zu verdrängen sucht aus den Herzen der Menschen. Denn es ist ein totes Christentum, in dem die Menschen dahingehen, und das ist nicht weniger schlimm als völlige Unkenntnis, als völliges Ablehnen des göttlichen Erlösers. Sie sollen wieder zum
Leben erweckt werden, sie sollen ernsthaft nachdenken über Jesus Christus, Sein Leiden und Sterben und Seine Mission - auf daß sie Ihn gefunden haben, wenn sie hinübergehen in das jenseitige Reich, auf daß sie dann an Seiner Hand weiterschreiten
können, Der Sich einer jeden Seele annimmt, die nur Seinen Namen ausspricht im vollen Glauben an Erlösung durch Ihn. Gerade dieser Glaube mangelt den Menschen,
und darin liegt die große Not, die eine ungewöhnliche Arbeit erfordert von seiten Meiner Diener auf Erden. Und Ich werde sie unterstützen in jeder Weise in ihrer Arbeit
für Mich und Mein Reich. Ich werde ihnen die Worte in den Mund legen, und darum
wird jeder Mich verkünden können, der nur den ernsten Willen dazu hat. Denn Ich
Selbst werde ihn fähig machen und seinen Willen segnen. Wer Mich bekennet vor der
Welt, den werde Ich Selbst auch als Meinen Vertreter ausweisen, denn er wird reden von
Meinem Geist getrieben. Ich Selbst werde sprechen durch ihn und allen Worten eine
große Kraft verleihen. Denn es ist die Zeit des Endes, wo emsige Arbeit geleistet werden muß, sollen noch die Seelen gerettet werden, denen der Glaube fehlt an eine Erlösung durch Jesus Christus und die darum auch noch nicht den rechten Weg gehen zu
Mir und zum ewigen Leben - den der Mensch Jesus euch vorangegangen ist und dem
ihr nun folgen müsset, wollet ihr zu Mir gelangen.
Amen. B.D. NR. 6198.
Leben oder Tod.
25. Februar 1955. B.D. NR. 6199.
Leben sollet ihr und dem ewigen Tode entfliehen. Darum wandelt ihr auf der Erde,
daß ihr euch das ewige Leben erwerbet, das aber nur gewonnen werden kann, wenn ihr
danach strebt, Licht und Kraft zu erlangen, weil Licht und Kraft die Merkmale des
Lebens sind - weil ohne Licht und Kraft ihr nicht tätig sein könnet und Leben unentwegte Tätigkeit bedeutet. Ohne Licht und Kraft seid ihr im Zustand des Todes, d.h. ohnmächtig und in Finsternis, doch euch dessen qualvollst bewußt. Wäret ihr durch den
Tod gänzlich ausgelöscht, dann würde euch der Tod nicht schrecken und auch nicht
dazu bewegen, das Leben anzustreben, doch ihr bleibt bestehen, und der Tod beendet
nicht euer Sein, aber ihr könnet nicht eurer Bestimmung nachgehen, die euch gesetzt ist
seit Anbeginn. Und ihr könnet nicht selig sein. Denn die Seligkeit besteht in der rechten Nützung von Kraft und Licht, im Wirken und Schaffen nach göttlicher Ordnung - die Seligkeit besteht im Erkennen, im Wissen um die Wahrheit und darum auch zweckentsprechendem Wirken. Zum Tode seid ihr nicht erschaffen worden, wohl aber zu einem
Leben, zu immerwährender Kraftentfaltung, zum Kraftempfang und Austeilen. Im
Zustand des Todes aber könnet ihr nichts austeilen, weil ihr nichts besitzet, und ihr
selbst leidet unter dieser Kraft- und Lichtlosigkeit äußerste Qualen. Im Erdenleben
aber könnet ihr euch leicht das ewige Leben erwerben, wenn ihr nur in der göttlichen
Ordnung verbleibt, wenn ihr den Willen Gottes achtet und euch Ihm unterwerfet, wenn
ihr in der Liebe lebt. Denn dann erwerbet ihr euch Kraft, die euch nicht mehr entzogen werden kann, dann veranlaßt ihr die Ewige Liebe zur Entäußerung, und Sie durchströmt euch desto mehr, je liebetätiger ihr seid. Denn ihr zieht dann die Ewige Liebe -
den Urquell der Kraft - an euch. Und ihr müsset nun durch diese Kraftentgegennahme
auch fähig werden zum Schaffen und Wirken - das auf Erden in immer eifrigerem Liebewirken besteht, im Verwerten der Kraft aus Gott nach Seinem Willen. Nun könnet ihr
ohne Schrecken eingehen in das jenseitige Reich, weil ihr nun euch das Leben erworben
habt und es nimmermehr verlieren könnet. Und ihr werdet ein reiches Arbeitsfeld finden, dessen Bearbeitung euch beglückt, weil ihr über die nötige Kraft und Erkenntnis
verfügt und mit Freuden die Aufgaben erfüllet, die euch nun aufgetragen werden. Und
ihr werdet wieder Tote zum Leben erwecken, ihr werdet die Qual und Finsternis des
Todes ermessen können und voller Liebe es aus dieser Finsternis herausholen. Und ihr
werdet ihm Kraft vermitteln und alles versuchen, um es dem Tode zu entreißen.
Denn göttlich ist nur, was lebt - was aber im Zustand des Todes ist, das kann die Liebe
erwecken zum Leben. Und ihr alle sollet leben, weil euch die Liebe Gottes fürs Leben
erschaffen hat, nicht für den Tod.
Amen. B.D. NR. 6199.
Jeder Mensch wird von Gott angesprochen.
26. Februar 1955. B.D. NR. 6200.
In jeder Lebenslage tritt Gott euch Menschen entgegen, um euch zu veranlassen,
euch mit Ihm zu verbinden, um den Sprung aus der irdischen Sphäre in die geistige zu
tun - um euch gedanklich in diese zu versetzen. Solange ihr Menschen euren Erdenlebensweg gehet mit nur irdisch eingestellten Gedanken, gehet ihr völlig ergebnislos
durch das Leben, ihr erreichet nichts für eure Seelen, um derentwillen ihr auf Erden
weilet. Und so ihr diese eure Einstellung nicht ändert bis zu eurem Leibestode, war
euer Dasein als Mensch zwecklos, ganz umsonst war die Gnade eurer Verkörperung.
Ihr wißt nicht um die schwerwiegende Bedeutung des Erdenlebens, ihr wißt nicht um
die große Reue, wenn ihr einmal es erkennen werdet im jenseitigen Reich, was ihr aus
eigener Schuld versäumt habt, was ihr hättet erreichen können, wenn ihr das Erdenleben als Mensch recht ausgewertet hättet. Weil ihr euch darüber keine Gedanken machet, darum tritt Gott euch immer wieder in den Weg. Er gibt euch immer wieder
Anlaß, nachzudenken über euren eigentlichen Erdenlebenszweck, Er faßt euch gleichsam so an, daß ihr Ihn fühlen müßtet und stutzig werden könntet, Er drängt Sich Selbst
in eure Gedanken, doch eurem freien Willen es überlassend, ob ihr euch mit Ihm
beschäftigen wollet, ob ihr euch von Ihm gedanklich ansprechen lasset. Er zwingt euch
nicht, aber Er ist unermüdlich um euch besorgt, daß ihr euch Ihm zuwendet, damit ihr
nicht vergeblich euer Erdenleben zurücklegt, ohne jeglichen Erfolg für eure Seele, die
allein bestehenbleibt, wenn euer Körper vergeht. Kein Mensch wird sagen können,
nicht von Gott angesprochen worden zu sein, denn jeder Schicksalsschlag, jede Krankheit, jedes Leid ist eine Äußerung Gottes, durch die Er Sich Selbst bemerkbar machen
will - durch die Er die Gedanken abzulenken sucht von der Welt und den Menschen
veranlassen will, sich zu besinnen auf sich selbst. Jedem Menschen sind Stunden der
Einsamkeit beschieden, wo er in die Stille gehen kann und Verbindung suchen mit
Gott - und wer nur mit einem Gedanken Seiner achtet, der wird liebevoll erfaßt werden von Ihm, und seinen Gedanken wird Nahrung gegeben, die heilsam ist für seine
Seele. Und ob der Mensch noch so weit entfernt ist von Gott durch eigenen Willen -
Gott geht ihm nach und sucht auch ihn zur Umkehr zu bewegen, doch immer mit verschiedenen Mitteln. Keiner aber bleibt sich selbst überlassen, keinen läßt Gott aus in
Seinen Bemühungen, sein Denken zu wandeln - keiner braucht die Liebe Gottes zu
entbehren, denn alle sind Seine Geschöpfe, die Er als Kinder zurückgewinnen will.
Allen streckt Er die Hand entgegen, doch im freien Willen muß der Mensch Seine Hand
erfassen und sich von Ihm ziehen lassen ohne Widerstand. Dann wird sein Erdengang nicht vergeblich sein, dann wird seine Seele Nutzen ziehen daraus, dann kann er
der Stunde des Todes ruhig entgegensehen, denn sie wird nur das Tor sein zur Ewigkeit.
Amen. B.D. NR. 6200.
Glaubensentscheid. Bekennen vor der Welt.
28. Februar 1955. B.D. NR. 6201.
Es wird euch kein Ausweg bleiben, ihr werdet euch entscheiden müssen für Mich
oder wider Mich. Und ihr werdet es tun müssen vor der Welt, denn die Entscheidung
wird von euch gefordert. Darum glaubet nicht, die Welt oder Mich täuschen zu können,
glaubet nicht, daß es Mir genüge, wenn euer Wille gut ist, aber er sich Meinem Gegner
beugt - daß ihr vorgebet nach außen, Mich abzutun, weil ihr die weltliche Macht
fürchtet, auch wenn ihr innerlich Mich nicht verleugnen möchtet. Ich fordere von
euch offenen Entscheid, Ich fordere ein Bekennen Meines Namens vor der Welt. Und
Ich weiß, warum Ich das von euch fordere - weil Ich von euch den Glauben verlange,
der lebendig ist und der Mich höher stellt als alles in der Welt. Und weil durch einen solchen Glauben es auch möglich ist, daß schwache Menschen sich daran kräftigen, daß sie standhalten den Bedrängungen der irdischen Macht gegenüber, die aber hilflos versagen würden, wenn sie an den Mitmenschen den Glauben vermissen, die sie für gläubig gehalten haben. Und darum sprach Ich auf Erden die Worte: Wer Mich bekennet
vor der Welt, den will auch Ich vor dem Vater bekennen - d.h., den will Ich, als Selbst
der Vater, zu Mir ziehen und ihm Kraft geben zum Widerstand. Ich Selbst will ihn halten, daß er nicht falle, um ihn dann holen zu können am letzten Tage, wo er für sein
Bekenntnis den Lohn empfangen wird vom Vater, wo Ich Selbst Meine Kinder rette aus
größter Not. Es nützt nichts, wenn ihr Menschen Mich nur mit dem Munde bekennet, es nützt aber auch nichts, wenn ihr euch nur innerlich zu Mir bekennet und vor der
Welt Mich verleugnet oder fürchtet, ein öffentliches Zeugnis abzulegen für Mich und
Meinen Namen. Der letzte Glaubensentscheid fordert einen starken Willen und viel
Mut. Aber der lebendige Glaube bringt diesen Willen und diesen Mut auf, weil er die
Folge ist eines Liebelebens und die Liebe ihm Kraft schenkt im Übermaß. Also verlange
Ich von euch Menschen wieder nur die Liebe. Denn diese gebäret einen tiefen, lebendigen Glauben und gibt euch die Kraft, Mich zu bekennen vor der Welt. Die Endzeit
wird euch noch viel Gelegenheit geben, die Liebe zu üben. Immer mehr werden eure
Herzen angesprochen von der Not der Mitmenschen, immer mehr werdet ihr geistige
und irdische Not ersehen um euch, und wer nicht ganz verhärtenden Herzens ist, der
wird in sich die Flamme der Liebe entzünden und mit Beglückung feststellen, daß sein
Glaube immer tiefer wird, sein Verlangen nach Mir wird wachsen, und er wird sich auch
Meiner Gegenwart bewußt sein. Es wird alles Leben gewinnen, was ihm zuvor noch
totes Wissen war, was er wohl nicht bewußt ablehnte, ihm aber auch keine Überzeugung
war. Alles wird er nun mit den Augen der Liebe ansehen und verstehen, und sein
Glaube wird auch jene Stärke erlangen, die im letzten Glaubenskampf auf dieser Erde
erforderlich ist. Er wird gern und freudig Mich und Meinen Namen bekennen vor
der Welt, weil er durch sein Liebeleben Mich Selbst erlebt hat und Ich Selbst in ihm wirken kann. Und er wird diesen Glauben nimmermehr hingeben. Er wird Zeugnis
ablegen für Mich und Mein Reich und auch von Mir in Mein Reich aufgenommen werden, so das Ende dieser Erde gekommen ist.
Amen. B.D. NR. 6201.
Lebensaufgabe: Dienen in Liebe.
1. März 1955. B.D. NR. 6202.
Dies ist eure Erdenlebensaufgabe, daß ihr einander dienet in Liebe. Ihr könnet
euch zur Höhe nur emporarbeiten durch dienende Liebe, denn diese allein erhöht den
Reifegrad eurer Seele, sie allein macht euch fähig, nach eurem Leibestod in das Reich
einzugehen, wo Licht ist und Seligkeit. Alle sonstigen Bemühungen nützen euch nichts,
wenn ihr das Dienen in Liebe auslasset, wenn euer Herz verhärtet bleibt, wenn ihr herrschen wollet, wo ihr dienen sollet. Denn nur durch dienende Nächstenliebe machet ihr die einstige Sünde wieder gut, wo ihr die Liebe zurückwieset, wo ihr euch selbst der
Liebe begabet, um nun dem zu folgen, der bar ist jeder Liebe, der sich auflehnte wider
Mich. Das Erdenleben ist euch nur dazu gegeben worden, daß ihr euch wieder die
Liebe, die ihr einst zurückwieset, erwerbet - daß ihr beweiset, daß ihr euer Wesen wandeln wollet, daß ihr durch Wirken in Liebe diese eure Willenswandlung beweiset. Ihr
könnet also die Liebe nicht außer acht lassen, wenn ihr wollet, daß ihr wieder vollkommen werdet, wenn ihr wieder zu Mir zurückkehren wollet, um endlos selig zu sein. Es
nützet euch nicht das Wissen darum, wenn ihr es nicht in die Tat umsetzet. Und dazu
wird euch stets Gelegenheit geboten - und stets werdet ihr Not um euch sehen, stets
werden sich hilfsbedürftige Menschen an euch wenden und eure Hilfe erbitten. Und
dann lasset sie nicht von euch gehen, ohne ihnen geholfen zu haben, sowie euch dies
möglich ist. Und sorget euch nicht, daß ihr selbst Mangel leiden müsset, denn wie ihr
ausmesset, so wird euch wieder zugemessen werden. Doch lasset auch euren Verstand walten - auch das will Ich euch anempfehlen, auf daß ihr nicht dem Nächsten
mehr schadet als nützet. Denn selbstverschuldete Not soll auch selbst behoben werden, wo dies im Bereich der Möglichkeit liegt. Und daß es möglich ist, wenn der
Mensch willig ist, das kann er auch von Mir selbst erbitten. Ihr müsset also einen
Unterschied machen zwischen Not und Leichtsinnigkeit. Ihr sollet wohl Not lindern,
aber niemals den Mitmenschen bestärken in Leichtfertigkeit, die ein großes Übel ist
und darum nicht unterstützt werden soll. Doch wo die Liebe helfend eingreift, wird
die Not auch schnell behoben sein, denn Ich helfe nach, wenn Ich Liebe einerseits und
Dankbarkeit andererseits erkenne. Kein Mensch ist verlassen von Mir, und so er sich
an Mich Selbst wendet, wird ihm auch ein Weg gewiesen, der ihn herausführt aus aller
Not. Wer sich aber nur auf den Mitmenschen verläßt, der hat keinen rechten
Anspruch auf Hilfe, und ihn soll die Not zur Einsicht führen, daß er sich selbst wandeln muß. Denn oft ist die Not für einen Menschen das Erziehungsmittel, das Ich
anwende, um ihn für Mich zu gewinnen, daß die Not ihn zu Mir hintreibt, daß sie den
Menschen Meiner gedenken lässet und er zu Mir seine Zuflucht nimmt, Der Ich ihn nun
nimmer enttäuschen werde. Ich will, daß alle Menschen selig werden, und so auch will
Ich, daß sie Mich erkennen sollen. Viele Menschen aber denken nicht an Mich,
solange es ihnen gutgeht auf Erden, und sie sind daher auf einem Wege, der abwärts
führt, Meinem Gegner zu. Nur durch Not kann Ich so auf diese einwirken, daß sie
sich umwenden und Mich als ihr Ziel anstreben, daß sie ihre Hände bittend zu Mir
erheben um Hilfe. Und Ich werde einen solchen Ruf hören und ihnen die Hilfe senden, wenn es an der Zeit ist. Wirket in Liebe, solange ihr auf Erden wandelt, und
gebet, was dem Nächsten mangelt. Und Ich will euch segnen und alles, was ihr in
Liebe zu Mir zuwendet eurem Nächsten.
Amen. B.D. NR. 6202.
Anfeindungen. Glaubenskampf. Weinbergsarbeit.
2. März 1955. B.D. NR. 6203
Vieles wird euch noch zu tragen auferlegt werden, bevor eure Aufgabe erfüllt ist auf
Erden. Dies gilt im besonderen Meinen Dienern, die in der Endzeit verstärkte Arbeit
zu leisten haben und darum auch vielen Anfeindungen ausgesetzt sind von seiten derer,
die Meinem Gegner hörig sind und also auch gegen Mich gehen in seinem Auftrag.
Diese werden euch nachstellen, sie werden euch Steine in den Weg legen, wo sie nur
können, sie werden zu verhindern suchen, daß eure Arbeit für Mich und Mein Reich
von Erfolg ist; sie werden alles tun, um euch eure geistige Aufgabe zu erschweren, um
euch selbst in Lagen zu bringen, die euch zweifeln lassen an Meiner Liebe und Meiner
Macht. Aber Ich sage euch dies voraus, auf daß ihr gewappnet seid, auf daß ihr feststehet im Glauben und euch nicht beirren lasset von jenen, denn Ich bin stärker als sie, und
Ich werde euch helfen in jeder irdischen und geistigen Not, wie Ich es euch verheißen
habe. Es muß aber auch diese für euch schwere Zeit kommen, weil eher nicht das
Ende ist, als bis sich die satanischen Kräfte ausgetobt haben. Denn auch Mein Gegner
hat eine gewisse Zeit zum Wirken für sich, und diese nützet er, wie er glaubt - Mich zu
stürzen. Und Ich lasse dies zu, weil eher nicht Ich ihn binden kann, bis er seine Machtbefugnis überstiegen hat. Denn alles ist gesetzlich festgelegt, und da auch er einst Mein Geschöpf war, das, mit Kraft und Macht ausgerüstet, in Meinem Willen tätig war - er also auch ein Anrecht besaß auf die Wesen, die er durch Meine Kraft erschaffen hat - werde Ich ihm nicht dieses Anrecht streitig machen, solange diese Wesen bei ihm verbleiben wollen. Versucht er aber, wider ihren Willen sie Mir zu entreißen,
versucht er, das freiwillig zu Mir Zurückkehrende daran zu hindern - indem er widerrechtlich Mich Selbst aus ihrem Leben zu verdrängen sucht - dann stelle Ich Mich
schützend vor jene, und Ich mache ihn unfähig, seine schlechten Absichten auszuführen. Dann binde Ich ihn und hindere so sein weiteres Einwirken auf die Menschen, die
Mir treu bleiben wollen. Aber seine Versuche zuvor werden sich fühlbar für euch auswirken, er wird nichts unversucht lassen, um Mich zu stürzen, um die Bindung zwischen euch und Mir zu stören - und alle diese Versuche werden sich an euch leidvoll
auswirken, aber doch euch nicht zum Erliegen bringen. Denn ebenso halte Ich auch
Wache über euch, über allen, die Mir angehören und Mir treu bleiben wollen. Was also
auch über euch kommen mag von seiten derer, die Macht haben auf Erden - fürchtet
euch nicht - denn geistig und irdisch stehet ihr unter Meinem Schutz, und so ihr davon
fest überzeugt seid, berühren euch die Anfeindungen jener Macht nicht mehr als kleine
Widerwärtigkeiten des Lebens, denen ihr immer ausgesetzt seid. Man wird euch zusetzen, und es wird für die Mitmenschen scheinen, als werdet ihr ihre Opfer sein. Doch
so ihr Mir vertrauet, so ihr euch als Meine Kinder fühlet, ist euch auch der Schutz des
Vaters sicher - und ihr erwartet alles ohne Furcht - ihr habt durch euren Glauben
eine Kraft, und ihr werdet Widerstand leisten können der Macht, die euch bedrängt.
Ihr werdet Sieger bleiben im letzten Kampf auf dieser Erde, weil Ich Selbst mit euch
streite wider den Satan, weil Ich ihn in Ketten lege und euch befreie aus seiner Gewalt,
wenn der Tag der Vergeltung gekommen ist.
Amen. B.D. NR. 6203.
Der rechte Wille garantiert die Wesenswandlung.
4. März 1955. B.D. NR. 6204.
Sichert euch das Anrecht auf die ewige Seligkeit durch immerwährendes Streben
nach geistiger Vollendung. Wenn ihr wollet, daß ihr euer Ziel erreichet, wenn dieser
Wille ernst ist, so seid ihr schon Anwärter Meines Reiches, und dann helfe Ich euch, zu
Mir zu gelangen. Der rechte Wille erst sichert euch die Kraft zur Ausführung eures Vorhabens, während ihr ohne diesen ernsten Willen niemals fähig seid, euer Wesen zu
wandeln - also Wesenswandlung niemals sich wider euren Willen vollzieht, sondern
als erstes eben diesen Willen bedingt. Denn der Wille ist das Zeichen der bewußten
Zuwendung zu Mir, von Dem ihr euch einstens abwandtet. Aber es kann niemals darunter zu verstehen sein, daß ihr nur durch Worte euren Willen bekundet. Ich sehe in
euer Herz und erfreue Mich dessen, so Ich den ernsten Willen in euch ersehe. Und
dann bin Ich stets bereit zur Zuwendung von Kraft, und ihr werdet nun auch ausführen,
was euch zur Vollendung führt - ihr werdet Werke uneigennütziger Nächstenliebe verrichten. Es kann ein Mensch, der ernst nach Vollendung strebt, nicht mehr anders, als in
Liebe tätig zu sein - denn diese Liebetätigkeit ist schon die Äußerung der Kraft, die
ihm von Mir zugeht, nachdem er ernsten Willens ist, zur Höhe zu gelangen. Der Wille
aber ist frei. Keine irdische und keine geistige Macht kann den Willen in eine
bestimmte Richtung zwingen, denn ob auch der Mensch gezwungen würde, nach
außen hin einen bestimmten Willen kundzutun - wenn er auch zwangsweise veranlaßt wäre, bestimmte Taten auszuführen - sein innerster Wille - Abscheu oder
Freude an dem verlangten Tun - kann nicht bestimmt werden; er wird frei sein und
bleiben und dennoch von Mir bewertet werden. Und darum achtet eures Willens -
leget euch selbst Rechenschaft ab, wie ihr im tiefsten Innersten denkt und wollet, fraget
euch, ob euer Denken und Wollen Meinem Willen entspricht, ob es so ist, daß ihr jederzeit Mir vor die Augen treten könnet, ohne zu fürchten, daß Ich euch verurteile. Beachtet euren Willen und richtet ihn recht. Lasset immer nur Mich Selbst euer Ziel sein,
und nähret in euch das Verlangen, vollkommen zu werden, wie euer Vater im Himmel
vollkommen ist. Strebet nach geistiger Vollendung, dann wird euch auch ein seliges
Leben gesichert sein, denn Ich lasse nicht einen ernstlich strebenden Menschen
zurückfallen in die Hände dessen, dem er sich zu entwinden sucht. Sowie er seinen Willen Mir zuwendet, wird er von Meiner Liebe ergriffen und ausgestattet mit Meiner
Kraft, die ihn nun auch befähigt, das, was er will, auszuführen, und die ihn sicher zur
Vollendung bringt. Darum sollet ihr oft in die Stille gehen und nachdenken über euch
selbst, ihr sollet euer Wollen und Denken immer einer ernsten Kritik unterziehen, wenn
ihr danach trachtet, einzugehen in Mein Reich und selig zu werden, wenn ihr ernstlich
strebet nach der Vereinigung mit Mir.
Amen. B.D. NR. 6204.
Mithilfe der Menschen an der Erlösung aus der Tiefe.
5. März 1955. B.D. NR. 6205.
Ein unerschöpfliches Maß von Gnade teile Ich aus, weil Meine Liebe unentwegt
bemüht ist, euch ein ewiges Leben in Seligkeit zu bereiten. Also lasse Ich auch nicht die
Seelen in der Finsternis ohne Hilfe, weil diese sich allein nicht helfen können, wie Ich
aber auch die noch schwachen Seelen betreue und ihnen Kraft gebe, zum Licht zu
gelangen. Allen Seelen gilt Meine Liebe, die nicht aufhört, die helfen will und beglücken
und die darum auch das Geistige erfaßt, das Mir noch sehr fern ist - weshalb Ich dort
Gnaden verschenke - unverdiente Hilfsmittel, die Meine Liebe beweisen sollen. Meine
erbarmende Liebe folgt den Seelen in die Tiefe und suchet sie zu erlösen. Und darum
müsset ihr verstehen, daß auch jeder Mensch auf Erden sich an diesem Erlösungswerk
beteiligen darf und daß Ich seine Mitarbeit annehme und segne, wenn sie der Erlösung
jener Seelen aus der Tiefe gilt - wie Ich alles segne, was die Liebe beweiset zu dem
unerlösten Geistigen. Ihr Menschen könnet helfen, indem ihr euch als Mittler einschaltet, weil der unmittelbare Verkehr zwischen Mir und jenen in der Tiefe befindlichen Seelen unmöglich ist, weil diese Seelen das Übermaß von Licht nicht ertragen könnten, das ihnen mit Meiner direkten Gegenwart erstrahlen würde - wie aber auch diese Gegenwart darum sich verbietet, weil sie einen Willenszwang bedeuten würde. Ihr aber bauet durch eure Liebe eine Brücke, die nun die Seelen der Tiefe betreten können,
um im freien Willen zu Mir zu kommen. Meine Liebe und Gnade sendet zwar diesen
Seelen auch Boten zu - Lichtwesen, die in Verhüllung sich ihnen nähern, um sie zu veranlassen, sich aus der Tiefe zu lösen und der Höhe zuzustreben. Doch ihr Menschen auf der Erde habt größeren Einfluß auf jene Seelen, besonders wenn euch die Liebe zu
ihnen treibt, ihnen Hilfe zu gewähren. Ihr habt größeren Einfluß, weil ihr ihnen realer erscheint, weil ihr euch noch in den Sphären befindet, wo auch diese Seelen hergekommen sind. Und einen besonderen Einfluß habt ihr, so ihr ihnen Mein Wort vermitteln
könnet, das als direkte Liebeausstrahlung von unfaßbarer Wirkung ist, das ihnen spürbare Erleichterung schafft, das sie wohltätig berührt und darum als ein ganz besonderes Gnadenmittel für diese Seelen anzusehen ist. Auch die jenseitigen Licht- und Liebeboten bringen ihnen Mein Wort nahe, doch bevor ihnen nicht die Erkenntnis gekommen ist, was sie anstreben müssen, um selig zu sein, verhalten sie sich noch ablehnend
diesen Lichtwesen gegenüber, bis sie die Erkenntnis gewonnen haben durch euch,
denen sie eher glauben und euren Anweisungen Folge leisten. Die Menschen auf Erden
können viel leichter und eher den Kontakt herstellen mit den Bewohnern der Finsternis, wenn sie ihnen helfen wollen in Meinem Namen, wenn sie es sich zur Aufgabe
machen, erlösend tätig zu sein. Dann wird ein solches Bemühen auch von Mir gesegnet, dann kann Ich Selbst unmerklich nachhelfen. Ich kann den Seelen der Tiefe die
Tore öffnen, daß sie zu euch gelangen, was sie ohne Meinen Willen nicht dürfen, um
euch nicht zu bedrängen im Auftrag dessen, der Mein Gegner ist. Und so kommen sie
gesänftet zu euch und bitten euch um Hilfe, die ihr ihnen nun auch schenken könnet
durch Darbieten Meines Wortes, das ihnen rechte Hilfe ist und das seine Wirkung nicht
verfehlt. Menschen, die sich bewußt dieser Seelen annehmen, die bewußt Erlösungsarbeit leisten wollen, werden immer von Mir gesegnet sein, denn sie führen eine Arbeit
aus, die niemals ohne Erfolg bleiben wird, weil sie sich eines Mittels bedienen, das mit
Sicherheit den Seelen die Erlösung bringt. Sie vermitteln den Seelen Mein Wort, und
sie stellen die Verbindung her zwischen jenen Seelen und Jesus Christus - und so sie
zu Mir in Ihm nun ihre Zuflucht nehmen, sind sie gerettet für alle Ewigkeit.
Amen. B.D. NR. 6205.
Liebefähigkeit. Liebewilligkeit.
6. März 1955. B.D. NR. 6206.
Ihr traget alle den göttlichen Liebefunken in eurem Herzen und seid daher alle liebefähig - weshalb also kein Mensch sagen kann, gänzlich ohne Liebe geschaffen worden zu sein. Wohl sind die Menschen verschieden veranlagt in ihren Empfindungen,
was jedoch nicht ausschließt, daß ein jeder Mensch sein Wesen gestalten kann, daß es
nur noch in der Liebe zu Gott und zu den Mitmenschen aufgeht. Es liegt nur am Willen des einzelnen, und nur, wo dieser sich widersetzt, ist ein Liebewirken nicht möglich.
Also ihr seid alle liebefähig, weil dazu die Grundlage in euch geschaffen ist - die Liebewilligkeit aber ist euer eigenes Werk, weil euer Wille frei ist, weil ihr selbst über den
Willen in euch bestimmt. Ein Mensch also, der willig ist, nach den Geboten Gottes zu
leben, der wird auch in sich die Liebe entfalten, wenngleich er auch den Versuchungen
des Gegners ausgesetzt ist, der gerade die Liebe im Menschen ersticken möchte, wenn
sie sich entzündet. Und so nur könnet ihr euch den Zustand erklären, daß ihr nicht
immer so handelt und redet, wie es dem Liebegebot entspricht, trotzdem ihr willig seid,
Gott zum Wohlgefallen zu leben - trotzdem ihr auch wissend seid, welches Manko es
für euch bedeutet, wenn der Liebegrad in euch ein niedriger ist. Jedem strebenden
Menschen legt der Gegner Gottes Hindernisse in den Weg, weil ein Liebeleben für ihn
den sicheren Verlust der Seele bedeutet. Er wird immer bemüht sein, die Liebe zu
ersticken, er wird immer zu verhindern suchen, daß die Flamme der Liebe aufflammt
zu stets größerer Glut. Und so wird er einwirken auf den Menschen, indem er die
Liebe zu sich selbst, die Ichliebe - hervortreten lässet, die immer sich als Schatten vor
die rechte Liebe stellt und also diese verdunkeln will. Ein starker Wille läßt diesen
Schatten nicht aufkommen, oft aber ist der Wille nur schwach und entsprechend auch
die Liebetätigkeit des Menschen. Und jede Hemmung zum Liebewirken, jeder Unwille
einer liebenden Tat gegenüber ist Einwirken des Gegners, das ihr Menschen wohl
beachten und dagegen angehen solltet, wenn ihr zur Höhe strebt. Ihr müsset wissen,
daß ihr ständig von ihm belagert werdet, daß er alle Schliche kennt, daß er einschlüpft,
wo ihm nur der kleinste Spalt im Herzen geöffnet ist durch Willensschwäche des Menschen - darum seid ständig auf der Hut vor ihm und schließet euch immer fester an
Den an, Der euch gegen ihn schützen kann - an Jesus Christus, Der dafür am Kreuz
gestorben ist, daß Euer Wille eine Stärkung erfahre, und Der - als Selbst die Liebe -
immer nur auf euren Liebewillen einwirken wird, um euch zu einem Liebegrad zu verhelfen, der euer Wesen gänzlich umgestaltet und euch vereinet mit Dem, Der die ewige
Liebe Selbst ist. Es sind immer diese zwei Herren, die euch zu ihrem Eigentum machen
wollen - wem ihr euch im freien Willen übergebt, den erkennet ihr als euren Herrn an
und der übt nun auch seine Macht aus über und an euch. Wendet euch immer an
Jesus Christus, und ihr werdet Dessen Gegner vertreiben, da er den Namen Jesus nicht
hören kann, ohne zu fliehen. Und Jesus wird auch in euch die Liebe anzünden, denn die Verbindung mit Ihm in Gedanken gibt Ihm schon das Recht, auch auf euer Herz einzuwirken, und das bedeutet, daß die Liebe in euch aufflammt zu heller Glut und daß ihr nun nicht mehr euch zwingen müsset, sondern euer Herz euch antreibt, weil ihr euch mit der Ewigen Liebe vereinigt habt und die Liebe nun euer eigentliches Wesen geworden ist, wie es gewesen ist zu Anbeginn.
Amen. B.D. NR. 6206.
Vergöttlichung der geschaffenen Wesen.
7. März 1955 B.D. NR. 6207.
Im Anfang standet ihr alle zu Mir, weil Meine Liebekraft euch ganz erfüllte, die euch
zu Mir zog. Es war ein Zustand höchster Seligkeit für euch, denn ihr waret göttliche
Wesen, ihr waret zur Form gewordene Liebeausstrahlung von Mir, ihr waret Gebilde
höchster Intelligenz und im Besitz von Licht und Kraft, die euch wieder zu schöpferischer Tätigkeit befähigte. Ihr waret vollkommene Wesen, Ebenbilder Meiner Selbst mit
nur dem einen Unterschied, daß ihr ausgegangen waret von Mir, während Ich Selbst bin
von Ewigkeit und außer Mir keine schöpferische Kraft waltete. Also war alles von Mir
Ausgegangene Mein Werk. Und so auch das erst-geschaffene Wesen, das euer aller
Erzeuger war mit Meiner Zustimmung und unter Nützung (zum Nutzen) Meiner
Kraft. Auch dieses Wesen war Mein Werk, nicht, wie es selbst euch glauben lehren
wollte - die erschaffende Kraft (selbst). Es sind von diesem Wesen unzählige Geschöpfe
ins Leben gerufen worden, weil es die ihm ununterbrochen von Mir zuströmende Kraft
nützen wollte in schöpferischem Sinn - weil es dazu die Fähigkeit besaß, denn es war
vollkommen und "Mir-gleich" aus Mir herausgestellt worden zu ebendiesem Zweck -
das unendliche geistige Reich zu beleben zur eigenen Seligkeit. Was Mich beglückte,
sollte auch dieses von Mir erst-geschaffene Wesen beglücken, und darum gab Ich ihm
unbeschränkt Licht und Kraft, Ich gab ihm den freien Willen, den es nun nach eigenem
Ermessen nützen durfte - ihn aber hätte nützen müssen nach Meinem Willen, wenn
es seiner Vollkommenheit entsprechend tätig sein wollte. Sein Wille aber entfaltete
sich entgegen Meinem Willen - was wohl möglich war, da das Wesen völlig frei
geschaffen war, also keinerlei Zwang seine Vollkommenheit in Frage gestellt hätte -
was aber unmöglich gewesen wäre, wenn das Wesen mehr nach Meiner Liebe als nach
Meiner Macht gestrebt hätte - wenn es sich mit Meiner Liebekraft begnügt hätte, die
es unentwegt empfing. Die Unzahl seiner wesenhaften Schöpfungen, die seine und
Meine Liebe ins Leben riefen, erweckte in ihm das Verlangen, über sie zu herrschen -
und obwohl er wußte, daß Meine Kraft bei der Erschaffung jener Wesen tätig war, verkehrte er seine Liebe zu Mir in eine gegnerische Empfindung - er neidete Mir die
Kraft, und er wollte darum das durch Meine Kraft ins Leben Gerufene von Mir trennen,
um es selbst zu besitzen und zu beherrschen. Es wäre ihm aber nicht möglich gewesen, diese Meine Geschöpfe von Mir zu trennen - da sie erfüllt waren von Meiner Liebekraft, die sie unlösbar mit Mir verband - wenn Ich Selbst sie nicht freigegeben
hätte - was Ich auch um der Vergöttlichung Meiner Wesen willen tat. Ihr, die ihr vollkommen erschaffen waret, ihr wäret ewig nur Meine Geschöpfe geblieben - Werke, die
nur in Meinem Willen denken und handeln konnten, doch nicht dem Bild entsprachen,
das Ich Mir vorgestellt habe, als Ich euch schuf: freie, in höchster Vollkommenheit stehende und wirkende Kinder, die wohl ihrem eigenen freien Willen nach tätig sind, der
aber als Folge der Liebe zu Mir auch der Meine war. Dies wollte Ich erreichen und gab
euch darum frei, auf daß ihr selbst euch gestalten konntet zu dem, was Ich Mir als Ziel
gesetzt habe. Ich entzog euch nicht Meine Liebe, hinderte aber auch nicht das erstgeschaffene Wesen - nun Mein Gegner - daran, gleichfalls auf euch einzuwirken.
Doch auch ihr waret mit freiem Willen ausgestattet und konntet euch nun frei entscheiden für Mich oder für ihn. Ihr brauchtet nicht zu fallen, denn ihr standet im Licht
und konntet Meine Liebe spüren und euch von dieser ziehen lassen zu Mir. Doch
auch sein Einfluß auf euch war groß, und diesem seid ihr erlegen. Im freien Willen
folgtet ihr ihm, der euch aber keine Seligkeit schenkte, sondern euch in die Tiefe riß.
Denn er widersetzte sich Mir, er lehnte sich auf gegen Mich, er machte Meine Liebekraft
unwirksam. Ich Selbst entzog sie ihm nicht, er aber entfernte sich so weit von Mir, daß
Meine Liebestrahlung immer schwächer wirkte, weil er ihr offenen Widerstand entgegensetzte - im Glauben, selbst genug Kraft zu besitzen in der Schar seiner Anhänger,
die er mit hinabgezogen hat in die Tiefe. Ihr alle mußtet nun Meine Liebekraft entbehren, wenngleich Ich Selbst sie euch nicht entzog, sondern ihr sie zurückgewiesen
habt und darum kraftlos und finsteren Geistes wurdet. Den Urzustand in unfaßbarer
Seligkeit gabet ihr freiwillig auf. Doch ihr sollet nicht ewig in eurem selbstgewählten
Zustand verbleiben, weil Meine Liebe euch nicht aufgibt, weil ihr auch Meine
Geschöpfe seid, die Ich niemals ewig in einem Zustand belasse, der gänzlich eurer
Bestimmung und eurer Entstehung widerspricht. Das Ziel, das Ich Mir einst gesetzt
habe - die Vergöttlichung der Wesen, die Ich erschaffen habe - gebe Ich nicht auf. Ich
werde es erreichen, und auch ihr, die ihr noch unselig seid als Folge eurer einstigen Auflehnung gegen Mich, ihr werdet einmal wieder in das Lichtreich eingehen, ihr werdet
euch unbeschränkter Kraft erfreuen und selig sein. Doch im Zwang wirke Ich nicht
auf euch ein, sondern im völlig freien Willen müsset ihr selbst den Weg gehen, der
zurückführt zu Mir, zurück zur Vollkommenheit, die einst euer Anteil war, die ihr hingabet, aber unwiderruflich einmal wiedererreichen werdet, weil Meine Liebe nur dieses eine Ziel verfolgt, daß ihr als Meine Kinder in Licht und Kraft und Seligkeit wirket und schaffet in Meinem Reich.
Amen. B.D. NR. 6207.
Wille zu Gott und Kraft des Wortes Waffen gegen Feind.
8. März 1955. B.D. NR. 6208.
Die Kraft der Gnade und des Geistes aus Mir ist stark genug, alles Böse zu verdrängen, wenn ihr euch bewußt gegen das Böse stellt und Meinem Willen gemäß euren
Lebenswandel führen wollet. Bedenket doch, daß Ich Meinen Geist nur dann ausgießen
kann über einen Menschen, wenn er sich im Herzen voll und ganz zu Mir bekennt und
wenn er durch seinen Liebewillen die Verbindung mit Mir herstellt, wenn also sein Willensentscheid auf Erden schon gefallen ist, Mir anzugehören und sich von Meinem
Gegner zu trennen. Dann erst ist sein Herz geöffnet, in das Ich nun Meinen Geist ausgießen kann - oder aber die Verbindung mit Mir ist so innig hergestellt, daß Meine
Kraft in ihn überfließt - und Meine Kraft ist Mein Geist, die Ausstrahlung Meiner nie
endenden Liebe. Eine solche Verbindung also macht den Menschen zu Meinem Kind,
das nun Meine Stimme zu hören vermag, und über Mein Kind wache Ich und lasse es
Mir niemals entreißen, denn Ich besitze seinen Willen, und Ich habe auch ein volles
Anrecht auf dieses Kind Meinem Gegner gegenüber, den Ich wahrlich nicht in seinem
Recht beschränke, solange der Wille Meiner Geschöpfe noch Mir abgewandt ist und es
darum noch sein Anteil ist. Aber sowie es in Meinen (Willen) in Meinen Besitz eingegangen ist, gebe Ich es nicht mehr her, und das bedeutet, daß Ich es auch nicht mehr seiner
Macht ausliefere, wenngleich er bis zum Tode des Menschen versuchen wird, ihn
zurückzugewinnen. Versuchen aber wird er euch stets - und immer wieder an euch
herantreten, um euch in sein Bereich zu locken. Er wird in euch Wünsche erwecken,
er wird euch dort anfassen, wo ihr noch verwundbar seid - er wird nichts unterlassen,
was ihm erfolgreich dünkt, weil er um eure Schwäche weiß. Doch solange ihr gewillt
seid, Meinen Willen zu erfüllen, solange ihr Meinen Willen über alles setzt, solange ihr
also bewußt Mir zustrebt und Mein sein wollet, kann er nichts erreichen, und allen Versuchungen werdet ihr widerstehen können. Denn ihr seid doch von Meiner Kraft
durchströmt, besonders dann, wenn euch Meine Gegenwart bewiesen ist durch Meine
Ansprache. Und diese Kraft genügt wahrlich, ihn abzuwehren und auch jedes feindliche Wesen, das euch bedrängen möchte. Zudem ist Mein Wort selbst Kraft, und so ihr
also Mich Selbst reden lasset - wenn Ich Mein Wort durch euren Mund ertönen lassen
kann - dann sind auch die Sphären gereinigt von allen Ungeistern, in denen ihr euch
befindet, und nur Lichtwesen umgeben euch oder solche, denen ihr helfen sollet, die
aber euch nicht bedrängen dürfen und auch völlig gesänftet zu euch kommen, deren
Liebe sie spüren und der sie sich ergeben. Wie begrenzt wäre Meine Macht und wie
gering Meine Liebe, wenn Ich denen nicht Schutz gewährte, die zu Mir gefunden haben
und Mir auch ihre schwache Kraft antragen zu dienender Mithilfe am Erlösungswerk. Solange Ich das Ziel bin, hat Mein Gegner nicht den geringsten Einfluß auf
einen Menschen, aber er nützet alle Gelegenheiten, wenn der Mensch andere Götter hat
neben Mir - wenn er sich von der Welt gefangennehmen lässet, wenn seine Liebe noch
nicht ausschließlich Mir gilt und die Bindung mit Mir noch nicht ganz vollzogen ist.
Dann ist Gefahr, daß die Versuchungen immer stärker werden und der Mensch diesen
Versuchungen erliegt. Denn nur der Wille entscheidet, welcher Herr ihn gewinnt, der
Wille allein wehret ihm, der Mir ergeben ist, der sich schon entschieden hat für Mich,
der Mich nimmermehr verlieren will, denn dieser Wille sichert ihm Kraftzufuhr von
Mir, und er braucht den Gegner nun nimmermehr zu fürchten.
Amen. B.D. NR. 6208.
Erhöhtes Leid in der Zeit des Endes.
9. März 1955. B.D. NR. 6209.
Es wird euch viel zu tragen auferlegt werden, denn es ist die Zeit des Endes. Euer aller
Leben wird beendet auf dieser Erde, und viele Menschen werden daher vorzeitig aus
dem Leben abgerufen. Die Zeit ihrer Verkörperung als Mensch ist kürzer und darum
auch beschwerlicher. Wozu manchen Menschen eine lange Lebensdauer zur Verfügung
stand, das müssen andere in weit kürzerer Zeit erreichen, und es ist dies die Erklärung
für das Maß von Leiden und Mühsal, das jenen Menschen auferlegt ist, die in kurzer
Zeit ausreifen sollen auf Erden und es auch können bei rechter Einstellung Gott gegenüber, bei recht gelenktem Willen und Hingabe an Gott, die Garantie ist, daß der Mensch
sein Ziel erreicht. Er allein weiß es, was jedem einzelnen nötig und dienlich ist zur Vollendung. Er weiß um den inneren Widerstand sowohl als auch um den Ihm zugekehrten
Willen. Er weiß um den Reifegrad jedes Menschen und um seine Entwicklungsfähigkeit. Und wo der Widerstand noch zu groß ist, wo die Gefahr ist, daß der Mensch seine
Willensprobe auf Erden nicht besteht, dort wendet Er besonders wirksame Erziehungsmittel an, damit diese Seele nicht verlorengeht, damit Er sie gewinnt, bevor das Ende da
ist. Und in gleichem Maß arbeitet der Gegner Gottes. Mitunter mit großem Erfolg,
weil er leichter Zutritt hat zum Herzen des Menschen als Gott - weil dieser noch ganz
und gar der Welt verfallen ist und von einer höheren Aufgabe auf Erden nichts wissen
will. Und wohin sich der Wille richtet, das ist auch Anteil der Seele. Es ist gleichsam dann schon der Willensentscheid gefallen, weshalb der Mensch auf Erden lebt.
Doch Gott gibt auch die Weltmenschen nicht auf, solange noch eine Möglichkeit
besteht zur Änderung des Willens, zur Änderung des Denkens und des Begehrens. Er
gibt keine Seele auf, solange sie noch als Mensch verkörpert ist auf Erden; doch Seine
Mittel, die Er dann in Anwendung bringt, sind schmerzend und überaus leidvoll, sollen
sie doch wirken wie ein Eingriff, der das Leben retten soll. Ein starker Widerstand
kann nur durch solche Mittel gebrochen werden, weil Zwang nicht angewendet werden
kann, wenn es um die Entwicklung der Seele geht. Die Zeit eilt, und immer schwerer
wird das Leben auf den Menschen lasten, auf daß sie zum Erkennen kommen, daß es
um mehr geht als nur um das irdische Leben, auf daß sie sich ein anderes Ziel setzen, als
sie bisher anstrebten. Doch sowie sie den Lebenszweck erkannt haben, drückt sie die
Last nicht mehr in dem Maße, daß sie ihnen unerträglich dünkt. Dann erkennen sie
auch, daß sie nichts verloren haben, sondern nur gewonnen und daß ihnen ihr Besitz
nun nicht mehr genommen werden kann. Dann finden sie den Frieden, weil sie Gott
gefunden haben.
Amen. B.D. NR. 6209.
Erklärung über "Geistfunke" und "Seele".
11. und 12. März 1955. B.D. NR. 6210.
Euch wird immer Aufschluß gegeben, so ihr diesen erbittet, denn irriges Denken
kann euch zu Zweifeln führen, irriges Denken wird Lücken aufweisen, während die
Wahrheit lückenlose Weisheit ist, die euch ein Licht gibt, die eure Erkenntnis erhöht, so
daß ihr auch Mich und Mein Wesen, Mein Walten und Wirken als höchster und vollkommenster Geist verstehen lernet - und darum auch euer Glaube an Mich tiefer und
lebendiger wird, was allein nur die Wahrheit zuwege bringt. Meine Liebe leitet sie euch
zu, während irriges Gedankengut das Werk Meines Gegners ist, der in euch den Glauben an Mich zerstören will. Und Ich werde euch immer in der gleichen Wahrheit
belehren, es wird das euch vermittelte Wissen immer übereinstimmen und keinen
Widerspruch erkennen lassen. Ich bin Geist von Ewigkeit zu Ewigkeit. Und es ging
aus Mir wieder Geistiges hervor - Wesen von gleicher geistiger Substanz, die gleich
Mir vollkommen waren, doch von Mir erst erschaffen wurden. Daß und warum
diese Wesen ihre Vollkommenheit verloren, hat Meine Liebe euch schon vielfach unterbreitet, auf daß euch Mein Heilsplan verständlich werden sollte und eure Liebe zu Mir
erweckt und verstärkt werden sollte. Was sich im Zustand der Unvollkommenheit
befindet, kann aber nicht mehr als "göttlich" angesprochen werden; es gehört einer
anderen Sphäre an, als die ist, in der Ich Selbst Mich befinde sowie alles in der Vollkommenheit verbliebene Geistige. Es hat ein anderes Wesen angenommen, es hat sich
völlig in sich verändert, sein Wesen ist gegensätzlich zu Meinem Urwesen, und dennoch
ist und bleibt es von Mir ausgegangene Kraft, die ausgeströmt ist in die Unendlichkeit
und auch einmal wieder zu Mir zurückströmen wird - aber erst dann bei Mir anlangt,
wenn das wesenhafte Geistige wieder im Zustand der Vollkommenheit ist. Diese von
Mir ausgegangenen, aber sich entfernt habenden Wesen wurden zum Zweck ihrer einstigen Rückkehr zu ihrem Ausgang aufgelöst in unzählige geistige Partikelchen, in
unzählige Substanzen, denen allen eine Bestimmung zugewiesen wurde in Meiner
Gesamt-Schöpfung - um nun einen Gang zu gehen, der sicher wieder aufwärtsführte,
zurück zu Mir. Ich zog also das gefallene Geistige wieder zu Mir, weil es von selbst in
seinem durch die weite Entfernung von Mir geschwächten Zustand den Aufstieg nicht
unternommen hätte. Und Ich erreichte es, daß sich alle zu einem geistigen Wesen
gehörenden Partikelchen wieder zusammenfanden. Und Ich gab allen diesen Partikelchen nun eine Außenform, die geeignet war, eine große Aufgabe zu erfüllen: die
Seele - der Zusammenschluß jener geistigen Partikelchen - zu einer Tätigkeit zu veranlassen, die den Urzustand, die Vollkommenheit, wiederherstellte. Ich belebte also
erstmalig die tote Außenform, den menschlichen Körper, mit der Seele, mit dem geistigen Wesen, das uranfänglich Mein Ebenbild war, aber selbst heraustrat aus seiner vollkommenen Beschaffenheit. Und auf daß nun die Seele wieder zur Vollkommenheit
gelangte, ließ Ich ein Fünkchen Meiner ewigen Liebekraft in diese Seele fallen. Es
gesellte sich etwas Göttliches der Seele bei, das ihr helfen wollte auf dem Wege zu ihrer
Vollendung. Ein Liebefunke stellt nun die Verbindung her mit der Ewigen Liebe -
der nun aber erst vom Menschen selbst entzündet werden muß durch eigenen Willen - der wohl in einem jeden Menschen glimmt, aber sowohl angefacht werden kann
zu höchster Glut als auch erstickt werden kann - dann aber jegliche Verbindung mit
Mir unmöglich ist - was zu erneuter Bannung führt. Dieser Geistesfunke, der Mein
Anteil ist, ist in der menschlichen Seele vom Beginn ihrer Verkörperung bis zum Leibestode des Menschen. Hat sich die Seele während des Erdenlebens mit ihrem Geist
geeint, d.h. sie den göttlichen Liebefunken in sich entzündet und all ihr Denken, Wollen
und Handeln von diesem Liebegeist bestimmen lassen, dann hat sie auch ihren Urzustand erreicht, und sie kehrt zu Mir zurück, weil Mein Anteil Mir zudrängt, also die Vereinigung dieser Seele mit Mir als Mein Kind nun erfolgen muß. Hat die Seele aber niemals dieses Liebefunkens geachtet, hat sie ihn also gänzlich erstickt, dann hat sie sich
selbst wieder des göttlichen Anteils begeben, der allein ihr zum Leben verhelfen
konnte. Sie hat also freiwillig wieder den Tod gewählt, die Bannung in fester Form -
(12.3.1955) wohin ihr nun der göttliche Geistesfunke nicht folgen kann, weil er nur das
Ich-bewußte Wesen beeinflußt, wenn dieses ihm die Möglichkeit gibt, niemals aber das
seines Bewußtseins beraubte Wesenhafte, das im gebundenen Willen tun muß, wie es
Mein Wille ist. Die Willensfreiheit nur lässet das Wirken Meines Geistes zu, doch die
Willensfreiheit kann es auch verhindern, weshalb die Seele auch in das geistige Reich
eingehen kann, ohne jemals des Geistes in sich innegeworden zu sein. Diese Seelen sind
darum auch im Jenseits endlos lange Zeit in der Finsternis, weil der göttliche Geistesfunke nicht erstrahlen kann - weil er sich gelöst hat von der Seele im Moment des
Todes und wieder zurückgekehrt ist zu seinem Ausgang. Das Wesen ist nun zwar Ich-
bewußt - doch noch voller Widerstand, weshalb auch die Liebewirkung des Geistes
unmöglich ist. Darum ist es unsagbar schwer, solche Seelen aus ihrem toten Zustand
zum Leben zu erwecken, aber es ist nicht unmöglich. Liebefunken blitzen nun auch
in diesem Reich auf, also Meine Liebeausstrahlung sucht immer wieder in jenen Seelen
zu zünden und ihren Willen anzuregen, sich in diesen Licht- und Liebestrahl zu begeben, und einer willigen Seele gesellt sich nun auch wieder Mein Geist zu, jedoch wirkt
er nun nicht mehr von innen, sondern von außen auf die Seele ein - d.h., sie wird von
seiten der Lichtwelt in das Erkennen geführt, was auf Erden aber durch den in ihr tätigen Geistesfunken geschehen konnte, wenn der Mensch dessen Wirken zugelassen
hätte. Darum ist der Aufstieg zur Höhe im geistigen Reich unsagbar schwer. Es kann
aber niemals geleugnet werden, daß die Seele das eigentliche ichbewußte Wesen ist, das
einstmals als urgeschaffener Engelsgeist gefallen ist. Nur ist die Seele eben so lange
noch "gefallen", wie sie sich noch nicht mit Meinem Geist vereinigt hat - wie nicht in
ihr das Prinzip der Liebe herrscht und sie wieder ihr anfängliches Wesen angenommen
hat. Der Geistesfunke im Menschen - das Anteil Meiner Selbst ist eben jene Liebe,
die dem Gefallenen mangelte, dem Menschen aber ins Herz gelegt wird als winziges
Fünkchen und nun von ihm selbst zur hoch lodernden Flamme entfacht werden soll.
Das gefallene Wesen hatte sich der Liebe entäußert - und Meine Liebe zurückgewiesen. Es würde ohne Liebe niemals zurückkehren können zu Mir, Ich aber will es
zurückgewinnen, und darum lege Ich in diese Seele ein Fünkchen Meines Gottesgeistes, das aber im freien Willen entzündet werden muß zu höchster Glut. Das Wesen
kann Meine Liebe auch zurückweisen, und es wird doch im Jenseits nicht ohne Hilfe
gelassen, aber das Steigen zur Höhe im jenseitigen Reich ist etwas anderes als auf der
Erde. Die Seele kann niemals den Grad erreichen, den ihr das Erdenleben eintragen
kann, wenn sie sich willig führen lässet von Meinem Geist in sich - wenn sie durch ein
Liebeleben den Geistesfunken in sich erweckt und nun gleichsam mit Mir die Verbindung schon eingegangen ist, Ich Selbst also nun so auf sie einwirken kann, weil sie sich
nicht widersetzt Meiner Liebestrahlung und sich ihr ganzes Wesen wandelt und Meinem Urwesen angleicht. Die gleichen Möglichkeiten werden ihr im geistigen Reich
nicht geboten, doch es wird der Seele geholfen, aus der Tiefe zum Licht zu gelangen,
wenn sie sich den Bemühungen der Lichtwelt nicht widersetzt und wieder absinkt in
die tiefsten Tiefen, was eine Neubannung bedeutet. Der göttliche Geistesfunke in euch
ist die Liebe, die als Mein Anteil in jedem Menschen schlummert und entzündet werden
kann, aber im freien Willen entzündet werden muß. Dieser Geistesfunke hat keine
Form, kann aber die ganze Seele erfüllen und also diese vergeistigen. Denn die Seele
ist das einst Gefallene, das Ich-bewußte Wesen, das wieder zu einem Engelsgeist werden
soll, der es war zu Anbeginn.
Amen. B.D. NR. 6210.
Verbindung mit Gott - Seligkeit. Trennung - Unseligkeit.
13. März 1955. B.D. NR. 6211.
Ihr alle könntet die Verbindung mit Mir schon auf Erden herstellen, und es wäre
wahrlich ein paradiesisches Leben auf dieser Erde, denn ihr erfülltet eure Erdenaufgabe
und könntet sehr schnell jeder irdischen Fessel ledig werden und eingehen in Mein
Reich und als seligste Wesen in Meiner Nähe weilen. Doch da dies ein Akt des freien
Willens ist, euer Wille aber außerordentlich geschwächt ist, haltet ihr Menschen euch
zumeist noch ferne von Mir, die Trennung zwischen uns ist noch zu offensichtlich, und
ihr seid euch noch nicht einig, wohin ihr euch wenden sollet. Ihr schaut noch zu sehr
nach dem, der Mein Gegner ist, und seid viel eher bereit, euch mit ihm zu verbinden als
mit Mir. Darum aber ist euer Erdenleben kein seliges, es ist kein paradiesischer
Zustand, in dem ihr euch befindet, es ist ein Leben in Not und Leid, in Krankheit und
Schwäche. Denn was euch allen fehlt, ist die Kraft aus Mir, die aus der Verbindung mit
Mir euch erwächst. Und die Kraftlosigkeit wirkt sich in Not und Elend aus - weil ihr
dem keinen Widerstand leisten könnet, der euch gefesselt hält, und jede Fessel auch
einen leidvollen Zustand bedeutet. Ich möchte euch aus dieser Fessel gern erlösen, Ich
möchte euch befreien aus seiner Gewalt, kann das aber nur mit eurer Zustimmung.
Ihr selbst müsset es wollen und dann auch euch mit Mir verbinden, auf daß Ich nun
gegen ihn angehen kann, um euch zu helfen. Wo aber bleibt eure Zustimmung? - Ihr
selbst habt kein Verlangen nach der Vereinigung mit Mir und seid darum Meinem Gegner verfallen. Die Erde trägt nicht viele selige Geschöpfe, die darum selig sind, weil sie
sich Mir verbunden haben. Wenige nur sind es, die sich freiwillig von Meinem Gegner gelöst haben, um Mir zuzustreben, wenige nur sind es, die den inneren Frieden
schon gefunden haben, wenngleich sie ihrem Körper nach noch Belastungen und
Bedrängungen ausgesetzt sind - die aber erträglich sind, weil sie in Mir ständig ihren
Vater sehen, Der ihnen Schutz bietet in jeder Not und Gefahr. Und Ich suche die Schar
derer noch zu vermehren, bevor das Ende kommt, was immer nur geschehen kann
durch Mein Wort, das den Menschen zugeführt werden soll, auf daß sie Kenntnis erlangen von Meinem Willen und der Auswirkung eines Lebens nach Meinem Willen. Es ist
dies die einzige Möglichkeit, die Menschen von meinem Gegner hinwegzulocken, wenn
ihnen ein anderes Reich vorgestellt wird, das sie sich erwerben können bei gutem Willen und das ihnen unvergängliche Güter bietet, das ihnen Seligkeiten verheißet nach
ihrem Leibestode. Und ob die Zahl derer, die Meinem Wort Glauben schenken, noch so
klein ist - sie sind gerettet vor dem ewigen Tode, sie können Bewohner werden vom
Paradies der neuen Erde, wenn sie standhalten im letzten Kampf auf dieser Erde.
Mein Wort wird ihnen die Kraft verleihen, denn mit Meinem Wort leite Ich den Menschen ein Hilfsmittel zu, durch das sie sicher den letzten Kampf auf dieser Erde bestehen. Mit Meinem Wort geht ihnen die Kraft zu, sich zu lösen von dem, der sie gefangenhält, und sich Mir zu verbinden. Und die Verbindung mit Mir ist die Erfüllung ihrer
Erdenaufgabe und die Garantie für ein seliges Leben im geistigen Reich oder im Paradies der neuen Erde. Denn nun sind sie Mein und werden es bleiben für alle Ewigkeit.
Amen. B.D. NR. 6211.
Das Evangelium soll in der ganzen Welt verbreitet werden.
14. März 1955. B.D. NR. 6212.
Zu allen Völkern soll Mein Evangelium getragen werden, allen soll verkündet werden das Werk des göttlichen Erlösers, und alle sollen hingewiesen werden auf Seine Liebelehre, auf daß sie Ihm nachfolgen, indem sie gleichfalls ein Liebeleben führen, wie Er
es getan hat auf Erden. Und ihr alle könnet beitragen zur Verbreitung dieser göttlichen
Botschaft, daß es eine Erlösung gibt von Sünde und Tod. Denn sowie ihr selbst eintretet für Jesus Christus - sowie ihr selbst euch als rechte Christen beweiset, leget ihr
schon Zeugnis ab von dem Erlösungswerk Jesu, das an euch schon die Erlösung
bewirkt hat, weil euer Lebenswandel nun nach dem Willen Dessen ist, Den ihr bekennet - weil ihr lebet und nicht mehr der Sünde und dem Tod verfallen seid. Reden allein
verraten noch nicht das lebendige Christentum, der Wandel des Menschen aber lässet
es erkennen, welchem Herrn er sich angeschlossen hat. Als Ich auf Erden wandelte,
sandte Ich Meine Jünger hinaus in die Welt. Ich gab ihnen den Auftrag: "Gehet hin
und lehret alle Völker." Ich habe aber gleichzeitig gesagt: "Wo man euch nicht aufnimmt, nachdem ihr ihnen den Friedensgruß entboten habt, dort schüttelt den Staub
von euren Füßen und wandelt weiter. Denn den Sauen sollet ihr nicht die Perlen vorwerfen." Und Mein Evangelium würdet ihr tauben Ohren predigen, wolltet ihr überall reden trotz Ablehnung und Gegenwirken, denn dort hat Mein Gegner noch die
Macht über die Menschen, die er nützet, um ihnen die Wahrheit vorzuenthalten. Wer
aber von Meinem Geist durchdrungen ist, der wird immer und überall Mich und Meinen Namen verkünden, denn der Geist in ihm treibt ihn an, den Mitmenschen das gleiche darzubieten, was ihn beglückt, und er wird darum nicht schweigen, wo immer er
angehört wird. Und es wird das lebendige Christentum auch immer anregend wirken auf die Mitmenschen, so daß sie selbst die Kraft Dessen spüren, Der vertreten wird
vor der Welt - daß auch sie sich hingezogen fühlen zu dem Erlöser und verlangen, von
Ihm auch angenommen zu werden. Allen Menschen soll Mein Evangelium verkündet werden - doch nicht ihr allein könnet diese Aufgabe erfüllen, Ich Selbst muß es
dorthin leiten, wo es euch unmöglich wäre, wolltet ihr die Verkündigung Meines Wortes allein übernehmen. Und diese Zuleitung geschieht auch dort durch Lichtboten,
die zum Zweck ebendieser Mission auf der Erde verkörpert sind, um Mich und Mein
Erlösungswerk den Menschen zu künden, auf daß auch sie zur Seligkeit gelangen. Auch
diese Lichtboten sind Meine Jünger, die Ich hinaussende in die Welt, denn auch sie
haben Meine Liebelehre von Mir empfangen und können also getreulich lehren in Meinem Auftrag, entsprechend dem Reifezustand der Menschen ihrer Umgebung. Und
daß Ich Mein Wort, das Wissen um Jesus Christus und Sein Erlösungswerk und das
Wissen um Meine Liebelehre den Menschen übermitteln kann in direkter Ansprache,
das werdet ihr nun auch nicht anzweifeln, die ihr selbst von Mir belehrt worden seid
und noch immer belehrt werdet. Mein Geist wirket stets und überall. Und wäre
Mein Reich nur auf den wenigen Säulen erbaut - es würde wahrlich nicht das Evangelium in der ganzen Welt verkündet werden können, und Mein Wort könnte sich in
Ewigkeit nicht erfüllen. Doch Mein Walten und Wirken auf Erden und im geistigen
Reich könnet ihr Menschen nicht übersehen und ermessen. Aber alle Meine
Geschöpfe werden von Mir aus voller Liebe betreut, und ihnen wird jede Gelegenheit
erschlossen, sich das ewige Leben zu erwerben. Zu allen Menschen trete Ich hin und
klopfe an ihre Herzenstür. Überallhin leite Ich Mein Wort, wenn auch in oft voneinander abweichender Weise, aber Ich sorge dafür, daß alle Menschen davon Kenntnis
erhalten, was Jesus Christus getan hat für die sündige Menschheit. Ich sorge dafür,
daß alle von Meinem Willen Kenntnis erhalten, die Gebote der Liebe zu erfüllen. Und
wo dieser Mein Wille beachtet wird, dort kann auch Mein Liebelicht tiefes Wissen ausstrahlen, dort wird Mein Evangelium vernommen, das Zeugnis gibt von Mir.
Amen. B.D. NR. 6212.
Erfüllung jeder geistigen Bitte sicher.
15. März 1955 B.D. NR. 6213.
Keinem Menschen versage Ich Mich, so er Mich anruft um Gnade, um Hilfe in geistiger Not. Denn dieser Ruf ist Mir das Liebste, was Ich von einem Erdenkind vernehmen kann - daß es sich Mir anvertraut in seiner geistigen Schwäche, es ist ein Ruf, den
die Seele zu Mir sendet in der Erkenntnis ihres unvollkommenen Zustandes und in der
Ahnung ihrer eigentlichen Bestimmung. Das Verlangen, von Mir unterstützt zu werden
in ihrem Ringen nach oben, wird immer erfüllt werden, denn um ihres geistigen Ausreifens willen befindet sie sich auf der Erde, und ihre Bitte ist der erste Schritt zur
Höhe. Es geht ihr nun auch Gnade ungemessen zu - Hilfeleistungen verschiedener
Art, die alle ihr Aufwärtssteigen begünstigen. Ich lasse Mein Kind nicht in der Tiefe, so es zur Höhe, zu Mir, verlangt. Denn daß es nach Mir verlangt, ist eine Willensbekundung für Mich; es ist ein willensmäßiges Abwenden von Meinem Gegner, der die Seele
in der Tiefe zu halten trachtet und von dem sie sich ohne Meine Unterstützung nicht
frei machen kann. Diese Unterstützung aber wird jedem Menschen reichlichst gewährt,
und niemand wird vergeblich diesen Ruf zur Höhe senden - warte Ich doch schon
lange darauf, um nun die Seele zur Vollendung führen zu können. Wohl können euch irdische Bitten unerfüllt bleiben, weil Ich um ihre nachteilige Wirkung auf eure Seele weiß - doch keine geistige Bitte überhöre Ich, und voller Zuversicht könnet ihr auf ihre Erfüllung rechnen. So ihr nun in Unkenntnis seid über Meinen Plan von Ewigkeit,
so ihr nichts wisset um eure Bestimmung, um den Sinn und Zweck eures Erdenlebens
und die Fragen darüber euch bewegen mit dem innersten Wunsch, das Rechte auf
Erden tun zu wollen, werdet ihr sicher zum Erkennen kommen, daß ihr von einer höheren Macht abhängig seid. Und so ihr euch dieser höheren Macht nicht widersetzet, so
ihr von Ihr ergriffen zu werden wünschet, werdet ihr auch gedanklich den Weg zu Ihr
nehmen und bitten, angenommen zu werden von dem Wesen, Das euch erschaffen
hat. Und in der Erkenntnis eurer Schwäche und Unwürdigkeit steigt ein demütiges
Gebet zu Mir empor, das Ich überaus gern erhöre und nun Meine Gnaden ausschütte
über jenes Kind, geistige Kraft zur Stärkung seines Verlangens und Hilfe in jeder geistigen Not. Niemals wird einem Menschen die Wahrheit vorenthalten werden, der
ernstlich nach ihr trachtet - niemals wird er in Schwäche seines Geistes belassen bleiben, wenn er um Stärkung bittet - niemals wird er Irrtum als Wahrheit annehmen, so
er von Mir die Wahrheit begehrt. Ihm wird alles gegeben werden, was für ihn von
Nutzen ist, um geistig auszureifen, und Ich weiß wahrlich viele Wege, die zum Ziel führen, nur muß er Mir zustreben, er muß wollen, daß ihn das höchste und vollkommenste Wesen annimmt, und er muß sich diesem Wesen bewußt anvertrauen. Dann ist
sein geistiger Aufstieg gesichert, denn Ich erfülle jede geistige Bitte, Ich lasse keine Seele
in der Dunkelheit, die nach Licht verlangt, Ich gebe Mich offensichtlich ihr zu erkennen
als Selbst das Licht von Ewigkeit, und Ich führe zur Höhe die Seele, die sich Mir freiwillig übergibt. Denn sie hat den Sinn und Zweck ihres Erdenlebens erkannt und sucht
ihn zu erfüllen.
Amen. B.D. NR. 6213.
Gottes Wille: Prinzip der Liebe.
17. März 1955. B.D. NR. 6214.
Nur das entspricht Meinem Willen, was das Prinzip der Liebe erkennen läßt. Und
so habt ihr ein genaues Merkmal Meines Willens: Es muß euer Denken, Wollen und
Handeln getragen sein von der Liebe zu Mir und zum Nächsten - ihr müsset immer
nur helfen und beglücken wollen und dürfet niemals einen eigennützigen Gedanken
verbinden mit eurem Tun. Denn Eigennutz ist Ichliebe, eine verkehrte Liebe, die ihr nur in ganz geringem Maße in eurem Herzen hegen dürfet - in einem Grad, der das Erhalten eures Körpers sichert, solange dieser die Aufgabe zu erfüllen hat - Träger eurer Seele zu sein. Was ihr benötigt, um also den Körper für diese Aufgabe tauglich zu
machen, das ist das euch zugebilligte Maß von Liebe zu euch selbst. Euch selbst aber
steht es frei, den Grad der Ichliebe zu erhöhen oder herabzusetzen, und letzteres wird immer für eure Seele ein Plus bedeuten, das ihr erst erkennen werdet, wenn ihr die Früchte dessen erntet, was ihr gesät habt auf Erden. Denn was der Körper begehrte
auf Erden für sich, das muß er hingeben - was er sich selbst versagte, um dem Nächsten zu helfen, das findet die Seele wieder im jenseitigen Reich als Reichtum, mit dem
sie nun arbeiten kann, worüber sie selig ist. Ich werde euch also im Erdenleben keinen Zwang antun, Ich werde euch nicht hindern in eurem Denken, Wollen oder Handeln - ihr könnet nach eigenem Ermessen euren Erdenweg zurücklegen, doch "was ihr
säet, werdet ihr auch ernten." Und immer werdet ihr um Meinen Willen wissen, der
stets nur Liebewirken von euch verlangt, das ihr jedoch freiwillig üben müsset, wenn es
eurer Seele zur Vollendung dienen soll. Und ist das Herz liebewillig, hat der Mensch die
Ichliebe nach Möglichkeit bekämpft, dann tut er von selbst das, was Meinem Willen
entspricht. Er tut es nicht mehr, um nur Meine Gebote zu erfüllen, sondern aus innerstem Herzensdrang heraus wird er denken und handeln nach Meinem Willen. Es
wird ihn innerlich drängen, zu geben und zu beglücken, denn er trägt dann schon Meinen Liebegeist in sich, er hat sein anfänglich liebearmes Wesen gewandelt, sein Herz
umfängt alles mit seiner Liebe, was ihn umgibt. Und so strahlt er auch auf die Mitmenschen Liebe aus und kann auch sie veranlassen, ihr Wesen zu wandeln nach seinem
Beispiel. Die Liebe ist göttlich, sie ist Mein Urelement, und sie muß daher alles vergöttlichen und zu Meinem Ebenbild werden lassen, was von ihr ergriffen wird. Ein
Herz, das sich nun von Mir Selbst ergreifen lässet, das in sich die Liebe entzündet und
nun sich mit Mir verbindet, muß unwiderruflich sich wieder dem Urzustand nähern,
denn es vergöttlicht sich und nimmt wieder alle Eigenschaften und Fähigkeiten an, die
es einst besaß, als es als Liebeausstrahlung von Mir hinausgestellt wurde in aller Vollkommenheit. Die Liebe allein stellt diesen Urzustand wieder her, weil die Liebe das
Wesen vergöttlicht und weil die Liebe den Zusammenschluß mit Mir bewirkt, der ein
Überströmen von Licht und Kraft in Fülle zur Folge hat. Darum kann Mein Wille nie
und nimmer etwas anderes zum Ziel haben, als euch Menschen immer zu Taten zu veranlassen, die das Liebeprinzip in euch erkennen lassen. Darum kann Mein Wille
immer nur das Erfüllen Meiner Gebote sein, die euch die Liebe zu Mir und zum Nächsten lehren, und darum müsset ihr alle um diesen Meinen Willen wissen. Darum
wird euch Menschen immer wieder Mein Wort nahegebracht, das euch von Meinem
Willen in Kenntnis setzt. Und nur, wer Meine Gebote der Liebe erfüllt, der wird selig
sein, denn er kann nur dann zurückkehren zu Mir, wenn er wieder zur Liebe geworden
ist, die er war zu Anbeginn.
Amen. B.D. NR. 6214.
Dringende Weinbergsarbeit.
18. März 1955. B.D. NR. 6215.
In Meinem Weinberg ist noch viel Arbeit zu leisten, gilt es doch, vor dem Ende noch
viel Frucht zur Reife zu bringen und zu bergen in die Scheuern, bevor das Ende da ist.
Es ist eine mühsame Arbeit, weil die Zeit überaus ungünstig ist, daß gesät werden kann
und die Saat aufgehe - darum ungünstig, weil es Spätlinge sind, die noch zum Reifen
gebracht werden sollen und nicht mehr viel Zeit dafür zur Verfügung steht. Und diese
kurze Zeit wird zuviel in verkehrtem Sinn ausgenützt von den Menschen, darum sollet
ihr als Meine Knechte eifrig tätig sein und euch die Arbeit an den Weltseelen angelegen
sein lassen, die - eben weil der Welt angehörend - schwierig zu bearbeiten sind und
oft nur wenig Zeit haben, weil ihr Erdenleben schnell beendet wird. Ihr könnet nicht die
vielen brachliegenden Äcker, die da sind die Menschenherzen, übersehen. Ich aber
kann es und weiß darum, daß sehr viele Knechte gebraucht werden, die fleißige Arbeit
leisten sollen - um noch eine reichliche Ernte zu erzielen vor dem Ende. Ich übersehe das irdische und das geistige Reich, und Ich sage euch, daß keine Arbeit vergeblich
getan ist, daß alle eure Mühen gesegnet sind und der Erfolg euch dereinst beglücken
wird, denn wenngleich in der Endzeit auf Erden eure Arbeit fast erfolglos erscheint,
jede geistige Tätigkeit wird im geistigen Reich in ihrem Wert voll erkannt und ausgenützt - zwar auch nur immer von den willigen Seelen, doch eine jede willige Seele
setzet dann die Erlösungsarbeit fort bei den sie umgebenden Seelen, und es ist dann
schon ein Samenkorn, das ihr ausgestreut habt, aufgegangen, und es breitet sich aus.
Sind aber keine willigen Arbeiter auf Erden für Mich tätig, so bleibt viel Boden brachliegen, der doch noch Frucht hätte bringen können. Und das sollet ihr euch immer wieder vorhalten, daß auch der kleinste Erfolg bewertet wird, daß eine einzige Seele, die auf Erden zum Licht findet, als Lichtwesen hinübergeht und dort unzähligen Seelen in der Finsternis wieder Licht bringt. Und ein jeder Mensch kann dazu beitragen, ein
jeder Mensch, der Mir angehört, hat die Möglichkeit, auf einen Mitmenschen einzuwirken, wenn er dies in Liebe tut, und sein Bemühen wird nicht ohne Erfolg bleiben, weil
auch scheinbarer Widerstand aufgegeben werden kann in den Stunden der Not, die
noch vor euch Menschen liegen. Säet aus den kostbaren Samen, den ihr von Mir erhaltet - und ob er auch nicht gleich aufgeht - er hat Kraft in sich und wird einmal durchbrechen - vielleicht schon auf Erden, bestimmt aber im Jenseits, wenn der Seele die
Erinnerung kommt an eure Worte. Dann wird nur ein geringer Anstoß nötig sein,
und Mein Wort wird wirken in ihr. Und ob auch zahllose Seelen absinken in die Tiefe,
wenn der letzte Tag gekommen ist - es wird auch Seelen geben, die ihr Los nicht zu teilen brauchen, die schon die Finsternis durchbrochen haben, die als winzige kleine
Pflänzchen dem Licht entgegenstreben. Und um dieser Seelen willen dinge Ich euch,
denn ihnen sollet ihr Mein Wort bringen. Ihr sollet versuchen, ihre Herzen aufnahmewillig und -fähig zu machen für den Samen - für Mein Wort, und ihr sollet immer
bedenken, daß Mein Wort die Kraft in sich birgt und diese Kraft nie verlorengeht. Oft
äußert sie sich erst im jenseitigen Reich. Und darum arbeitet ihr nicht nur für die
Erdenzeit der Menschen, sondern oft geht der Same erst im Jenseits auf, doch die Seele ist erlöst, der ihr Mein Wort brachtet, sofern sie nicht gänzlich Meinem Gegner angehörte auf Erden. Viel Arbeit ist noch zu leisten, und immer wieder rufe Ich euch zu der
Arbeit, weil das Ende nahe ist und darum ein jeder benötigt wird, der mithelfen will an
der Erlösung irrender Seelen.
Amen. B.D. NR. 6215.
Verlangen einer reifen Seele nach Gott.
20. März 1955. B.D. NR. 6216.
Die Seele verlangt nach Gott zurück, sowie es in ihr hell geworden ist und sie ihren
Ausgang erkannt hat. Dann drängt sie wieder ihrem Ausgang zu, denn in ihr ist Liebe,
die sich mit der ewigen Liebe zu verschmelzen sucht. Und dann ist ihr der Aufenthalt
auf der Erde nur noch eine Last und nur der Körper haftet noch an der Erde, weil in ihm
noch unerlöstes Geistiges ist, das die Form benötigt zum Ausreifen, weil die Materie,
aus welcher der Körper besteht, noch nicht in der geistigen Reife steht, also die Erde
noch das Element ist, wo sich dieses Geistige aufhält. Anders aber die Seele, so sie im
Erdenleben den richtigen Zweck erkannt hat und diesem Zweck entsprechend lebt -
wenn sie also zur geistigen Reife gelangte durch ihren Lebenswandel. Diese Seele
fühlt es, daß alles nur eine Fessel bedeutet für sie, die ihr den Aufschwung in das Reich
des Lichtes unmöglich macht. Darum möchte sie dieser Fessel ledig werden und ihren
Weg dorthin nehmen, von wo ihr Licht und Kraft zuströmt. Sie verlangt nach dem
Urquell von Licht und Kraft. Und so wird sich eine Seele bereitwillig und ohne Kampf
lösen von ihrer körperlichen Hülle, sie wird ihr noch Gelegenheit geben bis zuletzt, die
geistigen Substanzen zu läutern, so daß auch diese ihrer Vergeistigung schneller entgegengehen können - wenngleich der Entwicklungsweg dieser Substanzen noch längeren Aufenthalt in der Materie erfordert, aber er kann bedeutend verkürzt werden,
sowie der Körper sich im Erdenleben von der Seele lenken und bestimmen ließ, deren
Verlangen zu Gott gerichtet war. Und einer sehnenden Seele wird das Verlangen
gestillt. Gott rufet sie zu Sich in Sein Reich, wo sie nun erkennt, daß sie heimgekehrt
ist in ihr Vaterhaus. Darum bedeutet das Abscheiden eines Menschen von dieser Erde
immer nur Seligkeit, wenn er auf Erden strebte nach dem Reich Gottes, wenn seine
Seele Gott zugewandt ihren Erdengang zurücklegt, wenn sie also zu jenen gehörte, die
im Glauben standen an Gottes Liebe, die sich im Menschen Jesus verkörperte, um den
Menschen zur Rückkehr ins Vaterhaus zu verhelfen. Sie hat ihren Lebenszweck
erfüllt, sie hat die Willensprobe bestanden - ihr Wille wandte sich voll und ganz Gott
zu, Der nun ihr Sehnen erfüllte und sie zurückrief in Sein Reich, zu Sich, von Dem sie
einst ihren Ausgang nahm. Und ihr Menschen sollet euch freuen in der Gewißheit, daß
diese Seele ihr Ziel erreicht hat, und immer nur danach streben, den gleichen Weg zu
gehen. All euer Sinnen und Trachten soll nur darauf gerichtet sein, gleichfalls die Vereinigung mit eurem Vater von Ewigkeit zu erreichen, denn vor euch allen liegt die
Stunde des Abscheidens von dieser Welt, und je inniger eure Seele diese Stunde ersehnt,
desto eher wird sie abgerufen werden, weil der Vater das Sehnen Seines Kindes stillt, so
es Ihm gilt. Wer die Welt liebt, dessen Sehnen gilt aber noch nicht Gott - und wird er
dennoch abgerufen von dieser Erde, dann sträubt sich der Körper, der sein Leben nicht
verlieren will, und ein heftiger Kampf geht dem Abscheiden voraus. Eine geläuterte
Seele aber hilft auch bis zuletzt dem Körper zur Läuterung, der ihr selbst beigegeben wurde zum Ausreifen, und es können sich viele geistige Substanzen der Seele anschließen, wenn sie ihrer Hülle entflieht, um einzugehen in das Reich, wo sie nun frei ist jeder Fessel und leben wird in Seligkeit.
Amen. B.D. NR. 6216.
Führung durch den Geist. Weinbergsarbeit.
22. März 1955. B.D. NR. 6217.
Der Geist in euch treibt euch unaufhörlich zur Arbeit für Mich und Mein Reich, er treibt euch unaufhörlich, die Verbindung mit Mir herzustellen, und so ihr ihm Gehör schenkt, könnet ihr nicht anders, als recht zu wandeln und Mir als treuer Knecht tätig zu sein. Und Ich werde euch wahrlich Gelegenheit geben dazu, denn wo nur ein Mensch willig ist, segensreiche Arbeit zu leisten an den irrenden Seelen der Mitmenschen, dort führe Ich auch solche Seelen hin, die Hilfe benötigen in geistiger Not. Und immer wird für euch Gelegenheit sein, zu reden für Mich und Meinen Namen - weil Ich Selbst euch diese Gelegenheit schaffe, weil Ich Selbst euch die Arbeit zuweise, die ihr leisten sollet - und weil die geistige Not der Menschen unermeßlich groß ist. Könntet ihr einen Blick tun von oben auf die in Finsternis gehüllte Erde, die nur ganz selten von Lichtfunken durchbrochen wird, ihr würdet erschrecken ob der Finsternis und bereitwillig Licht hineinzutragen suchen - ihr würdet dann Meine ständige Anregung dazu verstehen - ihr würdet aus eigenem Antrieb die dunkle Nacht zu erhellen suchen, weil ihr die Schrecken der Finsternis kennt und eure Mitmenschen dem Licht zuführen möchtet. Denn wer selbst im Licht steht, der weiß, was eine solche Finsternis bedeutet, und er weiß auch, daß die Menschen der Hilfe bedürfen, weil sie von selbst nicht herausfinden.
Und eine undurchdringliche Finsternis liegt über der ganzen Erde, denn die Menschen gedenken Meiner nicht bis auf wenige Ausnahmen. Sie haben zwar einen
Gott - doch ihr Gott ist der Mammon, also der, der Herr ist über die Finsternis. Sie
streben unentwegt nur sein Reich an, die irdische Materie, die vergänglich ist, aber dessen, was unvergänglich ist, gedenken sie nicht. Sie halten ihre Augen geschlossen für
das Licht, das auch ihnen erstrahlen könnte, oder sie befinden sich in so dunkler Umgebung, daß ihnen kein Licht leuchten kann. Und dennoch will Meine Liebe auch ihnen
Licht schenken, und wer sich nun als Lichtträger erbietet, in die Finsternis zu gehen, um
diese zu verjagen, der findet wahrlich Meine Zustimmung und stets Unterstützung für
sein Vorhaben. Ich lenke seine Schritte recht, Ich führe ihn durch den Geist, Ich lege ihm die rechten Worte in den Mund. Ich erfülle ihn selbst mit Licht und Kraft, so daß er auch fähig ist, als Lichtträger in die Dunkelheit hineinzugehen, und daß es ihm gelinge, die Finsternis zu verjagen. Er selbst wird Licht ausstrahlen und die Menschen anlocken,
die nach Licht verlangen. Sie werden sich wohl fühlen in seiner Nähe, weil sie die Wohltat des Lichtes empfinden. Doch es werden immer nur wenige sein, die euer Licht
annehmen. Für diese wenigen aber bricht der Morgen an, sie entfliehen der Nacht,
und sie sind gerettet vor dem geistigen Tode. Und darum ist eure Arbeit so überaus
wichtig, darum brauche Ich euch dringend, weil ihr als Mensch eher Zutritt habt zu
euren Mitmenschen als Ich Selbst, weil Meine Lichtstrahlung für sie zu stark ist und sie
vergehen müßten. Ihr aber dämpfet den Schein, ihr könnet euer Licht leuchten lassen
in dem Grad, wie es für eure Mitmenschen zuträglich ist, und Ich kann ihn dann verstärken je nach deren Willen, im Licht zu stehen. Lasset euch treiben von Meinem
Geist, denn er weiset euch die Arbeit zu, die zu leisten ihr fähig seid. Und Ich Selbst
bin bei euch mit Meinem Segen und Meiner Liebe.
Amen. B.D. NR. 6217.
Erlösungsarbeit für die Seelen. Fürbitte.
23. März 1955. B.D. NR. 6218.
Was immer getan wird im guten Willen, zur Erlösung der Seelen beizutragen, ihnen
zu helfen in ihrer geistigen Not, das wird auch als Erlösungsarbeit gewertet und kommt
jenen unglücklichen Seelen zugute, die ihr vor dem Los der Finsternis bewahren möchtet. Eure Fürbitte fühlen sie, und ihr rufet sie mit euren liebenden Gedanken zu euch,
um euch nun nimmermehr zu verlassen, sowie sie die Kraft spüren, die von euch ausgeht durch eure Liebe. Und Ich weiß es sehr wohl, welche Seelen diese eure Fürbitte
benötigen, so ihr für die in der Tiefe schmachtenden Seelen betet. Ich weiß auch, wie
sich diese Seelen verhalten eurem Hilfswillen gegenüber, und werde euch auch jene
Seelen zuführen, daß sie sich mit eurer Hilfe erlösen lassen - denn es muß ihnen als
erstes das Evangelium zugeführt werden, auf daß sie nun selbst tätig werden können, so
ihnen Kraft vermittelt wird. Sie müssen selbst wissen um Jesus Christus als Erlöser
aus der Tiefe, bevor sie auch andere Seelen zu Ihm führen können - worin dann auch
ihre Tätigkeit besteht, so ihnen ein kleines Licht der Erkenntnis schimmert. Nichts
vermögen diese Seelen ohne Jesus Christus, doch in der Tiefe sind sie völlig ohne Wissen über Ihn, Der allein sie erretten kann aus der Finsternis. Und dieses Wissen soll
ihnen durch euch zugeführt werden, dann erst können sie aus eigenem Willen Ihn
anrufen, und dann erst wird ihnen Rettung werden. Solange aber die Seelen ohne Wissen sind um ihren Erlöser, sind sie auch hoffnungslos der Gewalt Meines Gegners preisgegeben, und euer Gebet für diese Seelen bedeutet für sie eine leise Lockerung ihrer
Fesseln, die ihnen den Auftrieb gibt, zu euch zu kommen in der Hoffnung auf Änderung ihrer Lage. Und dann sollen sie bei euch Aufschluß erhalten, in welcher Weise ihre
Lage verbessert werden kann, in welcher Weise sie frei werden können von der Gewalt
ihres Kerkermeisters. Und sowie ihnen dieses Wissen geschenkt worden ist, können sie
wieder selbst entscheiden, ob sie euren Ratschlägen folgen wollen oder nicht. Doch
so sie sich einmal in eurer Nähe aufgehalten haben, ist ihnen die Rückkehr zur Tiefe so
furchtbar, daß sie ernstlich sich besinnen und zumeist euren Vorschlägen folgen werden, daß sie, um nicht wieder in Fesseln geschlagen zu werden, rufen nach Dem, Den
ihr ihnen als Retter und Erlöser verkündet habt. Es ist die Erlösung aus der Tiefe vom
freien Willen des Wesens abhängig - es kann nicht wider das Gesetz Meiner ewigen
Ordnung eine Seele willkürlich erlöst und zum Licht geführt werden, die es selbst nicht
will. Und diesen Willen sollet ihr anregen und in aller Liebe die Wesen von Meinem
Wort in Kenntnis setzen, das eine starke Kraftwirkung hat auf jene und darum ihr selbst
eine große Anziehungskraft besitzet, weil ihr Liebe und Kraft ihnen schenkt. Selten nur ist eine Seele so verstockt, daß sie zurückkehrt in die Tiefe, wenn sie einmal bei euch die Wohltat von Licht und Kraft empfunden hat. Sonst aber fällt sie noch tiefer als zuvor,
und es dauert ewige Zeiten, bis sie wieder die Gnade von Lichtzufuhr erfährt, denn eine
so verstockte Seele ist noch ganz in der Fessel des Gegners, und sie ist den Lichtfunken
nur nachgegangen in der Absicht, diese zu verlöschen - wenngleich sie auch dann erst
angestrahlt wird und leicht sich lösen könnte aus jener Gewalt. Doch dem Willen der
Seele wird Rechnung getragen. Aber überaus dankbar sind solche aus der Tiefe erlösten Seelen denen, die ihnen zum Licht verholfen haben durch liebende Fürbitte oder
gedankliche Belehrungen, und sie beweisen ihre Dankbarkeit den Menschen durch
Hilfe in irdischer Not und durch Erlöserarbeit im geistigen Reich - sie werden zu eifrigen Mitarbeitern in Meinem Reich, sie steigen wieder hinab in die Finsternis und helfen denen empor zum Licht, die willig sind.
Amen. B.D. NR. 6218.
Gottes Wille: Einfügen in die ewige Ordnung.
25. März 1955. B.D. NR. 6219.
Dem Willen Gottes wird vollauf entsprochen, wenn sich der Mensch eines Liebelebens befleißigt. Denn das Ungöttliche des Menschen hat nur in der Lieblosigkeit seine
Ursache, und sowie der Mensch wieder in der Liebe steht, ist auch sein Wesen dem Willen Gottes entsprechend, also göttlich, wie es war von Anbeginn. Gottes Wille ist also nur das Einfügen in die ewige Ordnung, die also ständiges Liebewirken bedingt. Daß
sich der Mensch auf Erden befindet, daß er in einem unvollkommenen Zustand sich
befindet, ist nur die Auswirkung von lieblosem Denken und Wollen. Dadurch wurde
die göttliche Ordnung umgestoßen, und das bedeutet auch Entfernung von Gott, da
Sein Wesen pur Liebe ist - Gott will euch aber nicht in der Entfernung von Ihm belassen, also macht Er euch - als erkenntnislose Wesen - bekannt mit Seinem Willen, den
ihr erfüllen sollet, um Ihm wieder näherzukommen. Er gibt euch Aufschluß, worin
Seine ewige Ordnung besteht und wie ihr sie wiederherstellen könnet. Er gibt euch
die Gebote der Liebe zu Sich und zum Nächsten. Und so ihr nun willig seid, diese
Gebote zu erfüllen, tretet ihr wieder in die göttliche Ordnung ein. Als höchst vollkommenes Wesen muß Sein Wille auch dem Vollenden, dem Vergöttlichen der von Ihm
geschaffenen Wesen gelten. Also wird Er diesen Willen euch auch offenbaren, damit
ihr euch nach ihm richten könnet, wenn ihr zur Vollendung gelangen wollet. Der Wille des höchst vollkommenen Wesens kann immer nur gut sein, voller Liebe und Weisheit. Und Gott wird daher euch nur das anempfehlen, was euch zum Segen ist, was
euch der Vollendung naheführt. Wer nun bereit ist, diesem Willen entsprechend auf
Erden zu wandeln, der tritt von selbst wieder in den Zustand der ewigen Ordnung ein.
Er kann nicht anders, als sich zur Liebe zu gestalten, weil einen bereiten Willen Gott
Selbst zu Sich zieht. Sowie der Mensch in seinem Innern den Wunsch hegt, zu tun,
was dem Willen Gottes entspricht, ergreift Gott von dem Menschen Besitz, und Er
drängt ihn unaufhörlich dem Ziel entgegen - durch Liebewirken wieder vollkommen
zu werden, um nun wieder die Vereinigung mit Gott herzustellen, von Dem sich das
Wesen einst freiwillig getrennt hatte. Nur die Übereinstimmung des menschlichen Willens mit dem Willen Gottes fordert Er, um nun dem Menschen zu helfen - denn
anfangs muß der Mensch sich überwinden, um seine Ichliebe zu wandeln in uneigennützige Nächstenliebe. Doch sowie in ihm der Liebefunke entzündet ist, greift er
schnell um sich, und es wird dem Menschen zum innersten Bedürfnis, immer nur Liebe
auszuteilen, denn er wird von der Liebekraft Gottes erfüllt, und das bedeutet gleiches
Denken und Wollen mit Gott, es bedeutet Übereinstimmung dessen, was er denkt und
will, mit dem Gesetz der ewigen Ordnung. Er ist durchdrungen von dem Liebegeist
Gottes, und er geht völlig in Dessen Willen auf. Dieses Ziel ist euch gesetzt. Es kann
aber nur erreicht werden, wenn sich der Mensch dem Willen Gottes beugt, wenn er sich
den Geboten unterwirft, die Gott den Menschen gab, um ihnen den Weg zu weisen zur
Vollendung. Gottes Wesen ist Liebe, Gottes Wirken ist Liebe, und Gottes Wille ist
Liebe. Sowie der Mensch sich Ihm anzugleichen sucht, muß sein Wesen, sein Wirken
und sein Wille gleichfalls Liebe sein, dann bewegt auch er sich in der ewigen Ordnung. Er ist dann in seinen Urzustand wiedereingegangen, er ist wieder vollkommen,
wie er war im Anbeginn.
Amen. B.D. NR. 6219.
Abtragung der Schuld auf "Heller und Pfennig."
26. und 27. März 1955. B.D. NR. 6220.
Meine Gerechtigkeit fordert Abtragung jeglicher Schuld - denn das ist das Gesetz
göttlicher Ordnung, daß jede Ursache ihre Wirkung nach sich zieht. Jede Schuld ist ein Vergehen gegen die ewige Ordnung, sie ist eine Tat, die sich irgendwie auswirken muß
und die sich immer nur schlecht auswirken wird, weil sie ein Verstoß war gegen Meine
Ordnung von Ewigkeit. Es wird Böses immer nur Böses gebären - und ohne Wirkung bleibt keine schlechte Tat. Ihr Menschen könntet also mit einer Schuld belastet niemals
in Freiheit und Seligkeit leben im geistigen Reich, weil diese Schuld darum eine Belastung ist für die Seele, weil die schlechten Auswirkungen ständig die Seele gemahnen
würden zu einer gerechten Ausgleichung - weil die Schuld einfach das Bewußtsein
einer seligen "Freiheit" nicht zuläßt - denn die Seele ist aus der göttlichen Ordnung
getreten und muß unbedingt zuvor diese göttliche Ordnung wiederherstellen, ehe sie
ihre Freiheit genießen kann. Es ist dies keineswegs ein Strafakt Meinerseits, sondern
einfach Gesetz, weil in Meinem Reich Gerechtigkeit herrschet und Liebe und weil beides sich nicht verträgt mit einer unausgeglichenen Schuld. Selig sein kann nur ein
schuldloses Wesen, ein Wesen, das die kleinste Lieblosigkeit wettgemacht hat mit Liebe,
ein Wesen, das nun ganz in die ewige Ordnung eingegangen ist - ein Wesen, das alle
Schuld bezahlt hat, das alle Schuld aufgewogen hat mit Liebe. Und dazu ist kaum ein
Wesen fähig, das als Mensch auf Erden lebte und in vielfacher Weise schuldig geworden
ist - weil es den Erdenweg zurückgelegt hat in unvollkommenem Zustand, weil das
Wesen sich durch diesen unvollkommenen Zustand nicht in göttlicher Ordnung
bewegt - weil es die Liebe noch nicht in sich zur Entfaltung gebracht hat, also durch die
Lieblosigkeit ein Maß von Schuld angehäuft hat, zu dessen Tilgung das Erdenleben zu
kurz ist, selbst wenn sich das Wesen noch in diesem zur Liebe wandelt - eben weil
Meine Gerechtigkeit einen Ausgleich fordern muß, der seiner Schuld entspricht - Ich
kann nicht Seligkeit schenken in Meinem Reich, bevor die Schuld auf "Heller und Pfennig" bezahlt ist. Aber Ich kann eine Sühneleistung annehmen, die für die schuldig
gewordene Seele gezahlt wird - aber auch nur dann, wenn Liebe diese Sühneleistung
verrichtet - weil nur dann Meiner Gerechtigkeit Genüge getan wird. Und nun werdet
ihr auch verstehen das Liebe- und Barmherzigkeitswerk des Menschen Jesu, Der es
erkannte, in welcher Not der Mensch verstrickt ist und sich nicht von ihr frei machen
kann während des Erdenlebens und auch im geistigen Reich, so er mit seiner Schuld
belastet es betritt. Er wußte es, daß Meine Gerechtigkeit nicht eine Schuld einfach
streichen konnte, die noch nicht beglichen war, und darum brachte Er Sich Selbst am
Kreuz als Sühneopfer dar, um die Menschen in den Zustand der Freiheit zu versetzen,
der erst eine Glückseligkeit im geistigen Reich zuläßt. Er also bezahlte die Schuld auf
"Heller und Pfennig" für den, der Sein Erlösungswerk annimmt, der sich selbst schuldig fühlt und Jesus Christus bittet, für ihn die Schuld getilgt zu haben durch Sein am
Kreuz vergossenes Blut. Es würde kein seliges Wesen geben in Meinem Reich ohne dieses Erlösungswerk des Menschen Jesu. Doch es kann in den Segen des Erlösungswerkes nur der kommen, der seine Schuld erkennet als Trennung zwischen sich und Gott,
der diese Erkenntnis gewonnen hat als Folge seines Mir zugewandten Willens, in dem
sich der Liebefunke entzündet hat - ansonsten er niemals sich schuldig fühlen
würde - (27.3.1955) und das Bewußtsein seiner Schuld treibt ihn nun zu Mir in Jesus
Christus, und er bittet Mich um Vergebung um Jesu Christi willen. Und seine Schuld
wird ausgeglichen, sie wird restlos getilgt, und er kann als freies Wesen eingehen in das
Reich des Lichtes - wo es nun wieder seine Aufgabe ist, sich am Erlösungswerk zu
beteiligen. Als selbst erlöst, kann nun die Seele in einem Umfang tätig sein, daß sie nun
auch die Seelen in die göttliche Ordnung zurückzuführen sucht, die unglückselig, weil unerlöst, sind. Und diese Tätigkeit ist oft mühevoll und erfordert große Geduld und
Ausdauer, doch ihre Liebe gibt ihr Kraft, und sie verwendet diese Kraft zum Dienst für
Mich und Mein Reich - sie dienet Mir und bezahlt gleichsam mit ihren Liebediensten
eine Schuld, die Ich wohl getilgt, also gestrichen habe, jedoch eine solche Ausgleichung
gern annehme, weil die Liebe sie Mir bietet. Rastlos tätig sind die durch Jesu Blut
erlösten Seelen im geistigen Reich, um Mir die noch abtrünnigen Seelen zuzuführen,
doch sie erfüllen diese Tätigkeit nicht mehr im Schuldbewußtsein, sondern in völliger
Freiheit und gelten darum nicht nur als Meine Knechte, sondern als Meine Mitarbeiter,
die ohne geringsten Eigennutz nur zur Glückseligkeit der Bewohner des geistigen Reiches beitragen - aus Liebe zu Mir und zu allem Geistigen, das Ich schuf. Die Seelen
nun, die noch unerlöst in der Tiefe schmachten, sind also mit ihrer Schuld noch belastet, und darum büßen sie diese in ihrem qualvollen Zustand zum Teil ab - doch sie
werden sich niemals nur durch diese Qualen freikaufen können, sie werden niemals
fertig werden mit ihrer Schuld ohne die Erlösung durch Jesus Christus. Auf Erden
haben sie die Gelegenheit versäumt, Dem ihre Schuld zu übergeben, Der für sie die
Sühne geleistet hat durch Seinen Tod am Kreuze. Einmal aber müssen sie es tun,
ansonsten sie ewig nicht ihrer Schuld ledig werden. Und Ich lasse Mir genügen, wenn
sie nur aus der Tiefe zu Mir rufen, um ihre Schuld in den Sand zu schreiben, um sie
emporzuheben in lichtere Sphären, wo sie nun zwar schwer ringen müssen, aber doch
einmal sich auch zur Erlöserarbeit erbieten und die nun ihrerseits wieder viel Schuld
abtragen eben durch ihre Erlöserarbeit, die sie aber immer erst dann ausführen können, wenn sie sich Jesus Christus übergeben haben, daß Er sie erlöse aus der Gewalt
ihres Kerkermeisters. Sie tragen also ihre Schuld ab freiwillig und aus Liebe, denn sie
ist schon getilgt zuvor durch das Erlösungswerk Jesu. Ihre Dankbarkeit und Glückseligkeit über ihre Befreiung aber können sie nicht anders kundtun als mit der Beteiligung an dem Erlösungswerk, weil sie selbst um die Not der Seelen in der Finsternis
wissen und in ihrer Liebe nun allen verhelfen möchten zur Seligkeit in Freiheit. Ohne
Jesus Christus aber wäre kein Wesen fähig, weder auf Erden noch im Jenseits, die Sündenschuld selbst abzutragen. Doch um der Gerechtigkeit willen muß jede Schuld
gesühnt werden, und dieses Sühnewerk vollbrachte Jesus, und ihr Menschen könnet
frei werden von jeder Schuld, auf Erden oder auch im jenseitigen Reich.
Amen. B.D. NR. 6220.
Leben und Tod. Jesus Christus - Erlöser.
28. März 1955. B.D. NR. 6221.
Dem Lebenden steht Kraft zur Verfügung, dem Toten mangelt sie. Sei es auf Erden
oder im jenseitigen Reich, es sind immer diese zwei Zustände, Leben oder Tod, das Los
der Seele, nur daß auf Erden unter "Leben" nicht das eigentliche Leben verstanden
wird, sondern die Menschen das Leben ihres Körpers allein als "Leben" ansehen und
sie trotzdem im Zustand des Todes sich befinden können, weil die Seele - das eigentliche Ich - kraftlos ist und also auch kraftlos eingeht in das jenseitige Reich, wo wieder
nur Leben oder Tod jeder Seele Anteil ist. Darum starb Jesus für die Menschen, um
ihnen durch Seine Auferstehung zu beweisen, daß das rechte Leben erst beginnt nach
dem Leibestode und daß es aller Menschen wichtigste Aufgabe auf Erden ist, sich dieses Leben nach dem Tode zu erwerben, weil er dann keinen Tod mehr zu fürchten
braucht, weil dann sein Leibestod nur der Übergang seines Ichs ist zum ewigen
Leben. Er hat es durch Seine Auferstehung den Menschen bewiesen, und doch sind
nur die Gläubigen davon überzeugt, während die Weltmenschen stets die Auferstehung
Jesu vom Tode anzweifeln oder leugnen werden, und das darum, weil ihre Seelen sich
schon im Todesschlaf befinden, wenngleich sie noch auf Erden leben. Würden die
Menschen die Begriffe "Leben und Tod" näher ins Auge fassen, würden sie sich darüber
einmal klarwerden, was eigentlich darunter zu verstehen ist - sie würden dann viel
mehr danach trachten, sich das ewige Leben zu erwerben. Doch für die Menschen
bedeutet "Tod" nur ein "Ausgelöschtsein". Und das fürchten sie weniger. Und doch
ist "Tod" das entsetzlichste Los, das sich der Mensch vorstellen kann, weil der Seele das
Bewußtsein ihres Ichs bleibt, aber sie mit völliger Kraftlosigkeit geschlagen ist, der
Drang zum Leben und das Wissen um ein Leben in Kraft ihr aber geblieben ist. Ein
solcher Tod der Seele ist wahrlich zu fürchten, und sein Schrecken ist so groß, daß
darum der Mensch Jesus am Kreuz gestorben ist, um diesen Tod aus der Welt zu schaffen, der Anteil alles Wesenhaften ist, das es versäumt hat, auf Erden nach einem "Leben"
zu streben. Denn weil Jesus Christus gestorben ist am Kreuz und nach drei Tagen
wiederauferstand aus dem Grabe, darum ist es den Menschen nun auch möglich, sich
auf Erden das ewige Leben zu erwerben. Er hat den Tod überwunden. Er hat die
Schrecken des Todes aufgehoben, Er hat es möglich gemacht, daß der kraftlose Zustand
der Seele zu einem kraftvollen gewandelt werden kann, weil Er allen Menschen hilft, die an Ihn glauben und Ihn bitten, daß auch ihre Seelen auferstehen dürfen zum ewigen Leben. Denn Er hat es den Menschen gezeigt, wie sich der Mensch das Leben der Seele, das ewig währt, erwerben kann. Er hat es den Menschen gezeigt, daß die Liebe
die Kraft ist, die zu einem ewigen Leben benötigt wird, und Er hat allen denen Seine
Hilfe zugesagt, die Ihm nachfolgen wollen. Er ist auferstanden von den Toten, und so
auch werden die Seelen auferstehen zum Leben, die gleich Ihm wandeln in Liebe und
darum nicht sterben können in Ewigkeit.
Amen. B.D. NR. 6221.
Wortempfang. Schutz der Wahrheit.
29. März 1955. B.D. NR. 6222.
Die geistigen Bindungen zwischen den Menschen und Mir sind nicht immer gleich,
weil jeder Mensch anders geartet ist in seinem Wesen, weil jeder anders empfindet und
jeder sich andere Vorstellungen macht, denen entsprechend er sich einstellt zum geistigen Reich. Doch daß der Mensch die Bindung suchet mit Mir, garantiert auch, daß Ich
ihm nun Meinen Schutz gewähre, daß nicht gleichzeitig Wesen der Finsternis ihn
bedrängen können, solange er die Bindung mit Mir hergestellt hat. Wer also Mich
suchet und durch Mich die Wahrheit zu erfahren trachtet, der wird auch Empfänger reiner Wahrheit sein. Und ihm kann Ich dann auch alles mitteilen, was der Seele zum
Heile gereichet. Ich kann ihm Selbst das Evangelium künden, klar und rein, weil Ich
Selbst zu ihm sprechen kann, weil Ich Mein Wort ihm zuleiten kann, das stets und ständig von Mir zeuget. Und weil Ich Diener auf Erden brauche, die dieses reine Evangelium wieder verbreiten, die es hinaustragen in die Welt, darum segne Ich einen jeden
Menschen, der im Willen, dies zu tun, horchet in sich, was Meine Liebe ihm kundgibt.
Ich segne alle, die Mein reines Evangelium empfangen wollen, um damit in Meinem
Auftrag auf Erden tätig zu sein. Und Ich werde immer dieses Evangelium unmißverständlich zur Erde leiten, auf daß es in Klarheit und Reinheit solange als möglich erhalten bleibe, weil nur Mein reines, unverfälschtes Wort die Kraft in sich birgt, den Seelen
zum Ausreifen zu verhelfen. Was nötig ist, daß die Menschen auf Erden es wissen, das
weiß Ich wahrlich am besten, und worum die Menschen Mich angehen, das erkläre Ich
ihnen durch Meine Diener, die fähig sind, Meine Stimme in sich zu vernehmen. Um der
Wahrheit willen aber schütze Ich dann auch diese Empfänger vor Irrlehren, sowie
diese die reine Wahrheit gefährden können. Und es sind irrige Lehren eine Gefahr,
sowie sie den Sinn Meines Evangeliums trüben oder ändern oder gar im Widerspruch
dazu stehen. Es können irrige Lehren aber nur vermittelt werden von seiten Meines
Gegners, wenn die direkte Verbindung mit Mir gelöst ist - wenn die Gedanken des
Menschen abschweifen in solche Gebiete, die Meines Gegners Revier sind - wenn also
die Welt sich hervordrängt, was leicht geschehen kann, wo der Welt noch zuviel Beachtung geschenkt wird. Denn die Verbindung mit Mir löst nicht die Freiheit des Willens auf - aber sie kann durch innigen Anruf zu Mir befestigt werden, und dann ist jeglicher Irrtum ausgeschlossen - immer vorausgesetzt, daß Zweck dieser Verbindung nur das Empfangen des göttlichen Wortes - Meiner reinen Licht- und Liebelehre, ist.
Denn wer dieses ernsthaft begehrt, um zu arbeiten für Mich und Mein Reich, den lässet
alles Weltliche unberührt, er wird immer nur um das Heil der Seele besorgt sein, er wird
immer nur Nahrung für die Seele begehren, und diese empfängt er mit Sicherheit als
wahre Speise des Himmels, als Lebensbrot, durch das die Seele reifet und zur Vollendung gelangt. Doch Ich bin auch ein liebender Vater, Der Seine Kinder immer
betreut, Der sie auch aufklärt in weltlichen Fragen, wenn Ich die Lauterkeit solcher Fragen ersehe. Doch sollet ihr möglichst wenig solche Fragen stellen, weil das Abirren eurer Gedanken in weltliche Gebiete auch Meinem Gegner den Zugang zu euch öffnet, besonders dann, wenn ihr euch von solchen Gedanken gefangennehmen lasset - weil dann Meine Stimme in euch nicht mehr durchdringt und ihr statt derer andere Töne vernehmet - entsprechend eurem innersten Begehren. Denn nur die innige Verbindung mit Mir garantiert euch reinste Wahrheit und stillt euer geistiges Verlangen.
Amen. B.D. NR. 6222.
Anfordern der Gnade im freien Willen.
30. März 1955. B.D. NR. 6223.
Fordert ihr Meine Gnade an, so öffnet ihr auch eure Herzen zum Empfang, und dann
kann Meine Gnade an euch wirksam werden. Das Anfordern Meiner Gnade ist eine
Äußerung des freien Willens, Hilfe von Mir zu erhalten, und also ist es gleichzeitig auch
ein Anerkennen Meiner Selbst - das, was euer Ziel ist auf Erden, in Mir wieder euren
Herrn, euren Schöpfer und Vater erkennen zu lernen. Die Bitte um Gnade ist der Ruf
aus der Tiefe zur Höhe - den Ich überaus gern höre, bringt er Mir doch das Geschöpf
zurück, das Ich verloren hatte. Es muß aber diesen Ruf zu Mir senden, weil es ohne
Meine Gnade, ohne Meine Hilfe nicht aus der Tiefe zur Höhe gelangen kann, denn seine
einstige Abkehr von Mir hat ihm einen Schwächezustand eingetragen, demzufolge es
ewig in der Tiefe bleiben würde, wenn Ich ihm nicht zu Hilfe käme. Meine Hilfe aber
kann Ich dem Geschöpf erst dann zuwenden, wenn es im freien Willen bereit ist, sie
anzunehmen, was die Anforderung der Gnade bezeugt. Und da Meine Liebe unveränderlich allen Meinen Geschöpfen zugewendet ist, teilet sie nun auch aus, was ihnen
fehlt. Ein unerschöpfliches Gnadenmaß steht euch allen zur Verfügung, und eure Bitte
um Gnadenzuwendung ist ein freiwilliges Erschließen eures Herzens diesem unerschöpflichen Gnadenstrom Meiner Liebe. Habt ihr Menschen einmal aus innerstem
Herzen diesen Bittruf um Gnade zu Mir emporgesandt, dann könnet ihr nimmermehr
in der Tiefe bleiben, denn dann zieht euch Meine Liebe empor, sie hilft euch, die ihr zu
schwach seid, allein diesen Aufstieg zurückzulegen. Und dann werdet ihr überall und
in jeder Art Sprossen ersehen, die euch nun euren Aufstieg sichern, ihr werdet mit
Leichtigkeit euer Ziel erreichen können - weil ihr selbst es wollet, daß ihr zu Mir
gelanget, ansonsten ihr nicht Meine Gnade anfordern würdet. Darum sollte dieser Ruf
um Gnade der erste Schritt sein für jeden, der nach der Höhe verlangt. Denn daß er
sich in der Tiefe befindet, das fühlt er - solange er keine Verbindung hat mit Mir.
Wird er also von Meinen Dienern auf Erden hingewiesen, die Verbindung mit Mir zu
suchen, dann sollte er bereitwillig sich Mir übergeben in Gedanken und bitten, daß Ich
ihm Beistand gewähre, auf daß er seine Erdenaufgabe erfülle, auf daß er das Ziel erreiche, zwecks dessen ihm das Erdenleben gegeben ist. Dann erfaßt ihn Meine Liebe
und schüttet ein überreiches Gnadenmaß aus, und dann wird er auch die Gnaden nützen zu seiner Vollendung. Jeder Mensch braucht Mich, will er zur Höhe schreiten, weil er allein zu schwach ist. Und sowie er sich seiner Schwäche bewußt ist, rufet er auch
um Hilfe und Gnade, und nur, der noch völlig in der Gewalt Meines Gegners ist, fühlt
sich so stark, um keine Hilfe zu benötigen, und dieser verschließet auch sein Herz jeder
Gnadenzufuhr, die ihm Meine Liebe dennoch anbietet. Sie kann nicht wirksam werden an ihm, weil er Meiner Liebe wehrt und also kraftlos und daher in der Tiefe bleibt,
bis auch er Mich anrufet um Gnade.
Amen. B.D. NR. 6223.
Mission der Diener Gottes auf Erden.
31. März 1955. B.D. NR. 6224.
Ihr habt eine Mission zu erfüllen, die überaus bedeutsam ist, denn es gilt, den nur
noch sehr schwachen Glauben der Menschen zu stärken, es gilt, sie zum Glauben zu
führen durch Darbietung Meines Wortes, das aus der Höhe direkt ihnen zugeführt wird
durch euch. Es ist der letzte Versuch, die Menschen in Kenntnis zu setzen von ihrer
Zugehörigkeit zu Gott - von ihrer Aufgabe und vom Wirken Meines Geistes, auf daß
sie nun auch die Glaubwürdigkeit dessen erkennen, was im Buche der Väter geschrieben steht - daß sie nicht das anzweifeln, was sie wissen sollen, um selig zu werden.
Es wird immer und ewig Mein Wort das alleinige Mittel sein, sie zur Seligwerdung zu
führen, und darum spreche Ich auch nun wieder die Menschen an. Und ihr sollt
ihnen Mein Wort vermitteln. Es ist vor dem Ende ganz besonders nötig, daß die Menschen darum wissen, auf daß sie sich Dem verbunden fühlen, Der sie anspricht, auf daß
sie Ihn anhören und Seinen Worten Folge leisten und nun auch gerettet sind vor dem
Untergang. Da die Menschen aber dem ihnen längst bekannten Wort keinen Glauben
schenken, da ihnen die "Schrift" nichts mehr gilt, die von Mir zeuget, und Ich sie dennoch nicht verlorengehen lassen will, führe Ich ihnen erneut Mein Wort zu in einer
Weise, die ihnen zu denken geben müßte. Denn der Ursprung dieses ihnen nun vermittelten Wortes kann nicht irdisch und natürlich erklärt werden. Er muß als Erfüllung Meiner Verheißung angesehen werden, die auch in der Schrift steht: "Ich will euch
den Tröster senden, den Geist der Wahrheit - er wird euch in alle Wahrheit leiten."
Es muß das Wirken Meines Geistes erkannt werden, wenn ernstlich der Ursprung dieses Wortes ergründet wird. Und dann ist den Menschen schon ein Beweis gegeben vom
Zusammenhang des Geschöpfes mit dem Schöpfer. Und sie könnten glauben und
sich diesem von ihnen nun erkannten Schöpfer und Vater hingeben. Mein Wort allein
kann dies bewerkstelligen, und darum lasse Ich nichts unversucht, um den Menschen
Mein Wort zuzuleiten, weshalb eure Mission eine so bedeutsame ist, seid ihr doch die
Mittler, die von Mir bereitwillig empfangen, was sie den Mitmenschen weitergeben sollen. Einen lebendigen Glauben zu gewinnen wird den Menschen nun möglich sein,
denn nun ist ihnen auch die Schrift nicht mehr so unglaubwürdig, erkennen sie doch,
daß es möglich ist, daß Gott die Menschen anspricht - daß Er immer gesprochen hat,
so wie Er es jetzt tut. Und ihr Glaube an Mich und Mein Wirken läßt sie selbst innige
Verbindung suchen mit Mir. Und ihr sollet Mir helfen, Zugang zu finden zu jenen, die
glauben wollen, die an verbildeten Lehren Anstoß nahmen und dringend der Wahrheit
bedürfen, um nun auch glauben zu können. Ihr sollt Mir helfen, indem ihr ihnen
Mein Wort zuleitet, Mein reines Evangelium, das ihnen Meinen Willen kundgibt, das sie
hinweiset auf das bevorstehende Ende und das sie warnet und mahnet, das sie zu einem
Liebeleben anregt. Und Mein Wort wird seine Wirkung nicht verfehlen, weil es mit
Meiner Kraft gesegnet ist, weil Ich Selbst den Menschen ansprechen kann durch euch
und nun sein Aufstieg zur Höhe gesichert ist.
Amen. B.D. NR. 6224.
"Gott ist in mir." Liebetätigkeit.
1. April 1955. B.D. NR. 6225.
Wenn die Ewige Liebe Selbst Sich euch zuneigt, dann kann es keinen Rückfall in die
Tiefe mehr geben, denn was Sie erfasset, das hält Sie ewiglich fest - weil Liebe sich zu
Liebe gefunden hat. Darum sorget ihr Menschen, daß ihr euch Meine Zuneigung
erringet, sorget, daß ihr lebet in Meinem Willen und also euch selbst zur Liebe gestaltet,
weil dann Ich Mich mit euch vereinigen kann, weil Ich euch dann erfassen kann und
mit euch verbunden bleibe bis in alle Ewigkeit. Ihr könnet wahrlich euch von Mir
erfaßt fühlen, so ihr die Liebe übet, so ihr immer nur tut, was Mein Wille ist, denn dann
unterwerfet ihr euch Meinem Willen, und Meine Liebe durchflutet euch und treibt euch
zu immer neuem Wirken in Liebe. Sowie ihr Gutes tut aus innerstem Drängen heraus,
bin Ich schon in euch, denn dieses innere Drängen beweiset Mich, es beweiset Meinen
Liebegeist, der euch nun beeinflußt, der euch leitet und zu immer neuem Liebewirken
antreibt. Sowie ihr Liebewerke verrichtet, seid ihr auch mit Gott verbunden - Er ist in
euch. Aber nur, so ihr liebetätig seid. Es ist der Ausspruch "ich habe meinen Gott
in mir" nur dann berechtigt, wenn euer Herz liebewillig ist, denn nur dort kann Ich
gegenwärtig sein, wo die Liebe ist, weil Ich Selbst die Liebe bin. Und dann werdet ihr
auch urteilen können, ob und wann der Mensch nur leere Worte gebraucht. Denn
nimmermehr kann von Meiner Gegenwart gesprochen werden, wo das Herz ohne
Liebe ist. Die Liebe und Ich sind das gleiche, die Liebe aber ist uneigennützig, sie ist
immer bereit, zu opfern, zu geben, Not zu lindern - sie ist nur auf das Wohl des Mitmenschen bedacht. Die Liebe ist göttlich, und sie macht auch das Wesen zu einem
göttlichen Geschöpf, mit dem Ich Selbst Mich verbinden kann - wohingegen Meine
Gegenwart unmöglich ist bei einem lieblos-handelnden und -denkenden Menschen,
der selbst durch sein Wesen aus Meinem Liebestromkreis herausgetreten ist, der also
darum keine andere Verbindung hat mit der ewigen Liebe als nur die, daß die ihn belebende Kraft Mir entströmt ist, die aber nicht zwingt, die Verbindung in Liebe mit Mir
einzugehen. Ein "Gott" kann niemals geleugnet werden von einem "denkenden"
Menschen. Die Verbindung mit Gott aber muß der Mensch selbst möglich machen,
er muß sie herstellen durch Liebewirken. Dann erst kann er berechtigt sagen: "Gott
ist in mir", denn dann habe Ich ihn erfaßt und lasse ihn nimmermehr von Mir, dann
hat der Mensch die Bedingungen erfüllt, die ihn mit Mir vereinigen. Er ist in das
Gesetz der ewigen Ordnung eingegangen, er hat sein Wesen zur Liebe gewandelt, er hat
Meine Gegenwart selbst sich erzwungen, weil Ich immer sein muß, wo die Liebe ist -
aber niemals sein kann, wo die Liebe fehlt. Die Liebe allein garantiert Meine Gegenwart. Der Liebefunke glimmt in jedem Menschen als Mein Anteil, doch so lange völlig unwirksam, wie er nicht entzündet wird - was des Menschen eigener Wille tun
muß, er dann aber ewiglich verbunden bleibt mit Mir.
Amen. B.D. NR. 6225.
Bereitschaft zum Empfang der Gnadenmittel.
2. April 1955. B.D. NR. 6226.
Aus Meinem reichen Gnadenschatz sollet ihr empfangen, sowie ihr begehret, denn
Meine Liebe ist immer bereit, auszuteilen und euch zu beglücken, wenn ihr nur Meine
Gnadengaben annehmen wollet. Ich bin überreich, ihr aber darbet, solange ihr noch
nicht in Meiner Nähe weilen und geistig mit Mir schaffen und wirken könnet. Ihr
habt keinen Überfluß, ihr seid arm an geistigen Schätzen, solange ihr nicht zu Mir kommet, zu Dem, Der allein euch von Seinem Reichtum abgeben kann und will - solange
ihr nicht von Mir euch geistigen Reichtum erbittet. Ständig aber könnet ihr eure Bitten
darum an Mich richten, Ich werde immer bereit sein, euch mit vollen Händen auszuteilen. Und was Ich euch gebe, das macht euch zu Mir-gleichen-Wesen, so ihr es nur recht verwertet. So ihr Meine Gnadengaben nützet in Meinem Willen. Ich trage sie euch
auch an ohne euer Begehren, aber sie werden euch erst dann Erfolg eintragen, wenn ihr
sie willig annehmet und Meinen Anweisungen folget zur rechten Ausnützung. Ihr seid
schwachen Willens und kraftlos, und ihr könntet euer Ziel auf Erden nicht erreichen,
wenn Ich euch nicht helfen würde. Meine Hilfe aber besteht darin, daß Ich euch Mittel
angebe, die eure Willensschwäche und Kraftlosigkeit beheben. Ich Selbst schenke
euch auch diese Mittel, aber ihr selbst müsset sie anwenden, wenn ihr Erfolg verspüren
wollet, ihr müsset allen Meinen Anweisungen Folge leisten, um nun aber auch merklich
Kraftzufuhr zu erfahren, um nun auch leicht den Aufstieg zurücklegen zu können, der
Zweck eures Erdenlebens ist. Ihr sollet zur Höhe gelangen und könnet dies nicht aus
eigener Kraft, weil ihr euch selbst aller Kraft beraubtet durch euren einstigen Abfall von
Mir. Also brauchet ihr notwendig Hilfe, die Ich euch reichlichst gewähre. Doch freiwillig müsset ihr diese Meine Hilfe entgegennehmen, weil Ich euch niemals zwingen
werde zur Annahme von Licht und Kraft, die ihr aber benötigt, um Mich als letztes Ziel
zu erreichen. Ihr seid schwache Wesen und könnet jederzeit euch von Mir Kraft
holen. Doch wirken kann diese Kraft nur an euch, wenn ihr sie annehmet und recht
nützet. Es sind aber immer nur geistige Werte, die Ich euch biete. Und sie sollen euch
zum geistigen Aufstieg verhelfen. Eure Seele soll danach verlangen, und der Körper
soll sie unterstützen, indem er willig das ausführt, was die Seele tun will, um Meinem
Willen gemäß den Gnadenschatz auszuwerten. Es soll der Körper bereitwillig Mein
Wort ausleben, das als Kraftspender für die Seele Mein kostbarstes Gnadengeschenk
ist - oder auch, es soll der Mensch nicht nur Hörer, sondern Täter Meines Wortes
sein. Dann wird er einen übergroßen Segen erfahren, denn auch er wird eine merkliche Krafterhöhung spüren, daß er stets mehr bereit ist, Meinen Willen zu erfüllen.
Denn die Gnadenzufuhr wird unbegrenzt sein, es wird ihm immer leichter fallen, sich
frei zu machen von den Fesseln, die ihn noch mit der Erde verbinden - es wird die
Seele unaufhörlich zur Höhe streben, und sie wird auch ihr Ziel erreichen. Dann hat
sie die Gnade genützt, sie hat Meine rettende und helfende Hand angenommen und
ohne Widerstand sich von Mir ziehen lassen zur Höhe - sie hat sich der Gnaden
bedient, die unbegrenzt jeder Seele zur Verfügung stehen, aber im freien Willen angenommen und ausgewertet werden müssen - ansonsten sie wirkungslos bleiben und
die Seele nimmermehr aus der Tiefe zur Höhe gelangen kann.
Amen. B.D. NR. 6226.
Erlöste am Ende. Bewohner der neuen Erde.
3. April 1955. B.D. NR. 6227.
Wenn durch Meinen Willen und Meine Macht die Vernichtung dieser Erde, d.h. alles
auf ihr Lebenden, erfolgen wird, dann wird es sich erweisen, wer als wahrhaft erlöst gelten kann, denn nur diese werden das Ende überleben und eingehen können in Mein
Paradies auf der neuen Erde. Denn um dieses letzte Vernichtungswerk zu überleben,
gehört vollste Gläubigkeit an Mich in Jesus Christus und vollste Hingabe an Mich -
also gänzliches Lösen von Meinem Gegner - es gehört dazu der Zustand der Freiheit,
den Jesus erkauft hat für die Menschen durch Seinen Tod am Kreuz. Nur ein durch
Sein Blut erlöstes Wesen kann die neue Erde bewohnen, wo der Satan keine Gewalt
mehr hat, wo Ich Selbst unter den Meinen weilen kann, weil der Zustand wiederhergestellt ist, in dem sie waren im Anbeginn. Die Erlösung durch Jesus Christus können
zwar auch zuvor Menschen erfahren, die Ich abrufe von dieser Erde, ehe das letzte Ende
gekommen ist. Auch sie werden selige Bewohner Meines Reiches sein, wo ihnen keine
böse Macht mehr schaden oder sie bedrängen kann, eben weil sie erlöst sind von
ihr. Doch die Menschen, welche die neue Erde bewohnen sollen, leben in gleicher
Seligkeit, in völliger Freiheit, licht- und kraftvoll, aber doch in irdischen Sphären, weil
sie den Stamm eines neuen Geschlechtes bilden sollen, weil sie dem folgenden Menschengeschlecht verhelfen sollen zur restlosen Erlösung, das noch so lange die Erde
beleben muß, bis alles restlos vergeistigt ist. Als selbst erlöst, können die ersten Menschen auf der neuen Erde überaus segensreich einwirken auf ihre Nachkommen und
auf alles sie umgebende Geistige, das noch gebunden ist in den Schöpfungen der neuen
Erde. Und es kann also dieses Geistige einen schnelleren Entwicklungsgang zurücklegen. Denn es muß die Zeit gut genützt werden, da Mein Gegner noch in Ketten
geschlagen ist - da er keinen Zugang hat zu den Menschen der Erde, weil die Kraft und
das Licht der Erlösten so stark ist, daß ihm jede Annäherung an die Menschen verwehrt ist. Genau so, wie in der letzten Zeit vor dem Ende sein Wirken und Wüten
untrüglich zu erkennen war, genau wie er seinen ganzen Einfluß anwandte, um die
Menschen in die Tiefe zu ziehen, so wird nun auf der Erde der Einfluß des Göttlichen
vorherrschen. Es wird alles zur Höhe streben und auch überaus leicht zur Höhe
gelangen, weil keine Gegenkraft es hindern kann - weil aus dem erlösten Menschengeschlecht wieder Menschen hervorgehen, die voller Liebe sind, in denen also das göttliche Prinzip vorherrscht und die in kürzester Zeit völlig ausreifen, um in Mein Lichtreich eingehen zu können, wenn ihr Erdenleben beendet ist.
Amen. B.D. NR. 6227.
Furcht vor dem Tode.
4. April 1955. B.D. NR. 6228.
Das Tor zur Ewigkeit muß jede Seele durchschreiten, kein Mensch kann diesen Gang
von sich abwenden, alle müssen den Erdenaufenthalt einmal vertauschen mit dem Aufenthalt im jenseitigen Reich - alle müssen ihren schweren Erdenleib ablegen, weil nur
die Seele jenes Reich betritt, alles Irdische aber zurückbleibt auf der Erde, auch wenn
die Seele noch so stark damit verbunden ist. Doch sie kann jubeln und jauchzen beim
Eingang in das jenseitige Reich, aber auch in größter Unglückseligkeit, in Not und
Armut drüben anlangen, je nach dem Wandel, den der Mensch auf Erden geführt hat.
Es kann der Aufenthalt im geistigen Reich auch das schönste Erdenleben verblassen lassen, dieses kann aber auch eingetauscht werden müssen gegen überaus finstere Umgebung, was die Seele auch zuvor schon fühlt und sich darum so lange wie möglich wehrt,
den Körper zu verlassen. Doch alle Menschen stehen vor dieser Stunde, und niemand
kann sich das Leben nur um einen Tag verlängern - die Stunde des Abscheidens von
dieser Erde ist vorgesehen seit Ewigkeit, und die Seele muß sich beugen dem göttlichen Gesetz. Aber sie hat es selbst in der Hand, den Übergang vom irdischen zum geistigen
Reich sich herrlich zu gestalten, und dann wird sie die Stunde nicht erwarten können,
da sie von dem schweren Erdenkleid befreit und in ein geistiges Kleid gehüllt wird, in
dem sie sich nun frei und glückselig bewegen kann und ihrem Schöpfer und Vater Lob
und Dank entgegenbringt, Der ihr dieses selige Los bereitet. Unwiderruflich kommt für jeden Menschen der Abruf von dieser Erde - und der Tod bedeutet für die meisten
Menschen Furcht und Schrecken, sie denken mit Unbehagen daran, und sie tun nichts,
um diesen Schrecken loszuwerden - weil sie nicht glauben, aber doch im tiefsten
Innern sich fürchten vor der Todesstunde. Und sie werden das Unbehagen nicht eher
loswerden, bis sie ernstlich mit sich selbst zu Gericht gehen, bis sie sich einmal Rechenschaft ablegen, ob und wie sie wohl bestehen könnten, wenn sie sich verantworten
müßten. Eine ernsthafte Selbstprüfung könnte sie veranlassen, sich zu wandeln, so zu
leben, wie es Gottes Wille ist oder wie sie selbst es für recht erkennen - und es wird in
ihnen die Furcht vor der Todesstunde abnehmen, je mehr sie an sich arbeiten, auch
wenn sie noch nicht recht zu glauben vermögen. Ein rechter und gerechter Lebenswandel schließt auch Liebewirken ein, und dann werden die Lehren des Glaubens nicht
mehr so unannehmbar erscheinen; es beschäftigt sich der Mensch in Gedanken mit
Fragen, die ihn zuvor nicht berührten - weil der Wille, recht zu leben, schon ein Schritt
näher ist zu Gott, an Den zu glauben ihm schwerfällt. Jeder Mensch weiß es oder fühlt
es, was recht und gerecht ist, und so er sich nur von seinem Gefühl mehr lenken läßt,
wird er auch anders denken lernen - er wird sich mehr mit seinem Abscheiden und
dem Zustand nachher befassen, und er wird ruhiger seinem Ende entgegensehen, denn
nun folgt er mehr seiner inneren Stimme, er handelt, wie er es für recht hält, und er lernet glauben. Und dann findet er auch Gott, noch bevor seine Zeit beendet ist, und die
Stunde des Todes hat für ihn auch den Schrecken verloren.
Amen. B.D. NR. 6228.
Erkennen und Empfangen abhängig vom Willen.
5. April 1955. B.D. NR. 6229.
Ich kann die Menschen immer nur so bedenken, wie es ihr eigener Wille zuläßt.
Alles könnten sie von Mir empfangen, unbeschränkt könnten ihnen Meine Gnadengaben zufließen, doch solange sie wenig oder gar nichts fordern, wären Meine Zuwendungen immer nur ein gewisser Zwang auf ihre Entscheidung und gänzlich ohne Zweck,
denn im freien Willen soll das Wesen zur Vollendung gelangen, nicht durch Meinen
Willen oder Mein Einwirken wider seinen Willen sich wandeln, weil es dann jegliche
Freiheit seines Ichs verlieren würde und immer und ewig nur Mein "Geschöpf" bliebe,
niemals aber Mein "Kind" werden könnte. Also kann immer nur so auf euch Menschen
eingewirkt werden, daß ihr selbst eure Schwäche und Mangelhaftigkeit erkennt und
nun freiwillig begehret, diesen Zustand in einen besseren zu verkehren, Ich kann euch
immer nur diese eure Schwäche und Mangelhaftigkeit vor Augen stellen, indem Ich
euch den Urzustand dagegenhalte, in dem ihr unaussprechlich selig waret. Und Ich
kann dies immer nur tun durch Mein Wort, durch Aufklärung über die Zusammenhänge, den Ursprung und die Bestimmung alles dessen, was ihr sehet um euch und was
ihr selbst seid. Ob ihr dies nun glauben wollet, ist wieder euch ganz freigestellt, darum
auch ein solches Wissen niemals bewiesen werden kann, doch auch wieder euch nicht
unwahrscheinlich dünken wird, wenn ihr euch nur ernsthaft mit solchen Gedanken
befasset, die Mein Wort in euch auftauchen lassen wird - weil dies Mein Wille ist.
Denn Ich helfe euch, wo es nur immer möglich ist, ohne euren Willen zu beschneiden. Ihr könnet zum Erkennen kommen, doch den Willen dazu müsset ihr selbst aufbringen, dann aber werdet ihr merklich eine Gnadenzuwendung erfahren und den Weg
zur Höhe nun leicht zurücklegen können, denn was euch mangelt an Kraft und Licht,
lasse Ich euch reichlich zukommen. Und je mehr ihr begehret, desto mehr werdet ihr
auch empfangen - denn Meine Liebe setzet Meinem Gebewillen keine Grenzen. Es
steht euch alles zur Verfügung, nur müsset ihr zu Mir kommen und Mich angehen um
Meine Gnadengaben, ihr müsset euch Mir anvertrauen in eurer Schwäche und um Stärkung bitten, ihr müsset euch im Glauben an Meine endlose Liebe und Macht Mir willenlos hingeben und bitten, daß Ich Mich eurer Schwäche erbarme. Ihr müsset euch
selbst unglücklich fühlen in dem Zustand, da ihr auf Erden wandelt, und wohl wollen,
aber nicht immer ausführen können, was ihr wollt, weil euch dazu die Kraft fehlt. Und Ich werde auch keine Bitte unerfüllt lassen, die dem Ziel gilt, daß ihr zur Vollendung gelanget. Ich werde Mich eurer annehmen stets und ständig, auch dann, wenn euer
Wille Mir noch abgewandt ist - aber dann immer nur versuchen, ihn Mir zuzulenken,
weil Ich euch die Freiheit eures Willens belassen muß. Ihr seid niemals verlassen,
denn Mein Ziel ist es, euch Mir zuzuführen, und also werde Ich so lange auf euch einzuwirken suchen, bis ihr euch Mir freiwillig hingebet, um dann euch Gnade und Kraft
ungemessen zuführen zu können - auf daß ihr euer Ziel erreichet, so daß ihr euch mit
Mir vereinigt, von Dem ihr einst ausgegangen seid.
Amen. B.D. NR. 6229.
Ende. Umwandlung und Neuschöpfung.
6. April 1955. B.D. NR. 6230.
Und es wird kommen, wie Ich es euch verkündet habe - die Erde wird ihr jetziges
Aussehen verlieren, es wird eine Wende eintreten geistig und irdisch, es wird eine Scheidung erfolgen von den Böcken und den Schafen - es werden zur Seligkeit gelangen die
Meinen und zur Neubannung verurteilt werden, die Meinem Gegner angehören.
Und es muß dies so kommen, ansonsten es keine Aufwärtsentwicklung mehr gäbe, weil
alles Geistige nach unten strebt, ausgenommen die wenigen Menschen, die Mir treu
bleiben werden bis zum Ende. Die Erde aber muß weiter ihren Zweck erfüllen - sie soll
dem Geistigen dienen, das zur Höhe gelangen soll. Die Menschen der Jetztzeit aber,
die den Weg durch die Schöpfung schon gegangen sind, machen den ganzen zuvorigen
Entwicklungsweg vergeblich - sie, die die höchste Entwicklungsstufe schon erreicht
haben durch den zuvorigen Erdengang, versagen nun in dem letzten Stadium und sinken so tief zurück, daß der Eingang in das geistige Reich ihnen verwehrt bleibt - daß
sie in härtester Materie gebannt werden müssen, um noch einmal zugelassen werden zu
können zur letzten Willensprobe als Mensch nach endlos langer Zeit. Die Zahl derer,
die das Erdenleben wirklich recht nützen zu ihrer Vollendung, ist sehr gering, weil der
Geist dessen, der Mein Gegner ist, so vergiftend einwirkt auf alle Erdenbewohner, daß
zuvor die Erde gereinigt werden muß, ehe sie ihrem eigentlichen Zweck wieder nachkommen kann. Und diese Reinigung also will Ich vollziehen durch ein gewaltiges
Umgestaltungswerk, dem die Menschen nicht mehr entrinnen können, weil sie selbst
den Anlaß dazu geben durch ihr Gebaren und ihre völlig Mir-widersetzliche Gesinnung. Es muß eine Änderung geschaffen werden, denn es geht um Meine Geschöpfe,
die endlos lange leiden müssen, wenn sie nicht auf Erden ihren Entwicklungsweg vollenden nach Meinem Willen. Und dieser Zeitpunkt ist gekommen, wenngleich es für
euch Menschen unglaubwürdig erscheint, daß sich etwas vollziehen soll in der Schöpfung, in der Natur, wofür sich keine ähnlichen Ereignisse auf Erden nachweisen lassen. Die Erde steht in der letzten Zeit des Bestehens in ihrer jetzigen Form. Was das
bedeutet, könnet ihr alle nicht erfassen - daß alles aufhört zu sein - daß Menschen,
Tiere und alle Schöpfungswerke ihr Ende finden und eine völlig neue Erde erstehen
wird, die sich eure kühnsten Gedanken nicht ausmalen können, weil völlig neue Schöpfungswerke erstehen werden, die euer Auge noch nie geschaut hat und die für euch
Wunder über Wunder bedeuten werden, die ihr die neue Erde erleben und beleben
werdet. Durch Zeiten hindurch habe Ich die Menschen darauf hingewiesen, daß eine
neue Erde und ein neuer Himmel erstehen wird. Die Menschen haben es nicht erfaßt,
was darunter zu verstehen ist. Aber Mein Wort ist Wahrheit und wird sich erfüllen -
doch nur den wenigen ein Beweis sein Meiner Göttlichkeit, die im tiefen Glauben an
Mich Mein geworden sind und denen Ich das Paradies der neuen Erde erschließen
kann, weil sie Meine Kinder sind und ewig bleiben werden. Diese wenigen fassen
auch Meine Worte in ihrem Sinn, und sie werden Mich und Mein Kommen erwarten im
festen Glauben, daß Ich sie erretten werde aus der Not, die dem letzten Ende vorangehen wird. Denn es sind Meine Kinder, die Ich holen werde, wenn die Zeit erfüllt ist.
Amen. B.D. NR. 6230.
Gott offenbart Sich immer wieder als Liebe.
7. April 1955. B.D. NR. 6231.
Allen Meinen Geschöpfen wende Ich Mich in Liebe zu, weil sie von Mir ausgegangenes Geistiges sind, wenn auch in verschiedenem Entwicklungsgrad. Den Menschen aber gilt Meine besondere Liebe, denn jede Seele ist ein geschaffener Urgeist, den Ich
nach endlos langer Zeit der Entfernung von Mir endgültig zurückgewinnen will für
Mich. Bedenket das, ihr Menschen, daß ihr kurz vor eurer Vollendung steht, und dann
werdet ihr auch glauben können, daß Ich nichts unversucht lasse, euch ganz zu gewinnen, und ihr werdet euch nicht mehr fragen, ob wohl jeder Mensch Meine Gnade
erfährt - ob Ich wohl an jeden einzelnen herantrete, um ihm den rechten Weg zu weisen zu Mir. Mag auch bei dem einen oder dem anderen Mein gnadenvolles Einwirken offensichtlicher in Erscheinung treten, Meine Liebe lässet aber keinen Menschen
aus, und um eine jede Seele werbe Ich von Beginn ihrer Verkörperung bis zum Tode.
Doch ob Ich beachtet werde, das liegt am Willen des Menschen selbst. Es wird niemand sagen können, daß er nicht schon in Not gewesen sei und wieder herausgeführt
wurde aus dieser, es wird keiner die liebevolle Führung Meinerseits zu entbehren brauchen - nur ob er es ansieht als eine Führung Meinerseits, das ist fraglich, wenn er nicht
an Mich und Meine Liebe glaubt. Aber Ich bin keinem Menschen fern, Ich verfolge
ihn mit Meiner Liebe, auch wenn er Mich zurückweiset. Ich lasse ihn nicht aus, immer
nur ihn (zu, d. Hg.) bestimmen suchend, sich Dem in Gedanken zuzuwenden, Der ihn
erschaffen hat. Doch manchen Menschen kann das ganze Erdenleben mit allen an
ihn herantretenden Schicksalsschlägen und der immer-wiederkehrenden-Hilfe nicht
dazu bewegen, sich gedanklich mit Mir zu verbinden. Dann aber ist es immer sein
Wille oder Unwille, niemals aber mangelnde Hilfe oder Äußerung Meinerseits. Ich will
nur dazu ihn veranlassen, daß er mit Mir spricht in Gedanken, daß er sich fragend oder
bittend an Mich wende, weil er Mir dann beweiset, daß er Mich anerkennt. Denn
auch das angelernte Wissen um einen Gott der Liebe und der Allmacht genügt oft nicht,
mit diesem Gott sich selbst innerlich in Verbindung zu setzen. Dann also ist das Wissen
um einen Gott ohne Erfolg für die Seele - ein inniger Gedanke an Mich aber um vieles wertvoller. Und diesen innigen Gedanken an einen Gott und Schöpfer kann jeder
Mensch in sich aufkommen lassen, auch wenn ihm weiteres Wissen fehlt. Und er wird
diesen innigen Gedanken pflegen, sowie er liebenden Sinnes ist, denn die Liebe drängt
ihn dazu, an die "Ewige Liebe" zu denken. Und das allein will Ich erreichen, und Ich
trete darum in vielerlei Weise an den Menschen heran, durch Not und Leid, durch
schicksalhaftes Erleben, Ich offenbare Mich durch die Schöpfung. Alles ist geeignet
dazu, die Menschen Verbindung suchen zu lassen in Gedanken mit ihrem Schöpfer und
Vater von Ewigkeit. Und ist diese Verbindung erst einmal hergestellt, dann wird der
Mensch auch in seiner Entwicklung fortschreiten, denn dann habe Ich ihn erfaßt, und
Ich ruhe nicht eher, bis er ganz Mein geworden ist - wenngleich immer der freie Wille
ausschlaggebend ist, der sich aber doch einmal zu Mir bekennt, weil Meine Liebe auf
ihn einwirkt, bis Ich ihn für Mich gewonnen habe.
Amen. B.D. NR. 6231.
Karfreitag. Liebe.
8. April 1955. B.D. NR. 6232.
Die Liebe vermag alles - die Liebe erträgt das größte Leid, sie erduldet die größten
Schmerzen, denn die Liebe gibt Kraft dazu. Darum konnte nur die Liebe Sühne leisten für die ungeheure Sündenschuld der Menschheit, die eine ebenso große Sühneleistung erforderte um der göttlichen Gerechtigkeit willen. Denn niemals wäre ein
Wesen ohne Liebe fähig gewesen, das zu ertragen, was der Mensch Jesus ertragen hat
für die sündige Menschheit, um sie zu erlösen. Es wäre auch niemals der Wille dazu vorhanden gewesen, wo keine Liebe war. Und so ist auch das Erlösungswerk Jesu und die
Menschwerdung Gottes begreiflich, daß Sich Gott - als die ewige Liebe - in einem
Menschen verkörperte, um ebendieses Erlösungswerk zu vollbringen - und daß
sonach Gott Selbst Sich ans Kreuz schlagen ließ, um die Menschen zu erlösen. Es
nahm die Liebe voll und ganz von einem Menschen Besitz - oder auch: Ein Mensch
entfaltete in Sich die Liebe zu höchster Glut, und nun ertrug der Mensch Jesus die größten Leiden und Qualen mit liebeerfülltem Herzen, um dadurch Seinen sündigen Mitmenschen Erlösung zu bringen von ihrer Sündenschuld. Es war ein Werk übergroßer
Liebe, denn die Qualen waren unermeßlich, die der Mensch Jesus auf Sich nahm, die Er
ertrug bis zur Stunde des Todes, vollbewußt und ohne den geringsten Widerstand. Er
hätte in Seiner Macht- und Kraftfülle, die Ihm durch die Liebe eigen war, wohl Seine
Leiden beenden können. Er hätte das Maß Seiner Leiden wahrlich auch verringern
können, weil die Kraft Gottes in Ihm war als Auswirkung Seiner Liebe. Doch Er litt
freiwillig, weil nur so die Menschen Erlösung fanden von der gewaltigen Schuld, die
ihnen die Knechtschaft des Satans eingetragen hätte (hatte), von der Jesus sie befreien
wollte. Es waren die entsetzlichsten Qualen, die der Mensch Jesus körperlich und seelisch erlitt, die aber nur ertragbar waren durch die Liebe - weil der Liebe alles möglich
ist. Ihr Menschen habt keine Vorstellung von der Größe eurer Schuld, wie ihr darum
auch keine Vorstellung haben könnet von dem Leidensmaß Jesu, Der als reiner Mensch,
als völlig sündenloses Wesen, ganz anders litt als ihr Menschen, denn Seine Seele empfand noch viel größere Qualen, die sich in einer Sphäre aufhalten mußte, die ganz ihrem
Licht und ihrer Reinheit widersprach. Erst im geistigen Reich wird euch dieses faßbar sein, wenn ihr selbst in den Lichtsphären weilet und dann erst ermessen könnet,
was es heißt, diese Sphäre vertauscht zu haben gegen die Finsternis auf Erden, wo die
Menschen belastet waren mit der Sünde und Teufeln gleich sich auf jene reine Seele
stürzten - die alles geduldig über sich ergehen ließ, die sich nicht wehrte, die unbeschreibliche Qualen auf sich nahm - nur um den geknechteten, vom Satan gefesselten
Seelen zu helfen, frei zu werden. Die Liebe des Menschen Jesus zu Seinen Mitmenschen war so tief, daß Er Sich freiwillig zu ihnen in die Sphären der Finsternis begab,
denn nur durch die Liebe konnte ihnen Rettung werden, nur Gott Selbst - die ewige
Liebe - konnte den Menschen Rettung bringen. Und darum verkörperte Sich die
"Liebe" in dem Menschen Jesus. Die Menschwerdung Gottes ist nur so euch Menschen zu erklären, daß die Liebe Selbst von oben herabstieg zu den Menschen, weil
anders keine Rettung, keine Befreiung aus der Gewalt des Gegners von Gott, möglich
war. Der Liebe aber ist alles möglich, doch es mußte das Erlösungswerk sichtlich für die
Menschen vor sich gehen - es mußte den Menschen offensichtlich sein, wozu die sündige Menschheit fähig war und was andererseits die Liebe vermochte. Es mußte ein
reiner Mensch sterben am Kreuz unter entsetzlichen Qualen, aber es wurde dieser
Opfertod freiwillig und aus Liebe auf sich genommen für die Menschen, die dadurch
Erlösung finden, wenn sie wollen, daß das Erlösungswerk auch für sie dargebracht worden ist. Denn die Liebe starb für alle Menschen, sie tilgte die Schuld aller Menschen. Die Liebe trug den Sieg davon über den Satan, der bar jeder Liebe und darum machtlos ist, wo nur mit der Waffe der Liebe gekämpft wird.
Amen. B.D. NR. 6232.
Leiden und Sterben.
9. April 1955. B.D. NR. 6233.
Mein Leiden und Sterben am Kreuz war nicht zu umgehen, Ich mußte den Kelch austrinken bis zur Neige, Ich mußte alles auf Mich nehmen, sollte das Erlösungswerk für
euch Menschen vollbracht werden, das euch befreite von aller Schuld. Nur die
Erkenntnis eurer erbarmungswürdigen Lage veranlaßte Mich zu diesem Opfergang,
denn Mein Herz war voller Liebe zu euch - und diese Liebe wollte das entsetzliche Los
von euch nehmen, das euch erwartete nach eurem Leibestode. Weil Ich um dieses
entsetzliche Los wußte, weil Ich sowohl die Seligkeiten des Lichtreiches als auch die Leiden und Qualen im Reiche der Finsternis an Meinen Augen vorüberziehen lassen
konnte und weil Meine Liebe euch als Meinen gefallenen Brüdern galt, darum suchte
Ich nach einem Ausweg, der euer entsetzliches Los abwenden konnte. Ich nahm
Selbst alle Sündenschuld auf Mich und ging damit den Weg zum Kreuz. Was irdisch
an Mir getan wurde, das war gleichsam nur das Symbol dessen, was die gesamte Sündenlast für Mich bedeutete, eine unermeßlich drückende, schmerzende und niederreißende Last, die Mich immer wieder zu Boden warf und die Ich doch getragen habe aus
übergroßer Liebe. Was nur an Schmerzen Mein Körper aushalten konnte, das habe
Ich auch auf Mich genommen, denn Ich trug die Sündenlast für euch, Ich wollte dafür
die Sühne leisten, die ihr hättet unwiderruflich abtragen müssen - wozu ihr in Ewigkeit nicht wäret fähig gewesen. Ich habe gelitten und gekämpft, Ich habe wahrlich Blut
geschwitzt, Ich habe in alle Tiefen der Hölle hineingesehen, und Angst und Grauen zerrissen Meine Seele. Ich habe alles das erduldet, was ihr selbst hättet leiden müssen.
Und Meine Liebe zu euch gab Mir die Kraft, durchzuhalten bis zur Stunde des Todes. Es
gibt keinen Vergleich für diese Meine Leiden, kein Mensch hätte dieses Maß ertragen.
Ich aber erbot Mich freiwillig dazu, weil Ich wußte, daß nur so euch Erlösung werden
konnte aus den Fesseln des Satans. Ich wußte zuvor schon, was Mich erwartete, und
Ich trug auch diese Last mit Mir herum, Ich ging bewußt den Weg, dessen Endziel das
Kreuz war, aber Ich litt durch dieses Mein Wissen unsagbar und konnte darum niemals
froh sein inmitten der Meinen. Ich sah das über die Seelen verhängte Unheil, Ich sah
die Erfolglosigkeit ihres Erdenwandels, wenn Ich versagte und ihnen nicht die Rettung
brachte aus Sünde und Tod. Und dieses Wissen bestärkte Meinen Willen, so daß Ich
Mich widerstandslos in Mein Schicksal ergab, das Zweck und Ziel Meines Erdenwandels gewesen ist. Doch bis zuletzt mußte Ich ringen, bis zuletzt häufte sich die Last so
ungeheuer vor Mir auf, daß Ich Meine Kraft schwinden fühlte und darum als Mensch
zu Gott rief, den Kelch an Mir vorübergehen zu lassen. Doch die Kraft Meiner Liebe
war stärker als Meine menschliche Schwäche. Und der Tag Meiner unsäglichen Leiden und Meines Sterbens am Kreuz wurde für euch Menschen der Tag der Erlösung
von aller Schuld. Und das Wissen darum ließ Mich alles geduldig auf Mich nehmen,
so daß Ich zuletzt ausrufen konnte: "Es ist vollbracht." Und es konnte Meine Seele
zurück, von da sie gekommen war, denn durch Meinen Tod fand die gänzliche Vereinigung statt mit dem Vater, von Dem auch Ich einst ausgegangen war.
Amen. B.D. NR. 6233.
Tod und Auferstehung. Leben.
10. April 1955. B.D. NR. 6234.
Ich bin den Weg gegangen, der Mir vorgezeichnet war, den Ich aber freiwillig zurücklegen mußte, um das Ziel zu erreichen - gänzlich mit dem Vater von Ewigkeit vereinigt
zu sein. Ich ging den Weg durch den Tod zum Leben - durch die Finsternis zum
Licht. Und Ich bewies den Menschen das Licht und das Leben durch Meine Auferstehung am dritten Tage. Ich mußte wohl den Tod erleiden, um aber nun zum ewigen
Leben einzugehen, denn "Leben" ist nur in der Verbindung mit Gott, Der in Sich "ewiges Leben" ist. Es geht um weit Größeres, als ihr Menschen leichthin unter dem Wort
"Leben" versteht. Es ist die Vergöttlichung dessen, was geschaffen wurde, die dem
Geschaffenen zum Ziel gesetzt wurde, und um diese restlose Vergöttlichung zu erreichen, muß die Tiefe überwunden werden, es muß ein Weg zurückgelegt werden, der
über den Tod zum Leben führt. Und Tod ist alles, was fern ist von Gott. Der Weg
zum Leben ist der Weg zu Gott - und da einstmals das Erschaffene in Mehrzahl "fiel",
muß es nun "auferstehen". Und es muß zurückkehren aus der Finsternis zum Licht -
es muß der Grabesnacht entsteigen, in der es ewige Zeiten geschmachtet hat, und ins
Licht des Tages hinaustreten. Ich bin auferstanden von den Toten, Ich habe euch Menschen den Beweis geliefert, daß auch ihr auferstehen könnet zum Leben, wenngleich ihr irdisch den Tod erleidet. Ich habe euch bewiesen, daß der Tod zu überwinden ist, daß
ihr alle aus der Nacht des Todes ins Licht des Tages treten könnet, wenn ihr Mir nachfolget - wenn ihr lebet, wie Ich gelebt habe auf Erden: wenn ihr einen Lebenswandel in
Liebe führet. Denn dann erstrebet ihr die Annäherung zu Gott, dann kann die Vereinigung mit Gott erfolgen, und dann kann es für euch keinen Tod mehr geben, weil ihr
euch doch mit dem "Leben" verbunden habt, aber dennoch den irdischen Leib ablegen
müsset, der euch nur hinderlich ist für ein Leben in Freiheit und Seligkeit. Irdisch
also müsset ihr sterben, es entsteigt eure Seele dem Grabe, das sie zuvor eingeschlossen
hielt; sie tritt strahlend ein in das Reich, das ihre wahre Heimat ist - sie ersteht aus dem
Dunkel auf zum Licht. Was an Mir geschah, wird auch an euch geschehen, und darum
brauchet ihr keinen Tod mehr zu fürchten, weil Ich ihm alle Schrecken genommen
habe. Ich bin auferstanden am dritten Tage, Meinen Jüngern sichtbar geworden, die
Meinen vergeistigten Leib schauen sollten, auf daß sie selbst glaubten und in alle Welt
gehen konnten und verkünden, daß Ich lebe. Vor Meinem Kreuzestode aber blieben
die Menschen auch nach ihrem Tode noch in der Tiefe, es war der Weg noch nicht frei
gemacht für den Eintritt in das Lichtreich, und Ich mußte daher auch in die Tiefe hinabsteigen nach Meinem Tode und auch von dort die Brücke schlagen nach oben, in
Mein Reich, und es durften Mir folgen alle Seelen, die in der Tiefe schmachteten. Meine
Liebe rief auch sie zur Nachfolge auf. Auch für die Seelen in der Tiefe war der Tag der
Auferstehung gekommen, auch sie konnten zum Leben gelangen, durch Mein Erlösungswerk. Denn der Tod war überwunden durch Mein Werk der Liebe, und alle Seelen werden auferstehen zum ewigen Leben, die gleich Mir die Vereinigung suchen mit
dem Vater von Ewigkeit.
Amen. B.D. NR. 6234.
Kampfzeit vor dem Ende. Bedrängnisse.
11. April 1955. B.D. NR. 6235.
Ihr werdet noch einen schweren Kampf bestehen müssen wider euch selbst und
auch wider eure Feinde - ihr werdet von außen so bedrängt werden, daß es euch
schwerfallen wird, alles hinzugeben, und darum ihr auch mit euch selbst ringen müsset,
daß euch die irdische Materie nicht zum Unheil wird - daß ihr um dieser willen Mich
aufgebet. Denn ihr würdet einen schlechten Tausch machen, weil es nur kurze Zeit
währet, da euer Körper darben muß und in mißlichen Verhältnissen das Leben fristet. Denn Ich verkürze die Tage um der Meinen willen, weil Ich weiß, daß sie viel
Kraft benötigen, um standzuhalten wider ihre Feinde. Und dann werden sie den Lohn
empfangen für ihre Treue. Darum warne und ermahne Ich euch Menschen, nicht
euch niederdrücken zu lassen, was auch über euch kommen mag. Es muß dies alles
vorangehen, und so auch muß die Entscheidung von euch gefordert werden; aber ihr
sollet dann auch wissen, daß bald das Ende da ist, daß Ich komme, um euch zu holen -
und daß gerade diese Bewährung im Glauben euch zu den Meinen stempelt. Darum
denket immer daran, daß die Menschen wohl den Leib, nicht aber eure Seele töten können, und so ihr dieses fest glaubet, wird auch euer Leib alles ertragen, und Ich werde
euch die Kraft geben, auf daß er nicht so empfindet, wie es für den Mitmenschen den
Anschein hat. Es wird wohl ein Kampf sein, den ihr gegen euch selbst führet, doch nur
so lange, bis ihr euch versenket in Mein Wort - bis ihr Mich Selbst zu euch sprechen
lasset. Dann wird eine wundersame Ruhe und Kraft euch durchströmen, und dann
werdet ihr keinen Augenblick mehr zögern, ihr werdet hingeben, was man von euch
verlangt, euren Glauben aber verteidigen mit Worten, die euch Mein Geist eingibt.
Ihr werdet keine Furcht mehr empfinden, sondern freudigen Herzens Meine Bekenner
sein, sowie das Bekenntnis für Mich und Meinen Namen gefordert wird. Aber darum
ermahne Ich euch, Mich zuvor sooft als möglich zu euch sprechen zu lassen.
Ich ermahne euch deshalb, damit ihr schon Kraft in euch aufspeichert, damit ihr nicht
erst in die inneren Bedrängnisse kommet, damit ihr wisset, was vor euch liegt, und euch
im Herzen schon von allem löset, was euch doch genommen wird, wenn ihr Mir treu
bleiben wollet. Ihr habet wahrlich nichts zu fürchten, wenn euer Herz Mir voll und ganz
gehört; nur für die Lauen ist dieser Kampf schwer, und zu diesen rede Ich darum eindringlich, daß sie sich vorbereiten sollen auf die Kampfzeit, wo es darum geht, Mir die
Treue zu beweisen oder um der Welt und ihrer Güter willen Mich zu verleugnen.
Auch ihr werdet den Weg des Kreuzes gehen müssen, doch auch ihr könnet zu Überwindern des Todes werden, denn Meine Liebe wird euch stets hilfreich zur Seite stehen,
sowie ihr nur bereit seid, für Mich zu zeugen. Doch immer wieder muß Ich euch darauf
hinweisen, daß es ein Kampf sein wird, daß ihr nicht mühelos die Siegespalme euch
aneignen dürfet - daß ihr aber fähig seid, den Kampf zu bestehen, und darum nur
euch vorbereiten sollet, daß ihr in ständiger Verbindung bleiben sollet mit Mir und
dann auch ständig Kraft beziehen werdet, auszuhalten bis zum Ende. Ihr, die ihr Mein
Wort empfangen dürfet, ihr seid gesegnet, denn ihr nehmet ständig Kraft entgegen, und
ihr könnet auch das Wort mit seiner Kraft weitergeben. Ihr werdet dann euch besonders einsetzen müssen, um auch den Schwachen zu Hilfe zu kommen, um sie aufzurichten und ihnen die Bedeutung eines Entscheides für oder wider Mich klarzumachen.
Ihr werdet besonders für diese Kampfzeit ausgebildet, und ihr brauchet auch kein Versagen zu fürchten, weil ihr euch als Streiter für Mich angeboten habt und Ich Selbst an
eurer Seite kämpfe. Aber ihr müsset rastlos tätig sein, Mich und Mein Wort auch
zuvor zu vertreten, ihr müsset euch beweisen als Meine rechten Diener auf Erden, die
immer nur den Auftrag ihres Herrn ausführen und Mich verkünden und auch das nahe
Ende. Ihr müsset euch bereitwillig führen lassen und alles als Meine Führung erkennen. Und es wird eure Arbeit gesegnet sein und Frucht tragen in der kommenden
Zeit des Kampfes. Ihr werdet selbst voller Kraft eures Amtes walten und Kraft austeilen
in reichstem Maße allen, die euch anhören und Mir treu bleiben wollen.
Amen. B.D. NR. 6235.
Verantwortung vor Gottes Richterstuhl.
12. April 1955. B.D. NR. 6236.
Alle werdet ihr euch dereinst verantworten müssen vor dem Richterstuhl Gottes -
sorget, daß ihr ohne Beben und Zagen vor Ihn hintreten könnet; sorget, daß Gottes
Auge wohlgefällig auf euch ruhe und ihr Sein Reich mit Ihm teilen dürfet. Es ist dies
eine ernste Mahnung, denn einstmals wird eure Reue groß sein, wenn ihr es versäumet
auf Erden, euch Seinen Geboten zu unterordnen, wenn ihr Seinen Willen auf Erden
nicht beachtet habt und wenn ihr erkennet, was euch eure Lauheit und Widersetzlichkeit eingetragen hat. Noch habt ihr alle die Gelegenheit, euch zu wandeln, so ihr nicht
recht lebet, so ihr euch nicht um den Willen Gottes kümmert, noch werdet ihr ständig
auf eure Erdenaufgabe hingewiesen, noch wird euch das Wort Gottes nahegebracht,
und ihr werdet immer wieder durch Geschehen aller Art hingewiesen auf Seine
Macht. Noch könnet ihr euch wandeln, wenn ihr es ernstlich wollet. Sowie aber
eure Stunde gekommen ist, da ihr abgerufen werdet von dieser Welt, dann ist auch die
Stunde eurer Verantwortung gekommen, und dann könnet ihr nichts mehr ungeschehen machen und nichts mehr nachholen, was ihr getan oder versäumt habt im Erdenleben, dann werdet ihr gerichtet nach Recht und Gerechtigkeit, dann werden alle eure
Sünden offenbar, und ihr erkennet euch selbst - denn ihr wandelt dann in der Finsternis und befindet euch in einem jämmerlichen Zustand - den ihr selbst aber euch
geschaffen habet durch euren Erdenlebenswandel. Lebet nicht leichtsinnig in den Tag
hinein, bedenket, daß ihr nur um eines Zweckes willen euch auf Erden verkörpern
durftet, daß ihr nicht willkürlich aus einer Schöpferlaune heraus in das Dasein getreten
seid - daß ein Ziel euch gesetzt wurde und daß dieses Ziel nur erreicht werden kann,
wenn ihr euch dem Willen Gottes unterstellt, wenn ihr euch einfügt in die göttliche
Ordnung - wenn ihr an euch selbst arbeitet, daß alles aus der Ordnung Getretene sich
wieder in der ewigen Ordnung bewegt - wenn ihr, die ihr unvollkommen seid, euch
wieder zur Vollkommenheit gestaltet, indem ihr die göttlichen Gebote erfüllt, die Liebe
zu Ihm und zum Nächsten fordert. Gott gab euch deshalb diese Gebote, weil euch die
Liebe mangelt, die aber der Inbegriff der göttlichen Ordnung ist. Er gab sie euch, auf
daß ihr eine Richtschnur habt im Erdenleben, nach welcher ihr nun euren Lebenswandel führen könnet. Das Erfüllen dieser Gebote allein ist Sein Wille - den Er euch
kundgibt immer wieder durch Sein Wort. Also höret Sein Wort an und suchet es auszuleben, indem ihr immer nur Liebewerke verrichtet, um Ihm dadurch immer näherzukommen. Dann brauchet ihr wahrlich den Tag des Gerichtes nicht zu fürchten, dann
könnet ihr vor den Richterstuhl Gottes treten, und es wird Sein Auge wohlgefällig auf
euch ruhen - dann wird auch die Stunde des Abscheidens von dieser Erde für euch die
Stunde der Erlösung sein, und ihr werdet frei und unbeschwert eingehen können in das
geistige Reich. Befolget die Mahnung, die euch von oben ertönt, seid nicht lau und
gleichgültig, weil ihr den Tag des Abscheidens noch ferne wähnet. Beugt euch Seinem
Willen und richtet euch danach - lebet in der Liebe, weil ihr dann in und mit Gott lebet
und dereinst aufgenommen werdet in Sein Reich, wo nur die Liebe regieret und wo die
Liebe Seligkeiten bereitet unbegrenzt.
Amen. B.D. NR. 6236.
Gottes Wort: Liebelehre. Rechte Verkünder.
13. April 1955. B.D. NR. 6237.
Wo immer die Lehre der Liebe verkündet wird, dort wird Mein Wort gepredigt und
dem Menschen der Weg gewiesen, der zu Mir führt. Denn die Liebe ist es, die euch mangelt, und die Gestaltung zur Liebe ist der rechte Weg zu Mir. Da aber euer Erdenlebenszweck die Vereinigung mit Mir ist, die nur durch die Liebe stattfinden kann, ist jeder
Verkünder der Liebelehre von Mir gesegnet, denn er trägt dazu bei, Meine Geschöpfe
Mir wieder zuzuführen, die Ich verloren hatte, die freiwillig sich von Mir entfernten.
Das Erdendasein als Mensch ist euch nur zu dem Zweck gegeben worden, daß ihr
umkehret auf eurem bisherigen Wege, daß ihr einen anderen Weg einschlaget, was
immer dann geschieht, wenn ihr die Liebe übet. Und weil ihr das nicht von selbst tut,
müssen euch Meine Diener dazu anregen, sie müssen euch selbst ein Liebeleben vorleben und euch auch mit Meinen Geboten bekannt machen, die nur Liebe zu Mir und
zum Nächsten fordern. Ihr sollet von diesen Dienern in das Wissen eingeführt werden
um die Erfüllung Meines Willens und ihre Auswirkung, ihr sollet durch sie erfahren
von Meiner nie-endenden Liebe zu euch und von Meinem Ziel, euch zu Meinen Kindern zu machen. Ihr sollet Mich Selbst kennenlernen als einen Gott der Liebe, Weisheit und Macht - auf daß ihr nun euren Gott liebenlernet und Ihn als euren Vater
anrufet, daß Er euch wiederaufnehme als Seine Kinder und euch heimhole in das Vaterhaus. Nur wenn ihr von eurer Aufgabe wisset, könnet ihr sie lösen, und wer euch nun
darüber unterweiset, den werde Ich segnen, ist er doch Mein Knecht und Mitarbeiter,
der auf Erden an Meiner Statt redet, weil Ich Selbst Mich nicht äußern kann, um der
Glaubensfreiheit keinen Zwang anzutun. Und ihr Menschen könnet immer den als
Meinen Diener ansehen, der die Liebe predigt, denn dieser predigt Mich Selbst. Er
kann niemals im Dienst eines anderen Herrn stehen, so er Mein Gebot der Gottes- und
Nächstenliebe euch Menschen zur Kenntnis bringt, weil er dann unwiderruflich für
Mich (redet, d. Hg.), und zwar, was Ich Selbst reden würde, so Ich sichtbar unter euch
Menschen weilte. Und nur, der selbst lieblos ist in seinem Handeln und Wesen, der
hat kein Recht, von der Liebe zu reden, weil seine Worte Lüge sind und Schein - die nur
sein Wesen verdecken sollen, wenn er sich einen Vorteil aus seinen Reden verspricht.
Niemals aber wird er selbstlos reden und handeln, und solches nur bestätigt ihn als
Meinen rechten Diener, der in Meinem Auftrag tätig ist und darum auch Meinen Segen
erfährt. Die Liebe allein bestätigt seine Sendung, und die Liebe allein gibt auch Meinem
Diener die Fähigkeit, zu reden für Mich und Meinen Namen. Denn so er selbst nicht die
Liebe in sich hat, sind seine Worte tot, und sie erwecken auch keine Mitmenschen zum
Leben. Und er wird auch selten nur die Liebe sich zum Thema seines Redens nehmen, er wird sprechen, was er selbst gelernt, nicht aber was er selbst erlebt hat. Denn
es fehlt der Geist, der seinen Worten das Leben gibt, der aber erst die Folge ist eines
Lebenswandels in Liebe. Die Liebe wird den Prediger erfüllen mit Kraft zum Reden
und den Hörer ansprechen und ihn dazu bewegen, das Vernommene in die Tat umzusetzen, und dann gestaltet er sich zur Liebe, was gleich ist dem Zuwenden zu Mir, von
Dem er sich in Ewigkeit nicht mehr lösen wird.
Amen. B.D. NR. 6237.
Verbreiten der Wahrheit. Lebendiger Glaube.
14. April 1955. B.D. NR. 6238.
Die Wahrheit soll verbreitet werden, die Menschen sollen sich im rechten Denken
bewegen, sie sollen sich ein rechtes Bild machen können von ihrem Gott und Schöpfer
von Ewigkeit und ihrem eigentlichen Daseinszweck. Und sie sollen davon unterrichtet werden, was ihnen zur Seligkeit verhelfen soll, zu einem Vollkommenheitszustand,
der ihnen so lange mangelt, wie sie ihrem Schöpfer und somit auch der Wahrheit noch
fernstehen. Das Denken der Menschen entspricht nicht mehr der Wahrheit, es ist
falsch gelenkt worden durch Lehren, die verzerrt wiedergeben, was den Menschen einst
gelehrt wurde von Gott Selbst, Der als Mensch Jesus auf Erden wandelte, um ihnen die
reine Wahrheit zu vermitteln. Es ist nicht mehr diese reine Lehre, die den Menschen
zugeführt wird von denen, die sich dazu berufen glauben, es ist eine verbildete Lehre,
die darum auch nicht die Kraft der Überzeugung in den Menschen auslösen kann, die
aber nötig ist, um der göttlichen Lehre gemäß zu leben auf Erden. Die reine Wahrheit
wird immer glaubwürdig sein, jede verbildete Lehre aber gibt zu Zweifeln Anlaß und
erschüttert den ganzen Aufbau geistigen Wissens, das der Menschheit zugeführt
wurde. Die Menschen können nicht mehr glauben, selbst wenn sie es wollen, weil
irrige Lehren in ihnen einen Abwehrwillen hervorrufen und sie dann sehr leicht alles
ablehnen und völlig ohne Glauben dahingehen. Die reine Wahrheit aber ist wie ein
Licht, das hell leuchtet - die reine Wahrheit gibt Aufschluß über alle Fragen, und sie
kann nicht entkräftet werden, weil sie mit ihrem hellen Schein immer die Finsternis
durchbrechen wird - weil der Irrtum ihr nicht standhalten kann. Es könnte der
Menschheit wahrlich leichtgemacht werden, an Gott lebendig zu glauben, sowie ihr nur
die reine Wahrheit zugeführt würde. Doch einer bekämpft diese Wahrheit - der
Gegner Gottes, der alles Licht verlöschen möchte, um mit der Menschheit ein leichtes
Spiel treiben zu können, um sie zu hindern, zu Gott zurückzukehren, Den sie durch seinen Einfluß einstens verlassen haben. Der Gegner Gottes ist ein Feind der Wahrheit,
die ein rechtes Bild gibt von Gott und Seinem Wirken. Darum wird es immer sein
Bestreben sein, sie zu durchsetzen mit Irrtum, und es gelingt ihm auch, weil der Mensch
selbst den Ausschlag gibt, ob er Licht verlangt oder die Finsternis sucht. Denn sein
Wille bestimmt das Einwirken Gottes oder des Gegners auf ihn. Das ernste Verlangen, in der Wahrheit zu stehen, sichert ihm auch die Zufuhr derer, Gleichgültigkeit der
Wahrheit gegenüber aber unterwirft ihn dem Einfluß des Gegners von Gott. Und
darum ist der Irrtum so verbreitet unter den Menschen, und es ist eine dringende Notwendigkeit, sie aufzuklären und die reine Wahrheit ihrem verkehrten Denken entgegenzusetzen. Darum beauftragt Gott Seine Diener auf Erden, für die reine Wahrheit
einzutreten, und Er leitet diese Selbst den Dienern zu, wie Er jeden Menschen mit der
Wahrheit bedenken wird, der sie nur anstrebt, unbewußt oder sich bittend an das höchste Wesen wendet, daß Dieses ihm Aufklärung gebe. Denn die Wahrheit ist nötig, um
das Erdenleben recht auszuwerten. Die Wahrheit ist unersetzlich durch Geistesgut, das
nicht restlos Aufschluß gibt. Die Wahrheit ist ein göttliches Geschenk, das unwiderruflich zur Seligkeit führt und auch jedem angeboten wird, der sich ihr nicht verschließt. Die Wahrheit geht von Gott aus, Der Selbst die ewige Wahrheit ist, und sie
führt zu Gott zurück. Doch ohne Wahrheit kann niemand selig werden.
Amen. B.D. NR. 6238.
Göttliches Liebelicht. Lichtträger.
16. April 1955. B.D. NR. 6239.
Mein Liebelicht soll überallhin leuchten, und darum beauftrage Ich Meine Lichtträger, ohne Scheu zu reden, daß Ich Selbst ihn mit Licht erfülle, auf daß er es wieder ausstrahlen soll auf seine Mitmenschen, damit es diesen zum Segen gereiche. Im Licht zu stehen bedeutet für alle Menschen und auch für die Seelen im geistigen Reich Glück und Seligkeit. Auf Erden empfinden es die Menschen nicht immer, im Jenseits aber
sind sie so arm und unglückselig ohne Licht, und darum löst jeder Lichtschein in ihnen
Seligkeit aus. Die Erdenbewohner haben sich Blendlichtern zugewandt und glauben
damit ihre Dunkelheit beheben zu können - doch ihre Seelen wandeln unentwegt in
der Finsternis und sie brauchen doch Licht, um selig werden zu können. Ich weiß um
diese geistige Not, und darum sende Ich den Menschen Lichtträger zu, und Ich wähle
Mir wahrlich dazu die fähigsten Menschen aus, die furchtlos reden, wo es ihnen nur
möglich ist. In der letzten Zeit vor dem Ende wird immer weniger das Verlangen nach
Licht, nach Aufklärung, vorhanden sein, und die Menschen werden sich gegenseitig
scheuen, über das zu sprechen, was jedoch allein wichtig und wissenswert ist - über
die Wahrheit, die Mein Wort in sich birgt. Sie haben fast keine Verbindung mehr mit
Mir, und Mein Wort ist ihnen nur ein altübernommenes Wissen, dem sie wenig oder
keinen Glauben schenken und das sie nur mitleidig lächelnd abtun, wenn ihnen gegenüber davon Erwähnung getan wird. Und darum trete Ich den Menschen erneut mit
Meinem Wort entgegen, um sie zu veranlassen, dazu Stellung zu nehmen und nachzudenken über dessen Ursprung. Ich zünde wieder neue Lichtlein an, Ich sende
Meine Licht- und Liebestrahlen erneut zur Erde, indem Ich Mir taugliche Menschen
aussuche, die Mein Licht empfangen und weitertragen sollen. Und wer Mir als Lichtträger dienet, der soll seine ganze Kraft einsetzen für die Verbreitung des Lichtes, das von oben zur Erde herniederstrahlt - er soll sich nicht scheuen, offen davon zu reden, daß er mit Gott Selbst in Verbindung steht und von Ihm auch ein offensichtliches Zeichen der Gegenwart empfängt. Er soll durch sein Reden den Menschen Mich wieder
in Erinnerung bringen, er soll sie belehren in allen Fragen, die ihm gestellt werden von
denen, die zweifeln oder gar ungläubig alles abweisen, wenn es ihnen nicht recht erklärt
werden kann. Und daß Meine Lichtträger dies können, dafür werde Ich Selbst sorgen,
weil Mein Geist sie erfüllt, so sie für Mich und Mein Wort - für die ewige Wahrheit aus
Gott - eintreten. Dann werden sie reden können und immer die rechten Worte finden,
weil Ich Selbst sie ihnen in den Mund lege und jeden segne, der zur Verbreitung Meines
Liebelichtes beiträgt. Und Ich werde ihm auch die Menschen zuführen, die von Meiner
Gnadenzuwendung Gebrauch machen könnten, wenn sie nur willig sind und Meine
Gnade nicht zurückweisen - wenn sie euch nur anhören und das Gehörte eifrig im
Herzen bewegen möchten. Und wer das Verlangen hat in der Finsternis, daß ihm ein
Licht leuchten möchte, der wird es auch bald erschauen und sich in seinem Schein
erwärmen können, er wird die Wohltat des Lichtes spüren, und es wird ihm Helligkeit
geschenkt werden, sowie er nur danach verlangt - denn Ich freue Mich dessen, dem
die Finsternis als Qual erscheint und der bereit ist, in Meinen Lichtkreis zu treten, und
er wird ständig versorgt werden von Mir mit Licht und Kraft und Gnade.
Amen. B.D. NR. 6239.
Jesus nahm alles Leid auf Sich. Warum Leid?
17. April 1955. B.D. NR. 6240.
Ich nahm alles Leid der Menschen auf Mich. Ihr könntet nun unbelastet durch das
Erdenleben gehen und ungehindert streben zur Höhe, ihr könntet wahrlich auf Erden
schon ein Leben führen wie im Paradies - wenn ihr nur eurem Endziel leben würdet,
wenn ihr bewußt die Vereinigung anstrebtet mit Mir, was ihr auch könntet, weil Ich für
euch die Urschuld getragen habe, ihr also unbelastet den Weg nach oben gehen könnet.
Doch ihr seid noch dem Einfluß Meines Gegners ausgesetzt, und von diesem Einfluß
müsset ihr euch selbst frei machen. Denn die Erdenzeit ist euch zur Erprobung des
Willens gegeben, es ist die Zeitspanne, wo auch Mein Gegner noch auf euch einwirken
kann und ihr diese Willensprobe bestehen müsset, daß ihr ihm Widerstand entgegensetzet und bewußt Mir zustrebet. Und sein Einfluß wird nicht ganz spurlos an euch vorübergehen, ihr werdet doch mehr oder weniger darauf reagieren und darum als Gegenwirkung von Mir Leiden und Nöten ausgesetzt sein, die euch inniger an Mich Anschluß
suchen lassen sollen, auf daß die Gefahr, von ihm gefangengenommen zu werden,
behoben ist. Es ist eure Seele noch substanzlich ihm zugehörig, solange sie noch
materiell gebunden ist und von unreifem Geistigen eingeschlossen und umgeben ist.
Ich starb für euch den Tod am Kreuz, damit ihr euch lösen konntet aus den Fesseln Meines Gegners, doch dieses Lösen muß die Seele selbst besorgen, d.h., sie muß dieses
Lösen von Meinem Gegner ernstlich wollen. Und um euren Willen in dieser Weise zu
beeinflussen, müsset ihr durch Not und Elend gehen - es sei denn, euer Wille gehört
Mir voll und ganz und läßt keine Beeinflussung durch Meinen Gegner mehr zu.
Dann aber wird auch euer Erdenleben leichter tragbar sein, dann könnet ihr schon mit
Recht sagen, daß ihr erlöst seid von Sünde und Tod, von Schwäche und Gebundenheit. Doch dann werdet ihr selbst euch einfügen in das Missionswerk der Erlösung an
euren Mitmenschen, denn dann wisset ihr um die Bedeutung des Erdenlebens, und ihr
wollet helfen, daß auch eure Mitmenschen frei werden von der Macht, die sie gebunden
hält. Und dann wird darum euer Erdenleben nicht ohne Leid sein, daß es nicht für eure
Mitmenschen zum Willensentscheid zwingt, denn solange der Mensch unreif ist an seiner Seele, sucht er das Leben in Glück und Sorglosigkeit, und er würde wieder nur um
eigennütziger Ziele willen sein Leben zu wandeln suchen, was ihn aber nicht zur Vollkommenheit führen könnte. Durch Meinen Tod am Kreuze wollte Ich euch ein Eingehen in die ewige Seligkeit ermöglichen - nicht aber ein paradiesisches Leben auf
Erden erkaufen. Dennoch könnet ihr selbst euch das Erdenleben erträglich gestalten,
so ihr es nur in inniger Gemeinschaft mit Mir lebet. Dann kann euch nichts mehr
bedrücken und belasten, dann ist euch alles, was über euch kommt, ein Beweis Meiner
Liebe zu euch, und dann wisset ihr auch um den Zweck dessen, und ihr füget euch freiwillig in euer Geschick. Ihr leidet nicht mehr, sondern bewußt wertet ihr alles aus
und sehet es als Gnadenzuwendung an, weil es euch einen höheren Reifegrad sichert,
weil es dereinst eure Seligkeit erhöhen wird, wofür ihr nur immer dankbar seid. Ihr traget dann nur eurer Mitmenschen wegen ein Kreuz - euch selbst aber ist es ein Zeichen
Meiner Liebe, die euch berufen hat, teilzunehmen an Meinem Erlösungswerk.
Amen.
B.D. NR. 6240.
Gaben des Geistes. Voraussetzungen.
18. April 1955. B.D. NR. 6241.
Die Gaben des Geistes werden jedem Menschen verliehen, der ernstlich danach strebet. Sie können euch nicht geschenkt werden, sie müssen erworben werden durch Einhalten Meines Gebotes der Gottes- und der Nächstenliebe - durch ein Leben nach
Meinem Willen. Denn sowie Mein Wille erfüllt ist, wandelt der Mensch in Meiner Ordnung von Ewigkeit, und Licht und Kraft müssen ihn nun durchfluten, wie anfangs, da er
nach Meiner ewigen Ordnung erschaffen wurde, vollkommen, d.h. als Mir gleiches
Wesen. Mein Geist durchstrahlte das Wesen, und Mein Geist kann es auch nun wieder durchstrahlen, sowie es als Mensch in Meine ewige Ordnung wieder eingegangen
ist. Ganz verständlich muß euch dieses sein, daß niemals Mein Geist in einem Menschen wirken kann, der außerhalb Meiner Ordnung von Ewigkeit lebt, daß dieser also
nimmermehr Gaben des Geistes wird aufweisen können. Darum setzet auch jeder
Wortempfang das Wirken Meines Geistes im Menschen voraus - denn Mein Wort
empfangen heißt, in vollster Wahrheit unterrichtet zu werden, zu wissen um alles, was
euch Menschen Mein Wesen verständlich macht - zu wissen um Grund und Ursache,
um Zweck und Ziel Meines Waltens und Wirkens und alles dessen, was euch ersichtlich
ist. In der Wahrheit unterrichtet zu werden heißt, in die Erkenntnis geleitet zu werden, die einstmals euch eigen war, die ihr aber verloret aus eigener Schuld. Es ist dieses
Einführen in die Wahrheit durch Meinen Geist, durch Mein Wort, also ein Geschenk -
eine Gabe, die Ich jedem zukommen lasse, der sich durch eigenen Willen in einen Reifegrad versetzt, der also Bedingung ist zur Verleihung von Geistesgaben. Ihr alle könnet sie euch erwerben, keiner wird davon ausgeschlossen, doch niemand kann sie
erlangen, der nichts dazu tut - der nicht sein Wesen zur Liebe gestaltet, die allein dem
in ihm schlummernden Geist die Verbindung mit dem Vatergeist ermöglicht, so daß Ich
nun Selbst durch Meinen Geist in ihm wirken kann. Daraus geht hervor, daß immer die
Verbindung mit Mir hergestellt werden muß und daß dies ein bewußtes Streben nach
Mir bedingt. Wer sich nun mit Mir Selbst in Verbindung setzt, der hat seinen Fuß schon
freiwillig in Mein Reich gesetzt, er hat seinen Widerstand aufgegeben und Mir seinen
Willen voll und ganz zugewandt, und dessen Anteil muß nun sein Licht und Kraft, die
ihm aus Meinem Reich nun dargeboten werden. Der Mensch kann jederzeit ungehindert Mein Reich betreten, wenn Ich sein Ziel bin. Ihm wird aber nicht Eintritt
gewährt, solange Ich noch ausgeschaltet bin aus seinem Denken und Streben. Aber er
kann dann von Meinem Gegner in sein Reich eingeführt werden, der ihn glauben lässet, am rechten Ziel angelangt zu sein - der auch genau weiß, was der Mensch anstrebt,
und seinem Verlangen entsprechend ihm zuführt, was er suchet. Dies gilt für die
Menschen, die von Wißbegierde erfüllt sind, doch nicht um der reinen Wahrheit willen,
sondern um eigenen Vorteils willen - die wissen wollen, um zu gelten, doch nicht, um
zu zeugen von Mir und für Mich. Auch sie werden empfangen, doch dann von dem,
der wider die Wahrheit - weil er wider Mich ist. Echte Gaben des Geistes aber wird
nur empfangen ein Mir voll und ganz ergebenes Erdenkind, das darum auch in vollster
Wahrheit steht, da es Mich Selbst darum angeht, und das darum auch klar erkennt, was
Irrtum und was Wahrheit ist - dessen Wahrheitsverlangen Meinem Gegner jeden
Zutritt verwehrt, weil dieser die Bindung zwischen dem Erdenkind und Mir als hell-leuchtenden Strahl erkennt, den er umgeht, auf daß er selbst nicht davon berührt
werde. Desto mehr treibt er aber dort sein Unwesen, wo er Zutritt findet durch wesensverwandtes Denken und Streben. Denn immer wird er bemüht sein, das Licht zu verdunkeln, das den Menschen den rechten Weg aufzeiget. Immer wird er wirken gegen
Mich, doch sein wahres Gesicht hinter einer Maske verstecken, denn es ist die Zeit des
Endes, und er weiß es, daß er nicht mehr viel Zeit hat.
Amen. B.D. NR. 6241.
Sündenstrafe? Selbstverschuldetes Los.
21. April 1955. B.D. NR. 6242.
Keiner kann sich der Strafe für seine Sünden entziehen, weil der Mensch sich selbst
durch seine Sünden einen Zustand schaffet, der ihm qualvoll ist. Nicht Ich strafe ihn
ob seiner Sünden, doch nach dem Gesetz ewiger Ordnung wirkt sich jede Tat, jedes verkehrte Denken und Handeln, aus, und gerade diese Auswirkung schaffen sich nun die
Menschen selbst, empfinden sie aber als Qual, als Strafe, was jedoch immer nur dem
Gesetz ewiger Ordnung entspricht. Und darum ist die Not und Qual unvorstellbar, welcher die Menschen entgegengehen, die ein sündhaftes Leben führen, die Meiner lästern
und spotten, die glauben, alles Göttliche, Reine in den Kot ziehen zu können, ohne
dafür büßen zu müssen. Sie häufen Sünde auf Sünde, und sie werden entsetzt sein, in
welcher Weise sich ihre Vergehen an ihnen selbst auswirken. Doch sie können sich
ihrem Richterspruch nicht entziehen. Denn Ich kann sie nicht anders bedenken, als
sie selbst es gewollt haben, Ich kann ihnen nur entsprechend ihrem Leben und ihren
Taten den Lohn geben, und sie werden darum viele Qualen erdulden müssen. Und sie
können sich glücklich preisen, wenn sie noch auf Erden zur Abbüßung ihrer Sündenschuld herangezogen werden, wenn sie noch auf Erden leiden müssen, bevor sie von
der Erde abgerufen werden. Denn auf Erden können sie noch zur Einsicht kommen, auf
Erden können sie ihre Sünden noch erkennen und umkehren auf dem Wege, den sie
gegangen sind bisher. Im jenseitigen Reich aber ist die Erkenntnis ihrer Schuld oft
erst in endloser Zeit zu erwarten, denn ein sündiger Mensch geht völlig verfinsterten
Geistes in das jenseitige Reich ein, und es dauert lange, bis er seine Gedanken klären
kann und seinen Erdenlebenswandel bereut - denn er ist ohne Licht und Kraft, doch
jegliche Qual empfindet er und hat sie sich doch selbst bereitet. Wer Mich als einen
strafenden Gott hinstellt, er kennt nicht Mein Gesetz ewiger Ordnung, ansonsten er
nimmermehr so reden könnte. Denn Meine Liebe suchet alle Menschen vor dem Los
zu bewahren, das sie sich selbst bereiten und das niemals glückselig genannt werden
kann. Und Ich tue wahrlich alles, um es den Menschen leichtzumachen. Doch so sie
selbst nicht wollen, so sie sich nicht von Mir führen lassen und aus eigenem Willen verkehrt handeln, müssen sie auch die Folgen dessen auf sich nehmen, sie können aber
niemals sagen, daß Ich ihnen das Los bereitet habe, das sie selbst sich schaffen. Denn
Ich weiß um die entsetzlichen Qualen und versuche alles, um diese Qualen von den
Wesen abzuwenden. Aber Ich nehme euch nicht den freien Willen. Und wer sündigte, der muß auch die Folgen der Sünde tragen, weil dies Meinem Gesetz der ewigen
Ordnung entspricht. Menschen können wohl lieblos handeln und ihren Mitmenschen
Qualen bereiten, Ich aber bin die Liebe Selbst, und Ich bin ständig nur darauf bedacht,
euch Seligkeiten zu bereiten. Wo aber der Wille des Menschen dies nicht zuläßt, dort
kann auch nimmermehr Seligkeit sein. Denn widergöttliches Verlangen schafft auch
ein widergöttliches Los, ein Los äußerster Qual und Finsternis, ein Los bitterster Gefangenschaft - einen Zustand der Unfreiheit und Kraftlosigkeit, der immer die Folge, die
Auswirkung der Sünde ist und darum das Wesen selbst sich die Strafen heraufbeschworen hat - das Meiner Ordnung von Ewigkeit zuwiderlebte auf Erden.
Amen. B.D. NR. 6242.
Ende für alle. Positiver oder negativer Erfolg.
22. April 1955. B.D. NR. 6243.
Euch allen ist ein Ziel gesetzt, dem ihr unaufhaltsam zusteuert. Doch mit welchem
Erfolg ihr am Ziel anlanget, das bestimmet ihr selbst. Es kann für euch der Abschluß
eines segensreichen Wandels auf Erden sein, ihr könnet aber auch das Erdenleben
zurückgelegt haben mit negativem Erfolg. Unabänderlich aber kommt der Tag, da ihr
das Erdenleben beenden müsset, unabhängig davon, welchen Reifegrad eure Seele
erreicht hat. Denn es ist die Frist abgelaufen, die zur Erlösung den Menschen dieser
Erde zugebilligt wurde. Es ist das Ende einer Erlösungsperiode gekommen, und der
Tag des Endes steht euch kurz bevor. Ihr alle seid dann am Ziel angelangt, mehr oder
weniger ausgereift. Und dann wird alles Geistige wieder neu eingegliedert, es wird
wieder in die Außenform versetzt, die seinem Reifegrad entspricht. Es ist dies eine
unumstößliche Tatsache, doch sie findet bei den Menschen keinen Glauben - ein Zeichen des niedrigen Reifegrades, in welchem die Menschen in der Endzeit stehen. Und
es wäre das Wissen darum auch nicht nötig, wenn sie von selbst sich bemühen würden,
recht und gerecht zu leben, und dann ein erhöhter Reifegrad am Ende gesichert wäre.
Doch gerade daran lassen es die Menschen fehlen, und darum soll ihnen von dem
nahen Ende Kenntnis gegeben werden, wenngleich sie nicht daran glauben wollen. Sie
sollen aber hingewiesen werden auf die Folgen eines falschen Lebenswandels; sie sollen
wissen, was vor ihnen liegt: daß alle ihr Ende finden, jung und alt, arm und reich - daß
keiner dem letzten Ende entgehen kann, es sei denn, er lebt nach dem Willen Gottes, in
und mit Gott. Ihr alle steuert dem gleichen Schicksal entgegen, alles Leben auf Erden
wird beendet, alle Schöpfungen erfahren eine Veränderung - die Außenform der Erde
wird umgestaltet und jegliches "Leben" zum Stillstand gebracht. Noch wogt es mit
gewaltigem Impuls - die Menschen schaffen und wirken und suchen dem Leben alles
abzugewinnen, was es ihnen bietet - noch werden Pläne gemacht und auch ausgeführt, noch werden der Erde Schätze entzogen, und alles Sinnen und Trachten der
Menschen gilt dem Beherrschen der irdischen Schöpfung, dem Ausnützen und Verwerten der Schätze, die der Erde entzogen werden. Noch glaubt der Mensch, Herr der
Schöpfung zu sein oder zu werden. Es wird ein plötzliches Halt geboten werden,
wenn die Stunde gekommen ist, und es werden die Menschen ihre Machtlosigkeit
erkennen und entsetzt vor Kräften stehen, die sie nicht meistern können, die vernichtend wirken und jegliches Leben zerstören. Doch dann ist es zu spät, aus diesen
Kenntnissen die Nutzanwendung zu ziehen, dann ist alles in, auf und über der Erde
Lebende dem Untergang geweiht. Dann seid ihr Menschen an dem Ziel angelangt,
das je nach eurer Einstellung herrlich oder entsetzlich ist. Und keiner kann seinem
Schicksal entfliehen, denn nun ist die Stunde der Vergeltung gekommen, die Stunde des
Gerichtes, wo alles Geistige wieder die Form bezieht, in die es gehört - wo das schon
Freie erneut gefangengenommen und das zuvor Gebannte in freiere Formen versetzt
wird, wo es nun seine Aufwärtsentwicklung beginnt. Und es ist der Tag des Endes
festgelegt seit Ewigkeit - es ist die Menschheit auf der Stufe angelangt, wo nur noch
eine Umwandlung der Erde den Fortgang der Entwicklung gewährleistet, die Zweck
und Ziel jeglichen Schöpfungswerkes ist. Es ist die Zeit herangekommen, auf die hingewiesen wurde stets und ständig, und das Ende ist nahe.
Amen. B.D. NR. 6243.
Von Gott ist der Tag des Endes festgesetzt.
23. April 1955. B.D. NR. 6244.
In Meinem Heilsplan von Ewigkeit ist auch der Tag des Endes einer Erlösungsepoche festgelegt, denn Ich ersah die geistige Entwicklung, Ich ersah den Stillstand und die
Gefahr völligen Absinkens des Geistigen in die Tiefe, und Ich weiß es wahrlich, wie
diese Gefahr aufgehalten und die Entwicklung fortgesetzt werden kann. Ich weiß es,
wann der Zeitpunkt gekommen ist, wo sich eine gewaltige Umwälzung vollziehen muß,
und Ich weiß auch um den Segen einer solchen Umwälzung. Was nun auch geschieht im
menschlichen Dasein, es ist alles einbezogen und Meinem Heilsplan zugrunde gelegt,
so daß eben auch der Tag des Endes festgelegt werden konnte und er unwiderruflich
auch eingehalten wird. Doch ihr Menschen wisset nicht den Tag und die Stunde des
Endes. Und es muß euch auch verborgen bleiben um eurer selbst willen, was aber
nicht ausschaltet, daß sich alles so abspielt, wie Ich es als segenbringend erachtete von
Ewigkeit. Und ihr Menschen tätet wohl daran, bedingungslos zu glauben an das euch
vorausgesagte Ende und euch darauf vorzubereiten, denn dieses wird nur zu eurem
Nutzen sein. Die gesamte geistige Welt ist tätig, in euch Menschen die rechte Erkenntnis
wachzurufen; sie ist unausgesetzt bemüht, euer Denken hinzulenken auf das unvermeidliche Ende, und sie wirket auch in jeder nur möglichen Weise auf euch ein. Es
wird also wahrlich alles getan, die Vergänglichkeit des Irdischen euch vor Augen zu halten und auch euer eigenes Leben ungesichert hinzustellen, indem viele Menschen mitten aus dem Leben abberufen werden. Es wird gepredigt allerorten von dem nahen
Weltuntergang. Die Gedanken aller Menschen werden beeinflußt, doch immer ohne
Zwang - und darum oft ergebnislos. Doch wie ihr Menschen euch auch verhaltet,
wie ihr euch auch einstellt zu Mir oder zu dem euch unterbreiteten Wort - ihr
bestimmt nicht durch euer Verhalten Meinen Willen, ihr haltet nicht das Ende auf, vielmehr gebt ihr stets mehr Anlaß, daß sich erfüllt, was vorausgesagt ist durch Seher und Propheten. Denn ihr wandelt euch nicht und also muß Ich Selbst die Wandlung herbeiführen - wie Ich es ersah von Ewigkeit. Doch bis zuletzt werdet ihr ermahnt und
gewarnt werden, bis zuletzt wird euch die Möglichkeit gegeben zur Wandlung eures
Willens. Bis zuletzt aber wird auch das Weltgeschehen sich so abwickeln, daß es nicht
zur Willenswandlung zwingt. Und darum wird alles seinen Gang gehen, die Menschen
werden eifrig bemüht sein, sich ihr Wohlleben zu sichern, sie werden große Pläne
schmieden, große Vorhaben ausführen wollen, sie werden viel unternehmen, was weltlichen Vorteil verspricht, sie werden leben und genießen, uneingedenk dessen, was vor
ihnen liegt. Und Ich lasse sie schalten und walten nach ihrem Willen, weil Ich keinen
Zwang ausüben will, nur werde Ich die Menschen immer wieder anreden und ihnen
vorhalten, was sie erwartet. Ich werde durch Meine Diener auf Erden alle Menschen
anreden und ihnen immer wieder künden das bevorstehende Gericht, d.h. die
Umwandlung der irdischen Schöpfungswerke, die bezweckt, daß alles Geistige eingeordnet wird in die ihm zukommende Form. Ich werde nicht aufhören, dies zu künden,
bis zum Tage, da sich Meine Worte erfüllen. Und dieser Tag steht euch allen nahe
bevor. Glaubet Meinen Worten und bereitet euch vor, denn es ist nur noch kurze Zeit,
die euch bleibt - nützet sie und wandelt euch, ehe es zu spät ist.
Amen. B.D. NR. 6244.
Erlösung Luzifers. Widerstand zur Willensprobe.
24. April 1955. B.D. NR. 6245.
Die Welt mit allen ihren Schöpfungen birgt Geistiges in sich in verschiedenem Entwicklungsgrad stehend, der nun auch die Beschaffenheit der verschiedenen Schöpfungen bestimmt. Ausgereiftes Geistiges, das im Licht steht, bedarf keiner materiellen Schöpfungen mehr, während das unreife Geistige materielle Schöpfungen zu seinem Aufenthalt benötigt, um darin auszureifen. Und so kann wohl davon gesprochen werden, daß die sichtbaren Schöpfungen das Reich Meines Gegners sind, weil sie ebenjenes Geistige in sich bergen, das ihm noch willensmäßig angehört. Dennoch kann er es nicht bestimmen, nach seinem Willen zu wirken, weil ihm die Macht über das in den Schöpfungen gebundene Geistige entzogen ist. Und darum ist es auch möglich, daß in den Schöpfungswerken eine Aufwärtsentwicklung des Geistigen vor sich geht, ohne von Meinem Gegner verhindert werden zu können, und daß einmal für das Geistige der Zeitpunkt kommt, wo es sich wieder im Besitz des freien Willens entscheiden kann, wem es angehören will - Mir oder Meinem Gegner, was aber niemals möglich wäre, wenn dieser unbeschränkten Einfluß hätte zuvor auf das Geistige im Zustand des gebundenen Willens. Und so geht daraus hervor, daß die Macht Meines Gegners schon gebrochen ist und sich nur auf den Menschen erstreckt - also eigentlich nur der Mensch Besitztum ist des Gegners, wenn er sich nicht helfen lässet von Mir. Die Schöpfung war erst die Folge der Gesinnung des erstgeschaffenen Wesens, sie war die Folge des Mißbrauches seines Willens. Denn Ich nahm Mich aller von ihm verführten Geschöpfe an und bahnte einen Weg an, der aus der Tiefe zurückführte zur Höhe. Ich entzog sie seiner Macht und band sie in die Schöpfungen - doch den Einfluß auf den Menschen muß Ich ihm lassen, weil es um eine freie Entscheidung für Mich oder Meinen Gegner geht und weil ihm angehört, was im freien Willen bei ihm verbleibt. Zudem war das erste Wesen aus Meiner Liebe hervorgegangen, Ich habe es als Mein Ebenbild hinausgestellt als freies Wesen, und Ich werde niemals diesem Wesen sein Recht streitig machen. Ich werde aber auch niemals dem in gleicher Vollkommenheit aus Mir hervorgegangenem Wesenhaften das gleiche Recht verwehren, sich frei zu entscheiden. Und darum mußte Ich es seinem Einfluß entziehen so lange, bis es selbst fähig ist zum freien Willensentscheid. Und darum ließ Ich die Schöpfung erstehen. Ich gestaltete gleichsam das gefallene Geistige um - da es seine anfängliche Bestimmung nicht erfüllte, ließ Ich die einstmals zum Erschaffen der Wesen ausgeströmte Kraft anderweitig wirksam werden - in scheinbar toten und in lebenbezeugenden Schöpfungen, die nun ihre Bestimmung erfüllen mußten nach Meinem Willen - der Wille Meines Gegners also nun völlig ausgeschaltet war, bis sich die Kraft wieder sammelte und allmählich wieder zu dem von Mir einst ausgegangenem Wesen wurde. Dieses Wesen aber muß nun wieder die volle Entscheidungsfreiheit haben und darum auch dem Einfluß Meines Gegners ebenso ausgesetzt sein wie dem Meinen und im freien Willen seinem Ziel zusteuern. Nun also regiert Mein Gegner wieder in seiner Welt - denn das Wesen gehört ihm noch so lange, bis es sich freiwillig von ihm abwendet und Mir zustrebt.
Die Gegnerschaft zwischen Mir und dem erstgeschaffenen Wesen besteht seit seinem Abfall von Mir und wird so lange bestehenbleiben, wie es noch seinen Anhang hat,
der einstmals in ihm die Herrschergelüste aufkommen ließ. Erst muß dieser Anhang
erlöst sein, bevor auch Mein Gegner zu Mir zurückkehrt, also er nicht mehr Mir als
Feind gegenübersteht. Denn würde Mein Gegner sich zur Rückkehr entschließen, so
wäre auch die Rückkehr alles Geistigen gewährleistet, weil es dann im Stadium des
freien Willens nicht mehr dem Einfluß Meines Gegners ausgesetzt wäre und der im
Mußzustand erreichte Reifegrad auch ein weiteres Zustreben zu Mir garantieren
würde. Eine Vergöttlichung der Wesen aber kann nur ein freier Willensakt zustande
bringen - die Vergöttlichung setzt einen Widerstand voraus, der im freien Willen
überwunden wird. Und diesen Widerstand bietet in stärkstem Maß Mein Gegner,
und er wird ihn Mir bieten noch endlose Zeiten. Und solange auch wird es irdische
Schöpfungen geben, solange wird eine Erlösungsepoche die andere ablösen, denn sein
Sturz in die Tiefe war so endlos, daß er ewige Zeiten benötigt, um samt seinem Anhang
zur Höhe zu gelangen. Das Schöpfungswerk aber war ein Gnaden- und Erbarmungsakt an dem gefallenen Geistigen - dem auch der erst-gefallene Geist sich hätte unterwerfen können, wenn er seinen Willen aufgegeben und sich gleichfalls hätte ziehen lassen von Mir zur Höhe. Doch seinen Willen band Ich nicht, denn er war frei und als
Mein Ebenbild aus Mir herausgestellt worden, und diese Freiheit ließ Ich ihm - während das aus seinem Willen und Meiner Kraft hervorgegangene Wesenhafte Meiner
Hilfe bedurfte, weil Mein Gegner schon in dieses Wesenhafte den Mir abgewandten
Willen gelegt hatte, der darum gefesselt werden mußte so lange, bis das Wesen wieder in
einem Reifegrad stand, daß es sich völlig frei entscheiden konnte. Denn es war ein
Unterschied zwischen dem erstgeschaffenen Wesen und denen, die unser beider Liebewille erstehen ließ. Darum ist auch der Akt der Rückkehr zu Mir unterschiedlich, und
von seiten Meines Gegners wird die Rückkehr erst erfolgen, wenn er, gänzlich seiner
Kraft und Macht beraubt, hilflos und schwach am Boden liegen und er dann jeglichen
Widerstand gegen Mich aufgeben wird im Verlangen nach Meiner Liebe, die er einst
zurückwies, die ihm aber im gleichen Maß wieder zuströmen wird, so er sich Mir freiwillig ergibt. Der Erlösungsakt des einst Gefallenen spielt sich in endlos langer Zeit
ab nach dem Gesetz ewiger Ordnung, er wird mit Sicherheit einmal zu Ende geführt
sein, denn die Vergöttlichung der erschaffenen Wesen ist und bleibt Mein Ziel, das Ich
verfolge und auch sicher erreiche. Doch Ewigkeiten werden noch vergehen, bis der
verlorene Sohn heimkehrt in sein Vaterhaus, Ewigkeiten noch wird der Kampf zwischen Licht und Finsternis wüten, doch das Licht wird die Finsternis überwinden und
einst erstrahlen in vollster Kraft.
Amen. B.D. NR. 6245.
Größte Gefahr des Absinkens in die Tiefe.
26. April 1955. B.D. NR. 6246.
Die Gefahr, abzusinken in die tiefsten Tiefen, wird immer größer für die Menschen,
weil immer mehr die Welt mit ihren Anforderungen sich vordrängt und immer weniger
des Geistigen geachtet wird, weil immer weniger des eigentlichen Zweckes des Erdenlebens gedacht wird, das den Menschen unglaubwürdig erscheint. Darum muß noch
alles getan werden, um den Absturz in die Tiefe aufzuhalten, wo noch eine Möglichkeit
besteht, daß die Menschen zu retten sind. Es muß immer wieder dessen Erwähnung
getan werden, was vor der Menschheit liegt, denn alle Menschen gehen dem Ende entgegen, weil die Zeit gekommen ist, die angekündigt wurde stets und ständig. Viel Glauben werdet ihr, Meine Diener auf Erden, zwar nicht finden, aber Kenntnis sollen die
Menschen nehmen von dem Bevorstehenden, und so ihnen immer wieder das gleiche
vorgehalten wird, werden auch sie sich in Gedanken befassen mit der eventuellen Möglichkeit, denn jeder Mensch hat Stunden, da er in sich geht und sich fragt über Sinn und
Zweck des Daseins. Es ist in der letzten Zeit vor dem Ende die Arbeit Meiner Knechte
auf Erden nicht sehr erfolgreich, denn die Menschen sind so entrückt dem geistigen
Reich, daß ihnen die Abgesandten dieses Reiches, Meine Vertreter auf Erden, nur als
Phantasten erscheinen, deren Worte nicht ernst zu nehmen sind. Sehr stark tritt der
Kontrast hervor zwischen diesen und den Vertretern der Welt, und eine Brücke zwischen beiden ist kaum zu finden. Dennoch fordere Ich Meine Diener auf Erden immer
eindringlicher auf, nicht nachzulassen, weil jede einzelne Seele Mir lieb ist und Ich sie
retten möchte vor dem Verderben - vor einem nochmaligen Gang durch die Schöpfungen der Erde. Und Ich kann nicht mehr tun, als durch Mein Wort den Menschen
Kenntnis zu geben, was sie erwartet, wenn sie sich nicht wandeln, d.h. das irdische Streben zurücksetzen und das Reich anstreben, das sie unwiderruflich erreichen müssen
und auch werden, aber noch Ewigkeiten vergehen können, wenn sie nicht Mein Wort
beherzigen, das Meine Liebe ihnen immer wieder zuleitet. Daß es ihnen nicht bewiesen
werden kann, soll nicht zur gänzlichen Ablehnung veranlassen, sie sollen es gedanklich
verarbeiten, dann wird auch der Ablehnungswille geringer werden, und sie halten das
Bevorstehende nicht mehr für ganz unmöglich. Endlos lang schon ist euer Weg. Wollet ihr selbst ihn wieder verlängern, wo ihr kurz vor dem Ziel angelangt seid? - Wollet
ihr umkehren und am Ausgangsort ihn wieder beginnen? Lasset euch warnen und
ermahnen, daß ihr einem furchtbaren Los entgegengeht, es aber selbst abwenden könnet, wenn ihr höret, was Meine Diener euch künden. Glaubet es, daß Ich euch immer
nur deshalb anspreche, weil Ich euch bewahren möchte vor dem Untergang, vor endlos
langen Zeiten der Qual und Finsternis. Rettet euch selbst, bevor es zu spät ist, denn mit
Riesenschritten gehet ihr alle dem Ende entgegen, das zwar im eigentlichen Sinne nur
ein Herstellen der ewigen Ordnung ist, das aber für das aus der Ordnung Herausgetretene eine überaus schmerzvolle Wandlung bedeutet, einen Zustand, den ihr euch nicht
vorstellen könnet. Darum finden auch Meine Diener keinen Glauben bei euch, denn
es sind euch völlig unbekannte Vorgänge und Zustände, die euch erwarten, so ihr lebet entgegen Meinem Willen. Ihr habt nicht mehr lange Zeit - nützet sie gut und bereitet euch vor, und ihr werdet es nicht bereuen, so ihr von der Welt euch zurückziehet und
euch befaßet mit der geistigen Welt. Ihr werdet einen erheblichen Vorteil ziehen für
eure Seelen aus solchen Bestrebungen, doch umgekehrt den geistigen Tod erleiden,
wenn die Stunde gekommen ist, da sich erfüllet, was Ich verkünden ließ durch Seher
und Propheten. Denn die Zeit ist erfüllet, und jede Seele erwartet das Los, das sie
selbst sich bereitet hat.
Amen. B.D. NR. 6246.
Bedeutung des Wortes "Gericht". Gerechtigkeit.
29. April 1955. B.D. NR. 6247.
Ein jeder wird gerichtet nach seinen Werken. Begreifet, daß unter "Richten" nicht
"Verurteilen" zu verstehen ist, sondern das Einordnen in die Sphäre, wohin er durch
seine Werke im Fleisch gehört. Meine Gerechtigkeit kann nicht unreife Seelen, die
noch satanische Triebe in sich haben, in eine Sphäre versetzen, wo Licht ist und Seligkeit, aber sie muß Licht und Seligkeit schenken denen, die gelebt haben nach Meinem
Willen. Meine Gerechtigkeit muß denen die Freiheit geben, wie sie aber auch die
ersteren gefangenhalten muß in einer dem Geisteszustand entsprechenden Außenform
oder in dunklen Sphären, wo sie deshalb nicht frei sind, weil es ihnen an Licht und Kraft
gebricht. Ihr dürfet euch in Mir keinen strafenden, sondern nur einen gerechten Gott
vorstellen. Ein erbarmungswürdiges Los ist aber niemals eine Strafe Meinerseits,
sondern von euch selbst gewählt und angestrebt - also ihr strafet euch selbst, niemals
aber Der, Der euch ins Leben rief, um euch Seligkeit zu schenken. Ihr sollet nicht Meine
Strafe fürchten, sondern Meine Gerechtigkeit, die nicht anders als der ewigen Ordnung
gemäß euch bedenken kann. Solange ihr auf Erden weilet, befindet ihr euch mitten im
Gericht. Denn alles um euch und auch ihr selbst seid "gerichtetes Geistiges" - d.h.
der richtigen Form einverleibt, die der geistigen Reife entspricht. Und so der Tag des
Gerichtes gekommen ist - der jüngste, weil der letzte Tag auf dieser Erde - wird
erneut die göttliche Ordnung hergestellt, denn Ich weiß es wahrlich, wohin das Geistige
gehört, um den Aufstieg zur Höhe, zur endgültigen Freiwerdung, fortsetzen zu können.
Ich weiß um die Reife des noch in den Schöpfungen gebundenen Geistigen. Ich weiß
aber auch um den Reifegrad eines jeden einzelnen Menschen, Ich weiß um dessen
Schuld und Verdienst und kann daher die ewige Ordnung wiederherstellen, indem Ich
die Erde erneuere und alle Schöpfungen belebe mit dem dafür ausgereiften Geistigen. Wenn sich die Menschen nun im freien Willen wieder in einer Weise rückgestalten, so ist das ihre eigene Schuld - und dieser Schuld entsprechend nun auch der Aufenthalt der Seelen, weil dies ein Einordnen in Mein Gesetz von Ewigkeit ist. Fürchtet
also keinen strafenden und rächenden Gott, doch gedenket eines gerechten Gottes, Der
euch nicht verdammt, sondern in Seiner Liebe euch verhelfen will zur Seligkeit, doch
niemals euch diese Seligkeit bereiten kann, solange ihr mangelhaft gestaltet seid durch
eigenen Willen, weil ihr dann vergehen würdet in einer Sphäre, die ihr nicht ertraget in
eurem Geisteszustand. Meine Gerechtigkeit schaltet nicht Meine Liebe aus, wie aber
auch umgekehrt Meine Liebe ohne Gerechtigkeit nicht zu denken ist. Allen Meinen
Geschöpfen gilt Meine Liebe, und sie wird ewiglich nicht vergehen, doch auch Mein
Gesetz der Ordnung bleibt bestehen bis in alle Ewigkeit.
Amen. B.D. NR. 6247.
Verlangen nach Wahrheit garantiert Wahrheit.
2. Mai 1955. B.D. NR. 6248.
Wer die Wahrheit suchet, der wird sie auch finden. Darum sorget euch nicht, denn
Ich lasse nicht dem Irrtum und der Lüge anheimfallen, der ernstlich nach der Wahrheit
verlangt. Ihr Menschen habt es euch selbst zuzuschreiben, ob ihr im Irrtum wandelt
oder die lichtvollen Wege der Wahrheit gehet. Ihr selbst beschreitet den Weg im freien
Willen, den ihr wandelt, und euer Wille allein ist maßgebend, welchen Weg ihr betretet.
Das Unheil besteht nur darin, daß ihr zumeist lau und gleichgültig seid, also weder
bewußt nach der Wahrheit verlangt noch euch fürchtet, durch Irrtum verfinsterten Geistes zu werden; euch selbst berührt es wenig, ob Wahrheit oder Irrtum euch geboten
wird, und darum geht die Menschheit in dunklem Geisteszustand dahin. Menschen,
die Mir bewußt zustreben, werden sich stets angesprochen fühlen von der Wahrheit,
dagegen ein leises Unbehagen empfinden, wenn ihnen etwas dargeboten wird, was
nicht der reinen Wahrheit entspricht. Und diesen werde Ich stets beistehen, daß ihr
Denken recht gerichtet ist und bleibt. Ich werde auch die anderen immer wieder warnen und ihnen die reine Wahrheit anbieten, aber ihr Annahmewille dieser gegenüber
wird darum gering sein, weil ihnen der Ernst mangelt, den ein Erkennen der Wahrheit
bedingt. Der Kampf zwischen Licht und Finsternis wird stets heftiger wüten, je näher es
dem Ende ist, denn Mein Gegner kämpfet an gegen das Licht, gegen die Wahrheit, die
Mich bezeuget. Mein Gegner hat großen Einfluß auf alle, die noch wesensmäßig ihm
verhaftet sind. Und darum muß sich ein jeder Mensch ernstlich prüfen, ob und wann er
ihm Gelegenheit bietet, seine Gedanken zu verwirren, d.h., ihm unwahres Geistesgut zu
übertragen, was aber mit Sicherheit verhindert werden kann, wenn das Verlangen nach
Wahrheit so stark in einem Menschen ist, daß dadurch Ich Selbst dem Gegner seinen
Einfluß verwehren kann. Es soll sich jeder Mensch ernstlich fragen, ob er in der Wahrheit wandeln will, und dann dies innig von Mir erbitten. Und Mein Gegner wird ihm
nun keinen Irrtum mehr vorsetzen können, den er nicht erkennen würde als Irrtum.
Zu verhindern ist es nicht, daß irriges Geistesgut den Menschen unterbreitet wird, weil
Ich Meinem Gegner in der letzten Zeit vor dem Ende sein Handwerk nicht legen kann,
da auch er über eine gewisse Freiheit verfügt. Der Mensch selbst aber kann es verhindern, daß solches Geistesgut bei ihm Aufnahme findet, wenn er nur die Wahrheit
anstrebt, wenn er nicht will, daß er im Irrtum wandle. Der Mensch ist nicht schutzlos dem Irrtum, also Meinem Gegner, ausgeliefert - er wird abprallen an ihm, sowie nur sein Verlangen der reinen Wahrheit gilt. Er wird es fühlen in sich, wenn Mein Gegner ihn anspricht, und er wird sich verschließen seinem Einfluß, denn wer die Wahrheit
suchet, der suchet Mich, und Ich lasse Mich wahrlich von ihm finden. Und ihr Menschen wisset es, daß die Zeit gekommen ist, da Mein Gegner mit allen Mitteln Mich zu
verdrängen suchet aus den Herzen der Menschen, ihr wisset es, daß er vor nichts
zurückschreckt und er stets mehr Finsternis verbreiten möchte, je helleres Licht leuchtet, und er wird immer dort Verwirrung stiften wollen, wo das Licht aus den Himmeln
aufleuchtet. Aber es wird ihm nicht gelingen, solange sich der Mensch Mir verbindet,
solange er selbst nach der Wahrheit trachtet und Mich darum bittet. Dort hat er seine
Macht verloren, dort wird er erkannt und abgelehnt. Denn dort bin Ich Selbst, und
dort leuchtet Mein Licht.
Amen. B.D. NR. 6248.
Gottes Schutz Seinen Streitern und Knechten.
3. Mai 1955. B.D. NR. 6249.
Was auch unternommen werden wird gegen euch - Ich halte Meine schützende
Hand über euch und eure Arbeit, die ihr leisten wollet für Mich und Mein Reich. Es wird immer angekämpft werden wider die Wahrheit und folglich auch wieder euch, die ihr die Wahrheit verbreitet, und das ist die Waffe Meines Gegners, daß er sich als Verkünder der Wahrheit tarnet und daß er weit mehr Anhänger finden wird als ihr, die ihr die Wahrheit von Mir Selbst empfanget. Solange die Menschen euch anhören, vielleicht
auch ablehnen, aber nicht gegen euch vorgehen, gibt sich Mein Gegner nicht zufrieden,
denn er will das Licht verlöschen, das Ich Selbst angezündet habe auf Erden. Und
darum sucht er Menschen, die er beeinflussen kann, gegen euch vorzugehen. Und er
findet sie, und zwar in den Reihen derer, die geistig überheblich sind; er findet sie dort,
wo er schon lange wirken konnte, wo die Erleuchtung durch den Geist fehlt, so daß sie
den Irrtum von der Wahrheit nicht zu unterscheiden vermochten. Auch ihnen gaukelt er die Wahrheit vor, und sie glauben ihm mehr als denen, die sie ihnen wirklich
bringen. Und sie sind deshalb unerleuchteten Geistes, weil sie keine Liebe haben, weil
sie das Liebewirken ersetzen zu können glauben durch Handlungen, die ihnen Mein
Gegner als heilsam und erfolgbringend für ihre Seelen vorgestellt hat. Ohne Liebe aber
kann in ihnen nicht das Licht der Erkenntnis entzündet werden, und sie werden darum
erkenntnislos bleiben und immer Meinem Gegner willkommene Objekte sein, derer er
sich bedienen kann zum Wirken gegen euch. Ich aber weiß um seine Pläne und um die
Willfährigkeit der ihm hörigen Menschen. Ich gebe auch ihnen Gelegenheit zum
Erkennen, aber Ich zwinge sie nicht dazu - und wo sie euch schaden wollen, dort stelle
Ich Wächter auf, die euch schützen vor ihrem verderblichen Geifer, die ihnen wehren,
an euch heranzukommen. Denn wen Ich bestimme, für Mich zu wirken, der erfährt
auch Meinen Schutz in reichstem Maße, um in seinem Wirken nicht gehindert zu werden. Es wird der Kampf zwischen Licht und Finsternis immer heftiger entbrennen,
und ihr steht in der Zeit dieses Kampfes. Ihr werdet selbst euch beweisen müssen als
starke, furchtlose Streiter für Mich und Mein Wort. Aber Ich werde euch auch die
Kraft geben, euch jeder Anweisung widersetzen zu können; ihr werdet kämpfen mit
dem Schwert des Mundes, und Ich Selbst werde dabei die Klinge führen, Ich werde euch
die Worte jederzeit in den Mund legen, so ihr für Mich streitet, weil es Mein Wille ist,
daß der Irrtum aufgedeckt werde, was nur ein furchtloser Streiter tun wird, der die
Kraft zum Widerstand von Mir empfängt. Darum fürchtet euch nicht, wenn ihr angegriffen werdet, sondern wisset euch stets von Mir begleitet und beschützt, und nehmet
ruhig den Fehdehandschuh auf. Stellt euch denen zum Redekampf, die gegen euch
gehen, ihr werdet sicher nicht unterliegen, und ob auch Mein Gegner selbst euch
angreift. Denn ihr seid niemals allein, sondern ihr könnet stets Meiner Gegenwart
gewiß sein, der auch der Gegner nicht gewachsen ist. Doch ohne Kampf wird es in der
letzten Zeit vor dem Ende nicht abgehen. Ihr aber kämpfet für Mich und Meinen
Namen, und ihr werdet darum auch Meinen Schutz genießen, wie Ich es euch verheißen
habe.
Amen. B.D. NR. 6249.
Geistige Wende. Heraufziehen der Nacht.
4. und 5. Mai 1955. B.D. NR. 6250.
Einen geistigen Aufschwung auf dieser Erde könnet ihr Menschen nicht mehr
erwarten, denn es sind alle Kräfte der Hölle losgelassen, die im Auftrag Meines Gegners
wirken und wahrlich großen Einfluß haben auf die Menschen, weil diese selbst in
einem Maße entgeistet sind, daß sie nicht erkennen, wer sie beherrscht. Eine geistige
Wende auf dieser Erde kann nicht mehr stattfinden, doch einzelne können noch auf
den rechten Weg geführt werden, einzelne werden noch die Wandlung an sich selbst
vollziehen, und dieser einzelnen wegen wird noch alles getan, bevor das Ende da ist.
Auffallend aber wird es sein, wie rapide die Menschheit fällt, wie sie stets mehr in die
Finsternis versinkt und das Licht meidet - auffallend wird es sein, wie brutal gegen das
Licht der Wahrheit angekämpft wird, wie der Unglaube hervortritt, wie die Sünde überhandnimmt, wie Gott-fern die Menschen leben, doch Meinem Gegner huldigen. Und
darum kann es keinen Aufschub mehr geben, weil keine Aussicht mehr besteht, daß
jemals eine Wandlung eintritt, wenn Ich nicht diese Wandlung Selbst vollziehe - doch
in einer Weise, wie es die Menschheit nicht will - indem Ich allem ein Ende setze und
einen neuen Anfang gebe. Die Spanne Zeit bis zum Ende ist überaus kurz, doch keiner weiß den Tag, und darum ist jeder lau in seinem Streben, und auch Meine Gläubigen wähnen ihn nicht so kurz bevorstehend, daß sie eifrig für ihre Seelen schafften.
Ich aber sage euch immer wieder: Ihr steht kurz davor. Ich muß diesen Ruf immer
wieder für euch ertönen lassen, Ich muß euch anspornen, überaus eifrig tätig zu sein,
Ich muß auch Meine Diener zu stets eifrigerer Arbeit auffordern, weil diese wichtig ist
und doch noch einzelnen Rettung sein kann vor dem Verderben, wenn das Ende
kommt, das Ich ankündigte fort und fort. Es muß das Weltgeschehen zwar natürlich
sich abwickeln, und das versetzt auch die Meinen in eine gewisse Ruhe, doch immer
wieder sage Ich euch: Das Ende ist plötzlich da - unerwartet bricht der Tag an, der
anders endet, wie üblich - dem eine Nacht folgt, die ewig währet, und das Tageslicht
nur den wenigen wieder leuchten wird, die Mein sind und Mein bleiben trotz den
schweren Anfeindungen und Nachstellungen Meines Gegners. Noch steht euch zwar
die Zeit des Glaubenskampfes bevor, doch auch dieser währet nur kurze Zeit, weil er
äußerst heftig geführt wird, so daß der Tag Meines Kommens zur Erde von den Menschen selbst beschleunigt wird. Sehr schnell werden die Ereignisse aufeinanderfolgen
und doch wieder wirken auf die Menschen als ganz natürliche Erscheinungen, denen
kein besonderer Wert beizumessen ist - weshalb sie diese Ereignisse nicht in Zusammenhang bringen wollen mit dem kurz bevorstehenden Ende. Darum werden auch die Meinen überrascht sein, denn Ich werde kommen wie ein Dieb in der
Nacht - wenn niemand daran denkt, wenn das Angekündigte noch weit vor euch zu
liegen scheint. Wenn ihr Menschen es doch glauben möchtet, daß ihr nur deshalb darauf hingewiesen werdet, damit ihr euch vorbereiten könnet. Schmerzlich wird eure
Reue sein, denn ihr tut alle noch viel zuwenig für euer Seelenheil. Das Erdenleben ist
euch nicht gegeben als Selbstzweck, und jeder Tag könnte in einer Weise ausgenützt
werden, daß ihr eine unerhörte Lichtfülle euch erwerben könntet, die euch unvergleichliche Seligkeit schaffet im geistigen Reich - und einmal werdet ihr das erkennen
und reuevoll der zuwenig genützten Erdenzeit gedenken. Es ist aber zur Zeit des Endes
kein Glauben, kein Verständnis dafür zu finden, es ist ein geistiger Tiefstand, wie er
schlimmer fast nicht mehr gedacht werden kann, denn ihr Menschen übersehet nicht
das, was vor Meinen Augen offenliegt, ihr Menschen müsset glauben, was euch nicht
bewiesen werden kann, und dazu gehört auch das bevorstehende Beenden dieser Erdperiode, das geistig eine große Bedeutung hat. Ihr müsset euch, wenn ihr nicht glauben
wollet oder nicht glauben zu können vermeint, eines Lebens in uneigennütziger Liebe
befleißigen, und ihr werdet es dann innerlich empfinden, daß ihr einer völlig anderen
Zeitepoche entgegengehet. Und ihr werdet nicht verloren sein, denn aller derer
erbarme Ich Mich, die nicht gänzlich Meinem Gegner hörig sind, und Ich verhelfe
ihnen im jenseitigen Reich weiter zur Höhe, wenn ihr Erdenleben noch beendet wird
vor dem letzten Gericht. Eine überaus dunkle Nacht zieht herauf, der Tag neigt sich
bald dem Ende zu, aber noch ist Licht - noch könnet ihr das Licht des Tages ausnützen
und in euch selbst ein Licht entzünden, das nicht mehr verlöschen wird. Und dann
brauchet ihr die kommende Nacht nicht zu fürchten. Wehe euch aber, wenn ihr träge
seid - wenn ihr glaubet, daß der Tag kein Ende nimmt. Wehe euch, wenn ihr in den
Tag hineinlebet, ohne eurer Seele zu gedenken. Und ihr, die ihr den Tod nicht fürchtet, weil ihr glaubet, dann nicht mehr zu sein - Ich sage euch, daß ihr den Tod mit allen
Schrecken erleben werdet und daß ihr diesen Schrecken nicht werdet entfliehen können - Ihr könnet dann nicht mehr euer Leben hinwerfen, denn ihr könnet nicht vergehen, ihr bleibt bestehen, auch wenn ihr im Zustand des Todes seid, ihr werdet Qualen
empfinden müssen, denen ihr nicht entfliehen könnet. Denn der geistige Tod ist weit
schlimmer als der Tod des Leibes, der für euch auch der Eingang sein kann zum Leben
in Seligkeit. Höret auf Meinen Ruf aus der Höhe, lasset euch warnen und ermahnen. Lasset nicht diese Worte gleichgültig an euren Ohren verhallen, sondern stellet
es euch lebendig vor, welche Not euch erwartet, wenn ihr Meinen Worten keinen Glauben schenket. Ihr werdet die Anzeichen des Endes ständig verfolgen können, doch
alles wird sich so natürlich abspielen, daß ihr wohl glauben könntet, aber nicht glauben
müsset. Vom Glauben daran aber hängt eure Seligkeit ab, denn nur der Gläubige bereitet sich vor, er gedenket Meiner und bleibt mit Mir in Verbindung, auch wenn das Werk
der Auflösung beginnt. Denn es ist die Frist abgelaufen, und es erfüllet sich laut göttlicher Ordnung, was vorgesehen ist in Meinem Heilsplan von Ewigkeit. Die Erde wird
umgestaltet und mit ihr alles Geschöpfliche, auf daß wieder alles Geistige der Form einverleibt wird, in die es seinem Reifezustand gemäß gehört. Es wird die göttliche Ordnung wiederhergestellt, weil anders eine Aufwärtsentwicklung des Geistigen nicht
gewährleistet ist, jedoch Meine Liebe immer nur diese Aufwärtsentwicklung zum Ziel
hat, die euch, Meine Geschöpfe, Mir wieder näherbringen soll.
Amen. B.D. NR. 6250.
Die Wahrheit kann nicht verhindert werden.
6. Mai 1955. B.D. NR. 6251.
Nimmermehr werde Ich es zulassen, daß der Weg zur Wahrheit denen versperrt
wird, die ihn gehen wollen. Nimmermehr wird Mein Gegner das Recht haben,
zwangsweise auf jene einzuwirken, denn dieses Recht ist ihm genommen worden durch
Meinen Tod am Kreuz. Er kann euch nicht mehr hindern, wenn ihr selbst es wollet, daß
ihr durch die Wahrheit das Ziel erreichet - die ewige Vereinigung mit Mir. Darum
kann auf Erden alles unternommen werden von seiten der feindlichen Macht, was
wider die Wahrheit gerichtet ist - Ich Selbst werde dafür sorgen, daß sie denen zugeleitet wird, die danach trachten - denn Ich brauche dazu wahrlich keine Menschen, Ich
kann sie denen, die sie anstreben, direkt vermitteln oder durch Meine Diener ihnen
zugehen lassen, und ein solches Geistesgut ist wahrlich unantastbar von seiten des Gegners der Wahrheit. Was durch den Geist einem Menschen vermittelt wird, das kann
keine irdische und keine geistige schlechte Macht ihm rauben, denn Mein Geist wirket
außerhalb irdischer Gesetze, Mein Geist benötigt nur das tiefe, ernste Verlangen nach
Wahrheit, um wirken zu können im Menschen. Darum braucht auch kein Gegenwirken
gefürchtet zu werden, wo Ich Selbst tätig bin - wenngleich von außen die Menschen
bedrängt werden. Es braucht kein Mensch zu fürchten, der Finsternis zu verfallen, dem
geistigen Dunkel, wenn gegen die Wahrheit vorgegangen wird. Das rechte Licht kommt
von innen, das rechte Licht wird durch die Liebe entzündet, und solange keine irdische
Macht fähig ist, den Liebewillen zwangsweise zu entkräften - solange keine Macht
fähig ist, das Verlangen im Menschen nach Wahrheit zu ersticken, so lange ist es
unmöglich, die Wahrheit selbst auszurotten, denn sie wird immer wieder im Herzen
dessen auferstehen, der nach ihr trachtet. Und wer seinen Willen Mir zugewandt hat,
der wird auch immer nach der Wahrheit trachten, weil Ich Selbst die Wahrheit bin. So
sei es euch also gesagt, daß Mein Gegner Mich Selbst nicht verdrängen kann, und ob er
noch so sehr gegen die Wahrheit, gegen das Licht, das die Menschenherzen erleuchtet,
ankämpfet. Er wird Mir unterliegen, denn Mein Licht wird ihn blenden, daß er zu
Boden stürzen wird, wenn Ich es leuchten lasse in aller Kraft. Noch aber stelle Ich es
euch Menschen anheim, wie hell das Licht leuchtet, noch mache Ich es von eurem Willen abhängig, der die Leuchtkraft bestimmt. Ihr selbst müsset nach der Wahrheit trachten, um euch in ihrem Lichtschein erwärmen zu können, Ich dränge Mich nicht mit der Wahrheit hervor, wenn ihr selbst kein Verlangen danach entfaltet - und so habt ihr nicht Meinen Gegner zu fürchten, sondern nur euch selbst, wenn ihr lau und gleichgültig verharret der Wahrheit gegenüber und euch selbst dadurch zu einem Freund Meines Gegners stempelt, weil ihr sein Begehren erfüllt. Dann werdet ihr niemals zur Wahrheit gelangen - der ernstlich Suchende aber kann nicht von Meinem Gegner gehindert
werden am Empfang; Ich Selbst werde ihn belehren, und Ich werde wahrlich auch wissen, in welcher Art, in welcher Form Ich sie ihm bieten kann. Und es wird keine
Macht ihn hindern können, die Wahrheit von Mir direkt entgegenzunehmen, Der Ich
Selbst die Wahrheit, das Licht bin von Ewigkeit.
Amen. B.D. NR. 6251.
Der Auftrag, Wahrheit zu verbreiten, setzt Empfangen von Wahrheit durch Gott voraus.
7. Mai 1955. B.D. NR. 6252.
Ihr sollet in Meinem Namen reden für Mich und Mein Reich. Ihr sollet den Menschen das gleiche vermitteln, was Ich Selbst zu ihnen reden würde, so Ich sichtbar unter
ihnen weilte - ihr sollet sie der Wahrheit gemäß belehren, wie Ich Selbst es getan habe
zur Zeit Meines Erdenwandels. Wenn Ich euch diesen Auftrag gebe, so muß Ich
gleichzeitig euch auch die Möglichkeit schaffen, diesen Auftrag auszuführen. Und
wenn Ich verlange, daß ihr den Menschen die Wahrheit zuführen sollet, so muß Ich
euch selbst auch die Wahrheit geben, auf daß ihr nun in Meinem Willen arbeiten könnet für Mich und Mein Reich. Darum aber könnet ihr auch gewiß sein, daß das, was Ich
euch gebe, vollste Wahrheit ist, ansonsten ich nicht an euch die Anforderungen stellen
könnte, in Meinem Namen das Evangelium zu verkünden. Und so könnet ihr euch
getrost als Meine Werkzeuge fühlen, ihr könnet mit vollster Sicherheit das wiedergeben, was ihr von Mir empfanget durch den Geist, ihr könnet mit Überzeugung eintreten für die Wahrheit dessen, ihr brauchet euch selbst nicht mit Zweifeln zu plagen,
ansonsten ihr an der Liebe, Allmacht und Weisheit Gottes zweifeln müßtet, so Er euch
nicht schützen könnte vor Irrtum. Euch habe Ich eingeweiht in Meinen Heilsplan von
Ewigkeit. Ich gab euch Kenntnis von Meinem Walten und Wirken, von eurem
Daseinszweck, von Ursache und Ziel alles Bestehenden. Ich suchte euch verständlich
zu machen, wie Meine Liebe ständig alles Geschöpfliche betreut. Ich habe euch in ein
Wissen eingeführt, das ihr nicht einfach verwerfen könnet als unglaubwürdig, weil alle Zusammenhänge in tiefster Weisheit euch enthüllt wurden. Und ihr könnet schon
dieses Wissen allein als einen Beweis ungewöhnlichen Wirkens ansehen - ihr könnet
auch alles glauben, weil es euch viel verständlicher und Meine Liebe-beweisend dargeboten wird als das Wissen, das menschlicher Verstand sich erworben hat, das aber
Zweifel an Meiner Liebe, Weisheit und Allmacht aufkommen lässet. Aber Ich habe
euch das Wissen nur um eines Zweckes willen vermittelt: es zu verbreiten unter den
Menschen, auf daß sie die reine Wahrheit erfahren, die von Mir ausgeht und unverfälscht ihnen übermittelt werden soll. Ich Selbst gebe euch den Auftrag, Der Ich
Selbst die Wahrheit bin von Ewigkeit. Und Ich gebe euch reichlich, Ich versorge euch
ausgiebig mit dem Wissen, das ihr verbreiten sollet, und ihr habt wahrlich nicht nötig,
"anderweitig ergänzendes Wissen" entgegenzunehmen. Darum warne Ich euch,
Meine reine Wahrheit - das Geistesgut, das ihr von Mir empfanget, zu durchsetzen mit
Geistesgut, das Ich nicht Selbst euch vermittelt habe, denn es besteht eine große Gefahr,
daß das reine Lebenswasser vermengt wird mit ihm unzuträglichem Zusatz. Gebet es
so klar und unvermengt wieder, wie ihr es empfanget von Mir, denn ihr schöpfet aus
dem Born des Lebens, es ist für euch ein Quell erschlossen worden, der das Köstlichste
entströmen lässet: unmittelbare Kraft aus Mir, Mein Wort, das direkt von Mir ausgeht
und euer geistiges Ohr berührt. Ich Selbst also führe euch das lebendige Wasser zu, das
vollauf genügt, um die Menschen zum Leben zu erwecken und sie am Leben zu erhalten. Ich weiß es wahrlich, was für euch nötig und dienlich ist, und das leite Ich euch
auch zu. Haltet euch daran, und nur allein daran - dann werdet ihr reden in Meinem Namen und den Mitmenschen das reine Evangelium verkünden. Und ihr werdet stets von Mir gesegnet sein.
Amen. B.D. NR. 6252.
Heilsplan Gottes beweiset Seine Liebe.
9. Mai 1955. B.D. NR. 6253.
In Meinem Heilsplan von Ewigkeit erkennet ihr Meinen nie endenden Liebewillen,
der unentwegt zu fördern sucht, der sich nicht entmutigen lässet, der ständig wirket
und sich in immer neuen Schöpfungen zum Ausdruck bringt. Einen Stillstand kann es
nimmermehr bei Mir geben, aber auch keine Rückwärtsentwicklung, die in Meinem
Willen begründet wäre, denn von Mir aus ist nur eine fortschreitende Entwicklung
möglich, solange nicht der Wille des frei geschaffenen Wesenhaften dies verhindert,
indem er Mir Widerstand entgegensetzt. Ich habe Mir ein Ziel gesetzt, Ich verfolge dieses Ziel, und Ich werde es einmal erreichen - daß alles aus eigener Schuld in die Tiefe
gefallene Wesenhafte wieder zur Höhe gelangt, daß es erstrahlt in hellstem Licht, daß es
sich in vollster Freiheit bewegt in unerhörter Kraft und schaffet und wirket in unbegrenzter Seligkeit. Wer um diesen Meinen Heilsplan weiß, dem erscheint nichts mehr
unerklärlich, was er auch erlebt in seinem Erdendasein, denn er sieht hinter allem Meinen Willen, und er weiß, daß dieser immer nur einen Fortschritt bezweckt, niemals
aber einen Niedergang. Es ist aber für den Menschen oft schwer, sein eigenes Leid, den
mitunter drückenden Erdengang, mit der Liebe eines Gottes zusammenzubringen.
Und es gehört eben dazu schon eine gewisse Erkenntnis, das Wissen um Meinen Heilsplan und um Meine übergroße Liebe, die allen Meinen Gesch öpfen gilt. Denn diese
Liebe erklärt alles, und wo die Liebe Gottes angezweifelt wird, dort steht der Mensch
auch in vollster Unwissenheit oder mit Unverständnis den Ereignissen gegenüber, und
er verliert jeden Glauben. Es ist nichts willkürlich, es liegt jeglichem Geschehen
Meine Liebe und Weisheit zugrunde, es dienet alles der Vollendung des Geistigen, es
dienet seiner Rückkehr und der Vervollkommnung, denn Mein Ziel ist die Vergöttlichung aller Wesen, die einst von Mir erschaffen wurden. Nur wer Kenntnis hat von
Meinem Heilsplan, der weiß auch um den mangelhaften Zustand alles dessen, was die
Erde birgt an Wesen und Schöpfungen aller Art. Und wer um das Endziel alles dessen
weiß, dem erscheint nichts mehr unglaubwürdig, denn er hat schon einen gewissen Reifegrad erreicht, ansonsten ihm das Wissen um Meinen Heilungsprozeß fremd wäre.
Aber der Mensch, der darum weiß, der ist glücklich, weiß er doch auch selbst sich erfaßt
von Meiner Liebe, und er sieht ein Ziel vor Augen, dem er zustrebt. Kein weltliches Wissen kann einen Menschen so befriedigen, wie es das geistige Wissen tut, denn nun erst
ist dem Menschen der Daseinszweck bekannt, und er sieht alles in einem anderen Licht
als der Mensch, dem jener Heilungsprozeß unbekannt ist, der das Erdenleben immer
nur als Selbstzweck betrachtet und immer ärmer wird, je mehr er nach Weltgütern
strebt und sie besitzt. Um Meine unendliche Liebe zu wissen und sich davon erfaßt zu
fühlen gibt dem Menschen inneren Frieden und die Gewißheit, nicht nur für diese irdische Welt geschaffen worden zu sein. Und dessen Ziel werde auch immer nur Ich
Selbst bleiben, denn er fühlt die Zusammengehörigkeit mit Mir, er sucht sie wiederherzustellen, wie sie anfänglich gewesen ist - er strebt bewußt Mir zu, und er erreicht mit
Sicherheit sein Ziel. Ich werde Mich mit ihm zusammenschließen und ihn beseligen
jetzt und ewiglich.
Amen. B.D. NR. 6253.
Verbindung mit Gott sichert Seinen Schutz.
10. Mai 1955. B.D. NR. 6254.
Bleibet in ständiger Verbindung mit Mir, und ihr werdet ungefährdet aus allem
Schweren hervorgehen, das noch über die Menschen kommen muß vor dem Ende. Es
braucht kein Mensch diese Zeit zu fürchten, sofern er nur Mich Selbst gefunden hat und
Mich nun nicht mehr loslässet, denn solange er an Meiner Hand geht, solange Ich neben
ihm daherschreite, ist er gefeit gegen alles Ungemach. Und Meine Gegenwart ist ihm
sicher, so er Mich nimmer aus seinen Gedanken auslässet, so er immer mit Mir Zwiesprache hält, so er sich selbst täglich Mir empfiehlt und Meine Nähe erbittet. Und so
er in der Liebe lebt. Denn dann ist er innig mit Mir verbunden für Zeit und Ewigkeit. Euch allen verheiße Ich Meinen Schutz in den Tagen der kommenden Not, die
ihr nur mit Mir verbunden sein wollet, die ihr Mich erkannt habt - die ihr an Mich
glaubet. Denket darüber nach, daß Ich euch erschaffen habe, um euch zu Meinen
Kindern zu gestalten. Denket darüber nach, daß Meine Vaterliebe nie aufhöret, dann
wisset ihr auch, daß Ich euch nicht leiden lassen will, wenn es nicht für euch nötig ist.
Die Notwendigkeit besteht aber, solange ihr Mich aus euren Gedanken ausschließet,
solange ihr noch von Mir abgewendet andere Ziele verfolget als Mich. Dann muß Ich
euch hart anfassen, daß ihr Meiner gedenket und euch Mir zuwendet, daß ihr in Mir
den Vater erkennen lernet, Der euch hilft, so ihr euch von Ihm helfen lassen wollet.
Dann kann euch wohl Leid und Not beschieden sein, bis ihr Meine Hilfe erbittet.
Doch sowie ihr von selbst Mich suchet und Mich auch gefunden habt, könnet ihr ohne
Sorge sein, daß euch noch Gefahren drohen, denn Meine Nähe schaltet solche aus.
Doch einen lebendigen Glauben müsset ihr euer eigen nennen, denn Worte, die nur
der Mund ausspricht, sichert euch nicht Meine Gegenwart; dagegen zieht Mich ein
Gedanke des Herzens zu euch, und ihr befindet euch dann wahrlich in sicherem Schutz.
Ihr müsset in eurem Erdenleben es erreichen, daß ihr Mich stets in eurer Nähe fühlet,
ihr müsset beten zu Mir ohne Unterlaß, d.h. Mich bei allem euren Tun zu Rate ziehen. Ich muß in eurer Gedankenwelt der Erste und der Letzte sein, ihr dürfet nicht
mehr leben ohne Mich, und desto näher werde Ich euch sein, weil ihr selbst Meine
Gegenwart euch sichert durch euer Denken an Mich. Eine große Kraft liegt im Gedanken an Mich, die ihr jederzeit wirken lassen könnet, weshalb also nichts euch schmerzhaft berühren wird und keine Gefahr euch drohen kann, solange ihr Mir verbunden
bleibt im Herzen. Diesen Trost gebe Ich euch für die kommende Zeit, die euch darum
nicht schrecken soll, weil Ich Selbst über euch wache und euch ständig Meinen Schutz
gewähre.
Amen. B.D. NR. 6254.
Zuleitung des göttlichen Wortes. Gnadenakt Gottes.
12. Mai 1955. B.D. NR. 6255.
In das Dunkel wird euch ein Licht gebracht. Ihr sollt die Liebe und Barmherzigkeit
Gottes erfahren, ihr sollet mit Seiner Gnade überschüttet werden, ihr sollet ein direktes
Zeichen Seines Wirkens erfahren und einen Beweis Seiner Gegenwart unter den Menschen, die eines guten Willens sind. Ihr sollet Kenntnis nehmen von Seinem Wort, das
Er als Ausfluß Seiner Liebe zur Erde leitet, weil die Menschen in großer geistiger Not
sind und dringend der Hilfe bedürfen. Darum äußert Er Sich Selbst durch Menschenmund, Er lässet Seinen Geist herniederstrahlen in die Herzen derer, die sich Ihm öffnen, und Er gibt ihnen ein rechtes Licht. Er vermittelt ihnen die Wahrheit, ein Wissen,
das die Menschen in den Zustand des Erkennens versetzt und das dazu dienen soll, die
Liebe zu ihrem Gott und Schöpfer, zu ihrem Vater von Ewigkeit, zu entzünden - denn
nur die Liebe zu Gott veranlaßt die Menschen, nach Seinem Willen zu leben und Ihn
anzustreben. Nur die Liebe erweckt in den Menschen das Verlangen nach Zusammenschluß mit der ewigen Liebe Selbst. Es ist wahrlich ein Beweis übergroßer Liebe
zu euch Menschen, daß Gott Selbst Sich euch kundgibt, daß Er in euch ein Licht anzündet, das euch hell den Weg erleuchten soll, den ihr zu gehen habt auf Erden. Es ist ein
Gnaden- und Barmherzigkeitsakt, daß Er euch - die ihr einst im freien Willen abstrebtet von Gott - wieder nahetritt, daß Er euch anredet und euch zu bewegen sucht,
umzukehren und Ihn wieder anzustreben, Der allein euch ewige Seligkeit schenken
will. Ihr Menschen wandelt in der Nacht aus eigener Schuld, denn das göttliche Liebelicht erstrahlte euch einst in aller Fülle, doch ihr wieset es zurück. Nehmt es nun an,
da es euch wieder leuchtet, empfanget die Gnadengabe aus der Hand Gottes und nützet
sie gut - und ihr werdet wieder sein, was ihr waret von Anbeginn: in Vollkommenheit
wirkende und selige Wesen voller Licht und Kraft. Gott Selbst reicht euch das Mittel dar,
dessen ihr euch nur zu bedienen brauchet, um die einstige Vollkommenheit wiederzuerreichen. Er schenkt euch Gnaden, die ihr nicht verdientet, da ihr euch freiwillig
von Gott entfernt hattet. Doch Er will euch wieder zurückgewinnen, Er will, daß ihr
als Seine Kinder zurückkehret zu Ihm in euer Vaterhaus, weil Seine Liebe euch erschuf
und diese Liebe zu euch ewig nicht aufhöret und Er darum unermüdlich werben wird
um eure Liebe, um die Liebe des Kindes zum Vater, Der Er für euch ist und bleiben wird
in Ewigkeit. Darum spricht Er Selbst euch an, und so ihr Ihn anhöret und die Worte tief
im Herzen beweget, werdet ihr auch die Liebe und Kraft spüren, die Sein Wort in sich
birgt. Ihr werdet Ihn Selbst euch gegenwärtig fühlen, und es wird euer Herz in Liebe
entbrennen und Ihm angehören wollen ewiglich. Öffnet eure Herzen Seiner Ansprache, verschließet es nicht unwillig, sondern höret, was Er euch sagen will. Und ihr
werdet einen ungeahnten Segen erfahren, ihr werdet der Geistesnacht entfliehen, es
wird das Licht eines strahlenden Morgens euch aufleuchten, das eure Herzen mit Seligkeit erfüllt. Ihr werdet einem neuen Tag entgegengehen und die dunkle Nacht ewig
nicht mehr zu fürchten haben, denn das ewige Licht Selbst kommt zu euch und erfüllt
eure Herzen mit strahlendem Schein.
Amen. B.D. NR. 6255.
Der Mensch steht kurz vor dem Ziel.
13. Mai 1955. B.D. NR. 6256.
Ihr Menschen stehet kurz vor eurem Ziel. Machet nicht den Erfolg eures langen
Erdenwandels zuvor hinfällig, indem ihr nun versaget und wieder zurücksinket in die
Tiefe, aus der ihr euch in endlos langer Zeit emporgearbeitet habt. Lasset nicht die
letzte Willensprobe für euch zu einer Klippe werden, an der ihr zerschellet - sondern
verfolget eifrig euer Ziel, und ihr werdet selig und frei sein in kürzester Frist. Euch Menschen ist es zumeist unbekannt, was der Erdenlebensweg als Mensch für euch bedeutet - ihr machet euch keine Gedanken darüber, was vorher war und was nachher sein
wird - ihr wisset auch nicht, daß ihr im letzten Stadium eurer Entwicklung angelangt
seid, wo der freie Wille in euch tätig werden muß, um das letzte Ziel zu erreichen: den
Zusammenschluß mit Gott, der Seligkeit und Freiheit euch bringt. Und weil ihr ohne
Wissen seid, ist die Gefahr groß, daß ihr das Erdenleben als Mensch nicht auswertet
und die letzte Möglichkeit, zur endgültigen Freiheit zu gelangen, ungenützt bleibt. Und
dann war der endlos lange Weg zuvor, den eure Seele durch die Schöpfungswerke gehen
mußte im gebundenen Zustand, umsonst. Dann ist der mühsam erreichte Reifegrad,
der euch die Verkörperung als Mensch eintrug, gefährdet, denn ihr bleibt nicht auf gleicher Stufe stehen, sondern sinket wieder zurück, und es kann euch ein nochmaliger
Gang durch die Schöpfung beschieden sein, denn euch stehen während des Erdenlebens so viel Gnaden zur Verfügung, daß ihr euch wieder vergehet gegen Gott, so ihr
Seine euch angebotene Hilfe wieder zurückweiset. Und es bedeutet dies erneuten
Fall, den Gott in Seiner übergroßen Liebe verhindern möchte. Und darum leitet Er euch
Sein Wort zu, das Wissen um Seinen Heilsplan von Ewigkeit, um euren Anfang und
euer Ziel, um eure Erdenaufgabe. Er will nicht, daß ihr wieder zurückfallet zur Tiefe,
aber Er beschneidet nicht euren freien Willen. Er hilft euch wohl, aber Er zwingt euch
nicht. Und darum ist es wohl möglich, daß ihr euer Ziel erreichet, aber nicht sicher,
weil ihr selbst den Ausschlag gebet durch euren Willen; und auf daß euer Wille eine
Stärkung erfahre, auf daß ihr ihn recht richtet, tritt Gott euch Selbst nahe in Seinem
Wort. Er belehret euch, Er gibt euch Kenntnis von der Bedeutsamkeit eures Erdenlebens, und Er sucht in euch das Verantwortungsgefühl zu verstärken, das ihr eurer
Seele gegenüber traget. Er leitet euch Menschen die Wahrheit zu, und ein jeder kann
sie annehmen, der guten Willens ist - der ernstlich nachdenket über seinen Daseinszweck, der sich einem höchst vollkommenen Wesen zugehörig fühlt und die Verbindung mit diesem Wesen herstellen möchte. Ihn wird das Wort beglücken, das Gott
Selbst zur Erde leitet, denn er wird die Wahrheit erkennen, er wird es fühlen, daß Gott
Selbst ihn anspricht, und er wird alles tun, was Gott von ihm verlangt, er wird den Willen Gottes erfüllen, und Gott Selbst wird ihn ihm kundtun durch Sein Wort.
Amen.
B.D. NR. 6256.
Mangelndes Verantwortungsgefühl. Mangelnder Glaube.
14. Mai 1955. B.D. NR. 6257.
Eine Verantwortung traget ihr für euer Erdenleben, der ihr euch nicht entledigen
könnet. Und ihr werdet dereinst Rechenschaft ablegen müssen vor eurem Gott und
Schöpfer von Ewigkeit, wie ihr dieses Erdenleben genützt habt, welchen Vorteil eure
Seele daraus gezogen hat. Und ihr werdet zumeist erkennen müssen, daß ihr nur
eures Körpers gedachtet, die Seele aber leer ausgegangen ist. Und es muß darum die
Seele - euer eigentliches Ich - überaus leiden im jenseitigen Reich, doch ihr selbst
habt euch dieses Leid verschafft, ihr selbst könntet auch in Licht und Kraft ewig glücklich sein, denn ein solches seliges Los hättet ihr euch auf Erden erwerben können bei
rechter Nützung eures Willens. Auf Erden werdet ihr stets den Vorteil anstreben, ihr
werdet immer das tun, was euch Erfolg einträgt - und so müßtet ihr auch unentwegt
streben nach dem rechten Erfolg für eure Seele, weil ihr genau wisset, daß der Körper
vergeht, daß ihr nicht einmal das Leben euch selbst erhalten könnet, wenn ihr abgerufen werdet noch vor der Zeit, die einem Menschen von Gott aus bewilligt ist. Ihr
wisset es, daß ihr jeden Tag abgerufen werden könnet, und darum müßtet ihr all euer
Trachten und Streben auf Erden dem Wohlergehen eurer Seele widmen, die weiterlebt,
auch wenn der irdische Leib vergeht. Warum habt ihr kein Verantwortungsgefühl für
eure Seele? Warum gedenket ihr nicht an ihr Los nach dem Ableben des Leibes? Weil ihr
es nicht glauben wollet, daß eure Seele weiterlebt. Dennoch müsset ihr euch verantworten, wenn ihr in das geistige Reich eingehet, denn ihr seid nicht darüber ohne
Kenntnis geblieben. Ihr seid während eures Erdenlebens immer wieder hingewiesen
worden, und ihr werdet hingewiesen werden bis zum Ende, denn es wird sich die geistige Welt euch offenbaren in gutem oder auch schlechtem Sinne, ihr werdet immer auf
ein Wirken überirdischer Kräfte aufmerksam gemacht werden, auch wenn ihr es als
Phantasterei ablehnet, doch immer sollten diese Hinweise genügen, daß ihr darüber
nachdenkt, was eure Seele erwartet nach dem Leibestode. Es können euch keine
hundertprozentigen Beweise aus dem jenseitigen Reich gegeben werden, denn ihr müsset glauben, ohne durch Beweise dazu veranlaßt zu werden - denn ihr sollet freiwillig streben nach Vollendung, nicht aber zwangsweise - durch Beweise - eine Wandlung eures Wesens bewerkstelligen. Doch ihr habt alle geistige Führer, die keine Gelegenheit vorübergehen lassen, von oben auf euch einzuwirken, und die auch mitunter zu
Mitteln greifen, die euch bedenklich machen könnten, wenn ihr nur ihrer achtetet; in
der letzten Zeit vor dem Ende werden Verbindungen vom Jenseits zur Erde überaus
häufig zu finden sein, weil es nur dazu dienen soll, den ungläubigen Menschen ein Fortleben nach dem Tode zu bestätigen, ohne aber den Willen des Menschen zum Glauben
zu zwingen. Es wird euch Menschen wahrlich leichtgemacht, den Glauben an ein
Fortleben zu gewinnen, denn ihr werdet noch vieles erleben, was euch übernatürlich
anmutet, aber nur deshalb zugelassen ist, damit ihr in euch gehet und fortan nur eurer Seele gedenket, daß ihr glauben lernet und noch bis zuletzt eifrig schaffet, daß die Seele zum "Leben" gelange in Licht und Seligkeit.
Amen. B.D. NR. 6257.
Erlösung der Seelen aus der Tiefe vor dem Ende.
15. Mai 1955. B.D. NR. 6258.
Es werden unzählige Seelen noch aus der Tiefe zur Höhe gelangen, bevor diese Erlösungsperiode zu Ende geht, weil die Lichtwelt unentwegt tätig ist an der Erlösung des
Geistigen und weil der Gnadenborn unerschöpflich ist, der allen zur Verfügung steht,
die nur den geringsten Willen aufbringen, aus ihrem Zustand frei zu werden. Der Akt
der Neubannung in den Schöpfungen der Erde ist wohl eine Änderung ihrer Lage, doch
nicht weniger qualvoll, weshalb noch alle Möglichkeiten ausgenutzt werden, um diesem
in der Tiefe befindlichen Geistigen diese Neubannung zu ersparen, um es noch zuvor
zu befreien und einem weniger qualvollen Zustand entgegenzuführen, in dem es dann
auch sicher den Weg zur Höhe finden wird. Auch in der Tiefe ist ein Aufruhr zu verzeichnen, denn es scheiden sich auch da die Geister. Die immer häufiger aufblitzenden Lichtfunken verfehlen ihre Wirkung nicht. Die göttliche Liebe sendet sie stets verstärkter in die Tiefe, und es verspüren viele Seelen ihre Wohltat, und ihr Widerstand wird immer schwächer - bis sie zuletzt Verlangen haben, sich der Wirkung jener Lichtstrahlung aussetzen, bis sie stets mehr sie erwarten und ihnen nachgehen - während andere noch mehr sich in die Finsternis flüchten, um nicht von ihr berührt zu werden. Diese Scheidung der Geister muß auch dort stattfinden, bevor der letzte Akt sich
vollzieht - daß die letzteren wieder in die Form gebannt werden, auf daß einmal auch
für sie der Zeitpunkt der Befreiung kommen kann. Unzählige Seelen aber entsteigen
der Tiefe, sie nehmen die Gnaden an, sie geben ihren Widerstand auf und beugen sich
dem Richterspruch Gottes - sie wollen tun, was sie bisher verweigerten: in Demut dienen und helfen, wo ihre Hilfe benötigt wird. Sie sind in der Tiefe von Liebefunken
getroffen worden, die diese Wandlung des Willens zuwege brachten. Und diese Liebefunken gehen von Gott, aber auch von euch Menschen auf der Erde aus, denn jeder
hilfswillige, erbarmende Gedanke, der den Seelen der Finsternis gilt, die fern sind jeder
Glückseligkeit und in einem äußerst bedauernswerten Zustand, ist diesen Seelen als
Lichtfunke ersichtlich, und er bleibt nicht ohne Wirkung. Wohl versagen auch unzählige Menschen auf der Erde in ihrem Willensentscheid, und sie sinken ab in unermeßliche Tiefen - doch die Erlösung aus der Tiefe ist ein Ausgleich, denn sie nehmen das
an, was die Menschen auf Erden verschmähen - sie werden gerettet durch das Mittel,
das die Menschen auf der Erde zurückweisen. Sie hungern nach dem Wort Gottes,
das ihnen Kraft schenkt und Seligkeit, während die Menschen es nicht erkennen und
darum an einer köstlichen Gabe vorübergehen, die sie gleichfalls zum Licht führen
könnte. Das Wort, das von Gott ausgeht, als direkte Liebestrahlung, bleibt nicht ohne
Wirkung, denn die Unendlichkeit nimmt es auf, und es wirket überall als Kraft, wo ihm
kein Widerstand entgegengesetzt wird. Und so dringt es auch in die Tiefe, wo "Liebe"
schon die Vorarbeit geleistet hat. Mit seiner ganzen Kraft wirket nun das göttliche Wort
auf jene Seelen ein, und es bringt eine Willenswandlung zustande, die auch eine sichere
Wandlung der Sphäre bedeutet, in denen sich nun die Seelen aufhalten dürfen. Große
geistige Umwälzungen vollziehen sich auf Erden und auch im geistigen Reich, und die
Gnadenzeit ist noch nicht abgelaufen, die den Seelen gewährt ist zur endgültigen Entscheidung. Gottes Liebe ist unentwegt bemüht, allen Seelen Erlösung zu bringen,
und die Liebe kann viel dazu beitragen - denn jeder Liebestrahl wirkt sich erlösend
aus, und nichts kann verlorengehen, was von einem solchen Liebestrahl berührt
wird.
Amen. B.D. NR. 6258.
Schauen von Angesicht zu Angesicht.
16. Mai 1955. B.D. NR. 6259.
Und ewig wird Mein Name erklingen in der Welt der seligen Geister - ewig wird
Mein Liebestrahl sie treffen, ewig wird Mein Wort ertönen, und Mein Wille wird ihr
Wille sein. Ewig wird ihre Liebe zu Mir erglühen und in Meiner Liebe Erfüllung finden. Ich werde ihr Vater und sie Meine Kinder sein. Das ist das Ziel, das Ich Mir
gesetzt habe von Anbeginn und das Ich auch erreiche, wenn auch in endlos langer Zeit.
Für Mich ist die längste Zeit wie ein Augenblick, denn Ich bin von Ewigkeit und werde
sein in Ewigkeit. Unermeßlich winzig seid ihr im Vergleich zu Meiner alles erfüllenden Gottheit, doch auch das Winzigste ist Meine Seligkeit, denn es ist aus Mir hervorgegangen und somit das gleiche in seiner Ursubstanz wie Ich, und es wird darum niemals Meine Liebe zu entbehren brauchen, selbst wenn es sich noch in weitester Entfernung von Mir befindet - selbst wenn es noch endlos weit zurücksteht und in die Lichtwelt keinen Zutritt hat. Ich betreue es dennoch, nur in einem für seinen Zustand
erträglichen Maß. Einstmals aber wird auch das Entfernteste in Mein Lichtreich aufgenommen werden, einmal wird es einstimmen in den Lobgesang der seligen Heerscharen, es wird von Meiner Liebe durchstrahlt gleichfalls unnennbar selig sein, und es
wird zu Mir verlangen mit seiner ganzen Liebeglut, und Meine Nähe wird ihm gewiß
sein. Zahllose Sphären aber durchwandelte das Wesen seit seinem Ausgang von Mir,
und zahllose Sphären wird es noch durchwandeln, bis es Mir so nahe ist, um lobpreisend Mich schauen zu können von Angesicht zu Angesicht. Denn es gehört dazu ein
Reifegrad, der Meine nächste Nähe zuläßt, weil das Wesen vergehen müßte, so Meine
Liebestrahlung es in einem noch nicht vollkommenen Zustand treffen würde, weshalb
eine immer sich steigernde Seligkeit das Wesen zuvor so völlig vergeistigen muß, daß es
Mir immer näherkommen kann, ohne zu vergehen. Es kann euch Menschen von diesem Zustand keine Schilderung gegeben werden, denn ihr lebt noch in einer Sphäre, wo
es überaus dunkel ist, selbst wenn ein Licht von oben euch Erleuchtung schenkt. Ihr
seid noch weit entfernt von einer völligen Vergeistigung und somit auch noch weit entfernt von Mir. Ich kann euch wohl einen Liebestrahl zusenden, doch für eine größere
Fülle Meiner Liebe wäret ihr noch nicht aufnahmefähig. Darum halte Ich Mich mit
Meiner Liebekraft noch zurück, um euch nicht zu schädigen, aber Ich tue alles, um den
Widerstand von euch zu Mir zu verringern - weil Ich auch euch einmal dort haben
will, wo euer Ausgang war - bei Mir Selbst, eurem Gott und Vater von Ewigkeit. Ich
verzichte nicht auf euch, weil ihr Gleiches seid wie Ich und unwiderlegbar zu Mir
gehört, aber Ich ziehe euch nicht verfrüht zu Mir, denn dann wäre euer Sein gefährdet,
es würde das Unvollkommene verzehrt von Meiner Liebekraft, es hätte aufgehört zu
sein - vorausgesetzt, daß Meine Liebe begrenzt wäre und das Geistige nicht schützte
vor gänzlichem Vergehen durch unweises Durchstrahlen während einer noch mangelhaften Beschaffenheit. Liebe, Weisheit und Allmacht ist Mein Wesen, und Liebe,
Weisheit und Allmacht streben als Ziel die Vergöttlichung des Geschaffenen an. Und
Liebe und Weisheit bringen alles zuwege, weil die Allmacht sein muß, wo die Liebe ist,
denn diese ist wirksame Kraft. Ein liebeerfülltes Wesen nur kann Meine Gegenwart
ertragen im Reiche der seligen Geister, ohne zu vergehen, denn nun ist es Mir gleich
geworden, und es kann Mich schauen von Angesicht zu Angesicht.
Amen. B.D. NR. 6259.
Körper. Seele. Geist. Einigung Aufgabe.
17. Mai 1955. B.D. NR. 6260.
Es liegt in der Bestimmung des Menschen, daß sich seine Seele mit dem Geist in sich
einet. Wird diese Bestimmung eingehalten, dann ist auch schon das Los der Seele
gesichert, dann ist das Erdenleben erfolgreich gewesen, wenn die Seele abscheidet von
der Erde. Bei Beginn der Verkörperung sind beide - Seele und Geist - noch getrennt,
denn freiwillig hatte die Seele als Ich-bewußtes Wesen diese Trennung vollzogen. Freiwillig muß sie sich nun wieder einen, sie selbst muß den Zusammenschluß suchen an
den Geist, sie muß ihre Bereitwilligkeit zur Liebe dem Geist verraten, der dann auch
sofort bereit ist, ihr zu helfen - denn Gott Selbst - der Vatergeist von Ewigkeit -
kommt ihr nun entgegen. Er wirkt auf die Seele ein, denn ein Funke Seiner Selbst ist der
Seele beigegeben für den Erdenwandel, der nun auch als Anteil Gottes führend und
belehrend wirkt und die Seele zieht zu Sich und also auch ständig dem Vatergeist von
Ewigkeit entgegendrängt. Nur die Einigung der Seele mit ihrem Geist in sich braucht
stattzufinden, um auch das endgültige Ziel zu sichern: den Zusammenschluß mit Gott,
der Freiheit und Seligkeit bedeutet. Es ist eine einfache Lösung, den Sinn des Lebens zu
finden, und doch wird diese Lösung selten nur von den Menschen angestrebt, weil sie
ihnen unverständlich ist, solange die Seele noch völlig unbeeindruckt geblieben ist,
solange sie dem Geistesfunken in sich noch nicht das Recht eingeräumt hat, sie zu
belehren - solange sie die Trennung zwischen sich und dem Geist noch nicht überbrückt hat durch eigenes Liebewirken - so lange erkennt sie nicht ihren Erdenlebenszweck, und ihr Denken und Verlangen ist nur irdisch gerichtet - und so lange ist auch
ihr Erdenleben erfolglos und trägt ihr nicht den geringsten Aufstieg ein, denn die Einigung des Geistes und der Seele ist Zweck und Ziel ihres Erdenwandels. Und da diese
Einigung stets ein Akt des freien Willens ist und bleiben wird, kann immer nur von seiten Gottes und der Lichtwelt auf den Willen des Menschen eingewirkt werden, daß er
eine andere Richtung einschlägt als bisher - doch immer unter Beachtung seiner Freiheit, was darum überaus große Geduld und Ausdauer erfordert. Der geistige Tiefstand
wäre nicht so erschreckend niedrig, wenn der Wille der Menschheit zwangsläufig
gerichtet werden könnte, doch dies wäre wertlos für die geistige Entwicklung des einzelnen Menschen, selbst wenn auf Erden dann ein Zustand des Friedens anstatt der derzeitigen Not zu erkennen wäre. Die Willensfreiheit muß gewahrt bleiben, auch wenn
dies ein Absinken des Wesenhaften in die Tiefe zur Folge hat. Freiwillig müssen die
Menschen zu Gott zurückkehren, freiwillig müssen sie die in ihnen wohnende Ichliebe
wandeln zur uneigennützigen Nächstenliebe und dadurch die Einigung ihrer Seele mit
dem Geist vollziehen. Doch in jeder Weise finden sie Unterstützung von seiten Gottes
und der lichtvollen Welt, denn es treten alle Ereignisse im Erdenleben so an die Menschen heran, daß eine Willenswandlung möglich ist. Unmerklich wird die Seele von
Gott gezogen - und sowie sie nur bereit ist, den einstigen Widerstand aufzugeben,
wird sie erfaßt von der Liebe Gottes - dann schenkt sie dem Geist in sich Gehör, und
dann kann sie ewiglich nicht mehr zurücksinken in das Reich der Finsternis.
Amen.
B.D. NR. 6260.
Göttliche Führung durch den Geist.
18. und 20. Mai 1955. B.D. NR. 6261.
Wenn ihr alle Bedingungen erfüllt, die das Wirken Meines Geistes in euch zulassen,
dann ist euch auch die ständige Führung durch Meinen Geist sicher, und dann brauchet ihr nicht mehr zu fürchten, verkehrte Wege zu wandeln. Dann wird alles so über
euch kommen, wie es Mein Vatergeist von Ewigkeit als förderlich für eure Seelenreife
erkennt. Diese Bedingungen zu erfüllen setzen aber den ernsten Willen voraus, euch in
göttlicher Ordnung zu bewegen, d.h., ihr müsset wollen, das Rechte zu tun. Dann
werdet ihr von selbst euch eines Liebelebens befleißigen, ihr werdet glauben an ein
höchst vollkommenes Wesen, Das euch erschaffen hat, und ihr werdet verlangen, mit
diesem Wesen in Verbindung zu treten. Ihr werdet zu Ihm beten. Und also stellet
ihr die Verbindung her mit Mir, die als erstes nötig ist, daß Ich Mich nun auch äußern
kann durch den Geist. Ohne die Erfüllung dieser Bedingung ist es unmöglich, daß Mein
Geist in euch wirket, weil dies eine zwangsläufige Höherentwicklung zur Folge hätte. Ist
aber einmal die Verbindung mit Mir hergestellt, daß Ich nun auf euch einwirken kann
durch Meinen Geist, dann könnet ihr auch überzeugt sein davon, daß nun euer ganzes
Erdenleben unter dieser Einwirkung steht, daß sich alles nun so vollzieht und alles so an
euch herantritt, daß ihr zur Höhe schreitet. Denn Ich Selbst führe euch nimmermehr
der Tiefe zu, sondern ziehe euch unweigerlich zur Höhe. Streben müsset ihr zwar
unentwegt, ihr dürfet nicht selbst lau werden oder euch gleichgültig allen Kräften überlassen, die auf euch einzuwirken suchen, sondern euer Wille muß unausgesetzt Mir
zugewandt sein und bleiben, Ich muß immer euer Ziel bleiben, dann werdet ihr auch
euer Ziel erreichen, Mich Selbst - Dem ihr angehöret seit Anbeginn. Mein Geist wirket
in jedem Menschen, der nur sich positiv zu Mir einstellt - der also Mich anerkennt
und von Mir ergriffen zu werden wünscht. Ihr Menschen müsset euch ernstlich fragen, wie ihr euch zu Mir verhaltet - ob ihr Mich ablehnet, ob ihr nicht an die Existenz
eines mit euch in Zusammenhang stehenden Schöpfers glaubt und ihr daher euer
Leben völlig getrennt von Ihm lebt. Ob ihr Mich als seiend anerkennt und Mich und
Meine Macht fürchtet und (20.5.1955) darum nur ein Unbehagen empfindet, wenn ihr
euch versündigt gegen Meine Gebote - oder ob ihr Mich liebet und darum versuchet,
nach Meinem Willen zu leben. Ihr müsset euch darüber ernstlich klar sein, daß Mein
Geisteswirken in euch immer nur dann stattfinden kann, wenn ihr euch Mir in Liebe
verbindet. Und ihr könnet darum nicht erwarten, erleuchtet oder geführt zu werden
von Meinem Geist, wenn ihr selbst euch noch willensmäßig abseits stellt von Mir,
obgleich ihr glaubet, daß Ich bin - erst euer Wille, Mir eng verbunden zu sein, hat das Wirken Meines Geistes in euch zur Folge, und dann ist euer Erdenwandel nicht mehr ohne Lenkung, dann tritt alles so an euch heran, wie es Meine Liebe erkennt als gut für euch und eure Vollendung. Dann höret ihr auf die Stimme des Geistes in euch, d.h., ihr
folget dem inneren Drängen, und ihr tut dann gleichsam immer nur das, was Mein
Geist euch zu tun heißt.
Amen. B.D. NR. 6261.
Stimme des Gewissens. Empfinden. Rechter Weg.
20. und 21. Mai 1955. B.D. NR. 6262.
Euch wird immer wieder der Weg angezeigt, den ihr gehen sollet auf Erden, auch
wenn ihr keine direkten Belehrungen von Mir empfanget, denn Ich spreche auch in
einer Weise zu euch, die ihr als "Empfinden" bezeichnet, so daß euer Verstand tätig werden kann, weil ihr in Lagen geratet, die euch nicht unbeeindruckt lassen, sei es in
schmerzlicher oder freudiger Art. Ihr könnet durch euer Empfinden erkennen, was
für einen Menschen begehrenswert ist, was ihm Leid bringt und was sich schädigend
für seinen Körper auswirkt - und ihr könnet nun willensmäßig beeinflußt werden,
dem Mitmenschen das fernzuhalten, was ihm weh tut, oder ihm das zu geben, was ihn
beglückt. Empfinden und Verstand allein können euch den rechten Weg aufzeigen,
wenn es euch mangelt an wahrheitsgemäßen Belehrungen oder euch kirchliche Belehrungen nicht zusagen, weil euch ihr Ursprung zweifelhaft erscheint. Das eigene Erleben
kann den Menschen bestimmen zu seinem Wollen, Denken und Handeln, und es weiß
auch ein jeder Mensch, was gerecht ist, weil ein jeder das Recht für sich in Anspruch
nimmt, glücklich zu sein, und weil jeder Mensch körperliche und seelische Leiden
"empfinden" kann. Die Liebe zu sich selbst wird ihn immer veranlassen, sich selbst in
den Besitz dessen zu setzen, was ihn frei und froh macht - und ein gerechtes Denken
wird auch den Mitmenschen das gleiche zuerkennen - also es ist das Wissen um den
rechten Weg in einen jeden Menschen gelegt; wie er aber dieses durch eigenes Empfinden und Verstandesarbeit gewonnene Wissen nützet, hängt von seinem Willen ab, der
frei ist und frei bleiben wird, der eigenen Vollendung wegen. Und darum wird auch Gut
und Böse immer auseinandergehalten werden können, eben an der Auswirkung dessen
am Menschen selbst. Und darum kann von der "Stimme des Gewissens" gesprochen
werden,
(21.5.1955) die sich immer im "Empfinden" zum Ausdruck bringen wird, die aber
auch im Menschen erstickt werden kann, wenn die Ichliebe so stark entwickelt ist, daß
der Mensch alles Schöne für sich in Anspruch nimmt und alles Schlechte dem Mitmenschen antut. Dann wird das Empfindungsvermögen immer schwächer, und dann
stellen oft die Menschen die Behauptung auf, es wisse nicht jeder Mensch, was gut oder
schlecht sei. Und wieder kann darauf nur geantwortet werden: Er will es nicht wissen. Denn solange er weiß, was ihm selbst wünschenswert oder unerwünscht ist, weiß
er auch Gut und Böse zu unterscheiden - auch ohne jegliche Belehrung von außen, die
ihm aber stets die Bestätigung geben würde, daß das innere Empfinden übereinstimmt
mit Meiner Lehre, durch die Ich den Menschen den rechten Weg aufzeige, den sie gehen
sollen auf Erden - mit Meiner Liebelehre, die immer nur fordert, die Liebe zu üben.
Wo aber tierische Triebe aus der Vorentwicklungszeit überstark im Menschen vorhanden sind, dort gilt nur die Empfindung der Stärke gegenüber dem Schwachen - denn
in einem solchen Menschen setzen sich die Kräfte der Finsternis fest und treiben ihn an
zum Handeln in ihrem Willen. Ein solcher "besessener" Mensch kann aber nicht als
Beweis angeführt werden, daß ohne Belehrungen Meinerseits nicht der Weg zu Mir
gefunden und gegangen werden könne. Denn Meine Liebe betreut alle Meine
Geschöpfe, belässet ihnen aber den freien Willen.
Amen. B.D. NR. 6262.
Mahnung zu eifriger Weinbergsarbeit.
22. Mai 1955. B.D. NR. 6263.
Unermüdlich tätig sollet ihr sein, denn die Zeit ist nur noch kurz, da ihr ungehindert
wirken könnet für Mich und Mein Reich. Sowie aber die Zeit des Chaos beginnt, sowie
der Glaubenskampf danach einsetzet, werdet ihr nur im geheimen eure Weinbergsarbeit verrichten können, denn die Welt hasset und verfolget euch - weil sie in eurem
Glauben, in eurer Einstellung zu Mir, eurem Schöpfer und Vater, eurem Erlöser von
Sünde und Tod, einen Hemmschuh sieht in ihrem Welttreiben. Und dann soll von euch
schon viel Vorarbeit getan sein, dann soll Mein Wort schon vielen Menschen zugeführt
worden sein, die selbst auch willig waren, es weiterzuleiten, und es wird für alle
Empfänger eine große Kraftquelle bedeuten in der Zeit der Not, die ihnen nun bevorsteht. Es wird diese für euch alle eine Zeit der Erprobung sein, die ihr aber nicht zu
fürchten brauchet, so es nur euer Wille, euer Verlangen ist, standzuhalten und Mich
nicht zu verraten um irdischen Vorteils willen. Was die Welt euch bieten kann, davon
würdet ihr nicht lange einen Gewinn haben, denn es bleibt euch nichts, wenn das Ende
gekommen ist. Wohl aber bleibt euch ein großer Gewinn, wenn ihr Mir treu bleibet,
denn eure geistigen Güter können euch nicht genommen werden, und eure Seele wird
großen Reichtum besitzen, wenn der Körper vergeht. Darum lasset euch nicht blenden von den Gütern der Welt, die man euch zusichert, um euch zum Abfall von Mir zu
bewegen. Und darum soll viel Vorarbeit noch geleistet werden, auf daß die Menschen in
Kenntnis gesetzt werden, was sie erwartet und wie vergänglich die irdische Materie ist,
der sie noch huldigen. Arbeiten werdet ihr zwar immer können für Mich, nur im Verborgenen wird es euch dann möglich sein, wenn der Kampf gegen den Glauben, gegen
alles Geistige einsetzt. Dann müsset ihr klug sein wie die Schlangen und sanft wie die
Tauben. Und ihr werdet auch dann noch Erfolg haben bei vielen, die durch die Not zu
Mir finden und Kraft und Trost brauchen und diese suchen werden bei euch. Ich
weiß um die Zeit, die vor euch liegt, Ich weiß darum auch, daß und wie ihr den Kampf
bestehen werdet. Und darum richte Ich an euch die Forderung, der vielen zu gedenken, die noch schwach sind im Glauben, und ihnen beizustehen, daß auch sie die Stärkung dort suchen, wo ihr sie gefunden habt - bei Mir Selbst, Der Ich nun auch mit
jedem einzelnen sein kann und ihn herausführen durch alle Gefahren - daß Ich ihnen
ständig Kraft zuwenden kann, weil sie sich Mir verbinden und Mich gläubig darum bitten. Noch weite Kreise soll eure Tätigkeit ziehen, und Ich Selbst will euch dazu verhelfen, daß Mein Evangelium verbreitet wird. Ich will euch die Menschen zuführen,
die ihr betreuen sollt in Meinem Auftrag, denen ihr die Wahrheit vermitteln sollet, das
reine Evangelium, das Ich von oben euch zuführe, weil die Menschheit in großer geistiger Not ist. Mein Wort soll allen Hilfe bringen in dieser Not.
Amen. B.D. NR. 6263.
Seliges oder finsteres Los. Beweise. Jesus Christus.
23. Mai 1955. B.D. NR. 6264.
Das Tor zur Ewigkeit kann euch weit geöffnet sein, dann wird euch eine Lichtfülle
entgegenstrahlen, die euch über alle Maßen beglückt, und ihr werdet jubeln und jauchzen und selig sein. Es kann aber auch verschlossen bleiben, es wird euch der Eingang
verwehrt, und ihr müsset draußen verharren oft endlos lange Zeit. Und dann umfängt
euch Finsternis, ihr wandelt in unwirtlichen Gegenden, ihr leidet Not und unsägliche
Qualen, und jegliche Glückseligkeit flieht euch. Und zwischen beiden Losen könnet
ihr wählen, solange ihr auf Erden lebt, denn ihr schaffet euch ein jedes Los selbst. Doch
weil ihr keine Beweise dessen erlangen könnet, fehlt euch der Glaube, und ihr lebet
dahin uneingedenk des Loses, das eure Seele dereinst erwartet. Und es können euch
keine Beweise erbracht werden, denn ihr sollet aus eigenem Antrieb euch die Seligkeit erwerben, ihr sollet frei aus euch heraus so leben, wie es der Wille Gottes ist. Ihr sollet ohne jeglichen Zwang streben zur Höhe, dem Lichtreich entgegen, das eure einstige
Heimat war und auch eure Heimat bleiben wird bis in alle Ewigkeit. Beweise können
euch nicht erbracht werden, doch ohne Kenntnis werdet ihr auch nicht gelassen, und
ihr solltet darum es als möglich annehmen, was euch nicht bewiesen werden kann. Und
ihr würdet schon durch diese Annahme viel gewinnen, weil ihr euch dann gedanklich
damit befaßtet und nun auch von den Lichtwesen gedanklich beeinflußt werden könntet - was jedoch unmöglich ist, so ihr stur ablehnet alles, was über das jenseitige Reich
euch vermittelt wird. Dem Gläubigen aber mangelt es auch nicht an Beweisen. Denn
er sieht und hört manches, das ihm Bestätigung ist, was dem Ungläubigen aber verborgen bleibt und bleiben muß, um ihn nicht gegen seinen Willen gläubig zu machen. Das
geistige Reich offenbart sich auch denen, die schon einen bestimmten Reifegrad
erreicht haben und sogar in jenes Reich schauen können, bevor die Seele ihren Leib verläßt. Und wieder werden solche Schauungen als glaubwürdig angenommen von den
strebenden, nach Gott und der Wahrheit verlangenden Menschen, während sie von den
anderen als Einbildung verworfen werden, weil diese nichts sehen können, was jene
sehen. Es bleiben zwei getrennte Welten, das irdische und das geistige Reich. Doch
die Trennung kann der Mensch selbst überbrücken, er kann den Eingang in die geistige
Welt finden, wenn er immer nur strebt, zu Gott zu gelangen. Dann wird er auch sein Ziel
erreichen und eingehen können nach dem Tode in das Reich des Lichtes - es wird ihm
nicht der Eingang verwehrt werden, denn Einer hat das Tor zur Ewigkeit geöffnet, Der
aber auch verlangt, daß Er anerkannt wird als Gottes Sohn und Erlöser der Welt. Und
wer Ihn nicht übergeht, der wird von Ihm Selbst eingeführt in Sein Reich. Also muß
Jesus Christus auf Erden anerkannt werden, und das heißt soviel, als daß der Mensch
auch den Willen Gottes erfüllt, Der durch den Menschen Jesus ihn kundgab in Seiner
Liebelehre, Der nur verlangt, daß die Menschen das Gebot der Gottes- und Nächstenliebe erfüllen, auf daß sie Sein werden und bleiben. Dann folgen sie Ihm nach, und Er
führet sie mit Sicherheit den rechten Weg zur Ewigkeit. Er führt Selbst sie ein in das
Reich des Lichtes, zur ewigen Seligkeit.
Amen. B.D. NR. 6264.
Glaubensstärke nötig im letzten Kampf.
25. Mai 1955. B.D. NR. 6265.
Ihr werdet oft noch Meine sichtliche Hilfe erfahren, auf daß euer Glaube stark werde
und allen Widerständen gewachsen ist, die an euch herantreten werden in der letzten
Zeit vor dem Ende. Ihr werdet oft so bedrängt werden, daß ihr ohne festen Glauben
euch widerstandslos ergeben würdet. Doch euer Glaube an Meine Hilfe lässet euch
mutig allem entgegensehen - ihr werdet nicht bangen und nicht zweifeln, denn ihr
kennet Meinen Heilsplan von Ewigkeit, und ihr wisset sonach auch, daß alles so kommen muß, wie Ich es vorgesehen habe, und daß nichts geschieht ohne Meinen Willen
oder Meine Zulassung. Ihr wisset darum auch, daß ihr euch in Meinem Schutz befindet, daß euch nichts geschehen kann, solange ihr Mir vertrauet - und ihr vertrauet
Mir, weil ihr fest und unerschütterlich glaubet. Darum soll euer Glaube noch gefestigt
werden, was durch oft sichtbare Hilfe Meinerseits auch geschehen wird. Denn ihr, die
ihr Mir willensmäßig ergeben seid, ihr gehöret dem Heer Meiner Streiter an, das Ich
Mir ausbilde für den letzten Kampf auf dieser Erde. Und Meine Streiter werden mutig
kämpfen für Mich und Mein Reich. Sie werden die Kraft schöpfen aus Mir, sie werden
Meinen Namen gläubig aussprechen und gefeit sein gegen alle Angriffe von seiten Meines Gegners. Und weil Ich euch brauche, lasse Ich es auch zu, daß euch Leid widerfahre,
und dessen sollet ihr immer gedenken, so sich die Welt wider euch erhebet. Denn sie
wird dies tun, weil euer Licht zu hell leuchtet, weil es aufdeckt, was Mein Gegner lieber
verborgen hält - weil er fürchtet, entlarvt zu werden und er darum die ihm Hörigen
anstiftet, gegen euch selbst mit aller Härte vorzugehen. Er versucht alles, um sich auf
den Thron zu erheben, und er schreckt daher auch nicht davor zurück, Mir Selbst den
Kampf anzusagen - also jeglichen Glauben an Mich und Mein Erlösungswerk auszurotten. Doch es gelingt ihm nicht, weil Ich in euch ein Streitheer habe, das Widerstand leistet, das sich nicht bezwingen lässet und das durch den Glauben über Mut und
Stärke verfügt, gegen die der Feind vergeblich kämpft. Niemals werdet ihr daher Meine
Hilfe vergeblich erbitten, immer werde Ich bereit sein, euch beizustehen in jeglicher
Not - darum wendet euch nur immer vertrauensvoll an Mich, was es auch sei. Ich
will euch helfen, um euren Glauben zu festigen, daß er durch nichts mehr erschüttert
werden kann. Die Welt wird euch zusetzen in schamloser Weise, denn sie schrecket
nicht zurück vor falschen Verdächtigungen, und das Treiben Meines Gegners wird
offenbar werden. Doch alles dieses soll euch nur die Wahrheit Meines Wortes beweisen, alles dieses soll euch beweisen, wie nahe das Ende ist, weil alles so kommt, wie Ich
es euch vorausgesagt habe, daß die Pforten der Hölle sich öffnen und bedrängt werden
von teuflischen Kräften alle, die guten Willens sind und Mir angehören. Ich aber
stehe schützend neben euch, und das Schild des Glaubens deckt euch allen feindlichen
Angriffen gegenüber - bis der Tag kommen wird, wo Ich mit Meiner Macht und Herrlichkeit hervortrete - wo Ich euch erretten werde und den in Ketten lege, der Mein
Gegner ist und der Mich stürzen will und den Ich besiege und binden werde auf lange
Zeit.
Amen. B.D. NR. 6265.
Keine Fürbitte vergeblich für jenseitige Seelen.
26. Mai 1955. B.D. NR. 6266.
Alle werdet ihr es erfahren, daß Meine Liebe zu euch unbegrenzt ist und daß Ich
darum niemanden seinem selbstgewählten Schicksal überlasse, sondern allen zu Hilfe
komme, sei es auf Erden oder auch im jenseitigen Reich. Ich nehme Mich einer jeden
Seele an, die ihr Mir anempfehlet, für die ihr betet, der ihr helfen wollet in geistiger Not.
Ich helfe, wo immer Meine Hilfe erbeten wird, weil Ich euch alle liebe. Doch das wird
euch erst verständlich sein, so ihr in das geistige Reich eingehet und euch alle die Seelen entgegenkommen, die euer Gebet befreit hat aus ihrer Not. Dann erst werdet ihr
wissen, daß Ich jeden Ruf von euch gehört habe und daß keine Bitte vergeblich zu Mir
gerichtet war. Aber ihr sollet es auch auf Erden schon aus Meinem Munde erfahren.
Ich will es euch Selbst sagen, daß ihr helfen könnet einer jeden Seele, der ihr Liebe
schenkt. Und Ich will es euch deshalb sagen, weil überaus viel davon abhängt, weil
alle diese Seelen nur einen kleinen Liebestrahl von euch erblicken müssen, um sich
euch zuzuwenden, was dann schon beginnende Erlösung bedeutet - weil sie bei euch
das empfangen, was sie benötigen zum weiteren Aufstieg. Wüßtet ihr, welch wirksames
Mittel euch zur Verfügung steht - ihr würdet keinen anderen Gedanken mehr haben,
als Seelen zu retten aus der Finsternis. Und sie danken es euch alle und umgeben euch
stets, so daß ihr niemals eine geistige Arbeit verrichtet ohne ihre Anwesenheit - und
die Auswirkung dessen könnet ihr euch nicht vorstellen, denn ein einziger Lichtstrahl
zündet wieder und macht zahllose weitere Seelen empfänglich für Mein Wort.
Darum schon leite Ich es zur Erde nieder, weil nichts anderes seine Wirkung bis ins jenseitige Reich erstreckt und weil es auch auf die Seelen aus der Tiefe eine(n) umwandelnde(n) (Einfluß) hat - (Wirkung). Ich gebe, aber Ich empfange weit mehr zurück,
Meine Geschöpfe finden wieder zu Mir, die sich weit von Mir entfernt hielten, die eure
Liebe spüren als Kraft und sich nun auch Mir freiwillig zuwenden, weil ihre Herzen
weich und gefügig werden durch eure Liebe. Und um eurer Liebe willen kann nun auch
Meine Liebe sich äußern an diesen Seelen, Ich kann sie mit Kraft versorgen, die sie nützen wieder zum Wirken in Liebe an den noch in der Finsternis sich befindlichen Seelen. Das Erlösungswerk ist so umfassend, das an jenen unglücklichen Seelen der Tiefe
nun getan werden kann, denn eine einzige Seele hat wieder ihren Anhang, der nun
gleichsam durch eure Hilfe mit erlöst wird, was nun vor dem Ende der Erde - vor dem
Beginn einer neuen Erlösungsperiode, von größter Bedeutung ist, werden doch unzählige Seelen noch vor dem Lose der Neubannung bewahrt, das sie aber unwiderruflich
ereilen würde, so sie noch in tiefster Finsternis schmachteten und ihnen kein Weg zur
Höhe gezeigt worden wäre. Ich liebe alle Meine Geschöpfe, und Ich will nicht, daß sie
leiden müssen endlos lange Zeit, doch Mein Gesetz der ewigen Ordnung halte Ich ein
und kann darum nicht widergesetzlich die Seelen erlösen, die sich Mir noch entgegenstellen. Eure Liebe aber kann diesen Widerstand brechen, und dann kann auch Meine
Liebe tätig werden. Darum helfe Ich allen, die ihr Mir anempfehlet, für die ihr betet, und Ich befreie sie aus ihrer Not - denn Meine Liebe höret nimmer auf, Meine Liebe schließet alle Meine Geschöpfe ein, Meine Liebe will, daß sie alle selig werden.
Amen
B.D. NR. 6266.
Anfang und Ende der Erlösungsperiode weit liegend.
27. Mai 1955. B.D. NR. 6267.
In langen Abständen vollziehen sich die einzelnen Erlösungsperioden, so daß der
Beginn einer solchen am Ende kaum mehr erwiesen ist, weil dies auch nötig ist für die
Menschen, daß sie in ihrem Glauben frei bleiben. Denn ein sicher zu erwartendes Ende
würde bestimmend sein auf den Willen der Menschen. Dennoch ist das Wissen um das
Ende der vorigen Periode nicht verlorengegangen, so daß ein jeder es annehmen kann,
wenn er es will. Und es wird niemand den Beweis erbringen können, daß es jene Beendigung der vergangenen Epoche nicht gegeben hat. Darum bleibt auch das bevorstehende Ende dieser Erde eine Glaubenssache, und darum ist auch die geistige Not so
übergroß, weil das Ende bevorsteht und die Menschen sowenig damit rechnen und sich
vorbereiten. Und es ist wie zur Zeit vor einem jeden Abschluß - es erstehen Propheten und Seher, die, getrieben durch ihren Geist, hinwiesen auf das Kommende - aber,
wie stets, keinen Glauben finden, weil den Menschen alles Geistige unendlich fernliegt
und ihr irdisches Sinnen und Trachten kein Ende der Erde zulässet, weil sie es einfach
nicht glauben wollen und es ihnen auch nicht bewiesen werden kann und darf. Niemand weiß Tag und Stunde genau, doch viele wissen, daß sie nicht mehr ferne sind.
Auch diese glauben es nur und sind doch innerlich fest davon überzeugt, weil ihr geistiges Wissen, der Grad ihrer Erkenntnis, auch im Heilsplan Gottes zu lesen vermag
und sie Ursache und Wirkung verfolgen können und darum auch wissen, daß das Ende
unausbleiblich ist, weil es nicht allein um die Menschen dieser Erde geht, sondern um
die Aufwärtsentwicklung alles dessen, was in den Schöpfungswerken gebunden ist.
Der wissende, in der Erkenntnis stehende Mensch verfolgt alles mit anderen Augen,
und er stellt nur fest, daß sich alles dem göttlichen Gesetz nach abspielt. Doch er kann
sein Wissen nicht übertragen auf Menschen, deren Erkenntnisgrad ein so niedriger ist,
daß sie noch blind sind im Geist - die nur glauben, was sie sehen und beweisen können und keinen Sinn für das Geistige haben. Er kann sein Denken und Wissen nicht
übertragen auf die Mitmenschen, aber er kann mahnen und warnen, weil er voller
Überzeugung hinweisen kann auf das bevorstehende Ende, wie es jedoch zu erwarten
ist. Der Abschluß einer Erlösungsperiode ist etwas so Gewaltiges und von den Menschen noch nicht Erlebtes, daß es schwer ist, es für möglich zu halten, und darum auch
für die Menschen unglaubwürdig erscheint. Und ob noch so deutliche Anzeichen zuvor
gegeben werden, es wird auch dieser nicht geachtet von seiten der glaubenslosen
Menschheit. Aber desto größer wird das Entsetzen sein, wenn sich erfüllet, was Seher
und Propheten ankündigten lange zuvor. Und doch kann nichts getan werden, die
Menschen darauf vorzubereiten, als daß ihnen ständig Kenntnis gegeben werde von
dem Wort Gottes, Der es darum nur zur Erde leitet, um Glauben zu finden, weil den
Menschen nicht mehr geglaubt wird. Darum spricht Gott die Menschen an, doch auch
so, daß sie nicht gezwungen sind zum Glauben, aber glauben können, wenn sie dazu
gewillt sind. Und es ist dies die letzte Möglichkeit, den Menschen ein Wissen nahezubringen, das sie bestimmen könnte, sich zu wandeln und allein noch den Weg zur
Höhe zu suchen - ein Wissen, das ihnen rechte Erklärung schenken würde und ihnen
somit Hilfe wäre und Rettung bedeutete vor dem Untergang. Doch auch Gottes Wort
wird nicht erkannt und daher nicht angenommen. Und es geht die Menschheit dem
Verderben entgegen, sie strebt fortgesetzt nur die Materie an, und die Materie wird ihr
Aufenthalt werden, wenn das Ende gekommen ist, wenn eine neue Erlösungsepoche
beginnt, wie es vorgesehen ist seit Ewigkeit im göttlichen Heilsplan, auf daß alles zur
Seligkeit gelange, was noch in Unseligkeit verharrt.
Amen. B.D. NR. 6267.
Aufgabe der Jünger: Verkünden der Liebelehre.
28. Mai 1955. B.D. NR. 6268.
Das ist Mein Auftrag an euch, daß ihr predigt von der Liebe, die zur ewigen Seligkeit
verhilft. Ich kann nur denen diesen Auftrag erteilen, die bereit sind, Mich Selbst
zuvor anzuhören, um nun das Gehörte wiederzugeben den Mitmenschen. Ich kann
nur die Menschen mit dieser Mission hinaussenden in die Welt, die sich Mir freiwillig
zur Verfügung stellen, die also Mich als ihren Gott und Vater anerkennen und nun als
Meine Kinder Meinen Willen erfüllen wollen - ansonsten sie auch nicht anhören, was
Ich ihnen zu sagen habe und was sie verkünden sollen in Meinem Namen. Sie müssen
aber auch Mich zu hören vermögen. Dies ist erste Voraussetzung für einen von Mir
auserwählten Jünger, denn was sie lebendig weitergeben sollen, das ist nicht eine
menschliche, sondern eine göttliche Gabe, die sie also von Gott Selbst empfangen müssen, weil Menschen sie nicht besitzen und sonach nicht austeilen können. Denn lebendig wird das Wort erst mit Meiner Unterstützung, Ich Selbst muß wirken können in
dem Menschen, will er Mein Wort so verstehen, wie es verstanden werden muß, um
wieder lebendig weitergeleitet werden zu können. Und es gilt dies immer, auch bei
den Menschen, die es von Meinem Jünger empfangen. Erst wenn Ich Selbst auch in
jenen durch Meinen Geist wirken kann, wird es ihnen verständlich sein und sie zum
Leben erwecken. Darum muß immer Ich Selbst es sein, Der spricht und angehört
werden will, ansonsten es nur leere Worte sind, die nicht das Herz berühren oder falsch
aufgefaßt, also nicht sinngemäß ausgelegt werden. Ihr also sollet das Evangelium hinaustragen in die Welt, ihr sollet den Menschen die Liebelehre verkünden, und wenngleich euch das Wort "Liebe" geläufig ist, muß euch auch die tiefe Bedeutung und
Dringlichkeit eines Liebelebens nach Meinem Willen zuvor verständlich gemacht werden, und ihr müsset wissen, daß die Seligkeit nur von der Erfüllung dieser Liebegebote
abhängig ist, weshalb euch auch Mein Heilsplan von Ewigkeit enthüllt wird und ihr nun
erkennen könnet, weshalb die Liebe das Wichtigste ist - weshalb Ich Selbst zur Erde
niederstieg, als die Menschheit völlig die Liebe außer acht ließ. Um recht lehren zu
können, muß der Lehrer tief im Wissen stehen, und so Ich euch den Auftrag gebe, hinauszugehen und die Mitmenschen zu lehren, werde Ich euch auch das dazu nötige Wissen geben, und Ich werde es euch vermitteln durch den Geist. Ein jeder ist darum
fähig, Meinen Auftrag auszuführen, der Meinem Geist das Wirken gestattet, indem er
zuvor sich selbst zur Liebe gestaltet, indem er das tut, was er auch seinen Mitmenschen
lehren soll. Denn dann kann er auch überzeugt zu ihnen reden von der Auswirkung
eines Liebelebens, er kann sie warnen vor den Folgen eines liebelosen Lebenswandels - er kann lebendig ihnen das kundtun, was ihm sein Geist eingibt, und er wird
wissen, daß Ich es bin, Der durch ihn redet, und er wird Mir eine willige Form sein,
durch die Ich Selbst Mich offenbaren kann. Das Liebegebot ist das erste und größte
Gebot. Wer dieses erfüllet, dem steht auch der Himmel offen, denn sein wird auch das
Reich sein, das nicht von dieser Welt ist. Er wird ein Anwärter dieses Reiches werden,
und er wird ewig selig sein.
Amen. B.D. NR. 6268.
Vergöttlichung. Geistesfunke.
Pfingsten 29. Mai 1955. B.D. NR. 6269.
Ihr sollet Mir verbunden sein auf ewige Zeiten - ihr sollet in Mein Reich eingehen
und mit Mir vereint wirken und schaffen zu eurer Seligkeit. Ihr sollet tätig sein in
Meinem Willen und doch aus eigenem Antrieb, nicht von Meinem Willen bestimmt,
dann erst seid ihr Meine Kinder, dann erst seid ihr in Seligkeit Mir verbunden auf ewig.
Doch diese innige Verbindung ist erst der Erfolg der Überwindung der Tiefe - die
jedem "Geschöpf" zur Aufgabe gesetzt ist, das sich zu einem "Kind" gestalten will.
Der Weg aus der Tiefe zur Höhe stellt große Anforderungen an das Geschöpf, die
jedoch immer erfüllbar sind, weil Meine Liebe es ständig zur Höhe zieht, weil Meine
Liebe jedem Geschöpf beisteht, wo dessen Kraft nicht ausreicht. Es wird also nur von
dem Geschöpf der Wille verlangt, aus der Tiefe zur Höhe zu steigen, dann wird es ihm
niemals an Kraft mangeln, das Ziel zu erreichen, weil einstens auch der Wille das
Gegenteil bewirkte - den Sturz in die Tiefe und die Trennung von Mir. Alles von Mir
Abstrebende aber ist schwach und bleibt schwach, weil es Meine Liebekraft zurückweiset, und erst, wenn es wieder bereit ist, diese anzunehmen, wird es auch die Kraft haben,
den Weg zurückzulegen zu Mir, in das Vaterhaus. Die gerechte Strafe für die freiwillige Abkehr von Mir wäre ewige Verdammung, also ewiges Getrenntsein von Mir, was
für ein frei geschaffenes, licht- und kraftvolles Wesen Höllenqualen bedeutet. Doch
dies läßt Meine übergroße Liebe zu Meinen Geschöpfen nicht zu, und darum ist eine
Möglichkeit geschaffen worden, daß die "Liebe" zurückerhält das abtrünnig Gewordene, ohne daß die "Gerechtigkeit" umgangen wurde. Es ist die Schuld beglichen
worden von der ewigen Liebe Selbst. Ich kam zur Erde und leistete die Sühne für die
unermeßliche Schuld, so daß die Rückkehr des einst Gefallenen nun möglich wurde,
doch von dem Willen des Geschöpfes selbst abhängig ist. Und auf daß dieser Wille
sich Mir wieder zuwandte, auf daß Ich wieder als höchstes Ziel angestrebt wurde von
den Wesen in der Tiefe, wirkte Ich durch Meinen Geist auf jene Wesen ein - d.h., die
Liebe, die Mein Urwesen ausmacht, die als Kraft alles erstehen ließ, suchte sich einen
Weg auch in die Herzen Meiner Geschöpfe, die den Rückweg zu Mir schon angetreten
hatten im Rahmen Meiner ewigen Ordnung, jedoch einmal wieder im freien Willen
sich bekennen müssen, ob sie den Weg zu Mir fortsetzen oder wieder zur Tiefe zurückkehren wollen. In diesem Stadium des freien Willens, als Mensch, sucht Meine Liebe
auf ihn einzuwirken, indem Ich ihm ein Fünkchen Meines Liebegeistes beigeselle, das
ihn beeinflussen soll, wenn der Mensch dies zuläßt. Durch dieses Geistfünkchen kann
der Mensch in ständiger Verbindung mit Mir stehen, er ist aber nicht dazu gezwungen,
diese Verbindung herzustellen. Doch ein Hilfsfaktor von unermeßlichem Wert ist der
Geist im Menschen, der auch die Garantie bietet, daß der Mensch den Zusammenschluß mit Mir findet - vorausgesetzt, daß sein Wille Mir nicht mehr offenen Widerstand leistet. Als Ich Selbst als Mensch Jesus das Erlösungswerk vollbrachte - als Ich
die große Sündenschuld auf Mich nahm und dafür Sühne leistete, wurde erstmalig der
Weg frei gemacht aus der Tiefe zur Höhe. Dann aber vermittelte Ich den Menschen,
die bereit waren, diesen Weg zu gehen, die Kraft, die ihnen bis dahin gefehlt hat. Ich
trat Selbst in Verbindung mit ihnen, Ich ließ sie nicht mehr ohne Hilfe. Ich verband
Mich Selbst mit ihnen durch den Geistesfunken, doch es jedem einzelnen selbst überlassend, ob auch er die Verbindung mit Mir eingehen will - denn Ich dränge Mich und
Meine Geisteskraft keinem Geschöpf auf, stelle sie ihm aber zur Verfügung, so daß
jeder von Meinem Geist und seiner Kraft durchströmt werden kann, der es nur will.
Mein Geist ist Mein Anteil. Er ist die Liebekraft, die alle Meine Geschöpfe uranfänglich durchströmte, die sie aber zurückgewiesen haben, was den Sturz in die Tiefe nach
sich zog. Alle Menschen können diese Meine Liebekraft wieder von Mir beziehen unbeschränkt, so sie sich erstmalig frei gemacht haben von ihrer einstigen Sündenschuld
durch Anerkennen Jesu Christi als Erlöser und die von Ihm erbetene Vergebung ihrer
Schuld. Dann erst können sie die göttliche Liebekraft von Mir in Empfang nehmen,
dann kann Mein Geist in ihnen wirksam werden, dann kann Ich Meinen Geist "ausgießen", und die Verbindung mit Mir ist so weit hergestellt, daß nun ein Rückfall in die
Tiefe nicht mehr stattfinden kann, daß der Weg zur Höhe mit dem letzten Ziel der gänzlichen Vereinigung mit Mir mühelos zurückgelegt wird und Mein Geschöpf nun als
Mein "Kind" zu Mir zurückkehrt in sein Vaterhaus. Ohne Meine Hilfe wäre es unmöglich, eben weil sich das Geschöpf jeglicher Kraft entäußert hatte. Meine Liebe aber
wendet ihm diese Kraft wieder zu, Meine Liebe schließt sich wieder mit dem Geschöpf
zusammen, so dieses bereit ist, zu Mir zurückzukehren. Meine Liebe sendet allen
Meinen Geschöpfen Meinen Geist, daß er euch leite und lehre, daß er euch den rechten
Weg weise zu Mir.
Amen. B.D. NR. 6269.
Ausgießung des Geistes.
Pfingsten 30. Mai 1955. B.D. NR. 6270.
Und wie nun auch euer Wollen, Denken und Handeln sei - es ist von Meinem Geist
in euch bestimmt, sowie ihr selbst euch seiner Führung überlasset, sowie ihr euch voll
und ganz Mir hingebet, daß Ich euch schützen und lenken soll. Nur eure Hingabe an
Mich ist nötig, um nun auch ganz von Mir erfaßt zu werden, um nun in euch wirken zu
können durch Meinen Geist. Ihr seid nun nicht mehr euch selbst überlassen, ihr könnet
unbesorgt euren Erdenweg gehen, er wird zum rechten Ziel führen, weil Ich durch Meinen Geist alle eure Schritte nun überwache und sie stets recht lenken werde, wenn ihr
selbst in Gefahr geratet, vom rechten Wege abzukommen. Ich Selbst bin euch gegenwärtig, sowie Mein Geist in euch wirken kann. Ihr aber müsset dies zulassen im
freien Willen. Solange euch Menschen aber die Verbindung mit Mir fehlt, solange ihr
den Geistesfunken in euch völlig untätig schlummern lasset, isoliert ihr euch noch von
Mir, und was ihr nun tut, was ihr denkt und wollet, ist immer noch von Meinem Gegner
bestimmt, denn er wirket unausgesetzt auf euch ein, weil ihm das Recht dazu zusteht,
solange ihr willensmäßig noch ihm gehört. Dann kann Ich nicht Meinen Einfluß geltend machen, und euer Los ist gefährdet. Denn ohne Mich steht euch nichts Gutes
bevor, sondern sicherer Untergang, d.h. Abfall in die Tiefe, in das Reich Meines Gegners. Solange ihr als Mensch auf dieser Erde lebt, machet ihr euch wenig Gedanken
über euer Los nach eurem Leibestode, doch entgehen werdet ihr diesem Lose nicht, das
entsetzlich, aber auch überaus schön sein kann. Warum übergebt ihr euch nicht
eurem Gott und Vater von Ewigkeit in vollstem Vertrauen, daß Er euch dann recht führen wird? Daß Er euch die Seligkeit bereiten wird, die Er euch verheißen hat? Weil ihr
keinen Glauben habt und weil das schon das Wirken Meines Gegners an euch ist, daß er
den Glauben an Mich zu verdrängen sucht. Doch Ich gab euch den Verstand, Ich gab
euch die Fähigkeit, nachdenken zu können - und kraft dieser Fähigkeit könnet ihr
Mich bejahen, ihr könnet kraft des Verstandes eine Macht erkennen, Die alles ins Leben rief, was euch umgibt, und Der auch ihr euer Sein verdanket. Gebet euch dieser Macht
zu eigen, und ihr traget selbst keine Verantwortung mehr für euer Erdenleben, denn
diese Macht tut nun alles, um euch sicher zum Ziel zu führen - weil ihr mit eurer Hingabe zurückgekehrt seid zu Mir, von Dem ihr euch einst freiwillig trenntet. Übergebt
euch Mir, und ihr wandelt von Stund an unter Meinem Geleit, euer Wollen, Denken und
Handeln entspricht Meinem Willen, weil Ich Selbst durch Meinen Geist auf euch einwirken kann. Wisset ihr nun, was die Ausgießung Meines Geistes über euch bedeutet? - Sie kann zwar in verschiedener Stärke erfolgen, je nach eurer Liebe zu Mir und
zum Nächsten, aber immer könnet ihr euch von Mir erfaßt fühlen, immer könnet ihr
der Stimme Meines Geistes in euch innewerden, wenn nur euer Verlangen zu Mir
gerichtet ist, wenn ihr nur wollet, daß Ich von euch Besitz ergreife, wenn ihr euch also
Mir zu eigen gebet. Dann führe Ich euch, wo immer ihr auch wandelt. Dann gehet
ihr ohne Gefahr durch das Erdenleben, dann erreichet ihr sicher das Ziel. Dann folget ihr Mir und werdet ewig nimmer von Mir lassen. Denn ihr seid dann von Meinem
Geist erfüllt, ihr seid wieder Mein geworden, wie ihr es waret im Anbeginn.
Amen. B.D. NR. 6270.
Stille vor dem Sturm. Gerüstete Streiter.
31. Mai 1955. B.D. NR. 6271.
Haltet euch bereit, so daß Ich ein Heer gerüsteter Streiter finde, wenn Ich euch in den
Kampf führen werde. Lasset euch nicht täuschen, wenn es scheinbar ruhig ist um
euch, wenn das Weltgeschehen sich zu glätten scheint, und werdet dadurch nicht selbst
lau in eurem geistigen Streben. Glaubet nicht, daß sich Mein Eingreifen verzögert,
daß noch ein langer Aufschub dessen erfolgt, was Ich euch ankündigte stets und ständig. Es ist die Stille vor dem Sturm, es ist die Zeit, da alle Menschen sich noch besinnen können auf sich selbst, da sie selbst auch in die Stille gehen sollten und nicht allein
den Freuden der Welt huldigen und gedankenlos in den Tag hineinleben. Es ist noch
eine Gnadenzeit, die Ich allen Menschen gewähre, auf daß sie nicht sagen können, in
ständiger Sorge und Unruhe des Leibes keine Möglichkeit gefunden zu haben für die
Sorge um das geistige Wohl. Doch Meine Getreuen sollten sich nicht täuschen lassen
und die Zeit der Ruhe betrachten als die Stille vor dem Sturm. Denn sie ist nur von
kurzer Dauer, und plötzlich wird sich alles ändern, und es wird für viele Menschen
dann zu spät sein, weil sie die kurze Gnadenzeit nicht genützt haben, um sich Kraft zu
sammeln für die kommende Zeit. Die Meinen aber sollen sich rüsten, denn der
Kampf wird hart sein, der um Meines Namens willen geführt wird. Und es wird auch
viel Kraft benötigt werden, um den sonstigen Anforderungen gerecht werden zu können. Auch darum sollet ihr Kraft aufspeichern, was ihr nur könnet durch immerwährende Verbindung mit dem geistigen Reich, durch ständige Arbeit an eurer Seele, durch
Abwenden eurer Gedanken von der Welt und immer tieferes Eindringen in geistige
Sphären, deren Bewohner euch stets zu Diensten sind in Meinem Auftrag. Jeder
Gedanke, den ihr geistig richtet, wird gesegnet sein, und wie die irdische Welt unausgesetzt sich betätigt und irdische Interessen verfolgt, so auch wird die geistige Welt wirken
und das Reich aufbauen helfen, das nicht von dieser Welt ist. Euch Menschen wird es
nicht so offensichtlich sein, die Meinen aber werden von der Kraft erfüllt sein, sowie
ihre Gedanken Mir gelten und ihrer geistigen Tätigkeit. Und darum werden auch die
Meinen erkenntlich geführt werden, auf daß sie nicht erlahmen in ihrem Streben, auf
daß sie nicht die Verbindung mit Mir unterbrechen, auf daß die Welt sie nicht gefangennimmt, wenn sie schwach zu werden drohen - denn Mein Gegner ist überaus eifrig am
Werk, weil er glaubt, daß die Zeit günstig ist für ihn. Und sie ist es auch, denn der
Welthunger der Menschen ist groß - und ihn stillt Mein Gegner in offensichtlicher
Weise. Was immer er zu bieten vermag, das wendet er den Menschen zu, und sie
erkennen nicht, welche Gefahr irdisches Wohlleben und irdische Genüsse für ihr Seelenheil sind. Ebenso eifrig sind aber auch die Kräfte des Lichtes am Wirken, nur finden sie bei vielen Menschen keinen Zutritt, wo Mein Gegner schon Einlaß gefunden
hat. Das vermehrte Wirken der Lichtwelt aber werden die Meinen spüren und selig sein,
wenn die Zeit kommet, da Ich sie brauche. Und Ich werde dann sorgen, daß diese
Meine Schar nicht geringer werde, Ich will immer ihr gegenwärtig sein, daß ihre Liebe
und Treue zu Mir ständig wachse, daß sie Opfer zu bringen bereit sind und daß sie alles
tun, um Mir zu dienen und in Meinem Willen zu leben - daß sie furchtlos in den
Kampf ziehen, wenn es gilt, den Sieg zu erringen über den Gegner, so die Zeit gekommen ist.
Amen. B.D. NR. 6271.
Gottes grenzenlose Liebe. Rückkehr.
1. Juni 1955. B.D. NR. 6272.
Meine Liebe ließ euch erstehen. Grenzenlose Liebe erfüllte Mich zu euch, Meinen
geschaffenen Wesen - und grenzenlose Liebe wird euch umfassen bis in alle Ewigkeit. Diese Meine Worte in ihrer ganzen Tiefe zu erfassen ist euch nicht möglich, denn
ihr kennet nicht die göttliche Liebe, ihr seid nicht fähig, euch davon eine Vorstellung zu
machen, und ihr könnet daher nur Meine Worte hinnehmen als wahr und glauben, daß
Ich euch niemals fallenlasse in Tiefen, aus denen es ewig keine Rückkehr mehr gibt.
Solange ihr euch nun von Mir entfernt haltet, kraft eures freien Willens, so lange werdet
ihr auch nichts von Meiner Liebe zu euch spüren. Je näher ihr Mir aber kommet,
desto mehr werdet ihr von Meiner Liebe durchstrahlt, und dann begreifet ihr auch
langsam, daß und warum ihr nicht ewig von Mir getrennt bleiben könnet - ihr begreifet es, daß Meine Liebe euch folgt und nicht nachläßt, um euch zu werben, weil nur
erwiderte Liebe euch mit Mir zusammenschließen kann und weil Ich nach dieser eurer
Liebe verlange seit eurer Abkehr von Mir. Meine endlose Liebe ist Erklärung für
alles - für das Erstehen der Schöpfung, für das ständige Beleben und Erneuern dieser,
für euren Erdengang und Meine schicksalsmäßige Lenkung. Meine Liebe ist aber
auch Erklärung für alles Ungemach, für Katastrophen und Natur-bedingte Zerstörungen. Meine Liebe ist die Begründung auch für die Auflösung und Veränderung der
alten Erde, wenn der Zeitpunkt gekommen ist, daß von seiten Meiner Geschöpfe Meine
Liebe nicht mehr erkannt wird, wenn sie Mir entfernter sind denn je. Denn liebte Ich
euch nicht, dann wäre Mir wahrlich nicht an eurer Rückkehr zu Mir gelegen - dann
brauchte es aber auch keine Schöpfung zu geben und auch keine Menschen, die das von
Mir abstrebende Geistige verkörpern. Doch Ich liebe euch auch trotz eurer Unvollkommenheit, trotz eurer selbstverschuldeten Schwäche und Mangelhaftigkeit - weil Liebe
niemals aufhört und euch also auch nicht fallenlassen kann, wenngleich ihr Mir widerstehet. Und diese Liebe erreicht auch einmal eure Rückkehr zu Mir im freien Willen,
denn sie ist eine Kraft, der sich nichts widersetzen könnte, wenn sie über alles herrschen
wollte. Doch sie will mit euch zusammen wirken, sie will beseligen, und sie will erwidert werden mit gleicher Innigkeit, und darum wirbt sie um euch, um eure Gegenliebe. Und so werdet ihr euch in Ewigkeit nicht von Meiner Liebe lösen können, doch
beseligen kann sie euch nur, wenn ihr sie im freien Willen erwidert. Dann aber werdet ihr Ungeahntes erleben und erschauen können. Dann werdet ihr in unaussprechlicher Glückseligkeit euch befinden, und ihr werdet erkennen, was Meine Liebe für euch
getan hat und tun mußte, weil sie euch nicht aufgibt und aufgeben kann, die ihr aus
Meiner Liebe hervorgegangen seid und ewig in Meiner Liebe verbleibet.
Amen. B.D. NR. 6272.
Unterstellung des Willens. Verantwortung.
2. Juni 1955. B.D. NR. 6273.
Ihr traget keine Verantwortung mehr für euer Erdenleben, sowie ihr euch Mir übergeben habt - sowie ihr Mir das Recht eingeräumt habt, auf euch einzuwirken, sowie ihr
euch eures Willens begeben habt und ihn voll und ganz dem Meinen unterordnet. Dann
kann Ich für euch handeln, dann kann Mein Wille in euch zur Geltung kommen, dann
kann Mein Geist in euch wirken, der euch wahrlich immer so leiten wird, wie es für
euch dienlich ist. Doch dies erfordert einen starken Glauben, einen überzeugten
Glauben, daß ihr Meine Kinder seid und euch eurem Vater zuversichtlich überlassen
könnet, weil Er euch liebt und mächtig und weise ist. Wenn ihr einmal dieses Verhältnis
zu Mir hergestellt habt, dann seid ihr selig zu preisen schon auf Erden. Dann geht ihr
nur noch euren Erdenweg, um anderen zum gleichen Erkennen verhelfen zu können,
denn ihr selbst habt Mich erkannt, und ihr seid im freien Willen Mein geworden durch
die Hingabe eures Willens an Mich. Euer Denken, Wollen und Handeln wird nun
bestimmt von Mir, und dennoch habt ihr einen freien Willen. Ihr selbst denket, wollet und handelt, wie es Meinem Willen entspricht, weil Mein Wille schon so mächtig in
euch geworden ist, daß er euch erfüllt und ihr nicht dagegenhandeln könnet. Dann
brauchet ihr aber auch nicht zu befürchten, daß ihr Mich betrüben könnet, dann wird
alles gut und recht sein, was ihr unternehmet - solange ihr die innige Verbindung mit
Mir aufrechterhaltet - doch immer seid ihr Versuchungen ausgesetzt - d.h., immer
wird Mein Gegner diese innige Verbindung mit Mir stören wollen, indem er eure Blicke
und Gedanken auf Dinge zu richten suchet, die seinem Reich angehören. Und wenn
es ihm gelingt, daß ihr seinen Wünschen verfallet, dann lockert ihr selbst die Bindung
mit Mir, und dann müsset ihr auf der Hut sein. Darum empfehlet euch jeden Tag von
neuem Meiner Liebe und Gnade, und wollet, daß Ich euch lenke und betreue, und ihr
gebet Mir dann immer das Recht, Mich zwischen euch und Meinen Gegner zu stellen,
wenn er euch verführen will. Das ist eure sichere Waffe gegen ihn, daß ihr Mich zu
eurem Hüter machet - daß ihr Mein sein wollet und euch Mir hingebet. Dann prallen
alle Anschläge an euch ab, dann verschließet ihr eure Augen den Reizen der Welt, dann lebet ihr nur für Mich und in Mir, dann sind alle eure Gedanken gerichtet auf eure geistige Vollendung, dann reizt euch nur der Verkehr mit Mir, und eure Arbeit gilt ungeteilt nur geistigen Zielen. Und dann errichtet ihr eine starke Mauer um euch, die Mein
Gegner nicht mehr einzureißen vermag. Was an der Hingabe an Mich für ein Segen
liegt, könnet ihr gar nicht ermessen - aber wenn Ich euch sage, daß ihr dann ledig seid
jeder Verantwortung, jeder Sorge um euer geistiges Wohl - wenn Ich euch sage, daß ihr
dann nicht mehr fallen könnet, weil Ich euch halte und sicher nach oben geleite - dann
solltet ihr nichts anderes euch angelegen sein lassen, als euch Meine Liebe zu sichern,
ihr sollet Mir angehören wollen und Mir nun alles überlassen. Und es wird recht ausgehen. Darum sorget euch nicht um Irdisches, denn alles ist einbezogen, wenn ihr
euch Mir hingebet, daß Ich für euch sorge. Geistig und leiblich werdet ihr nun in Meiner Obhut stehen, und geistige und leibliche Bedürfnisse decke Ich, denn jeglichen
Widerstand habet ihr dann aufgegeben, der euch einst von Mir trennte, wenn ihr euch
bedingungslos Mir nun übergebet. Dann ist die Trennung aufgehoben, und mit Mir
wieder vereint zu sein ist sichere Gewähr für Denken, Wollen und Handeln nach Meiner ewigen Ordnung. Denn ihr selbst seid nun nur noch Ausführende Meines Willens, doch in voller Freiheit, denn ihr empfindet keinen Zwang mehr von irgendeiner
Seite, weil ihr den gleichen Willen in euch traget und Mir nun angehöret bis in alle
Ewigkeit.
Amen. B.D. NR. 6273.
Entfernung von Gott und falsche Einstellung zu Ihm.
3. Juni 1955. B.D. NR. 6274.
Der Abstand zwischen den Menschen und Gott wird immer größer, und die Zeit
geht immer mehr dem Ende zu. Nur sehr wenige verringern diesen Abstand, und es
sind dies die Menschen, die der Kirche Christi angehören, die im lebendigen Glauben
stehen, der durch Liebewirken zum Leben erweckt wurde. Es sind die wenigen Menschen, die sich nicht an die Welt verlieren, sondern bewußt leben, d.h. den Willen Gottes
zu erfüllen suchen. Diese kommen Ihm näher, und sie brauchen nicht mit Schrecken
des kommenden Endes zu gedenken, denn sie wissen auch, daß und warum das Ende
kommen muß und daß es für sie nur der Anfang zu einem neuen Leben bedeutet - im
jenseitigen Reich oder im Paradies der neuen Erde. Und es muß die Entfernung von
Gott zuvor verringert werden, wenn das Ende nicht der Seele zum Verderben werden
soll. Denn Entfernung von Gott bedeutet unweigerlich Verhärtung der geistigen Substanz, also Umformung zu härtester Materie. Entfernung von Gott bedeutet Kraftlosigkeit, also Unfähigkeit zur Betätigung - ein Zustand, den die harte Materie offensichtlich zur Schau trägt. Denn die göttliche Liebekraft kann das Ihm widersetzliche
Geistige nicht durchströmen, und darum ist es völlig ohne Kraft, und es verharrt in seinem kraftlosen Zustand ewige Zeiten, bis es beginnt, den Widerstand aufzugeben.
Als Mensch fühlet ihr euch voller Kraft, und darum haltet ihr es nicht für möglich, daß
euch dieses Los erwartet - und ihr haltet es darum nicht für möglich, weil ihr durch
eure Gottferne völlig unwissend seid, welches Ziel ihr auf Erden erreichen sollet und
daß ihr gänzlich eurer Bestimmung entgegen euch verhaltet - daß es also für euch kein
anderes Los geben kann als eine Neubannung in der Materie, eben weil ihr euch ganz
abseits stellt von Gott - weil ihr Ihn nicht anerkennt, solange ihr nicht Seinem Willen
entsprechend lebt - selbst wenn ihr Gott mit dem Munde bekennet. Und diese Einstellung zu Gott wird sich für euch äußerst schmerzlich auswirken. Wie selten
gedenkt ein Mensch seines Schöpfers und Vaters von Ewigkeit. Von weltlichen
Gedanken ist er ständig erfüllt, alles Tun und Denken ist irdischen Dingen zugewandt,
der Tag wird begonnen und beendet mit irdischen Sorgen und mit irdischer Tätigkeit. Für Den, Der ihnen das Leben gab, bleibt keine Zeit übrig, und so sie an Ihn denken, dann ohne jegliches Verantwortungsgefühl Ihm gegenüber. Sie schalten Ihn aus
und begnügen sich in wenigen Fällen mit einer öffentlichen Stunde "Gottesdienst", weil
dies für sie zur Tradition geworden ist. Es ist kein Leben mehr in den Kirchen, die von Gott zeugen sollen; es ist kein Geist in ihnen, und der Geist kann darum nicht in den Menschen sein, weil keine Liebe mehr in ihnen ist, weil die Liebe allein die Entfernung von Gott verringert und ohne Liebe die Kluft fast unüberbrückbar ist. Und es wird
der Glaube an Gott immer nur dort lebendig sein, wo die Herzen liebeerfüllt sind.
Und so werdet ihr auch selbst es beurteilen können an dem Liebegrad der Menschen
auf der Erde, daß die Entfernung von Gott stets größer wird und darum auch ein Ende
unabwendbar ist - weil die Menschen es selbst heranziehen durch ihre Einstellung zu
Gott. Die dem Menschen zur Verfügung stehenden Gnadengaben - Verstand, freier
Wille und Fähigkeiten nützen sie nicht, um Gott näherzukommen, sondern um von
Ihm stets mehr abzustreben, und so werden sie dieser Gnadengaben verlustig gehen.
Sie werden unfrei und kraftlos sein wieder endlose Zeiten hindurch - sie werden hinabsinken in eine Tiefe, aus der sie sich schon mühsam emporgearbeitet hatten. Doch
sie sind im freien Willen wieder der Tiefe zugestrebt und haben sich also freiwillig von
Gott entfernt, und dieser Wille bestimmt ihr Los, sowie das Ende dieser Erde gekommen ist.
Amen. B.D. NR. 6274.
Kraft und Wirkung des göttlichen Wortes.
4. Juni 1955. B.D. NR. 6275.
Stärket euch fortgesetzt an Meinem Wort. Ich kann euch dies nicht genug ans Herz
legen, denn ihr werdet noch viel Kraft und Stärkung gebrauchen in kommender Zeit,
ihr müsset zuvor so weit gekommen sein, daß ihr Mir euch so innig verbindet, daß ihr
gleichsam Mich immer neben euch fühlet und daß ihr darum auch jede Not, jeden
Zweifel und jede Frage Mir sofort vorlegt, wenn sie euch erfaßt haben. Ihr müsset
Mich immer gegenwärtig fühlen, dann banget ihr nicht, was auch kommen mag. Ihr
lasset alles in Ruhe an euch herantreten, immer dessen gewiß, daß Ich alles für euch
erledige. Und ebendiese Glaubensstärke, diese Sicherheit, könnet ihr nur erlangen
durch immerwährendes Vertiefen in Mein Wort - wenn ihr Mich immer zu euch sprechen lasset und darum immer überzeugter werdet von Meiner Gegenwart, von Meiner
Liebe und Macht. Dann bin Ich bei euch, auch wenn Ich euch nicht sichtbar bin.
Und Ich bin euch wahrlich ein sicherer Schutz, als je ein Mensch auf der Erde es sein kann. Wenn ihr euch also in Meinem Schutz wisset, dann ist alles Bangen, alle Furcht
vergangen, ihr übergebet euch Mir vollvertrauend und werdet sicher nicht verlassen
sein, denn Ich enttäusche euch nicht. Lasset Mich immer wieder zu euch sprechen -
und entziehet aus Meinem Wort die Kraft, die ihr benötigt in der letzten Zeit vor dem
Ende. Ein jeder Tag ist noch eine Gnadenfrist für die Menschen auf der Erde, die Mir
noch fernstehen und Mich auch finden sollen - ein jeder Tag ist aber auch eine Gnadenfrist für euch, Meine Getreuen, weil ihr an einem jeden Tag mehr ausreifen könnet
und euch durch Meine Ansprache wahrlich ein Gnadenschatz zur Verfügung steht, den
ihr nur zu nützen brauchet, um zu einem Reifegrad zu gelangen, der euch den Eingang
in das Paradies auf der neuen Erde sichert. Nur wenn ihr direkt von Mir Hilfe erfahret,
könnet ihr die letzte Zeit auf Erden überstehen und als Sieger hervorgehen in dem letzten Kampf. Und diese Hilfe gewähre Ich euch überreich, denn es neigt Sich die Ewige
Gottheit Selbst zur Erde, Sie sendet einen Lichtstrahl in die Finsternis, und jeder, der
sich in seinen Schein begibt, kann sich erheben aus dieser Finsternis. Daß die Erde
und die auf ihr lebenden Menschen alles Schwere in der kommenden Zeit über sich
ergehen lassen müssen, wird vollauf wieder ausgeglichen durch diese unerhörte Gnade,
daß Ich den Menschen Mein Wort zuleite von oben, denn wer dieses Wort aufnimmt in
sein Herz, der wird fast unbeeindruckt an allem Leid und aller Not vorübergehen können. Sie wird ihn selbst nicht so berühren wie alle Mitmenschen, die diese Not ebendarum erleben müssen, um noch zurückzufinden zu Mir, um die weite Entfernung von
Mir zu verringern. Und darum ermahne Ich euch immer wieder, diese unerhörte
Gnade recht zu nützen. Ich ermahne euch zum Ausleben Meines Wortes. Ich warne
euch davor, gleichgültig oder lau zu werden - denn ihr werdet es bereuen, wenn ihr
schwach und hilflos der Not gegenüber seid, während die Meinen kraftvoll und unverzagt in der Verbindung mit Mir sich ständig geborgen fühlen und aller Widerstände
Herr werden - weil Ich ihnen beistehe, weil sie Mich im vollen Vertrauen anrufen und
Ich allzeit ihren Ruf höre und erhöre. Mit Mir werdet ihr alles überwinden können,
ohne Mich aber jedem Unheil ausgeliefert sein, und wenn Ich Mich immer wieder euch
antrage, dann erfasset Mich auch mit eurer Liebe und lasset Mich nimmermehr von
euch. Lasset euch von Mir ansprechen und euch also durch Mein Wort Meine Gegenwart beweisen - und ruhig und zuversichtlich könnet ihr dann der Zukunft entgegengehen, in der alles so kommen wird, wie Ich es verkündet habe, wo das Ende kommt
und mit ihm das Gericht.
Amen. B.D. NR. 6275.
Erlösung Luzifers. Heimkehr des verlorenen Sohnes.
5. Juni 1955. B.D. NR 6276.
Welten werden noch erstehen und wieder vergehen, immer wieder wird Mein
Schöpferwille tätig werden, immer neue Formen werde Ich schaffen, die das zu Mir
emporstrebende Geistige bergen sollen - und immer wieder werde Ich sie auflösen,
um das Geistige darin zu erlösen. Ein Werden und Vergehen wird sein noch Ewigkeiten hindurch, bis Ich Mein Werk als vollendet betrachten kann, bis alles Geistige zu Mir
zurückgekehrt ist und Ich auch Meinen Gegner gewonnen habe für Mich, wenn er bar
jeder Kraft sich freiwillig Mir zuwendet, Der Ich sein Gott und Vater bin. Und er wird
von Mir Liebe erbitten und sie empfangen im Übermaß. Bis aber dies eintritt, vergehen noch Ewigkeiten, denn solange es noch unerlöstes Geistiges gibt, wird es auch
Schöpfungen geben - und solange es also Schöpfungen gibt, ist die Erlösung des
Gefallenen noch nicht bewerkstelligt. Und so lange bleibt auch der Mein Gegner und
Feind, der selbst gefallen ist und den Fall unzähliger Wesen verschuldet hat - dessen
Liebe zu Mir geschwunden ist, als er sich des Übermaßes von Kraft bewußt wurde, die
ihn durchströmte, und als deren Quell er Mich anerkennen sollte und sich dagegen
wehrte. Und darum muß er das Gefühl seiner Kraft erst verlieren, bevor er sich als
selbst geschwächtes Wesen Mir wieder ergibt und Mich dann auch wieder lieben wird
wie im Anbeginn. Er kann nicht zuvor seine Gefühle zu Mir wandeln, er kann seinen
Widerstand zuvor nicht aufgeben, weil er sich noch im Besitz von Kraft wähnt, solange
es noch unerlöstes Geistiges gibt, das ihm gehört. Denn dieses Kraftbewußtsein war
die Ursache seines Falles in die Tiefe. Ihr Menschen wisset nicht, was er Mir war und
was er Mir noch ist. Ihr wisset es nicht, daß er ungewollt mitarbeitet an der Vergöttlichung der von Mir erschaffenen Wesen, es aber in seiner Verblendung und in seinem
Haß gegen Mich nicht merkt, daß Ich auch ihn zu einem Werkzeug Meines Planes
gemacht habe, der aber nicht in seinem Willen liegt - daß Ich das aber nur konnte, weil
Ich um seinen abgrundtiefen Haß wußte - ihn aber für Meine Zwecke niemals genützt
hätte, wenn nur die geringste Aussicht bestanden hätte auf eine vorzeitige Rückkehr, auf
den Wandel seines Willens und seiner Empfindung gegen Mich. Nur seinen freien Willen habe Ich Mir dienstbar gemacht - um den Ich aber weiß seit Ewigkeit. Die Möglichkeit einer Willenswandlung hätte Ich wahrlich mit allen Mitteln unterstützt - eben
weil er das erstgeschaffene Wesen war, dem Meine ganze Liebe gehörte und das Ich
gewißlich auch hätte erretten wollen aus der Tiefe. Doch sein Widerstand ist ungebrochen und wird es noch Ewigkeiten bleiben. Und auf diesen Mir wohlbekannten Widerstand baute Ich Meinen Plan der Vergöttlichung des Geschaffenen auf und konnte das
deshalb tun, weil Ich es ersah, daß eine Wandlung seines Willens völlig ausgeschlossen
ist. Daß aber dennoch Meine ungeteilte Liebe auch diesem erstgeschaffenen
Wesen - nun Mein Gegner - gilt, geht daraus hervor, daß Ich seinen Willen respektiere, daß Ich ihm volle Freiheit lasse in seinem Wirken gegen Mich, solange dies in dem
ihm zugebilligten Maße geschieht. Überschreitet er aber die Grenzen seiner Machtbefugnis, so binde Ich ihn, was immer am Ende einer Erlösungsperiode geschehen
wird, daß Ich ihn erneut in Fesseln schlage, auf daß das Freiwillig-Mir-Zustrebende
nicht gefährdet ist - um ihn aber stets wieder daraus zu befreien, wenn er Mir wieder
dienen soll, wenn auch unbewußt, daß das Geistige zur letzten Reife gelangt. Denn
wahrlich sage Ich euch: Himmel und Erde dienen Mir in Meinem Plan von Ewigkeit,
und auf daß Mein Gegner nicht das Übergewicht behielt, das er anfangs über die Schar
der gefallenen Geister hatte, sandte Ich Meinen Sohn zur Erde - Der nun im gerechten Kampf wider Meinen Gegner siegte - Der die Macht dessen brach, so daß seinem
Willen sich nun der Wille des Wesens widersetzen konnte unter Inanspruchnahme der
Gnaden des Erlösungswerkes. Durch den Kreuzestod Jesu nahm die Kraft des Gegners ungemein ab, er wurde besiegt - aber er bäumte sich nun desto heftiger auf, weil
das Licht der Erkenntnis ihn verlassen hatte, weil der Sturz in die Tiefe auch Finsternis
seines Geistes bedeutete und er darum immer nur blindlings wütet, vom Haß getrieben - ohne zu erkennen, wohin sein Haß führt - daß immer wieder ihm das nochgehörende Geistige entwunden und in den Schöpfungen gebannt wird und er dadurch
stets mehr an seiner Kraft verliert, denn das Gefallene allein ist sein Kraftbestand -
und die Erlösung des Gefallenen bedeutet ständige Abnahme seiner Kraft. Und daß
diese Erlösung möglich ist, dafür starb Ich Selbst am Kreuz - Meine Liebe machte
diese Erlösung möglich, und Meine Liebe ruhet nicht eher, bis alles von Mir Abgefallene
wieder in Meinem Besitz ist - bis es freiwillig zu Mir zurückgefunden hat und nun
auch Mein Gegner, seiner Kraft beraubt, sich Mir ergeben wird - bis auch er nach Erlösung verlangt, die Meine endlose Liebe ihm nicht verwehrt - bis der verlorene Sohn
heimgekehrt ist in sein Vaterhaus, zu Mir, von Dem er einst seinen Ausgang nahm.
Amen. B.D. NR. 6276.
Schicksalsschläge. Liebe des Vaters.
6. Juni 1955. B.D. NR. 6277.
In unveränderter Liebe verfolgt euch Meine Fürsorge, denn Ich will nicht euer Verderben, sondern eure Seligkeit. Ich will eure Erlösung aus der Finsternis und euren
Eingang zum Licht. Darum werde Ich euch nicht in Elend und Not stürzen aus anderen
Motiven, als euch emporzuhelfen zur Höhe, weil ihr noch in der Finsternis schmachtet
und allein nicht die Kraft aufbringet zum Aufstieg. Meine Mittel und ihre Wirksamkeit
aber sind euch fremd, und ihr seid leicht geneigt, zu glauben, daß Ich grausam bin.
Doch glaubet an Meine Liebe, und glaubet, daß immer nur die Liebe Mich zu Meinem
Wirken bestimmt, daß Ich mit jeglichem Geschehen immer nur eure Seligwerdung
bezwecke. Ich allein weiß um die Auswirkung solcher Geschehen, Ich allein weiß,
welchen Weg ihr gegangen wäret ohne Meine Schicksalsschläge - und Ich allein weiß
es, wenn ein solcher Weg in die Irre führt, und was ich nun kommen lasse, um solches
zu verhindern, das hat immer nur Meine Liebe zur Begründung und wird sich segensreich auswirken, auch wenn euch Menschen das unverständlich erscheint. In der letzten
Zeit vor dem Ende nun sind schmerzvolle Eingriffe Meinerseits dringend geboten, und
sie werden sich des öfteren wiederholen, es wird immer häufiger Meine Hand Knoten
lösen müssen, und es wird noch viel Leid und Trauer sein, aber es werden auch Seelen
gerettet werden, es werden die Menschen offensichtlich hingewiesen auf Den, Der aller
Schicksal in Seinen Händen hält - und wenngleich sie Ihn dann nur fürchten, weil sie
Ihn nicht zu lieben vermögen - aber sie erkennen Ihn an, sie glauben an einen Gott
und Lenker des Himmels und der Erde. Und dieser Glaube kann sie weiterführen, so
sie guten Willens sind. Die kleinste Kreatur besitzt Meine Liebe, und Ich allein sichere
allem das Leben, auf daß es einmal auch in das Stadium des freien Willens eintreten
und seine letzte Erdenaufgabe erfüllen kann. Wieviel mehr aber nehme Ich Mich dessen an, das dieses Stadium schon erreicht hat, daß es nicht zurückfalle und sein Erdengang zuvor vergeblich gewesen ist. Aber Ich erkenne auch die Klippen auf eines jeden
Menschen Erdenweg. Und Ich weiß es, ob der Mensch diese Klippe überwindet oder in
Gefahr ist, daran zu scheitern. Und Ich verfolge ihn daher mit Meiner Fürsorge und
reiße ihn zurück oder führe ihn einen anderen Weg weiter. Aber niemals will Ich sein
Verderben. Zudem müsset ihr wissen, daß Ich stets ein sorgender Vater bin - und
daß Meine väterliche Fürsorge wahrlich wertvoller ist für den Erdenmenschen, als je
die Sorge eines Menschen für den Mitmenschen sein kann. Daran haltet euch stets,
wenn ihr euch zweifelnd die Frage vorlegt, wie Ich es zulassen kann, was Kinder zu Waisen macht, was Familien ihres Ernährers beraubt, was Menschen das Liebste nimmt, das
sie besitzen. Ich kann allen Trost geben, Ich kann alle Sorgen übernehmen, und Ich
bin ein Vater allen, die einsam und verlassen sind - doch sie müssen zu Mir finden.
Und das ist es, was Ich bezwecke, daß sie die Bindung mit Mir herstellen in größter
Not. Denn was nützen Worte, die einen Glauben an Mich bekunden sollen, wenn sie
nicht in die Tat umgesetzt werden, wenn die Menschen nicht dann zu Mir kommen,
wenn das Erdenleid sie niederzudrücken droht - der lebendige Glaube wird den Menschen ein rechter Halt sein - der tote Glaube aber Zweifel über Zweifel erwachen lassen ob der Liebe und Allmacht Gottes. Und an jeden Menschen treten Stunden tiefster Not heran. Dann sollen sie ihren Weg zu Mir nehmen, und Ich werde ihnen wahrlich helfen in ihrer Not. Ich allein bin es, Der nehmen, aber auch geben kann. Und
wenn ihr Menschen dies wisset, so glaubet auch daran, daß Ich Wunden heilen kann,
die Ich geschlagen habe um eurer Seligkeit willen - glaubet es fest und ungezweifelt,
daß nicht immer das zur Seligkeit führt, was ihr als gut und nützlich ansehet. Meine
Wege sind oft anders, führen aber sicher zum Ziel. Und kommet in diesem Glauben
immer zu Mir, und Meine Liebe werdet ihr nun erfahren dürfen, weil ihr an Mich glaubet.
Amen. B.D. NR. 6277.
Verbindung mit Gott. Sicherer Aufstieg.
7. Juni 1955. B.D. NR. 6278.
Löset euch nicht von Mir, und ihr seid gerettet für Zeit und Ewigkeit. Und um die
Verbindung mit Mir herzustellen, die ihr einst freiwillig aufgabet, ist euch das Erdenleben als Mensch gegeben worden. Es ist dies einzigster Zweck eures Daseins, daß ihr dieses Ziel erreichet, euch mit Mir wieder zusammenzuschließen. Und es ist wahrlich nicht
schwer, denn es genügt schon euer Wille, zu Mir zu gelangen, daß ihr auch dieses Ziel
erreichet. Niemals wird es dem Menschen an Kraft mangeln zum Aufstieg, der diesen
freiwillig unternehmen will - weil Meine Liebe und Gnade ihm dann alles zuwendet,
was ihm fehlt, um die Höhe zu erreichen. Und er braucht diesen Weg nicht allein
zurückzulegen. Meine Liebe wird ihm Führer und Lichtboten entgegensenden, an
denen er sich aufrichten kann, wenn er schwach zu werden droht, die ihm ständig den
Weg erhellen und ihn liebevoll geleiten, wenn er beschwerlich wird. Das Verlangen nach Mir sichert ihm auch Meine Gegenwart, derer er desto bewußter wird, je tiefer seine
Liebe ist. Und sowie er dieser Meiner Gegenwart bewußt ist, kann es keinen Rückfall
in die Tiefe mehr geben. Dann hat er schon alle Klippen überwunden, dann sieht er vor
sich das heimatliche Land, er weiß es, woher er gekommen ist, und eilet seiner Heimat
wieder zu. Er kehrt zu Mir zurück im freien Willen. Meine Gegenwart zu spüren ist
ein Beweis des Zusammenschlusses mit Mir, den ihr wohl lösen könnet, weil ihr freien
Willens seid, aber selten nur lösen werdet - es sei denn, ihr wendet euer Auge zurück
zur Welt, von der ihr euch entferntet durch euer Streben zu Mir - dann kann es wohl
möglich sein, daß ihr vor der Beschwerlichkeit des Weges zurückschrecket und den
bequemen, verlockenden Weg einschlagen möchtet. Und darum warne Ich euch:
Löset euch nicht von Mir - sondern gedenket immer der Vergänglichkeit dessen, was
euch zuweilen lockt. Ich aber biete euch ein seliges Leben in Ewigkeit. Und wer einmal Mich gefunden hat, so daß Ich ihm spürbar gegenwärtig sein kann, der blickt auch
kaum zurück nach der Welt. Denn er hat sie überwunden. Wo aber die Bindung noch
nicht fest genug ist, dort kann der Versucher auch zuweilen einen Sieg verzeichnen,
denn er versteht es sehr gut, gerade dann mit seiner Verlockung hervorzutreten, wenn
der Aufstieg besonders mühsam ist. Und dann sollet ihr desto fester nach Meiner
Hand greifen, ihr sollet wissen, daß Ich ungesehen neben euch gehe und daß Ich euch
immer Meine Hand anbiete. Ergreifet ihr sie, dann wird der Versucher ablassen von
euch, und auch für euch selbst erscheint der Aufstieg weniger mühevoll. Denn schon
der Wille zu Mir vertreibt die Hindernisse, und Ich segne euren Willen durch Zufuhr
von Kraft. Und ihr könnet nicht verlorengehen, wenn Ich euer Ziel bin, solange ihr
auf Erden lebt - ihr werdet sicher euer Ziel erreichen, weil Ich Selbst bei euch bin, so
ihr Mich und Meine Gegenwart begehret.
Amen. B.D. NR. 6278.
Trennung - Unseligkeit. "Kommet alle zu Mir."
8. Juni 1955. B.D. NR. 6279.
Ihr könnet euch noch Ewigkeiten von Mir getrennt halten, aber dann seid ihr auch
Ewigkeiten unselig, weil euch Meine Liebe nicht beglücken kann. Ihr seid dann isoliert
von Mir, alleinstehend und den Kräften ausgesetzt, die Mir feindlich gesinnt sind, und
ihr stellet euch dann auch feindlich gegen Mich ein und hindert Mich stets mehr,
beglückend auf euch einzuwirken. Ihr müsset ständig versuchen, die Entfernung von
Mir zu verringern. Anders kann eine Änderung eures unglückseligen Zustandes
nicht erreicht werden, weil Meine Nähe auch Glückseligkeit verbürgt. Doch um Mir
zuzustreben, müsset ihr Mich zuvor kennenlernen, weil Ich euch durch die weite Entfernung von Mir fremd geworden bin und weil alle feindlichen Kräfte euren Geist so
verdunkeln, daß ihr Mich nicht mehr zu erkennen vermögt. Also muß Ich Mich euch
offenbaren durch Mein Wort. Ihr müsset durch das Wort in Kenntnis gesetzt werden
von einem überaus weisen, mächtigen und liebevollen Vater, Der mit euch in engster
Verbindung steht - dann erst könnet ihr euch frei entscheiden, ob ihr mit diesem Vater in Verbindung treten wollet. Ich muß Mich euch Menschen so offenbaren, daß in
euch das Verlangen erstehen kann, euch Mir zu nähern, und dann erst könnet ihr euren
Willen tätig werden lassen und das tun, was Ich fordere, um die Entfernung von Mir zu
überbrücken - ihr müsset Meine Gebote der Liebe erfüllen, die euch mit der ewigen
Liebe vereinigen. Zu allen sage Ich: "Kommet her zu Mir, die ihr mühselig und beladen seid", denn alle sind mühselig und beladen, die noch nicht bei Mir sind, und alle
diese rufe Ich an. Folget Mir und kommt - und ihr werdet auch den Zustand verbessern, der euer Los ist als Folge der weiten Entfernung von Mir. Denn nun kann euch
Mein Liebestrahl erreichen. Ich nehme euch nun wieder auf, wie ein Vater sein Kind
aufnimmt - und Ich gebe euch, was ihr nötig brauchet: Liebelicht und Kraft. Und
alles könnet ihr von Mir in Empfang nehmen, aber immer nur dann, wenn ihr selbst zu
Mir kommet und Mir eure Hände bittend entgegenstreckt, daß Ich sie fülle. Ich kann
euch nicht versorgen, wenn ihr euch von Mir abwendet, denn Meine Liebekraft wirket
nur in geöffneten Herzen. Doch Ich will euch selig wissen - ihr seid Meine Geschöpfe
und werdet es bleiben, aber zu Meinen Kindern könnet ihr erst werden, wenn ihr freiwillig Mir zustrebt, wenn ihr es zulasset, daß Meine Liebekraft euch durchstrahlt und
euch so erfüllt, daß ihr völlig in Meinen Willen eingeht. Dann aber hat alle Schwäche
und Mangelhaftigkeit und alle Not ein Ende. Dann durchflutet euch Licht und Kraft,
und ihr seid glückselig, denn ihr seid in Meiner Nähe, ihr seid Mir innig verbunden und
steht nicht mehr außerhalb von Mir. Dann seid ihr, was ihr waret von Anbeginn:
licht- und krafterfüllte Wesen, die im gleichen Willen mit Mir wirken und schaffen im
geistigen Reich und unbeschreiblich selig sind.
Amen. B.D. NR. 6279.
Rechtes Gebet und Gottesdienst.
Fronleichnam 9. Juni 1955. B.D. NR. 6280.
Eines Kindes gläubiges Gebet steigt empor zum Himmel und erreichet Mein Ohr -
und sein Gebet wird erhört werden. Und doch machen sich so wenige Menschen
diese Vergünstigung nutzbar, weil sie durch die Gewöhnung zur äußeren Form die
Kraft eines Gebetes im Geist und in der Wahrheit nicht mehr erfahren. Nur große
Not kann sie noch dazu bewegen, aus ihrem Herzen heraus Worte zu sprechen, die
Mein Ohr erreichen, denn große Not läßt sie hilfesuchend zu Mir finden. Und Ich
segne sie, wenn sie nun jede äußere Form fallenlassen und mit Mir reden, wie ein Kind
zum Vater spricht. Der gedankenlosen Gebete aber achte Ich nicht, und sie werden
doch überaus oft dahingesprochen - wie Ich alles dessen nicht achte, was fromme
Gesinnung zum Ausdruck bringen soll, doch jedes tieferen Gedankens entbehrt.
Darum habe Ich von euch verlangt, daß ihr Mich im Geist und in der Wahrheit anrufen
sollet - weil Mir alles ein Greuel ist, was Schein ist und äußere Form, was ihr Menschen
wohl untereinander euch vortäuschen könnet, niemals aber Mich zu täuschen vermag. Und ihr glaubt, Mir zu huldigen mit leerem Schaugepränge, mit zeremoniellen
Handlungen, mit einem Gottesdienst nach außen hin. Ich aber sehe das alles nicht an,
während ein einfaches, gläubiges Gebet zu Mir lieblich Mir ertönet und Mir wohlgefällt.
Und ein solches Gebet kann allerorten und jederzeit zu Mir emporgesendet werden, es
wird immer Mich erreichen und erhört werden. Wie einfach ist es, Mich zu ehren, wenn
ihr nur in eurem Herzen Mir einen Altar errichtet, auf dem ihr Mir Liebe entgegenbringt - wenn ihr eine stille, aber innige Zwiesprache haltet mit Mir, euch Mir anempfehlet, um Meine Gnade bittet, wenn ihr Mir euer Herz schenkt und immer Meine
Gegenwart ersehnet. Dann betet ihr "im Geist und in der Wahrheit." Dann bin Ich
auch bei euch, weil Ich immer bei Meinem Kinde sein werde, das zum Vater seine liebenden Gedanken sendet. Jegliche äußere Form aber verabscheue Ich, ist sie doch
überaus leicht nur Deckmantel für eine liebelose, gleichgültige Gesinnung, die den
Menschen zum Verderben gereichet. Zudem schätzet ihr Mich, euren Gott und Vater,
falsch ein, wenn ihr glaubet, daß Ich - euch Menschen gleich - durch äußeren Prunk
und Glanz geehrt werden will. Mir steht die ganze Pracht und Herrlichkeit zur Verfügung, und alles will Ich euch schenken, wenn ihr Mir nur eure Liebe als Gegengabe
bietet. Denn nur nach dieser eurer Liebe verlange Ich, die ihr Mir aber nicht beweiset
durch äußere Formen, sondern die Ich im Herzen des Menschen entdecken will - die
uneigennützig dem Nächsten zugewandt ist und somit auch eure Liebe zu Mir beweiset. Ein liebendes Herz ist Mir die schönste Ehrung, ein liebendes Herz nur spricht
Worte im Geist und in der Wahrheit, und ein liebendes Herz nur wird angesehen von
Mir als Mein Kind, dem auch Meine ganze Liebe gehört - das nun aber auch alles sich
von Mir erbitten kann und niemals enttäuscht werden wird, denn es glaubt an Mich,
und seinen Glauben lasse Ich nicht zuschanden werden.
Amen. B.D. NR. 6280.
Rechte Willensrichtung - Völlige Freiheit.
10. Juni 1955. B.D. NR. 6281.
Der Weg, den ihr gegangen seid bisher, war ein Weg der Gefangenschaft, wo ihr tun
mußtet, was Mein Wille euch gebot. Ein solcher Weg konnte euch keine Seligkeiten
bringen, weil ihr in Unfreiheit und Kraftlosigkeit niemals selig sein konntet und ihr
wider euren Willen dienen mußtet - ihr also in einer gewissen Knechtschaft lebtet,
wenngleich der Herr, der diese eure Knechtschaft verschuldet hatte, nicht über euch
bestimmen konnte. Ihr waret unfrei, und ihr seid es auch noch, wenngleich ihr als
Mensch den freien Willen wieder zurückerhalten habt, also nun tun und lassen könnet,
was ihr selbst bestimmt. Doch es hat nun auch euer Herr wieder über euch eine gewisse
Macht, die ihm zuvor genommen war. Ihr müsset wissen, daß ihr diesen scheinbar
freien Zustand nützen sollet, um die völlige Freiheit zu erlangen, um ganz frei zu werden aus der Gewalt eures Beherrschers. Und ihr müsset diese Freiwerdung selbst
anstreben und bewerkstelligen, also euren Willen so gebrauchen, daß ihr immer nur
das tut, was euch zur endgültigen Freiheit verhilft. Mein Gegner aber, der noch euer
Herr ist, gebrauchet nun seine Macht, indem er auf euren Willen einwirkt, indem er
euch alles das als anstrebenswert hinstellt, was aber niemals geeignet ist, euch zu erlösen, doch immer fester euch an den kettet, von dem ihr frei werden sollet. Nach dem
unendlich langen Weg zuvor bedeutet diese Zeit im freien Willen für euch eine übergroße Gnade, und so ihr diese Gnade nun nützet, hört der Zustand der Unfreiheit gänzlich auf, die scheinbare Freiheit in eurem Erdenleben wird für euch dann zu einem
wirklichen Dauerzustand, wo ihr aber keine Bedrängung oder Einwirkung durch Meinen Gegner zu fürchten habt, ihr also wahrhaft frei seid und bleibet bis in alle Ewigkeit. Ihr könnet aber auch seinem Einfluß unterliegen während der Zeit, die euch zur
Erprobung eures Willens gegeben ist - und ihr könnet die Fesseln verstärken, anstatt
sie zu lösen. Und ihr macht euch das nicht klar, was ihr euch verscherzet durch falsche
Nützung eures Willens, durch Nachgeben und Erfüllen des Willens Meines Gegners.
Ein Leben unfaßlicher Seligkeit liegt vor euch, das ihr freiwillig dahingebet, nur um die
kurze Erdenlebenszeit in einem Genuß zu verbringen, den nur der Körper empfindet.
Ihr wisset dies nicht, aber ihr glaubt es auch nicht, wenn euch das Wissen darüber zugeführt wird. Ich aber muß euch in dieser kurzen Erdenlebenszeit die Freiheit eures
Willens belassen. Ich werde weder Meinem Gegner sein Recht nehmen, auf euch einzuwirken, wie Ich aber auch euch nicht hindere am verkehrten Nützen eures Willens.
Denn es liegt an euch selbst, ob Ich oder Mein Gegner euch gewinne, ihr selbst müsset
euer Los in der Ewigkeit entscheiden, ihr selbst traget die Verantwortung für euer
Erdenleben, ihr werdet aber immer wieder ermahnt und gewarnt, ihr werdet belehrt
und hingewiesen auf eure Aufgabe in dieser kurzen Zeit. Es wird alles getan, um euch
zu rechtem Willensentscheid zu veranlassen, euer Wille aber bleibt frei, und wenn ihr also die Tiefe wieder anstrebt, so wird sie euch auch werden - wie ihr aber auch die Höhe unfehlbar erreichen werdet, wenn euer Wille sich dafür entscheidet. Kurz nur
ist eure Erdenlebenszeit, aber die Auswirkung eures Erdenwandels erstreckt sich auf
endlos lange Zeiten oder auch auf die ganze Ewigkeit. Solange ihr noch unfrei seid, seid
ihr auch unglückselig und weit von eurem Urzustand entfernt. Und dies könnet ihr
wandeln, ihr könnet wieder werden, was ihr waret von Anbeginn, und darum auch
unbegrenzt selig sein. Lasset diese Gnadenzeit nicht an euch vorübergehen ohne
Erfolg, nützet die euch gewährte Freiheit gut, auf daß ihr auch noch der letzten Fessel
ledig werdet, auf daß eure Seele sich frei und unbeschwert hinaufschwingen kann in das
Reich des Lichtes, in eure wahre Heimat, auf daß sie zurückkehren kann zu Mir, ihrem
Vater von Ewigkeit, und bei Ihm verbleibe ewiglich.
Amen. B.D. NR. 6281.
Erdumgestaltung. Eruptionen.
11. Juni 1955. B.D. NR. 6282.
Der Kern der Erde bleibt unberührt, wenn die Auflösung der Schöpfungen vor sich
gehen wird. Es bleibt die Erde als Gestirn bestehen, nur wird sie in ihrer Außenform
so total umgestaltet, daß man wohl von einer neuen Erde sprechen kann, aber nicht
von einem Vergehen der Erde. Bis in die tiefsten Tiefen wird zwar die Wandlung sich
erstrecken, weil viel Geistiges frei werden und in neuer Verformung seinen Entwicklungsgang fortsetzen soll. Und es wird daher eine gewaltige Erschütterung das
Gebundene lösen, es wird die Materie in großem Ausmaß aufgelöst und wieder verdichtet werden. Es wird ein Akt stattfinden, für den menschliches Denken keinen
Vergleich findet, wenngleich menschliches Denken in seiner Unzulänglichkeit den
direkten Anlaß dazu gibt. Doch die Auswirkung dessen, was Menschen unternehmen, ahnen sie nicht, ansonsten sie davor zurückschrecken würden, zu experimentieren, wo ihnen das letzte Wissen mangelt. Doch was auch die Menschen tun im freien
Willen, es ist der Erlösungsplan für das Geistige diesem freien Willen angepaßt, es werden die Auswirkungen dem göttlichen Heilsplan entsprechen, es wird - was auch
geschieht - dem Freiwerden des in der Materie Gebundenen dienen, es wird eine Erlösungsepoche ihren Abschluß finden, und eine neue wird wieder beginnen. Alles frei
gewordene Geistige bezieht eine neue Außenform, weil völlig neue Schöpfungen entstehen, und es wird die göttliche Ordnung wiederhergestellt, die am Ende einer Erlösungsperiode gänzlich umgestoßen worden ist. Denn die Erde muß weiter ihre Aufgabe
erfüllen: Bildungsstation für das noch unreife Geistige zu sein, und darum kann sie
nicht restlos vergehen, bevor sie diese Aufgabe erfüllt hat. Doch in ihrer alten Form
erfüllt sie ihren Zweck nicht mehr, eben weil alles aus der Ordnung getreten ist, weil die
Menschen kraft ihres Willens das tun, was der Gegner Gottes von ihnen verlangt - weil
sie Schöpfungen zerstören oder sie nützen zu völlig gott-widrigem Tun und dadurch
die Entwicklung des darin gebundenen Geistigen verhindern - was im Sinne des Gegners liegt, der selbst keinen Einfluß hat auf göttliche Schöpfungen und darum seinen
Einfluß ausübt auf die Menschen, die ihm hörig sind. Und so treibt der Gegner Gottes
die Menschen auch an zu dem letzten Zerstörungswerk, ohne zu bedenken, daß er
gerade das Gegenteil erreicht von dem, was er erreichen will - daß die neuen Schöpfungen alles wiederaufnehmen, was unter seinem Einfluß stand, daß er dadurch nur
stets mehr Anhang verliert und daß dem Geistigen neue Möglichkeiten geschaffen werden zum Ausreifen, um endlich einmal ganz frei zu werden von gegnerischer Gewalt.
Das Beenden dieser Erlösungsepoche ist vorgesehen seit Ewigkeit, doch der Mensch
macht sich keinen Begriff davon, wie es vor sich gehen wird, wenngleich er sich nur eine
Eruption in größtem Ausmaß vorzustellen brauchte, die sehr wohl möglich ist, da
immer wieder solche Eruptionen eintreten, was von den Menschen nicht geleugnet
werden kann. Das Erdinnere revoltiert durch den Menschen unbekannte Einflüsse,
am Ende aber geben die Menschen selbst den Anlaß dazu, ohne sich über die Auswirkung ihres Tuns klar zu sein. Der Gegner Gottes treibt sie dazu an, und also ist es sein
Wille und der Wille der ihm hörigen Menschen, der in den göttlichen Heilsplan einbezogen wurde. Und es dienet sonach auch die Hölle und deren Anhang dem Schöpfer des Himmels und der Erde - es betätigt sich die finstere Welt ungewollt an der Erlösung des Geistigen, und auch der Widerstand gegen Gott trägt letzten Endes dazu bei,
daß dem Geistigen immer wieder der Weg frei gemacht wird nach oben - bis das Werk
der Erlösung des Geistigen einmal vollendet ist.
Amen. B.D. NR. 6282.
Öffnen des Herzens für geistige Gaben.
13. Juni 1955. B.D. NR. 6283.
Ich kann euch immer nur verabreichen, was ihr begehret, denn biete Ich euch ohne
euer Begehren etwas an, so gehet ihr daran vorüber, weil es keine Wirkung hat auf euch.
Denn das ist Gesetz, daß Meine Gaben nur in ein geöffnetes Herz eindringen, daß sie
nicht sich den Zugang erzwingen, wo das Herz noch verschlossen ist. Und geöffnet ist
ein Herz, das begehret. Niemals aber bleibt ein geöffnetes Herz ungefüllt. Darum habt
ihr es wahrlich leicht, in den Besitz kostbarer Gnadengaben zu kommen, weil ihr nur
danach zu verlangen brauchet, um es auch zu erhalten. Und so können Menschen -
mit irdischen Augen gesehen - überaus rege und sorgend erscheinen, und dennoch
können ihre Herzen leer sein oder mit Unrat erfüllt, von dem sie keinen Nutzen haben
für ihre Seelen. Der Verstand kann ihnen nicht ersetzen, was dem Herzen fehlt - denn
was das Herz braucht, das kann nur von Mir ihm vermittelt werden und benötigt nicht
den Verstand des Menschen in der Weise, daß dieser es dem Menschen verschaffen
könnte. Wohl soll auch der Verstand tätig werden und das vom Herzen Aufgenommene
verarbeiten, auf daß es dem Menschen zum geistigen Eigentum werde. Es ist dem Menschen wenig dienlich, ihm geistiges Wissen zuzutragen, solange er selbst kein Verlangen
danach hat, denn es wird ihn eher zur Ablehnung bewegen als zum Nachdenken über
Probleme, die er gar nicht zu lösen gedachte. Kein Wissen, auch nicht die reine Wahrheit, nützet ihm etwas, solange nicht der Geist in ihm wirken kann, der ihm volles Verständnis dafür gibt. Der Geist kann aber nicht in ihm wirksam werden wider seinen
Willen - d.h., sein Wirken muß angefordert werden. Es muß der Mensch wollen,
daß er Licht empfange, dann erst kann es in ihm aufleuchten, dann erst kann es hell
werden in ihm, dann erst wird er von innen heraus belehrt, denn dieses "Wollen" öffnete sein Herz. Es muß der Mensch empfangen wollen, nicht aber glauben, durch seinen Verstand sich etwas erarbeiten zu können, denn dieser dringt in die göttlichen
Geheimnisse nicht ein. Die reine Wahrheit ist ein Geschenk, das aber keinem Menschen vorenthalten wird, der es nur begehret. Ganz falsch aber ist die Ansicht, daß die
Wahrheit dem Menschen versagt bleibe und daß es darum vergebliche Erwartung sei,
je in ihren Besitz zu gelangen. Der Mensch selbst macht sich tauglich oder untauglich
für die Entgegennahme der reinen Wahrheit durch seinen freien Willen, denn seine
Einstellung zur Wahrheit ist bestimmend, ob und wann er in ihren Besitz kommt. Und
entsprechend wird auch sein geistiger Reichtum sein, denn durch die Wahrheit lernt er
erst bewußt leben - bewußt seiner Erdenaufgabe und des Zieles, das zu erreichen er
sich nun ernsthaft bemüht. Nur die reine Wahrheit führt den Menschen zu Mir, seinem
Gott und Vater von Ewigkeit, und darum soll sie innig begehrt werden, auf daß sie Eingang finde in das menschliche Herz.
Amen. B.D. NR. 6283.
Geistige Führer auf Erden. Jesus Christus.
14. Juni 1955. B.D. NR. 6284.
Es benötigen die Menschen Führer auf Erden, denn um allein den rechten Weg zu
finden und zu gehen, dazu mangelt ihnen die Erkenntniskraft, sie sind noch blind im
Geist, ihre Augen erkennen nicht den Weg zur Höhe, und daher würden sie oft fehlgehen trotz ihres Willens, das rechte Ziel zu erreichen. Denn die Tiefe übt eine größere
Anziehungskraft aus, der sie auch verfallen würden ohne Hilfe. Ihnen also geselle Ich
Führer bei, denen sie sich anvertrauen können, aber nicht gezwungen sind, ihnen zu
folgen. Diese Führer kennen den rechten Weg genau, weil sie von oben kommen und
alles dorthin führen möchten, wo es licht ist, wo sie selbst herkommen. Sie sind selbst
lichtvoll, wissen aber im Erdenleben nicht, daß sie dem Lichtreich entstammen, denn
alles, was Mensch ist auf Erden, untersteht auch dem gleichen Gesetz. Es fehlt ihnen
jegliche Rückerinnerung, auf daß sie völlig frei bleiben in ihrer Willensentscheidung -
so auch diese von Mir den Menschen zugesellten Führer, die nur insofern sich von ihren
Mitmenschen unterscheiden, daß ihr ganzes Streben dem Erreichen eines Reifegrades
auf Erden gilt, während die Mitmenschen ihr Streben der Welt zugewandt haben und
nun erst hingelenkt werden müssen auf ein anderes Ziel. Was den ersteren in ihrer
Natur zu liegen scheint, muß bei den anderen erst langsam anerzogen werden. Und es
ist schwer sowohl für den Führer, den Mitmenschen zu etwas zu bewegen, was ihm
weniger begehrenswert ist, wie auch für diesen Menschen selbst, sich abzuwenden von
diesem ihm Begehrenswerten und anzustreben ihm völlig unbekannter Güter. Doch
gerade dies ist die eigentliche Erdenlebensprobe, die der Mensch zu bestehen hat, und
daß sie bestanden werden kann, das braucht nicht angezweifelt zu werden, weil Ich nur
das von euch fordere, was erfüllbar ist. Doch nun werden auf Betreiben Meines Gegners sich überall, d.h. an allen Wegkreuzungen, Führer den Unwissenden anbieten, weil
es sein Ziel ist, den Menschen den rechten Weg so zu verbergen, daß sie an ihm vorübergehen und dorthin streben, wo sich ihnen des "Weges kundige" Führer anbieten -
die aber völlig ungeeignet sind zur Führung nach oben, weil sie selbst den Weg nicht
kennen. Darum müsset ihr Menschen nun auf der Hut sein und einen jeden Euch-führen-Wollenden zuvor prüfen, ob er selbst das rechte Ziel anstrebt. Ihr könnet das
wohl, denn ein rechter Führer muß euch am Kreuz von Golgatha vorüberführen - er
muß euch zuerst hinführen zum Kreuz, daß ihr unter diesem euch Dem übergebet, Der
für euch am Kreuz gestorben ist. Ihr müsset aus dem Munde eures Führers erfahren
von der Bedeutsamkeit des Erlösungswerkes, ihr müsset durch ihn erkennen lernen die
übergroße Liebe und Barmherzigkeit des göttlichen Erlösers, und ihr müsset nun auch
erkennen, wer Der war, Der für euch starb den Tod eines Verbrechers, und weshalb Er
es getan hat. Ein rechter Führer wird euch dieses Wissen zuführen können, und diesem dürfet ihr auch unbesorgt folgen. Ein des Weges unkundiger Führer aber führt
euch an Golgatha vorbei, er erwähnet vielleicht so nebenbei das Werk des Menschen
Jesus, um dadurch den Glauben zu erwecken an seine Berechtigung, euch führen zu
dürfen - aber ihr werdet keine rechte Aufklärung erlangen über die Bedeutsamkeit des
Erlösungswerkes, ihr werdet wohl den Namen "Jesus Christus" oft aus seinem Munde
hören, doch nicht anders, als sei Dieser nur eine geschichtliche Person gewesen, Dessen
Leben und Lehre wohl einen ethischen Wert hatten. Die tieferen Zusammenhänge
jedoch sind jenen Führern fremd. Und daran könnet ihr die Prüfung vornehmen,
welcher der rechte Weg ist und welchem Führer ihr vertrauensvoll folgen dürfet.
Denn es führt der Weg zum Ziel an Golgatha vorüber, und keinen anderen Weg gibt es
nach oben. Die rechten Führer aber sendet der göttliche Erlöser Selbst euch entgegen,
und die nicht von Ihm gesandt sind, sind auch keine rechten Führer. Und so werdet
ihr auch urteilen können, welches die rechte Lehre ist: nur die, die das Erlösungswerk Christi voranstellt. Nur der kann sich in der Wahrheit stehend wähnen, der als selbst
erlöst durch Jesu Blut nun von Seinem Geist durchflutet ist und der darum berechtigt
und befähigt ist zur Führung seiner Mitmenschen, weil er es weiß, daß die Menschen
zuvor sich der Liebe und Barmherzigkeit Jesu Christi übergeben müssen, bevor sie
ihren Weg fortsetzen können, der hinaufführt zur Höhe, Mir Selbst entgegen, Der Ich
als Mensch Jesus gestorben bin am Kreuz, um euch Menschen zu erlösen.
Amen. B.D. NR. 6284.
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